„Rettungsdecke“ – Versionsunterschied
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Itu (Diskussion | Beiträge) →Sonstige Verwendung: Empfehlung für Bergwanderer: Quelle: http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps/tourismus-auch-im-sommer-nie-ohne-rettungsdecke-bergsteigen_aid_547406.html |
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Aufgrund ihrer Vielseitigkeit werden Rettungsdecken auch oft zweckentfremdet. Im Modellbau kann sie zum Bespannen von Tragflächen verwendet werden oder beim Camping zum Abdecken von Zelten und Fahrzeugen, um eine Erwärmung des Innenraums zu vermindern. Sogar Lenkdrachen lassen sich aus einer Rettungsdecke basteln. In der Photographie werden Rettungsdecken gelegentlich zum Bau von Reflektoren verwendet. Eine Rettungsdecke darf nicht als [[Löschdecke]] verwendet werden, da sie selbst leicht brennbar ist. Eine Rettungsdecke kann auch als Schattenspender oder als Sichtschutz verwendet werden. |
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit werden Rettungsdecken auch oft zweckentfremdet. Im Modellbau kann sie zum Bespannen von Tragflächen verwendet werden oder beim Camping zum Abdecken von Zelten und Fahrzeugen, um eine Erwärmung des Innenraums zu vermindern. Sogar Lenkdrachen lassen sich aus einer Rettungsdecke basteln. In der Photographie werden Rettungsdecken gelegentlich zum Bau von Reflektoren verwendet. Eine Rettungsdecke darf nicht als [[Löschdecke]] verwendet werden, da sie selbst leicht brennbar ist. Eine Rettungsdecke kann auch als Schattenspender oder als Sichtschutz verwendet werden.<br> |
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Das Mitführen einer Rettungsdecke wird auch für Bergwanderer im Hinblick auf mögliche Wetterstürze im Gebirge empfohlen. |
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== Weblinks/Quellen == |
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Version vom 20. Dezember 2010, 00:12 Uhr

Eine Rettungsdecke ist eine Folie, die in der Ersten Hilfe dazu verwendet wird, verunglückte Personen vor Unterkühlung, Nässe oder Wind zu schützen. Sie ist in Deutschland ein vorgeschriebener Bestandteil des Verbandkastens in Kraftfahrzeugen. Sie ist jedoch keine Wundauflage und ersetzt keinen Verband. Sie kommt ursprünglich aus der Raumfahrt (space blanket).
Aufbau
In der einfachen Ausführung (MPET) handelt es sich um zwei fest miteinander verbundene Schichten:
- Eine dünne, reißfeste, gelblich transparente und wasserdichte Polyester-Folie (PET).
- Eine extrem dünne, leicht transparente (1 %) Aluminium-Schicht.
Es entsteht so eine silber-farbene Seite (Aluminium) und eine gold-farbene Seite (das metallische Schimmern des Aluminiums durch die gelbliche Folie).
Die metallische Beschichtung kann auch beidseitig erfolgen (Metall-PET-Metall; beide Seiten schimmern dann silber-farben). Die Kunststoff-Schicht kann auch beidseitig angebracht werden (PET-Metall-PET; beide Seiten schimmern dann gold-farben), um den Abrieb der metallischen Beschichtung zu verhindern.
Einsatz durch Ersthelfer
Üblicherweise ist die eine Seite einer Rettungsdecke gold-farben und die andere silber-farben.
Zum Wärmeerhalt per Wärmestrahlung der Person sollte man die silberne Seite zur Person drehen und die Person komplett in die Rettungsdecke einwickeln, so dass nur das Gesicht frei bleibt. Damit die Rettungsdecke ihre Funktion erfüllen kann, soll sie nicht eng aufliegen. Durch Kleidung oder lockeres Auflegen muss ein Luftpolster erhalten bleiben, das eine gute Isolation gewährleistet. Die beste Isolationswirkung ergibt sich erst im Zusammenwirken mit allseitigen Polstern stehender Luft zwischen Körper und Umgebung etwa rundum durch Kleidung, Decken, Schaumstoff, Luftmatratze. Nicht unwesentlich ist, dass die Rettungsdecke durch Verknoten und Verkleben möglichst dicht einschließt und auch nicht zu viel flattert. In Eis und Schnee ist die gold-farbene Seite der Folie besser zu sehen und wird auch üblicherweise als Hilferuf verstanden.
Wenn auch selten möchte man die Person vor Wärmestrahlung schützen (IR-Sonnenlicht). In diesem Fall sollte man die silber-farbene Seite nach außen drehen und die Rettungsdecke Sonnenschutzsegel-artig aufspannen.
Die Regel: Kälteschutz: Silberseite nach innen. Sonnenschutz: Silberseite nach aussen. wird auch von Herstellern angegeben.[1] Jedoch ist der Unterschied in der IR-Reflexion laut Untersuchungen vernachläsigbar und soll nur zu einem Unterschied von 1°C bewirken können.
Die Wirkung der Rettungsdecke basiert auf Verminderung des Wärmetransports durch
- Reflexion: sie stoppt weitgehend die Wärmestrahlung
- luftdichtes Abschließen: reduziert den Wärmeaustausch mit vorbei- und auch durch offenporige Kleidung strömendem Wind und vom Temperaturunterschied auch bei Windstille verursachter Konvektion (Aufsteigen warmer Luft)
- wasserdampfdichtes Abschließen: reduziert Wärmeverlust durch Verdunstung von (Schweiß, Nässe, Blut).
Physikalische Eigenschaften
Generell gilt, dass metallische, hochpolierte, glatte Oberflächen die Wärmestrahlung (Infrarot) besonders gut reflektieren. Bei Rettungsdecken verwendet man eine dünne Schicht aus Aluminium. Wenn auf der gold-farbenen Seite also noch eine Kunststoff-Folie von den IR-Strahlen durchdrungen werden muss, ist das IR-Reflexionsvermögen auf der goldenen Seite etwas geringer, als auf der silbernen Seite. Die Goldseite absorbiert die Wärmestrahlung etwas, wodurch sie sich auch erwärmt, und gibt die per Konvektion und Wärmeleitung an die Umgebung ab, da Aluminium ein guter Wärmeleiter ist. Vorteil der goldfarbenen Seite ist außerdem, dass das sichtbare Licht nicht so stark reflektiert wird und man so nicht geblendet wird.
Sonstige Verwendung
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit werden Rettungsdecken auch oft zweckentfremdet. Im Modellbau kann sie zum Bespannen von Tragflächen verwendet werden oder beim Camping zum Abdecken von Zelten und Fahrzeugen, um eine Erwärmung des Innenraums zu vermindern. Sogar Lenkdrachen lassen sich aus einer Rettungsdecke basteln. In der Photographie werden Rettungsdecken gelegentlich zum Bau von Reflektoren verwendet. Eine Rettungsdecke darf nicht als Löschdecke verwendet werden, da sie selbst leicht brennbar ist. Eine Rettungsdecke kann auch als Schattenspender oder als Sichtschutz verwendet werden.
Das Mitführen einer Rettungsdecke wird auch für Bergwanderer im Hinblick auf mögliche Wetterstürze im Gebirge empfohlen.
Weblinks/Quellen
- WDR5: Leonardo 04.02.2010
- BVMed Portal 24.09.2002
Einzelnachweise
- ↑ Produktbeilage Hans Hepp GmbH 04/05