„Lafayette-Klasse“ – Versionsunterschied
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Die '''Lafayette-Klasse''' war eine Klasse von [[Ship Submersible Ballistic Nuclear|Raketen-U-Booten]] (SSBN) der [[United States Navy]]. |
Die '''Lafayette-Klasse''' war eine Klasse von [[Atom-U-Boot|nuklear getriebenen]] [[Ship Submersible Ballistic Nuclear|Raketen-U-Booten]] (SSBN) der [[United States Navy]]. |
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Da der Entwurf während des Baus noch verändert wurde, werden die letzten zehn der 19 Einheiten selten auch als eigenständige '''James-Madison-Klasse''' geführt. Die Boote der '''Benjamin-Franklin-Klasse''' sind ebenfalls nur leicht modifiziert worden, werden von der Navy aber als eigene Klasse geführt. Alle Boote der drei Gruppen hatten identische Rümpfe. Deshalb wird auch die ''Benjamin-Franklin''-Klasse von einschlägiger Fachliteratur als zweite Unterklasse der ''Lafayette''-Klasse angesehen. |
Da der Entwurf während des Baus noch verändert wurde, werden die letzten zehn der 19 Einheiten selten auch als eigenständige '''James-Madison-Klasse''' geführt. Die Boote der '''Benjamin-Franklin-Klasse''' sind ebenfalls nur leicht modifiziert worden, werden von der Navy aber als eigene Klasse geführt. Alle Boote der drei Gruppen hatten identische Rümpfe. Deshalb wird auch die ''Benjamin-Franklin''-Klasse von einschlägiger Fachliteratur als zweite Unterklasse der ''Lafayette''-Klasse angesehen. |
Version vom 5. März 2007, 00:52 Uhr
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Klassendetails | ![]() |
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U-Boot-Typ: | Raketen-U-Boot |
Anzahl Einheiten: | 31 gebaut, 0 in Dienst |
Dienstzeit: | 1963 bis 1995 |
Technische Daten | |
Länge: | 129,5 m |
Breite: | 10,1 m |
Tiefgang: | 9,6 Meter |
Verdrängung: | 8.250 ts getaucht |
Antrieb: | S5W-Druckwasserreaktor, 15.000 PS |
Geschwindigkeit: | 20 Knoten aufgetaucht, 30 kn getaucht |
Tauchtiefe: | |
Besatzung: | 20 Offiziere, 148 Matrosen |
Die Lafayette-Klasse war eine Klasse von nuklear getriebenen Raketen-U-Booten (SSBN) der United States Navy.
Da der Entwurf während des Baus noch verändert wurde, werden die letzten zehn der 19 Einheiten selten auch als eigenständige James-Madison-Klasse geführt. Die Boote der Benjamin-Franklin-Klasse sind ebenfalls nur leicht modifiziert worden, werden von der Navy aber als eigene Klasse geführt. Alle Boote der drei Gruppen hatten identische Rümpfe. Deshalb wird auch die Benjamin-Franklin-Klasse von einschlägiger Fachliteratur als zweite Unterklasse der Lafayette-Klasse angesehen.
Geschichte
Planung und Bau
Die Lafayette-Klasse war eine Verbesserung der vorhergehenden Ethan-Allen-Klasse, der ersten speziell für den Unterwasserstart von Submarine Launched Ballistic Missiles geplanten und gebauten Atom-U-Boot-Klasse der USA. Anfang 1961 wurde die erste Einheit der Klasse auf Kiel gelegt, bis Ende 1962 folgten 18 weitere. Nach neun Einheiten wurde der Entwurf leicht abgeändert, die Einheiten ab der zehnten Einheit trugen von Beginn an modernere Raketen, weshalb diese zehn Einheiten selten auch als James-Madison-Klasse bezeichnet werden.
Die 19 Boote der Klasse wurden auf drei Marinewerften und einer Spezialwerft für U-Boote gebaut, womit die kurze Gesamtbauzeit erklärt werden kann. Diese Werften waren Electric Boat (EB) für sieben Boote, Newport News Shipbuilding (NNS) für sechs, die Mare Island Naval Shipyard für vier Lafayettes und die Portsmouth Naval Shipyard für zwei Boote.
Auch die nachfolgenden zwölf Einheiten der offiziell als Benjamin-Franklin-Klasse bezeichneten U-Boote unterscheiden sich nur leicht von der Lafayette-Klasse. Sie wurden zwischen 1963 und 1966 auf den Werften von EB (sieben), NNS (vier) und Mare Island gebaut. Dabei wurde lediglich das Antriebssystem auf leisere Fahrt ausgelegt.
Modifikationen
Zwischen 1970 und 1977 wurden alle 19 Boote der Lafayette-Klasse von ihren älteren Raketen auf modernere umgerüstet, in den folgenden Jahren wurden außerdem ausgewählte Boote der Klasse nachmals modifiziert. (für Details zur Bewaffnung siehe den Abschnitt Bewaffnung.
Zwei Franklins wurden Anfang der 1990er Jahre für Spezialeinsätze umgebaut. Die Raketenstarter wurden deaktiviert und Halterungen zum Transport von Dry Deck Shelters installiert. Sie dienten dabei als Plattform für die heimliche Aussetzung und Aufnahme von United States Navy Seals. Dies waren die USS James K. Polk (SSBN-645), die 1999 außer DIenst gestellt wurde, und die USS Kamehameha (SSBN-642), die bis 2002 in Dienst stand.
Je eine Lafayette und Madison wurde zu einem Moored Training Ship umgerüstet, also zur Ausbildung von Personal an der Pier. Die USS Sam Rayburn (SSBN-635) soll diese Rolle bis 2014 erfüllen, während unklar ist, wie lange die USS Daniel Webster (SSBN-626) noch als solches fungiert.
Dienstzeit
Die 19 Boote der Lafayette- und James-Madison-Klasse wurden 1963 und 1964 in Dienst gestellt, die zwölf Franklins 1965 bis 1967. Zusammen mit den Booten der George-Washington-Klasse und der bereits erwähnten Ethan-Allen-Klasse stellten die Boote den größten Teil der so genannten 41 for Freedom, der 41 SSBN, die Amerikas Atomstreitkraft auf den Weltmeeren darstellte. Ab 1981 betrat das erste Boot der Ohio-Klasse die Bühne und begann damit mit der Ablösung der ersten Boote, vorwiegend der George-Washington- und Ethan-Allen-Klasse.
Die erste Außerdienststellung einer Lafayette fand 1986, eine weitere 1987 statt. Ab 1989 wurden dann jährlich Boote außer Dienst gestellt, bis 1995 kein Boot der Klasse mehr im aktiven Dienst stand. Die Franklins wurden zwischen 1992 und 1995 deaktiviert, abgesehen von oben genannten Ausnahmen. Die normale Verwendungsdauer eines U-Bootes liegt bei 30 Jahren, diese erreichten aber nur wenige der 31 Boote; vor allem, weil nach dem Ende des Kalten Krieges die Notwendigkeit der atomaren Abschreckung nicht mehr gegeben war.
Technik
Rumpf
Der Rumpf aller Einheiten war 129,5 Meter lang und 10,1 Meter breit, der Tiefgang lag bei 9,6 Metern. Die U-Boote verdrängten getaucht 8.250 Standard-Tonnen. Hinter dem Turm befanden sich die Startschächte für die 16 Interkontinentalraketen in einem klar sichtbaren „Buckel“. Die vorderen Tiefenruder waren am Turm angebracht, lediglich bei der Daniel Webster wurde am Bug ein experimenteller zweiter kleiner Turm angebracht, an dem sich die Tiefenruder befanden. Da diese Vorrichtung die Geschwindigkeit reduzierte, wurde sie nach einigen Jahren wieder entfernt.
Im Inneren sind die Boote ähnlich aufgeteilt wie Jagd-U-Boote. Vor und unter dem Turm befinden sich Torpedo-, Mannschafts- und Kommandoräume, dahin zuerst die Raketenschächte (genannt Sherwood Forest) und achtern die Reaktorkammer und dann der Maschinenraum.
Antrieb
Der Antrieb der Lafayettes bestand aus einem Druckwasserreaktor vom Typ S5W. Das S steht dabei für die Verwendung auf einem bestimmten Schiffstyp, hier Submarine, Unterseeboot, die 5 stand für die Generation, das W repräsentierte den Hersteller, bei diesem Typ die Westinghouse Electric Corporation. Dieser Reaktor lieferte rund 15.000 PS, die auf einer Welle wirkten. Die Höchstgeschwindigkeit lag getaucht bei höchstens 30 Knoten, einige Knoten langsamer als Jagd-U-Boote. Allerdings zählte für die SSBN ein leises Antriebssystem mehr als Geschwindigkeit, da ihr Hauptanliegen heimliches Patrouillefahren war.
Bei den Booten der Benjamin-Franklin-Unterklasse waren wichtige Teile dieses Antriebssystems auf so genannten „Flößen“ stoßfest gelagert. Dadurch übertrugen sich weniger Vibrationen ins Wasser, was die Aufspürbarkeit weiter verringerte.
Bewaffnung

Die ersten neun Einheiten waren zu Beginn dazu ausgelegt, die Interkontinentalrakete UGM-27B Polaris A2 zu starten, während die letzten 22 Boote (James-Madison- undBenjamin-Franklin-Klasse) die modernisierte UGM-27C Polaris A3 trugen. Zwischen 1970 und 1977 erfolgte auf allen 31 Booten dann die Einführung der verbesserten UGM-73 Poseidon. Bis 1981 wurden außerdem mehrere Boote auf die UGM-93A Trident I (C4) modernisiert. Von jeder Version konnte ein Boot 16 Raketen mitführen.
Zur Selbstverteidigung besaßen die Lafayettes vier Torpedorohre, aus denen neben Torpedos auch die UUM-44 Subroc ausgestoßen werden konnte.
Elektronik
Einsatzprofil
Die Lafayettes bildeten den Hauptteil der Abschreckungspolitik der Vereinigten Staaten auf den Weltmeeren. Mit ihren 16 Interkontinentalraketen verließ ein Boot ihren Heimathafen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Jagd-U-Boote und Zerstörer stellten sicher, dass die Gewässer um den Hafen frei von feindlichen U-Booten waren, so dass das SSBN sicher auslaufen konnte. Daraufhin blieb die Lafayette bis zu sechs Monate ununterbrochen getaucht und befuhr ein bestimmtes Patroulliengebiet, das höchster Geheimhaltung unterlag. Nach der Patrouille kehrte das Boot in den Hafen zurück, wechselte die Crew (jedes Boot besaß zwei komplette Mannschaften, die in Blue und Gold unterteilt waren), und kehrte nach einer Instandsetzungsperiode mit der zweiten Crew wieder in die Tiefen des Ozeans zurück.
Weblinks
- Commons: Kategorie: Lafayette-Klasse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: Kategorie: James-Madison-Klasse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: Kategorie: Benjamin-Franklin-Klasse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien