„Franziskanermuseum“ – Versionsunterschied
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Version vom 15. September 2012, 22:28 Uhr
Das Franziskanermuseum im ehemaligen Franziskanerkloster in Villingen-Schwenningen im Stadtbezirk Villingen ist ein kulturgeschichtliches Museum mit Sammlungsschwerpunkten zur Stadtgeschichte von den Anfängen bis in die heutige Gegenwart hinein, einer Sammlung zum Schwarzwald und zum keltischen Fürstengrab Magdalenenberg.
Gründung

In Villingen entstanden die Tagebücher des Abtes Gaißer (1621–1655) und die Hugsche Chronik (1495–1533), bedeutende Werke für die Geschichte. Vorläufer waren in der Geschichtsforschung der Stadt Villingen der Freiburger Kirchenhistoriker J. G. B. Kefer (1744–1833) ein gebürtiger Villinger, und der Gewerbeschullehrer J. N. Schleicher, welcher ab 1851 das Stadtarchiv neu ordnete. 1845 verließ er Villingen. Im Jahr 1876 kam Christian Roder nach Villingen, er ordnet und sammelte die alten Schriften des Archivs und gab 1883 die Hugsche Chronik neu heraus. Im Jahr 1876 gründete der Villinger Buchhändler Ferdinand Förderer (1814–1889), Herausgeber des Schwarzwälder, und der Pfarrer Johann Nep. Oberle (* in Villingen, 1807–1891) zusammen mit gleichgesinnten eine Altertümersammlung. Sie sammelten alte Kulturgüter und riefen auch die Bevölkerung dazu auf. Die Sammlung wurde im alten Rathaus untergebracht. Nach dem Kauf der Bildteppiche 1910 und der Sammlung Bichweiler sowie der Schwarzwaldsammlung des Oscar Spiegelhalder 1929, entschloss sich die Stadt zum Ausbau des ehemaligen Franziskanerkloster, doch die Weltwirtschaftskrise zwang zu Einsparungen, so dass unter Paul Revellio die Ausstellung zunächst im Kaufhaus und später im ehemaligen Waisenhaus erfolgte. Durch den Zweiten Weltkrieg musste die Sammlung mehrfach ausgelagert werden, insgesamt wurden 11 auswärtige Depots angelegt. Die Sammlungen wurden dann im Alten Rathaus untergebracht, wo auch heute noch ein kleiner Teil sich befindet. Die Ausgrabung des Magdalenenbergs von 1970 bis 1974 erforderte den Bau eines neuen Museums, was allerdings finanziell nicht vertretbar erschien, daher entschloss man sich das ehemalige Franziskanerkloster dafür zu verwenden.
Ausstellungen
- Die Dauerausstellung „Nicht nur Kraut und Rüben: Die Städtische Altertümersammlung“ dokumentiert die Sammeltätigkeit Villinger Bürger im 19. Jahrhundert. Auf 2151 Quadratmetern Dauerausstellungsfläche werden insgesamt circa 7000 Jahre Menschheitsgeschichte erlebbar.
- Im Verbindungsgang zwischen den Abteilungen Stadtgeschichte und dem Keltischen Fürstengrab Magdalenenberg ist die Ausstellung „Mensch, Arbeit, Technik“ untergebracht. Diese vermittelt die Entwicklung der Arbeitswerkzeuge von der Steinzeit bis in unser heutiges Computerzeitalter.
- Das „Keltische Fürstengrab Magdalenenberg“ füllt mit der Grabkammer(8 x 6,5 m) fast den gesamten Ausstellungsraum aus. Der Magdalenenberg gilt als größter keltische Grabhügel im mitteleuropäischen Raum. 126 Nachbestattungen in der Hügelschüttung wurden erst bei der zweiten archäologischen Untersuchung in den 1970er Jahren entdeckt.
- Die Stadtgeschichtliche Abteilung ist untergliedert in die „Stadtgeschichte bis 1800“ und in die Stadtgeschichte von 1800 bis heute“:
- Die Abteilung „Stadtgeschichte bis 1800“ gilt als eine der ältesten umfassenden städtischen Sammlungen Baden-Württembergs von archäologischen Zeugnissen über die sakrale Kunst bis zum Alltagsleben. Die mittelalterlichen Bildteppiche aus dem ehemaligen Kloster St. Clara (Bickenkloster) gehören zu den kostbarsten Exponaten.
- In der Abteilung „Stadtgeschichte bis heute“ zum 19./20. Jahrhundert demonstriert den Wandel zur modernen Doppelstadt Villingen-Schwenningen von der Villinger Fastnacht (Fasnet) bis zu den städtischen Unternehmen SABA und Kienzle.
- Die „Schwarzwaldsammlung des Oskar Spiegelhalder“, eine autobiografische Sammlung, enthält neben Gegenständen aus verschiedenen Alltagsbereichen auch kunstvolle Objekte aus dem Schwarzwald, insbesondere Schwarzwälder Glas, Schwarzwälder Uhren aber auch Handwerksgeräte und Trachten.
- Aus dem Bestand der Hofbibliothek Donaueschingen konnte das Exemplar eines Hexenhammer erworben werden, der aus der Bibliothek des ehemaligen Franziskanerkloster Villingen stammte, und somit an seinen alten Platz zurückfand.
Weitere Nutzung
Neben den Dauerausstellungen werden jährliche mit den Sammlungsgebieten zusammenhängende Sonderausstellungen präsentiert. Die ehemaligen Klosterkirche dient heute als Konzertsaal mit 1000 Sitzplätzen und einer guten Akustik. Museumscafé, Museumsshop sowie die Tourist Information & Ticket Service im Glasfoyer bilden gemeinsam mit dem Museum das Kulturzentrum Franziskaner. Jeden 2. Sonntag finden Führungen statt. Für Schulklassen und Kindergärten gibt es ein museumspädagogisches Angebot. Das Franziskanermuseum ist Mitglied des Oberrheinischen Museumspasses.
Weblinks
Koordinaten: 48° 3′ 34,2″ N, 8° 27′ 24,6″ O