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„Leegebruch“ – Versionsunterschied

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File:Bevölkerungsprognosen Leegebruch.pdf|Prognose der Bevölkerungsentwicklung
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Der extreme Anstieg in den 1930er Jahren ergab sich, da in Leegebruch die Mitarbeiter der Heinkel-Werke angesiedelt wurden.


== Politik ==
== Politik ==

Version vom 18. März 2012, 12:27 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Leegebruch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leegebruch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 43′ N, 13° 12′ OKoordinaten: 52° 43′ N, 13° 12′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 6,45 km²
Einwohner: 6732 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 1044 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16767
Vorwahl: 03304
Kfz-Kennzeichen: OHV
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 180
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eichenhof 4
16767 Leegebruch
Website: www.leegebruch.de
Bürgermeister: Peter Müller (HGBV)
Lage der Gemeinde Leegebruch im Landkreis Oberhavel
KarteFürstenberg/HavelZehdenickLiebenwaldeOranienburgMühlenbecker LandGlienicke/NordbahnBirkenwerderHohen NeuendorfHohen NeuendorfHennigsdorfLeegebruchVeltenOberkrämerKremmenLöwenberger LandGranseeGranseeSchönermarkSonnenbergGroßwoltersdorfStechlinGroßwoltersdorfBerlinMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte
Burgwall Leegebruch

Leegebruch ist eine Gemeinde im Landkreis Oberhavel in Brandenburg (Deutschland).

Geschichte

Ausgrabungen gehen auf eine slawische Siedlung an der Muhre zurück, die mit Sicherheit auf die Mitte des 8. Jahrhunderts bis zur Wende des 10. Jahrhunderts angesetzt werden kann. Dort befinden sich noch heute die Wallreste einer Slawenburg.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges bestand die Ansiedlung aus einem Gutshof, der von Pferdeställen umstellt war, einem Verwalterhaus, einem Krug und einer Schule. Es war eine Außenstelle des Gutes Bärenklau. Das Kriegsministerium betrieb hier eine Einrichtung zur Sicherung der Remonten. Nach der Novemberrevolution und dem Versailler Vertrag wurden alle eigenständigen Gutsbezirke aufgehoben. Durch einen Beschluss des preußischen Staatsministeriums vom 30. November 1928 mit Wirkung zum 1. Dezember 1928 wurde auch der Gutsbezirk Bärenklau aufgelöst und das Land auf verschiedene Gemeinden aufgeteilt. Bärenklau und Leegebruch erhielten den Status von Landgemeinden.

Nach der offiziellen Bestätigung als Gemeinde wurden Wahlen zum Gemeindeparlament durchgeführt; am 8. März 1929 trat die Volksvertretung zum ersten Mal zusammen. Am 4. Mai 1936 entschied das Reichsluftfahrtministerium den Bau der Heinkel-Werke Oranienburg nahe Leegebruch; die benötigte Anzahl von Arbeitskräften für das Werk war nicht aus der Umgebung zu beschaffen. Aus diesem Grund wurden in ganz Deutschland Arbeitskräfte angeworben. Die Fabrik musste nun auch Wohnräume schaffen, um die Arbeiter zu binden, dies geschah in Leegebruch. Der Umzug für die Familien war kostenlos. Sie kamen z. B. aus dem Rheinland, dem Saarland oder aus Hamburg. Die Familien erwartete ein neues Haus mit Elektroherd, elektrischem Licht und 450 bis 1000 m² Garten. Geplant wurden die Häuser durch den Baustab von Herbert Rimpl, der auch für das Heinkelwerk verantwortlich war; die Gärten wurden nach Vorgaben des Gartengestalters Wilhelm Heintz bepflanzt. In dieser Zeit stieg die Einwohnerzahl von 350 auf fast 6000 an. Somit galt Leegebruch als „größtes Dorf Deutschlands“. Da fast jedes Haus gleich aussah, erhielt jedes zweite ab 1938 am Giebel ein Kennzeichen¹. Der Bau der Häuser wurde finanziert durch die Brandenburgische-Heimstätten-GmbH, die Kurmärkische Kleinsiedlungsgenossenschaft und durch das Heinkel-Werk. Die Häuser wurden von der „Kurmärkischen“ zum Kauf angeboten und konnte monatlich mit 39,75 RM beziehungsweise 41 RM abgezahlt werden. Erstkäufer erwarben Grund und Boden mit; später konnte man nur das Haus kaufen. Dies hatte zur Folge, dass viele „Erstsiedler“ noch heute in Leegebruch wohnen. 1939 wurde die Ladenzeile in der Eichenallee errichtet, die auch heute noch steht.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden in den Querstraßen rund 60 Luftschutzbunker für je 100 Personen und die Häuser erhielten einen grün-grauen Farbanstrich. Dadurch sollte der Ort vom Flugzeug aus wie ein See aussehen. Während eines Übungsfluges stürzte am 11. Dezember 1941 um 15:30 Uhr ein Flugzeug der 2. Staffel ab und blieb am Schuldach hängen.

Bevölkerungsprognosen

Nach Kriegsende gingen viele Familien wieder in ihre Heimat zurück, es kamen aber auch viele mit dem Treck aus den ehemaligen Ostgebieten. Prägend waren die neuen Bürger aus den sudetendeutschen Dorf Mikulášovice (Nixdorf). Bis 1918 waren in Nixdorf die größten Stahlwaren- und Messerfabriken Österreichs. Da einer der neuen Bürger aus seiner kleinen Schlosserei eine Drehbank, einen Schleifstein, eine Bohrmaschine sowie Kleinwerkzeuge mitbrachte, war die der Anlass zu einer Produktionsstätte auf dem zur Verfügung gestellten Gelände am Ortseingang von Leegebruch. Es schlossen sich 16 Vertriebene zusammen und gründeten am 1. August 1946 die Genossenschaft der Messerschmiede Leegebruch (GML). Im Jahre 1956 wurde die GML zum VEB (K) Messerschmiede Leegebruch mit inzwischen 320 Beschäftigten. Ab dem 1. Juli 1990 dann als Rechtsnachfolger Messerschmiede Leegebruch GmbH, später dann Adler Messer GmbH, 2003 mit noch drei Beschäftigten.

Bevölkerung

Der extreme Anstieg in den 1930er Jahren ergab sich, da in Leegebruch die Mitarbeiter der Heinkel-Werke angesiedelt wurden.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde besteht aus 18 Ratsmitgliedern.

Zusammensetzung des Rates der Gemeinde Leegbruch nach der Kommunalwahl am 28. September 2008
Partei oder Wahlgemeinschaft Anzahl Sitze
HGBV 5
CDU 4
Die Linke 4
Bürgerinitiative Leegebruch 2
SPD 2
fraktionslos 1
Gesamt 18

Wappen

Das Wappen wurde am 14. März 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold geteilt durch einen blauen Wellenschrägbalken rechts ein grüner Eichenbruch, links ein aufsteigendes schwarzes Pferd.“[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Benutzer Z thomas wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Rathaus, Kirche, Mahnmal für Zwangsarbeiter, Baudenkmale

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

In der Liste der Baudenkmale in Leegebruch stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.

Geschichtsdenkmale

  • Mahnmal aus dem Jahre 1949 am Rande des Parks Eichenallee/Birkenallee zur Erinnerung an die umgekommenen Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in den Heinkel-Flugzeugwerken Zwangsarbeit verrichten mussten

Gemeindepartnerschaften

Leegebruch unterhält seit Oktober 1995 eine Partnerschaft mit der nordrhein-westfälischen Stadt Lengerich.

Verkehr

Leegebruch wird von diversen überregionalen Straßen tangiert. Dies sind im Osten der Neubau der B 96, im Norden die B 273 sowie im Westen die L 172.

Die Gemeinde verfügte von 1951 bis 1969 über einen Haltepunkt an der inzwischen abgebauten Bahnstrecke Oranienburg–Velten. Der Öffentliche Nahverkehr wird von den Buslinien 824 und 800 der Oberhavel Verkehrsgesellschaft durchgeführt.

Persönlichkeiten

Commons: Leegebruch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2024 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg