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„Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie“ – Versionsunterschied

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Band 38 (1930) wurde anlässlich des fünfunddreißigsten Geburtsjahres als [[Festschrift]] für Marcel Eugène Émile Gley und Jean-François Heymans gstaltet. „Die ''Archives'' werden, von E. Gley und J. F. Heymans gelenkt, 35 Jahre alt. ... Sie waren das zweite ausschließlich der Pharmakologie gewidmete Journal, sind bis heute eines der bedeutendsten und werden von allen Bibliotheken weltweit bezogen. ... Heymans! Gley! Empfangen Sie diese Gabe Ihrer belgischen, französischen und anderwärtigen Kollegen.“ Die Festschrift enthält 33 französisch-, 9 englisch-, 4 deutsch- und 8 italienisch-sprachige Aufsätze. Vorangestellt sind Publikationslisten von Gley (524 Positionen) und Heymans (104 Positionen).
Band 38 (1930) wurde anlässlich des fünfunddreißigsten Geburtsjahres als [[Festschrift]] für Marcel Eugène Émile Gley und Jean-François Heymans gstaltet. „Die ''Archives'' werden, von E. Gley und J. F. Heymans gelenkt, 35 Jahre alt. ... Sie waren das zweite ausschließlich der Pharmakologie gewidmete Journal, sind bis heute eines der bedeutendsten und werden von allen Bibliotheken weltweit bezogen. ... Heymans! Gley! Empfangen Sie diese Gabe Ihrer belgischen, französischen und anderwärtigen Kollegen.“ Die Festschrift enthält 33 französisch-, 9 englisch-, 4 deutsch- und 8 italienisch-sprachige Aufsätze. Vorangestellt sind Publikationslisten von Gley (524 Positionen) und Heymans (104 Positionen).


Zu den zahlreichen biographischen Artikeln in den ''Archivbes'' gehören Nachrufe auf die Hauptherausgeber:
Zu den zahlreichen biographischen Artikeln in den ''Archives'' gehören Nachrufe auf die Hauptherausgeber:
* für Gley in Band 39 (1930);<ref>J. F. Heymans: ''E. Gley 1857-1930.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 39, 193o, S. 45.</ref>
* für Gley in Band 39 (1930);<ref>J. F. Heymans: ''E. Gley 1857-1930.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 39, 193o, S. 45.</ref>
* für Jean-François Heymans in Band 44, 1932/33, mit einem weiteren Schriftenverzeichnis;<ref>M. Tiffeneau: ''Notice nécrologique sur le prof. J. F. Heymans.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 44, 1932/33, S.&nbsp;1–30.</ref>
* für Jean-François Heymans in Band 44, 1932/33, mit einem weiteren Schriftenverzeichnis;<ref>M. Tiffeneau: ''Notice nécrologique sur le prof. J. F. Heymans.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 44, 1932/33, S.&nbsp;1–30.</ref>
* für Tiffenau in Band 71, 1945;<ref>C. Heymans: ''Marc Tiffeneau (1873–1945).'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 71, 1945, S.&nbsp;202–203;</ref>
* für Tiffenau in Band 71, 1945;<ref>C. Heymans: ''Marc Tiffeneau (1873–1945).'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 71, 1945, S.&nbsp;202–203;</ref>
* für Corneille Heymans in Band 174, 1968.<ref>A. F. De Schaepdryer, G. R. De Vleeschhouwer: ''In memoriam Professor C. Heymans 1892–1968.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 174, 1968, S.&nbsp;251–276.</ref> In den Band 63, 1939, Seite 259 hatte Tiffeneau eine Gratulation zu Heymans 1938er [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin]] setzen lassen. Ein Supplementband zu Band 202, 1973 enthält eine wieder von De Schaepdryver geschriebene Biographie, ein weiteres Schriftenverzeichnis, eine Liste seiner Mitarbeiter, Erinnerungen von einhundertsieben Kollegen, eine Darstellung seiner Forschungen über die [[Barorezeptor|Baro-]] und [[Chemorezeptor]]en<ref>Eric Neil: ''An appraisal of the work of Corneille Heymans on baroreceptor and chemoreceptor reflexes.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 202, 1973, Szpplement, S.&nbsp;283–293.</ref> und die erste ''Heymans Memorial Lecture'', gehalten von [[Ulf von Euler]].<ref>U. S. von Euler: ''Some aspects of the actions of prostaglandins.'' In: ''''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 202, 1973, Supplement, S.&nbsp;295–307.</ref>
* für Corneille Heymans in Band 174, 1968.<ref>A. F. De Schaepdryer, G. R. De Vleeschhouwer: ''In memoriam Professor C. Heymans 1892–1968.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 174, 1968, S.&nbsp;251–276.</ref> In den Band 63, 1939, Seite 259 hatte Tiffeneau eine Gratulation zu Heymans 1938er [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin]] setzen lassen. Ein Supplementband zu Band 202, 1973 enthält eine wieder von De Schaepdryver geschriebene Biographie, ein weiteres Schriftenverzeichnis, eine Liste seiner Mitarbeiter, Erinnerungen von einhundertsieben Kollegen, eine Darstellung seiner Forschungen über die [[Barorezeptor|Baro-]] und [[Chemorezeptor]]en<ref>Eric Neil: ''An appraisal of the work of Corneille Heymans on baroreceptor and chemoreceptor reflexes.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 202, 1973, Szpplement, S.&nbsp;283–293.</ref> und die erste ''Heymans Memorial Lecture'', gehalten von [[Ulf von Euler]].<ref>U. S. von Euler: ''Some aspects of the actions of prostaglandins.'' In: ''''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 202, 1973, Supplement, S.&nbsp;295–307.</ref>



== Spiegelung der allgemeinen Geschichte ==
Wie die Geschichte des ''Archivs für experimentelle Pathologie und Pharmakologie'', heute ''Naunyn-Schmiedebergs Archives''
Wie die Geschichte des ''Archivs für experimentelle Pathologie und Pharmakologie'', heute ''Naunyn-Schmiedebergs Archives''
<ref>Klaus Starke: ''A history of Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology.'' In: ''Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology'' 1998; 358:1–109. PMID 9721010. {{doi|10.1007/PL00005229}}</ref> spiegelt die Geschichte der ''Archives'' die Entwicklung des Fachs ebenso wie die allgemeine Geschichte. Während meist mindestens ein Band pro Jahr erschien, war es von 1914 bis 1920 ein einziger (25) für sieben Jahre, und auch 1944 blieb ohne Band. Wurden die beratenden Herausgeber [[Otto Loewi]], [[Ernst Peter Pick]] und Emil Starkenstein (1884–1942) in Band 61, 1939, noch mit ihren Heimatuniversitäten Graz, Wien und Prag genannt, lauteten die Ortsbezeichnungen in Band 63, 1939 London, New York und Amsterdam, wohin die drei Wissenschaftler vor dem [[Nationalsozialismus]] geflüchtet waren. In Band 67, 1942, erschienen Starkensteins letzte zwei Arbeiten – über die [[Alkaloid]]e der [[Chinarindenbäume]]<ref>[http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=titel_18_2001 Jutta Hermann: ''Chinarinde. Eine historische Reise um die Erde.'' In: ''[[Pharmazeutische Zeitung]] online'' 18, 2001.] Abgerufen am 20. Februar 2013.</ref> – „Aus dem Laboratorium der ‚N. V. Amsterdamer Chininfabrik‘“.<ref>E. Starkenstein und M. A. Zagt: ''Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. III. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf den Darm.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 67, 1942, S.&nbsp;74–125.</ref><ref>E. Starkenstein und M. A. Zagt: ''Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. IV. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf das Ösophagus-Magenpräparat des Frosches.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 67, 1942, S.&nbsp;136–172.</ref> Im selben Jahr wurde Starkenstein, nachdem er 1941 im [[Durchgangslager Westerbork]] interniert worden war, im [[ KZ Mauthausen| Konzentrationslager Mauthausen]] ermordet.<ref>K. Löffelholz, [[Ullrich Trendelenburg|U. Trendelenburg]]: ''Verfolgte deutschsprachige Pharmakologen 1933–1945''. 2. Auflage. Frechen, Dr. Schrör Verlag, 2008, <!-- XYX --> ISBN 3-9806004-8-3, S. 133.</ref> In Band 73, 1946 knüpften andere Wissenschaftler der jetzt so genannten „Amsterdamsche Bandoengsche en Nederlandsche Kininefabriek“ an ihn an. In einer Fußnote berichten sie:<ref>A. Th. Knoppers, C. Th. Nieuwenhuijse: ''Combinations of Cinchona alkaloids and bird-malaria: summation or synergism?'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 73, 1916, S.&nbsp;260–286.</ref>„Diese Arbeiten wurden 1941 bis 1945 durchgeführt, als uns Forschungen außerhalb der von Deutschland okkupierten Länder unzugänglich waren. ... In der Einleitung geben wir einen detaillierten Überblick über die Arbeiten Starkensteins. Professor Starkenstein wurde von den Deutschen deportiert. Er starb in einem Konzentrationslager.“
<ref>Klaus Starke: ''A history of Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology.'' In: ''Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology'' 1998; 358:1–109. PMID 9721010. {{doi|10.1007/PL00005229}}</ref> spiegelt die Geschichte der ''Archives'' die Entwicklung des Fachs ebenso wie die allgemeine Geschichte. Während meist mindestens ein Band pro Jahr erschien, war es von 1914 bis 1920 ein einziger (25) für sieben Jahre, und auch 1944 blieb ohne Band. Wurden die beratenden Herausgeber [[Otto Loewi]], [[Ernst Peter Pick]] und Emil Starkenstein (1884–1942) in Band 61, 1939, noch mit ihren Heimatuniversitäten Graz, Wien und Prag genannt, lauteten die Ortsbezeichnungen in Band 63, 1939 London, New York und Amsterdam, wohin die drei Wissenschaftler vor dem [[Nationalsozialismus]] geflüchtet waren. In Band 67, 1942, erschienen Starkensteins letzte zwei Arbeiten – über die [[Alkaloid]]e der [[Chinarindenbäume]]<ref>[http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=titel_18_2001 Jutta Hermann: ''Chinarinde. Eine historische Reise um die Erde.'' In: ''[[Pharmazeutische Zeitung]] online'' 18, 2001.] Abgerufen am 20. Februar 2013.</ref> – „Aus dem Laboratorium der ‚N. V. Amsterdamer Chininfabrik‘“.<ref>E. Starkenstein und M. A. Zagt: ''Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. III. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf den Darm.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 67, 1942, S.&nbsp;74–125.</ref><ref>E. Starkenstein und M. A. Zagt: ''Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. IV. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf das Ösophagus-Magenpräparat des Frosches.'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 67, 1942, S.&nbsp;136–172.</ref> Im selben Jahr wurde Starkenstein, nachdem er 1941 im [[Durchgangslager Westerbork]] interniert worden war, im [[ KZ Mauthausen| Konzentrationslager Mauthausen]] ermordet.<ref>K. Löffelholz, [[Ullrich Trendelenburg|U. Trendelenburg]]: ''Verfolgte deutschsprachige Pharmakologen 1933–1945''. 2. Auflage. Frechen, Dr. Schrör Verlag, 2008, <!-- XYX --> ISBN 3-9806004-8-3, S. 133.</ref> In Band 73, 1946 knüpften andere Wissenschaftler der jetzt so genannten „Amsterdamsche Bandoengsche en Nederlandsche Kininefabriek“ an ihn an. In einer Fußnote berichten sie:<ref>A. Th. Knoppers, C. Th. Nieuwenhuijse: ''Combinations of Cinchona alkaloids and bird-malaria: summation or synergism?'' In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie'' 73, 1916, S.&nbsp;260–286.</ref>„Diese Arbeiten wurden 1941 bis 1945 durchgeführt, als uns Forschungen außerhalb der von Deutschland okkupierten Länder unzugänglich waren. ... In der Einleitung geben wir einen detaillierten Überblick über die Arbeiten Starkensteins. Professor Starkenstein wurde von den Deutschen deportiert. Er starb in einem Konzentrationslager.“

Version vom 22. Februar 2013, 12:56 Uhr

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Die Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie waren eine Fachzeitschrift für Pharmakologie, die von 1895 bis 1996 in 331 Bänden erschien. Sie war die zweitälteste langlebige pharmakologische Zeitschrift, nach dem Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, begonnen 1873, und vor dem Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, begonnen 1899, die beide bis heute (2013) existieren. Ins Leben gerufen wurde sie von dem französischen Physiologen und Endokrinologen Marcel Eugène Émile Gley (1857–1930) und dem belgischen Pharmakologen Jean-François (Jan Frans) Heymans (1859–1932).

Zu Beginn des ersten Band erläuterte Heymans das Ziel (aus dem Französischen):

„Es scheint uns angesichts der steigenden Flut neuer Medikamente, die sich in die Materia medica – la Matière médicale – ergießen, dass deren experimentelle Prüfung viel umfangreicher werden muss, will man das Untertauchen des Guten im Schlechten verhindern. Ob manche anorganischen oder organischen Stoffe – aus dem Kolben des Chemikers oder aus Lebewesen – wirklich zu heilen imstande sind, oder ob sich die Menschen allzeit Illusionen hingegeben haben und allein die Meinung therapeutischer Nihilisten gilt: Das Experiment wird die Beantwortung dieser Frage beschleunigen und der Physiologie wir Pathologie neue Tatsachen liefern. Der Aufschwung der medizinischen Wissenschaften in unserem Jahrhundert hat vornehmlich die Anatomie, Physiologie, Pathologie und Bakteriologie gefördert, die Therapie dagegen vernachlässigt, und hat so Ursprung und Ziel vergessen. Die Wissenschaften, selbst die abstraktesten, sind zu sehr zweckbestimmt; das muss sich ändern. Die Therapie muss durch das Experiment wissenschaftlicher werden. Die Pharmakodynamik − la pharmacodynamie – verdient, scheint uns, um ihrer selbst willen und ihres zumindest indirekt verfolgten hohen humanitären Ziels willen ein eigenes Publikationsorgan. Wir versuchen es mit der Gründung dieser Archives zu schaffen.“

Die Bände 1 bis 5 erschienen als Archives internationales de Pharmacodynamie, Band 6 trug als erster den endgültigen Namen. Ein Editorial in Band, 331, 1996 beendete die Geschichte der Zeitschrift (aus dem Englischen):

„Lieber Leser, dies ist die letzte Ausgabe der eigentlichen Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie. Ab Januar 1997 verschmelzen die Archives mit Fundamental and Clinical Pharmacology, der Zeitschrift der Französischen Pharmakologischen Gesellschaft. Die Pharmakologie wächst ständig, und es entwickeln sich Subdisziplinen, fast jede mit einer eigenen Zeitschrift. ... Weil die Archives sich auf Forschungen über Wirkmechanismen konzentriert hatten, schien es uns angebracht, uns mit einem allgemeineren Journal zu vereinigen.“

Herausgeber

Ab Band 40, 1931 traten als Hauptherausgeber an die Stelle von Gley und Jean-François Heymans des letzteren Sohn, der belgische Pharmakologe Corneille Jean François (Corneel) Heymans, und der französische Physiologe und Pharmakologe Marc Tiffeneau (1873–1945). Mit Band 142, 1963, kam der belgische Pharmakologe André de Schaepdryver (1926–2011) als Hauptherausgeber hinzu. Mit den Hauptherausgebern wirkten zahlreiche beratende Herausgeber zusammen. De Schaepdryver blieb Hauptherausgeber bis zum letzten Band.

Band 38 (1930) wurde anlässlich des fünfunddreißigsten Geburtsjahres als Festschrift für Marcel Eugène Émile Gley und Jean-François Heymans gstaltet. „Die Archives werden, von E. Gley und J. F. Heymans gelenkt, 35 Jahre alt. ... Sie waren das zweite ausschließlich der Pharmakologie gewidmete Journal, sind bis heute eines der bedeutendsten und werden von allen Bibliotheken weltweit bezogen. ... Heymans! Gley! Empfangen Sie diese Gabe Ihrer belgischen, französischen und anderwärtigen Kollegen.“ Die Festschrift enthält 33 französisch-, 9 englisch-, 4 deutsch- und 8 italienisch-sprachige Aufsätze. Vorangestellt sind Publikationslisten von Gley (524 Positionen) und Heymans (104 Positionen).

Zu den zahlreichen biographischen Artikeln in den Archives gehören Nachrufe auf die Hauptherausgeber:

  • für Gley in Band 39 (1930);[1]
  • für Jean-François Heymans in Band 44, 1932/33, mit einem weiteren Schriftenverzeichnis;[2]
  • für Tiffenau in Band 71, 1945;[3]
  • für Corneille Heymans in Band 174, 1968.[4] In den Band 63, 1939, Seite 259 hatte Tiffeneau eine Gratulation zu Heymans 1938er Nobelpreis für Physiologie oder Medizin setzen lassen. Ein Supplementband zu Band 202, 1973 enthält eine wieder von De Schaepdryver geschriebene Biographie, ein weiteres Schriftenverzeichnis, eine Liste seiner Mitarbeiter, Erinnerungen von einhundertsieben Kollegen, eine Darstellung seiner Forschungen über die Baro- und Chemorezeptoren[5] und die erste Heymans Memorial Lecture, gehalten von Ulf von Euler.[6]

Spiegelung der allgemeinen Geschichte

Wie die Geschichte des Archivs für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, heute Naunyn-Schmiedebergs Archives [7] spiegelt die Geschichte der Archives die Entwicklung des Fachs ebenso wie die allgemeine Geschichte. Während meist mindestens ein Band pro Jahr erschien, war es von 1914 bis 1920 ein einziger (25) für sieben Jahre, und auch 1944 blieb ohne Band. Wurden die beratenden Herausgeber Otto Loewi, Ernst Peter Pick und Emil Starkenstein (1884–1942) in Band 61, 1939, noch mit ihren Heimatuniversitäten Graz, Wien und Prag genannt, lauteten die Ortsbezeichnungen in Band 63, 1939 London, New York und Amsterdam, wohin die drei Wissenschaftler vor dem Nationalsozialismus geflüchtet waren. In Band 67, 1942, erschienen Starkensteins letzte zwei Arbeiten – über die Alkaloide der Chinarindenbäume[8] – „Aus dem Laboratorium der ‚N. V. Amsterdamer Chininfabrik‘“.[9][10] Im selben Jahr wurde Starkenstein, nachdem er 1941 im Durchgangslager Westerbork interniert worden war, im Konzentrationslager Mauthausen ermordet.[11] In Band 73, 1946 knüpften andere Wissenschaftler der jetzt so genannten „Amsterdamsche Bandoengsche en Nederlandsche Kininefabriek“ an ihn an. In einer Fußnote berichten sie:[12]„Diese Arbeiten wurden 1941 bis 1945 durchgeführt, als uns Forschungen außerhalb der von Deutschland okkupierten Länder unzugänglich waren. ... In der Einleitung geben wir einen detaillierten Überblick über die Arbeiten Starkensteins. Professor Starkenstein wurde von den Deutschen deportiert. Er starb in einem Konzentrationslager.“



Einzelnachweise

  1. J. F. Heymans: E. Gley 1857-1930. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 39, 193o, S. 45.
  2. M. Tiffeneau: Notice nécrologique sur le prof. J. F. Heymans. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 44, 1932/33, S. 1–30.
  3. C. Heymans: Marc Tiffeneau (1873–1945). In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 71, 1945, S. 202–203;
  4. A. F. De Schaepdryer, G. R. De Vleeschhouwer: In memoriam Professor C. Heymans 1892–1968. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 174, 1968, S. 251–276.
  5. Eric Neil: An appraisal of the work of Corneille Heymans on baroreceptor and chemoreceptor reflexes. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 202, 1973, Szpplement, S. 283–293.
  6. U. S. von Euler: Some aspects of the actions of prostaglandins. In: ''Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 202, 1973, Supplement, S. 295–307.
  7. Klaus Starke: A history of Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology. In: Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology 1998; 358:1–109. PMID 9721010. doi:10.1007/PL00005229
  8. Jutta Hermann: Chinarinde. Eine historische Reise um die Erde. In: Pharmazeutische Zeitung online 18, 2001. Abgerufen am 20. Februar 2013.
  9. E. Starkenstein und M. A. Zagt: Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. III. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf den Darm. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 67, 1942, S. 74–125.
  10. E. Starkenstein und M. A. Zagt: Pharmakologische Analyse der Chinaalkaloide. IV. Mitteilung: Die Wirkung der Chinaalkaloide auf das Ösophagus-Magenpräparat des Frosches. In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 67, 1942, S. 136–172.
  11. K. Löffelholz, U. Trendelenburg: Verfolgte deutschsprachige Pharmakologen 1933–1945. 2. Auflage. Frechen, Dr. Schrör Verlag, 2008, ISBN 3-9806004-8-3, S. 133.
  12. A. Th. Knoppers, C. Th. Nieuwenhuijse: Combinations of Cinchona alkaloids and bird-malaria: summation or synergism? In: Archives internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie 73, 1916, S. 260–286.