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„Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe“ – Versionsunterschied

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* (en) [http://battlefieldsww2.50megs.com/la_cambe_german_cemetery.htm La Cambe German Cemetery]
* (en) [http://battlefieldsww2.50megs.com/la_cambe_german_cemetery.htm La Cambe German Cemetery]
* (en) [http://www.euro-t-guide.com/See_Coun/France/F_W/F_See_La_Cambe_1-1.htm Fotos von La Cambe bei European Tourist Guide]
* (en) [http://www.euro-t-guide.com/See_Coun/France/F_W/F_See_La_Cambe_1-1.htm Fotos von La Cambe bei European Tourist Guide]

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Version vom 3. Oktober 2012, 17:16 Uhr

Friedhof
Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe
Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe

Deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe (Cimetière militaire allemand de La Cambe)

Land: Frankreich
Region: Basse-Normandie
Ort: La Cambe
Einweihung: September 1961, ursprünglich angelegt 1944

Der Soldatenfriedhof von La Cambe (franz. Cimetière militaire allemand de La Cambe) ist eine deutsche Kriegsgräberstätte in der normannischen Gemeinde La Cambe nahe der Stadt Bayeux in Frankreich. Dort ruhen mehr als 21.000 deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind.

Geschichte

Die Anlage war zunächst eine Kriegsgräberstätte, die während des Krieges durch den Bergungs- und Identifikationsdienst für gefallene Soldaten (Graves Registration Service) der United States Army am Rande der Kampfzone angelegt wurde. Amerikanische und deutsche gefallene Soldaten der See- und Luftstreitkräfte wurden in zwei benachbarten großen Grabfeldern bestattet.

Nach Kriegsende wurden die Kriegsverwüstungen beseitigt. Parallel dazu wurden die sterblichen Überreste der gefallenen Amerikaner exhumiert und entsprechend den Wünschen ihrer Familien überführt. Zwei Drittel ihrer Gefallenen überführten die Amerikaner ab 1945 von La Cambe in die USA. Die übrigen wurden zum neuen ewigen American Cemetery and Memorial in Colleville-sur-Mer oberhalb der Landestelle in Omaha Beach überführt und dort begraben.

Wegen des amerikanischen Kriegsfortschrittes waren die deutschen Kriegstoten über eine weite Fläche in der Normandie verstreut begraben. Viele wurden in einzelnen Feldgräbern oder auf kleinen Friedhöfen am Rande des Kriegsgeschehens beigesetzt.

Neubelegung

Die deutsche Kriegsgräberstätte La Cambe

Nach Kriegsende strebte der Volksbund Deutsche Kriegsgräber an, sechs große deutsche Kriegsgräberstätten in der Normandie zu errichten. La Cambe war gut geeignet, eine der sechs zentralen Kriegsgräberstätten zu werden, weil dort bereits deutsche Kriegstote ruhten, weitere Zubettungen vom englischen und französischen Gräberdienst vorgenommen worden waren, und weil es bereits informell vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gepflegt wurde. Durch den deutsch-französischen Vertrag von 1954 über die Kriegsgräberstätten ging die Zuständigkeit für La Cambe 1954 offiziell auf den Volksbund über. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits 8.000 tote deutsche Soldaten auf dem Friedhof. In der Folgezeit konnten die sterblichen Überreste von 12.000 deutschen Soldaten von 1.400 Orten in den französischen Départements Calvados und Orne umgebettet werden.[1] Später wurden mehr als 700 Soldaten, die an den Kriegsplätzen der Normandie noch gefunden wurden, dorthin überführt.

Gestaltung

Die Neugestaltung des Friedhofes begann unmittelbar nach der offiziellen Übergabe der Kriegsgräberstätte. Im Jahr 1958 wurde durch ein internationales Jugendlager der Friedhof erweitert und an der Aufschüttung des sechs Meter hohen Tumulus gearbeitet. La Cambe wurde offiziell am 21. September 1961 als deutsche Kriegsgräberstätte eingeweiht.

Ein großer Tumulus wird von zwei Statuen flankiert und ist durch ein großes dunkles Basaltlavakreuz markiert.[2] Dort sind 207 unbekannte und 89 identifizierte deutsche Soldaten in einem Massengrab beigesetzt. Um den Tumulus angeordnet, befinden sich 49 rechteckige Grabfelder mit jeweils bis zu 400 Gräbern, die auf einer grünen Rasenfläche durch Grabplatten gekennzeichnet sind.[3]

Eine Tafel vor dem Friedhof erinnert an das Schicksal der amerikanischen und deutschen Soldaten.

Grab von Michael Wittmann mit der Besatzung des Tiger 007, Kriegsgräberstätte La Cambe, Frankreich

Die Gefallenen

Die Mehrzahl der in La Cambe Beigesetzten fiel zwischen dem 6. Juni und dem 20. August 1944. Sie waren zwischen 16 und 72 Jahren alt und starben während der Landung der Alliierten und in den nachfolgenden Kämpfen. Der bekannte Kommandant des Tiger-Panzers Michael Wittmann war mit seiner Mannschaft zunächst formlos an einer nicht weiter gekennzeichneten Stelle beigesetzt worden und erst 1983 aufgefunden und dann nach La Cambe überführt worden.[4] Mit Stand Juli 2008 waren 21.222 deutsche Soldaten der Marine und Luftwaffe in La Cambe beigesetzt. Nach 50 Jahren werden immer noch Kriegstote in der Normandie geborgen. Formelle Beisetzungen sind aber nur noch selten.

Informationszentrum

Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es ein Informationszentrum am Friedhof zum Gedenken an die Operation Overlord, bei der im Sommer 1944 über 100.000 Menschen starben, Amerikaner, Briten, Deutsche, Franzosen, Kanadier, Polen und Angehörige anderer Nationen. Auch mindestens 14.000 französische Zivilpersonen fanden den Tod. Die menschlichen Schicksale und die Versöhnung stehen im Vordergrund. Für die Besucher gibt es eine ständige Ausstellung über den Volksbund Deutsche Kriegsgräber. Die Suche nach Kriegsgräbern ist dort in der Gräber-Datenbank möglich. In einem Friedenspark um den Friedhof stehen 1.200 Ahornbäume aus Spenden. Die Bäume wachsen für den Frieden.[5]

Workcamps

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist anders als die amerikanische und die Commonwealth War Graves Commission auf Spenden angewiesen. Während der Sommerferien pflegen Jugendliche in Workcamps freiwillig die Gräber, besuchen amerikanische und deutsche Kriegsgräberstätten, Gedenkstätten, die Landungsplätze der Invasion und nehmen an der Gedenkfeier mit Veteranen und dem Bürgermeister von La Cambe teil.[6]

Einzelnachweis

  1. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (Hrsg.): Normandie. Deutsche Kriegsgräberstätten. Kassel. S. 9-10 (Broschüre mit Kurzinformationen zu den Friedhöfen)
  2. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (Hrsg.): Normandie. Deutsche Kriegsgräberstätten. Kassel. S. 9-10 (Broschüre mit Kurzinformationen zu den Friedhöfen)
  3. Übersichtsplan der Deutschen Kriegsgräberstätte La Cambe
  4. Eric Lefevre, R. Cooke (translator): Panzers in Normandy: Then and Now. After the Battle, 1983, ISBN 0-900913-29-0.
  5. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (Hrsg.): Normandie. Deutsche Kriegsgräberstätten. Kassel. S. 10-11 (Broschüre mit Kurzinformationen zu den Friedhöfen)
  6. Sophia Kühn, Pauline Schurund, Lisa Thuriam: Eine wundervolle Erfahrung
Commons: La Cambe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien