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„Tatenokai“ – Versionsunterschied

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Die '''Tatenokai''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Hani|楯の会}}, dt. „Schildgesellschaft“) war eine rechtsgerichtete Privatmiliz in Japan, die sich der Bewahrung traditioneller Werte und dem Schutz bzw. der Verehrung des [[Tennō]]s verschrieben hatte.
Die '''Tatenokai''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Hani|楯の会}}, dt. „Schildgesellschaft“) war eine [[Politische Rechte (Politik)|rechtsgerichtete]] Privatmiliz in [[Japan]], die sich der Bekämpfung des [[Kommunismus]], der Bewahrung traditioneller Werte und dem Schutz bzw. der Verehrung des [[Tennō]]s verschrieben hatte.<ref name="strange_case" />


Die Gruppe wurde am 5. Oktober 1968 von dem Schriftsteller [[Yukio Mishima]] gegründet. Ihre Mitglieder rekrutierte sie vor allem aus der Leserschaft des Ronso Journals, einer rechtsgerichteten Studentenzeitung. Der Tatenokai wurde erlaubt, gemeinsam mit Einheiten der [[Selbstverteidigungsstreitkräfte|Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte]] zu trainieren. Am 25. November 1970 nahmen fünf Tatenokai-Mitglieder, unter ihnen Mishima, den diensthabenden Kommandanten im Hauptquartier der Streitkräfte als Geisel. Die Soldaten wurden aufgerufen, das Parlament zu besetzen und die alte Kaiserherrschaft wieder herzustellen. Als der versuchte Staatsstreich scheiterte, entleibten sich die Anführer Mishima und [[Masakatsu Morita]] rituell ([[Seppuku]]). In Japan gibt es heute einige private Milizen, die den Namen Tatenokai führen. Diese stehen aber nicht im direkten Zusammenhang mit der Tatenokai von Yukio Mishima.
Die Gruppe wurde am 5. Oktober 1968 von dem Schriftsteller [[Mishima Yukio|Yukio Mishima]] gegründet. Ihre etwa 80 Mitglieder rekrutierten sich vor allem aus der Leserschaft des Ronso Journals, einer rechtsgerichteten Studentenzeitung. Die Tatenokai durfte mit Genehmigung von Verteidigungsminister [[Nakasone Yasuhiro]] gemeinsam mit Einheiten der japanischen [[Selbstverteidigungsstreitkräfte]] trainieren und erhielt finanzielle Zuwendungen über [[Premierminister Japans|Premierminister]] [[Satō Eisaku]].<ref name="strange_case">''The Strange Case of Yukio Mishima'', Dokumentarfilm der [[BBC]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] 1985.</ref> Am 25. November 1970 nahmen fünf Tatenokai-Mitglieder, unter ihnen Mishima, den diensthabenden Kommandanten im Hauptquartier der Streitkräfte als Geisel. Die Soldaten wurden aufgerufen, das Parlament zu besetzen und die alte Kaiserherrschaft wieder herzustellen. Als der versuchte Staatsstreich scheiterte, entleibten sich der Anführer Mishima und sein enger Vertrauter [[Masakatsu Morita]] rituell ([[Seppuku]]).
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In Japan gibt es heute einige private Milizen, die den Namen Tatenokai führen. Diese stehen aber nicht im direkten Zusammenhang mit der Tatenokai von Yukio Mishima.

== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Nachkriegszeit (Japanische Geschichte)]]
[[Kategorie:Nachkriegszeit (Japanische Geschichte)]]

Version vom 12. März 2012, 23:04 Uhr

Die Tatenokai (jap. 楯の会, dt. „Schildgesellschaft“) war eine rechtsgerichtete Privatmiliz in Japan, die sich der Bekämpfung des Kommunismus, der Bewahrung traditioneller Werte und dem Schutz bzw. der Verehrung des Tennōs verschrieben hatte.[1]

Die Gruppe wurde am 5. Oktober 1968 von dem Schriftsteller Yukio Mishima gegründet. Ihre etwa 80 Mitglieder rekrutierten sich vor allem aus der Leserschaft des Ronso Journals, einer rechtsgerichteten Studentenzeitung. Die Tatenokai durfte mit Genehmigung von Verteidigungsminister Nakasone Yasuhiro gemeinsam mit Einheiten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte trainieren und erhielt finanzielle Zuwendungen über Premierminister Satō Eisaku.[1] Am 25. November 1970 nahmen fünf Tatenokai-Mitglieder, unter ihnen Mishima, den diensthabenden Kommandanten im Hauptquartier der Streitkräfte als Geisel. Die Soldaten wurden aufgerufen, das Parlament zu besetzen und die alte Kaiserherrschaft wieder herzustellen. Als der versuchte Staatsstreich scheiterte, entleibten sich der Anführer Mishima und sein enger Vertrauter Masakatsu Morita rituell (Seppuku).

In Japan gibt es heute einige private Milizen, die den Namen Tatenokai führen. Diese stehen aber nicht im direkten Zusammenhang mit der Tatenokai von Yukio Mishima.

Einzelnachweise

  1. a b The Strange Case of Yukio Mishima, Dokumentarfilm der BBC, Großbritannien 1985.