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„Handelskrieg“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|erläutert den militärischen Handelskrieg; zu der übertragenen Bedeutung einer Auseinandersetzung um Im- und Exporte siehe [[Handelskrieg (Außenhandel)]].}}
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[[Image:Handelskrieg.jpg|thumb|Postkarte mit propagandistischer Darstellung der Versenkung eines englischen Handelskreuzers durch ein deutsches U-Boot im 1. Weltkrieg]]
[[Image:Handelskrieg.jpg|thumb|Postkarte mit propagandistischer Darstellung der Versenkung eines englischen Handelskreuzers durch ein deutsches U-Boot im 1. Weltkrieg]]

Version vom 15. Juli 2010, 21:54 Uhr

Postkarte mit propagandistischer Darstellung der Versenkung eines englischen Handelskreuzers durch ein deutsches U-Boot im 1. Weltkrieg

Als Handelskrieg bezeichnete man ursprünglich die Störung der ökonomischen Nachschubressourcen des Gegners mit kriegerischen Mitteln, heute werden darunter meist aggressive politische Maßnahmen verstanden, die die eigene Volkswirtschaft auf Kosten anderer stärken sollen.

Geschichte

Handelskriege waren vor allem in Seekriegen ein strategisches Mittel, um einem Gegner wirtschaftlich zu schaden. Im Gegensatz zur Piraterie ging es dabei nicht darum, sich unmittelbar an den Gütern gegnerischer Schiffe zu bereichern, sondern diese Güter der feindlichen Nation vorzuenthalten und diese dadurch zu schwächen. In den beiden Weltkriegen wurde darum zum Beispiel vor allem die Versenkung der Schiffe mit der Fracht betrieben. Auch die Belagerung von Städten könnte man als extreme Form des Handelskrieges betrachten.

Konkurrierende Völker und Staaten durch Beraubung ihrer Handelsgüter zu schwächen, war aber oft auch ein willkommener Nebeneffekt von Piraterie. Die Handlungen eines Handelskrieges, Freibeuterei und Piraterie sind in der Vergangenheit darum nicht immer eindeutig unterscheidbar gewesen. Zu Handelskriegen im eigentlichen Sinne kam es aber wohl erst in moderner Zeit.

Ein frühes und wesentliches Beispiel für einen Handelskrieg, der nicht in erster Linie im Rahmen eines Seekrieges stattfand, allerdings auch nicht unmittelbar im Zuge kriegerischer Handlungen, war die Kontinentalsperre von Napoleon Bonaparte gegen Großbritannien 1806.

Der letzte große Handelskrieg zur See fand während der Atlantikschlacht des Zweiten Weltkrieges statt, als England mit einer Seeblockade Deutschland vom Nachschub über See abschnitt und Deutschland versuchte, durch die Versenkung von Frachtschiffen in großem Umfang vor allem mit U-Booten aber auch mit Handelsstörkreuzern, England wirtschaftlich niederzuringen. Die auf deutscher Seite wie auch schon im Ersten Weltkrieg häufig aufgestellte Rechnung, die Seeblockade sei erfolgreich, wenn mehr Schiffsraum (Tonnage) versenkt werde, als zugleich auf Werften gebaut werden könne, führte auch zur gelegentlichen Bezeichnung Tonnagekrieg.