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„Zwettl-Niederösterreich“ – Versionsunterschied

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'''Zwettl-Niederösterreich'''<ref>{{AmtlName-AT|3}}</ref> (meist nur in der Kurzform ''Zwettl'') ist eine Stadtgemeinde mit {{EWZ|AT|32530}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|32530}}) in [[Niederösterreich]] in einem Talkessel (bestehend aus Gradnitztal, Sierningtal, [[Kamptal]] und [[Zwettltal]]) im oberen Kamptal, wo der Fluss [[Zwettl (Fluss)|Zwettl]] einmündet. Die Stadt Zwettl selbst bildet den geographischen Mittelpunkt der Gemeinde und gleichzeitig des [[Waldviertel]]s und liegt auf einer Seehöhe von 520 Metern.
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Mit {{EWZ|AT|32530}} Einwohnern<ref>{{EWQ|AT|32530}}</ref> und 256 km² zählt die Stadtgemeinde Zwettl heute (nach [[Wien]] und [[Wolfsberg (Kärnten)|Wolfsberg in Kärnten]]) zu den flächenmäßig größten Stadtgemeinden [[Österreich]]s. Die Stadt Zwettl selbst hat 4.003 Einwohner (Stand: Volkszählung 2001).


== Geografie ==
== Geografie ==
Die Stadt liegt auf einer Seehöhe von 520&nbsp;m in einem Talkessel (bestehend aus Gradnitztal, Sierningtal, [[Kamptal]] und Zwettltal) an der Stelle des oberen Kamptals, wo der [[Zwettl (Fluss)|Fluss Zwettl]] in den Kamp einmündet. Sie ist geographischer Mittelpunkt der Gemeinde und gilt gleichzeitig als Zentrum des [[Waldviertel]]s.

Die Hauptstadt des flächengrößten niederösterreichischen Bezirkes liegt im Herzen des Waldviertels und ist somit auch regionales Zentrum.


=== Gemeindegliederung ===
=== Gemeindegliederung ===

Version vom 12. September 2012, 08:58 Uhr

Stadtgemeinde
Zwettl-Niederösterreich
Wappen Österreichkarte
Zwettl-Niederösterreich (Österreich)
Zwettl-Niederösterreich (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Zwettl
Kfz-Kennzeichen: ZT
Fläche: 256,32 km²
Koordinaten: 48° 36′ N, 15° 10′ OKoordinaten: 48° 36′ 12″ N, 15° 10′ 8″ O
Höhe: 520 m ü. A.
Einwohner: 10.771 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 42 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3532, 3533, 3910, 3911, 3923, 3924, 3931, 3932
Vorwahl: 02822
Gemeindekennziffer: 3 25 30
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Gartenstraße 3
3910 Zwettl
Website: www.zwettl.gv.at
Politik
Bürgermeister: Herbert Prinz (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(37 Mitglieder)
28
4
3
2
28 
Insgesamt 37 Sitze
Lage von Zwettl-Niederösterreich im Bezirk Zwettl
Lage der Gemeinde Zwettl-Niederösterreich im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)AllentsteigAltmelonArbesbachBad TraunsteinBärnkopfEchsenbachGöpfritz an der WildGrafenschlagGroß GerungsGroßgöttfritzGutenbrunnKirchschlagKottes-PurkLangschlagMartinsbergOttenschlag (Niederösterreich)PöllaRappottensteinSallingbergSchönbach (Niederösterreich)SchwarzenauSchweiggersWaldhausenZwettl-Niederösterreich
Lage der Gemeinde Zwettl-Niederösterreich im Bezirk Zwettl (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Zwettl-Niederösterreich[1] (meist nur in der Kurzform Zwettl) ist eine Stadtgemeinde im nordwestlichen Niederösterreich. Mit 10.771 Einwohnern[2] und einer Fläche von 256 km² zählt sie nach Wien und Wolfsberg in Kärnten zu den flächenmäßig größten Gemeinden Österreichs. Bei der Volkszählung des Jahres 2001 hatte die Stadt selbst 4.003 Einwohner. Zwettl ist auch die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.

Geografie

Die Stadt liegt auf einer Seehöhe von 520 m in einem Talkessel (bestehend aus Gradnitztal, Sierningtal, Kamptal und Zwettltal) an der Stelle des oberen Kamptals, wo der Fluss Zwettl in den Kamp einmündet. Sie ist geographischer Mittelpunkt der Gemeinde und gilt gleichzeitig als Zentrum des Waldviertels.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet gliedert sich in insgesamt 61 Katastralgemeinden.

Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Annatsberg (2,67 km²)
Bernhards (0,66 km²)
Böhmhöf (0,43 km²)
Bösenneunzehn (3,18 km²)
Edelhof (1,93 km²)
Eschabruck (5,47 km²)
Flachau (6,87 km²)
Friedersbach (11,19 km²)
Gerlas (1,03 km²)
Germanns (6,36 km²)
Gerotten (5,62 km²)
Gradnitz (3,69 km²)
Großglobnitz (6,86 km²)
Großhaslau (7,05 km²)
Gschwendt (5,57 km²)
Guttenbrunn (1,93 km²)
Hörmanns (4,42 km²)
Hörweix (1,39 km²)
Jagenbach (7,62 km²)
Jahrings (3,87 km²)
Kleehof (0,67 km²)
Kleinmeinharts (1,42 km²)
Kleinotten (5,11 km²)
Kleinschönau (4,23 km²)
Koblhof (1,58 km²)
Koppenzeil (1,22 km²)
Kühbach (9,23 km²)
Marbach am Walde (5,43 km²)
Mayerhöfen (1,49 km²)
Merzenstein (4,13 km²)
Mitterreith (3,69 km²)
Moidrams (3,72 km²)
Negers (1,55 km²)
Neusiedl (1,22 km²)
Niederglobnitz (2,22 km²)
Niederneustift (9,03 km²)
Niederstrahlbach (3,03 km²)
Oberhof (2,97 km²)
Oberndorf (4,86 km²)
Oberplöttbach (5,87 km²)
Oberstrahlbach (10,63 km²)
Ottenschlag (2,50 km²)
Pötzles (3,47 km²)
Purken (0,58 km²)
Ratschenhof (5,41 km²)
Rieggers (5,80 km²)
Ritzmannshof (3,02 km²)
Rosenau Dorf (1,79 km²)
Rosenau Schloß (2,23 km²)
Rottenbach (2,61 km²)
Rudmanns (10,72 km²)
Schickenhof (2,56 km²)
Syrafeld (1,79 km²)
Unterrabenthan (4,19 km²)
Unterrosenauerwaldhäuser (5,64 km²)
Uttissenbach (3,84 km²)
Waldhams (4,79 km²)
Wildings (3,05 km²)
Wolfsberg (3,23 km²)
Zwettl Stadt (8,11 km²)
Zwettl Stift (9,89 km²)

 Annatsberg (D)
 Bernhards (W)
 Böhmhöf (R)
 Bösenneunzen (D)
 Edelhof (W)
 Eschabruck (R)
 Friedersbach (D)
 Gerlas (W)
 Germanns (D)
 Gerotten (D)
 Gradnitz (D)
 Großglobnitz (D)
 Großhaslau (D)
 Gschwendt (D)
 Guttenbrunn (D)
 Hörmanns (D)
 Hörweix (W)
 Jagenbach (D)
 Jahrings (D)
 Kleehof (W)
 Kleinmeinharts (D)
 Kleinotten (D)
 Kleinschönau (D)
 Koblhof (D)
 Marbach am Walde (D)

Kleinmarbach (R)

 Mayerhöfen (D)
 Merzenstein (D)
 Mitterreith (D)
 Moidrams (D)
 Negers (D)
 Neusiedl (D)
Niederglobnitz (D)
 Niederneustift (ZH)

Holzhackerhäusln (ZH)

 Niederstrahlbach (D)
Oberstrahlbach (D)

Kranhäuser (W)

Oberwaltenreith (D)
Ottenschlag (D)
Purken (W)
Ratschenhof (D)
Rieggers (D)
Ritzmannshof (W)
Rosenau Dorf (D)
 Rosenau Schloss (D)
Rottenbach (R)
Rudmanns (D)
 Schickenhof (R)
Syrafeld (D)
Unterrabenthan (D)
Unterrosenauerwaldhäuser (ZH)
Uttissenbach (R)
Waldhams (R)
Wolfsberg (D)

Siebenwirth W)

 Zwettl Stift (D)

Kampsiedlung (Sdlg)
Waldrand-Siedlung (Sdlg)

 Zwettl-Niederösterreich

Bozener Siedlung (Sdlg)
Oberhof (Stt)
Propstei (Stt)
Syrnau (Stt)
Zwettl Stadt (St)
Legende
 Karte mit allen Koordinaten von Zwettl-Niederösterreich: OSM | WikiMap

Nachbargemeinden

Die große Ausdehnung bringt es mit sich, dass viele andere Gemeinden an Zwettl angrenzen. Es sind dies

Schweiggers, Kirchberg am Walde Vitis, Echsenbach Allentsteig
Groß Gerungs, Großschönau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pölla, Rastenfeld
Rapottenstein Großgöttfritz Waldhausen

Geschichte

Kreuzganghof im Stift Zwettl

Der Name Zwettl ist slawischen Ursprungs (vgl. tschechisch Světlá, zu tschechisch světlý = licht, hell) und bedeutet soviel wie Lichtung oder Rodung. Bestätigt wird dies durch spätere Urkunden, in welchen das Kloster Zwettl im lateinischen Text Claravallis (= lichtes Tal) genannt wird.[3] Allerdings wurden bisher keine slawischen Hinterlassenschaften aufgefunden, sodass für eine slawische Siedlung außer der Namensdeutung bisher keine Quellen bekannt sind.

Die von den Kuenringern gegründete Stadt wird erstmals im Oktober 1139 in der Gründungsurkunde des nahegelegenen Stiftes Zwettl (Zisterzienserabtei) erwähnt.[4] Seit dem 28. Dezember 1200 gilt Zwettl als Stadt.

1426 und 1427 wurde die Stadt drei Mal erfolglos von den Hussiten belagert, sie zerstörten dabei das drei Kilometer entfernte Stift und die meisten umliegenden Dörfer. Auch im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt schwer zu leiden, 1618 drangen böhmische Truppen in die Stadt ein, 1645 wurde sie von schwedischen Truppen besetzt.

Im Jahr 1850 konstituierte sich die Ortsgemeinde Zwettl und durch den Zusammenschluss von 13 Gemeinden im Jahr 1971 entstand die Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich in ihrer heutigen Form.

Im August 2002 führten heftige Regenfälle zu einem verheerenden Hochwasser, das große Schäden anrichtete. Die Aufzeichnungen der über 800-jährigen Stadtgeschichte berichten von keiner vergleichbaren Flutkatastrophe.

Bevölkerung

Die Bevölkerungsentwicklung der Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich ist in folgender Zeitleiste dargestellt. Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde Zwettl ist Herbert Prinz (ÖVP). Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 37 Sitzen folgende Mandatsverteilung: L.ÖVP 28, SPÖ 4, L.GRÜNE 3, FPÖ 2.

Gemeinderatswahlen
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
71,31 %
(+0,97 %p)
12,31 %
(−4,87 %p)
9,50 %
(+0,38 %p)
6,88 %
(+3,52 %p)
20052010

Wappen

Der gespaltene Wappenschild zeigt vorn die silberne Binde (Balken) auf rotem Feld (österreichischer Bindenschild) und hinten in Blau fünf (2;2;1) goldene Adler (Niederösterreichisches Wappen).

Partnergemeinden

Die Stadt Zwettl pflegt zum Erfahrungsaustausch Städtepartnerschaften. Eine Partnerschaft besteht zur Stadtgemeinde Zistersdorf im Bezirk Gänserndorf. Internationale Partnerstädte sind Plochingen in Deutschland und Jindřichův Hradec in Tschechien.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Altes Rathaus
Dreifaltigkeitssäule
Hundertwasserbrunnen

Propstei

Die Propstei Zwettl besteht aus einer romanischen Kirche und der daran anschließenden Michaelskapelle, einem Friedhof mit romanischem Karner, dem eigentlichen Propsteigebäude und einem früheren Pfarrhaus – dem sogenannten „Kasten“. Vor der denkmalgeschützten Anlage befindet sich am Ende des Kreuzwegs eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus Sandstein. Die Propsteikirche zählt zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Stadt. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die in der Bärenhaut erwähnte Kuenringerburg auf dem Areal der heutigen Propstei befunden hat und dass die Kirche – die erste Pfarrkirche von Zwettl – in etwa zeitgleich mit der Burganlage erbaut wurde.

Stadtmauer

Die Zwettler Stadtmauer ist eine mittelalterliche Befestigungsanlage, die die historische Altstadt umschließt. Bis Anfang des 13. Jahrhunderts dürfte Zwettl lediglich durch hölzerne Palisaden geschützt gewesen sein. Mit dem Bau einer Bruchsteinmauer wurde 1229 im Zusammenhang mit der ersten Stadterweiterung begonnen. Nach schwerer Beschädigung durch die Streitkräfte des Babenbergers Friedrich dem Streitbaren bei der Niederschlagung des Ministerialenaufstandes im Jahr 1231 wurde sie ein Jahr später wiedererrichtet und durch Türme und eine Zwingermauer verstärkt. Ihr weiterer Ausbau dauerte bis ins 15. Jahrhundert. Durch die zum Ende des Mittelalters neu aufgekommenen Kriegstechniken verlor die Stadtmauer zwar ihre unmittelbare militärische Funktion, wurde jedoch, wie in vielen anderen mittelalterlichen Städten, weiterhin instandgehalten. 1590 wurden die Zugbrücken an den Toren durch Steinbrücken ersetzt. Zwei Befestigungstürme mussten um 1610 weichen und um 1800 erfolgte die Trockenlegung des Stadtgrabens. Obwohl im 19. Jahrhundert weitere große Teile den neu angelegten Straßen und Gebäuden zum Opfer fielen, sind sechs Wehrtürme, Reste eines Wassergrabens und gut erhaltenes Mauerwerk mit einer Gesamtlänge von etwa einem Kilometer erhalten geblieben. Die ehemaligen Torbauten sind zur Gänze verschwunden; dem Portal der Stadtpfarrkirche ist jedoch ein Westturm mit rundbogigem Straßendurchgang vorgestellt, der nach Ansicht des Historikers Adalbert Klaar einst als innerer Befestigungsturm des Unteren Tores gedient hat. Die erhaltenen Teile wurden 1965 unter Denkmalschutz gestellt.[5][6]

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus am Hauptplatz ist ein mehrfach umgestalteter, breit gelagerter, giebelständiger Bau mit leicht vorgezogenem Turm und gotischem Kern. Die genaue Bauzeit ist unbekannt. Es wurde urkundlich erstmals Anfang des 14. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Leuthold von Kuenring erwähnt. Somit zählt es zu den ältesten Profanbauten der Stadt. Vieles deutet darauf hin, dass es ursprünglich als Residenz der Kuenringer diente.[7] Die Zwettler Bürgerschaft erwarb das Gebäude 1483, um es als Rats- und Gerichtsgebäude zu nutzen. Diesen Zweck erfüllte es bis ins Jahr 1975. Heute beherbergt es das Stadtmuseum mit der sogenannten Antonsammlung. Bei einer Restaurierung im Jahr 1976 wurden an der Fassade Sgraffiti aus der Mitte des 16. Jahrhunderts freigelegt. Während die Malereien am Turm und in der Fensterzone noch einen guten Erhaltungszustand aufweisen, sind diejenigen im Erdgeschoß und am Giebelfeld fast vollständig zerstört. Die Darstellungen beziehen sich auf die Funktion des Gebäudes als Gerichts- und Verwaltungsstätte.

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt befindet sich am Anfang der Landstraße im Bereich des ehemaligen Unteren Tores der mittelalterlichen Stadtmauer. Sie wird erstmals 1280 als ecclesia inferiora (‚untere Kirche‘) erwähnt und in einer Urkunde des Jahres 1352 als Frauenkirche genannt. Ihre genaue Bauzeit ist nicht bekannt. Vermutlich wurde sie bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Pfeilerbasilika mit drei Schiffen im spätromanischen Stil errichtet und später mehrfach umgebaut und erweitert.

Dreifaltigkeitssäule

Die Dreifaltigkeitssäule (auch: Pestsäule) in der Altstadt von Zwettl ist ein barockes Denkmal, das von dem Eggenburger Bildhauer Johann Caspar Högl 1727 geschaffen wurde. Der prismatische Sandsteinpfeiler erhebt sich über einem mächtigen Volutensockel, ist mit Wolkengirlanden dekoriert und von einer Steinbalustrade umgeben. Er verfügt über Reliefs der Hll. Rosalia, Johannes Nepomuk und Donatus sowie über flankierende Figuren der Hll. Sebastian, Rochus und Florian. Er wird von einer Figurengruppe der Hl. Dreifaltigkeit bekrönt.[5][8]

Hundertwasserbrunnen

Der Brunnen am Hauptplatz von Zwettl wurde 1994 von dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfen. Seine Hauptelemente sind zwei Brunnensäulen mit Auffangschalen und ein Pavillon.[9] Früher befand sich an dieser Stelle ein Kriegerdenkmal, das anlässlich der Umgestaltung des Platzes an seinen neuen Standort bei der Johannes-Nepomuk-Kapelle verlegt wurde.

Verkehr und Infrastruktur

Eisenbahnviadukt der Lokalbahn Richtung Martinsberg über den Kamp

Zwettl liegt an der Zwettler Straße B36 von Dobersberg nach Persenbeug und der Böhmerwald Straße B38 von Kollerschlag nach Horn (mit einer Abzweigung nach Krems - Kremser Straße B37), die in nächster Zeit stärker ausgebaut werden sollen, da sie immer stärker frequentiert werden. Außerdem führt eine direkte Straßenverbindung nach Weitra.

Weiters steht der Bau einer Umfahrung in den nächsten Jahren vor der Realisierung.

Die Erschließung der Stadt durch die Eisenbahn ist durch einen 1896 eröffneten Linienteil der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg mit dem am nördlichen Stadtrand liegenden Bahnhof gewährleistet. Die lokale Bahnstrecke verbindet Zwettl mit Schwarzenau und somit mit der Franz-Josefs-Bahn. 2010 wurde der Personenverkehr nach 114 Jahren eingestellt, Güterverkehr besteht noch. Mit dem Zug benötigte man von Zwettl inkl. Umsteigen in Schwarzenau in die Bundeshauptstadt Wien ungefähr zweieinhalb Stunden, mit dem Auto etwa eine Stunde und vierzig Minuten. Seit der Einstellung der Strecke gehört Zwettl neben Waidhofen an der Thaya, Güssing, Oberpullendorf und Oberwart zu den fünf Bezirkshauptstädten Österreichs ohne Anbindung an den öffentlichen Schienenpersonenverkehr.

Wirtschaft und Industrie

Ansässige Unternehmen

In Zwettl sind kaum Industriebetriebe ansässig, sondern hauptsächlich kleinere und mittelgroße Handels- und Gewerbebetriebe. Am 17. Februar 2000 wurde Zwettl der Beiname „Braustadt“ zuerkannt, um die jahrhundertelange Brautradition in der Stadt zu würdigen; heute gibt es in Zwettl nur noch eine Brauerei, die Privatbrauerei Zwettl mit einem Ausstoß von rund 200.000 Hektolitern (Stand 2008), die auf eine 300-jährige Tradition zurückblicken kann.

Weitere bedeutende Unternehmen vor Ort sind die Firmen Kastner (Groß- und Einzelhandel) und Eigl (Mineralöle und Schmierstoffe).

Innerstädtisches Geschäftsleben

Zwettl besitzt in seinem Zentrum eine intakte innerstädtische Geschäftslandschaft, mit einem guten Branchenmix. Daneben gibt es – wie in den meisten anderen Bezirkshauptorten – ein Fachmarktzentrum auf der grünen Wiese.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Maurer, Die ur- und frühgeschichtlichen Funde des Bezirkes Zwettl, Sallingberger Heimatbuch 1983, S. 19ff.

Referenzen

  1. Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
  2. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) seit 2002 (ODS)
  3. Antonín Bartoněk, Bohuslav Beneš, Wolfgang Müller-Funk und Friedrich Polleroß: Kulturführer Waldviertel, Weinviertel, Südmähren, Wien 1996, S. 401, ISBN 978-3-216-30043-0
  4. Urkunde Nr. 36 in Friedrich Hausmann (Hrsg.): Diplomata 21: Die Urkunden Konrads III. und seines Sohnes Heinrich (Conradi III. et filii eius Heinrici Diplomata). Wien 1969, S. 58–60 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  5. a b DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Berger, Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3
  6. Nicole Alexandra Pieper: Die Stadtmauer von Zwettl, Niederösterreich. Bauarchäologische Studien (Diplomarbeit). Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, Wien 2009. PDF
  7. Thomas Kühtreiber, Roman Zehetmayer: Zur Geschichte des Propsteibergs. In: Zwettler Zeitzeichen. Band 2. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, Zwettl 1999, ISBN 3-902138-01-7, Zur Geschichte der Burg und der Pfarre Zwettl nach schriftlichen Quellen, S. 32 f.
  8. Friedel Moll: Der Bau der Dreifaltigkeitssäule. In: zwettl.at. Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich, 2003, abgerufen am 28. August 2012.
  9. Der Hundertwasserbrunnen am Hauptplatz. In: zwettl.at. Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich, abgerufen am 28. August 2012.
Commons: Zwettl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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