„Endanflug“ – Versionsunterschied
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Mit '''Endanflug''' (engl.: ''Final approach'') wird in der kommerziellen [[Luftfahrt]], dem [[Luftverkehr]], der letzte Teil des [[Landeanflug]]es bezeichnet. |
Mit '''Endanflug''' (engl.: ''Final approach'') wird in der kommerziellen [[Luftfahrt]], dem [[Luftverkehr]], der letzte Teil des [[Landeanflug]]es bezeichnet. |
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Version vom 12. März 2010, 22:13 Uhr

Mit Endanflug (engl.: Final approach) wird in der kommerziellen Luftfahrt, dem Luftverkehr, der letzte Teil des Landeanfluges bezeichnet.
Er beginnt, wenn sich das Fluggerät Endanflugsektor (final approach area) auf der Schnittstelle von der Endanflughöhe und der Endanflugfläche (engl. final approach level) der Entscheidungshöhe (final approach fix) befindet. Im Endanflug erhöht der Pilot die Klappenstellung (engl. flaps) und nimmt über diese Fahrt (engl. gear) zurück. Der Copilot (engl. assisting pilot) geht mit dem Piloten (engl. flying pilot) letztmalig die Landechecklisten durch, und holt sich bei bewachten Flugplätzen die Freigabe zur Landung (landing clearance). Dabei bekommt er von der Anflugkontrolle das aktuelle Flugwetter mitgeteilt und den Endanflugkurs (engl. final approach track) mit Zuweisung der vorgesehenen Landebahn (engl. runway) und die Staffelung.
Bei unbewachten Flugplätzen ist zwingend eine Platzrunde vorgeschaltet, um Hindernisse auf der Start- und Landebahn (engl. runway) auszuschließen. Hier richtet sich der Pilot nur nach der Landebahn-Befeuerung des Flughafens oder Flugplatzes.
Der Abschluss des Endanflugs ist in der Regel die Landung, alternativ ein missed approach.
Gelegentlich muss unter widrigen Wetterbedingungen: Blitzeis, Nebel, Gewitter über dem Zielflughafen auf das Flugzeug auf einen Ausweichflughafen umgeleitet werden.
Endanflug von Verkehrsflugzeugen
Endanflug von Flugzeugen an militärischen Flugplätzen
Ein Flugzeug wird vom Präzisionsanflugradar durch einen Fluglotsen übernommen und verbal zum Entscheidungssektor geführt. Nun entscheidet sich, ob ein Anflug nach Sichtflugregeln (VFR) oder nach Instumentenflugregeln (IFR) fortgesetzt werden kann:
Endanflug bei Flügen unter Sichtflugbedingungen (VFR)
Zunächst fliegt der Pilot das Flugzeug eine Platzrunde in seitlichem Abstand von 1 NM zur Piste, um festzustellen ob die Runway frei ist. Danach kehrt er in den Anflugsektor zurück. Anflug- und Sinkgeschwindigkeit werden üblicherweise so aufeinander abgestimmt, dass der Sinkflug bei Motorflugzeugen im Drei-Grad-Winkel zur Horizontalen durchgeführt wird. Als Endanflug beim Sichtflug wird der Teil der Platzrunde bezeichnet der direkt zur Landebahn in Landerichtung ausgerichtet bis zum Landeanflug mit anschließender Landung geflogen wird.
Endanflug beim Präzisions-Instrumenten Anflug (ILS-Approach)
Der Pilot schaltet das Flugzeug auf in das Instrumentenlandesystem des Zielflughafens. Beim ILS ist der Start des Finalsegments der FAP (Final Approach Point), also der letzte ILS-Marker. Das Segment endet je nach ILS-Kategorie (englisches Kürzel CAT) laut ICAO-Code des Flughafens in 200 Fuß (CAT I) oder 50 Fuß (CAT II/III) über dem Ende der Landebahn THR (Threshold) außerhalb der Landebahn. Der Gleitwinkel für ILS-Anflüge muss ebenfalls laut IACO zwischen 2,5° und 3,5° für CAT I und unbedingt auf 3° für CAT II/III gehalten werden.
Die daraus resultierende Sinkrate ist abhängig von der Eigengeschwindigkeit des Luftfahrzeuges und kann überschläglich mit folgender Faustformel errechnet werden:
VGS Geschwindikeit über Grund in Knoten * 5 = Sinkrate in Fuß pro Minute
Der Final Approach Segment endet mit dem Landeanflug und der Landung oder dem Abbruch des Landeanflugs (missed approach), wenn der Pilot bei Erreichen der Entscheidungshöhe die Landebahn nicht erkennen kann.
Risiken im Endanflug
Plötzlich auftretende Turbulenzen über dem Anflugsektor sind bei einem im Anflug befindlichen Luftfahrzeug in der Lage, dieses in einen instabilen Anflug zu bringen und unsanft auf die Piste zu drücken, was im Extremfall zur Beschädigung des Flugzeuges und zum Schaden an Personen führen kann. Bei höher gelegenen, oft in freiem Gelände liegenden Flugplätzen besteht die Gefahr von unerwartet auftretenden Böen oder Scherwinden erfasst zu werden, was ebenfalls eine Gefährdung der Landung darstellt.
Abbruch des Anfluges
- Zwingende Gründe für eine Abbruch: unzureichende Sicht bei der Entscheidungshöhe, anhaltendende erkannte Windscherung, unstabiler Anflug, blockierte Piste, durch Verkehr, Schnee oder Eis;
- Bereits in der Luft: gemeldeter Glatteisregen oder Gewitter über dem Zielflughafen -flugplatz.
- Mögliche Konsequenzen eines abgebrochenen Anfluges (Verspätung, ausweichen zum Ausweichflugplatz, Verunsicherung der Passagiere, höhere Anforderungen an die Piloten/Lotsen etc., höherer Kerosinverbrauch)
Endanflug mit Segelflugzeugen
Im Segelflug, insbesondere auf Streckensegelflug, hat der Endanflug eine andere Bedeutung. Als Endanflug wird hier der letzte geradeaus gerichtete Gleitflug ohne weiteren Aufwind vor dem Erreichen der Platzrunde des Zielflugplatzes bezeichnet. Bei ihm gilt es die zuvor erreichte Flughöhe leistungsoptimal zu verbrauchen. Grundlage dafür ist die Geschwindigkeitspolare bzw. die Gleitzahl des jeweiligen Segelflugzeugs. Beim Segelflug soll die letzte Kurve in einer Höhe von mindestens 100 Metern über der aktuellen Platzhöhe beendet sein. Der Endanflug wird mit einer Sicherheitsreserve (Höhe und Geschwindigkeit) begonnen.
Für Wettbewerbsflieger ist es von großer Bedeutung genau zu berechnen oder sich von einem Endanflugrechner berechnen zu lassen, aus welcher Höhe er den Zielort erreichen kann. Ist eine ausreichende Höhe erreicht, kann auf zeitraubendes Kreisen im Aufwind verzichtet werden. Damit erhöht sich die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Chancen auf den Sieg.
Siehe auch
Weblinks
- Video von Youtube: Landeanflug einer Boeing 777 auf Hongkongs ehemaligem Flughafen Kai Tak mit fast missglücktem Aufsetzen aufgrund von starkem Seitenwind (zum Ansehen ist Adobe Flash erforderlich)
- Datenbank mit detaillierten Luftverkehrsdaten zu Flughäfen (ICAO-Code-Suche)