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„Nulltoleranzstrategie“ – Versionsunterschied

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Die '''Nulltoleranzstrategie''' ist eine Lehnübersetzung eines Terminus („Zero Tolerance Policy“), der vom [[Manhattan Institute for Policy Research]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] geprägt wurde und die rigorose Verfolgung von Rechtsverstößen bezeichnet. Grundlage dieser Strategie, die eher als [[Maxime]] bezeichnet werden muss, ist die [[Broken-Windows-Theorie]], ihr Ziel, der [[Verwahrlosung]] und der [[Kriminalität]] in Großstädten zu begegnen.
Die '''Nulltoleranzstrategie''' ist eine Lehnübersetzung eines Terminus („Zero Tolerance Policy“), der vom [[Manhattan Institute for Policy Research]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]] geprägt wurde und die rigorose Verfolgung von Rechtsverstößen bezeichnet. Grundlage dieser Strategie, die eher als [[Maxime]] bezeichnet werden muss, ist die [[Broken-Windows-Theorie]], ihr Ziel, der [[Verwahrlosung]] und der [[Kriminalität]] in Großstädten zu begegnen.
Nach den Neuwahlen des Bürgermeisters 1993 in [[New York City]] setzte [[Rudolph Giuliani]] als Commissioner der [[New York City Police Department|New Yorker Polizei]] William Bratton ein, der als Verfechter der „Zero Tolerance“-Strategie diese erfolgreich machte.
Nach den Neuwahlen des Bürgermeisters 1993 in [[New York City]] setzte [[Rudolph Giuliani]] als Commissioner der [[New York City Police Department|New Yorker Polizei]] William Bratton ein, der als Verfechter der „Zero Tolerance“-Strategie diese erfolgreich machte.

Version vom 18. April 2010, 19:42 Uhr

Die Nulltoleranzstrategie ist eine Lehnübersetzung eines Terminus („Zero Tolerance Policy“), der vom Manhattan Institute for Policy Research in den USA geprägt wurde und die rigorose Verfolgung von Rechtsverstößen bezeichnet. Grundlage dieser Strategie, die eher als Maxime bezeichnet werden muss, ist die Broken-Windows-Theorie, ihr Ziel, der Verwahrlosung und der Kriminalität in Großstädten zu begegnen. Nach den Neuwahlen des Bürgermeisters 1993 in New York City setzte Rudolph Giuliani als Commissioner der New Yorker Polizei William Bratton ein, der als Verfechter der „Zero Tolerance“-Strategie diese erfolgreich machte.

Das Prinzip des radikalen Durchgreifens kann sowohl im großen Maßstab (bundesstaatenweit oder countyweit), als auch im Kleinen, beispielsweise an Schulen oder in der Familie angewandt werden.

Beispiele für eine systematische Anwendung durch staatliche Stellen sind Malaysia und Singapur, welche insbesondere bei Drogendelikten dieses Prinzip seit langem anwenden.

Der Grundsatz, insbesondere in Gebieten mit städtebaulichem Verfall (urban decay) und hoher Kriminalitätsrate auch kleinste Übertretungen zu ahnden, hatte in den USA negative Auswirkungen, die die beachtlichen Erfolge relativieren: Durch Erfolgsvereinbarungen mit der New Yorker Polizei entstand ein Konkurrenzdenken innerhalb des Polizeiapparats, was zu einem Identitätsverlust führte (losing corporate identity). Des Weiteren wurde offensichtlich, dass diese Strategie auch zu einer bloßen Verschiebung des Problems führen kann: So sank die Kriminalitätsrate in Manhattan rapide, während sie vor den Toren New Yorks, in Newark dramatisch anstieg.

Das harte Durchgreifen brachte ferner Bürgerrechtler auf den Plan, die die „zero tolerance“ als unvereinbar mit rechtsstaatlichen Prinzipien sahen.

Das Verfolgen einer Nulltoleranzstrategie kann als besondere Form der Kriminalprävention aufgefasst werden.

Im Jahr 2009 hat die Mordrate in New York einen Rekord-Tiefstand erreicht, welcher gegenüber den 1970er Jahren einen derart ausgeprägten Unterschied (rund 400 gegenüber 2000 Mordfällen) zeigt, dass er als signifikanter Erfolg der Nulltoleranz-Strategie bezeichnet wird.[1] Außer Acht gelassen wird bei dieser Berechnung aber häufig, dass in den 70er Jahren die Abtreibung legalisiert wurde und es somit automatisch zu einer Senkung der Mord-Rate kam.

Einzelnachweise

  1. Nachrichten-Meldung von Schweizer Radio DRS vom 29. Dezember 2009