„Marktschorgast“ – Versionsunterschied
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Shshsh (Diskussion | Beiträge) Geschichte zu napoleonischer Zeit / Säkularisation genauer erläutert und mit Quellen belegt - siehe auch Diskussionsseite |
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Der auf eine slawische Siedlung zurückgehende Ort ''Score[[-gast|gast]]'', der bereits eine Pfarrkirche und einen [[Marktrecht|Markt]] aufwies, wurde 1109 zur Ausstattung des Bamberger Kollegiatstifts St. Jakob herangezogen. Während des Meranischen Erbfolgestreits eignete sich Vogt Heinrich von [[Vögte von Weida|Weida]] die [[Vogt]]ei über Marktschorgast an, ein Schiedsspruch König [[Adolf von Nassau|Adolfs]] sprach die Vogtei Bischof Arnold von Bamberg zu. |
Der auf eine slawische Siedlung zurückgehende Ort ''Score[[-gast|gast]]'', der bereits eine Pfarrkirche und einen [[Marktrecht|Markt]] aufwies, wurde 1109 zur Ausstattung des Bamberger Kollegiatstifts St. Jakob herangezogen. Während des Meranischen Erbfolgestreits eignete sich Vogt Heinrich von [[Vögte von Weida|Weida]] die [[Vogt]]ei über Marktschorgast an, ein Schiedsspruch König [[Adolf von Nassau|Adolfs]] sprach die Vogtei Bischof Arnold von Bamberg zu. |
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Marktschorgast gehörte daher seit 1293 zum [[reichsunmittelbar]]en [[Bistum Bamberg]]. 1323 ist der Ort als befestigter bischöflicher Markt (''oppidum'') belegt. Ab 1337 ist das bischöfliche Halsgericht belegt. Neben dem Bischof hatten auch mehrere Adelsgeschlechter Besitz am Ort |
Marktschorgast gehörte daher seit 1293 zum [[reichsunmittelbar]]en [[Bistum Bamberg]]. 1323 ist der Ort als befestigter bischöflicher Markt (''oppidum'') belegt. Ab 1337 ist das bischöfliche Halsgericht belegt. Neben dem Bischof hatten auch mehrere Adelsgeschlechter Besitz am Ort. |
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Marktschorgast gehörte bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] 1803 zum bis dahin [[reichsunmittelbar]]en [[Hochstift_Bamberg|Hochstift Bamberg]]. Im Jahr 1802 besetzte Bayern im Vorgriff auf die [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] neben anderen kirchlichen Besitztümern das [[Hochstift Bamberg]] <ref>[[Hochstift_Bamberg#Neuzeit|Geschichte des Hochstifts Bamberg]]</ref> |
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<ref>[[Säkularisation#Säkularisation_im_Zeitalter_Napoleons|Säkularisation im Zeitalter Napoleons]]</ref> |
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== Weblinks == |
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Version vom 1. Januar 2009, 18:15 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 6′ N, 11° 39′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Kulmbach | |
Höhe: | 476 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,82 km2 | |
Einwohner: | 1606 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95509 | |
Vorwahl: | 09227 | |
Gemeindeschlüssel: | 4 77 139 09 4 77 139Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel | |
LOCODE: | DE MAT | |
Marktgliederung: | 9 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktplatz 17 95509 Marktschorgast | |
Website: | www.marktschorgast.de | |
Bürgermeister: | Hans Tischhöfer (Freie Wähler) |
Marktschorgast ist ein Markt im Landkreis Kulmbach (Regierungsbezirk Oberfranken) und liegt an der Bundesautobahn 9.
Geschichte
Der auf eine slawische Siedlung zurückgehende Ort Scoregast, der bereits eine Pfarrkirche und einen Markt aufwies, wurde 1109 zur Ausstattung des Bamberger Kollegiatstifts St. Jakob herangezogen. Während des Meranischen Erbfolgestreits eignete sich Vogt Heinrich von Weida die Vogtei über Marktschorgast an, ein Schiedsspruch König Adolfs sprach die Vogtei Bischof Arnold von Bamberg zu. Marktschorgast gehörte daher seit 1293 zum reichsunmittelbaren Bistum Bamberg. 1323 ist der Ort als befestigter bischöflicher Markt (oppidum) belegt. Ab 1337 ist das bischöfliche Halsgericht belegt. Neben dem Bischof hatten auch mehrere Adelsgeschlechter Besitz am Ort.
Marktschorgast gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum bis dahin reichsunmittelbaren Hochstift Bamberg. Im Jahr 1802 besetzte Bayern im Vorgriff auf die Säkularisation neben anderen kirchlichen Besitztümern das Hochstift Bamberg [1] [2] [3] [4] . Im preußisch-bayerischen Landesvergleich fielen die vormals Bamberger Gebiete (und damit auch Marktschorgast) kurzzeitig (1807-1810) an das preußische Fürstentum Bayreuth, bis dieses nach der verheerenden Niederlage Preußens im vierten Koalitionskrieg zunächst von Napoleon besetzt und dann im Zuge des Friedens von Tilsit für 15 Millionen Francs an das mit Napoleon verbündete Bayern verkauft wurde [4] . Bayern, das 1806 mit Napoleons Hilfe [4] vom Kurfürstentum zum Königreich aufgestiegen war, konnte auch nach dem Wiener Kongreß die durch die Unterstützung Napoleons gewonnenen fränkischen Gebiete behalten, weil es 1813 kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig die Seiten gewechselt hatte und von diesem Zeitpunkt an gegen Napoleon kämpfte. Eine Vorbedingung für diesen Seitenwechsel war gewesen, daß Bayern eben diese annektierten Gebiete behalten durfte [5]. [4].
Baugeschichte
Wegen der Brände in den Jahren 1824, 1838 und 1840 ist von historischer Bausubstanz wenig erhalten. Das einheitliche Ortsbild ist durch den Wiederaufbau in spätbiedermeierlichen Formen bestimmt. Nur in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus ist der Mauerkern des Chors noch romanisch, um 1500 wurden Chor und Langhaus neu gebaut, der Chor noch mehrmals umgestaltet. Zwei Mauerzüge und ein runder Wehrturm sind Reste der spätmittelalterlichen Kirchwehr. Das Pfarrhaus ist um 1750 nach einem Entwurf Johann Michael Küchels entstanden. Die Kreuzbergkapelle ist um 1700 auf spätgotischen Fundamenten errichtet worden.
Eisenbahn
Marktschorgast liegt an der Bahnstrecke Bamberg–Hof (die Strecke ist Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof) bei Streckenkilometer 82,0. Der Bahnhof befindet sich am bergseitigen (oberen) Ende der Schiefen Ebene, die direkt hinter der südlichen Ausfahrt des Bahnhofs beginnt, und an ihrer Talseite am Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg in Neuenmarkt endet.
Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein kleines Informationszentrum zur Schiefen Ebene. Am ehemaligen Güterschuppen östlich des Bahnhofsgebäudes beginnt mit einer Informationstafel der Lehrwanderpfad entlang der Schiefen Ebene nach Neuenmarkt. An der Straßenseite des Bahnhofsgebäudes ist eine Übersichtstafel zum Wanderpfad angebracht.
In den Sommermonaten finden an Wochenenden häufig Sonderfahrten über die Schiefe Ebene mit dampflokbespannten Zügen oder historischen Eisenbahnfahrzeugen statt, die vom Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt und anderen Vereinen veranstaltet werden. Viele dieser Sonderfahrten enden oder beginnen in Marktschorgast, wodurch es möglich ist, das Umsetzen einer Dampflokomotive aus nächster Nähe mitzuerleben.
Schorgast
Die Schorgast ist ein Nebenfluss des Weißen Mains in Oberfranken.
Die noch weitgehend naturbelassene Schorgast, nach der auch das Tal benannt ist, entspringt im östlichen Gemeindegebiet von Marktschorgast in einem Quellgebiet nahe der Bahnstrecke Bamberg–Hof, welches früher zum Teil auch der Trinkwasserversorgung von Marktschorgast diente. Auf ihrem 25 km langen Lauf nimmt sie den Perlbach, den Weißenbach, die Koser sowie die Untere Steinach auf.
Aus 63 Quellen wird das Wasser (2,2 Millionen Kubikmeter im Jahr) im Perlbachtal gesammelt, in der Trinkwasseraufbereitung Grundmühle entsäuert und über eine Ultrafiltration entkeimt. Das aufbereitete Wasser dient Marktschorgast und der Stadt Kulmbach als Trinkwasser
Geografie
Ortsteile
- Grundmühle
- Marktschorgast
- Mittelpöllitz
- Oberpöllitz
- Pulst
- Rohrersreuth
- Thalmühle
- Unterpöllitz
- Ziegenburg
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
- CSU: 5 Sitze
- SPD: 3 Sitze
- Freie Wähler: 5 Sitze
- Bürgermeister: Hans Tischhöfer (Freie Wähler)
- 2. Bürgermeister: Nikolaus Ott (SPD)
Sport
- Naturschwimmbad Goldbergsee
- Flugmodellsport
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des Hochstifts Bamberg
- ↑ Säkularisation im Zeitalter Napoleons
- ↑ Hauptartikel Säkularisation in Bayern
- ↑ a b c d Geschichte Bayerns im Zeitalter Napoleons Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „bayern_napoleon“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Bayern beim Wiener Kongreß
Weblinks
- Homepage von Marktschorgast
- Wappen von Marktschorgast in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte