„Privatdiskont“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Tommes (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Baustein |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Belege fehlen}} |
|||
{{QS-Antrag|15. August 2013| [[WP:Wikifizieren]]: [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] fehlen -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 05:02, 15. Aug. 2013 (CEST)}} |
|||
'''Privatdiskonten''' (auch: ''Primadiskonten, Primapapiere'') waren [[Wechsel_Urkunde|Wechsel]], welche mit einem Bankakzept versehen waren und von der [[Privatdiskont-AG]] aufgekauft wurden. Es handelte sich damit um einen [[Akzeptkredit]]. Angekauft wurden nur Wechsel mit [[Akzept]]en von bestimmten erstklassigen [[Banken|Kreditinstitut]]. Die Privatdiskonten hatten eine maximale Laufzeit von 90 Tagen und dienten ausschließlich zur Finanzierung des deutschen Außenhandels. Sie wurden mit einem besonders günstigen [[Diskontsatz]], dem sog. Privatdiskont, verzinst und bis Ende 1991 börsentäglich an der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] am sog. [[Geldmarkt]] gehandelt. Privatdiskonten wurden bis zum 31. Dezember 1991 von der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] im Rahmen ihrer [[Offenmarktpolitik]] aufgekauft bzw. refinanziert, allerdings nur über die Privatdiskont-AG.<ref>Gabler Wirtschaftslexikon, 12. Auflage 1988, Seite 998</ref> |
'''Privatdiskonten''' (auch: ''Primadiskonten, Primapapiere'') waren [[Wechsel_Urkunde|Wechsel]], welche mit einem Bankakzept versehen waren und von der [[Privatdiskont-AG]] aufgekauft wurden. Es handelte sich damit um einen [[Akzeptkredit]]. Angekauft wurden nur Wechsel mit [[Akzept]]en von bestimmten erstklassigen [[Banken|Kreditinstitut]]. Die Privatdiskonten hatten eine maximale Laufzeit von 90 Tagen und dienten ausschließlich zur Finanzierung des deutschen Außenhandels. Sie wurden mit einem besonders günstigen [[Diskontsatz]], dem sog. Privatdiskont, verzinst und bis Ende 1991 börsentäglich an der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] am sog. [[Geldmarkt]] gehandelt. Privatdiskonten wurden bis zum 31. Dezember 1991 von der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] im Rahmen ihrer [[Offenmarktpolitik]] aufgekauft bzw. refinanziert, allerdings nur über die Privatdiskont-AG.<ref>Gabler Wirtschaftslexikon, 12. Auflage 1988, Seite 998</ref> |
||
Version vom 2. Oktober 2013, 17:10 Uhr
Privatdiskonten (auch: Primadiskonten, Primapapiere) waren Wechsel, welche mit einem Bankakzept versehen waren und von der Privatdiskont-AG aufgekauft wurden. Es handelte sich damit um einen Akzeptkredit. Angekauft wurden nur Wechsel mit Akzepten von bestimmten erstklassigen Kreditinstitut. Die Privatdiskonten hatten eine maximale Laufzeit von 90 Tagen und dienten ausschließlich zur Finanzierung des deutschen Außenhandels. Sie wurden mit einem besonders günstigen Diskontsatz, dem sog. Privatdiskont, verzinst und bis Ende 1991 börsentäglich an der Frankfurter Wertpapierbörse am sog. Geldmarkt gehandelt. Privatdiskonten wurden bis zum 31. Dezember 1991 von der Deutschen Bundesbank im Rahmen ihrer Offenmarktpolitik aufgekauft bzw. refinanziert, allerdings nur über die Privatdiskont-AG.[1]
Nachdem die Bundesbank die Ankauf von Privatdiskonten eingestellt hatte, kam der Privatdiskontmark zum Erliegen und die Privatdiskont-AG stellte ihre Geschäftstätigkeit ein.
Eine Außenhandelsfinanzierung mit Privatdiskonten konnte zum Beispiel wie folgt ablaufen:
Ein Unternehmen mit erstklassiger Bonität, das eine Finanzierung für ein Außenhandelsgeschäft benötigt, zieht einen Wechsel auf eine am Privatdiskontmarkt zugelassene Bank. Diesen Wechsel reicht das Unternehmen an seine Hausbank weiter und erhält dafür den Wechselbetrag - abzüglich Diskont und Spesen - gutgeschrieben. Die Hausbank seinerseits kann denn Wechsel nunmehr an die Privatdiskont-AG weiterverkaufen. Diese wiederum kann den Wechsel im Bedarfsfall an die Deutsche Bundesbank zum Rediskont weiterreichen.
Einzelnachweis
- ↑ Gabler Wirtschaftslexikon, 12. Auflage 1988, Seite 998