„Gymnasium Wasagasse“ – Versionsunterschied
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Version vom 24. Februar 2012, 07:39 Uhr
| Gymnasium Wasagasse | |
|---|---|
| Schulform | Allgemeinbildende höhere Schule (Gymnasium) |
| Gründung | 1871 |
| Adresse | Wasagasse 10 |
| Ort | Wasagasse 10, 1090 Wien |
| Bundesland | Wien |
| Staat | Österreich |
| Koordinaten | 48° 13′ 0″ N, 16° 21′ 42″ O |
| Träger | Republik Österreich |
| Schüler | etwa 650 |
| Lehrkräfte | etwa 80 |
| Leitung | Mag. Johannes Bauer |
| Website | www.bg9.at |
Das Gymnasium Wasagasse (Bundesgymnasium Wien 9, kurz BG9) ist eine traditionsreiche Schule im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.
Geschichte

Das Wasagymnasium wurde nach Plänen von Heinrich von Ferstel 1869 bis 1871 an der Adresse Wasagasse 10 (noch im Bereich der Wiener Stadterweiterungszone) errichtet und am 16. Oktober 1871 als Maximiliansgymnasium eröffnet. Der Gebäudekomplex, ein Rohziegelbau, umfasst auch ein anschließendes Miethaus.
Es war über Jahrzehnte einer der Sammelpunkte der Söhne des kultivierten jüdischen Bürgertums. Um 1900 waren 70% der Schüler jüdisch; 1938 waren es 50%. Mit dem Beginn der NS-Herrschaft im Jahr 1938 wurde dem ein Ende gesetzt. Ins Gebäude zog die Gauleitung von Niederdonau ein. 1938 bis 1945 wurden die Schulräumlichkeiten im Schottengymnasium vom Gymnasium Wasagasse verwendet.
2003 wurde auf Initiative der Lehrerin Renate Mercsanits und ihrer Schüler das Schulprojekt Erinnern gestartet, um unter anderem die Schicksale ehemaliger jüdischer Schüler zu erforschen.
Im Jahr 2007 prüfte der Stadtschulrat für Wien Vorfälle am Wasagymnasium. Ein Schüler aus der dritten Klasse habe gedroht, eine Schusswaffe in die Schule mitzubringen und quäle Mitschüler. Infolge trat sein Vater, Georg Zakrajsek, Pressesprecher der Österreichischen Notariatskammer, von seiner Funktion zurück. Der Dreizehnjährige lerne von seinem Vater das Schießen. Kurz nach diesem Vorfall wechselte der Schüler die Schule.[1][2]
Nachdem der langjährige Direktor Dr. Michael Sörös zum Landesschulinspektoren ernannt wurde, folgte auf ihn als provisorischer Direktor Mag. Helmut Langegger.[3] Seit dem Schuljahr 2009/10 ist Mag. Johannes Bauer Schulleiter.
Bekannte Schüler

Kulturschaffende
- Andre Asriel (Komponist)
- Felix Braun † (Schriftsteller, Dichter, Dramatiker)
- Andrea Maria Dusl (Filmregisseurin, Autorin, Zeichnerin)
- Georg Drozdowski † (Schriftsteller, Journalist, Übersetzer, Schauspieler)
- Erich Fried † (Lyriker, Übersetzer, Essayist)
- Ernest Gold † (Komponist)
- Peter Hammerschlag † (Dichter, Schriftsteller, Kabarettist, Graphiker)
- Erich Kleiber † (Dirigent)
- Harry Seidler † (Architekt)
- Otto Leichter † (Sozialist, Journalist, Autor)
- Felix Salten † (Schriftsteller)
- Götz Spielmann (Filmregisseur, Drehbuchautor)
- Marcel Prawy † (Dramaturg, Opernkenner, Opernkritiker)
- Heinrich Reif-Gintl † (Intendant, Direktor der Wiener Staatsoper)
- Friedrich Torberg † (Schriftsteller, Journalist, Herausgeber)
- Diego Viga † (Mediziner, Schriftsteller)
- Stefan Zweig † (Schriftsteller)
Wissenschaftler
- Karl Landsteiner † (Pathologe, Serologe, Nobelpreisträger)
- Erwin Chargaff † (Chemiker)
- Julius Tandler † (Arzt, Politiker)
- Ludo Hartmann † (Historiker, Politiker)
Personen aus anderen Bereichen
- Jakob Hegner † (Drucker, Verleger, Übersetzer)
- Helmut Krätzl (Weihbischof)
- Ari Rath (Journalist, Publizist)
- Rainer Nowak (Journalist)
- Henry Strakosch † (Bankier, Geschäftsmann)
Bildungsangebot und Aktivitäten
Das Wasagymnasium ist seit seiner Gründung ein humanistisches Gymnasium, an dem Latein und Altgriechisch unterrichtet werden. Zur Wahl steht aber auch neusprachliche Zweig (mit Latein und Französisch als 2. und 3. Fremdsprache) und das Realgymnasium.
Regelmäßig nehmen Schüler des Wasagymnasiums an verschiedenen Wettbewerben teil, wie z.B. dem Wiener Englisch/Französisch-Redewettbewerb und der Latein- und Griechischolympiade.
Ungefähr 90 Prozent der Schüler besuchen nach der gymnasialen Unterstufe anschließend auch die Oberstufe.
Das Gymnasium nutzt die Möglichkeiten der Autonomieverordnung von Dezember 2003 und hat neue Oberstufenmodelle entwickelt und umgesetzt.
Das Wasagymnasium dient auch als Gastschule für chinesische Kinder in Wien, das Freifach Chinesisch wird ebenfalls unterrichtet.
Die Schule besitzt einen kleinen und einen großen Turnsaal, letzterer befindet sich in der Wasagasse 20.
Seit 2007 ist das Wasagymnasium ein Veranstaltungsort der Nox Latina, der Langen Nacht des Lateinischen.
Einzelnachweise
- ↑ Vorfälle am Wasagymnasium I - Diepresse.com
- ↑ Vorfälle am Wasagymnasium II - Diepresse.com
- ↑ PDF-Elternbrief zum Direktorenwechsel
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7 (Band 5) S. 589.
Weblinks
- Webauftritt der Schule
- Gedenktafel-Enthüllung in der AHS Wasagasse. In: Rathauskorrespondenz vom 22. März 2006 (abgerufen am 6. Januar 2010).
- Zum Schulprojekt „Erinnern“