„Osterschießen“ – Versionsunterschied
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Er wird in den Orten [[Steinigtwolmsdorf]], [[Weifa]], [[Wehrsdorf]], [[Crostau]], [[Schirgiswalde]], [[Ebersdorf (Sachsen)|Ebersdorf]] (bei Löbau), [[Ruppersdorf/O.L.]], [[Rennersdorf/O.L.|Rennersdorf]], [[Berthelsdorf]], [[Neusalza-Spremberg]], [[Kirschau]] und in der Umgebung von [[Hoyerswerda]], sowie in südlichen Gegenden Österreichs (Kärnten, Steiermark), beispielsweise in den Orten [[Rosegg]] und Tibitsch am [[Techelsberg am Wörther See]] ausgeführt. Es wird in kleineren Gruppen, meist bestehend aus Jugendlichen, an einem [[Lagerfeuer]] oder durch das Dorf ziehend „geschossen“. Ab Mitternacht bis zum ersten [[Glockengeläut]] am [[Ostermorgen]] sind die Böllerschüsse weithin zu hören. In Österreich wird das Osterschießen häufig von örtlichen Brauchtumsgruppen gepflegt. |
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Früher galten solche Böllerschüsse als sehr verbreitet und bedeuteten einen Ehren- bzw. Begrüßungssalut. Oft sollten damit aber auch böse Geister durch den Blitz und Donner vertrieben werden. Als christlicher Brauch soll die [[Auferstehung]] [[Jesus von Nazareth|Jesu Christi]] und damit der Sieg über den [[Tod]] damit zum Ausdruck gebracht werden. |
Früher galten solche Böllerschüsse als sehr verbreitet und bedeuteten einen Ehren- bzw. Begrüßungssalut. Oft sollten damit aber auch böse Geister durch den Blitz und Donner vertrieben werden. Als christlicher Brauch soll die [[Auferstehung]] [[Jesus von Nazareth|Jesu Christi]] und damit der Sieg über den [[Tod]] damit zum Ausdruck gebracht werden. ''(siehe auch Diskussionsseite)'' |
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Zum „Schießen“ wird in eine blecherne Milchkanne ein bis faustgroßes Stück [[Calciumcarbid]], auch als Karbid bekannt, sowie einige Milliliter Wasser gegeben. Anschließend wird die Milchkanne mit dem Gummideckel, oder auch Holzdeckel fest verschlossen. Durch die Reaktion des Wasser mit dem Carbid entsteht [[Ethin]] (auch als ''Acetylen'' bekannt), ein hochentzündliches [[Gas]]. Am Boden der Milchkanne befindet sich ein kleines Loch, durch welches nach einer gewissen Wartezeit das Ethin-Luft-Gemisch in der Milchkanne gezündet wird. Hierbei wird der Deckel der Milchkanne bis einige dutzend Meter mit einem lauten Knall weggesprengt. Teilweise wird Osterschießen auch auf dieselbe Art mit Kanonen praktiziert. |
Zum „Schießen“ wird in eine blecherne Milchkanne ein bis faustgroßes Stück [[Calciumcarbid]], auch als Karbid bekannt, sowie einige Milliliter Wasser gegeben. Anschließend wird die Milchkanne mit dem Gummideckel, oder auch Holzdeckel fest verschlossen. Durch die Reaktion des Wasser mit dem Carbid entsteht [[Ethin]] (auch als ''Acetylen'' bekannt), ein hochentzündliches [[Gas]]. Am Boden der Milchkanne befindet sich ein kleines Loch, durch welches nach einer gewissen Wartezeit das Ethin-Luft-Gemisch in der Milchkanne gezündet wird. Hierbei wird der Deckel der Milchkanne bis einige dutzend Meter mit einem lauten Knall weggesprengt. Teilweise wird Osterschießen auch auf dieselbe Art mit Kanonen praktiziert. |
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Version vom 7. April 2010, 01:12 Uhr
Das Osterschießen ist ein Brauch, der zu Ostern in der Nacht vom Karsamstag zum Ostersonntag in der östlichen Oberlausitz stattfindet. Er wird in den Orten Steinigtwolmsdorf, Weifa, Wehrsdorf, Crostau, Schirgiswalde, Ebersdorf (bei Löbau), Ruppersdorf/O.L., Rennersdorf, Berthelsdorf, Neusalza-Spremberg, Kirschau und in der Umgebung von Hoyerswerda, sowie in südlichen Gegenden Österreichs (Kärnten, Steiermark), beispielsweise in den Orten Rosegg und Tibitsch am Techelsberg am Wörther See ausgeführt. Es wird in kleineren Gruppen, meist bestehend aus Jugendlichen, an einem Lagerfeuer oder durch das Dorf ziehend „geschossen“. Ab Mitternacht bis zum ersten Glockengeläut am Ostermorgen sind die Böllerschüsse weithin zu hören. In Österreich wird das Osterschießen häufig von örtlichen Brauchtumsgruppen gepflegt.
Früher galten solche Böllerschüsse als sehr verbreitet und bedeuteten einen Ehren- bzw. Begrüßungssalut. Oft sollten damit aber auch böse Geister durch den Blitz und Donner vertrieben werden. Als christlicher Brauch soll die Auferstehung Jesu Christi und damit der Sieg über den Tod damit zum Ausdruck gebracht werden. (siehe auch Diskussionsseite)
Zum „Schießen“ wird in eine blecherne Milchkanne ein bis faustgroßes Stück Calciumcarbid, auch als Karbid bekannt, sowie einige Milliliter Wasser gegeben. Anschließend wird die Milchkanne mit dem Gummideckel, oder auch Holzdeckel fest verschlossen. Durch die Reaktion des Wasser mit dem Carbid entsteht Ethin (auch als Acetylen bekannt), ein hochentzündliches Gas. Am Boden der Milchkanne befindet sich ein kleines Loch, durch welches nach einer gewissen Wartezeit das Ethin-Luft-Gemisch in der Milchkanne gezündet wird. Hierbei wird der Deckel der Milchkanne bis einige dutzend Meter mit einem lauten Knall weggesprengt. Teilweise wird Osterschießen auch auf dieselbe Art mit Kanonen praktiziert.
Aus Lärmschutzgründen wurden Schießzeiten in den meisten Orten festgelegt.