„Schwäbische Zeitung“ – Versionsunterschied
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Seit 1997 ist der frühere Stahlgroßhändler Joachim Umbach Chefredakteur, der für eine Neuausrichtung der Schwäbischen Zeitung steht. Unter seiner Führung wurde die Zahl der Redakteure in der Zentrale um mehr als die Hälfte reduziert. |
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Im Jahr 2004 machte die [[Zeitung]] Schlagzeilen, als sie die Redaktionen in [[Schramberg]] und [[Rottweil]] schloss, was zu heftigen Protesten in der Bevölkerung führte. |
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Bereits zwei Jahre vorher waren in [[Biberach an der Riß]] Hunderte von Menschen auf die Straße gegangen, nachdem überraschend der langjährige lokale Redaktionsleiter und ein kritischer Kreisredakteur entlassen worden waren, was zu Vermutungen über politische Einflussnahme durch Politiker der Region führte. |
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Die Schwäbische Zeitung hat seit der Schließung der Ausgabe Rottweil/Schramberg noch 23 Lokalredaktionen. Die verkaufte Auflage ist seit Jahren deutlich rückläufig und lag im 1. Quartals 2004 noch bei 183.058 Exemplaren ([[IVW]] I/2004); zum Vergleich: Anfang der 90er Jahre hatte sie noch über 200.000 Exemplare betragen. |
Die Schwäbische Zeitung hat seit der Schließung der Ausgabe Rottweil/Schramberg noch 23 Lokalredaktionen. Die verkaufte Auflage ist seit Jahren deutlich rückläufig und lag im 1. Quartals 2004 noch bei 183.058 Exemplaren ([[IVW]] I/2004); zum Vergleich: Anfang der 90er Jahre hatte sie noch über 200.000 Exemplare betragen. |
Version vom 6. November 2005, 17:44 Uhr

Die Schwäbische Zeitung bezeichnet sich selbst als die größte regionale Abonnement-Zeitung in Baden-Württemberg und hat ihren Sitz in Leutkirch im Allgäu. Herausgeber ist das Medienhaus Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler.
Geschichte
Nachkriegszeit
Nach ihrer Gründung 1945 gehörte die Schwäbische Zeitung für fünf Jahrzehnte zu den angesehensten Zeitungen Süddeutschlands. In der Gründungsphase wirkten führende Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung mit (so der aus dem Landkreis Biberach stammende Verlagsleiter Dr. Wendelin Hecht, die Redakteure Dr. Johannes Schmid und Ernst Trip sowie der Schriftsteller Heinrich Schirmbeck). Der in Anlehnung an die Frankfurter Zeitung in Fraktur gesetzte Titel der Schwäbischen Zeitung geht auf den Einfluss dieser Männer zurück. Jahrzehnte lang führte darauf hin der Theodor-Wolff-Preis-Träger Chrysostomus Zodel das Blatt, der zuvor Chefredakteur der Stuttgarter Nachrichten gewesen war.
Neuausrichtung
Seit 1997 ist der frühere Stahlgroßhändler Joachim Umbach Chefredakteur, der für eine Neuausrichtung der Schwäbischen Zeitung steht. Unter seiner Führung wurde die Zahl der Redakteure in der Zentrale um mehr als die Hälfte reduziert.
Die Umgestaltung, die sich seither vollzieht, wurde von den Lesern begleitet durch Proteste und Licherketten, wie im Dezember 1998 in Leutkirch, im März 2003 in Biberach an der Riß (Kündigung des langjährigen lokalen Redaktionsleiters und eines kritischen Kreisredakteurs) sowie 2004 im Schwarzwald (Schließung der Lokalteile Rottweil und Schramberg und in Ulm (Einstellung des Lokalteils).
Die Schwäbische Zeitung hat seit der Schließung der Ausgabe Rottweil/Schramberg noch 23 Lokalredaktionen. Die verkaufte Auflage ist seit Jahren deutlich rückläufig und lag im 1. Quartals 2004 noch bei 183.058 Exemplaren (IVW I/2004); zum Vergleich: Anfang der 90er Jahre hatte sie noch über 200.000 Exemplare betragen.
Die Schwäbische Zeitung nennt sich "die größte regionale Abonnementzeitung Baden-Württembergs" (allerdings weisen die Stuttgarter Nachrichten und die Südwest Presse deutliche höhere Auflagenzahlen auf).
Konkurrenten der Schwäbischen Zeitung waren bis 2003 die Südwest-Presse, der Südkurier und der Schwarzwälder Bote. Nachdem sich die Schwäbische Zeitung (nach dem Rückzug der Südwest Presse aus Laupheim und Laichingen) Mitte 2003 weitgehend aus Ulm zurückgezogen hat, ist die Konkurrenzsituation mit der Südwest Presse nur noch marginal; seit dem Rückzug der Schwäbischen Zeitung aus dem Landkreis Rottweil und dem Rückzug des Schwarzwälder Boten aus dem Landkreis Tuttlingen gibt es faktisch keine Konkurrenz mehr zwischen Schwäbischer Zeitung und Schwarzwälder Bote. Zweifellos handelt es sich bei den diversen Schließungen von Lokalredaktionen um selbstständige Aktionen der verschiedenen Verlagshäuser, die nur zufällig innerhalb weniger Monate stattfanden. Allerdings gibt es auch Kritiker, die diese Veränderungen auf Gebietsabsprachen zurückführen, mit dem Ziel, die Konkurrenz zu mindern, was die Zahl der Einzeitungskreise anwachsen ließ.
Die Schwäbische Zeitung wird oft als SZ abgekürzt, was zu Verwechslungen mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) führen kann. Vor Ort nennen die Leser sie oft "die SchwäZ" oder auch - in einem humorig-kritischen Wortspiel - die "Schäbige Zeitung".
Einige Lokalausgaben werden unter anderem Titel verkauft, da es sich bei ihnen um ursprünglich eigenständige Zeitungen handelt. Die überregionalen Seiten der "Aalener Nachrichten", "Ipf- und Jagstzeitung", "Trossinger Zeitung", "Heuberger Bote", "Gränzbote" und "Lindauer Zeitung" sind oft gleich, die Ausgaben unterscheiden sich nur in den Lokal- und Regionalseiten.
Radiosender und Internet
Der Schwäbische Verlag ist an dem Privatsender Radio 7 beteiligt. Die Website Kool.de gehört zum Verlag und soll ein jugendliches Publikum ansprechen. Diese Website hatte einst ein Gästebuch, das allerdings geschlossen wurde, nachdem eine fiktive "Initiative Koolwatch", die vorgeblich Ortsgruppen im gesamten Verbreitungsgebiet der Zeitung hatte, täglich Stilfehler, kaputte Links und schlechte oder falsche Inhalte kritisierte.
Die verlagseigene Internetpräsenz http://www.szon.de taucht in Statistiken oft als außerordentlich erfolgreich auf. Die Ursache dafür dürfte allerdings nicht im journalistischen Bereich liegen, sondern vielmehr darin, dass die Besucher des Contentpartners "Wiesiehstduaus" von der Seite http://www.wiesiehstduaus.de über die szon-domain umgeleitet werden.
Eine Selbstdarstellung des Schwäbischen Verlags befindet sich auf http://www.schwaebischer-verlag.de/
Lokalredaktionen
von Nord nach Süd:
Ellwangen, Aalen, Laichingen, Ulm*, Ehingen, Laupheim, Riedlingen, Biberach, Sigmaringen, Trossingen, Spaichingen, Bad Saulgau, Meßkirch, Tuttlingen, Bad Waldsee, Pfullendorf, Leutkirch im Allgäu, Ravensburg, Markdorf, Wangen im Allgäu, Tettnang, Friedrichshafen, Lindau
*) Die Lokalausgabe Ulm wurde aus Kostengründen und wegen des dortigen Konkurrenzdruckes (etwa durch die Südwest-Presse) aufgegeben. Die Lokalredaktion bleibt vorerst bestehen und produziert etwa für den Lokalteil Biberach an der Riß weiter.