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„New Hampshire“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Frühgeschichte ===
1623, drei Jahre nachdem die [[Pilgerväter]] in [[Massachusetts]] gelandet waren, wurde das heutige New Hampshire besiedelt. 1629 wies der englische König [[Karl I. (England)|Karl I.]] dem Kolonisten [[John Mason (New Hampshire)|John Mason]] das Land zu, der es nach der englischen Grafschaft [[Hampshire]] benannte. 1788 wurde New Hampshire als einer der 13 Gründerstaaten in die Union der Vereinigten Staaten aufgenommen. Seitdem hat sich New Hampshire von einer [[Ackerbau]]gesellschaft zu einer Industriegesellschaft gewandelt.
=== Britische Kolonialherrschaft ===
==== Erste Siedlungen ====
[[File:Detail of Fort William and Mary, 1705.jpg|thumb|Fort William and Mary im Jahr 1705]]
1629 vergab der [[Plymouth Council for New England]] bzw. der englische König [[Karl I. (England)|Karl I.]], an Captain [[John Mason (New Hampshire)|John Mason]] und Sir [[Ferdinando Gorges]] Land in der Neuen Welt. Die Kolonie erhielt den Namen New Hampshire nach dem englischen [[Hampshire]], dessen Name wiederum auf [[Southampton]] oder Hampton zurückging.

Die erste Siedlung entstand an Odiorne's Point beim heutigen [[Portsmouth, New Hampshire|Portsmouth]], dort, wo sich heute der [[Odiorne Point State Park]] erstreckt. Unter Führung von David Thompson, auch Thomson genannt, arbeitete eine Gruppe von Fischern. Thompsons Vater arbeitete für Sir [[Ferdinando Gorges]] aus Plymouth, der von König James I. 1623 das Recht erhalten hatte, Plantagen bei Jamestown und Plymouth anzulegen. Thompsons Siedler legten 1623, drei Tage nach der Landung der Pilgerväter in [[Plymouth (Massachusetts)|Plymouth]], ein Fort, ein Herrenhaus und einige Hütten auf dem Flake Hill an. Die Siedlung erhielt den Namen Pannaway Plantation.

David Thompson war von Mason ausgeschickt worden, ihm folgten wenige Jahre später Edward und William Hilton. Ihre Expedition erreichte Dover, da sie Northam nannten. Mason, der 1635 starb, bekam seine Kolonie nie zu Gesicht. Sieder aus Pannaway, zogen später in die Region um Portsmouth, wo sie auf die Expedition der 1629 gegründeten Laconia Company unter Captain Neal stießen. Sie nannten ihre Siedlung [[Strawbery Banke]]. 1638 wurde [[Exeter (New Hampshire)|Exeter]] von [[John Wheelwright]] gegründet.

Schon 1631 wurde Captain [[Thomas Wiggin]] als erster Gouverneur der Upper Plantation, zu der Dover, [[Durham (New Hampshire)|Durham]] und [[Stratham (New Hampshire)|Stratham]] gehörten.

==== Anschluss an Massachusetts (1641-1679) ====
Zwar einigten sich die kleinen Kolonien 1639 auf eine Vereinigung, doch Massachusetts meldete Ansprüche auf das Territorium an. 1641 kam die Kolonie unter dessen Jurisdiktion, dafür beließ ihnen Boston eine gewisse Selbstverwaltung (home rule). 1653 beantragte Strawbery Banke beim General Court von Massachusetts die Änderung seines Namens in Portsmouth.

==== Königliche Provinz (1679-1691, Teil von Massachusetts (1691-1741) ====
1679 trennte [[Charles II.|Karl II.]] New Hampshire von Massachusetts, und erhob ersteres zur königlichen Provinz New Hampshire. Erster Gouverneur wurde [[John Cutt]]. New Hampshire gehörte zur [[Dominion of New England]] ab 1686, die sich jedoch 1689 wieder auflöste. Nach einer kurzen regierungslosen Zeit, in der Massachusetts die äußeren Angelegenheiten übernahm, gaben „William and Mary“, womit man die Herrscher [[Wilhelm III. (Oranien)|Wilhelm von Oranien]] und [[Maria II. (England)|Maria II.]] meinte, 1691 eine neue Charta heraus. Von 1699 bis 1741 waren die Gouverneure von Massachusetts gleichzeitig zuständig für New Hampshire.

==== Verwicklung in Kolonialkriege, Ende der Ausdehnung nach Westen ====
New Hampshire war Kriegsschauplatz im [[King William's War]], im [[Queen Anne's War]], in [[Father Rale's War]] und auch im [[King George's War]]. Zudem kam es zu Kämpfen zwischen den Mohawk im Westen und den westlichen Abenaki im Osten. Um 1740 war die Provinz praktisch von allen indigenen Gruppen entvölkert.

In den 1730er Jahren gelang es dem Vizegouverneur [[John Wentworth (Vizegouverneur)|John Wentworth]] Grenzstreitigkeiten in [[London]] vorzutragen, während der Gouverneur von Massachusetts [[Jonathan Belcher]] weiterhin Land an Siedler in den umstrittenen Gebieten ausgab. 1741 legte König [[Georg II. (Großbritannien)|George II.]] etwa die heutige Grenze fest und trennte auch das Gouverneursamt. [[Benning Wentworth]] wurde der erste nicht aus Massachusetts bestellte Gouverneur in New Hampshire seit [[Edward Cranfield]]. Wentworth seinerseits vergab Land weiter im Westen, das jedoch auch die Provinz New York beanspruchte. 1777 erklärte sich [[Vermont]] zur unabhängigen Republik (in den ersten sechs Monaten noch als „New Connecticut“, von Juli an als „Vermont“), die erste Verfassung Vermonts wurde verabschiedet und ratifiziert.

=== Aufstand gegen Großbritannien, Anschluss an USA ===
[[File:John Taylor Gilman Treasurer New Hampshire.jpg|thumb|[[John Taylor Gilman]], Schatzmeister von New Hampshire, schrieb 1784 an die „Selectmen of Atkinson“ und forderte sie auf, 123 Pfund und 11 Schilling Abgaben zu leisten, die einen Teil der 25.000 von den Kolonisten aufzubringenden Pfund waren.]]
New Hampshire war eine der [[Dreizehn Kolonien]], die sich gegen die britische Kolonialherrschaft erhoben. Im Januar 1776 gründete New Hampshire als erste Kolonie eine Regierung und verabschiedete eine Verfassung, doch im Gegensatz zu [[Rhode Island]], das sich als erstes für unabhängig erklärte, wollte New Hampshire keineswegs die Herrschaft Londons abschütteln. Der Angriff auf das heutige Fort Constitution (damals Fort William and Mary) brachte Munition für die [[Schlacht am Bunker Hill]], die wenig später nördlich von Boston stattfand. New Hampshire stellte drei Regimenter für die [[Continental Army]]. Auch die New Hampshire Militia kämpfte bei Bunker Hill, aber auch bei Bennington, in der [[Saratoga Campaign]] und der [[Battle of Rhode Island]]. 1788 wurde New Hampshire als einer der 13 Gründerstaaten in die Union der Vereinigten Staaten aufgenommen.

=== US-Bundesstaat ===
1808 wurde [[Concord (New Hampshire)|Concord]] Hauptstadt des Bundesstaates.<ref>James Lyford: History of Concord, N.H., The Rumford Press 1903, S. 324–326.</ref>

==== Grenzstreitigkeiten, Sklavenbefreiung, Landstreit (1815–1860) ====
[[File:Indian stream map.png|thumb|Karte der Republic of Indian Stream]]
In den 1830er Jahren war immer noch nicht die Grenzfrage mit dem britisch gebliebenen Kanada geregelt. So entstand 1832 bis 1835 die [[Republic of Indian Stream]] an der Grenze. Die Miliz von New Hampshire okkupierte 1835 das Gebiet, Großbritannien gab seine Ansprüche erst im Januar 1836 auf. Erst der [[Webster-Ashburton-Treaty]] regelte 1842 den Grenzverlauf und wies das Gebiet New Hampshire zu.

Abolitionisten, Befürworter der Sklavenbefreiung vom [[Dartmouth College]] setzten sich für Bildung für Schwarze ein und gründeten 1835 die Weißen und Schwarzen gleichermaßen zugängliche [[Noyes Academy]] in [[Canaan]]; doch die örtlichen Gegner zogen nach wenigen Monaten das Schulgebäude mit Ochsen fort, bevor sie es in Flammen aufgehen ließen.

Auch wenn die abolitionistische [[Free Soil Party]] unter Führung von [[John P. Hale]] viele Anhänger fand, so blieben die demokratischen Anhänger Jacksons doch in der Mehrheit. Sie wurden von dem Herausgeber [[Isaac Hill]] geführt, der glaubte, ihre Landverteilungspläne dienten nur ihren eigenen Interessen. 1856 vereinigte sich die Free-Soil-Partei mit der [[Republikanische Partei|Republikanischen Partei]].

==== Bürgerkrieg (1861-1865) ====
New Hampshire steuerte 18 Infanterieregimenter zum Bürgerkrieg bei, hinzu kamen zwei Kavallerieregimenter, drei Kompanien Artillerie und drei Kompanien Scharfschützen. Von den im Oktober 1861 gemusterten 1051 Mann der 5. Infanteriedivision kehrten nur 477 zurück.

==== Industrialisierung, Weltwirtschaftskrise, Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit ====
Die südliche Textilkonkurrenz machte New Hampshire zu schaffen. So wurde 1935 die Amoskeag Manufacturing Company in Manchester geschlossen. 1949 folgte die Nashua Manufacturing Company in [[Nashua (New Hampshire)|Nashua]] und der Bankrott der Papiermühle der [[Brown Company]] in [[Berlin (New Hampshire)|Berlin]]. Verbesserungen in der Infrastruktuer, in dieser Zeit vor allem Straßenbau, führten zu einer stärkeren Anbindung an Bostons Industrieregion. Im Süden des Bundesstaats siedelte sich der Zulieferer für Waffenelektronik [[Sanders Associates]] 1952 an; Anfang der 70er Jahre folgte die [[Digital Equipment Corporation]].


== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==

Version vom 24. Januar 2013, 13:26 Uhr

New Hampshire
Flagge Siegel
Karte der USA, New Hampshire hervorgehobenNew YorkConnecticutRhode IslandMassachusettsNew HampshireVermontMaineNew JerseyPennsylvaniaKanadaAtlantischer OzeanAlaskaHawaiiRhode IslandWashington, D.C.MaineNew HampshireVermontMassachusettsConnecticutNew YorkPennsylvaniaDelawareNew JerseyMarylandVirginiaWest VirginiaOhioIndianaNorth CarolinaKentuckyTennesseeSouth CarolinaGeorgiaFloridaAlabamaMississippiMichiganWisconsinIllinoisLouisianaArkansasMissouriIowaMinnesotaNorth DakotaSouth DakotaNebraskaKansasOklahomaTexasNew MexicoColoradoWyomingMontanaIdahoUtahArizonaNevadaWashingtonOregonKalifornienKubaKanadaBahamasTurks- und CaicosinselnMexiko
Karte der USA, New Hampshire hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Concord
Staatsmotto: Live free or die (Lebe frei oder stirb)
Fläche: 24.216 km²
Einwohner: 1.316.470 (Zensus 2010) (54 E. / km²)
Mitglied seit: 21. Juni 1788
Zeitzone: Eastern: UTC-5/-4
Höchster Punkt: 1.917 m (Mount Washington)
Durchschn. Höhe: 305 m
Tiefster Punkt: 0 m Atlantischer Ozean
Gouverneur: Maggie Hassan (D)
Post / Amt / ISO NH / / US-NH
Karte von New Hampshire
Karte von New Hampshire
Karte von New Hampshire

New Hampshire (engl. Aussprache Vorlage:Audio-IPA) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten in der Region Neuengland. Er wird auf Grund seiner vielen Steinbrüche auch The Granite State („Granit-Staat“) genannt. Zugleich spiegelt der Spitzname auch die Bewahrung von Traditionen und die Geschichte einer sparsamen Regierung wider. Es gibt keine allgemeinen Mehrwert- oder Einkommensteuern, was dem Staatsmotto „Frei leben oder sterben“ entspricht.

Geographie

Geographische Lage

New Hampshire zählt zu den Neuenglandstaaten.

Die bedeutendsten Gebiete New Hampshires sind die Great North Woods (Große Nördliche Wälder), die White Mountains (Weißes Gebirge), die Lakes Region (Seenregion), die Seacoast Region (Meeresküste), das Merrimack Valley (Tal des Flusses Merrimack), die Monadnock Region und die Dartmouth-Lake Sunapee Region.

Der Mount Washington

Am 3. Mai 2003 wurde der Old Man of the Mountain bei einem natürlichen Felssturz zerstört.

Die White Mountains sind ein Teilgebirge der Appalachen und bedecken den nördlichen Teil New Hampshires. Der höchste Berg des Gebirges und der drittgrößte der Appalachen ist der Mount Washington mit 1917 Meter. Der Mount Washington gehört zu den kältesten Regionen der Welt. Wenn im Herbst im Tal noch Temperaturen von über 0 °C gemessen werden, sind es dort oft schon -40 °C.

Im eher flacheren Südwesten des Staates ist der prominenteste Berg der Mount Monadnock.

Die bedeutendsten Flüsse sind der 177 km lange Merrimack River, der New Hampshire von Norden nach Süden durchfließt und weiter nach Massachusetts fließt. Dessen bedeutendste Nebenflüsse sind der Contoocook River, der Pemigewasset River und der Winnipesaukee River, der 670 km lange Connecticut River bildet die Westgrenze zu Vermont und fließt weiter nach Süden durch die Staaten Massachusetts und Connecticut. Besonders ist, dass die Grenze der Bundesstaaten nicht die Mitte des Connecticut River ist, sondern dass New Hampshire den gesamten Fluss besitzt. Der Piscataqua River fließt in den Atlantischen Ozean, dort gibt es einige Häfen, unter anderem in Portsmouth. New Hampshire hat einen andauernden Grenzstreit mit Maine um einige Inseln (heute bekannt als Seavey Island), dazu gehört auch die Marine-Werft von Portsmouth.

Der größte See ist der Lake Winnipesaukee mit einer Größe von 186 km² in der Mitte New Hampshires gelegen.

New Hampshire ist prozentual nach dem östlichen Nachbarn Maine der am zweitmeisten bewaldete der 50 US-Bundesstaaten.

Nachbarstaaten

Im Nordwesten und Norden grenzt New Hampshire an die kanadische Provinz Québec und im Osten an den Bundesstaat Maine und den Atlantischen Ozean. Unter den Küstenstaaten der USA besitzt New Hampshire mit 29 km (18 Meilen) die kürzeste Meeresküste. Der südliche Nachbar ist Massachusetts und im Westen grenzt Vermont an New Hampshire.

Gliederung

Größte Städte

Portsmouth (New Hampshire)Keene (New Hampshire)Rochester (New Hampshire)Dover (New Hampshire)Concord (New Hampshire)Nashua (New Hampshire)Manchester (New Hampshire)

Geschichte

Frühgeschichte

Britische Kolonialherrschaft

Erste Siedlungen

Fort William and Mary im Jahr 1705

1629 vergab der Plymouth Council for New England bzw. der englische König Karl I., an Captain John Mason und Sir Ferdinando Gorges Land in der Neuen Welt. Die Kolonie erhielt den Namen New Hampshire nach dem englischen Hampshire, dessen Name wiederum auf Southampton oder Hampton zurückging.

Die erste Siedlung entstand an Odiorne's Point beim heutigen Portsmouth, dort, wo sich heute der Odiorne Point State Park erstreckt. Unter Führung von David Thompson, auch Thomson genannt, arbeitete eine Gruppe von Fischern. Thompsons Vater arbeitete für Sir Ferdinando Gorges aus Plymouth, der von König James I. 1623 das Recht erhalten hatte, Plantagen bei Jamestown und Plymouth anzulegen. Thompsons Siedler legten 1623, drei Tage nach der Landung der Pilgerväter in Plymouth, ein Fort, ein Herrenhaus und einige Hütten auf dem Flake Hill an. Die Siedlung erhielt den Namen Pannaway Plantation.

David Thompson war von Mason ausgeschickt worden, ihm folgten wenige Jahre später Edward und William Hilton. Ihre Expedition erreichte Dover, da sie Northam nannten. Mason, der 1635 starb, bekam seine Kolonie nie zu Gesicht. Sieder aus Pannaway, zogen später in die Region um Portsmouth, wo sie auf die Expedition der 1629 gegründeten Laconia Company unter Captain Neal stießen. Sie nannten ihre Siedlung Strawbery Banke. 1638 wurde Exeter von John Wheelwright gegründet.

Schon 1631 wurde Captain Thomas Wiggin als erster Gouverneur der Upper Plantation, zu der Dover, Durham und Stratham gehörten.

Anschluss an Massachusetts (1641-1679)

Zwar einigten sich die kleinen Kolonien 1639 auf eine Vereinigung, doch Massachusetts meldete Ansprüche auf das Territorium an. 1641 kam die Kolonie unter dessen Jurisdiktion, dafür beließ ihnen Boston eine gewisse Selbstverwaltung (home rule). 1653 beantragte Strawbery Banke beim General Court von Massachusetts die Änderung seines Namens in Portsmouth.

Königliche Provinz (1679-1691, Teil von Massachusetts (1691-1741)

1679 trennte Karl II. New Hampshire von Massachusetts, und erhob ersteres zur königlichen Provinz New Hampshire. Erster Gouverneur wurde John Cutt. New Hampshire gehörte zur Dominion of New England ab 1686, die sich jedoch 1689 wieder auflöste. Nach einer kurzen regierungslosen Zeit, in der Massachusetts die äußeren Angelegenheiten übernahm, gaben „William and Mary“, womit man die Herrscher Wilhelm von Oranien und Maria II. meinte, 1691 eine neue Charta heraus. Von 1699 bis 1741 waren die Gouverneure von Massachusetts gleichzeitig zuständig für New Hampshire.

Verwicklung in Kolonialkriege, Ende der Ausdehnung nach Westen

New Hampshire war Kriegsschauplatz im King William's War, im Queen Anne's War, in Father Rale's War und auch im King George's War. Zudem kam es zu Kämpfen zwischen den Mohawk im Westen und den westlichen Abenaki im Osten. Um 1740 war die Provinz praktisch von allen indigenen Gruppen entvölkert.

In den 1730er Jahren gelang es dem Vizegouverneur John Wentworth Grenzstreitigkeiten in London vorzutragen, während der Gouverneur von Massachusetts Jonathan Belcher weiterhin Land an Siedler in den umstrittenen Gebieten ausgab. 1741 legte König George II. etwa die heutige Grenze fest und trennte auch das Gouverneursamt. Benning Wentworth wurde der erste nicht aus Massachusetts bestellte Gouverneur in New Hampshire seit Edward Cranfield. Wentworth seinerseits vergab Land weiter im Westen, das jedoch auch die Provinz New York beanspruchte. 1777 erklärte sich Vermont zur unabhängigen Republik (in den ersten sechs Monaten noch als „New Connecticut“, von Juli an als „Vermont“), die erste Verfassung Vermonts wurde verabschiedet und ratifiziert.

Aufstand gegen Großbritannien, Anschluss an USA

John Taylor Gilman, Schatzmeister von New Hampshire, schrieb 1784 an die „Selectmen of Atkinson“ und forderte sie auf, 123 Pfund und 11 Schilling Abgaben zu leisten, die einen Teil der 25.000 von den Kolonisten aufzubringenden Pfund waren.

New Hampshire war eine der Dreizehn Kolonien, die sich gegen die britische Kolonialherrschaft erhoben. Im Januar 1776 gründete New Hampshire als erste Kolonie eine Regierung und verabschiedete eine Verfassung, doch im Gegensatz zu Rhode Island, das sich als erstes für unabhängig erklärte, wollte New Hampshire keineswegs die Herrschaft Londons abschütteln. Der Angriff auf das heutige Fort Constitution (damals Fort William and Mary) brachte Munition für die Schlacht am Bunker Hill, die wenig später nördlich von Boston stattfand. New Hampshire stellte drei Regimenter für die Continental Army. Auch die New Hampshire Militia kämpfte bei Bunker Hill, aber auch bei Bennington, in der Saratoga Campaign und der Battle of Rhode Island. 1788 wurde New Hampshire als einer der 13 Gründerstaaten in die Union der Vereinigten Staaten aufgenommen.

US-Bundesstaat

1808 wurde Concord Hauptstadt des Bundesstaates.[1]

Grenzstreitigkeiten, Sklavenbefreiung, Landstreit (1815–1860)

Karte der Republic of Indian Stream

In den 1830er Jahren war immer noch nicht die Grenzfrage mit dem britisch gebliebenen Kanada geregelt. So entstand 1832 bis 1835 die Republic of Indian Stream an der Grenze. Die Miliz von New Hampshire okkupierte 1835 das Gebiet, Großbritannien gab seine Ansprüche erst im Januar 1836 auf. Erst der Webster-Ashburton-Treaty regelte 1842 den Grenzverlauf und wies das Gebiet New Hampshire zu.

Abolitionisten, Befürworter der Sklavenbefreiung vom Dartmouth College setzten sich für Bildung für Schwarze ein und gründeten 1835 die Weißen und Schwarzen gleichermaßen zugängliche Noyes Academy in Canaan; doch die örtlichen Gegner zogen nach wenigen Monaten das Schulgebäude mit Ochsen fort, bevor sie es in Flammen aufgehen ließen.

Auch wenn die abolitionistische Free Soil Party unter Führung von John P. Hale viele Anhänger fand, so blieben die demokratischen Anhänger Jacksons doch in der Mehrheit. Sie wurden von dem Herausgeber Isaac Hill geführt, der glaubte, ihre Landverteilungspläne dienten nur ihren eigenen Interessen. 1856 vereinigte sich die Free-Soil-Partei mit der Republikanischen Partei.

Bürgerkrieg (1861-1865)

New Hampshire steuerte 18 Infanterieregimenter zum Bürgerkrieg bei, hinzu kamen zwei Kavallerieregimenter, drei Kompanien Artillerie und drei Kompanien Scharfschützen. Von den im Oktober 1861 gemusterten 1051 Mann der 5. Infanteriedivision kehrten nur 477 zurück.

Industrialisierung, Weltwirtschaftskrise, Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit

Die südliche Textilkonkurrenz machte New Hampshire zu schaffen. So wurde 1935 die Amoskeag Manufacturing Company in Manchester geschlossen. 1949 folgte die Nashua Manufacturing Company in Nashua und der Bankrott der Papiermühle der Brown Company in Berlin. Verbesserungen in der Infrastruktuer, in dieser Zeit vor allem Straßenbau, führten zu einer stärkeren Anbindung an Bostons Industrieregion. Im Süden des Bundesstaats siedelte sich der Zulieferer für Waffenelektronik Sanders Associates 1952 an; Anfang der 70er Jahre folgte die Digital Equipment Corporation.

Bevölkerung

Vorlage:USCensusPop

Religionen

Fast 80 % der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum. Größte christliche Religionsgemeinschaft ist die Katholische Kirche - 35 % der Christen sind Katholiken, vor allem französischer und irischer Herkunft. Die beiden wichtigsten protestantischen Religionsgemeinschaften sind die United Church of Christ mit 34.299 und die United Methodist Church mit 18.927 Mitgliedern.[2]

Zirka 18 % bezeichnen sich als Nichtreligiöse oder Atheisten, andere Glaubensgemeinschaften (Juden, Buddhisten, Muslime) machen zusammen 2 % der Bevölkerung aus.

Demographie

Im Jahr 2005 waren 96 % der Bevölkerung Weiße (25,2 % französischer oder franko-kanadischer Herkunft, 19,4 % sind irischer Abstammung, 18 % haben britische, 12 % italienische Vorfahren, und 8,6 % deutsche Ahnen). Die restlichen 4 % verteilen sich auf Afro-Amerikaner (1,3 %), Asiaten (2 %) und amerikanische Ureinwohner (0,63 %). 2,3 % waren Latinos (Hispanio-Amerikaner). Die franko-kanadischstämmige bzw. französischstämmige Bevölkerung und die Irischstämmigen leben hauptsächlich in den traditionellen Bergarbeiterstädten wie Manchester. 5 % der Bevölkerung sind außerhalb der USA geboren.

Politik

Der Staat New Hampshire, traditionell der konservativste in Neuengland, ist seit den 1990er-Jahren als Swing State einzuordnen. Obwohl traditionell eher republikanisch orientiert, wählte New Hampshire 1992 zum ersten Mal seit Lyndon B. Johnsons Erdrutschsieg von 1964 wieder demokratisch. Seitdem sind der Staat und seine vier Wahlmännerstimmen stets bis zum Wahltag zwischen beiden Parteien heiß umkämpft.[3] Im November 2008 wurde New Hampshire der erste Staat, dessen Senat über eine weibliche Mehrheit verfügt. 13 von 24 Abgeordneten waren nach dieser Wahl Frauen (gegenüber 1 zu 4 im US-Durchschnitt).[4] Im Kongress wird New Hampshire seit Januar 2013 von vier Frauen vertreten: Jeanne Shaheen (Demokratin) und Kelly Ayotte (Republikanerin) im Senat, Carol Shea-Porter und Ann McLane Kuster (beide Demokratinnen) im Repräsentantenhaus. Gleichzeitig übernahm Maggie Hassan (Demokratische Partei) das Amt der Gouverneurin; sie ist nach Vesta M. Roy und Jeanne Shaheen die dritte Frau an der Spitze des Bundesstaates.

Seit dem 3. Juni 2009 ist New Hampshire der sechste Staat der USA, der die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat.

Gouverneure

Senat

Repräsentantenhaus

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahr 2006 bei USD 37.666 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 17).[5]

Wichtige Erzeugnisse sind Schuhe und Granit. Von Bedeutung ist die Landwirtschaft (Milch-, Geflügelwirtschaft), Elektro- Papier- und Zellstoffindustrie.

Verkehr

Straßen

New Hampshire ist nach Angaben der nationalen Verkehrsbehörde (National Highway Traffic Safety Administration) der einzige US-Bundesstaat, in welchem keine allgemeine Gurtpflicht für Erwachsene besteht. Lediglich Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren müssen im Straßenverkehr den Sicherheitsgurt anlegen. Ungeachtet dessen benutzten im Jahr 2008 nach eigenen Angaben 69 % Prozent der Verkehrsteilnehmer während der Autofahrt den Gurt; der nationale Durchschnitt betrug im gleichen Zeitraum 83 %. Nach einem Vorstoß der demokratischen Senatorin Maggie Hassan im Jahr 2007 wurde die Einführung einer allgemeinen Gurtpflicht im April 2009 wieder diskutiert und ein entsprechender Gesetzesentwurf vorgelegt, welcher jedoch besonders bei republikanischen Abgeordneten auf Widerstand stieß, die darin einen Gegensatz zum Staatsmotto New Hampshires („Live free or die“) sahen.

Eisenbahn

Die erste Eisenbahn auf dem Gebiet des Bundesstaats wurde am 23. Dezember 1838 durch die Nashua and Lowell Railroad eröffnet. In den folgenden Jahren erschlossen verschiedene Bahngesellschaften vor allem den Süden des Landes. Die Hauptstadt Concord war am 7. September 1842 erreicht.

Aufgrund der geografischen Teilung des Landes durch die White Mountains bestanden zunächst zwei unabhängige Netze. Im Norden querte die 1853 fertiggestellte Atlantic and St. Lawrence Railroad den Bundesstaat. Diese Strecke war zunächst in der Spurweite von 1676 mm gebaut worden, wurde jedoch bis 1873 umgespurt, um die Kosten für das Umladen der Güter zu sparen. Die beiden Netze wurden erst 1872 durch die White Mountains Railroad miteinander verbunden. In den 1870er Jahren ging mit der Portland and Ogdensburg Railway auch die zweite Ost-West-Verbindung im Norden in Betrieb.

Die einzige Schmalspurbahn des Landes, die Profile and Franconia Notch Railroad, verkehrte von 1879 bis etwa 1930 in den White Mountains. Eine weitere Besonderheit stellt bis heute die Mount Washington Cog Railway dar, die älteste auf einen Berg führende Zahnradbahn der Welt, die seit 1869 auf den höchsten Berg des Bundesstaats, den Mount Washington führt.

Heute besteht das Eisenbahnnetz in New Hampshire aus vier nicht zusammenhängenden Teilen. Die drei wichtigsten Nord-Süd-Hauptstrecken, Boston–Portland, Boston–Concord und Springfield–White River Junction werden durch die Pan Am Railways bedient, die erste und die dritte der Strecken auch durch die Amtrak im Personenverkehr. Im Norden betreibt die St. Lawrence and Atlantic Railroad die den Bundesstaat in Ost-West-Richtung querende Hauptstrecke Portland–Montreal. Daneben betreiben lokale Bahngesellschaften sowie einige Museumsbahnen weitere Strecken.

Bildung

Die wichtigste staatliche Hochschule ist die University of New Hampshire. Die bekannteste private Hochschule ist das Dartmouth College. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in New Hampshire verzeichnet.

Persönlichkeiten

Literatur

  • David R. Starbuck: The Archeology of New Hampshire. Exploring 10,000 years in the Granite State, University of New Hampshire Press 2006.

Einzelnachweise

  1. James Lyford: History of Concord, N.H., The Rumford Press 1903, S. 324–326.
  2. The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports
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  4. New Hampshire Becomes First State Senate with Female Majority
  5. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
Commons: New Hampshire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: New Hampshire – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Koordinaten: 44° 0′ N, 71° 30′ W