„Herbolzheim“ – Versionsunterschied
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Bleichheim, nach dem Bleichbach benannt, ist wie die auf seinem Gebiet gelegene Kirnburg erstmals 1203 im ''Rotulus Sanpetrinus'' erwähnt. Eine weitere Burganlage, [[Burg Kastenbuck]], liegt etwas unterhalb der Kirnburg und ist in geringeren Resten erhalten als diese. Bleichheim kam von den Üsenbergern über die [[Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg|Markgrafen von Hachberg]] 1369 an Vorderösterreich. 1682 belehnte Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] den Statthalter der vorderösterreichischen Lande Johann Friedrich Freiherr von [[Kageneck (Adelsgeschlecht)|Kageneck]] (1633–1705) mit dewm Dorf. Von den Kageneckern stammt das Herrenhaus, bezeichnet 1728. 1805 wurde Bleichheim badisch. 1825 bis 1826 wurde eine in die romanische Zeit zurückreichende Hilarius-Kirche inmitten des Friedhofs abgerissen und an anderer Stelle neu Kirche erbaut. Entlang dem Bleibach wurden früher mehrere Mühlen betrieben. |
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1129 wird Besitz des Straßburger [[Domkapitel]]s in Broggingen (''Prochingen'') genannt. Es gehörte im 13. Jahrhundert den [[Herren von Geroldseck]] und kam über die [[Markgrafschaft Baden-Hachberg]] 1415 an die [[Markgrafschaft Baden]] und nach nach deren Teilung 1535 an die [[Markgrafschaft Baden-Durlach]]. |
1129 wird Besitz des Straßburger [[Domkapitel]]s in Broggingen (''Prochingen'') genannt. Es gehörte im 13. Jahrhundert den [[Herren von Geroldseck]] und kam über die [[Markgrafschaft Baden-Hachberg]] 1415 an die [[Markgrafschaft Baden]] und nach nach deren Teilung 1535 an die [[Markgrafschaft Baden-Durlach]]. |
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Version vom 23. März 2013, 09:11 Uhr
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 48° 13′ N, 7° 47′ O | |
| Bundesland: | Baden-Württemberg | |
| Regierungsbezirk: | Freiburg | |
| Landkreis: | Emmendingen | |
| Höhe: | 177 m ü. NHN | |
| Fläche: | 35,48 km² | |
| Einwohner: | 10.783 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 304 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 79336 | |
| Vorwahl: | 07643 | |
| Kfz-Kennzeichen: | EM | |
| Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 017 | |
| Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
| Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 26 79336 Herbolzheim | |
| Website: | www.herbolzheim.de | |
| Bürgermeister: | Ernst Schilling | |
| Lage der Stadt Herbolzheim im Landkreis Emmendingen | ||
Herbolzheim (alem. Härwelze) ist eine Stadt im Südwesten von Baden-Württemberg etwa 30 km nördlich von Freiburg im Breisgau.
Geografie

Geografische Lage
Herbolzheim liegt im Breisgau am westlichen Rand des mittleren Schwarzwalds zwischen Freiburg im Breisgau und Offenburg. Etwa 70 % der Fläche erstrecken sich in der Oberrheinischen Tiefebene mit einem tiefsten Punkt von 165 m über Normalnull, die restlichen 30 % in der Löss-bedeckten Vorbergzone des Schwarzwalds mit dem höchsten Punkt des Kahlenbergs von 309,1 m über Normalnull.
Das bedeutendste Oberflächengewässer ist die Bleiche. Sie durchfließt die gesamte Gemarkung Herbolzheims von Osten nach Westen, durch den Ortsteil Bleichheim, zwischen Tutschfelden und Wagenstadt hindurch und südlich am bebauten Gebiet des Ortsteils Herbolzheim vorbei, um an der Westgrenze der Gemarkung in die Elz zu münden.
Nachbargemeinden
Herbolzheim grenzt im Süden an die Stadt Kenzingen und von dort im Uhrzeigersinn an die Gemeinde Rheinhausen (Breisgau), die Gemeinde Ringsheim und die Stadt Ettenheim.
Stadtgliederung
Zur Stadt Herbolzheim gehören die Stadtteile Bleichheim, Broggingen, Herbolzheim, Tutschfelden und Wagenstadt. Die räumlichen Grenzen der Stadtteile sind identisch mit den früher selbstständigen Gemeinden gleichen Namens. Mit Ausnahme des Stadtteils Herbolzheim erfolgt die offizielle Benennung durch den vorangestellten Namen der Stadt und dem nachgestellt die Bezeichnung „Stadtteil“ und der Name des Stadtteils. Die Stadtteile Bleichheim, Broggingen, Tutschfelden und Wagenstadt bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[2]
Zum Stadtteil Bleichheim gehören das Dorf Bleichheim und das Gehöft Mattenmühle. Zum Stadtteil Herbolzheim gehört der Wohnplatz Herbolzheimer Höfle. Zum Stadtteil Tutschfelden gehören das Dorf Tutschfelden und das Gehöft Sandmühle. Zu den Stadtteilen Wagenstadt und Broggingen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Stadtteil Bleichheim liegen die abgegangenen Ortschaften Schänzle und Wetzstein und im Stadtteil Herbolzheim liegt die abgegangene Ortschaft Auf dem Tanzbühl.[3]
Geschichte nach Stadtteilen
Herbolzheim
Die archäologische und schriftliche Überlieferung ist für den bevölkerungsreichsten und namengebenden Stadtteil „Herbolzheim“ am dichtesten. Für ihn liegt seit 2005 ein archäologischer Kataster vor.[4] Danach begann die Besiedlung in der Jungsteinzeit im 6. bis 3. Jahrtausend v. Chr. Im Gewann Ehrleshalde nördlich der Stadt wurde bei Steinbrucharbeiten eine Höhensiedlung der Michelsberger Kultur entdeckt. In der Spätlatènezeit des 2. bis 1. Jahrhunderts v. Ch. saßen keltische Rauriker in der Region. Römische Spuren finden sich vor allem westlich der Stadt in der Nähe der Anschlussstelle der Autobahn A5, so Reste von Stein- und Holzgebäuden aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.
Im Mittelalter bildeten sich zwei Siedlungskerne, beide an Schnittpunkten der nord-südlichen Hauptstraße mit West-Ost-Straßen: ein nördlicher beim Rathaus und ein südlicher bei der Pfarrkirche St. Alexius.
Der Ortsname, auf -heim endend, weist auf die fränkische Landnahme hin. Er taucht erstmals um 1108 als „Heribothsheim“ auf, und zwar im Rotulus Sanpetrinus, einem Güterverzeichnis des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald, wo Diepoldus de Heribothsheim, Dienstmann des Herzogs Berthold III. von Zähringen, eine Schenkung bezeugte. Damals gehörte Herbolzheim zum Herrschaftsbereich der Grafen von Nimburg. 1200 verkauften die Nimburger ihren Besitz an den Bischof von Straßburg. Kirchlich blieb Herbolzheim beim Bistum Straßburg, bis es 1821 an das Erzbistum Freiburg fiel. Der Herbolzheimer Ortsadel, wie jener Diepold, wohnte vermutlich auf dem Hüttenbühl, einer Kuppe 500 m nordöstlich des Rathauses. Im 13. Jahrhundert hatten das Kloster Ettenheimmünster mit einem Hof an der Rusterstraße und das Kloster Tennenbach mit einem Hof an der Schmiedstraße in Herbolzheim Besitz, später kam das Kloster Schuttern mit einem Hof an der Duttensteinstraße hinzu. Die Pfarrkirche St. Alexius und die Margarethenkapelle beim Rathaus werden um 1320 im Tennenbacher Güterbuch erstmals erwähnt. Im 13. und 14. Jahrhundert waren die Üsenberger Vögte der Bischöfe von Straßburg. Sie residierten auf der Kirnburg (Kürnberg) 500 m oberhalb des Ortsteils Bleichheim. Nach Aussterben der Üsenberger Mitte des 14. Jahrhunderts bemühten sich die Markgrafen von Baden-Hachberg und die Habsburger um die Herrschaft. 1415 kam Herbolzheim an Habsburg und bildete seitdem mit den Orten Bombach, Oberhausen und Niederhausen das vorderösterreichische Amt Kürnberg.[5]
Erzherzog Ferdinand von Österreich, der spätere Kaiser Ferdinand II., förderte den gewerbereichen „Flecken“ und gab ihm 1589 das Marktrecht, „dieweil sich dann <die Herbolzheimer> und ihre Vorfahren gegen uns und unserem löblichen Haus Österreich bisher aller gutherzigen, getreuen Gehorsam und Untertänigkeit gezeigt und bewiesen, solches auch noch tun und hinfürter nicht weniger Gehorsamserbietens seien, auch wohl tuen mögen und sollen.“.[6] 1593 gab Ferdinand dazu das Recht, Wegzölle zu erheben. 1606 verlieh der kaiserliche Rat Johannes Pistorius der Jüngere im Namen seines Herrn, Kaiser Rudolfs II., dem „Marktflecken“ ein neues, verbessertes Wappen.[7] Herbolzheim überflügelte zeitweise die Nachbarn Ettenheim und Emmendingen an wirtschaftlicher Prosperität. Dann kam die Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges. Hatte die Zahl der Einwohner um die Mitte des 16. Jahrhunderts etwa 800 betragen, sollen es am Ende des Krieges 1648 noch 50 gewesen sein, und 1692 erst wieder 480. Jedoch haben zahlreiche Fachwerkbauten die Zerstörungen überstanden. 1680 wurde an der Stelle einer älteren Kapelle die Maria-Sand-Kapelle am Ufer der Bleiche neu errichtet. Ein neuer Aufschwung kam um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Zünfte – Leinenweber, Schuhmacher, Wagner, Schmiede, Metzger, Bäcker – wurden neu geordnet. Barocke Bürgerhäuser entstanden mit prachtvollen Portalen. 1752 bis 1754 wurde an der Stelle der älteren Kirche die katholische Pfarrkirche St. Alexius neu errichtet, 1767 bis 1769 auf älteren Grundmauern ein zweigeschossiges Rathaus. Es beherbergte auch die Schulräume, bis 1790 an der Nordwestecke des Kirchplatzes ein großes Schulhaus gebaut wurde.
1805 kam Herbolzheim mit dem vorderösterreichischen Breisgau zum Großherzogtum Baden. Mit Ministerialerlass vom 27. Januar 1810 wurde es „mit Rücksicht auf <seine> ansehnliche Bevölkerung, Gewerbefleiß und Betriebsamkeit“ zur Stadt erhoben. 1812 wird berichtet:[8] „Herbolzheim, ehedem ein Marktflecken, seit dem 27. Januar 1810 aber zu einer Stadt erhoben, zählt 1746 Seelen. An Gewerbe- und Handwerksleuten befinden sich hier: 37 Weber, 23 Schuster, 11 Schreiner, 9 Schneider, 8 <Küfer>, 8 Hufschmiede, 8 Metzger, 6 Maurer, 4 Zimmerleute, 4 Nagelschmiede, 4 Schlosser, 4 Wagner, 3 Glaser, ... 1 Klavier- und Orgelmacher ... und 1 Eisenhändler. Nebst diesen befinden sich hier 3 starke Gesellschaften, welche sich mit dem <Hanftuch> und Tabacks-Handel abgeben, und besonders vom ersten Fabrikate in die tausend Zentner jährlich in die Schweiz, nach Frankreich und in andere Staaten liefern. ... Jede Woche ist Donnerstags ein Wochenmarkt. Die Einwohner ernähren sich vorzüglich vom Acker- und Weinbau. Der Ackerbau ... ist bemerkenswerth, da derselbe von dem Fleiße, und den Kulturfortschritten der Inwohner zeugt, und dem Auge eine gesegnete Hoffnung darbietet. Hanf macht auch eine besondere Nahrungsquelle aus." „Nahrungsquelle“ ist der Hanf wegen des Hanföls. Aus der Hanfverarbeitung entwickelte sich die Leinenweberei. 1834 wurde eine mechanische Weberei gegründet, 1854 die erste von drei Zigarrenfabriken. Der Tabak- verdrängte den Hanfanbau. 1845 wurde Herbolzheim an die Rheintal-Eisenbahnlinie angeschlossen, 1880 wurde die Schule, 1891 das Rathaus aufgestockt und seine Fassade verklinkert. 1900 wurde eine elektrische Straßenbeleuchtung, 1895 bis 1896 (zugleich für Bleichheim, Broggingen und Tutschfelden) eine zentrale Wasserversorgung mit Leitungen in jedes Haus eingeführt. 1895 wohnten in Herbolzheim 2500 Menschen, von denen 500 in der Tabakindustrie und 100 in der Leinenweberei beschäftigt waren.[9] Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam zur Textil- und Tabakindustrie die Eisenindustrie mit einer Maschinenfabrik und einer Stahl-Hochbau- und Brückenbau-Firma. Aas den Jahren 1907 und 1908 stammt die Evangelische Kirche.
Von 1937 bis 1968 wurde an den Hängen östlich und nordöstlich der Stadt Doggererz abgebaut. Stolleneingänge, Einbruchskrater und die „Bergwerkstraße“ erinnern daran.[10] 1935 erkannte die Regierung Herbolzheim das Stadtrecht ab. 1949 wurde es durch das Badische Ministerium des Innern erneuert. Die Leinenweberei und Tabakindustrie verschwanden nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwerpunkte sind seitdem Stahlbau, Maschinenbau und Elektrotechnik.
Eingemeindungen
Zwischen 1972 und 1975 wurden nach Bevölkerungsbefragungen und Gemeinderatsbeschlüssen die ehemals selbständigen Gemeinden Bleichheim, Broggingen, Tutschfelden und Wagenstadt in die Stadt Herbolzheim eingegliedert, die so zum 1. Januar 1975 als neue politische Einheit entstand.
Bleichheim
Bleichheim, nach dem Bleichbach benannt, ist wie die auf seinem Gebiet gelegene Kirnburg erstmals 1203 im Rotulus Sanpetrinus erwähnt. Eine weitere Burganlage, Burg Kastenbuck, liegt etwas unterhalb der Kirnburg und ist in geringeren Resten erhalten als diese. Bleichheim kam von den Üsenbergern über die Markgrafen von Hachberg 1369 an Vorderösterreich. 1682 belehnte Kaiser Leopold I. den Statthalter der vorderösterreichischen Lande Johann Friedrich Freiherr von Kageneck (1633–1705) mit dewm Dorf. Von den Kageneckern stammt das Herrenhaus, bezeichnet 1728. 1805 wurde Bleichheim badisch. 1825 bis 1826 wurde eine in die romanische Zeit zurückreichende Hilarius-Kirche inmitten des Friedhofs abgerissen und an anderer Stelle neu Kirche erbaut. Entlang dem Bleibach wurden früher mehrere Mühlen betrieben.
Broggingen
1129 wird Besitz des Straßburger Domkapitels in Broggingen (Prochingen) genannt. Es gehörte im 13. Jahrhundert den Herren von Geroldseck und kam über die Markgrafschaft Baden-Hachberg 1415 an die Markgrafschaft Baden und nach nach deren Teilung 1535 an die Markgrafschaft Baden-Durlach.
Tutschfelden
Wagenstadt
siehe auch Ruine der Kirnburg,
Burg Broggingen, Burg Kastenbuck, Burg Kastenschlössle
Bleichheim |
Broggingen |
Tutschfelden |
Wagenstadt |
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Politik
Herbolzheim gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim an, zu dem neben den Städten Kenzingen und Herbolzheim auch die Gemeinden Rheinhausen (Breisgau) und Weisweil gehören.
Gemeinderat
Bis zur Kommunalwahl 1999 galt die Unechte Teilortswahl, die Stadtteile bildeten zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 49,5 % zu folgendem Ergebnis:[11]
| CDU | 39,2 % | – 5,9 | 9 Sitze | – 1 |
| SPD | 34,6 % | + 4,3 | 7 Sitze | ± 0 |
| FWG | 26,3 % | + 1,5 | 6 Sitze | + 1 |
Wappen
Dem Marktflecken Herbolzheim wurde im Jahr 1606 von Johannes Pistorius dem Jüngeren im Namen Kaiser Rudolfs II. ein Wappenbrief ausgestellt, der bis heute im Stadtarchiv aufbewahrt wird. Das Wappen enthält die Blasonierung:[12]
- „Ein in die mitten abwerts abgeteyldter Schildt, deßen rechte seiten in zwey underschiedtliche theyll abgesondert, in welches obern theyll erscheinet deß Hochlöblichen Hauß Österreichß Wappen mi Roth unnd weißer Farben, im undern theyll laßt sich sehen in einer blawen feldung eyn weißer über sich gekehrter Adler fligell, Auf der linckhen seiten erscheinet in einer gelben feldung ein halber Schwartzer Adler, mit rother ausgestreckther Zungen habende under den Halß eyn Eysenfarbes Pflugeysen.“
Städtepartnerschaften
- Die Stadt Herbolzheim verbindet seit 1975 eine Partnerschaft mit der Stadt Sisteron im Département Alpes-de-Haute-Provence in Südfrankreich.
- Seit dem Jahr 2000 besteht eine Städtefreundschaft zwischen Oliva bei Valencia in Spanien und Herbolzheim.
- Am 13. April 2004 wurde in Kremnica in der Slowakei die Freundschaftsurkunde zwischen der Stadt Kremnica und Herbolzheim unterzeichnet.
- Am 28. Mai 2007 wurde in Morawica bei Kielce in Polen eine Freundschaftsurkunde zwischen der Gemeinde Morawica und Herbolzheim unterzeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch die Bundesautobahn 5 (Alsfeld – Weil am Rhein) ist Herbolzheim an das überregionale Straßennetz, auch in die Schweiz und Frankreich, gut angebunden.
Der Bahnhof Herbolzheim liegt am Abschnitt Basel – Offenburg der Rheintalbahn. Die nächsten ICE-Halte sind in Freiburg (südlich) und Offenburg (nördlich).
Ansässige Unternehmen
- Die Reifen-Markt.com GmbH betreibt im Herbolzheim ein Reifenlager mit über 100.000 PKW-Reifen
- Der Felgenhersteller BBS aus Schiltach betreibt ein Werk in Herbolzheim.
- Weitere große Firmen vor Ort sind: DHL, Greschbach Stahl, TNT Express, Claas Landtechnik, DB Schenker
Bildung
Herbolzheim bietet vier Grundschulen, eine Haupt- und Realschule sowie eine Lernbehindertenschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Das äletste Baudenkmal der Stadt ist die Margarethenkapelle. Ein romanisches Gebäude wurde gotisch erweitert und nach der dendrochronologischen Datierung des noch vorhandenen Dachstuhls 1521 vollendet. Im 17. Jahrhundert wurde die Kapelle neu ausgemalt, und der Dachreiter erhielt eine Zwiebelhaube. Später verfiel die Kapelle, 1811 wurde sie profaniert und als Polizeiwachlokal, Feuerwehrstation und Arrestzelle benutzt. Zwischen 1955 und 1993 wurde sie restauriert und ist heute Museum.[13]
- Die katholische Pfarrkirche St. Alexius wurde von 1752 bis 1754 nach Plänen von Franz Rudhard (1708–1765) im Stil des Barock erbaut und besitzt eine gut erhaltene barocke Ausstattung, unter anderem mit Werken von Johann Pfunner und Johann Michael Winterhalder.[14]
- Einige Minuten südwestlich der Stadt liegt die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“, deren älteste erhaltene Teile von 1680 stammen und die 1747 erweitert wurde. Das Deckengemälde des Langhauses malte 1921 Josef Mariano Kitschker (1879–1929) – „eine hervorragende künstlerische Leistung des Neobarock“.[14]
- Die evangelische Kirche von Tutschfelden von 1806 wurde wahrscheinlich nach einem von Friedrich Weinbrenner überarbeiteten Entwurf gebaut.[15][16]

- Die katholische Kirche St. Hilarius in Bleichheim wurde von Christoph Arnold im Weinbrennerstil ab 1825 anstelle einer abgerissenen Chorturmkirche errichtet.
Parks
Der Stadtgarten befindet sich an der Rheinhausenstraße.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Bernhard Galura (1764–1856), 1829–1856 Fürstbischof des Bistums Brixen
- Emil Dörle (1886–1964), deutscher Musiker und Komponist, Ehrenbürger
- Winfried Brumma (* 1952), bremischer Politiker (SPD)
- Dieter Rombach (* 1953), Professor für Software Engineering an der TU Kaiserslautern
- Karl-Heinz Bührer (* 1959), ehemaliger deutscher Fußballspieler
- Stefan Bär (*1963), Landrat des Landkreises Tuttlingen
- Tanja Häring, (*1976), Kamerafrau
- Jonathan Zipf (*1986), Triathlet
- Dominik Büchele (* 1991), Sänger (Pop)
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Nora Schütz Minorovics (* 1934), bildende Künstlerin, lebt seit 1989 in Herbolzheim-Broggingen
Literatur
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 242–245
- Friedrich Hinn: Zeittafel zur Geschichte und andere Beiträge in: Stadt Herbolzheim (Hrsg.): 400 Jahre Marktrechte Herbolzheim. 1989.
- Hans-Jürgen Günther: Joh. Pistorius, Hanns Bär und der Herbolzheimer Wappenbrief. Handels– und Gewerbegemeinschaft Herbolzheim 1991.
- Josef F. Göhri: Herbolzheim im Breisgau. Portrait einer Stadt. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1990. ISBN 3-89264-483-7.
- Bertram Jenisch unter Mitarbeit von Manuela Clesle: Herbolzheim. Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg Band 28. Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Tabellengruppe 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Herbolzheim vom 17. Juni 2003 (PDF; 601 kB)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg 1978, S. 242–245
- ↑ Jenisch 2005.
- ↑ Jenisch 2005, S. 25.
- ↑ Hinn 1989, S. 22.
- ↑ Günther 1991.
- ↑ Hinn 1989, S. 30–31.
- ↑ Hinn 1989, S. 33.
- ↑ Hagen Schönherr: Spannende Einblicke in den Bergbau. In: Badische Zeitung vom 29. August 2009. Abgerufen am 22. März 2013.
- ↑ Badische Zeitung online 8. Juni 2009
- ↑ Günther 1991.
- ↑ Stadt Herbolzheim im Breisgau (Hsg.): Die Margarethenkapelle in Herbolzheim. Herbolzhemer Blätter 1994.
- ↑ a b Hermann Brommer: Kath. Stadtpfarrkirche St. Alexius Herbolzheim i. Br. 2. Auflage. Verlag Schnell und Steiner, München und Zürich 1984.
- ↑ Evangelische Kirche Tutschfelden auf der Internetseite „Baukunst in Baden“
- ↑ Roland Hörner, Ludwig Schauer und Heinz Weiß: Evangelische Kirche in Tutschfelden, erbaut 1806, erneuert 1964. Ohne Verlag, ohne Ort, ohne Jahr.
Weblinks
Herbolzheim auf der Internetseite Landeskunde entdecken online Baden-Württemberg
