„August Scherl“ – Versionsunterschied
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August Hugo Friedrich Scherl gründete am [[1. Oktober]] [[1883]] einen Presse- und Buchverlag, der seit [[1900]] den Namen ''August Scherl Verlag'' trug. Seit dem 3. November [[1883]] gab er als ersten deutschen Generalanzeiger den [[Berliner Lokal-Anzeiger]] heraus, seit 1899 erschien in seinem Verlag das illustrierte Wochenblatt "[[Die Woche (Scherl)|Die Woche]]". |
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Er besaß zeitweise die auflagenstärksten [[Zeitung]]en in Deutschland und war Konkurrent von [[Leopold Ullstein]] und [[Rudolf Mosse]]. |
Version vom 3. April 2006, 21:31 Uhr
August Scherl (* 24. Juli 1849 in Düsseldorf; † 18. April 1921 in Berlin) war ein Berliner Großverleger.
August Hugo Friedrich Scherl gründete am 1. Oktober 1883 einen Presse- und Buchverlag, der seit 1900 den Namen August Scherl Verlag trug. Seit dem 3. November 1883 gab er als ersten deutschen Generalanzeiger den Berliner Lokal-Anzeiger heraus, seit 1899 erschien in seinem Verlag das illustrierte Wochenblatt "Die Woche".
Er besaß zeitweise die auflagenstärksten Zeitungen in Deutschland und war Konkurrent von Leopold Ullstein und Rudolf Mosse.
Scherl beschäftigte sich auch mit der Theaterorganisation, mit Lotterie-Systemen und der Einschienenbahn. Diese kostspieligen Projekte waren wirtschaftlich nicht erfolgreich, so dass er sein Presse-Unternehmen an den "Deutschen Verlagsverein" verkaufte und 1914 ausschied. Sein rechts-nationales Zeitungsimperium wurde im Jahre 1916 von Alfred Hugenberg und später von Max Amann (Franz-Eher-Verlag) übernommen.
Scherl wohnte anfangs in der Naunynstraße (Elternhaus) später repräsentativ immer in zentraler Lage in Berlin und ist auf dem Luisenstädtischen Friedhof beerdigt. Er soll eine Millionenvilla in Dahlem heimlich erbaut haben, um seine Frau zu überraschen. Als diese bei einer Vorbeifahrt sich abfällig über den Bau äußert, läßt Scherl das Haus abreißen, ohne seine Frau zu informieren. Geheimnis seines Erfolges war große Risikobereitschaft, ökonomische Vernunft, weit vorausschauende Innovationskraft und Mißtrauen. Die Generalanzeiger-Presse in Deutschland war eine Erfindung Scherls.
Siehe auch: Zeitung, Pressegeschichte, Zeitungsmuseum, Zeitungsantiquariat
Einschienenbahn am Taunusrand
Zeitungen und Zeitschriften aus dem Scherl-Verlag
- 1883 Berliner Lokal-Anzeiger gegründet. Der Zeitung wird vorauseilende Nähe zu Wilhelm II nachgesagt.
- ab 1889 die Berliner Abendzeitung
- 1894 Neueste Berliner Handels- und Börsennachrichten
- 1899 die Illustrierte Die Woche (Scherl)
- 1900 die Tageszeitung Der Tag
- 1904 Die Gartenlaube gekauft
- 1905 Praktischer Wegweiser, später erfolgreich als Allgemeiner Wegweiser
- Berliner Illustrierte Nachtausgabe
- Scherl Magazin
- Silberspiegel
- Sport im Bild
- Scherls-Wohnungs-Zeitung
- Filmwelt
- Denken und Raten
- Das Grundeigentum
- Der Kinematograph
- Echo (Zeitschrift)
- Deutsche technische Auslandszeitschrift
Literatur
- Hans Erman: August Scherl. Dämonie und Erfolg in Wilhelminischer Zeit, Universitas Verlag, Berlin, 1954
- Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin, Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin, Ullstein, 1959, 2., überarb. u. erw. Aufl. Frankfurt am Main, Berlin, Wien: Ullstein: 1982.
- August Scherl: Ein neues Schnellbahnsystem - Vorschläge zur Verbesserung des Personenverkehrs, Berlin 1909
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Scherl, August |
KURZBESCHREIBUNG | Berliner Großverleger |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1849 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 18. April 1921 |
STERBEORT | Berlin |