„FabLab“ – Versionsunterschied
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FabLabs ermöglichen den Zugang zu Produktionstechnologien und Produktionswissen auch dort, wo dies aus Gründen von Bildung, Alter, Wohlstand oder Region eher schwierig ist. So helfen FabLabs in Indien, Asien oder Afrika, lokale Probleme zu lösen und die [[Lebensqualität]] der Menschen zu erhöhen. In [[Industrienation]]en vermitteln FabLabs technisches Know-how zum Beispiel für Kinder und Jugendliche außerhalb des regulären Schul- oder Hochschulsystems und tragen so zu einer Erhöhung der [[Bildungsgerechtigkeit]] bei. FabLabs richten ihre Aktivitäten nach der internationalen „Fab Charter“ aus.<ref>[http://fab.cba.mit.edu/about/charter/ Fab Charta] (drafted 2012)</ref> Die [[Charta]] ist das Selbstverständnis der Fab Labs und gibt [[Richtlinie#Abgrenzung|Leitlinien]] für die Bereiche Mission, Zugang, Bildung, Verantwortung, Geheimhaltung und Geschäft.<ref>Deutsche Übersetzung der englischsprachigen [http://www.fablab-hamburg.org/ein-fab-lab-fuer-stpauli/selbstverstandnis/ ''Fab Charter''] auf fablab-hamburg.org</ref> In der Charta sind wichtige Aspekte wie der offene Zugang ([[Open Access]]), Verantwortung für das eigene Handeln gegenüber anderen Menschen, Maschinen und der Umwelt, offene und freie Wissensvermittlung für Privatnutzung, [[Geistiges Eigentum|geistige Eigentumsrechte]] und kommerzielle Aktivitäten geregelt.<ref>[http://wiki.fablab.is/wiki/Fab_Charter Fab Charta 2007] (englisch)</ref> |
FabLabs ermöglichen den Zugang zu Produktionstechnologien und Produktionswissen auch dort, wo dies aus Gründen von Bildung, Alter, Wohlstand oder Region eher schwierig ist. So helfen FabLabs in Indien, Asien oder Afrika, lokale Probleme zu lösen und die [[Lebensqualität]] der Menschen zu erhöhen. In [[Industrienation]]en vermitteln FabLabs technisches Know-how zum Beispiel für Kinder und Jugendliche außerhalb des regulären Schul- oder Hochschulsystems und tragen so zu einer Erhöhung der [[Bildungsgerechtigkeit]] bei. FabLabs richten ihre Aktivitäten nach der internationalen „Fab Charter“ aus.<ref>[http://fab.cba.mit.edu/about/charter/ Fab Charta] (drafted 2012)</ref> Die [[Charta]] ist das Selbstverständnis der Fab Labs und gibt [[Richtlinie#Abgrenzung|Leitlinien]] für die Bereiche Mission, Zugang, Bildung, Verantwortung, Geheimhaltung und Geschäft.<ref>Deutsche Übersetzung der englischsprachigen [http://www.fablab-hamburg.org/ein-fab-lab-fuer-stpauli/selbstverstandnis/ ''Fab Charter''] auf fablab-hamburg.org</ref> In der Charta sind wichtige Aspekte wie der offene Zugang ([[Open Access]]), Verantwortung für das eigene Handeln gegenüber anderen Menschen, Maschinen und der Umwelt, offene und freie Wissensvermittlung für Privatnutzung, [[Geistiges Eigentum|geistige Eigentumsrechte]] und kommerzielle Aktivitäten geregelt.<ref>[http://wiki.fablab.is/wiki/Fab_Charter Fab Charta 2007] (englisch)</ref> |
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Version vom 21. Juni 2016, 08:55 Uhr
Ein FabLab (engl. fabrication laboratory – Fabrikationslabor), manchmal auch offene Werkstatt oder MakerSpace, ist eine offene, demokratische Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen den Zugang zu Produktionsmitteln und modernen industriellen Produktionsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um eine große Anzahl an unterschiedlichen Materialien und Werkstücken bearbeiten zu können („make almost everything“). FabLabs erlauben die unkomplizierte Anfertigung von hoch individualisierten Einzelstücken oder nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen (Rapid Manufacturing). Es gibt große Überlappungen und Kooperation mit der Open-Hardware-, Open-Source- und der DIY-Bewegung.
Entstehung
Das erste FabLab wurde von Neil Gershenfeld am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Jahre 2002 initiiert und begründete die weltweit schnell wachsende „Maker“-Bewegung. Thematisch sind FabLabs im Umfeld von Open Hardware angesiedelt und bringen die digitale Revolution auf eine neue Ebene, zum Beispiel mittels selbstreplizierender 3D-Drucker.
Soziale Aspekte
FabLabs ermöglichen den Zugang zu Produktionstechnologien und Produktionswissen auch dort, wo dies aus Gründen von Bildung, Alter, Wohlstand oder Region eher schwierig ist. So helfen FabLabs in Indien, Asien oder Afrika, lokale Probleme zu lösen und die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. In Industrienationen vermitteln FabLabs technisches Know-how zum Beispiel für Kinder und Jugendliche außerhalb des regulären Schul- oder Hochschulsystems und tragen so zu einer Erhöhung der Bildungsgerechtigkeit bei. FabLabs richten ihre Aktivitäten nach der internationalen „Fab Charter“ aus.[1] Die Charta ist das Selbstverständnis der Fab Labs und gibt Leitlinien für die Bereiche Mission, Zugang, Bildung, Verantwortung, Geheimhaltung und Geschäft.[2] In der Charta sind wichtige Aspekte wie der offene Zugang (Open Access), Verantwortung für das eigene Handeln gegenüber anderen Menschen, Maschinen und der Umwelt, offene und freie Wissensvermittlung für Privatnutzung, geistige Eigentumsrechte und kommerzielle Aktivitäten geregelt.[3]
Zukunft und Vision
FabLabs machen High-Tech-Produktionstechnologien für kleine Arbeitsgruppen oder Einzelpersonen verfügbar, ähnlich wie der Personalcomputer seit den 1970er Jahren erstmal elektronische Informationsverarbeitung oder ab 1985 Desktop-Publishing für diese Zielgruppen ermöglichte. Im Hinblick auf aktuelle Rapid-Prototyping-Verfahren oder die Potentiale im Bereich der Nanotechnologie erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass in einigen Jahrzehnten auch Produktionstechnologie zu Hause verfügbar sein wird. Ein „Personal Fabricator“ auf unserem Schreibtisch könnte uns über online bezogene Daten jedes beliebige Produkt, beispielsweise ein Ersatzteil, direkt „ausdrucken“.
Liste von FabLabs
Im deutschsprachigen Raum gibt es derzeit die folgenden FabLabs. Die Liste ist alphabetisch nach Städtenamen sortiert:
- Fab Lab Aachen – Das erste FabLab in Deutschland wurde 2009 von der RWTH Aachen eingerichtet.
- FabLab Bayreuth
- Fab Lab Berlin
- Offene Werkstatt der Open Design City im Betahaus Berlin
- HRW FabLab Bottrop
- Protohaus Braunschweig
- FabLab Bremen
- FabLab Cottbus
- FabLab Darmstadt
- FabLabDD Dresden
- GarageLab e. V. – Düsseldorf (in den Räumen des Coworking-Space Garagebilk)
- FAU FabLab in Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität
- 3D Druckzentrum Ruhr in Essen
- Fablab Fribourg
- FabLab TU Graz
- Eigenbaukombinat in Halle (Saale) betrieben vom Eigenbaukombinat Halle e. V.
- Die Werke in Hannover-Vahrenwald
- Fab Lab Fabulous St. Pauli Hamburg
- FabLab Innsbruck
- FabLab Kamp-Lintfort
- FabLab Karlsruhe
- FabLab.SH in Kiel
- FabLab Allgäu (Kempten)
- Dingfabrik in Köln
- FabLab Leoben
- „FabLab“ im Ars Electronica Center (Museum der Zukunft) in Linz
- FabLab Lübeck
- FabLab Paderborn
- FabLab Lüneburg
- FabLab Lünen, betrieben von FabLab Mitmach-Werkstatt e. V.
- FabLab Luzern
- FabLab „Netz39“ in Magdeburg
- FabLab in Magdeburg an der Otto-von-Guericke Universität (kein FabLab im eigentlichen Sinne, da es für die Förderung von studentischen Unternehmensgründungen vorgesehen ist)
- FabLab in Mannheim betrieben vom RaumZeitLabor e.V.
- FabLab München e. V.
- FabLab Neustadt a.d. Aisch / Bad Windsheim e. V.
- FabLab Neuenstadt am Kocher, betrieben vom Jugendförderverein Brückedächle e. V.
- FabLab Nürnberg, betrieben vom Fab Lab Region Nürnberg e. V.
- FabLab NüLand (Nürnberger Land e. V.) in Neunkirchen am Sand
- FabLab Potsdam (machBar)
- FabLab Rheinfelden, betrieben vom FabLab Makerspace Rheinfelden
- FabLab Regensburg
- FabLab Region Rothenburg ob der Tauber
- Happylab Salzburg
- OpenLab Schwabach
- FabLab Thüringen
- FabLab Neckar-Alb e. V. in Tübingen
- Happylab in Wien – Vienna Fab Lab
- Maker Austria in Wien – Vienna Maker Space
- Makerspace Wiesbaden
- ViNN:Lab der Technischen Hochschule Wildau (Landkreis Dahme-Spreewald)
- FabLab Winterthur
- /dev/tal in Wuppertal (Standort: Utopiastadt)
- FabLab Würzburg
- FabLab Zürich
Im Aufbau oder Umbau
- FabLab Ansbach
- Starship Factory Basel
- FabLab Brandenburg an der Havel
- FabLab Chemnitz
- FabFarm Düsseldorf, betrieben von der Gemeinschaft FabFarm e.G. (i.G.)
- FREILab Freiburg
- FabLab Grefrath
- Stadt-Teil-Werkstatt in Hannover-Nordstadt
- FabLab Ingolstadt
- FabLab Leipzig (seit einiger Zeit „vorübergehend geschlossen“)
- FabLab Münster
- FabLab Neumarkt
- FabLab Siegen
- FabLab der Werkstätte Wattens – Center for Rapid Innovation * FunLab Zürich
Siehe auch
Literatur
- Tobias Moorstedt: Du bist die Fabrik. Hrsg.: Süddeutsche Zeitung. Nr. 82, 10. April 2010 (PDF-Datei; 166 kB).
- Niels Boeing: The future is fab. Technology Review, heise online, 3. März 2010, abgerufen am 9. Juni 2015.
- Neil A. Gershenfeld: Fab: the coming revolution on your desktop—from personal computers to personal fabrication. Basic Books, New York 2005, ISBN 0-465-02745-8.
- Julia Walter-Herrmann, Corinne Büching (Hrsg.): FabLab – Of Machines, Makers and Inventors. Transcript, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2382-6
Weblinks
- FabLabs.io – Weltweites Verzeichnis vieler FabLabs
- International Fab Lab Association, eine Vereinigung der internationalen Fab Lab Community Mitglieder.
Einzelnachweise
- ↑ Fab Charta (drafted 2012)
- ↑ Deutsche Übersetzung der englischsprachigen Fab Charter auf fablab-hamburg.org
- ↑ Fab Charta 2007 (englisch)