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„Benutzer:Offenbacherjung/Spielwiese/Lutherkirche (Offenbach am Main)“ – Versionsunterschied

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Die [[Evangelisch|evangelische]] '''Lutherkirche (Offenbach am Main)''' in [[Offenbach am Main]] ist eine zentral in der Stadt gelegene [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]], die in den Jahren 1912 bis 1914 erbaut wurde. Sie wird von der Luthergemeinde Offenbach genutzt. Diese gehört zum Evangelischen Dekanat Offenbach und damit zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]]. Das Gebäude, dessen Entwurf von Architekt [[Friedrich Pützer]] stammt, ist [[Kulturdenkmal]] nach dem [[Denkmalschutzgesetz (Hessen)|Hessischen Denkmalschutzgesetz]].
Die [[Evangelisch|evangelische]] '''Lutherkirche''' in [[Offenbach am Main]] ist eine zentral in der Stadt gelegene [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]], die in den Jahren 1912 bis 1914 erbaut wurde. Sie wird von der Luthergemeinde Offenbach genutzt. Diese gehört zum Evangelischen Dekanat Offenbach und damit zur [[Evangelische Kirche in Hessen und Nassau|Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau]]. Das Gebäude, dessen Entwurf von Architekt [[Friedrich Pützer]] stammt, ist [[Kulturdenkmal]] nach dem [[Denkmalschutzgesetz (Hessen)|Hessischen Denkmalschutzgesetz]].


== Lage ==
== Lage ==
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Durch steigende Einwohnerzahlen infolge der Industrialisierung in Offenbach Ende des 19. Jahrhunderts begünstigt, fehlte es den neu heranwachsenden Siedlungsgebieten der Stadt südlich der [[Bahnstrecke_Hanau–Frankfurt|Bahnstrecke Frankfurt–Offenbach–Hanau]] an Gemeinderäumen. Zudem war 1899 eine neue Organisationsform innerhalb der evangelisch-protestantischen Gemeinde eingeführt worden. Offenbach wurde in Bezirke eingeteilt, im Süden entstand ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Süd, im Südosten ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Südost.<ref>[http://www.offenbach.de/offenbach/themen/leben-in-offenbach/religion-und-weltanschauung/article/luthergemeinde.html ''Lutherkirche: Alles unter einem Dach in der Waldstraße.''] Auf: ''offenbach.de'', vom 22. November 2006, abgerufen am 19. November 2013.</ref>
Durch steigende Einwohnerzahlen infolge der Industrialisierung in Offenbach Ende des 19. Jahrhunderts begünstigt, fehlte es den neu heranwachsenden Siedlungsgebieten der Stadt südlich der [[Bahnstrecke_Hanau–Frankfurt|Bahnstrecke Frankfurt–Offenbach–Hanau]] an Gemeinderäumen. Zudem war 1899 eine neue Organisationsform innerhalb der evangelisch-protestantischen Gemeinde eingeführt worden. Offenbach wurde in Bezirke eingeteilt, im Süden entstand ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Süd, im Südosten ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Südost.<ref>[http://www.offenbach.de/offenbach/themen/leben-in-offenbach/religion-und-weltanschauung/article/luthergemeinde.html ''Lutherkirche: Alles unter einem Dach in der Waldstraße.''] Auf: ''offenbach.de'', vom 22. November 2006, abgerufen am 19. November 2013.</ref>


Die beiden Teilgemeinden feierten ihre Gottesdienste im ''Versorgungshaus'' am Buchhügel (heute ''Städtisches Alten- und Pflegeheim im Hessenring''), ab 1901 waren sie in der neu erbauten altkatholischen Christuskirche in der Bismarckstraße zu Gast.<ref>[http://www.lutherkirche-of.de/luki/wieesdazu.html ''Wie es dazu kam, dass die Lutherkirche gebaut wurde.''] Auf: ''lutherkirche-of.de'', abgerufen am 19. November 2013.</ref>
Die beiden Teilgemeinden feierten ihre Gottesdienste zunächst im ''Versorgungshaus'' am Buchhügel (heute ''Städtisches Alten- und Pflegeheim im Hessenring''), ab 1901 waren sie in der neu erbauten altkatholischen Christuskirche in der Bismarckstraße zu Gast.<ref>[http://www.lutherkirche-of.de/luki/wieesdazu.html ''Wie es dazu kam, dass die Lutherkirche gebaut wurde.''] Auf: ''lutherkirche-of.de'', abgerufen am 19. November 2013.</ref>


Am 2. September 1910 beschloss der Kirchenvorstand, im Laufe des Jahres 1911 mit dem Bau der [[Friedenskirche_(Offenbach_am_Main)|Friedenskirche]] zu beginnen und nach deren Fertigstellung die Lutherkirche zu bauen.<ref>[http://www.lutherkirche-of.de/luki/bauhist.html ''Bau und Gebäude der Lutherkirche.''] Auf: ''lutherkirche-of.de'', abgerufen am 19. November 2013.</ref> Den Auftrag für die Bauplanung erhielt der großherzoglich-hessische Städtebauer und Kirchenarchitekt Friedrich Pützer, der auch die Friedenskirche plante. Die kirchlichen Behörden genehmigten die Pläne. Die örtliche Bauleitung wurde dem Offenbacher Architekten Eduard Walther übertragen. Am 18. August 1912 wurde der [[Grundsteinlegung|Grundstein]] für die Kirche gelegt. Am 15. März 1914 wurde die Kirche eingeweiht.<ref name="EvKOF">[http://www.ev-kirche-of.de/index.php?section=122#kirche ''Evangelische Friedenskirchengemeinde: Über die Kirche.''] Auf: ''ev-kirche-of.de'', abgerufen am 18. November 2013.</ref>
Von Architekt Friedrich Pützer (1871-1922), der auch die Offenbacher Friedenskirche architektonisch konzipierte, wurde das Gotteshaus als Gemeindezentrum in Anlehnung an den Jugendstil geplant.

Die Gottesdienste der Friedenskirchengemeinde fanden zunächst von 1904 bis 1910 in der Erbauungshalle der deutsch-katholischen Gemeinde (jetzt [[Frei-religiöse_Gemeinde_Offenbach|Frei-religiöse Gemeinde]]) statt. Zugleich wurde ein Kirchbauverein gegründet, der die Planungen für ein eigenes Gotteshaus vorantrieb.<ref>[http://www.offenbach.de/offenbach/themen/leben-in-offenbach/religion-und-weltanschauung/article/Friedenskirchengemeinde.html ''Friedenskirche.''] Auf: ''offenbach.de'', vom 22. November 2006, abgerufen am 18. November 2013.</ref>

Den Auftrag für die Bauplanung erhielt der großherzoglich-hessische Städtebauer und Kirchenarchitekt Friedrich Pützer. Die kirchlichen Behörden genehmigten die Pläne. Die örtliche Bauleitung wurde dem Offenbacher Architekten Eduard Walther übertragen. Der Bau konnte am 24. Mai 1911 beginnen, am 18. August 1912 wurde der [[Grundsteinlegung|Grundstein]] für die Kirche gelegt. Am 15. März 1914 wurde die Kirche in Anwesenheit von Großherzog [[Ernst_Ludwig_(Hessen-Darmstadt,_Großherzog)|Ernst Ludwig]] und seiner Frau [[Eleonore_zu_Solms-Hohensolms-Lich|Eleonore]] sowie des Fürsten [[Franz-Joseph_zu_Isenburg-Birstein|Franz-Joseph zu Isenburg-Birstein]] eingeweiht.<ref name="EvKOF">[http://www.ev-kirche-of.de/index.php?section=122#kirche ''Evangelische Friedenskirchengemeinde: Über die Kirche.''] Auf: ''ev-kirche-of.de'', abgerufen am 18. November 2013.</ref>

Den Namen ''Friedenskirche'' wurde gewählt, um auf die Herstellung des sozialen Friedens und
die Überbrückung sozialer Gegensätze hinzuwirken.<ref name="Orte des Glaubens">[http://www.offenbach.de/stepone/data/pdf/48/1b/00/orte-des-glaubens.pdf ''Orte des Glaubens.''] Magistrat der Stadt Offenbach. Auf: ''offenbach.de'', vom 7. November 2013, abgerufen am 18. November 2013.(PDF-Datei; 3,11 MB)</ref>


== Gebäude ==
== Gebäude ==
Die Ausführung des Bauwerks orientiert sich am ''[[Wiesbadener Programm]]''. Das von [[Emil Veesenmeyer]] und dem Berliner Architekten [[Johannes Otzen]] entwickelte [[Protestantismus|protestantische]] Kirchenbauprogramm sah vor, dass die Kirche das Gepräge eines Zentrums und Versammlungshauses der Gemeinde haben sollte. Infolge beengter Grundstücksverhältnisse teilte der Architekt den Kirchenbau zweigeschossig auf. Im Untergeschoss befinden sich die Gemeinderäume, hier war einst auch ein Kindergarten eingerichtet, das Obergeschoss dient hauptsächlich dem Gottesdienst. Im freistehenden, zweiflügeligen [[Jugendstil]]bau befinden sich daher Gottesdienstraum, Gemeinderäume, sowie Pfarr- und [[Küster]]wohnung unter einem Dach.<ref name="Puetzer">[http://www.plan-becker.de/friedenskirche-offenbach/0004wissenswertes/Der%20Kirchenbau/Bauwerk.htm ''Evangelische Friedenskirche in Offenbach a. M. - Architekt: Prof. Friedrich Pützer -.''] Auf: ''plan-becker.de'', abgerufen am 18. November 2013.</ref>
Von Friedrich Pützer (1871-1922), wurde das Gotteshaus als Gemeindezentrum in Anlehnung an den Jugendstil geplant. Die Ausführung des Bauwerks orientiert sich am ''[[Wiesbadener Programm]]''. Das von [[Emil Veesenmeyer]] und dem Berliner Architekten [[Johannes Otzen]] entwickelte [[Protestantismus|protestantische]] Kirchenbauprogramm sah vor, dass die Kirche das Gepräge eines Zentrums und Versammlungshauses der Gemeinde haben sollte. Infolge beengter Grundstücksverhältnisse teilte der Architekt den Kirchenbau zweigeschossig auf. Im Untergeschoss befinden sich die Gemeinderäume, hier war einst auch ein Kindergarten eingerichtet, das Obergeschoss dient hauptsächlich dem Gottesdienst. Im freistehenden, zweiflügeligen [[Jugendstil]]bau befinden sich daher Gottesdienstraum, Gemeinderäume, sowie Pfarr- und [[Küster]]wohnung unter einem Dach.<ref name="Puetzer">[http://www.plan-becker.de/friedenskirche-offenbach/0004wissenswertes/Der%20Kirchenbau/Bauwerk.htm ''Evangelische Friedenskirche in Offenbach a. M. - Architekt: Prof. Friedrich Pützer -.''] Auf: ''plan-becker.de'', abgerufen am 18. November 2013.</ref>


Der Kirchenbau, von einem hohem, abgeknicktem [[Walmdach]] bedeckt, liegt entlang der Tulpenhofstraße, der Turm steht an der Geleitsstraße. Westlich schließt sich das zweigeschossige Pfarrhaus an. Dort findet sich das Portal mit [[Kannelierung|kannelierten]] Stützen, Kupferdach und kupferbeschlagenen, [[Ornament|ornamentierten]] Türen. Im [[Tympanon_(Architektur)|Tympanon]] findet sich ein Relief mit einer Arche Noah-Darstellung, welches von [[Ernst Riegel]] geschaffen wurde.<ref name="KD Hessen">{{KD-Hessen|78341|Waldstraße 74}}.</ref>
Der Kirchenbau, von einem hohem, abgeknicktem [[Walmdach]] bedeckt, liegt entlang der Tulpenhofstraße, der Turm steht an der Geleitsstraße. Westlich schließt sich das zweigeschossige Pfarrhaus an. Dort findet sich das Portal mit [[Kannelierung|kannelierten]] Stützen, Kupferdach und kupferbeschlagenen, [[Ornament|ornamentierten]] Türen. Im [[Tympanon_(Architektur)|Tympanon]] findet sich ein Relief mit einer Arche Noah-Darstellung, welches von [[Ernst Riegel]] geschaffen wurde.<ref name="KD Hessen">{{KD-Hessen|78341|Waldstraße 74}}.</ref>

Version vom 20. November 2013, 03:47 Uhr

Lutherkirche Offenbach am Main

Die evangelische Lutherkirche in Offenbach am Main ist eine zentral in der Stadt gelegene Kirche, die in den Jahren 1912 bis 1914 erbaut wurde. Sie wird von der Luthergemeinde Offenbach genutzt. Diese gehört zum Evangelischen Dekanat Offenbach und damit zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Das Gebäude, dessen Entwurf von Architekt Friedrich Pützer stammt, ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Lage

Die Evangelische Luthergemeinde Offenbach ist eine der 15 Gemeinden innerhalb des Evangelischen Kirchengemeindeverbandes Offenbach.[1] Der Gemeindebezirk liegt im südlichen und südöstlichen Teil der Offenbacher Innenstadt.[2] Die Kirche liegt inmitten des Gemeindegebiets.

Geschichte

Durch steigende Einwohnerzahlen infolge der Industrialisierung in Offenbach Ende des 19. Jahrhunderts begünstigt, fehlte es den neu heranwachsenden Siedlungsgebieten der Stadt südlich der Bahnstrecke Frankfurt–Offenbach–Hanau an Gemeinderäumen. Zudem war 1899 eine neue Organisationsform innerhalb der evangelisch-protestantischen Gemeinde eingeführt worden. Offenbach wurde in Bezirke eingeteilt, im Süden entstand ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Süd, im Südosten ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Südost.[3]

Die beiden Teilgemeinden feierten ihre Gottesdienste zunächst im Versorgungshaus am Buchhügel (heute Städtisches Alten- und Pflegeheim im Hessenring), ab 1901 waren sie in der neu erbauten altkatholischen Christuskirche in der Bismarckstraße zu Gast.[4]

Am 2. September 1910 beschloss der Kirchenvorstand, im Laufe des Jahres 1911 mit dem Bau der Friedenskirche zu beginnen und nach deren Fertigstellung die Lutherkirche zu bauen.[5] Den Auftrag für die Bauplanung erhielt der großherzoglich-hessische Städtebauer und Kirchenarchitekt Friedrich Pützer, der auch die Friedenskirche plante. Die kirchlichen Behörden genehmigten die Pläne. Die örtliche Bauleitung wurde dem Offenbacher Architekten Eduard Walther übertragen. Am 18. August 1912 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Am 15. März 1914 wurde die Kirche eingeweiht.[6]

Gebäude

Von Friedrich Pützer (1871-1922), wurde das Gotteshaus als Gemeindezentrum in Anlehnung an den Jugendstil geplant. Die Ausführung des Bauwerks orientiert sich am Wiesbadener Programm. Das von Emil Veesenmeyer und dem Berliner Architekten Johannes Otzen entwickelte protestantische Kirchenbauprogramm sah vor, dass die Kirche das Gepräge eines Zentrums und Versammlungshauses der Gemeinde haben sollte. Infolge beengter Grundstücksverhältnisse teilte der Architekt den Kirchenbau zweigeschossig auf. Im Untergeschoss befinden sich die Gemeinderäume, hier war einst auch ein Kindergarten eingerichtet, das Obergeschoss dient hauptsächlich dem Gottesdienst. Im freistehenden, zweiflügeligen Jugendstilbau befinden sich daher Gottesdienstraum, Gemeinderäume, sowie Pfarr- und Küsterwohnung unter einem Dach.[7]

Der Kirchenbau, von einem hohem, abgeknicktem Walmdach bedeckt, liegt entlang der Tulpenhofstraße, der Turm steht an der Geleitsstraße. Westlich schließt sich das zweigeschossige Pfarrhaus an. Dort findet sich das Portal mit kannelierten Stützen, Kupferdach und kupferbeschlagenen, ornamentierten Türen. Im Tympanon findet sich ein Relief mit einer Arche Noah-Darstellung, welches von Ernst Riegel geschaffen wurde.[8]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1943 schwer beschädigt und bis 1952 wieder aufgebaut. In den Jahren 1983 bis 1987 erfolgte eine Renovierung. Im Untergeschoss haben sich die ursprüngliche Raumaufteilung, Holzvertäfelungen und das Treppenhaus erhalten. Der stark beschädigte Kirchenraum wurde im Zuge des Wiederaufbaues verändert. Die nun glatte Chorwand wurde mit christlichen Symbolen nach einem Entwurf Rudolf Kochs, der Gemeindemitglied und Kirchenvorsteher in der Friedenskirche war[9], geschmückt. Die Ausführung lag bei Herbert Post, einem Schüler Kochs.[8]

Einrichtung

Innenraum

Durch Kriegseinwirkungen ist im Innern der Kirche nichts aus ihrer Erbauungszeit erhalten geblieben. Auch die Darstellung des auferstandenen Christus, die früher die Wand hinter dem Altar schmückte, ging, wie die ganze von Johann Vincenz Cissarz geschaffene Ausmalung, durch Kriegsschäden verloren. Lediglich das Gestühl blieb vor der Zerstörung bewahrt. Im Rahmen des Wiederaufbaus in den Jahren bis 1952 sind die Fenster im Kirchenschiff unter Verwendung von Motiven Rudolf Kochs gestaltet worden. Sie versinnbildlichen verschiedene Geschichten aus dem neuen Testament.[10] Rudolf Koch schuf auch den Schriftteppich neben der Kanzel, der den Text des ersten Teiles der Schöpfungsgeschichte aus dem ersten Buch Mose wiedergibt.[7]

Die Altargeräte, die als bedeutende Werke der Goldschmiedekunst der Jugendstilzeit gelten, schuf Ernst Riegel.[11] Hiervon blieben Kanne, zwei Kelche und Brotschale sowie die Klingelbeutel erhalten. In der Werktagskapelle befindet sich ein Kruzifix, das von Rudolf Koch gestiftet wurde. Das Kreuz stammt aus dem 20. Jahrhundert, der Korpus ist eine qualitätvolle Arbeit aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.[8]

2012 erfolgte der Einbau eines Aufzugs, der vor allem alten und behinderten Gemeindemitgliedern das Erreichen des Gottesdienstes im 1. Stock wesentlich erleichtert.http://www.fr-online.de/offenbach/lutherkirche-per-aufzug-in-den-gottesdienst,1472856,11579064.html

Orgel

Die Orgel mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde 1987 von Förster & Nicolaus Orgelbau erbaut und findet auf der Nordempore ihren Platz.[12]

I. Manual Hauptwerk
1. Prinzipal 8′
2. Rohrflöte 8′
3. Oktave 4′
4. Flachflöte 2′
5. Mixtur 11/3′ IV
6. Trompete 8′
II. Manual Schwellwerk
7. Holzgedackt 8′
8. Blockflöte 4′
9. Prinzipal 2′
10. Sesquialtera 2′
11. Zimbel 1/3′ III
12. Krummhorn 8′
Pedal
13. Subbass 16′
14. Oktavbass 8′
15. Oktave 4′
16. Oktave 2′
17. Posaune 16′

Unter der Orgel wurde eine Werktagskapelle eingerichtet.

Geläut

Das original Geläut aus vier Glocken von 1925, die von Rudolf Koch entworfen[10] und von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker gegossen wurden, blieb erhalten. Es ist das zweite Geläut der Kirche. Zwar wurde es im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt, konnte aber unversehrt zurückgegeben werden. Vom ersten Geläut wurden die beiden größeren Glocken im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen, die kleine Glocke nach dem Krieg der evangelischen Gemeinde in Heusenstamm geschenkt.[9]

Die Glocken des jetzigen Geläuts haben, mit der größten beginnend, folgende Inschriften[9]:

Nr.
 
Name
 
Nominal
(HT-1/16)
Gewicht
(kg)
Durchmesser
(mm)
Inschrift
 
1 Matthäus cis´ 1993 1500 Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
2 Markus 1338 1250 Habt Frieden untereinander. Wilhelm Kling­spor zum Gedächtnis.
3 Lukas fis´ 801 1110 Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden.
4 Johannes 507,5 940 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und der Wahrheit anbeten.

Sonstiges

Friedenskirche in Jawor

Heute zählt die Gemeinde rund 1.900 Gemeindemitglieder (Stand 2013).[13] Das Gemeindeleben wird durch vielerlei Aktivitäten geprägt. Hierzu zählen unter anderem die vier Chöre, der Frauenkreis, Jungscharen für verschiedene Altersgruppen, Konfirmanden- und Jugendarbeit und die Seniorengymnastik. Darüber hinaus unterhält die Gemeinde in der Nähe einen Kindergarten für rund 85 Kinder.[14]

Seit 2004 pflegt die Gemeinde eine Partnerschaft mit der Friedenskirchengemeinde im schlesischen Jawor (Polen).[15]

Literatur

  • Evangelische Luthergemeinde (Hrsg.): 75 Jahre Lutherkirche :1914 - 1989; herausgegeben anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Bestehens der Lutherkirche Offenbach am Main. Eigenverlag, Offenbach am Main 1989

Einzelnachweise

  1. Ev. Kirche in Offenbach am Main. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  2. Die Luthergemeinde. Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 19. November 2013.
  3. Lutherkirche: Alles unter einem Dach in der Waldstraße. Auf: offenbach.de, vom 22. November 2006, abgerufen am 19. November 2013.
  4. Wie es dazu kam, dass die Lutherkirche gebaut wurde. Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 19. November 2013.
  5. Bau und Gebäude der Lutherkirche. Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 19. November 2013.
  6. Evangelische Friedenskirchengemeinde: Über die Kirche. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  7. a b Evangelische Friedenskirche in Offenbach a. M. - Architekt: Prof. Friedrich Pützer -. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  8. a b c Vorlage:KD-Hessen.
  9. a b c Die Glocken der Friedenskirche. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  10. a b Rudolf Koch und seine Friedenskirche. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  11. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Orte des Glaubens.
  12. Orgeln in der Friedenskirche. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  13. Evangelische Friedenskirchengemeinde. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  14. Kindertagesstätte der Evang. Friedenskirchengemeinde. Auf: offenbach.de, abgerufen am 18. November 2013.
  15. Die Friedenskirche in Jauer. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.

Koordinaten: 50° 5′ 54,9″ N, 8° 45′ 59,6″ O