„Haßberge“ – Versionsunterschied
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Die '''Haßberge''' sind ein bis {{Höhe|512.2|DE-NN|link=true}} hoher [[Mittelgebirge|Mittelgebirgszug]] nördlich des [[Main]]s in [[Unterfranken]], [[Bayern]] (Deutschland). |
Die '''Haßberge''' sind ein bis {{Höhe|512.2|DE-NN|link=true}} hoher [[Mittelgebirge|Mittelgebirgszug]] nördlich des [[Main]]s in [[Unterfranken]], [[Bayern]] (Deutschland). Das Hügelland wird durch das Maintal von seinem Schwestergebirge, dem [[Steigerwald]] getrennt. Die Randhöhen beider Waldgebirge fallen steil zum Main hin ab. Zwischen [[Ebelsbach]] und [[Haßfurt]] durchstößt der Fluss das Bergland in einem breiten Durchbruchstal und schafft so eine bequeme Verbindung zwischen dem Obermain und dem fruchtbaren Mittelmaingebiet. |
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⚫ | Die Herkunft der Bezeichnung Haßberge ist unklar. Einer Theorie zufolge wurde der Name ''Haßberge'' vom Stamm der [[Chatten]] abgeleitet, der ehemals in diesem Gebiet gesiedelt haben soll. Der Stammesname "Chatten" wandelte sich im Lauf der Jahrhunderte zur heute gebräuchlichen Namensform "[[Hessen]]". Im 7. Jahrhundert n. Chr. war die Form "Hassi" gebräuchlich. Andere Forscher sehen einen Zusammenhang mit einer "Hasenfurt" über den Main ([[Haßfurt]]). Hier soll ein seichter Flußübergang auch "Hasenfüßen" die gefahrlose Überquerung des Flusses ermöglicht haben. |
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[[Datei:Zeilberg 2.jpg|thumb|Das Hügelland der Haßberge vom Osthang des Zeilberges bei Maroldsweisach]] |
[[Datei:Zeilberg 2.jpg|thumb|Das Hügelland der Haßberge vom Osthang des Zeilberges bei Maroldsweisach]] |
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[[Datei:Hassberge.jpg|thumb|Typische Haßberglandschaft bei Ebern. Blick vom ehemaligen Standortübungsplatz nach Süden]] |
[[Datei:Hassberge.jpg|thumb|Typische Haßberglandschaft bei Ebern. Blick vom ehemaligen Standortübungsplatz nach Süden]] |
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Die Haßberge sind |
Die Haßberge sind zentraler Teil des [[Naturpark Haßberge|Naturparks Haßberge]], dessen ausgedehnte Mischwälder von zahlreichen Wanderwegen durchzogen werden. Der Naturpark ersteckt sich von der ehemaligen Zonengrenze bei [[Bad Königshofen]] bis zum Main bei [[Hallstadt]]. Jenseits des Mains schließt sich der Naturpark Steigerwald an. |
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Ungewöhnlich ist der Reichtum des Landstriches an historischen [[Burg]]- und [[Schloss (Architektur)|Schlossanlagen]], von denen über 40 als [[Ruine]]n erhalten blieben oder noch bewohnt werden. Mehrere ehemals stark befestigte Städte am Rand des Gebirges konnten sich ihre historischen Ensembles weitgehend bewahren. |
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== Der Landschaftsname == |
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⚫ | Die Herkunft der Bezeichnung Haßberge ist unklar. Einer Theorie zufolge wurde der Name ''Haßberge'' vom Stamm der [[Chatten]] abgeleitet, der ehemals in diesem Gebiet gesiedelt haben soll. Der Stammesname "Chatten" wandelte sich im Lauf der Jahrhunderte zur heute gebräuchlichen Namensform "[[Hessen]]". Im 7. Jahrhundert n. Chr. war die Form "Hassi" gebräuchlich. Andere Forscher sehen einen Zusammenhang mit einer "Hasenfurt" über den Main ([[Haßfurt]]). Hier soll ein seichter Flußübergang auch "Hasenfüßen" und "Angshasen" die gefahrlose Überquerung des Flusses ermöglicht haben. |
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„Hasa“ könnte sich nach [[Hans Bahlow]] auch von einer Sumpf-, Moor- und Riedlandschaft am Main ableiten. Der [[Sprachwissenschaft]]ler [[Peter von Polenz]] sah sogar einen möglichen Zusammenhang mit dem Fluss Nassach, der bei Haßfurt in den Main mündet. Heinrich Kunstmann führte den Wortstamm auf das westslawische Wort „chasa“ zurück, sah also einen Zusammenhang mit der wendischen Besiedlung der Region. Nach dieser Interpretation würde der Landschaftsname „Berge der Schar, des Volkes“ bedeuten. |
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== Geographie == |
== Geographie == |
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Das Landschaftsbild ist eher unspektakulär, wird aber wegen der kulissenhaften Gruppierung der dicht bewaldeten Bergrücken von vielen Besuchern als besonders reizvoll empfunden. Das Relief ist als Folge des gestörten Bodenaufbaus oft unruhig und kleinräumig verengt. |
Das Landschaftsbild ist eher unspektakulär, wird aber wegen der kulissenhaften Gruppierung der dicht bewaldeten Bergrücken von vielen Besuchern als besonders reizvoll empfunden. Das Relief ist als Folge des gestörten Bodenaufbaus oft unruhig und kleinräumig verengt. |
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Gegen den Main fällt das kleine Gebirge in einer Stufe steil zum Vorland ab, während es nach Norden wesentlich sanfter ausläuft. Gegenüber des Mains steigt das dünner besiedelte Schwestergebirge des Steigerwaldes empor, nördlich des [[Itz]]tals beginnt der [[Fränkischer Jura|Fränkische Jura]], der besonders von den Randhöhen der Haßberge zwischen Ebern und Lichtenstein gut zu überblicken ist ( |
Gegen den Main und nach Westen fällt das kleine Gebirge in einer Stufe steil zum Vorland ab, während es nach Norden und Osten wesentlich sanfter ausläuft. Der Ostabfall wird von zahlreichen Bächen zergliedert. Gegenüber des Mains steigt das dünner besiedelte Schwestergebirge des Steigerwaldes empor, nördlich des [[Itz]]tals beginnt der [[Fränkischer Jura|Fränkische Jura]], der besonders von den Randhöhen der Haßberge zwischen Ebern und Lichtenstein gut zu überblicken ist (Staffelberg, Oberes Maintal). |
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Einen guten Überblick über das Hügelland bieten einige Aussichtsplätze und Türme wie etwa der [[Aussichtsturm]] auf der Schwedenschanze bei Hofheim oder die Burg Altenstein bei Maroldsweisach. Vom nahen Zeilberg ermöglicht der Rundweg um den Steinbruch weitere Ausblicke. Von dort bietet sich zusätzlich ein Panorama der [[Rhön]] und des [[Thüringer Wald]]es. |
Einen guten Überblick über das Hügelland bieten einige Aussichtsplätze und Türme wie etwa der [[Aussichtsturm]] auf der Schwedenschanze bei Hofheim oder die Burg Altenstein bei Maroldsweisach. Vom nahen Zeilberg ermöglicht der Rundweg um den Steinbruch weitere Ausblicke. Von dort bietet sich zusätzlich ein Panorama der [[Rhön]] und des [[Thüringer Wald]]es. |
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Die Städte liegen alle am Gebirgsrand. Das Innere ist weitgehend Bauern- und Waldland, zahlreiche [[Mühle]]n beleben das Landschaftsbild. Die Region im Südosten (Lautertal um [[Kirchlauter]]) |
Die Städte liegen alle am Gebirgsrand. Nur Ebern ist vollständig in die Randhöhen eingebettet. Das Innere der Haßberge ist weitgehend Bauern- und Waldland, zahlreiche [[Mühle]]n beleben das Landschaftsbild. Die Region im Südosten (Lautertal um [[Kirchlauter]]) wird "Heilige Länder" genannt. |
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=== Berge === |
=== Berge === |
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* [[Bramberg (Haßberge)|Bramberg]] ({{Höhe|495}}) − mit Ruine der [[Burg Bramberg (Haßberge)|Burg Bramberg]] |
* [[Bramberg (Haßberge)|Bramberg]] ({{Höhe|495}}) − mit Ruine der [[Burg Bramberg (Haßberge)|Burg Bramberg]] |
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* Stachel ({{Höhe|487}}) |
* Stachel ({{Höhe|487}}) |
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* Schwedenschanze ({{Höhe|487}}) − mit der Wallanlage [[Schwedenschanze (Haßberge)|Schwedenschanze]] |
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* Rosenberg ({{Höhe|476}}) |
* Rosenberg ({{Höhe|476}}) |
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* Lußberg ({{Höhe|464}}) |
* Lußberg ({{Höhe|464}}) |
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=== Fließgewässer === |
=== Fließgewässer === |
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Zu den [[Fließgewässer]]n in und an den Haßbergen gehören [[Fränkische Saale]] im Norden, [[Baunach (Fluss)|Baunach]] im Osten, [[Lauter (Baunach)|Lauter]] im Südosten, [[Main]] im Süden sowie [[Nassach (Main)|Nassach]] und [[Lauer (Fluss)|Lauer]] im Westen. |
Zu den [[Fließgewässer]]n in und an den Haßbergen gehören die [[Fränkische Saale]] im Norden, [[Baunach (Fluss)|Baunach]] im Osten, [[Itz]] im Nordosten, [[Lauter (Baunach)|Lauter]] im Südosten, [[Main]] im Süden sowie [[Nassach (Main)|Nassach]] und [[Lauer (Fluss)|Lauer]] im Westen. |
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=== Ortschaften === |
=== Ortschaften === |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Bild:Zeil am Main 10.jpg|thumb|Die Altstadt von Zeil am Main, einer ehemaligen Amtsstadt des Hochstiftes Bamberg]] |
[[Bild:Zeil am Main 10.jpg|thumb|Die Altstadt von Zeil am Main, einer ehemaligen Amtsstadt des Hochstiftes Bamberg]] |
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Die [[Frühmittelalter|frühmittelalterliche]] Besiedlung der Haßberge belegen u.a. [[Merowinger|merowingische]] [[Reihengrab|Reihengräber]] in [[Mürsbach]]. Aus der [[Karolinger|karolingischen]] Epoche stammen die Gräber in Fischbach bei Ebern. |
Die [[Frühmittelalter|frühmittelalterliche]] Besiedlung der Haßberge belegen u.a. [[Merowinger|merowingische]] [[Reihengrab|Reihengräber]] in [[Mürsbach]]. Aus der [[Karolinger|karolingischen]] Epoche stammen die Gräber in Fischbach bei Ebern. |
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Nach dem Zerfall des [[Thüringen|Thüringer Herzogtums]] im frühen 8. Jahrhundert drangen [[Franken (Volk)|fränkische]] Siedler entlang der Mainachse bis in die Haßberge vor und überlagerten die [[Thüringer|altthüringische]] Vorbevölkerung. Gleichzeitig strömten von Osten [[Westslawen|westslawische]] Stämme bis in den Schweinfurter Gau. Die Westwanderung dieser Bevölkerungsteile wurde hauptsächlich durch das Vordringen der [[Awaren]] ausgelöst. Die fränkischen Grundherren erlaubten diesen „Wenden“ oft die Ansiedlung und stellten sie sogar teilweise den übrigen Reichsangehörigen gleich. Teilweise wurden wohl auch planmäßig slawische Kriegsgefangene zur Siedlungsgründung herangezogen. Zahlreiche Ortsnamen mit der Endung –wind künden noch von diesen Vorgängen. So weist etwa der Name der Gemeinde ''Ditterswind'' auf die Ansiedlung von [[Wenden]] durch einen fränkischen Grundherren Dieter oder Dietrich. Diese Slawensiedlungen finden sich hauptsächlich im Norden und Osten der Haßberge (Bischwind, Geroldswind, Kurzewind, Voccawind). |
Nach dem Zerfall des [[Thüringen|Thüringer Herzogtums]] im frühen 8. Jahrhundert drangen [[Franken (Volk)|fränkische]] Siedler entlang der Mainachse bis in die Haßberge vor und überlagerten die [[Thüringer|altthüringische]] Vorbevölkerung. Gleichzeitig strömten von Osten [[Westslawen|westslawische]] Stämme bis in den Schweinfurter Gau. Die Westwanderung dieser Bevölkerungsteile wurde hauptsächlich durch das Vordringen der [[Awaren]] ausgelöst. Die fränkischen Grundherren erlaubten diesen „Wenden“ oft die Ansiedlung und stellten sie sogar teilweise den übrigen Reichsangehörigen gleich. Teilweise wurden wohl auch planmäßig slawische Kriegsgefangene zur Siedlungsgründung herangezogen. Zahlreiche Ortsnamen mit der Endung –wind künden noch von diesen Vorgängen. So weist etwa der Name der Gemeinde ''Ditterswind'' auf die Ansiedlung von [[Wenden]] durch einen fränkischen Grundherren Dieter oder Dietrich. Diese Slawensiedlungen finden sich hauptsächlich im Norden und Osten der Haßberge (Bischwind, Geroldswind, Kurzewind, Voccawind). Auch der Ortsname Ibind bei Burgpreppach geht auf slawische Ursprünge zurück. Ursprünglich hieß das Dorf „Immenwinden“. Die wendischen Ursiedler widmeten sich hier offenbar bevorzugt der Bienenzucht und [[Imkerei]]. |
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Die [[Germanisierung]] der Main-Rednitzwenden war wohl bereits kurz nach der Gründung des [[Bistum Bamberg|Bistums Bamberg]] weitgehend abgeschlossen. Das Bistum entstand hauptsächlich als Stützpunkt der Slawenmission. |
Die [[Germanisierung]] der Main-Rednitzwenden war wohl bereits kurz nach der Gründung des [[Bistum Bamberg|Bistums Bamberg]] weitgehend abgeschlossen. Das Bistum entstand hauptsächlich als Stützpunkt der Slawenmission. |
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=== Frühe Neuzeit === |
=== Frühe Neuzeit === |
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Während des [[Deutscher Bauernkrieg |Deutschen Bauernkrieges]] (1525) kam es auch in den Haßbergen zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Aufständigen zerstörten und plünderten zahlreiche Ansitze des Adels, gegen dessen Übermut sich die Erhebung hauptsächlich richtete. Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte (Schlacht bei Königshofen) begab sich der Würzburger Bischof auf eine Stafexpedition durch sein Stiftsgebiet. Die Rädelsführer des Aufstandes wurden auf den Markplätzen der Städte öffentlich enthauptet. |
Während des [[Deutscher Bauernkrieg |Deutschen Bauernkrieges]] (1525) kam es auch in den Haßbergen zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Aufständigen zerstörten und plünderten zahlreiche Ansitze des Adels, gegen dessen Übermut sich die Erhebung hauptsächlich richtete. Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte (Schlacht bei Königshofen) begab sich der Würzburger Bischof auf eine Stafexpedition durch sein Stiftsgebiet. Die Rädelsführer des Aufstandes wurden auf den Markplätzen der Städte öffentlich enthauptet. Auch im Hochstift Bamberg wurde nicht weniger blutig Gericht gehalten. |
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Der [[Adel]] nutzte die günstige Gelegenheit und versuchte meist erfolgreich, die Bindungen an die [[Hochstift]]e aufzukündigen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Rittergeschlechter zusätzlich zu ihren [[Lehen]] umfangreichen Eigenbesitz ([[Allod]]) erworben. Die Zerstörungen des Bauernaufstandes wurden durch vielfach weit überhöhte [[Schadenersatz]]forderungen ausgeglichen. Zahlreiche neue Schlossbauten entstanden unter Verwendung dieser unrechtmäßig eingeforderten Summen. Viele der ehemaligen bischöflichen Dienstmannen schlossen sich zudem der [[Reformation]] an, um sich auch in konfessioneller Hinsicht von den alten Bindungen zu lösen. |
Der [[Adel]] nutzte die günstige Gelegenheit und versuchte meist erfolgreich, die Bindungen an die [[Hochstift]]e aufzukündigen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Rittergeschlechter zusätzlich zu ihren [[Lehen]] umfangreichen Eigenbesitz ([[Allod]]) erworben. Die Zerstörungen des Bauernaufstandes wurden durch vielfach weit überhöhte [[Schadenersatz]]forderungen ausgeglichen. Zahlreiche neue Schlossbauten entstanden unter Verwendung dieser unrechtmäßig eingeforderten Summen. Viele der ehemaligen bischöflichen Dienstmannen schlossen sich zudem der [[Reformation]] an, um sich auch in konfessioneller Hinsicht von den alten Bindungen zu lösen. |
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Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] war besonders der Baunachgrund von zahlreichen Truppendurchzügen und Einquartierungen betroffen. Die Soldaten verbreiteten zudem [[Seuche]]n wie etwa die [[Pest]] in den Städten und Dörfern. Wie anderen Ortes kam es zu zahlreichen [[Vergewaltigung]]en und [[Totschlag|Totschlägen]]. Einige Dörfer wurden sogar vollständig entvölkert. |
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] war besonders der Baunachgrund von zahlreichen Truppendurchzügen und Einquartierungen betroffen. Die Soldaten verbreiteten zudem [[Seuche]]n wie etwa die [[Pest]] in den Städten und Dörfern. Wie anderen Ortes kam es zu zahlreichen [[Vergewaltigung]]en und [[Totschlag|Totschlägen]]. Einige Dörfer wurden sogar vollständig entvölkert. |
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Das bambergische Städtchen Zeil entwickelte sich zwischen 1616 und 1631 zu einer Hochburg der [[Hexenverfolgung]] im Hochstift Bamberg. Der fanatische „Hexenbrenner“ Fürstbischof [[Johann Georg II. Fuchs von Dornheim]] ließ viele, vor allem wohlhabende Bürger seiner Residenzstadt nach Zeil überführen, dort aburteilen und hinrichten. Die oft beträchtlichen Vermögen wurden von den Hexenrichtern eingezogen. Die Bürgerschaft musste in den Türmen der Stadbefestigung zusätzliche Arrestzellen einrichten, um der Flut der Angeklagten Herr zu werden. Unter der [[Folter]] beschuldigten vor allem die zahlreichen verdächtigen Frauen oft Mitbürger und Verwandte, die dann ebenfalls dem Wahn zum Opfer fielen. Insgesamt wurden etwa 1000 Menschen -davon ungefähr 750 Frauen - während der Hexenverfolgungen im Hochstift Bamberg ermordet. Die Verbrechen konnten erst durch das Eingreifen des [[Reichshofrat]]es beendet werden. |
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Nach dem [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] begann jedoch besonders in den Gebieten des Hochstifts Würzburg ein bemerkenswerter Aufschwung, der mit dem „[[Wirtschaftswunder]]“ nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist. Unter der Regierung des [[Fürstbischof]]s Johann Philipp von Schönborn entwickelte sich das Hochstift zum „obrigkeitlich betreuten Wohlfahrtsstaat merkantilistischer Orientierung“ (Otto Meyer). |
Nach dem [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] begann jedoch besonders in den Gebieten des Hochstifts Würzburg ein bemerkenswerter Aufschwung, der mit dem „[[Wirtschaftswunder]]“ nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist. Unter der Regierung des [[Fürstbischof]]s Johann Philipp von Schönborn entwickelte sich das Hochstift zum „obrigkeitlich betreuten Wohlfahrtsstaat merkantilistischer Orientierung“ (Otto Meyer). |
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Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten werden durch einige markierte Routen verbunden. Neben dem „Burgen- uns Schlösser-Wanderweg“, dem „[[Burgenkundlicher Lehrpfad Haßberge|Burgenkundlichen Lehrpfad Haßberge]]“, dem „Kelten-Erlebnisweg“ führt auch ein Abschnitt der insgesamt 250 km langen „Straße der Fachwerk-Romantik“ durch das kleine Gebirge. |
Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten werden durch einige markierte Routen verbunden. Neben dem „Burgen- uns Schlösser-Wanderweg“, dem „[[Burgenkundlicher Lehrpfad Haßberge|Burgenkundlichen Lehrpfad Haßberge]]“, dem „Kelten-Erlebnisweg“ führt auch ein Abschnitt der insgesamt 250 km langen „Straße der Fachwerk-Romantik“ durch das kleine Gebirge. |
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Nach der Jahrtausendwende setzten verstärkt Bemühungen ein, den ungewöhnlichen Burgen- und Schlösserreichtum der Haßberge touristisch auszuwerten. Die Burgruinen wurden teilweise sehr aufwendig saniert oder zumindest notgesichert und durch Informationstafeln und [[Broschüre]]n erschlossen. Auch die noch bewohnten Schlösser wurden in die Werbung für das „Land |
Nach der Jahrtausendwende setzten verstärkt Bemühungen ein, den ungewöhnlichen Burgen- und Schlösserreichtum der Haßberge touristisch auszuwerten. Die Burgruinen wurden teilweise sehr aufwendig saniert oder zumindest notgesichert und durch Informationstafeln und [[Broschüre]]n erschlossen. Auch die noch bewohnten Schlösser wurden in die Werbung für das „Land der Burgen, Schlösser und Ruinen“ einbezogen. Dies führte allerdings zu unerwarteten Konflikten mit einigen der Eigentümer, die sich gegen die „Werbung mit [[Privateigentum]]“ wehren und teilweise unfreundlich auf Besucher ihrer Anwesen reagieren. Diese Schlossanlagen wurden jedoch häufig unter Verwendung beträchtlicher staatlicher Fördergelder saniert. |
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Das [[Weltkulturerbe]] „Altstadt Bamberg“ liegt nur wenige Kilometer südlich der Haßberge. Auch die ehemalige Herzogstadt Coburg und das Obere Maintal mit dem [[Kloster Banz]] und der Wallfahrtskirche [[Vierzehnheiligen]] sind in kurzen Ausflügen auch mit dem Fahrrad erreichbar. Südlich des Maines beginnt der „[[Naturpark Steigerwald]]“, dessen Landschaftsbild stark an die Haßberge erinnert. |
Das [[Weltkulturerbe]] „Altstadt Bamberg“ liegt nur wenige Kilometer südlich der Haßberge. Auch die ehemalige Herzogstadt Coburg und das Obere Maintal mit dem [[Kloster Banz]] und der Wallfahrtskirche [[Vierzehnheiligen]] sind in kurzen Ausflügen auch mit dem Fahrrad erreichbar. Südlich des Maines beginnt der „[[Naturpark Steigerwald]]“, dessen Landschaftsbild stark an die Haßberge erinnert. |
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*Gerd Geyer, Hermann Schmidt-Kaler: ''Die Haßberge und ihr Vorland'' (Wanderungen in die Erdgeschichte, 20). München, 2006. ISBN 978-3-89937-067-6 |
*Gerd Geyer, Hermann Schmidt-Kaler: ''Die Haßberge und ihr Vorland'' (Wanderungen in die Erdgeschichte, 20). München, 2006. ISBN 978-3-89937-067-6 |
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*''Die Haßberge'' (Zeitschrift des Haßberg-Vereins). Ermershausen, 1986-1999 |
*''Die Haßberge'' (Zeitschrift des Haßberg-Vereins). Ermershausen, 1986-1999 |
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*''Der Haßgau - Das Land der Schlösser, Burgen und Ruinen''. Hofheim, überarb. Aufl., 1977 |
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*Helmut Hey: ''Straße der Fachwerk-Romantik - rund 250 km durchs Land der Franken, ein praktischer Führer durch den Naturpark Haßberge ... für Autofahrer u. Wanderer''. Schweinfurt, 1988. ISBN 3-9801955-0-3 |
*Helmut Hey: ''Straße der Fachwerk-Romantik - rund 250 km durchs Land der Franken, ein praktischer Führer durch den Naturpark Haßberge ... für Autofahrer u. Wanderer''. Schweinfurt, 1988. ISBN 3-9801955-0-3 |
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*Heinrich Höllerl: ''Hassberge''. Hof (Saale), 1979. ISBN 3-921615-28-3 |
*Heinrich Höllerl: ''Hassberge''. Hof (Saale), 1979. ISBN 3-921615-28-3 |
Version vom 27. Februar 2009, 14:07 Uhr
Die Haßberge sind ein bis 512,2 m ü. NN hoher Mittelgebirgszug nördlich des Mains in Unterfranken, Bayern (Deutschland). Das Hügelland wird durch das Maintal von seinem Schwestergebirge, dem Steigerwald getrennt. Die Randhöhen beider Waldgebirge fallen steil zum Main hin ab. Zwischen Ebelsbach und Haßfurt durchstößt der Fluss das Bergland in einem breiten Durchbruchstal und schafft so eine bequeme Verbindung zwischen dem Obermain und dem fruchtbaren Mittelmaingebiet.


Die Haßberge sind zentraler Teil des Naturparks Haßberge, dessen ausgedehnte Mischwälder von zahlreichen Wanderwegen durchzogen werden. Der Naturpark ersteckt sich von der ehemaligen Zonengrenze bei Bad Königshofen bis zum Main bei Hallstadt. Jenseits des Mains schließt sich der Naturpark Steigerwald an.
Ungewöhnlich ist der Reichtum des Landstriches an historischen Burg- und Schlossanlagen, von denen über 40 als Ruinen erhalten blieben oder noch bewohnt werden. Mehrere ehemals stark befestigte Städte am Rand des Gebirges konnten sich ihre historischen Ensembles weitgehend bewahren.
Der Landschaftsname
Die Herkunft der Bezeichnung Haßberge ist unklar. Einer Theorie zufolge wurde der Name Haßberge vom Stamm der Chatten abgeleitet, der ehemals in diesem Gebiet gesiedelt haben soll. Der Stammesname "Chatten" wandelte sich im Lauf der Jahrhunderte zur heute gebräuchlichen Namensform "Hessen". Im 7. Jahrhundert n. Chr. war die Form "Hassi" gebräuchlich. Andere Forscher sehen einen Zusammenhang mit einer "Hasenfurt" über den Main (Haßfurt). Hier soll ein seichter Flußübergang auch "Hasenfüßen" und "Angshasen" die gefahrlose Überquerung des Flusses ermöglicht haben.
„Hasa“ könnte sich nach Hans Bahlow auch von einer Sumpf-, Moor- und Riedlandschaft am Main ableiten. Der Sprachwissenschaftler Peter von Polenz sah sogar einen möglichen Zusammenhang mit dem Fluss Nassach, der bei Haßfurt in den Main mündet. Heinrich Kunstmann führte den Wortstamm auf das westslawische Wort „chasa“ zurück, sah also einen Zusammenhang mit der wendischen Besiedlung der Region. Nach dieser Interpretation würde der Landschaftsname „Berge der Schar, des Volkes“ bedeuten.
Geographie
Geographische Lage
Die Haßberge liegen in den Landkreisen Schweinfurt, Rhön-Grabfeld und Haßberge, für den sie namensgebend sind. Sie erstrecken sich wie eine große Sichel in ost-süd-östlicher Richtung zwischen der Gäulandschaft des Grabfelds (Nordwesten), hinter dem sich die Rhön erhebt, der Fränkischen Schweiz (Südosten) und dem Steigerwald (Süden), wobei sie von diesen Landschaften jeweils durch den Main getrennt sind. Die Landschaft zwischen nördlichem Mainufer und dem Haßbergkamm wird Haßgau genannt. Die größte Ortschaft in der Umgebung ist Bamberg; von dieser Mittelstadt erstrecken sich die die etwa 45 km langen und nur wenige Kilometer breiten Haßberge in Richtung Nordwesten.
Geologie und Landschaft




Geologisch gehören die Haßberge größtenteils zum fränkischen Keuperbergland (Germanische Trias). Der Keuper ist das dominierende Element. Aus dem Tertiär stammen die vulkanischen Basalte der Heldburger Gangschar. Noch heute belegt vor allem der markante Bramberg zwischen Königsberg und Ebern die vulkanischen Aktivitäten in diesem Hügelland. Ein großer Basaltsteinbruch wird noch auf dem Zeilberg über Maroldsweisach weiterbetrieben. Andere kleinere Basalt- und Sandsteinbrüche wurden aufgelassen, einige werden noch ausgebeutet. Besonders der Sandstein aus den Haßbergen gilt als wertvoller Werkstein, der etwa auch bei der Errichtung des Reichstagsgebäudes in Berlin oder des Frankfurter Hauptbahnhofes Verwendung fand (Burgpreppacher Sandstein). Die Basaltvorkommen werden größtenteils zu Straßenschotter verarbeitet.
Nördlich der ehemaligen Kreisstadt Ebern bilden talwärts gerutschte Rhätsandsteinblöcke mehrere ausgedehnte Felsenmeere (Burg Lichtenstein, Diebskeller). Die zerklüfteteten Felsformationen wurden im Hochmittelalter teilweise zur Anlage einiger burgenkundlich bedeutender Felsburgen verwendet (Burg Rotenhan, Teufelsstein). Der instabile geologische Untergrund gefährdet noch in der Gegenwart einige Gemeinden. Besonders betroffen ist das Bergdorf Altenstein, wo noch Ende des 20. Jahrhunderts ein Teil der großen Burgruine (Burg Altenstein) einstürzte. Die Anlage wurde anschließend gesichert.
Das Landschaftsbild ist eher unspektakulär, wird aber wegen der kulissenhaften Gruppierung der dicht bewaldeten Bergrücken von vielen Besuchern als besonders reizvoll empfunden. Das Relief ist als Folge des gestörten Bodenaufbaus oft unruhig und kleinräumig verengt.
Gegen den Main und nach Westen fällt das kleine Gebirge in einer Stufe steil zum Vorland ab, während es nach Norden und Osten wesentlich sanfter ausläuft. Der Ostabfall wird von zahlreichen Bächen zergliedert. Gegenüber des Mains steigt das dünner besiedelte Schwestergebirge des Steigerwaldes empor, nördlich des Itztals beginnt der Fränkische Jura, der besonders von den Randhöhen der Haßberge zwischen Ebern und Lichtenstein gut zu überblicken ist (Staffelberg, Oberes Maintal).
Einen guten Überblick über das Hügelland bieten einige Aussichtsplätze und Türme wie etwa der Aussichtsturm auf der Schwedenschanze bei Hofheim oder die Burg Altenstein bei Maroldsweisach. Vom nahen Zeilberg ermöglicht der Rundweg um den Steinbruch weitere Ausblicke. Von dort bietet sich zusätzlich ein Panorama der Rhön und des Thüringer Waldes.
Die Städte liegen alle am Gebirgsrand. Nur Ebern ist vollständig in die Randhöhen eingebettet. Das Innere der Haßberge ist weitgehend Bauern- und Waldland, zahlreiche Mühlen beleben das Landschaftsbild. Die Region im Südosten (Lautertal um Kirchlauter) wird "Heilige Länder" genannt.
Berge
Zu den Erhebungen von Haßberge und Naturpark Haßberge gehören (sortiert nach Höhe in Meter über Normalnull):
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Außerdem:
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Fließgewässer
Zu den Fließgewässern in und an den Haßbergen gehören die Fränkische Saale im Norden, Baunach im Osten, Itz im Nordosten, Lauter im Südosten, Main im Süden sowie Nassach und Lauer im Westen.
Ortschaften
Zu den Ortschaften in und an den Haßbergen gehören (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Bad Königshofen im Norden, Maroldsweisach und Ebern im Osten, Baunach und Hallstadt (bei Bamberg) im Südosten, Ebelsbach und Zeil am Main im Süden, Haßfurt, Königsberg in Bayern und Hofheim in Unterfranken im Südwesten, Stadtlauringen im Westen sowie Sulzfeld im Nordwesten.
Geschichte









Dass die Haßberge schon seit langer Zeit von den Menschen aufgesucht wurden und besiedelt sind, ist unter anderem an der Ruine der Burg Bramberg, die auf dem Bramberg (495 m) steht, an der Ruine der Burg Rauheneck, die sich auf dem Haubeberg (428 m) befindet, und an der Ruine Wildberg zu erkennen, die auf der nordwestlichsten Erhebung der Landschaft steht. Außerdem befinden sich in den Haßbergen das Schloss Bettenburg, das nordöstlich von Hofheim errichtet wurde, sowie weitere alte Bauwerke und Bauwerksruinen.
Vor- und Frühgeschichte
Die ältesten prähistorischen Siedlungszeugnisse in den Haßbergen stammen aus der Bronzezeit. Hügelgräber dieser Epoche sind etwa bei Leuzendorf nachgewiesen. Aus der Hallstattzeit datieren die Grabhügel im Daschendorfer Forst.
Mittelalter
Die frühmittelalterliche Besiedlung der Haßberge belegen u.a. merowingische Reihengräber in Mürsbach. Aus der karolingischen Epoche stammen die Gräber in Fischbach bei Ebern.
Nach dem Zerfall des Thüringer Herzogtums im frühen 8. Jahrhundert drangen fränkische Siedler entlang der Mainachse bis in die Haßberge vor und überlagerten die altthüringische Vorbevölkerung. Gleichzeitig strömten von Osten westslawische Stämme bis in den Schweinfurter Gau. Die Westwanderung dieser Bevölkerungsteile wurde hauptsächlich durch das Vordringen der Awaren ausgelöst. Die fränkischen Grundherren erlaubten diesen „Wenden“ oft die Ansiedlung und stellten sie sogar teilweise den übrigen Reichsangehörigen gleich. Teilweise wurden wohl auch planmäßig slawische Kriegsgefangene zur Siedlungsgründung herangezogen. Zahlreiche Ortsnamen mit der Endung –wind künden noch von diesen Vorgängen. So weist etwa der Name der Gemeinde Ditterswind auf die Ansiedlung von Wenden durch einen fränkischen Grundherren Dieter oder Dietrich. Diese Slawensiedlungen finden sich hauptsächlich im Norden und Osten der Haßberge (Bischwind, Geroldswind, Kurzewind, Voccawind). Auch der Ortsname Ibind bei Burgpreppach geht auf slawische Ursprünge zurück. Ursprünglich hieß das Dorf „Immenwinden“. Die wendischen Ursiedler widmeten sich hier offenbar bevorzugt der Bienenzucht und Imkerei.
Die Germanisierung der Main-Rednitzwenden war wohl bereits kurz nach der Gründung des Bistums Bamberg weitgehend abgeschlossen. Das Bistum entstand hauptsächlich als Stützpunkt der Slawenmission.
Die Bistumsgründung führte wiederum zu erheblichen Konflikten mit dem Hochstift Würzburg. Das bereits 741 entstandene Bistum Würzburg versuchte in der Folge, seinen Einflussbereich militärisch gegen Bamberg abzusichern. Auf den Höhen der Haßberge entstanden zahlreiche Burganlagen, die mit ritterlichen Dienstleuten besetzt wurden. Teilweise bemächtigte man sich auch gewaltsam der Sitze edelfreier Familien, die mit dem Bistum Bamberg kooperierten (Burg Bramberg).
Die hochmittelalterlichen Adelsippen in den Haßbergen verzweigten sich in zahlreiche Nebenlinien. In der Gegenwart künden noch über 40 ehemalige Burgen und Edelsitze von den komplizierten Herrschaftsverhältnissen in diesem Raum.
Zusätzlich wurden einige befestigte Städte und Märkte als Verwaltungs- und Wirtschaftszentren angelegt. Am Rand der Haßberge konnte sich mit besonders Seßlach seinen mittelalterlichen Mauerring nahezu vollständig bewahren. Auch im benachbarten Ebern sind noch umfangreiche Teile der starken Stadtbefestigung erhalten geblieben. Beide Städte gehörten dem Hochstift Würzburg.
Frühe Neuzeit
Während des Deutschen Bauernkrieges (1525) kam es auch in den Haßbergen zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Aufständigen zerstörten und plünderten zahlreiche Ansitze des Adels, gegen dessen Übermut sich die Erhebung hauptsächlich richtete. Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte (Schlacht bei Königshofen) begab sich der Würzburger Bischof auf eine Stafexpedition durch sein Stiftsgebiet. Die Rädelsführer des Aufstandes wurden auf den Markplätzen der Städte öffentlich enthauptet. Auch im Hochstift Bamberg wurde nicht weniger blutig Gericht gehalten.
Der Adel nutzte die günstige Gelegenheit und versuchte meist erfolgreich, die Bindungen an die Hochstifte aufzukündigen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Rittergeschlechter zusätzlich zu ihren Lehen umfangreichen Eigenbesitz (Allod) erworben. Die Zerstörungen des Bauernaufstandes wurden durch vielfach weit überhöhte Schadenersatzforderungen ausgeglichen. Zahlreiche neue Schlossbauten entstanden unter Verwendung dieser unrechtmäßig eingeforderten Summen. Viele der ehemaligen bischöflichen Dienstmannen schlossen sich zudem der Reformation an, um sich auch in konfessioneller Hinsicht von den alten Bindungen zu lösen.
Als Stützpunkte der Gegenreformation mussten sich die Städte bewähren. Hier wurde die Ausbreitung des evangelischen Bekenntnisses gewaltsam unterdrückt. Viele evangelische Bürger mussten in protestantische Territorien abwandern. Hier bot sich vor allem das evangelische Städtchen Königsberg zwischen Ebern und Haßfurt an.
Inmitten der Gebiete der Hochstifte lagen die winzigen Herrschaften des Adels, die sich in der Reichsritterschaft zu etablieren begannen, also nur noch den Kaiser als Oberherren akzeptierten. Die Bevölkerung musste hier die Konfession ihrer Herren übernehmen.
Bis zum Ende des Alten Reiches zerfiel das Gebiet immer weiter zu einem territorialen „Fleckerlteppich“. Neben den Einflussbereichen der beiden Bistümer, der Mediate des Bistums Bamberg (Klöster Banz, Langheim, Michelsberg, Domprobstei Bamberg) und der Reichsritterschaft lag die sächsische Exklave Königsberg am Rand des Hügellandes.
Wirtschaftsentwicklung
Die Städte entwickelten sich zu typischen Ackerbürgerstädten. Die Bürger betrieben also zusätzlich zu ihren Handwerken auch die Landwirtschaft. Neben den Wohngebäuden innerhalb der Stadtmauern haben sich oft noch die großen Tore erhalten, die den bäuerlichen Karren und Wägen die Einfahrt in den Innenhof ermöglichten. Die landwirtschaftlichen Produkte wurden in Scheunen und Nebengebäuden gelagert und teilweise auf den Märkten weiterverkauft. Der Mark Rentweinsdorf wurde angeblich bereits 1248 mit den entsprechenden Privilegien begabt. Weitere Marktorte waren u.a. Ebern, Seßlach, Pfarrweisach, Maroldsweisach, Burgpreppach, Haßfurt, Zeil und Königsberg.
Seit dem 15. Jahrhundert organisierten sich die Handwerker in Zünften. 1484 wurde etwa die Eberner Färber- und Tuchmacherzunft begründet. Ein besonders reiches Zunftleben entfaltete sich in Seßlach. Im Stadtarchiv haben sich die Ordnungen der Bäcker, Büttner, Drechsler, Leinweber, Maler und Bildhauer, Metzger, Müller, Schlotfeger, Schlosser, Schreiner, Schneider, Steinhauer, Schuster, Wagner und Ziegler erhalten. Auch in den Herrschaften der Reichsritter schlossen sich die Handwerker in Zünften zusammen. Weberzünfte existierten u.a. in Eyrichshof und Altenstein, Schlosser- und Wagnerzünfte in Rentweinsdorf und Stöckach. In Hafenpreppach gab es dem Ortsnamen entsprechend eine Hafnerzunft (Töpferei), eine Bäckerzunft in Gereuth und Rügheim.
Neben der Landwirtschaft und den Handwerken war vor allem die Waldwirtschaft eine der ergiebigsten Einnahmequellen. Große Forstgebiete befinden sich noch bis in die Gegenwart im Besitz von Städten, Gemeinden und des Landadels. Das Baunach-Itz-Hügelland wird weitgehend von großen Mischwäldern bedeckt, die nur von den schmalen Flusstälern und den Rodungsinseln uterbrochen werden.
17./18. Jahrhundert
Während des Dreißigjährigen Krieges war besonders der Baunachgrund von zahlreichen Truppendurchzügen und Einquartierungen betroffen. Die Soldaten verbreiteten zudem Seuchen wie etwa die Pest in den Städten und Dörfern. Wie anderen Ortes kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen und Totschlägen. Einige Dörfer wurden sogar vollständig entvölkert.
Das bambergische Städtchen Zeil entwickelte sich zwischen 1616 und 1631 zu einer Hochburg der Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg. Der fanatische „Hexenbrenner“ Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim ließ viele, vor allem wohlhabende Bürger seiner Residenzstadt nach Zeil überführen, dort aburteilen und hinrichten. Die oft beträchtlichen Vermögen wurden von den Hexenrichtern eingezogen. Die Bürgerschaft musste in den Türmen der Stadbefestigung zusätzliche Arrestzellen einrichten, um der Flut der Angeklagten Herr zu werden. Unter der Folter beschuldigten vor allem die zahlreichen verdächtigen Frauen oft Mitbürger und Verwandte, die dann ebenfalls dem Wahn zum Opfer fielen. Insgesamt wurden etwa 1000 Menschen -davon ungefähr 750 Frauen - während der Hexenverfolgungen im Hochstift Bamberg ermordet. Die Verbrechen konnten erst durch das Eingreifen des Reichshofrates beendet werden.
Nach dem Westfälischen Frieden begann jedoch besonders in den Gebieten des Hochstifts Würzburg ein bemerkenswerter Aufschwung, der mit dem „Wirtschaftswunder“ nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist. Unter der Regierung des Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn entwickelte sich das Hochstift zum „obrigkeitlich betreuten Wohlfahrtsstaat merkantilistischer Orientierung“ (Otto Meyer).
Die Bevölkerungsverluste wurden teilweise durch die Ansiedlung vertriebener Schlesier und Böhmen ausgeglichen. „Osteuropäische“ Familiennamen in den Haßbergen gehen also nicht nur auf den Zuzug der Heimatvertrieben nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Die protestantische Reichsritterschaft nahm zudem zahlreiche jüdische Familien in ihren Herrschaftsgebieten auf, die aus den katholischen Hochstiften vertrieben worden waren. Dies geschah allerdings nicht aus purer Menschenfreundlichkeit. Die „Schutzjuden“ mussten hohe Schutzgelder und Abgaben errichten, waren also eine lukrative Einnahmequelle der Grundherren. Bis zum Zweiten Weltkrieg betrug der jüdische Bevölkerungsanteil in solchen reichsritterschaftlichen Dörfern bis zu 60 Prozent. So stammen etwa die Vorfahren des ehemaligen amerikanischen Außenministers Henry Kissinger aus Ermershausen bei Maroldsweisach. Im 19. Jahrhundert konvertierten auch in den Haßbergen einige jüdische Familien zum christlichen Glauben. Diese Geschlechter sind rasch in der fränkischen Bevölkerung aufgegangen. Heute erinnern besonders die Synagoge in Memmelsdorf (Ufr.) und einige Friedhöfe (Jüdischer Friedhof Ebern) an die ehemalige Bedeutung des Landjudentums in den Haßbergen.
Es entfaltete sich eine reiche Bautätigkeit, die das Bild zahlreicher historischer Ortskerne bis heute prägt. Im Fachwerkbau wurden prächtige Figurationen mit Andreaskreuzen, Rauten und Feuerböcken entwickelt. Eines der bedeutendsten Denkmäler dieser Epoche ist der Schaugiebel des Rathauses in Ebern. Das am Rande der Haßberge gelegene Mürsbach wird zu den wertvollsten dörflichen Ensembles Frankens gerechnet. Weit über die Grenzen der Region bekannt ist das Fachwerkstädtchen Königsberg, das als ehemalige sächsische Exklave eine historische Kuriosität im territorialen Fleckerlteppich des Gebirges darstellt.
Weitere Unruhe brachten im 17. und 18. Jahrhundert die Heereszüge während des Österreichischen Erbfolgekrieges, des Siebenjährigen Krieges und der Napoleonischen Kriege. Besonders der Durchzug kaiserlicher Kroaten blieb im Volksbewusstsein bis in die Gegenwart lebendig. Das in der Region volkstümliche Schimpfwort "Kravatt" wird allerdings nur noch selten verwendet.
19./20. Jahrhundert
Nach dem Frieden von Lunéville wurden die beiden Hochstifte Bamberg und Würzburg 1802/03 säkularisiert und von bayerischen Truppen besetzt. Der siegreiche Napoléon hatte den großen Territorialherren zum Ausgleich für die an Frankreich abgetretenen rechtsrheinischen Gebiete die Einverleibung der Hochstifte und Klöster gestattet.
Auch die freien Reichsritter verloren mit dem Ende des Alten Reiches ihre Selbstständigkeit und ihren kaiserlichen Schutzherren. Das ehemalige Hochstift Würzburg wurde als „Großherzogtum Toskana“ (Großherzogtum Würzburg) zwischen 1806 und 1814 von Erzherzog Ferdinand von Österreich (Großherzog von Toskana) regiert. Dieser Kleinstaat wurde allerdings bereits 1814/15 wieder aufgelöst und in das zwischenzeitlich entstandene Königreich Bayern überführt. Das Großherzogtum Würzburg stand während der Befreiungskriege auf der Seite Napoléons, der im Oktober 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden war.
Während der Revolution von 1848 mussten einige Liberale aus den Haßbergen ihre Teilname am Bamberger Demokraten-Kongreß mit kürzeren Haftstrafen büßen. Sonstige revolutionäre Umtriebe wurden von den damals entstandenen Bürgerwehren im Kein erstickt.
Der preußisch-österreichische „Bruderkrieg“ (Deutscher Krieg) von 1866 verschonte die Haßberge weitgehend. Nur das nahe Königshofen im Grabfeld war von größeren Kampfhandlungen betroffen.
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 kostete einige Soldaten aus den Haßbergen das Leben. Weitaus zahlreicher waren die Verluste des Ersten Weltkrieges, wo allein das Städtchen Ebern 41 Gefallene zu beklagen hatte.
Die Revolutionszeit der Jahre 1918/19 verlief dennoch eher ruhig im Baunach-Itz-Hügelland. Nach der Ermordung des Ministerpräsidenten Kurt Eisner flüchtete der Bayerische Landtag im Februar 1919 nach Bamberg. Aus den ersten Reichstagswahlen (1920) gingen die konservativen Parteien in den Haßbergen als Sieger hervor.
Im Juli 1920 vereinigte sich der Freistaat Coburg nach einer Volksabstimmung mit Bayern. Seitdem gehört auch das Fachwerkstädtchen Königsberg zum heutigen Freistaat, das lange als Exklave des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha inmitten Frankens lag.
Die Inflation von 1923 und die Weltwirtschaftskrise 1929/32 stärke die nationalsozialistische Bewegung. Die Wahl von 1933 bestätigte allerdings die konservative Bayerische Volkspartei als dominierende politische Gruppierung. Die NSDAP erreichte etwa ein Drittel weniger Prozentpunkte. Die ersten NSDAP-Ortsgruppen entstanden bereits in den Zwanziger Jahren.
Während des Zweiten Weltkrieges fielen einige Hundert Krieger aus den ehemaligen Landkreisen Ebern, Haßfurt und Hofheim. Die Frontsoldaten fehlten besonders in der Land- und Forstwirtschaft und wurden durch zahlreiche Fremdarbeiter und Kriegsgefangene ersetzt. Diese Hilfskräfte mussten unter oft menschenunwürdigen Bedingungen in Barackenlagern hausen. Einige wenige Fremdarbeiter wurden hingegen gut von ihren bäuerlichen Dienstherren behandelt und blieben nach dem Krieg in der Region.
Die reiche jüdische Vergangenheit der Haßberge wurde während der NS-Diktatur nahezu vollständig ausgelöscht. Die jüdische Bevölkerung wurde in die Vernichtungslager deportiert und ermordet. Einigen Einzelpersonen und Familien gelang die rechtzeitige Auswanderung nach Amerika oder Palästina. Zahlreiche Juden sind allerdings bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert emigriert. Die oft bettelarmen Landjuden aus den ehemals reichsritterschaftlichen Dörfern fristeten ihr Dasein meist als Viehhändler, Kleinbauern oder Hausierer.
Im April 1945 stießen die Amerikanischen Streitkräfte in die Haßberge vor. Die Besetzung verlief weitgehend unblutig. Bis auf die Bombardierung der Haßfurter Mainbrücke waren keine größeren Zerstörungen zu verzeichnen. Kurz vor Kriegsende erschossen durchziehende SS-Verbände noch vier deutsche Deserteure im Hof des Eberner Gefängnisses.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Teilung Deutschlands rückte die Region aus der Mitte des Landes an den Rand der neu entstehenden Bundesrepublik. Die Haßberge verloren ihr historisches Hinterland im fränkischen Teil Südthüringens. Trotz dieser ungünstigen Lage im Zonenrandgebiet siedelten sich zahlreiche Heimatvertriebene an. Große Neubaugebiete wuchsen um die historischen Siedlungskerne der Städte im Maintal. Ein besonderer Siedlungsschwerpunkt im Norden war Ebern. Hier entstand während des Krieges ein Zweigwerk der Schweinfurter Firma Kugelfischer, das während des „Wirtschaftswunders“ erweitert wurde. Bis in die Gegenwart ist dieser Autozulieferer einer der größten Arbeitgeber in den Haßbergen (FTE automotive).
Durch der Gebietsreform von 1972 wurden die drei Altlandkreise Ebern, Haßfurt und Hofheim aufgelöst und größtenteils zum Landkreis Haßberge zusammengefasst. Einige Randgebiete des Landkreises Ebern gehören seitdem zu den Kreisen Bamberg und Coburg in Oberfranken. Der Landkreis Haßberge selbst greift über den Main nach Süden in den Steigerwald aus.
Die unerwartete Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde auch in den Haßbergen zuerst sehr positiv aufgenommen. Allerdings drängten rasch Arbeitssuchende aus den neuen Bundesländern in die Industriestandorte des strukturschwachen Hügellandes, was gelegentlich zu Spannungen führte.
Strukturelle Probleme entstanden zudem Ende des 20. Jahrhunderts durch die Verlagerung zahlreicher Industriearbeitsplätze ins Ausland und die Auflösung einiger Ämter, etwa durch die bayerische Forstreform. Zusätzlich wurde der Bundeswehrstandort Ebern (Balthasar-Neumann Kaserne) aufgegeben. Auf dem großen angeschlossenen Standortübungsplatz sollte ein großer Motorsport- und Offroad-Park entstehen. Diese stark umstrittenen Pläne wurden zwischenzeitlich aufgegeben.
Auch zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Grenze orientiert sich die Region noch weitgehend nach Süden und Westen, wo die Oberzentren Bamberg und Schweinfurt weitere Erwerbs- und Einkaufsmöglichkeiten bieten. Nach der Jahrtausendwende wurden Teile der Haßberge gar in die „Metropolregion Nürnberg“ einbezogen.
Tourismus
Die Haßberge gelten wegen ihrer großen Forstgebiete und der reizvollen Landschaft zunehmend als ideales Familienwandergebiet. Es sind maximal Höhenunterschiede von 150 Metern zu überwinden, die Anstiege sind allerdings gelegentlich sehr steil. Viele Wege laufen kilometerlang nahezu eben über die Höhenkämme. Einer dieser zahlreichen Wanderwegen ist der Rennweg, der fast den gesamten Haßbergtrauf entlang führt und an der Ruine Wildberg endet. In früheren Zeiten war er ein coburgischer Botenweg.
Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten werden durch einige markierte Routen verbunden. Neben dem „Burgen- uns Schlösser-Wanderweg“, dem „Burgenkundlichen Lehrpfad Haßberge“, dem „Kelten-Erlebnisweg“ führt auch ein Abschnitt der insgesamt 250 km langen „Straße der Fachwerk-Romantik“ durch das kleine Gebirge.
Nach der Jahrtausendwende setzten verstärkt Bemühungen ein, den ungewöhnlichen Burgen- und Schlösserreichtum der Haßberge touristisch auszuwerten. Die Burgruinen wurden teilweise sehr aufwendig saniert oder zumindest notgesichert und durch Informationstafeln und Broschüren erschlossen. Auch die noch bewohnten Schlösser wurden in die Werbung für das „Land der Burgen, Schlösser und Ruinen“ einbezogen. Dies führte allerdings zu unerwarteten Konflikten mit einigen der Eigentümer, die sich gegen die „Werbung mit Privateigentum“ wehren und teilweise unfreundlich auf Besucher ihrer Anwesen reagieren. Diese Schlossanlagen wurden jedoch häufig unter Verwendung beträchtlicher staatlicher Fördergelder saniert.
Das Weltkulturerbe „Altstadt Bamberg“ liegt nur wenige Kilometer südlich der Haßberge. Auch die ehemalige Herzogstadt Coburg und das Obere Maintal mit dem Kloster Banz und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen sind in kurzen Ausflügen auch mit dem Fahrrad erreichbar. Südlich des Maines beginnt der „Naturpark Steigerwald“, dessen Landschaftsbild stark an die Haßberge erinnert.
Große Hotelanlagen fehlen in den Haßbergen. Jedoch bieten zahlreiche Gasthöfe und Privatvermieter Unterkünfte und Ferienwohnungen an. Vier Camping- und einige Wohnmobilstandplätze mit Sanitäreinrichtungen ergänzen das Angebot. Die zentrale „Tourist-Information“ der Haßberge befindet sich Hofheim, größere Gemeinden besitzen eigene Fremdenverkehrämter.
Neben Tennisplätzen, Minigolfanlagen, Trimmpfaden und weiteren Sportstätten bieten besonders die Frei- und Hallenbäder der Region zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Überregional bekannt ist das Höhenfreibad auf dem Losberg bei Ebern. Auch das wesentlich kleinere Freibad in Altenstein wurde in aussichtsreicher Lage angelegt. Größere Badeseen finden sich besonders in Mainnähe („Sander Baggersee“). Im Herzen der Haßberge liegt das Erholungsgebiet „Weißfichtensee“ (Großer Kinderspielplatz) unter dem „Stachel“, einer der markantesten Erhebungen des Waldgebirges.
Naturpark Haßberge
Die Haßberge sind im Rahmen des Naturparks Haßberge als Naturpark ausgewiesen, wobei Haßberge und Naturpark flächenmäßig nicht deckungsgleich sind. Darin wird besonders Wert auf Natur- und Landschaftsschutz gelegt.
Verkehr
Durch die Haßberge führt ein Abschnitt der B 303 und nordöstlich vorbei ein solcher der B 279, von denen sich zahlreiche Landes- und Kreisstraßen in die Naturpark-Landschaft verästeln.
Literatur
- Karlheinz Fuchs: Hassberge – ein Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis. Haßfurt, 2003.
- Gerd Geyer, Hermann Schmidt-Kaler: Die Haßberge und ihr Vorland (Wanderungen in die Erdgeschichte, 20). München, 2006. ISBN 978-3-89937-067-6
- Die Haßberge (Zeitschrift des Haßberg-Vereins). Ermershausen, 1986-1999
- Der Haßgau - Das Land der Schlösser, Burgen und Ruinen. Hofheim, überarb. Aufl., 1977
- Helmut Hey: Straße der Fachwerk-Romantik - rund 250 km durchs Land der Franken, ein praktischer Führer durch den Naturpark Haßberge ... für Autofahrer u. Wanderer. Schweinfurt, 1988. ISBN 3-9801955-0-3
- Heinrich Höllerl: Hassberge. Hof (Saale), 1979. ISBN 3-921615-28-3
- Cordula Kappner: Aus der jüdischen Geschichte des heutigen Landkreises Haßberge -zur 60. Wiederkehr der Reichspogromnacht am 9./10. November 1998. Haßfurt, überarb. Neuaufl., 1998
- Gerhard C. Krischker, Erich Weiß: Meine Haßberge -das Haßberge-Buch. Bamberg, 2000. ISBN 3-928648-57-8
- Lenz Meierott (u.a.): Flora der Haßberge und des Grabfelds - neue Flora von Schweinfurt. 2 Bde. Eching, 2008. ISBN 978-3-930167-70-8
- Rüdiger Reining: Unser Landkreis Haßberge -e. Broschüre d. Landkreises. Bamberg, 1988 ISBN 3-87052-942-3
- Sandsteine und Tone der Haßberge und des Obermaingebietes (Rhät-Lias und Buntsandstein). München, Geologisches Landesamt, 2005