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„Sorben“ – Versionsunterschied

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*http://www.sorben.com/chroscicy/ Bemühungen der Sorben um den Erhalt ihres Schulnetzes
*http://www.sorben.com/chroscicy/ Bemühungen der Sorben um den Erhalt ihres Schulnetzes
*http://www.internecy.de Ein sorbisches Cyberdörfchen
*http://www.internecy.de Ein sorbisches Cyberdörfchen
*http://www.sorben-wenden.de Sorbische Portal
*http://www.sorben-wenden.de Sorbisches Portal
*http://www.nsg-cottbus.de Niedersorbisches Gymnasium Cottbus
*http://www.nsg-cottbus.de Niedersorbisches Gymnasium Cottbus
*http://www.serbski-institut.de Sorbisches Institut Bautzen (bis 1991 "Institut für sorbische Volksforschung")

Version vom 5. Mai 2004, 17:09 Uhr

[[pl:Serbo%B3u%BFyczanie]]

Die Sorben oder Wenden sind ein westslawisches Volk. Ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet erstrekte sich meist östlich einer Linie von Elbe und Saale bis ins heutige Polen. Im Zuge der deutschen Ostsiedlung wurden die meisten westslawischen Stämme (z.B. die Daleminzen) germanisiert. Im niedersächs. Wendland erlosch z.B. die "Wendische" Kultur und Sprache erst im 19. Jahrhundert.

Das heutige sorbische Siedlungsgebiet liegt in der sächsischen Oberlausitz (obersorbische Sprache, vorwiegend katholisch) und in der brandenburgischen Niederlausitz (niedersorbische Sprache bzw. wendisch, vorwiegend evangelisch). Während das Obersorbisch dem tschechischen näher steht ist das Niedersorbisch dem Polnischen ähnlicher. Die Kulturzentren sind Bautzen (Budysin), Cottbus (Chosebuz) und Hoyerswerda (Wojerecy).
Bekannt sind sie durch ihre reiche Folklore (Osterreiten, Ostereier) und Mythologie (Die Mittagsfrau Psezpolnica, Wassermann, Gottesklage, Drache, Kobold usw.)
Es gibt sorbische Schulen, die um ihre Existenz kämpfen, und Kindergärten.
Wichtigster sorbischer Dichter war Jakub Bart Cisinski, Gegenwartsautoren sind z.B. Jurij Brezan, Kito Lorenc, Angela Stachowa und Marja Krawcec. Der Jugendroman "Krabat" von Ottfried Preussler spielt unter sorbischen Müllersburschen und bezieht sich auf die Folklore.
Wichtigstes Werk der sorbischen Kultur ist das Frühlingsoratorium "Naleco". Im obersorbischen Gebiet um Ralbitz (Ralbicy) und Schmeckwitz (Smjeckecy) gibt es viele Kruzifixe am Wegrand, wie in Bayern. Sehr eindrucksvoll ist auch die sorbische Tracht, die von älteren Frauen täglich, von jüngeren zu den großen Feiertagen getragen wird, Fronleichnam z.B. die Tracht der Druzka (Patin).

Geschichte

  • Mitte des 16. Jahrhunderts übersetzen protestantische Geistliche Bibel, Katechismus und Gesang aus dem Deutschen und schaffen eine eigene sorbische Literatur. Die sorbische Schriftsprache entsteht.
  • 40er Jahre des 19. Jhdts. gibt es eine breite sorbische Volksbewegung und entfaltet sich eine breite sorbische bürgerliche Kultur.
  • 1912 wird als Dachverband sorbischer Vereine die Domowina gegründet.
  • 1937 werden Domowina, sorbische Presse und alle anderen sorbischen Aktivitäten von den Nationalsozialisten verboten.
  • Nach 1949 entstehen
    • das Institut für sorbische Volksforschung
    • das Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur
    • der Domowina-Verlag
    • Grund- und Oberschulen
    • sorbische Abteilungen in den Ministerien für Kultur, für Inneres und für Volksbildung
  • Im Einigungsvertrag wird der Fortbestand der sorbischen Institutionen garantiert.
  • 1991 wird die "Stiftung für das Sorbische Volk" gegründet, die die Förderung der Sorben von staatlicher Seite zusammenfasst.