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„Schnecklinge“ – Versionsunterschied

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Version vom 29. Juli 2012, 10:20 Uhr

Schnecklinge

Elfenbein-Schneckling (Hygrophorus eburneus)

Systematik
Klasse: Basidiomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetes)
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Schnecklingsverwandte (Hygrophoraceae)
Gattung: Schnecklinge
Wissenschaftlicher Name
Hygrophorus
Fr.

Die Schnecklinge (Hygrophorus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Wachsblättler. Der Name Hygrophorus ist zusammengesetzt aus hygro = feucht und phorus = tragend, bedeutet also Feuchtigkeitsträger. Das ist unter anderen ein wichtiges Merkmal der Schnecklinge.

Die Typusart ist der Elfenbein-Schneckling (H. eburneus).[1]

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Schnecklinge sind fleischig und von mittlerer Größe. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Hut bei Feuchtigkeit schmierig-schleimig. Die überwiegend dicken Lamellen haben eine wachsartige Konsistenz, stehen weit auseinander und laufen ein wenig am Stiel herab. Das Sporenpulver ist bei allen Arten weiß. Der Stiel ist glatt oder fein gerillt, selten genattert oder punktiert. Er kann bei manchen Arten einen Ring tragen. Die Stielspitze ist nie schleimig. Die Farben sind meistens trüb und matt, außer bei reinweißen und leuchtend gelben Arten.

Mikroskopische Merkmale

Die Lamellentrama ist bilateral. Die ovalen Sporen sind glatt, haben keinen Keimporus und zeigen keine Jodfarbreaktion.

Ökologie

Die Schnecklinge bilden Mykorrhizen mit Laub- und Nadelbäumen. Alle Schnecklingsarten mit Ausnahme des auf morschem Holz wachsenden Seitenstieligen Schnecklings (H. pleurotoides) fruktifizieren auf dem Erdboden. Weil einige Arten frostbeständig sind oder tiefe Temperaturen sogar zur Bildung von Fruchtkörpern benötigen, sind die Schnecklinge im Winter dominant gegenüber anderen Gattungen. Man kann aber zu jeder Jahreszeit Schnecklinge finden.

Arten und Systematik

Die Gattung ist hauptsächlich in der temperaten und borealen Zone der Holarktis verbreitet und umfasst weltweit etwa 80 bis 100 Arten, etwa 50 davon kommen in Europa vor. Die Schnecklinge Hygrophorus subgen. Limacium werden in folgende Sektionen unterteilt:[2][3]

  • Sektion Discoidei (Bataille) Konrad & Maublanc
Hut weißlich, zum Rand hin grau-gelb bis fleischfarben und blassbräunlich bis rostbraun zur Mitte hin. Der Stiel hat keine Cortina.
  • Sektion Fulventes (Fr.) Bon
Mit gelb-braunen, rot-braunen oder rosa Farben, einem trockenem Stiel und einem kaum schmierigen Hut. Die Lamellen und das Fleisch sind weißlich. Das Pigment ist überwiegend vakuolär.
  • Sektion Hygrophorus
Arten mit schleimigem Stiel, aber ohne Ring oder Ringzone.
  • Untersektion Chrysodontini Singer
Der Hut ist trocken (zumindest im Alter). Der Rand ist gelb körnig gepunktet.
  • Goldzahn-SchnecklingHygrophorus chrysodon (Batsch 1789 : Fries 1821) Fries 1838 (beschrieben als H. crysodon)
  • Untersektion Hygrophorus
Weiße oder blass gefärbte Arten, nur die Hutscheibe kann mitunter ein wenig bräunlich gefärbt sein.
Hut kaum schmierig und Stiel trocken. Die Fruchtkörper sind weiß bis creme-rosa gefärbt.
  • Hygrophorus penarius var. barbatulus (G. Becker 1954) Bon 1989
Mit olivfarbenen, graunen oder braunen Farbtönen, manchmal sehr dunkel. Der Hut und der Stiel sind schmierig bis schleimig. Die Ringzone ist sehr deutlich und der Ring bildet manchmal eine "Girlande".
  • Sektion Pudorini (Bataille) Konrad & Maublanc
Hut zumindest in der Mitte farbig.
  • Untersektion Aurei Bataille
Arten der Untersektion haben meist oder zumindest teilweise helle Farben von gelb bis orange. Außerdem ist ein schleimiges, schleierartiges Velum (Mykologie) ausgebildet, das eine deutliche Ringzone bildet, die aber bei älteren Exemplaren auch fehlen kann. Die Schnecklinge sind Mykorrhizapartner von verschiedenen Nadelbäumen.
  • Untersektion Erubescentes A.H. Smith & L.R. Hesler (= Sektion Rubescens)
Farben von rosa bis rötlich-braun. Lamellen und Stiel oft rötlich oder weinroten gefleckt. Pigmente meist membrangebunden.
  • Flamingo-SchnecklingHygrophorus erubescens var. persicolor (Fries 1821 : Fries 1821) Fries 1838
  • Untersektion Pudorini Bataille
Hut rosa, fleischfarben, morgenrot oder purpurn. Das Fleisch verfärbt sich an der Luft immer mehr oder weniger rosa, purpur oder burgunderrot.
  • Sektion Tephroleuci (Bataille) Candusso (= Sektion Camarophylli)
Trockene oder leicht schmierige Arten mit matten und oft dunkle Farben grau bis schwärzlichen Farben. Der Stiel ist trocken und glatt, bisweilen bereift oder punktiert.
  • Hygrophorus agathosmus f. aureofloccosus Bresadola 1928

Bedeutung

Viele Schnecklingsarten sind essbar, am bekanntesten sind der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) und der Märzschneckling (Hygrophorus marzuolus). Andere Arten sind ungenießbar, aber nie giftig.

Literatur

  • E. Gerhardt: Pilze. Verlag BLV, München 2006, ISBN 3-8354-0053-3.
  • E. Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. völlig neu bearbeitete Auflage. Elsevier - Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1478-4.
  • A. Bollmann, A. Gminder, A., P. Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage. mit Gattungs-CD, Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
  • H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.

Einzelnachweise

  1. Elias Magnus Fries: Corpus Florarum provincialium suecicae I. In: Floram Scanicam. 1835. S. 339.
  2. TRICHOLOMATALES. (PDF) In: projet.aulnaies.free.fr. Abgerufen am 11. August 2011 (französisch).
  3. North American species of Hygrophorus by L.R. Hesler and Alexander H. Smith, 1963. (Full text of monograph)