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„Gerd Althoff“ – Versionsunterschied

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=== Gruppenbindungen ===
=== Gruppenbindungen ===
1981/1982 untesuchte Althoff im Rahmen des von Karl Schmid geleiteten Forschungsprojektes „Gruppenbildung und Gruppenbewusstsein im Mittelalter“ die Namenseinträge im Gedenkbuch des Klosters Reichenau und verglich diese mit denen der Klöster St. Gallen, Fulda und des Frauenklosters Remiremont in Lothringen. Die Eintragungen im 825 angelegten Reichenauer Gedenkbuch nahmen seit 929 deutlich zu und fielen mit dem Tod des ostfränkisch-deutschen Königs [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich]] 935 schlagartig wieder ab. In ähnlicher Form fanden sich die gruppierten Namenseinträge auch in den Gedenkbüchern von St. Gallen und Remiremont und in den Totenannalen des Klosters Fulda. Sie geben Auskunft darüber, dass diese Gruppen ihre Angehörigen in die Gebetshilfe mehrerer Klöster eingetragen haben. Solche Zusammenschlüsse waren auf familiären friedlichen Zusammenhalt und auf gegenseitige Unterstützung der Gruppenmitglieder ausgerichtet. Althoff stellte einen Zusammenhang her zwischen der Intensivierung des Gebetsgedenken und den von Heinrich mit den Großen geschlossenen Bündnissen (''pacta mutua''). Heinrich I. habe demnach im 10. Jahrhundert seine Königsherrschaft durch amicitia-Bündnisse mit den Herzögen zu konsolidieren versucht. Sein Sohn [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] habe diese Politik aufgegeben und dadurch Konflikte erzeugt.<ref>Gerd Althoff, Hagen Keller: ''Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe.'' Bd. 1–2, Göttingen u. a. 1985. Gerd Althoff: ''Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert.'' Hannover 1992.</ref> Der Ertrag dieser Forschungen über Gruppenbildung und Gruppenbewußtsein im 10. Jahrhundert wurde von Althoff 1992 in einer Studie veröffentlicht.<ref>Gerd Althoff: ''Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert.'' Hannover 1992</ref>
1981/1982 untesuchte Althoff im Rahmen des von Karl Schmid geleiteten Forschungsprojektes „Gruppenbildung und Gruppenbewusstsein im Mittelalter“ die Namenseinträge im Gedenkbuch des Klosters Reichenau und verglich diese mit denen der Klöster St. Gallen, Fulda und des Frauenklosters Remiremont in Lothringen. Die Eintragungen im 825 angelegten Reichenauer Gedenkbuch nahmen seit 929 deutlich zu und fielen mit dem Tod des ostfränkisch-deutschen Königs [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich]] 936 schlagartig wieder ab. In ähnlicher Form fanden sich die gruppierten Namenseinträge auch in den Gedenkbüchern von St. Gallen und Remiremont und in den Totenannalen des Klosters Fulda. Sie geben Auskunft darüber, dass diese Gruppen ihre Angehörigen in die Gebetshilfe mehrerer Klöster eingetragen haben. Solche Zusammenschlüsse waren auf familiären friedlichen Zusammenhalt und auf gegenseitige Unterstützung der Gruppenmitglieder ausgerichtet. Althoff stellte einen Zusammenhang her zwischen der Intensivierung des Gebetsgedenkens und den von Heinrich mit den Großen geschlossenen Bündnissen (''pacta mutua''). Heinrich I. habe demnach im 10. Jahrhundert seine Königsherrschaft durch amicitia-Bündnisse mit den Herzögen zu konsolidieren versucht. Sein Sohn [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] habe diese Politik aufgegeben und dadurch Konflikte erzeugt.<ref>Gerd Althoff, Hagen Keller: ''Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe.'' Bd. 1–2, Göttingen u. a. 1985. Gerd Althoff: ''Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert.'' Hannover 1992.</ref> Der Ertrag dieser Forschungen über Gruppenbildung und Gruppenbewußtsein im 10. Jahrhundert wurde von Althoff 1992 in einer Studie veröffentlicht.<ref>Gerd Althoff: ''Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert.'' Hannover 1992</ref>


=== Konfliktführung ===
=== Konfliktführung ===

Version vom 11. Februar 2014, 15:45 Uhr

Gerd Althoff (* 9. Juli 1943 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker.

Leben

Gerd Althoff machte 1963 das Abitur am Amtsgymnasium in Ibbenbüren und studierte von 1965 bis 1970 Geschichte und Germanistik in Münster und Heidelberg. 1974 wurde er in Münster promoviert bei Karl Schmid mit einer Arbeit über das westfälische Damenstift Borghorst.[1] Für die nächsten sechs Jahre arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er sich 1981 habilitierte. 1986 wurde Althoff als Professor an die Universität Münster berufen; es folgten Lehrstühle an den Universitäten von Gießen (1990) und Bonn (1995), bis er 1997 wieder nach Münster zurückkehrte. 2011 wurde er emeritiert. Zu seinen Schülern zählen u.a. Claudia Garnier und Hermann Kamp. Sein Nachfolger in Münster wurde 2011 Wolfram Drews. Althoff hatte Gastprofessuren an der University of California, Berkeley (1995), der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris (1998) und der Lomonossow-Universität in Moskau (2011). An den Ausstellungen „Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ in Münster und „Spektakel der Macht“ in Magdeburg war er maßgeblich beteiligt.

Für seine Leistungen erhielt Althoff 2005 den mit 30.000 dotierten Forschungspreis der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Althoff war von Band 35 (2001) bis zum Band 45 (2011) Mitherausgeber der Frühmittelalterlichen Studien. Er ist Mitglied im Mediävistischen Arbeitskreis der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der Vereinigung für Verfassungsgeschichte und im Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte.

Forschungsschwerpunkte

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Funktionsweisen mittelalterlicher Staatlichkeit, die Konfliktführung und -beilegung im Mittelalter, die Formen und Rahmenbedingungen öffentlicher Kommunikation (so genannte symbolische Kommunikation) sowie die Gruppenbindungen in der Geschichte. Zu Standardwerken wurden seine zahlreichen Studien über die Ottonen- und Salierzeit sowie die Darstellungen „Verwandte, Freunde und Getreue“, „Spielregeln der Politik im Mittelalter“ und „Die Macht der Rituale“. 1985 verfasste er zusammen mit Hagen Keller eine Doppelbiographie über Heinrich I. und Otto den Großen.[2] Die beiden ersten Ottonen Heinrich I. und Otto I. waren für Althoff und Keller nicht mehr Symbole für Deutschlands frühe Macht und Größe, sondern eher ferne Repräsentanten einer archaischen Gesellschaft.[3] Mit dieser Darstellung gelang ein erheblicher Erkenntnissgewinn für die Heinrich-Forschung.[4] Althoff legte 1996 zu Otto III. und 2006 zu Heinrich IV. zwei Biographien vor. Beide Darstellungen gelten als maßgebliche Darstellungen. Althoff hatte gemeinsam mit seinem Münsteraner Kollegen Hagen Keller wesentlichen Anteil an einer in der Forschung seit den 1980er Jahren einsetzenden Neubewertung des hochmittelalterlichen Königtums.[5] Althoff lieferte sich mit Johannes Fried über seine Darstellung „Der Weg in die Geschichte“ (1994) eine Kontroverse über die Phantasie in der Arbeit des Historikers.[6]

Gruppenbindungen

1981/1982 untesuchte Althoff im Rahmen des von Karl Schmid geleiteten Forschungsprojektes „Gruppenbildung und Gruppenbewusstsein im Mittelalter“ die Namenseinträge im Gedenkbuch des Klosters Reichenau und verglich diese mit denen der Klöster St. Gallen, Fulda und des Frauenklosters Remiremont in Lothringen. Die Eintragungen im 825 angelegten Reichenauer Gedenkbuch nahmen seit 929 deutlich zu und fielen mit dem Tod des ostfränkisch-deutschen Königs Heinrich 936 schlagartig wieder ab. In ähnlicher Form fanden sich die gruppierten Namenseinträge auch in den Gedenkbüchern von St. Gallen und Remiremont und in den Totenannalen des Klosters Fulda. Sie geben Auskunft darüber, dass diese Gruppen ihre Angehörigen in die Gebetshilfe mehrerer Klöster eingetragen haben. Solche Zusammenschlüsse waren auf familiären friedlichen Zusammenhalt und auf gegenseitige Unterstützung der Gruppenmitglieder ausgerichtet. Althoff stellte einen Zusammenhang her zwischen der Intensivierung des Gebetsgedenkens und den von Heinrich mit den Großen geschlossenen Bündnissen (pacta mutua). Heinrich I. habe demnach im 10. Jahrhundert seine Königsherrschaft durch amicitia-Bündnisse mit den Herzögen zu konsolidieren versucht. Sein Sohn Otto I. habe diese Politik aufgegeben und dadurch Konflikte erzeugt.[7] Der Ertrag dieser Forschungen über Gruppenbildung und Gruppenbewußtsein im 10. Jahrhundert wurde von Althoff 1992 in einer Studie veröffentlicht.[8]

Konfliktführung

Althoff und Keller betonen die Unmöglichkeit das Ottonenreich mit den Kategorien moderner Staatlichkeit zu beschreiben, da die ottonische Herrschaft zumindest weitgehend ohne Schriftlichkeit, ohne Institutionen, ohne geregelte Zuständigkeiten und Instanzenzüge und nicht zuletzt ohne Gewaltmonopol auskam.[9] Noch deutlicher als in der Karolingerzeit beruhten die Anerkennung und Stärke des Königs im 10. Jahrhundert auf personalen Grundlagen. Die Basis der Königsherrschaft war dabei der in der Begegnung mit den Großen hergestellte Konsens. Für die Führung und Beilegung von Konflikten waren vielfach öffentliche Inszenierungen, symbolische Kommunikation und Ketten ritualisierter Handlungen wirksam.[10] Aus der besonderen Bedeutung personaler Bindungen und symbolischer Kommunikationsformen entwickelte Althoff die zugespitzte These von der „karolingischen Staatlichkeit“ zur ottonischen „Königsherrschaft ohne Staat“.[11] Althoffs historische Fragestellung lautet „Wie funktioniert Herrschaft ohne schriftlich fixierte Normen?“[12] Nach den Forschungen Althoffs seien in den Auseinandersetzungen des 10. und 11. Jahrhunderts ungeschriebene „Spielregeln“ des politischen Umgangs getreten, die kaum weniger verbindlich seien als schriftliche Gesetze in modernen Staaten.[13]

Die Funktionsweisen von Königsherrschaft ohne staatliche Institutionen untersuchte Althoff am Verhalten von König und Großen in Konfliktsituationen. An Konflikten zwischen König und Großen werden sowohl die Ursachen für Konflikte als auch die Formen, in denen sie geführt und beigelegt wurden, deutlich. Konflikte lassen Möglichkeiten und Grenzen mittelalterlicher Königsherrschaft erkennen.[14] Die ältere Forschung war besonders auf die Königsgerichte konzentriert. Nach dieser Perspektive wurden Konflikte vorrangig durch Gerichtsurteile beigelegt. Besonders amerikanische Mediävisten erkannten seit den 1970er Jahren, dass sich Konflikte erst mit sozialwissenschaftlichen und und kulturhistorischen Fragestellungen angemessen beurteilen lassen. Seit den 1980er Jahren erforschte in der deutschsprachigen Mediävistik besonders Althoff die mittelalterliche Konfliktführung- und beilegung. Im Gegensatz zur anglo-amerikanischen Forschung untersuchte Althoff Konflikte nicht an Gerichsturkunden im hochmittelalterlichen Frankreich, in Island oder in England, sondern vorwiegend im ottonischen-salischen Reich anhand historiographischer Quellen. Althoff konnte aus den Quellen ein Modell der Konfliktbeilegung heraus arbeiten: Einer der Konkurrenten erklärte sich nach Bemühen von Vermittlern bereit, sich dem anderen zu unterwerfen. Dies vollzog sich in einem öffentlichen Ritual der deditio. Derjenige, der die deditio vollzog, hatte sich dem König barfuß und im Büßergewand vor einer großen Öffentlichkeit zu Füßen zu werfen und ihm anheimstellen, mit ihm zu tun, was er wolle. Für diese Genugtuungsleistung wurde ihm Begnadigung und die Wiederaufnahme in die herrscherliche Huld verbindlich in Aussicht gestellt. Nach kurzer symbolischer Haft erhielt er seine früheren Würden zurück. Damit konnte der Sieger seine Milde demonstrativ zur Schau stellen.[15] Diese rituellen Konfliktbeilegungsformen waren keine spontanen Akte, sondern wurden in Verhandlungen vorher abgeklärt. Als frühestes Beispiel der deditio hat Althoff die Unterwerfung Tassilos von Bayern 788 gedeutet.

Althoff konnte erste Brüche in diesen „Spielregeln der mittelalterlichen Konfliktführung“ in spätottonischer Zeit bei Heinrich II. feststellen. Heinrich II. war nicht in gleichem Maße zur clementia (Milde) bereit, wie es die ottonischen Herrscher gegenüber ihren Feinden anscheinend gewesen sind.[16] In der Stauferzeit stand nicht mehr die aus ottonischer Zeit bekannte Herrschertugend der Milde im Vordergrund, sondern der rigor iustitiae (Strenge der Gerechtigkeit) wurde Maßstab für die Bewertung herrscherlichen Handelns.[17]

Rituale, Zeichen und Symbole

Althoff arbeitete seit den 1980er Jahren die Bedeutung von Ritualen für die Herrschaftsordnung des Mittelalters heraus. Althoff konzipierte Tagungen über Kommunikation, Rituale und Herrschaftsrepräsentation. Mit Ernst Schubert führte er zum Thema die Tagung „Herrschaftsrepräsentation im ottonischen Sachsen“ durch. 1996/97 folgte die Tagung über „Formen und Fuktionen öffentlicher Kommunikation im Mittelalter“, die die Funktionsweisen des politischen Systems im Mittelalter erhellten. Seit Althoffs Forschungen werden die symbolischen Verhaltensweisen nicht mehr nur als anekdotische Ausschmückung in den Quellen gedeutet, sondern als wichtige Aussagen über die Funktionsweisen der mittelalterlichen Königsherrschaft. Seine zahlreichen Forschungen über die „Spielregeln“ und Rituale fanden vielfach Eingang in seine 1996 veröffentlichte Biographie über Otto III. Das Individuum trat dadurch aber stark in den Hintergrund. Diese Vorgehensweise wurde in der Fachwelt durchaus kritisch aufgenommen.[18]

Ottonische Geschichtsschreibung

Ein weiterer Schwerpunkt Althoffs ist der Quellenwert der ottonischen Historiographie. Ähnlich wie Johannes Fried setzte Althoff sich anhand der ottonischen Geschichtsschreibung mit dem verformenden Einfluss der Mündlichkeit auf die Schriftlichkeit auseinander.[19] Nach Fried waren die Verformungen über das Wissen der Vergangenheit so stark, dass das zugrundeliegende Geschehen „mit der tatsächlichen Geschichte nie identisch“ war.[20] Die Sachsengeschichte des bedeutendsten ottonischen Geschichtsschreiber Widukind von Corvey war für Fried ein „fehlergesättigtes Konstrukt“.[21] Althoff weist im Gegensatz zu Fried der ottonischen Geschichtsschreibung einen besonders hohen Quellenwert zu. Für Althoff ist Widukind vertrauenswürdig. Nach Althoff habe Widukinds Sachsengeschichichte einen besonderen Widmungsanlass. Widukind widmete sein Werk Mathilde, der Tochter Ottos des Großen. Das 12- oder 13-jährige Mädchen war 968 das einzige Mitglied des Kaiserhauses nördlich der Alpen. In dieser Situation sei Widukinds Werk geeignet gewesen, „die junge Kaisertochter Mathilde politikfähig zu machen“.[22] Mathilde konnte dem Text entnehmen, mit welchen Männern sie umzugehen hatte, welche Geschichte die führenden Familien hatten und welche Konflikte sie mit den Ottonen ausgetragen hatten. Diese didaktische Funktion würde auch die Gewichtungen des Werkes und die Auslassungen (Zusammenfassung der Italienpolitik in einem Kapitel, keine Erwähnung der Missionspolitik im Osten oder über die Vorgänge der Gründung des Erzbistums Magdeburg) erklären. Althoffs Fazit lautet daher: „Der Kronzeuge ist vertrauenswürdig.“[23] In der ottonischen Geschichtsschreibung war die Freiheit der Veränderung nach Althoff eng begrenzt, sobald es um Sachverhalte ging, an denen die Mächtigen ein aktuelles Interesse hatten. Beliebige Abwandlungen waren daher nicht möglich. Die Erwartungshaltung der Mächtigen führte freilich auch zu Schönfärbereien und Idealisierungen.[24] Die zahlreichen Anekdoten, Träume und Visionen, die häufig in der ottonischen Historiographie Erwähnung finden, hätten einen argumentativen Kern mit denen Kritik an den Mächtigen geübt worden sei.[25] Althoff konnte aus neuen Forschungserkenntnissen, wie etwa denen der Memorialüberlieferung und der Konfliktforschung, die grundsätzlichen Akzente der ottonischen Historiographie bestätigen.[26]

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Das Necrolog von Borghorst. Edition und Untersuchung, Münster 1978, ISBN 3-402-05998-3.
  • Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2.
  • zusammen mit Hagen Keller: Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe, Göttingen/Zürich 1985, ISBN 3-7881-0122-9.
  • Verwandte, Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert der Gruppenbindungen im früheren Mittelalter, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-04125-9.
  • Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert, Hannover 1992, ISBN 3-7752-5437-4.
  • Otto III (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 1996, ISBN 3-534-11274-1.
  • Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-038-7
  • Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, 2. erweiterte Auflage, Stuttgart u.a. 2005, ISBN 3-17-018597-7.
  • Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14749-9.
  • Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter. Darmstadt 2003, ISBN 3-534-17247-7.
  • Heinrich IV (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 2006, ISBN 3-534-11273-3
  • zusammen mit Hagen Keller: Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen: Krisen und Konsolidierungen 888–1024, 10., völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-60003-2.
  • Zusammen mit Christel Meier: Ironie im Mittelalter. Hermeneutik - Dichtung - Politik. Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-21624-6.
  • „Selig sind, die Verfolgung ausüben“: Päpste und Gewalt im Hochmittelalter. Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2751-2.

Herausgeberschaften

Literatur

  • Patrick Bahners: Der Listenreiche. Dem Mediävisten Gerd Althoff zum sechzigsten Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Juli 2003, Nr. 156, S. 33.
  • Hanna Vollrath: Haben Rituale Macht? Anmerkungen zu dem Buch von Gerd Althoff: Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter. In: Historische Zeitschrift 284, 2007, S. 385–400.
  • Jürgen Kaube: Gerd Althoff. Wenn Herrscher weinen wollen. Der die Zeugen getrennt verhört: Fakt und Fiktion in der Geschichte des Mittelalters. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Juli 2013, Nr. 155, S. 32.
  • Eintrag Gerd Althoff. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation. Stuttgart 2001, S. 21–27, ISBN 3-7995-6906-5.
  • Hermann Kamp, Claudia Garnier (Hrsg.): Die Spielregeln der Mächtigen. Mittelalterliche Politik zwischen Gewohnheiten und Konventionen. Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23014-3.

Anmerkungen

  1. Das Necrolog von Borghorst. Edition und Untersuchung. Münster 1978.
  2. Gerd Althoff, Hagen Keller: Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe. Bd. 1–2, Göttingen u.a. 1985.
  3. Gerd Althoff, Hagen Keller: Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe. Bd. 1–2, Göttingen u. a. 1985, S. 14.
  4. So die jüngste Einschätzung: Wolfgang Giese: Heinrich I. Begründer der ottonischen Herrschaft. Darmstadt 2008, S. 31.
  5. Zusammenfassung Gerd Althoff: Das hochmittelalterliche Königtum. Akzente einer unabgeschlossenen Neubewertung. In: Frühmittelalterliche Studien 45, 2011, S. 77–98.
  6. Gerd Althoff: Von Fakten zu Motiven. Johannes Frieds Beschreibung der Ursprünge Deutschlands. In: Historische Zeitschrift, Bd. 260 (1995), S. 107–117. Die Erwiderung dazu Johannes Fried: Über das Schreiben von Geschichtswerken und Rezensionen. Eine Erwiderung. In: Historische Zeitschrift, Bd. 260 (1995), S. 119–130. Die Position Frieds unterstützt Hanna Vollrath: Geschichtswissenschaft und Geschichtsschreibung. Zur Diskussion um das Buch „Der Weg in die Geschichte“ von Johannes Fried. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 43, 1995, S. 451–459. Vgl. dazu auch Lothar Kolmer: Wie Historiker streiten: Einige Anmerkungen zur Fried-Althoff-Kontroverse. In: Gerhard Ammerer u.a. (Hrsg.): Tradition und Wandel. Beiträge zur Kirchen-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Festschrift für Heinz Dopsch. München 2001, S. 80–96.
  7. Gerd Althoff, Hagen Keller: Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe. Bd. 1–2, Göttingen u. a. 1985. Gerd Althoff: Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert. Hannover 1992.
  8. Gerd Althoff: Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert. Hannover 1992
  9. Gerd Althoff: Staatsdiener und Häupter des Staates. Fürstenverantwortung zwischen Reichsinteressen und Eigennutz. In: Ders. Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997, S. 126-153, hier: S. 126f. Hagen Keller: Zum Charakter der 'Staatlichkeit' zwischen karolingischer Reichsreform und hochmittelalterlichem Herrschaftsaufbau. In: Ottonische Königsherrschaft. Organisation und Legitimation königlicher Macht. Darmstadt 2002, S. 11-21, hier: S. 11. (Erstveröffentlichung in: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 23 (1989), S. 248-264.)
  10. Wegweisend war: Gerd Althoff: Zur Bedeutung symbolischer Kommunikation für das Verständnis des Mittelalters. In: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 31 (1997), S. 370–389, hier bes. 383–386.
  11. Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. 2. erweiterte Aufl., Stuttgart u.a. 2005. Gegen eine Überbetonung wendet sich: August Nitschke: Karolinger und Ottonen. Von der „karolingischen Staatlichkeit“ zur „Königsherrschaft ohne Staat“? In: Historische Zeitschrift, Bd. 273 (2001), S. 1–29.
  12. Gerd Althoff: Ungeschriebene Gesetze. Wie funktioniert Herrschaft ohne schriftlich fixierte Normen? In: Gerd Althoff: Spielregeln der Politik im Mittelalter Darmstadt 1997, S. 282–304.
  13. Gerd Althoff: Einleitung. In: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997, S. 1-17, hier: S. 2f.
  14. Gerd Althoff: Königsherrschaft und Konfliktbewältigung im 10. und 11. Jahrhundert. In: Ders., Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997, S. 21–56, hier: S. 21. (Erstveröffentlichung in: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 23 (1989), S. 265–290.)
  15. Gerd Althoff: Das Privileg der deditio. Formen gütlicher Konfliktbeendigung in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft. In: Ders.: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997, S. 99–125, bes.: S. 100f. (Erstveröffentlichung in: Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Nobilitas. Festschrift für Karl Ferdinand Werner zum 70. Geburtstag. Göttingen 1997, S. 27–52.)
  16. Gerd Althoff, Otto III. und Heinrich II. in Konflikten. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Otto III. und Heinrich II. Eine Wende. Sigmaringen 1997, S. 77–94, hier: S. 80.
  17. Gerd Althoff: Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 154; Gerd Althoff: Königsherrschaft und Konfliktbewältigung im 10. Jahrhundert und 11. Jahrhundert. In: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 23 (1989), S. 265–290, hier: S. 288.
  18. Michael Borgolte: Biographie ohne Subjekt, oder wie man durch quellenfixierte Arbeit Opfer des Zeitgeistes werden kann. In: Göttingische Gelehrte Anzeigen 249 (1997), S. 128–141; Franz-Reiner Erkens: Mirabilia mundi. Ein kritischer Versuch über ein methodisches Problem und eine neue Deutung der Herrschaft Ottos III. In: Archiv für Kulturgeschichte 79 (1997), S. 485–498.
  19. Gerd Althoff: Verformungen durch mündliche Tradition. Geschichten über Erzbischof Hatto von Mainz. In: Hagen Keller (Hrsg.): Iconologia sacra. Mythos, Bildkunst und Dichtung in der Religions- und Sozialgeschichte Alteuropas. Festschrift für Karl Hauck zum 75. Geburtstag. Berlin 1994, S. 438-450.
  20. Johannes Fried: Die Königserhebung Heinrichs I. Erinnerung, Mündlichkeit und Traditionsbildung im 10. Jahrhundert. In: Michael Borgolte (Hrsg.): Mittelalterforschung nach der Wende. München 1995, S. 267–318, hier: S.277.
  21. Johannes Fried: Die Königserhebung Heinrichs I. Erinnerung, Mündlichkeit und Traditionsbildung im 10. Jahrhundert. In: Michael Borgolte (Hrsg.): Mittelalterforschung nach der Wende. München 1995, S. 267–318, hier: S. 303.
  22. Gerd Althoff: Widukind von Corvey. Kronzeuge und Herausforderung. In: Gerd Althoff: Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 78–104, hier: S. 101 (Erstveröffentlichung in: Frühmittelalterliche Studien. Bd. 27, 1993, S. 253–272).
  23. Gerd Althoff: Widukind von Corvey. Kronzeuge und Herausforderung. In: Gerd Althoff: Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 78–104, hier: S. 104 (Erstveröffentlichung in: Frühmittelalterliche Studien. Bd. 27, 1993, S. 253–272).
  24. Gerd Althoff: Geschichtsschreibung in einer oralen Gesellschaft. In: Ders.: Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 105–125 (Erstveröffentlichung in: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposion zur Ausstellung „Otto der Große, Magdeburg und Europa“. Mainz 2001, S. 151–169.)
  25. Gerd Althoff: Das argumentative Gedächtnis. Anklage und Rechtfertigungsstrategien in der Historiographie des 10. und 11. Jahrhunderts. In: Ders.: Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 126-149, hier: S. 148f. (Erstveröffentlichung in: Pragmatische Dimensionen mittelalterlicher Schriftkultur. Akten des internationalen Kolloquiums Münster 26.–29.5.1999, München 2002, S. 63-76.)
  26. Vgl. dazu exemplarisch: Gerd Althoff: König Konrad I. in der ottonischen Memoria. In: Hans-Werner Goetz (Hrsg.): Konrad I.: Auf dem Weg zum „Deutschen Reich“? Bochum 2006, S. 317–328, hier: S. 326. Die Einschätzung bei Wolfgang Giese: Heinrich I. Begründer der ottonischen Herrschaft. Darmstadt 2008, S. 33.