„Konrad Latte“ – Versionsunterschied
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Latte wuchs in einer [[Assimilation (Soziologie)#Assimilation der Juden|assimilierten]] Familie auf. Nach den [[Nürnberger Rassegesetze|Nürnberger Rassegesetzen]] galt er jedoch als Jude und war der Verfolgung ausgesetzt. Zuletzt arbeitete er als Organist in der [[Dorfkirche Dahlem|St.-Annen-Kirche]] in [[Dahlem]]. 1943 tauchte er zusammen mit seinen Eltern in Berlin unter.<ref>Webseite des Landes Berlin, Bezirkslexikon [http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/villa_erxleben.html]</ref> Während seine Schwester Gabi an Scharlach starb und seine Eltern Margarete und Manfred Latte im [[KZ Auschwitz]] ermordet wurden, überlebte Konrad Latte die Kriegsjahre im Untergrund. Unter seinen prominenten Helfern waren der Komponist [[Gottfried von Einem]], Pfarrer [[Harald Poelchau]], der Pianist [[Edwin Fischer]], der Dirigent [[Leo Borchard]], die Journalistin [[Ruth Andreas-Friedrich]], die Schauspielerin [[Ursula Meißner]] und [[Anne-Lise Harich]]. |
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Nach dem Krieg arbeitete Konrad Latte als [[Korrepetitor]] mit Dirigierverpflichtung in [[Cottbus]] (1949–52) und als musikalischer Oberleiter in [[Bautzen]] (1952/53). 1953 gründete er das Berliner Barock-Orchester, das er bis 1997 leitete. Zuletzt lebte er mit seiner Ehefrau Ellen in [[Berlin-Wannsee]]. |
Nach dem Krieg arbeitete Konrad Latte als [[Korrepetitor]] mit Dirigierverpflichtung in [[Cottbus]] (1949–52) und als musikalischer Oberleiter in [[Bautzen]] (1952/53). 1953 gründete er das Berliner Barock-Orchester, das er bis 1997 leitete. Zuletzt lebte er mit seiner Ehefrau Ellen in [[Berlin-Wannsee]]. |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 27. August 2014, 15:12 Uhr
Konrad Latte (* 1922 in Breslau; † 2005[1]) war ein deutscher Musiker und Überlebender des Holocaust.
Leben
Latte wuchs in einer assimilierten Familie auf. Nach den Nürnberger Rassegesetzen galt er jedoch als Jude und war der Verfolgung ausgesetzt. Zuletzt arbeitete er als Organist in der St.-Annen-Kirche in Dahlem. 1943 tauchte er zusammen mit seinen Eltern in Berlin unter.[2] Während seine Schwester Gabi an Scharlach starb und seine Eltern Margarete und Manfred Latte im KZ Auschwitz ermordet wurden, überlebte Konrad Latte die Kriegsjahre im Untergrund. Unter seinen prominenten Helfern waren der Komponist Gottfried von Einem, Pfarrer Harald Poelchau, der Pianist Edwin Fischer, der Dirigent Leo Borchard, die Journalistin Ruth Andreas-Friedrich, die Schauspielerin Ursula Meißner und Anne-Lise Harich.
Nach dem Krieg arbeitete Konrad Latte als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung in Cottbus (1949–52) und als musikalischer Oberleiter in Bautzen (1952/53). 1953 gründete er das Berliner Barock-Orchester, das er bis 1997 leitete. Zuletzt lebte er mit seiner Ehefrau Ellen in Berlin-Wannsee.
Literatur
- Peter Schneider: Und wenn wir nur eine Stunde gewinnen. Wie ein jüdischer Musiker die Nazi-Jahre überlebte. Rowohlt, Berlin, ISBN 978-3-87134-431-2
- Konrad Latte – Überleben unterm Hakenkreuz (1999), Dokumentarfilm, Regie: Irmgard von zur Mühlen
- Anat Feinberg: Nachklänge – Jüdische Musiker in Deutschland nach 1945. Philo Verlag, Berlin / Wien 2005, ISBN 978-3-86572-503-5
- Wie Konrad Latte die Nazi-Zeit überlebte. In: Berliner Zeitung, 30. Juni 2001
- Peter Schneider: Konrad oder die Liebe zur Musik. In: Der Spiegel. Nr. 42, 2000 (online).
Weblinks
- Literatur von und über Konrad Latte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel in der netzeitung
- Artikel in der New York Times vom 13. Februar 2000 (engl.)
- [Artikel] in der Zeit vom 22. März 2001
Einzelnachweise
- ↑ W. Cohn, N. Conrads: Kein Recht, nirgends. 2. Aufl. Böhlau-Verlag, 2007, S. 761.
- ↑ Webseite des Landes Berlin, Bezirkslexikon [1]
Personendaten | |
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NAME | Latte, Konrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker und Überlebender des Holocaust |
GEBURTSDATUM | 1922 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 2005 |