„Bezirkskrankenhaus Ochsenhausen“ – Versionsunterschied
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Version vom 1. Juni 2012, 06:11 Uhr
Bezirkskrankenhaus Ochsenhausen
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Trägerschaft | Landkreis Biberach |
Ort | Biberach an der Riß, Laupheim, Ochsenhausen, Riedlingen
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Bundesland | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Geschäftsführer | Ralf Miller |
Betten | 603 (2011) |
Mitarbeiter | 1650 (2011) |
davon Ärzte | 92 (nur Biberach) |
Gründung | 1320 |
Website | http://www.kliniken-bc.de/ |
Die Kliniken Landkreis Biberach GmbH sind ein Verbund bestehend aus vier Krankenhäusern, vier Pflegeheimen und einer geriatrischen Klinik mit Standorten in Biberach an der Riß, Ochsenhausen, Laupheim und Riedlingen. Der Klinikverbund war im Jahre 2011 mit 1650 Arbeitsplätzen und 140 Ausbildungsplätzen einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Biberach in Oberschwaben.
Im Jahre 2011 wurden 20.000 stationäre Behandlungen und 80.000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Die Kliniken sind akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm.
Geschichte des Biberacher Krankenhauswesens
Im Jahre 1320 übernahm die Freie Reichstadt Biberach den Hospital zum Heiligen Geist, das reichste und älteste Spital der Stadt. Es war auch Armen-, Irren-, Waisenhaus, Zufluchtsort für ältere Mägde, bettlägrige Kranke, bedürftige Wöchnerinen und alleinstehende Pfründner. Die Leitung des überwiegen weiblichen Personals hatte eine Siechenmeisterin für die Kranken, Kindsmutter für die Wöchnerinnen und eine Narrenmutter für die geistig Verwirrten. Berechtigt die Dienste des Spitals in Anspruch zu nehmen waren die Bürger der Stadt. Fremde wurden nur für kurze Zeit versorgt. Im Jahre 1345 findet sich ein erster Spitalarzt in den Urkunden. Namentlich erwähnt wurden später Dr. Johann Swende (1466) und Dr. Ulrich Ellenbogen (1481) als Doktoren der sieben freien Künste der Medizin.

Seit dem Jahre 1649 wurde das Personal des Spitals paritätisch besetzt. Bis 1873 war das Spital der Stadt in den Räumlichkeiten des Alten Spitals untergebracht. Das Männliche Krankenhaus befand sich im Nordostbau, das weiblich Krankenhaus im Nordwestbau dem heutigen Braith-Mali-Museum. In den Jahren 1873 bis 1907 diente das Rote Haus mit 51 Betten an der Waldseer Straße als Bezirkskrankenhaus. Im Jahre 1907 wurde dann der heutige Standort auf dem Gigelberg bezogen. Dieser Gebäudetrakt von 1907 ist heute noch als Teil des Krankenhaus in Betrieb. 1938 wurde aus dem Bezirks- das Kreiskrankenhaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Krankenhaus laufend erweitert und aufgestockt.
Die Kreisklinik in Biberach hat folgende Abteilungen / Funktionen:
- Medizinische Klinik
- Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Gefäßchirurgie
- Frauenklinik
- Urologische Klinik
- Zentrum für Anästhesiologie
- Radiologie
- Ergotherapie
- Logopädie
- Physiotherapie
- Apotheke
- Labor
- Notaufnahme
- OP-Abteilung
- Tagesklinik
Außerdem ist am Standort Biberach eine Geriatrische Rehabilitation und das Kreispflegeheim.
Laupheim
Am 22. November 1876 wurde in Laupheim das Bezirkskrankenhaus des Oberamtes Laupheim eröffnet.
Die Kreisklinik in Laupheim hat folgende Abteilungen / Funktionen:
- Klinik für Chirurgie
- Medizinische Klinik
- Zentrum für Anästhesiologie
- Apotheke
- Aufnahmestation
- Notaufnahme
- OP-Abteilung
- Physiotherapie
- Röntgenabteilung
- Tagesklinik
Am Standort Laupheim ist an das Krankenhaus das Kreispflegeheim angegliedert. Am 13. Februar 2012 versammelten sich auf dem Rathausplatz in Laupheim mehr als 1.000 Demonstranten, um für den Erhalt des Laupheimer Krankenhauses zu demonstrieren.
Ochsenhausen

Am 15. Oktober 1895 wurde das Bezirkskrankenhaus Ochsenhausen mit 21 Betten in Betrieb genommen. Am 1. Oktober 2005 hatte das Krankenhaus 50 Betten. Am 31. Dezember 2011 wurde die Klinik in Ochsenhausen geschlossen. In den Räumlichkeiten des Kreiskrankenhauses befanden sich 2012 das Kreispflegeheim und Praxen für Frauenheilkunde, Chirurgie, Ergotherapie und Physiotherapie.
Riedlingen
Am 15. Dezember 1879 wurde in Riedlingen das Bezirkskrankenhaus in Betrieb genommen. Das heutige Krankenhaus mit 160 Betten für Kranke und 50 Betten für das Personal befindet sich in dem im Jahre 1953 neu erbauten Krankenhaus.
Die Kreisklinik Riedlingen hat folgende Abteilungen / Funktionen:
- Klinik für Chirurgie
- Medizinische Klinik
- Zentrum für Anästhesiologie
- Physiotherapie
- Apotheke
- Labor
- Notaufnahme
- OP-Abteilung
- Röntgenabteilung
Am Standort Riedlingen ist an das Krankenhaus das Kreispflegeheim angegliedert.
Am 9. April 2012 (Ostermontag) versammelten sich 2.000 Personen und bildeten um das Krankenhaus eine Menschenkette, um gegen die geplante Schließung der Klinik und der Einrichtung eines Ambulanzzentrums zu protestieren.
Ein-Standort-Modell vs. Drei-Standort-Modell
Im Jahre 2007 feierte die Kreisklinik Biberach ihr 100jähriges Bestehen. Folgende wichtige Kennzahlen wurden an den vier Standorten des Verbundes erhoben:
Kennzahl (2006) | Biberach | Ochsenhausen | Laupheim | Riedlingen | Summe Verbund |
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Patienten | 11.555 | 1.470 | 4.380 | 4260 | 21665 |
Berechnungstage | 91.619 | 13.494 | 32.043 | 35.354 | 172.510 |
Tage Verweildauer | 7,93 | 9,18 | 7,32 | 8,30 | 7,96 |
Geburten | 564 | Geburtsabteilung geschl. | 369 | 267 | 1200 |
Betten (2007) | 315 | 50 | 115 | 123 | 603 |
Interne Kostenanalysen der Kliniken kamen im Jahre 2011 zu dem Ergebnis, dass ein Ein-Standort-Modell mit einem Neubau am Standort Biberach für 184 Mio. Euro, das bisherige Drei-Standort-Modell mit einem Investitionsaufwand von 241 Mio. Euro an vier Standorten, die bessere Alternative für die Gesundheitsvorsorge der Bürger des Landkreises sein könnte. Am 15. Mai 2012 fasste der Kreistag des Landkreises Biberach den Beschluss, ein Bieterverfahren zur Suche nach einem strategischen Partner für die Kliniken einzuleiten. Der Beratungsauftrag wurde an die Firma PricewaterhouseCoopers (PWC) vergeben. PWC ist auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der privaten, im Jahre 2011 am MDAX börsennotierten Betreibergesellschaft Rhön-Klinikum AG. Schon am 26. April 2012 war bekannt, dass Fresenius SE & Co. KGaA plant, den Klinikkonzern Rhön-Klinikum zu übernehmen und mit Helios-Kliniken zu einem Konzern zusammenführen zu wollen.[1]
Literatur
- Der Landkreis Biberach / bearb. von d. Abt. Landesbeschreibung d. Staatsarchivs Sigmaringen. Hrsg. von d. Landesarchivdir. Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Landkreis Biberach, dreibändiges Standardwerk, 1987
- Mitarbeiter der Kreiskliniken Biberach unter der Mitarbeit von Andrea Rihm, Bellamont: 100 Jahre Kreisklinik Biberach 1907 bis 2007. Hrsg.: Kliniken Landkreis Biberach GmbH. SD Schirmer Druck OHG, Riedlingen, Riedlingen 2007, S. 87.
Weblinks
- Homepage der Kliniken
- Weberberg.de: Chefarzt Prof. Dr. Egon Lanz, Biberach Medizinische Gründe für ein starkes, zentrales Haus Redebeitrag für die Sitzung des Kreistags Biberach am 15.5.2012 in der Mühlbachhalle Schemmerhofen vom 15. Mai 2012, aufgerufen am 24. Mai 2012
- Schutzgemeinschaft der Kassenpatienten
Einzelnachweise
- ↑ aerzteblatt.de: Klinikkonzerne - Helios will Rhön übernehmen vom 26. April 2012, aufgerufen am 29. Mai 2012