„Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat“ – Versionsunterschied
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Das '''Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft''' ist ein [[Bundesministerium (Deutschland)|Bundesministerium]] der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Sein Hauptsitz befindet sich in der Bundesstadt [[Bonn]], ein zweiter Dienstsitz an der [[Wilhelmstraße (Berlin-Mitte)|Wilhelmstraße]] in [[Berlin]]. |
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Durch [[Organisationserlass]] des [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramts]] wurde aus dem '''Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft''' das ''Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)'' gebildet. Die Reihenfolge wurde alphabetisch geregelt, um die Gleichstellung der einzelnen Ressorts darzustellen. Mit der Bildung des [[Kabinett Merkel|Kabinetts Merkel III]] ging die Zuständigkeit für den Verbraucherschutz an das [[Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz]] über. |
Durch [[Organisationserlass]] des [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramts]] wurde aus dem '''Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft''' das ''Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)'' gebildet. Die Reihenfolge wurde alphabetisch geregelt, um die Gleichstellung der einzelnen Ressorts darzustellen. Mit der Bildung des [[Kabinett Merkel III|Kabinetts Merkel III]] ging die Zuständigkeit für den Verbraucherschutz an das [[Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz]] über. |
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Die ursprüngliche Bezeichnung war zwischen 1949 und 2001 '''Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten'''. Die Aufnahme des Verbraucherschutzes anstelle von Forsten im Namen geht auf [[Renate Künast]] zurück und ist vor dem Hintergrund des damaligen [[Bovine spongiforme Enzephalopathie|BSE]]-Skandals zu sehen. |
Die ursprüngliche Bezeichnung war zwischen 1949 und 2001 '''Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten'''. Die Aufnahme des Verbraucherschutzes anstelle von Forsten im Namen geht auf [[Renate Künast]] zurück und ist vor dem Hintergrund des damaligen [[Bovine spongiforme Enzephalopathie|BSE]]-Skandals zu sehen. |
Version vom 17. Dezember 2013, 13:31 Uhr
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft – BMELV – | |
---|---|
![]() | |
Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Oberste Bundesbehörde |
Gründung | 13. Februar 1919 als „Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ |
Hauptsitz | Bonn, Nordrhein-Westfalen |
Behördenleitung | Hans-Peter Friedrich (CSU) |
Bedienstete | ca. 920 (Stand Feb. 2010) |
Netzauftritt | www.bmelv.de |
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist ein Bundesministerium der Bundesrepublik Deutschland. Sein Hauptsitz befindet sich in der Bundesstadt Bonn, ein zweiter Dienstsitz an der Wilhelmstraße in Berlin.
Durch Organisationserlass des Bundeskanzleramts wurde aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gebildet. Die Reihenfolge wurde alphabetisch geregelt, um die Gleichstellung der einzelnen Ressorts darzustellen. Mit der Bildung des Kabinetts Merkel III ging die Zuständigkeit für den Verbraucherschutz an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz über.
Die ursprüngliche Bezeichnung war zwischen 1949 und 2001 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Aufnahme des Verbraucherschutzes anstelle von Forsten im Namen geht auf Renate Künast zurück und ist vor dem Hintergrund des damaligen BSE-Skandals zu sehen.
Die Umbenennung 2001 stellt dabei keine schlagartige Kompetenzerweiterung dar. Sie ist vielmehr Ausdruck von gesellschaftlichen Veränderungen, die sich sowohl hier als auch in anderen Ressorts, auf Ministerialebene widerspiegeln. So sah sich Ilse Aigner beispielsweise wesentlich stärker für die Belange des Datenschutzes verantwortlich, als dies bei ihren Vorgängern der Fall war.
Organisation
Die Staatssekretäre sind Gerd Müller, CSU, Peter Bleser, CDU, beide parlamentarisch, und Robert Kloos, CDU, beamtet.


Neben der Ministeriumsleitung (inkl. Leitungsstab) besteht es aus weiteren sechs Abteilungen (Stand Juni 2010):
- Abteilung 1: Zentralabteilung
- Abteilung 2: Verbraucherpolitik
- Abteilung 3: Ernährung, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit
- Abteilung 4: Ländliche Entwicklung, Agrarmärkte
- Abteilung 5: Biobasierte Wirtschaft, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
- Abteilung 6: EU-Politik, Internationale Zusammenarbeit, Fischerei
Dem BMELV unterstehen vielfältige Bundesoberbehörden, rechtlich selbstständige Anstalten des öffentlichen Rechts und Bundesforschungsanstalten, die mit Wirkung zum 1. Januar 2008 teilweise neu gegliedert wurden:
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
- Bundessortenamt
- Bundesinstitut für Risikobewertung
- Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
- Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
- Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel
- Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Bundesminister seit 1949
siehe auch: Amtsinhaber seit 1916

Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition am 17. September 1982 übernahm der damalige Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Björn Engholm zusätzlich das Landwirtschaftsministerium. Dieser Zustand hielt aber nur bis zum 1. Oktober 1982, als Helmut Kohl durch ein konstruktives Misstrauensvotum zum Bundeskanzler gewählt wurde.
Nr. | Name | Lebensdaten | Partei | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|---|---|
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten | |||||
1 | Wilhelm Niklas | 1887–1957 | CSU | 20. September 1949 | 20. Oktober 1953 |
2 | Heinrich Lübke | 1894–1972 | CDU | 20. Oktober 1953 | 15. September 1959 |
3 | Werner Schwarz | 1900–1982 | CDU | 30. September 1959 | 26. Oktober 1965 |
4 | Hermann Höcherl | 1912–1989 | CSU | 26. Oktober 1965 | 21. Oktober 1969 |
5 | Josef Ertl | 1925–2000 | FDP | 22. Oktober 1969 | 17. September 1982 |
6 | Björn Engholm | * 1939 | SPD | 17. September 1982 | 1. Oktober 1982 |
7 | Josef Ertl | 1925–2000 | FDP | 4. Oktober 1982 | 29. März 1983 |
8 | Ignaz Kiechle | 1930–2003 | CSU | 30. März 1983 | 21. Januar 1993 |
9 | Jochen Borchert | * 1940 | CDU | 21. Januar 1993 | 26. Oktober 1998 |
10 | Karl-Heinz Funke | * 1946 | SPD | 27. Oktober 1998 | 12. Januar 2001 |
Bundesminister für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft | |||||
11 | Renate Künast | * 1955 | GRÜNE | 12. Januar 2001 | 4. Oktober 2005 |
Bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung übernahm Bundesumweltminister Jürgen Trittin das Ressort geschäftsführend. | |||||
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz | |||||
12 | Horst Seehofer | * 1949 | CSU | 22. November 2005 | 27. Oktober 2008 |
13 | Ilse Aigner | * 1964 | CSU | 31. Oktober 2008 | 30. September 2013 |
Bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung übernahm Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich das Ressort geschäftsführend. | |||||
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft | |||||
14 | Hans-Peter Friedrich | * 1957 | CSU | 17. Dezember 2013 |
Parlamentarische Staatssekretäre
- 1969–1976: Fritz Logemann (FDP)
- 1976–1993: Georg Gallus (FDP)
- 1983–1991: Wolfgang von Geldern (CDU)
- 1991–1993: Gottfried Haschke (CDU)
- 1993–1998: Wolfgang Gröbl (CSU)
- 1998: Ernst Hinsken (CSU)
- 1998–2005: Gerald Thalheim (SPD)
- 2001–2005: Matthias Berninger (GRÜNE)
- 2005–2007: Peter Paziorek (CDU)
- seit 2005: Gerd Müller (CSU)
- 2007–2009: Ursula Heinen (CDU)
- 2009–2011: Julia Klöckner (CDU)
- seit 2011: Peter Bleser (CDU)
Beamtete Staatssekretäre
- 1949–1962: Theodor Sonnemann
- 1962–1968: Rudolf Hüttebräuker
- 1967–1968: Reinhold Mercker
- 1968–1969: Fritz Neef
- 1969–1973: Hans Griesau
- 1973–1984: Hans-Jürgen Rohr
- 1984–1987: Walther Florian
- 1987–1993: Walter Kittel
- 1988–1991: Kurt Eisenkrämer
- 1991–1993: Helmut Scholz
- 1993–1998: Franz-Josef Feiter
- 1998–2002: Martin Wille (SPD)
- 2001–2005: Alexander Müller (GRÜNE)
- 2005–2010: Gert Lindemann (CDU)
- seit 2010: Robert Kloos (CDU)
Wettbewerbe
Das Ministerium veranstaltet alle drei Jahre den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Ziel ist hierbei die Motivation der ansässigen Bevölkerung zu steigern eigene Projekte zur Sicherung der Zukunft des Dorfes zu verwirklichen. In diesem Rahmen bietet sich Orten, die durch Vorleistungen gute Platzierungen erreichen, im Anschluss, Förderungen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades und zu Projekten in ihrem ländlichen Raum zu erhalten.
Verbraucherlotse
Der Verbraucherlotse wurde am 10. Dezember 2012 von Ilse Aigner mit dem Ziel ins Leben gerufen, Bürgern und Bürgerinnen Fragen zu ihren Verbraucherrechten zu beantworten.[1] Verbraucher können sich telefonisch oder per E-Mail an den Verbraucherlotsen wenden und erhalten entweder direkt die gewünschte Information oder werden an die zuständige Stelle gelotst. Individuelle Rechtsberatung darf der Verbraucherlotse nicht übernehmen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht Potenzial in dem Projekt des Bundesverbraucherministeriums, wenn die Verbraucherlotsen tatsächlichen den richtigen Ansprechpartner nennen können. Andere Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen und die SPD halten diese Form des Verbraucherservices jedoch für überflüssig.[2] Das Handelsblatt Online hat in einem stichprobenartigen Test sechs Wochen nach dem Start des Verbraucherlotsen feststellen müssen, dass die Hilfe der Lotsen in vielen Fällen oberflächlich blieb.[3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Verbraucherlotse des BMELV, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zuletzt abgerufen am 5. Juli 2013.
- ↑ Verbraucherlotse enttäuscht, finanzen.de, zuletzt abgerufen am 5. Juli 2013.
- ↑ Verbraucherschutz: Hier werden Sie nicht geholfen, Handelsblatt Online, zuletzt abgerufen am 5. Juli 2013.
Weblinks
Koordinaten: 50° 43′ 10,5″ N, 7° 3′ 41,3″ O