„M-Learning“ – Versionsunterschied
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Version vom 29. April 2015, 09:49 Uhr
M-learning oder Mobile Learning bedeutet Mobiles Lernen.
Der Begriff M-Learning (manchmal auch mLearning geschrieben) ist nicht eindeutig definiert, ist aber abgeleitet von dem Begriff des E-Learning. Unter M-Learning wird allgemein das Lernen mit portablen ubiquitären Medien bzw. mobilen Medien überall und zu jeder Zeit verstanden.
Erklärung
M-Learning soll kein Ersatz für klassische Lernmedien oder das E-Learning sein, sondern viel mehr eine sinnvolle Erweiterung darstellen. M-Learning über Smartphones bietet den Vorteil, dass spontan an jedem beliebigen Ort gelernt werden kann (beispielsweise während Wartezeiten). Bei den meisten anderen Lernformen ist es hingegen notwendig das Lernen vorher zeitlich und örtlich zu planen, indem z.B. ein Buch mitgenommen wird.
Der entscheidende Nachteil von M-Learning liegt in seiner Einsatzart, da es üblicherweise spontan, nur für kurze Zeit und häufig mit Unterbrechungen eingesetzt wird. Beispielsweise wartet man an einer Bushaltestelle auf den Bus und nützt nun diese 5 Minuten um zu lernen. Wenn der Bus kommt, muss das Lernen unterbrochen werden. Im Bus kann man weiter lernen bis es zur nächsten Unterbrechung kommt. Aus diesem Grund ist eine didaktische Aufbereitung der Lerninhalte speziell für M-Learning notwendig, da folgendes gegeben sein muss:
- die Lerninhalte müssen kleine Lernbrocken - man spricht auch von Nuggets - sein, die sich leicht zwischendurch konsumieren lassen
- Umgebungsgeräusche und Ablenkungen müssen berücksichtigt werden
- eine Unterbrechung des Lernens muss jederzeit möglich sein und die spätere Wiederaufnahme des Lernens soll ebenfalls problemlos machbar sein
Aus diesen Gründen ist eine 1:1 Umsetzung von E-Learning Inhalten auf mobile Endgeräte von vornherein zum Scheitern verurteilt, da das Einsatzszenario völlig unterschiedlich ist. M-Learning lässt sich hingegen ideal für Vokabeltraining und generell zum Auswendiglernen einsetzen. Auch speziell aufbereitete „Lernhappen“ können sinnvoll eingesetzt werden. Durch den Einsatz eines Smartphone für M-Learning ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten für das Lernen, die mehr auf soziale Interaktivität abzielen. Beispielsweise lassen sich Feld-Exkursionen mit einem Lernsystem auf dem Smartphone begleiten, Experimente mit dem Smartphone dokumentieren oder einfach nur eine jederzeit verfügbare Kommunikation zwischen den Lehrern, den Schülern und untereinander herstellen. Analog zum E-Learning sind auch sog. Blended Learning-Ansätze denkbar, bei denen unterschiedliche Vermittlungsformen gemischt werden. Hier kommt beispielsweise M-Learning zur didaktischen Begleitung im Feld bei der Bearbeitung von Praxisaufgaben zum Einsatz.
Technische Umsetzungen
Das Open Source Projekt MLE (Mobile Learning Engine) liefert eine M-Learning Implementation für Smartphones. Der Leitsatz des Projektes „Lernen wo immer, wann immer und was immer du willst“ verdeutlicht die angestrebte mobile Unabhängigkeit die mit M-Learning erreicht werden soll. Die MLE ist nur der mobile Client zum Lernen. Ein Learning Management System (LMS) wird als Back-End benötigt. Derzeit gibt es eine MLE-Erweiterung für das populäre Open Source LMS Moodle, genannt MLE-Moodle. Implementiert sind ein Karteikarten-Trainer zum Vokabel lernen, verschiedene interaktive Fragetypen, offline und online lernen, sowie eine Reihe von Features (z. B. Instant Messaging System, Foren, Audio und Video Aufnahme) für Interaktionen.
Reale Einsätze von M-Learning
An einer Grazer Schule wurde 2008 ein M-Learning Projekt durchgeführt, bei dem MLE und MLE-Moodle eingesetzt wurde. Das Projekt wurde vom österreichischen Bildungsministerium unterstützt. Ebenso wurden M-Learning Projekte für Schulen in Deutschland entwickelt und praktisch erprobt. Medienpädagogen und Informatiker des M-Learning Projektes entwickelten dazu zusammen zielgruppenspezifische Konzepte und Open Source Softwarelösungen, um mobiles Lernen sinnvoll in den Unterrichtsalltag und die verschiedenen Fächer zu integrieren.
In Deutschland wird die Entwicklung von didaktischen Konzepten für mobiles Lernen in der betrieblichen Bildung öffentlich gefördert. Aktuelle Projekte in Form von Public-Private-Partnerships finden zum Beispiel in Kooperation mit der FernUniversität Hagen statt.[1]
Am 1. Januar 2011 startete das U.S.Bildungsministerium einen Feldversuch mit der Mobile Learning Plattform ELSYonline. Integriert in den Versuch sind 100 Colleges und High Schools.[2]
Literatur
- Büdding, Hendrik/Carrie, Ralph/Homann, Michael/Humbert, Ludger/Kalkbrenner, Gerrit und andere zum Thema Mobilkommunikation, in: Log In. Heft 145, 2007. (online PDF, 698 kB)
- Dilk, Anja (2005): Der Lehrer in der Westentasche – Mobile Learning ist der neueste Trend im elektronischen Lernen, in: changeX – Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, 23. Februar 2005, o.S.
- Döring, Nicola/Kleeberg, Nicole (2006): Mobiles Lernen in der Schule. Entwicklungs- und Forschungsstand, in: Unterrichtswissenschaft – Zeitschrift für Lernforschung, 34 (1/2006), S. 70-92.
- Gamböck, Birgit (2005): Mobile Learning: Viel Lärm um nichts – Gute Anwendungen sind Mangelware in der mobilen Welt des Lernens, in: Wirtschaft & Weiterbildung (10/2005), S. 56-61.
- Gröhbiel, Urs/Pimmer, Christoph (2008): Mobiles Lernen: Personalentwicklung jenseits der Schulbank, in: PERSONAL, 2/2008, S. 18-20.
- Holzinger, Andreas/Nischelwitzer, Alexander/Meisenberger, Matthias (2005): Mobile Phones as a Challenge for m-Learning: Examples for Mobile Interactive Learning Objects (MILOs). 3rd International Conference on Pervasive Computing and Communication (IEEE), 2005, S. 307–311.
- Hummel, Karin Anna (2003): Kontextsensitives Mobiles Lernen, in: David, Klaus/Wegner, Lutz (Hrsg.): Mobiles Lernen und Forschen, Kassel 2003, S. 5-16.
- Kuszpa, Maciej (2005): Manager lernen mit dem Handy – Erfahrungen mit mobilem E-Learning in der Weiterbildung von Führungskräften, in: Hohenstein, Andreas/Wilbers, Karl (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis, Köln 2005, 5.9.1, S. 1-3.
- Kuszpa, Maciej (2007): Mobile Learning in der beruflichen Weiterbildung, in: education permanente, 11 (4/2007), S. 14-15.
- Kuszpa, Maciej/Scherm, Ewald (2006): Mobile Learning – Das Lernen wird mobil, in: Personalwirtschaft, 33 (2/2006), S. 40-42.
- Meisenberger, Matthias (2004): mLearning – mobiles, computergestütztes, multimediales Lernen. 2004.
- Meier, Christoph (2004): Gestaltungsfelder und Perspektiven für mobiles Lernen in der Hochschule, in: Euler, Dieter/Seufert, Sabine (Hrsg.): E-Learning in Hochschulen und Bildungszentren. Gestaltungshinweise für pädagogische Innovationen, München 2004, S. 405-422.
- Oppermann, Reinhard/Specht, Markus (2003): Lernen im Betrieb mit M-Learning gestalten, in: Hohenstein, Andreas/Wilbers, Karl (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis, Köln 2003, S.1-22.
- Schwabe, Gerhard/Frohberg, Dirk (2004): M-Learning – kooperatives Lernen im Kontext, in: Das Wirtschaftsstudium 33 (8-9/2004), S. 1071-1077.
- Specht, M., Ebner, M., Löcker, C., (2013), Mobiles und ubiquitäres Lernen - Technologien und didaktischen Aspekte, In M. Ebner & S. Schön (Hrsg.) : Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologie. 2. überarbeitete Ausgabe. Bad Reichenhall, Online
Weblinks
- MLE Mobile Learning Engine Projektseite auf Sourceforge
- M-Learning-Informations-Portal und M-Learning-Kurse zum Mobilen Lernen mittels PDA, Smartphone und Tablet in Schule und Hochschule
- M-Learning Projekt an der TU Ilmenau
- M-Learning Projekt an der FernUniversität in Hagen
- Projekt "Mobiles Lernen" an der Universität Kassel
- Die Mobile Lehre der Universität Hohenheim