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„Waschsalon“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Waschsalon.JPG|thumb|Münz-Waschsalon in Deutschland.]]
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[[Datei:Laundromat-SolarCell.png|thumb|Ein Waschsalon in [[Kalifornien]], der mit Solarenergie betrieben wird.]]
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Ein '''Waschsalon''' ist ein Wirtschaftsbetrieb, der die Räumlichkeiten und die Maschinen zum [[Wäsche (Textilien)|Waschen]], [[Wäscheschleuder|Schleudern]], [[Wäschetrockner|Trocknen]] und ggf. Glätten von [[Kleidung]] gegen Bezahlung zur Verfügung stellt. Die meisten Waschsalons sind zur Selbstbedienung mit Münzautomaten ausgestattet (sogenannte Münzwäschereien).
Ein '''Waschsalon''' ist ein Wirtschaftsbetrieb, der seinen Kunden gegen Bezahlung die Räumlichkeiten und die Maschinen zum [[Wäsche (Textilien)|Waschen]], [[Wäscheschleuder|Schleudern]], [[Wäschetrockner|Trocknen]] und teilweise auch Glätten von [[Kleidung]] zur Verfügung stellt. Die meisten Waschsalons sind zur [[Selbstbedienung]] mit [[Verkaufsautomat|Kassenautomaten]] ausgestattet, diese werden daher auch ''Münzwäschereien'' genannt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==


{{Belege fehlen|Keine Literatur oder Einzelnachweise angegeben, vieles scheint aus eigener Betrachtung geschrieben.}}
In den 1920er Jahren wurden elektrische Trommelwaschmaschinen populär, durch die die bis dahin noch übliche [[Wäsche (Textilien)|Handwäsche]] in großem Maß - außer für Wolle und schnelle Feinwäsche - ersetzt wurde. Die Anschaffung einer solchen Maschine war für die Mehrheit der Haushalte damals noch unerschwinglich. Daher wurde am 18. April 1934 der erste öffentliche Waschsalon eröffnet, wahrscheinlich in [[Fort Worth]] im [[US-Bundesstaat]] [[Texas]]<ref>[http://internettrash.com/news/getarticle.shtml?/news/1999/04/12/item6.html ''65th Anniversary of world's first laundromat'' (englisch)], abgefragt am 17. April 2009</ref> (andere Quellen nennen [[Chicago]]). Durch die Vermeidung der hohen [[Investition]]en wurde die Maschinenwäsche daher für viele weniger vermögende Haushalte erschwinglich.


In den 1920er Jahren wurden elektrische [[Waschmaschine|Trommelwaschmaschinen]] populär, durch die die bis dahin noch übliche [[Wäsche (Textilien)|Handwäsche]] in großem Maß außer für [[Wolle]] und schnelle Feinwäsche ersetzt wurde. Die Anschaffung einer solchen Maschine war für die Mehrheit der Haushalte damals jedoch noch unerschwinglich. Daher wurde am 18. April 1934 der erste öffentliche Waschsalon eröffnet, wahrscheinlich in [[Fort Worth]] im [[US-Bundesstaat]] [[Texas]]<ref>[http://internettrash.com/news/getarticle.shtml?/news/1999/04/12/item6.html ''65th Anniversary of world's first laundromat'' (englisch)], abgefragt am 17. April 2009</ref> (andere Quellen nennen [[Chicago]]). Waschsalons erfreuten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten weltweit großer Beliebtheit.
Waschsalons erfreuten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten weltweit großer Beliebtheit.


Mit zunehmender Verbreitung der immer erschwinglicher werdenden Haushaltswaschmaschinen werden die Waschsalons in ihrer ursprünglichen Form vom Markt verdrängt. Nach Erhebungen des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]] aus dem Jahr 2004 steht in 94% aller deutschen Haushalte eine elektrische Waschmaschine. Hingegen hatten Anfang der 1960er Jahre lediglich rund 27% der Haushalte im [[Westdeutsche Länder|früheren Bundesgebiet]] eine Wäscheschleuder; eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion hatten damals gerade einmal 9%.
== Der Waschsalon heute ==

Mit dem Zunehmen der immer erschwinglicher werdenden Haushaltswaschmaschinen werden die Waschsalons in ihrer ursprünglichen Form vom Markt verdrängt. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2004 steht in 94 % aller deutschen Haushalte eine elektrische Waschmaschine. Hingegen hatten Anfang der 1960er Jahre lediglich rund 27 % der Haushalte im früheren Bundesgebiet eine Wäscheschleuder; eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion hatten damals gerade einmal 9 %.


In Waschsalons wird in der Regel nicht bedient, der Kunde befüllt und startet den Waschautomaten selbst. Mit der Nutzung des Waschsalons kommt zwischen den Benutzern (Kunden) und dem Unternehmen ein [[Werkvertrag]] zustande.
In Waschsalons wird in der Regel nicht bedient, der Kunde befüllt und startet den Waschautomaten selbst. Mit der Nutzung des Waschsalons kommt zwischen den Benutzern (Kunden) und dem Unternehmen ein [[Werkvertrag]] zustande.


Während 1960 Waschsalons zur Verbesserung der Versorgungssituation beitrugen, findet auf diesem Wirtschaftssektor spätestens seit den 1990er Jahren ein Wandel statt. Viele Waschsalons haben seither auf einen „Rundum-Service“ umgestellt.
Während 1960 Waschsalons zur Verbesserung der Versorgungssituation beitrugen, findet auf diesem Wirtschaftssektor spätestens seit den 1990er Jahren ein Wandel statt. Viele Waschsalons haben seither auf einen „Rundum-Service“ umgestellt. Anders als bisher werden Waschsalons heute immer mehr als „Wäscheannahme-Center“ ähnlich einer [[Chemische Reinigung|chemischen Reinigung]] genutzt. Die Wäsche kann vom Kunden schrankfertig wieder abgeholt werden. Da die Wäschestücke einer reinen Wäsche und keiner chemischen Reinigung unterzogen werden, können die Waschsalons ihre Dienstleistung meist zu wesentlich geringeren Preisen als chemische Reinigungen anbieten. Zusätzlich lässt sich beobachten, dass immer häufiger [[Änderungsschneiderei|Änderungsschneidereien]] in den Service miteinbezogen werden.

Anders als bisher werden Waschsalons heute immer mehr als „Wäscheannahme-Center“ ähnlich einer [[Chemische Reinigung|chemischen Reinigung]] genutzt. Die Wäsche kann vom Kunden schrankfertig wieder abgeholt werden. Da die Wäschestücke einer reinen Wäsche und keiner chemischen Reinigung unterzogen wird, können die Waschsalons ihre Dienstleistung meist zu wesentlich geringeren Preisen als chemische Reinigungen anbieten. Zusätzlich lässt sich beobachten, dass immer häufiger Änderungsschneidereien in den Service miteinbezogen werden.


In den Industrienationen ist der Bestand in den letzten Jahrzehnten wieder zurückgegangen, da hier die meisten Haushalte inzwischen über eigene Waschmaschinen verfügen. Dennoch findet man auch heute noch in jeder größeren Stadt Waschsalons. Benutzer der Einrichtungen sind Personen, deren Waschmaschine defekt oder für bestimmte Textilien zu klein ist bzw. die keine eigene Maschine besitzen.
In den [[Industrienation|Industrienationen]] ist der Bestand in den letzten Jahrzehnten wieder zurückgegangen, da hier die meisten Haushalte inzwischen über eigene Waschmaschinen verfügen. Dennoch findet man auch heute noch in jeder größeren Stadt Waschsalons. Benutzer der Einrichtungen sind Personen, die keine eigene Maschine besitzen, deren Waschmaschine defekt oder für bestimmte Textilien zu klein ist bzw. die große Mengen Wäsche in kurzer Zeit waschen möchten.


Wegen der seltenen Benutzung einer Waschmaschine wird die gemeinschaftliche Nutzung einer Waschmaschine von mehreren Bewohnern eines Hauses immer interessanter. In Wohnprojekten werden oftmals im Laufe der Zeit die privaten Waschmaschinen durch Gemeinschaftsmaschinen ersetzt. Das ist sowohl [[Wirtschaftlichkeit|ökonomisch]] als auch [[Umweltschutz|ökologisch]] vorteilhaft. Aber auch in konventionellen Wohngebäuden mit vielen kleinen Wohneinheiten (z. B. [[Apartment]]häuser oder [[Studentenwohnheim]]e) wo innerhalb der Wohnungen kein Platz für eine eigene Waschmaschine ist, werden den Bewohnern oft Waschmaschinen bzw. Wäschetrockner mit Münzeinwurf in einem Waschraum zur Verfügung gestellt. Anbieter und Eigentümer dieser Maschinen sind häufig Hausverwaltungen oder auch Hausmeister, zudem gibt es gewerbliche Anbieter, die sich auf die Bereitstellung solcher Maschinen in Wohnanlagen spezialisiert haben.
Wegen der seltenen Benutzung einer Waschmaschine wird die gemeinschaftliche Nutzung einer Waschmaschine von mehreren Bewohnern eines Hauses immer interessanter. In Wohnprojekten werden oftmals im Laufe der Zeit die privaten Waschmaschinen durch Gemeinschaftsmaschinen ersetzt. Das ist sowohl [[Wirtschaftlichkeit|ökonomisch]] als auch [[Umweltschutz|ökologisch]] vorteilhaft. Aber auch in konventionellen Wohngebäuden mit vielen kleinen Wohneinheiten (z. B. [[Apartment]]häuser oder [[Studentenwohnheim]]e) wo innerhalb der Wohnungen kein Platz für eine eigene Waschmaschine ist, werden den Bewohnern oft Waschmaschinen bzw. Wäschetrockner mit Münzeinwurf in einem Waschraum zur Verfügung gestellt. Anbieter und Eigentümer dieser Maschinen sind häufig [[Hausverwaltung|Hausverwaltungen]] oder auch [[Hausmeister]], zudem gibt es gewerbliche Anbieter, die sich auf die Bereitstellung solcher Maschinen in Wohnanlagen spezialisiert haben.


Darüber hinaus hat der Waschsalon teilweise [[Kult (Status)|Kultstatus]] erlangt. So ist der Waschsalon zum Beispiel ein beliebtes Objekt in der [[Werbung]] vor allem für Kleidung, wurde Kulisse in dem Film „[[Mein wunderbarer Waschsalon]]“ und dient bis 2007 dem [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]] und ab 2009 dem Sender [[einsfestival]] sogar als Studio für die Fernsehsendung „[[Night Wash]]“.
Darüber hinaus hat der Waschsalon teilweise [[Kult (Status)|Kultstatus]] erlangt. So ist der Waschsalon zum Beispiel ein beliebtes Objekt in der [[Werbung]] vor allem für Kleidung, wurde Kulisse in dem Film „[[Mein wunderbarer Waschsalon]]“ und dient bis 2007 dem [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]] und ab 2009 dem Sender [[einsfestival]] als Studio für die Fernsehsendung „[[NightWash]]“.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 29. März 2016, 19:27 Uhr

Münz-Waschsalon in Deutschland.
Ein Waschsalon in Kalifornien, der mit Solarenergie betrieben wird.

Ein Waschsalon ist ein Wirtschaftsbetrieb, der seinen Kunden gegen Bezahlung die Räumlichkeiten und die Maschinen zum Waschen, Schleudern, Trocknen und teilweise auch Glätten von Kleidung zur Verfügung stellt. Die meisten Waschsalons sind zur Selbstbedienung mit Kassenautomaten ausgestattet, diese werden daher auch Münzwäschereien genannt.

Geschichte

In den 1920er Jahren wurden elektrische Trommelwaschmaschinen populär, durch die die bis dahin noch übliche Handwäsche in großem Maß – außer für Wolle und schnelle Feinwäsche – ersetzt wurde. Die Anschaffung einer solchen Maschine war für die Mehrheit der Haushalte damals jedoch noch unerschwinglich. Daher wurde am 18. April 1934 der erste öffentliche Waschsalon eröffnet, wahrscheinlich in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas[1] (andere Quellen nennen Chicago). Waschsalons erfreuten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten weltweit großer Beliebtheit.

Mit zunehmender Verbreitung der immer erschwinglicher werdenden Haushaltswaschmaschinen werden die Waschsalons in ihrer ursprünglichen Form vom Markt verdrängt. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2004 steht in 94% aller deutschen Haushalte eine elektrische Waschmaschine. Hingegen hatten Anfang der 1960er Jahre lediglich rund 27% der Haushalte im früheren Bundesgebiet eine Wäscheschleuder; eine Waschmaschine mit Schleuderfunktion hatten damals gerade einmal 9%.

In Waschsalons wird in der Regel nicht bedient, der Kunde befüllt und startet den Waschautomaten selbst. Mit der Nutzung des Waschsalons kommt zwischen den Benutzern (Kunden) und dem Unternehmen ein Werkvertrag zustande.

Während 1960 Waschsalons zur Verbesserung der Versorgungssituation beitrugen, findet auf diesem Wirtschaftssektor spätestens seit den 1990er Jahren ein Wandel statt. Viele Waschsalons haben seither auf einen „Rundum-Service“ umgestellt. Anders als bisher werden Waschsalons heute immer mehr als „Wäscheannahme-Center“ ähnlich einer chemischen Reinigung genutzt. Die Wäsche kann vom Kunden schrankfertig wieder abgeholt werden. Da die Wäschestücke einer reinen Wäsche und keiner chemischen Reinigung unterzogen werden, können die Waschsalons ihre Dienstleistung meist zu wesentlich geringeren Preisen als chemische Reinigungen anbieten. Zusätzlich lässt sich beobachten, dass immer häufiger Änderungsschneidereien in den Service miteinbezogen werden.

In den Industrienationen ist der Bestand in den letzten Jahrzehnten wieder zurückgegangen, da hier die meisten Haushalte inzwischen über eigene Waschmaschinen verfügen. Dennoch findet man auch heute noch in jeder größeren Stadt Waschsalons. Benutzer der Einrichtungen sind Personen, die keine eigene Maschine besitzen, deren Waschmaschine defekt oder für bestimmte Textilien zu klein ist bzw. die große Mengen Wäsche in kurzer Zeit waschen möchten.

Wegen der seltenen Benutzung einer Waschmaschine wird die gemeinschaftliche Nutzung einer Waschmaschine von mehreren Bewohnern eines Hauses immer interessanter. In Wohnprojekten werden oftmals im Laufe der Zeit die privaten Waschmaschinen durch Gemeinschaftsmaschinen ersetzt. Das ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft. Aber auch in konventionellen Wohngebäuden mit vielen kleinen Wohneinheiten (z. B. Apartmenthäuser oder Studentenwohnheime) wo innerhalb der Wohnungen kein Platz für eine eigene Waschmaschine ist, werden den Bewohnern oft Waschmaschinen bzw. Wäschetrockner mit Münzeinwurf in einem Waschraum zur Verfügung gestellt. Anbieter und Eigentümer dieser Maschinen sind häufig Hausverwaltungen oder auch Hausmeister, zudem gibt es gewerbliche Anbieter, die sich auf die Bereitstellung solcher Maschinen in Wohnanlagen spezialisiert haben.

Darüber hinaus hat der Waschsalon teilweise Kultstatus erlangt. So ist der Waschsalon zum Beispiel ein beliebtes Objekt in der Werbung vor allem für Kleidung, wurde Kulisse in dem Film „Mein wunderbarer Waschsalon“ und dient bis 2007 dem WDR und ab 2009 dem Sender einsfestival als Studio für die Fernsehsendung „NightWash“.

Einzelnachweise

  1. 65th Anniversary of world's first laundromat (englisch), abgefragt am 17. April 2009