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„Berkeley Pit“ – Versionsunterschied

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'''Berkeley Pit''' ist eine ehemalige [[Kupfermine]] am nordöstlichen Rand der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Stadt [[Butte (Montana)|Butte]] im Bundesstaat [[Montana]]. Die im Laufe der Abbautätigkeit ab 1881 zuletzt entstandene [[Tagebau|Tagebaugrube]] ist 1600 m lang, 800 m breit und 540 m tief und mit 120 Millionen Kubikmeter schwefelsaurem Wasser gefüllt ([[pH-Wert]] = 2,5). Das Wasser birgt eine große Menge gelöster [[Schwermetalle]] und andere gelöste Stoffe, darunter [[Arsen]], [[Cadmium]], [[Zink]] und [[Schwefelsäure]].
'''Berkeley pit''' ist eine ehemaliger [[Kupferbergbau|Kupfertagebau]] am nordöstlichen Rand der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Stadt [[Butte (Montana)|Butte]] im Bundesstaat [[Montana]]. Der im Laufe des seit 1881 andauernden [[Abbau (Bergbau)|Abbaus]] ab entstandene [[Tagebau]] ist 1600 m lang, 800 m breit und 540 m tief und mit 120 Millionen Kubikmeter schwefelsaurem Wasser gefüllt ([[pH-Wert]] = 2,5). Das Wasser birgt eine große Menge gelöster [[Schwermetalle]] und andere gelöste Stoffe, darunter [[Arsen]], [[Cadmium]], [[Zink]] und [[Schwefelsäure]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Von 1881 bis 1947 wurden 94.900 Tonnen [[Kupfer]] im [[Kupferbergwerk Anakonda|Anakonda-Kupferlagerstätte]] von der [[Anaconda Copper Mining Company]] im [[Tiefbau (Bergbau)|Tiefbau]] abgebaut. Ab 1955
Die [[Abbau (Bergbau)#Abbautätigkeiten|Abbautätigkeit]] begann 1881 durch Michael Hickey, von dem der "Kupferkönig" [[Marcus Daly]] sie erwarb. Der erste Abbau erfolgte durch die [[Anaconda Copper Mine|Anaconda Copper Mining Company]] in [[Untertagebau]]-Schächten. Diese wurden 1947 geschlossen, nachdem insgesamt 94.900 Tonnen Kupfer gefördert worden waren.
Auf dem Gelände wurde ab 1955 der offene Tagebau ''Berkeley Pit'' ausgehoben und bis zur Schließung 1982 von [[Atlantic Richfield Company|ARCO]] (Atlantic Richfield Company) abgebaut. Die Verhüttung des Erzes erfolgte in dem 40 Kilometer nordwestlich gelegenen [[Anaconda (Montana)]].
wurde auf dem Gelände von der [[Atlantic Richfield Company]] der Tagebau ''Berkeley pit'' aufgeschlossen. 1982 wurde der Tagebau aufgelassen. Das Erz wurde im 40 Kilometer nordwestlich gelegenen [[Anaconda (Montana)]] verhüttet.


Nach Schließung der Mine wurden die Pumpen entfernt. Die Grube füllte sich dann nach dem Prinzip der [[Kommunizierende Röhren|kommunizierenden Röhren]] mit [[Grundwasser]].
Nach Schließung des Tagebaus wurden die Pumpen entfernt und die Grube füllte sich mit [[Grundwasser]].

Das größte Problem ist das vorhandene [[Pyrit]] (FeS<sub>2</sub>). Diese schwefelhaltige Substanz reagiert mit dem sauerstoffarmen Wasser unter Einwirkung von [[Schwefeloxidierende_Bakterien|Mikroorganismen]] zu Schwefelsäure. Im sauren Wasser lösen sich im Gestein befindliche Schwermetalle. Wasser mit einem hohen Säuregehalt kann viel mehr Schwermetalle als Wasser mit einem neutralen pH-Wert (pH 7) lösen. Der aktuelle Gehalt von Kupfer im Wasser beträgt bis zu 187 [[parts per million|ppm]].


== Umweltauswirkungen ==
== Umweltauswirkungen ==
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1995 starben 324 [[Schneegans|Schneegänse]] am kontaminierten sauren Wasser. ARCO tat das als bakterielle Erkrankung ab. Seitdem versucht ein Beobachtungszentrum, die Vögel zu schützen. Unter anderem werden sie mit Gewehrschüssen vergrämt und es gibt auch automatische Alarmsysteme. Bei bestimmten Vogelarten wie [[Entenvögel|Enten]] und [[Gänse]]n funktioniert das gut, bei anderen Vögeln nicht. [[Wasservogel|Wasservögel]] tauchen oft unter, wenn Gefahr droht. Zwar sterben die Vögel nicht sofort, aber 4 bis 6 Stunden Einwirkung des Wassers bilden eine tödliche Grenze.
Das größte Problem ist das vorhandene [[Pyrit]] (FeS<sub>2</sub>). Dieses Schwefelmineral („Kupferkies“) reagiert mit dem sauerstoffarmen Wasser unter Einwirkung von [[Schwefeloxidierende_Bakterien|Mikroorganismen]] zu Schwefelsäure. Im sauren Wasser lösen sich im Gestein befindliche Schwermetalle. Wasser mit einem hohen Säuregehalt kann viel mehr Schwermetalle als Wasser mit einem neutralen pH-Wert (pH 7) lösen. Der aktuelle Kupfergehalt des Wassers liegt bei etwa 187 [[parts per million|ppm]].

1995 starben 324 [[Schneegans|Schneegänse]] am kontaminierten sauren Wasser. ARCO tat das als bakterielle Erkrankung ab. Seitdem versucht ein Beobachtungszentrum, die Vögel zu schützen. Unter anderem werden sie mit Gewehrschüssen vergrämt und es gibt auch automatische Alarmsysteme. Bei bestimmten Vogelarten wie [[Entenvögel|Enten]] und [[Gänse]]n funktioniert das gut, bei anderen Vögeln nicht. [[Wasservogel|Wasservögel]] tauchen oft unter, wenn Gefahr droht. Zwar sterben die Vögel nicht sofort, aber 4 bis 6 Stunden Einwirkung des Wassers bilden eine tödliche Grenze.


Die Einheimischen fürchten die Abgase, die aus der Grube aufsteigen.
Die Einheimischen fürchten die Abgase, die aus der Grube aufsteigen.


== Sanierung ==
== Sanierung ==
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Es gab einige Versuche, die Grube zu sanieren, aber der Säureanteil blieb sehr hoch. Für eine vollständige Sanierung würden Geldmittel benötigt, die niemand aufbringen will. Die Ansichten sind im Übrigen geteilt, wer für die Sanierung zuständig wäre. ARCOs Aufgabe wäre es gemäß dem [[Verursacherprinzip]], aber das Unternehmen entzieht sich dieser Verantwortung. Der Bundesstaat [[Montana]] will nicht investieren, weil er glaubt, dass ARCO verantwortlich ist. Die notwendigen strengen Maßnahmen sollen nun aus Mitteln des Bundes für [[Umweltkatastrophe]]n finanziert werden.
Es gab einige Versuche, die Grube zu sanieren, aber der Säureanteil blieb sehr hoch. Für eine vollständige Sanierung würden Geldmittel benötigt, die niemand aufbringen will. Die Ansichten sind im Übrigen geteilt, wer für die Sanierung zuständig wäre. ARCOs Aufgabe wäre es gemäß dem [[Verursacherprinzip]], aber das Unternehmen entzieht sich dieser Verantwortung. Der Bundesstaat [[Montana]] will nicht investieren, weil er glaubt, dass ARCO verantwortlich ist. Die notwendigen strengen Maßnahmen sollen nun aus Mitteln des Bundes für [[Umweltkatastrophe]]n finanziert werden.


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[[Kategorie:Umweltkatastrophe]]
[[Kategorie:Silver Bow County]]
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Version vom 14. November 2015, 12:30 Uhr

Berkeley Pit 2008
Berkeley Pit 1984
Gasdämpfe über Berkeley Pit
Nahaufnahme eines Abbauhangs
Kontaminiertes Wasser

Berkeley pit ist eine ehemaliger Kupfertagebau am nordöstlichen Rand der US-amerikanischen Stadt Butte im Bundesstaat Montana. Der im Laufe des seit 1881 andauernden Abbaus ab entstandene Tagebau ist 1600 m lang, 800 m breit und 540 m tief und mit 120 Millionen Kubikmeter schwefelsaurem Wasser gefüllt (pH-Wert = 2,5). Das Wasser birgt eine große Menge gelöster Schwermetalle und andere gelöste Stoffe, darunter Arsen, Cadmium, Zink und Schwefelsäure.

Geschichte

Von 1881 bis 1947 wurden 94.900 Tonnen Kupfer im Anakonda-Kupferlagerstätte von der Anaconda Copper Mining Company im Tiefbau abgebaut. Ab 1955 wurde auf dem Gelände von der Atlantic Richfield Company der Tagebau Berkeley pit aufgeschlossen. 1982 wurde der Tagebau aufgelassen. Das Erz wurde im 40 Kilometer nordwestlich gelegenen Anaconda (Montana) verhüttet.

Nach Schließung des Tagebaus wurden die Pumpen entfernt und die Grube füllte sich mit Grundwasser.

Umweltauswirkungen

Das größte Problem ist das vorhandene Pyrit (FeS2). Dieses Schwefelmineral („Kupferkies“) reagiert mit dem sauerstoffarmen Wasser unter Einwirkung von Mikroorganismen zu Schwefelsäure. Im sauren Wasser lösen sich im Gestein befindliche Schwermetalle. Wasser mit einem hohen Säuregehalt kann viel mehr Schwermetalle als Wasser mit einem neutralen pH-Wert (pH 7) lösen. Der aktuelle Kupfergehalt des Wassers liegt bei etwa 187 ppm.

1995 starben 324 Schneegänse am kontaminierten sauren Wasser. ARCO tat das als bakterielle Erkrankung ab. Seitdem versucht ein Beobachtungszentrum, die Vögel zu schützen. Unter anderem werden sie mit Gewehrschüssen vergrämt und es gibt auch automatische Alarmsysteme. Bei bestimmten Vogelarten wie Enten und Gänsen funktioniert das gut, bei anderen Vögeln nicht. Wasservögel tauchen oft unter, wenn Gefahr droht. Zwar sterben die Vögel nicht sofort, aber 4 bis 6 Stunden Einwirkung des Wassers bilden eine tödliche Grenze.

Die Einheimischen fürchten die Abgase, die aus der Grube aufsteigen.

Sanierung

Es gab einige Versuche, die Grube zu sanieren, aber der Säureanteil blieb sehr hoch. Für eine vollständige Sanierung würden Geldmittel benötigt, die niemand aufbringen will. Die Ansichten sind im Übrigen geteilt, wer für die Sanierung zuständig wäre. ARCOs Aufgabe wäre es gemäß dem Verursacherprinzip, aber das Unternehmen entzieht sich dieser Verantwortung. Der Bundesstaat Montana will nicht investieren, weil er glaubt, dass ARCO verantwortlich ist. Die notwendigen strengen Maßnahmen sollen nun aus Mitteln des Bundes für Umweltkatastrophen finanziert werden.

Koordinaten: 46° 1′ 2″ N, 112° 30′ 37″ W