„Normaluhr“ – Versionsunterschied
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Jjeka (Diskussion | Beiträge) Die hier beschriebenen "Normaluhren" sind Nebenuhren |
Einleitungssatz; ein Beleg aus dem Jahr 1882 kann schwerlich etwas aus dem Jahr 1893 belegen; -deutschlandlastig: das Lemma ist deutschbezogen, international: "Hauptuhr": interwiki raus |
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'''Normaluhr''' ist die von ihrem Entwickler [[Carl August von Steinheil]] 1839 geprägte Bezeichnung für die '''[[Hauptuhr]]''' einer [[Uhrenanlage]].<ref>VDE-Ausschuss „Geschichte der Elektrotechnik“: [https://www.vde.com/wiki/chronik_2016/Wiki-Seiten/Elektrische_und_Elektronische_Uhren.aspx ''Chronik der Elektrotechnik - Elektrische und Elektronische Uhren''] www.vde.com, Abgerufen am 8. Mai 2016</ref> |
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Als Normaluhr wird eine öffentliche Uhr bezeichnet, welche die 1893 zunächst im deutschen Reich eingeführte Normalzeit anzeigt. Sie hatte in der Regel vier verglaste, im Würfel angeordnete [[Zifferblatt|Zifferblätter]], so dass sie aus allen [[Himmelsrichtung]]en abzulesen war. |
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Das [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Aufkommen des reichsweiten Eisenbahnverkehrs]], dessen Fahrpläne sich zuvor nach unterschiedlichen regionalen Zeiten richteten, machte die Einführung einer verbindlichen Fahrplanzeit erforderlich. Zunächst am 1. Juni 1891 als Mitteleuropäische Eisenbahnzeit<ref>[http://de.wikisource.org/wiki/Einheitliche_Eisenbahnzeit Einheitliche Eisenbahnzeit]</ref> durch die deutschen und österreichisch-ungarischen Eisenbahnverwaltungen eingeführt, wurde durch das [[Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung]] die [[Mitteleuropäische Zeit]] verbindlich für das gesamte Deutsche Reich am 12. März 1893 festgelegt. |
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Früher wurde die Zeit lokal ermittelt. In Hamburg beispielsweise war dies die Aufgabe der [[Hamburger Sternwarte]], die mehrere Normaluhren und die telefonische Zeitansage steuerte, oder in Österreich die [[Wiener Urania]]-Sternwarte. In Berlin gab es seit 1787 die öffentliche [[Christian_M%C3%B6llinger#Akademieuhr|Akademieuhr]], nach der die Bürger ihre Taschenuhren stellten. |
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Version vom 26. Juni 2016, 17:06 Uhr


Normaluhr ist die von ihrem Entwickler Carl August von Steinheil 1839 geprägte Bezeichnung für die Hauptuhr einer Uhrenanlage.[1]
Als Normaluhr wird eine öffentliche Uhr bezeichnet, welche die 1893 zunächst im deutschen Reich eingeführte Normalzeit anzeigt. Sie hatte in der Regel vier verglaste, im Würfel angeordnete Zifferblätter, so dass sie aus allen Himmelsrichtungen abzulesen war.
Uhren dieser Art sind bzw. waren meistens Nebenuhren.
Das Aufkommen des reichsweiten Eisenbahnverkehrs, dessen Fahrpläne sich zuvor nach unterschiedlichen regionalen Zeiten richteten, machte die Einführung einer verbindlichen Fahrplanzeit erforderlich. Zunächst am 1. Juni 1891 als Mitteleuropäische Eisenbahnzeit[2] durch die deutschen und österreichisch-ungarischen Eisenbahnverwaltungen eingeführt, wurde durch das Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung die Mitteleuropäische Zeit verbindlich für das gesamte Deutsche Reich am 12. März 1893 festgelegt.
Früher wurde die Zeit lokal ermittelt. In Hamburg beispielsweise war dies die Aufgabe der Hamburger Sternwarte, die mehrere Normaluhren und die telefonische Zeitansage steuerte, oder in Österreich die Wiener Urania-Sternwarte. In Berlin gab es seit 1787 die öffentliche Akademieuhr, nach der die Bürger ihre Taschenuhren stellten.
Erste funktelegrafische Übermittlungen von Zeitzeichen gibt es seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.[3] Heute wird die Normalzeit überregional von staatlichen und im Internet teilweise auch privaten Institutionen bereitgestellt:
- in Deutschland vom Zeitdienst der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt bei Braunschweig, die auch mit dem Zeitsystem der Fundamentalstation Wettzell gekoppelt ist und mit gesetzlichem Auftrag die Zeit über den Zeitzeichen-Sender DCF77 verbreitet;
- in Österreich von den Atomuhren des BEV (Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen) in Wien und der Satellitenstation Graz-Lustbühel bei Graz,
- in der Schweiz das Bundesamt für Metrologie in Bern mit dem Zeitzeichensender HBG (bis Ende 2011).
- per Telefon (Zeitansage)
- im Internet mit dem Network Time Protocol (NTP) von einem der mehreren tausend Zeitserver
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ VDE-Ausschuss „Geschichte der Elektrotechnik“: Chronik der Elektrotechnik - Elektrische und Elektronische Uhren www.vde.com, Abgerufen am 8. Mai 2016
- ↑ Einheitliche Eisenbahnzeit
- ↑ Zeitzeichensender