„Straight Edge“ – Versionsunterschied
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Version vom 28. Dezember 2006, 15:01 Uhr
Straight Edge bezeichnet einen in den 1980ern begründeten Lebensstil, eine persönliche Verpflichtung sowie eine Gegenkultur/Jugendkultur, die sich im Bereich des Hardcore Punk ansiedeln.
Als zentral gelten sowohl der Verzicht auf Alkohol und weitere Drogen als auch die Ablehnung häufig wechselnder Geschlechtspartner.
Entstehung
Der Begriff "Straight Edge" geht ursprünglich auf einen Song der Hardcore-Punk-Band Minor Threat zurück, die von Ian MacKaye (später bei Fugazi) und Jeff Nelson 1980 gegründet wurde. MacKaye, bekennender Fan des 70er-Macho-Rockers und Waffensammlers Ted Nugent, war immer beeindruckt von dessen drogenfreiem Rock´n´Roll-Lifestyle und nahm dies zum Anlass, ebenfalls auf die Dinge zu verzichten, die seiner Meinung nach für sich keine Rebellion begründeten. Der Verzicht selbst stellte die eigentliche Rebellion dar.
In ihren Texten beschrieben Minor Threat ihre Abneigung gegen den üblichen Umgang mit Drogen in der Punkszene. Ihrer Meinung nach hatte der Punk als Protestkultur durch die Drogen sein ursprüngliches Ziel verloren: den Protest. Durch Abstinenz wollte man wieder auf den geraden Weg zurückfinden.
Die Basis dieses Lebensstils wird überwiegend definiert durch die beiden Songs von Minor Threat „Straight Edge“ und „Out Of Step (With The World)“ von 1981. Vor allem der Anfang des letzteren wurde von vielen Nachfolgebands als Grunddefinition von Straight Edge verstanden:
- (I) Don't smoke
- Don't drink
- Don't fuck
- At least I can fucking think
Diese Liedtexte erwiesen sich als äußerst einflussreich und ließen in den kommenden Jahren diverse Straight-Edge-Hardcore-Bands wie SSD, Youth of Today oder Gorilla Biscuits entstehen. Von da an blieb Straight Edge ein wichtiger Teil der Hardcoremusik und vielfach definieren sich Hardcorebands auch darüber.
Bestandteil dieser Lebensphilosophie ist die Abstinenz von bestimmten Dingen. Als allgemein anerkannt gilt das Meiden von Alkohol, halluzinogenen Drogen, Zigaretten und Promiskuität, die auch im Liedtext Erwähnung finden. Allgemein umstritten ist seit jeher die Meidung von Koffein. Selbst dem Sänger von Minor Threat wurde vorgeworfen, er sei nicht "straight", weil er Kaffee trinke. Manche Anhänger der Bewegung erweitern den Begriff für sich persönlich, z. B. durch den Anspruch, keinen Sex vor der Ehe zu haben.
Seit dem Ursprung im Jahre 1981 hat sich die Auffassung des Begriffes Straight Edge in der Hardcoreszene gewandelt. Für viele ist Straight Edge mittlerweile mit Veganismus bzw. Vegetarismus verbunden, was mit der ursprünglichen Zugangsweise nichts zu tun hatte. So kann man die Abstinenz von Tierprodukten als Erweiterung des ursprünglichen Straight-Edge-Gedankens ansehen. Allerdings wird in der Hardcoreszene auch immer noch getrennt zwischen "straight" und "vegan" unterschieden. Wegweisend war hier unter anderem die Band Earth Crisis.
Als problematisch erweisen sich Vertreter, die Straight Edge als politisches Statement definieren. Die einzigen Quellen, die das belegen konnten, blieben die Liedtexte, die aber sehr viel Interpretationsspielraum zulassen. Durch das Fehlen einer richtigen, festen Definition wurden in der Hardcorebewegung zahlreiche Diskussionen über die Motive, Mittel und Ziele von Straight Edge ausgelöst.
Das „X“
Als Erkennungszeichen in der Szene wird häufig ein großes "X" genutzt. Da in den frühen 80er Jahren in den USA Punk-Konzerte fast ausschließlich in Clubs stattfanden, in denen Alkohol ausgeschenkt wurde, durften Punks unter 21 Jahren diese nicht besuchen. Daraufhin entstand die Praxis, den noch nicht volljährigen Besuchern den Handrücken mit einem „X“ zu markieren - an diese wurde dann kein Alkohol ausgeschenkt, und sie konnten den Club betreten. Aus Solidarität malten sich auch bald die volljährigen Punks das „X“ auf den Handrücken.

Die Abwandlung „XXX“ kommt aus Washington D.C. und ist eine Anspielung auf die dort verwendete Flagge des District of Columbia, bei der drei Sterne nebeneinander stehen. Weiterhin ist aber auch die Abkürzung sXe geläufig. Viele Straight-Edger malen (oder im extremen Fall: tätowieren) sie sich auf beide Handrücken, um ihre Zugehörigkeit zu präsentieren.
Hieraus wird deutlich, dass der Lebensstil des Straight Edge eine Entscheidung für das ganze Leben markieren soll. Nicht selten aber kehren Anhänger im Laufe der Zeit ihrem früheren Bekenntnis wieder den Rücken zu. Kritiker führen weiterhin an, dass manche Straight-Edger sich elitär sehen und anderen ihre Ideale offensiv aufdrücken möchten.
Aktuelle Szenebands
- Bleeding Through
- Casey Jones
- Eighteen Visions
- Embrace Today
- Freya
- Glassjaw
- Good Clean Fun
- Haste The Day
- Justice
- Maroon
- Most Precious Blood
- Path Of Resistance
- Pure Disgust
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- Sirens
- Slapshot
- Throwdown
- Triple Threat