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„Siegstrecke“ – Versionsunterschied

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Es gab Pläne, die Siegstrecke wieder durchgehend zweigleisig auszubauen. Nach dem Amtsantritt des [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] Verkehrsministers [[Oliver Wittke]] wurden allerdings sämtliche Zielvereinbarungen gekippt und einer Neubewertung unterzogen. Die Ertüchtigung der Siegstrecke wurde mit einem Kosten-Nutzen-Quotienten von -0,98 am 9. Dezember 2005 abgelehnt, eine Wiedervorlage ist ab 2015{{Zukunft|2015}} möglich.
Es gab Pläne, die Siegstrecke wieder durchgehend zweigleisig auszubauen. Nach dem Amtsantritt des [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] Verkehrsministers [[Oliver Wittke]] wurden allerdings sämtliche Zielvereinbarungen gekippt und einer Neubewertung unterzogen. Die Ertüchtigung der Siegstrecke wurde mit einem Kosten-Nutzen-Quotienten von -0,98 am 9. Dezember 2005 abgelehnt, eine Wiedervorlage ist ab 2015{{Zukunft|2015}} möglich.


Für den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte zwischen Blankenburg und Merten sowie zwischen Schladern und Rosbach werden die Kosten auf 27 Mio. € bzw. 37 Mio. € geschätzt.<ref>{{Literatur |Jahr=2007 |Herausgeber=SMA und Partner AG |Titel=Ausbauoptionen Siegstrecke |Ort=Zürich}} zitiert nach {{internetquelle |url=http://www.ihk-siegen.de/fileadmin/Geschaeftsfelder/Standortpolitik/Aktuelles/Gueterverkehrsstudie-Dreilaendereck-Langfassung.pdf |seiten=133 |titel=Güterverkehrsstudie Dreiländereck Südwestfalen * Lahn-Dill * Altenkirchen |autor=Jürgen Steinbrecher |datum=Juni 2011 |zugriff=2013-10-20}}</ref>
Für den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte zwischen Blankenburg und Merten sowie zwischen Schladern und Rosbach werden die Kosten auf 27 Mio. € bzw. 37 Mio. € geschätzt.<ref>{{Literatur |Jahr=2007 |Herausgeber=SMA und Partner AG |Titel=Ausbauoptionen Siegstrecke |Ort=Zürich}} zitiert nach {{internetquelle |url=http://www.ihk-siegen.de/fileadmin/Geschaeftsfelder/Standortpolitik/Aktuelles/Gueterverkehrsstudie-Dreilaendereck-Langfassung.pdf |seiten=133 |titel=Güterverkehrsstudie Dreiländereck Südwestfalen * Lahn-Dill * Altenkirchen |autor=Jürgen Steinbrecher |datum=Juni 2011 |zugriff=2013-10-20 |format=PDF; 9,1&nbsp;MB}}</ref>


Der Geschäftsführer des [[Zweckverband Nahverkehr Rheinland]] Reinkober hielt im Mai 2012 einen Ausbau der Siegstrecke zu einer durchgängigen Zweigleisigkeit auf Grund der hohen Kosten für kurzfristig unwahrscheinlich.<ref>{{internetquelle |url=http://www.zughalt.de/2012/05/interview-mit-nvr-chef-norbert-reinkober-teil-3-planungen-fur-die-nachsten-jahrzehnte/ |werk=Eisenbahnjournal Zughalt.de |titel=Interview mit NVR-Chef Norbert Reinkober (Teil 3): Planungen für die nächsten Jahrzehnte |autor=Stefan Hennigfeld |zugriff=2013-10-16}}</ref>
Der Geschäftsführer des [[Zweckverband Nahverkehr Rheinland]] Reinkober hielt im Mai 2012 einen Ausbau der Siegstrecke zu einer durchgängigen Zweigleisigkeit auf Grund der hohen Kosten für kurzfristig unwahrscheinlich.<ref>{{internetquelle |url=http://www.zughalt.de/2012/05/interview-mit-nvr-chef-norbert-reinkober-teil-3-planungen-fur-die-nachsten-jahrzehnte/ |werk=Eisenbahnjournal Zughalt.de |titel=Interview mit NVR-Chef Norbert Reinkober (Teil 3): Planungen für die nächsten Jahrzehnte |autor=Stefan Hennigfeld |zugriff=2013-10-16}}</ref>
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Die Politik im [[Kreis Altenkirchen]] setzte sich im Juni 2013 für die Aufnahme des Ausbaus in den [[Bundesverkehrswegeplan 2015]] ein, auch unter Inkaufnahme eines erhöhten Güterverkehrs.<ref>{{internetquelle |url=http://www.siegener-zeitung.de/a/687168/KreiswillAusbauderSiegstrecke |zugriff=2013-10-16 |werk=Siegener Zeitung |titel=Kreis will Ausbau der Siegstrecke}}</ref>
Die Politik im [[Kreis Altenkirchen]] setzte sich im Juni 2013 für die Aufnahme des Ausbaus in den [[Bundesverkehrswegeplan 2015]] ein, auch unter Inkaufnahme eines erhöhten Güterverkehrs.<ref>{{internetquelle |url=http://www.siegener-zeitung.de/a/687168/KreiswillAusbauderSiegstrecke |zugriff=2013-10-16 |werk=Siegener Zeitung |titel=Kreis will Ausbau der Siegstrecke}}</ref>


Sollte tatsächlich eine Zunahme des Güterverkehrs eintreten, wäre es mit einem vollständigen zweigleisigen Ausbau nicht getan. Darüber hinaus müssten [[Streckenblock|Blockverdichtungen]] umgesetzt werden, etwa zwischen Herchen und Eitorf. DB Netze beabsichtigt dies für den Abschnitt zwischen Brachbach und Kirchen zum August 2015<ref>{{internetquelle |url=http://fahrweg.dbnetze.com/file/4448792/data/inbetriebnahmen_zum_netzfahrplan_2015.pdf |werk=fahrweg.dbnetze.com |seiten=1 |zugriff=2013-11-28 |titel=Inbetriebnahmen zum bzw. im Netzfahrplan 2015}}</ref>.
Sollte tatsächlich eine Zunahme des Güterverkehrs eintreten, wäre es mit einem vollständigen zweigleisigen Ausbau nicht getan. Darüber hinaus müssten [[Streckenblock|Blockverdichtungen]] umgesetzt werden, etwa zwischen Herchen und Eitorf. DB Netze beabsichtigt dies für den Abschnitt zwischen Brachbach und Kirchen zum August 2015<ref>{{internetquelle |url=http://fahrweg.dbnetze.com/file/4448792/data/inbetriebnahmen_zum_netzfahrplan_2015.pdf |werk=fahrweg.dbnetze.com |seiten=1 |zugriff=2013-11-28 |titel=Inbetriebnahmen zum bzw. im Netzfahrplan 2015 |format=PDF; 69&nbsp;kB}}</ref>.


Soll die Siegstrecke auch von Containergüterzügen befahren werden, ist ein Ausbau vieler Tunnel bezüglich der Lichtraumprofile nötig. Je nach Menge des Güterverkehrs wären auch eine Optimierung der Verbindungen in Siegen zur Dillstrecke sowie in Troisdorf zur Güterstrecke nach Gremberg notwendig.
Soll die Siegstrecke auch von Containergüterzügen befahren werden, ist ein Ausbau vieler Tunnel bezüglich der Lichtraumprofile nötig. Je nach Menge des Güterverkehrs wären auch eine Optimierung der Verbindungen in Siegen zur Dillstrecke sowie in Troisdorf zur Güterstrecke nach Gremberg notwendig.

Version vom 29. November 2013, 04:45 Uhr

Köln–Siegen
Strecke der Siegstrecke
Streckennummer (DB):2651 (Köln-Deutz–Betzdorf)
2880 (Betzdorf–Siegen)
2621 (Köln-Deutz–Steinstr., S-Bahn)
Kursbuchstrecke (DB):460
Streckenlänge:100 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:(bis Steinstr.) 160 km/h
(ab Steinstr.) 120 km/h
Zweigleisigkeit:Köln Messe/Deutz–Blankenberg
Merten–Schladern
Rosbach–Siegen
Bundesländer (D): Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz
Abzweig geradeaus, von links und von rechtsAbzweig geradeaus und von links
Strecken von Mainz, Aachen und Krefeld
BahnhofS-Bahnhof
Köln Hbf
Brücke über WasserlaufBrücke über Wasserlauf
Hohenzollernbrücke
Strecke von linksTurmbahnhof geradeaus obenS-Bahn-Turmhaltepunkt geradeaus oben
0,0 Köln Messe/Deutz von Köln-Mülheim
StreckeAbzweig geradeaus und nach linksKreuzung geradeaus oben
Strecke nach Köln-Mülheim
StreckeStreckeBlockstelle
Köln Posthof (Abzw)
StreckeStreckeAbzweig geradeaus und nach links
S-Bahnstrecke nach Köln-Mülheim
Abzweig ehemals geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechtsStrecke
1,2 Köln Gummersbacher Str. (Abzw)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStrecke
1,9 Köln Trimbornstr.
Güterstrecke von der Südbrücke
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofDienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,2 Köln-Kalk (ehem. PV)
Kreuzung geradeaus oben und links (Strecke geradeaus außer Betrieb)Kreuzung geradeaus obenKreuzung geradeaus oben
Güterstrecke Gremberg–Köln-Kalk Nord
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von linksAbzweig geradeaus und nach rechts
3,9 Köln Vingst (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)StreckeBlockstelle
Köln Flughafen Nordost (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)StreckeAbzweig geradeaus und nach links
zur Strecke nach Overath,
Flughafenschleife (S-Bahn)
Strecke (außer Betrieb)BlockstelleStrecke
4,5 Köln Flughafen Nordwest (Abzw)
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach linksKreuzung geradeaus unten
Flughafenschleife (Fernverkehr)
Strecke (außer Betrieb)StreckeS-Bahn-Halt
6,1 Köln Airport Businesspark
Abzweig ehemals geradeaus und von rechtsStreckeS-Bahn-Halt
8,0 Köln Steinstr.
Umgehungsstrecke von der Südbrücke
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus, nach links und von rechtsAbzweig geradeaus und von rechts
7,8 Köln Steinstr. Abzw (heute Beginn SFS)
Abzweig geradeaus und von rechtsStreckeStrecke
Güterstrecke von Gremberg
BlockstelleStreckeStrecke
Gremberg Süd (Abzw)
StreckeStrecke
9,6 Porz (Rhein) Hp
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStreckeehemaliger Bahnhof
9,6 Porz (Rhein)
StreckeAbzweig geradeaus und von linksKreuzung geradeaus unten
Flughafenschleife (Fernverkehr)
StreckeStreckeAbzweig geradeaus und von links
Flughafenschleife (S-Bahn)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStreckeS-Bahnhof
12,4 Porz-Wahn
StreckeBlockstelleStrecke
Porz-Wahn Süd (Abzw)
Strecke mit StraßenbrückeStrecke mit StraßenbrückeStrecke mit Straßenbrücke
A 59
ehemalige BlockstelleStreckeS-Bahn-Halt
16,9 Spich
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
Kleinbahn Siegburg–Zündorf
StreckeStrecke (im Tunnel)Strecke
Tunnel Troisdorf (627 m)
Abzweig geradeaus und nach linksKreuzung mit oberirdischer Strecke (im Tunnel)Abzweig geradeaus und von rechts
18,0 Troisdorf Vorbf
Abzweig geradeaus und von linksKreuzung mit oberirdischer Strecke (im Tunnel)Abzweig geradeaus und nach rechts
18,4 Troisdorf Nord (Abzw)
Bahnhof mit S-Bahn-HaltStrecke geradeaus (im Tunnel)Bahnhof mit S-Bahn-Halt
19,7 Troisdorf
Abzweig ehemals quer und nach rechtsKreuzung (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Rechte Rheinstrecke (urspr. Streckenführung)
Agger
BahnhofBahnhof mit S-Bahn-Halt
24,3 Siegburg/Bonn
StreckeAbzweig nach links
ehem. Bahnstrecke Siegburg–Olpe
Strecke nach rechts und von linksStrecke nach rechts
Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
30,8 Hennef (Sieg)
S-Bahn-Halt
32,7 Hennef Im Siegbogen
S-Bahnhof
35,3 Blankenberg
Sieg (drei Querungen)
S-Bahn-Halt
38,4 Merten (Sieg)
Tunnel
Tunnel Merten (235 m)
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
43,0 Eitorf
Sieg
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
49,8 Herchen
Sieg
Tunnel
Tunnel Herchen (370 m)
Sieg
Tunnel
Hoppengarten-Tunnel (130 m)
S-Bahn-Halt
55,0 Dattenfeld (zuvor Bahnhof)
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
58,3 Schladern (Sieg)
Sieg
Tunnel
Tunnel Mauel (238 m)
Sieg
S-Bahn-Halt
60,1 Rosbach (Sieg)
Sieg (zwei Querungen)
Abzweig nach links und geradeaus
Oberwesterwaldbahn von Altenkirchen
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
64,8 Au (Sieg)
Sieg und Landesgrenze NRW/RLP
  (zwei Querungen)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
66,5 Opperzau (bis Mai 1994)
ehemalige Grenze
Landesgrenze NRW/RLP
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
67,3 Etzbach
Abzweig ehemals nach links
67,1 Awanst Krages
Sieg (zwei Querungen)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
69,9 Wissen Kautex (Anst)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehem. Wissertalbahn
Bahnhof
71,3 Wissen (Sieg)
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Schönsteiner Tunnel (344 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
73,7 Kleehahn (Aufgelassen)
Sieg
Bahnhof
75,3 Niederhövels
Sieg
Tunnel
Staader Tunnel (224 m)
Sieg
Tunnel
Mühleberg-Tunnel (32 m)
Sieg
Bahnhof
79,7 Scheuerfeld (Sieg)
Abzweig nach links und geradeaus
Westerwaldbahn von Bindweide
Bahnhof
83,0
123,1
Betzdorf (Keilbahnhof)
Abzweig nach rechts
nach Haiger und nach Daaden
Sieg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
121,2 Schwelbel
Sieg
Bahnhof
120,7 Kirchen
Abzweig ehemals nach links
ehem. Asdorftalbahn / Biggetalbahn
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Freusburger Tunnel (127 m)
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
118,6 Freusburg Siedlung
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Büdenholzer Tunnel (232 m)
Sieg (zwei Querungen)
Tunnel
Brachbacher Tunnel (232 m)
Bahnhof
115,1 Brachbach
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
114,1 Mudersbach
Sieg
Bahnhof
112,5 Niederschelden
Sieg und Landesgrenze RLP/NRW
Haltepunkt / Haltestelle
111,8 Niederschelden Nord
Sieg
Tunnel
Niederscheldener Tunnel (350 m)
Sieg
Haltepunkt / Haltestelle
110,6 Eiserfeld (Sieg)
Sieg
Bahnhof
106,2 Siegen
Sieg
Abzweig nach rechts
zur Dillstrecke nach Gießen
Strecke
Ruhr-Sieg-Strecke nach Hagen

Die Siegstrecke ist eine 100 Kilometer lange, zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn von Köln-Deutz über Porz (Rhein), Troisdorf, Siegburg, Hennef (Sieg), Au (Sieg), Betzdorf (Sieg) nach Siegen mit einer Durchbindung zum Kölner Hauptbahnhof (KBS 460). Zwei zusammen fünf Kilometer lange Abschnitte sind nur eingleisig ausgebaut. Beide Endpunkte der Strecke liegen in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Au und Niederschelden verläuft die Strecke in Rheinland-Pfalz.

Die Strecke ist zwischen Köln und Troisdorf vollständig belegt (Stand: 2012). Einzelne Trassen sind allenfalls für den Fernverkehr zwischen Köln Messe/Deutz und Köln Steinstraße konstruierbar.[1]

Die Siegstecke wurde ursprünglich gebaut als Teil der Deutz-Gießener Eisenbahn, diese verlief ab Betzdorf (Sieg) über Burbach (Kr. Siegen) nach Haiger – die heutige Bahnstrecke Betzdorf–Haiger – und weiter über Herborn (Dillkr.) nach Gießen – Teil der heutigen Dillstrecke – (siehe Entstehung).

Bedienungsangebot

Links: Elektro-Triebwagen der S 12 (DB-Baureihe 423), rechts: Diesel-Triebwagen der Sieg-Dill-Bahn (DB-Baureihe 648) in Au (Sieg)

Die Siegstrecke wird im SPNV von folgenden Linien genutzt:

Es wird folgendes Wagenmaterial eingesetzt:

Tarife

Die Strecke führt durch drei Verkehrsverbünde mit unterschiedlichen Tarifen, je nach Start- und Zielort: Für Fahrten innerhalb der jeweiligen Streckenabschnitte gelten folgende Tarife:

Für verbundübergreifende Fahrten gibt es folgende Regelungen:

  • Bei einer Fahrt aus dem VRS in den VRM und umgekehrt gilt der Tarif des VRS (Beispiel: Betzdorf – Köln)
  • Für Fahrten aus dem Gebiet der VGWS in den VRM und umgekehrt gilt der Tarif der VGWS (Beispiel: Siegen – Betzdorf), der VGWS-Tarif gilt aber nicht für die Fahrt Siegen – Etzbach (hier gilt der Tarif des TBNE). Siegen – Etzbach ist somit die einzige Verbindung auf der Siegstrecke ohne Anwendung eines Verbundtarifs.
  • Für Fahrten aus dem VRS in das Gebiet der VGWS und umgekehrt gilt der NRW-Tarif. Im Sinne des NRW-Tarifes gilt der Abschnitt zwischen Etzbach und Niederschelden durch den VRM als Transitstrecke, die bei Fahrten zwischen Zielen in NRW zum NRW-Tarif befahren werden darf. (Beispiel: Köln – Siegen)

Geschichte

Links die Gleise der Rechten Rheinstrecke, rechts die der Siegstrecke. Dazwischen die Schnellfahrgleise von und nach Frankfurt
Bahnhofsgebäude Hennef
Siegtal zwischen Eitorf-Merten und Hennef-Bülgenauel mit der hier nur eingleisig ausgebauten Siegstrecke
Das Ostportal des Tunnels Merten
ehemaliger Bahnhofsvorplatz des Bahnhofs Wissen (Sieg)
1960: Ausfahrt aus dem Tunnel Herchen auf die Brücke über die Sieg in Richtung Herchen Bahnhof.
1960: Personenzug aus Richtung Tunnel Herchen auf der Brücke über die Sieg

Entstehung

Die Siegstrecke ist der westliche Ast der Deutz-Gießener Eisenbahn (DGE) bis Betzdorf mit ihrer Zweigstrecke von dort nach Siegen.

Von einer von dieser ursprünglichen Eisenbahninfrastruktur betrieblich getrennten Siegstrecke kann ab 1915 gesprochen werden, als die direkte Verbindung zwischen Siegen und Haiger in Betrieb genommen wurde. Die Verbindung zwischen Siegen und Dillenburg verkürzte für Fahrten zwischen dem Ruhrgebiet und der Dillstrecke um ca. 30 km. Dadurch verlagerte sich der Verkehr und führte jetzt in der Regel über den neuen Knotenbahnhof Siegen. Konsequenz war auch, dass die ehemalige Deutz-Gießener Eisenbahn betrieblich nun in drei deutlich getrennte Abschnitte zerfiel. Noch heute aber erinnert die durchgehende Kilometrierung aller drei Strecken von Köln-Deutz aus an die alte Streckenführung.

Weitere Entwicklung

Im Jahre 1909 wurden durch die Hochwasser führende Sieg zahlreiche Brücken beschädigt. Die Brücke in Herchen war so stark zerstört, dass sie von Grund auf neugebaut werden musste. Im Jahr 1914 wurden zahlreiche Sonderzüge eingesetzt, um deutsche Truppen für den Ersten Weltkrieg in ihr Aufmarschgebiet, der Eifel, zu befördern.

1945 wurden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Brücken über die Sieg zerstört. Viele dieser Brücken wurden nur eingleisig wiederaufgebaut. 1991 wurde für den S-Bahn-Betrieb im Abschnitt Troisdorf–Siegburg das zweite Gleis wiederhergestellt. Nach wie vor gibt es aber zwischen Blankenberg und Merten (3 km) sowie Schladern und Rosbach (2 km) eingleisige Streckenabschnitte. Am 18. Februar 1956 kam es zu einem schweren Zugunglück bei der Ortschaft Bülgenauel. Dabei wurden zwei Personen getötet und 15 verletzt. Der Zusammenstoß eines Güterzuges und eines Eilzuges wurde durch menschliches Versagen ausgelöst.

1962 wurde der erste Abschnitt der Siegstrecke von Köln bis Troisdorf zusammen mit der rechten Rheinstrecke elektrifiziert, die gesamte übrige Siegstrecke ab Troisdorf 1980. Der früher umfangreiche Güterverkehr ist stark zurückgegangen, der Personenfernverkehr wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von der DB eingestellt. Im Jahr 1976 wurde der Dampflokbetrieb im Siegtal eingestellt. Erst im Jahr 1987 durften hier wieder Dampflokomotiven fahren. Im Jahre 1990/1991 wurden im Siegtal Versuchsfahrten mit dem ICE durchgeführt.

Im Sommer/Herbst 2003 ließ das Unternehmen Connex auf der Siegstrecke kurzzeitig den Fernverkehrszug InterConnex von Köln über Siegen, Marburg, Kassel, Berlin nach Rostock fahren. Die am 6. Juni 2003 eröffnete Verbindung wurde schon am 27. Oktober desselben Jahres eingestellt, weil Connex das Zugmaterial für die Verbindung HamburgFlensburg brauchte.

Im Frühjahr 2004 wurde der Abschnitt Köln–Au durchgehend mit neuen Hochbahnsteigen ausgestattet, da die S-Bahnlinie 12 von Köln weiter nach Düren verlängert wurde und der Betrieb daraufhin auf S-Bahn-Triebwagen der DB-Baureihe 423 umgestellt werden sollte. Bis dahin bestanden die Züge der S 12 aus Loks der Baureihe 143 und umgebauten Silberlingen. An den Bahnhöfen Porz, Troisdorf, Hennef und Blankenberg entstanden zunächst nur Bahnsteigprovisorien. Als letzter Bahnhof wurde Porz im Ende 2009 mit einem neuen Hochbahnsteig ausgestattet.

Ab Oktober 2010 wurde zudem der neue Haltepunkt Hennef Im Siegbogen für die S-Bahn-Linie 12 errichtet.[2] Er wurde planmäßig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 eröffnet.

Seit dem 10. Juni 2012 fahren auf der Siegstrecke auch Triebzüge der Baureihe 442 (Talent 2). Diese sollten schon seit Dezember 2010 eingesetzt werden. Die Einführung verzögerte sich aber, weil die Zulassung zum Betrieb durch das Eisenbahn-Bundesamt nicht erteilt wurde.

Planungen

Bestätigt ist die Reaktivierung von Gleis 107 im Bahnhof Betzdorf, welches 2003 stillgelegt wurde. Ab August 2015[veraltet] werden von dort die in Betzdorf beginnenden und endenden Züge der RB 93 in und aus Richtung Siegen abfahren bzw. ankommen.[3]

Es gab Pläne, die Siegstrecke wieder durchgehend zweigleisig auszubauen. Nach dem Amtsantritt des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Oliver Wittke wurden allerdings sämtliche Zielvereinbarungen gekippt und einer Neubewertung unterzogen. Die Ertüchtigung der Siegstrecke wurde mit einem Kosten-Nutzen-Quotienten von -0,98 am 9. Dezember 2005 abgelehnt, eine Wiedervorlage ist ab 2015[veraltet] möglich.

Für den zweigleisigen Ausbau der Abschnitte zwischen Blankenburg und Merten sowie zwischen Schladern und Rosbach werden die Kosten auf 27 Mio. € bzw. 37 Mio. € geschätzt.[4]

Der Geschäftsführer des Zweckverband Nahverkehr Rheinland Reinkober hielt im Mai 2012 einen Ausbau der Siegstrecke zu einer durchgängigen Zweigleisigkeit auf Grund der hohen Kosten für kurzfristig unwahrscheinlich.[5]

Die Politik im Kreis Altenkirchen setzte sich im Juni 2013 für die Aufnahme des Ausbaus in den Bundesverkehrswegeplan 2015 ein, auch unter Inkaufnahme eines erhöhten Güterverkehrs.[6]

Sollte tatsächlich eine Zunahme des Güterverkehrs eintreten, wäre es mit einem vollständigen zweigleisigen Ausbau nicht getan. Darüber hinaus müssten Blockverdichtungen umgesetzt werden, etwa zwischen Herchen und Eitorf. DB Netze beabsichtigt dies für den Abschnitt zwischen Brachbach und Kirchen zum August 2015[7].

Soll die Siegstrecke auch von Containergüterzügen befahren werden, ist ein Ausbau vieler Tunnel bezüglich der Lichtraumprofile nötig. Je nach Menge des Güterverkehrs wären auch eine Optimierung der Verbindungen in Siegen zur Dillstrecke sowie in Troisdorf zur Güterstrecke nach Gremberg notwendig.

Commons: Siegstrecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

www.eisenbahn-tunnelportale.de von Lothar Brill:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Nahverkehr Rheinland GmbH, SMA und Partner AG (Hrsg.): Knotenuntersuchung Köln. 24. Januar 2012, "Version 1-00", S. 19 (abgeleitete Kurzfassung als PDF-Datei).
  2. Julia Hohenadel: Ein zusätzlicher Stopp im Osten. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 5. Oktober 2010, archiviert vom Original am 13. Dezember 2010; abgerufen am 16. Oktober 2013.
  3. Andreas Neuser: Betzdorf erhält das Gleis 107 zurück. In: Rhein-Zeitung. 2. Mai 2012, abgerufen am 29. Oktober 2013.
  4. SMA und Partner AG (Hrsg.): Ausbauoptionen Siegstrecke. Zürich 2007. zitiert nach Jürgen Steinbrecher: Güterverkehrsstudie Dreiländereck Südwestfalen * Lahn-Dill * Altenkirchen. (PDF; 9,1 MB) Juni 2011, S. 133, abgerufen am 20. Oktober 2013.
  5. Stefan Hennigfeld: Interview mit NVR-Chef Norbert Reinkober (Teil 3): Planungen für die nächsten Jahrzehnte. In: Eisenbahnjournal Zughalt.de. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  6. Kreis will Ausbau der Siegstrecke. In: Siegener Zeitung. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  7. Inbetriebnahmen zum bzw. im Netzfahrplan 2015. (PDF; 69 kB) In: fahrweg.dbnetze.com. S. 1, abgerufen am 28. November 2013.