„Operation Downfall“ – Versionsunterschied

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Am 3. April 1945 wurden von den Joint Chiefs of Staff General Douglas MacArthur und Admiral Chester Nimitz beauftragt Pläne zu entwickeln und mit den Vorbereitungen für eine Invasion von Kyūshū zu beginnen. Dies war aber nur eine reine Planungsrichtlinie, kein Ausführungsauftrag.
 
Selbst zu diesem Zeitpunkt zögerten Admiral King und Admiral Leahy, die Invasionsentscheidung als vollendete Tatsachen zu behandeln. Obwohl sie sich nicht direkt gegen eine Invasion aussprachen, befürworteten sie weiterhin Zwischenziele entlang der chinesischen Küste. Aber mit der Invasion von Okinawa Anfang April 1945 verspürten die militärischen und zivilen Führer der USA eindeutig einen wachsenden Druck, den nächsten Schritt in der Pazifikstrategie festzulegen. Ende April einigte man sich darauf, Anweisungen für pazifische Kommandeure zu formulieren, die darauf abzielten, mit einer Invasion auf Kyūshū fortzufahren.<ref name=":3" />
 
Die Wahl des Oberbefehlshabers der Gesamtoperation fiel zwischen MacArthur und Nimitz. Unterdessen gaben beide eine gemeinsame Empfehlung in einem Punkt ab, in dem sie sich einig waren. Dies war das Zieldatum für die Invasion von Kyūshū, das der 1. November 1945 sein sollte. Die Planungsrichtlinie vom 3. April hatte noch den 1. Dezember als Invasionsdatum für Kyūshū und den 1. März 1946 für Honshū angegeben. Sowohl MacArthur als auch Nimitz argumentierten, dass die Planung der Invasion von Kyūshū bis zum 1. Dezember die Operation Wetterunwägbarkeiten aussetzen würde, die dazu führen könnten, dass sie auf das Frühjahr 1946 verschoben wird, was zu einer erheblichen Verzögerung der Beendigung des Krieges führen würde.
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Die Operation Downfall sollte mit Ausnahme eines Teils der [[British Pacific Fleet]] eine rein amerikanische Operation sein. Sie forderte den Einsatz des gesamten [[United States Marine Corps|Marine Corps]], der gesamten [[United States Pacific Fleet|Pazifikflotte]], Elemente der [[Seventh Air Force]], die [[Eighth Air Force]], die erst kürzlich aus Europa verlegt worden war, die [[Tenth Air Force]] und die [[Fifth Air Force|American Far Eastern Air Force]]. An den Kämpfen wären mehr als 1,5 Millionen Kampfsoldaten, davon 3 Millionen weitere als Unterstützung oder mehr als 40 % aller Soldaten, die 1945 noch Uniform trugen, direkt beteiligt. Es wurde mit extrem hohen Verlusten gerechnet.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=James Martin Davis |url=https://www.ibiblio.org/pha/Pearl%20Talk/WWII_Japan_Invasion_Plans1.pdf |titel=An Invasion Not Found in the History Books |werk=www.ibiblio.org |hrsg=Omaha World Herald, |datum=1987-11 |format=PDF |sprache=en |abruf=2021-10-31}}</ref>
 
Die Joint Chiefs of Staff gingen davon aus, dass der Krieg in Europa am 1. Juli 1945 vorbei sein und die bevorstehende Okinawa-Operation bis Mitte August 1945 abgeschlossen sein würde. Aufgrund dieser Annahme legten sie einen vorläufigen Zeitplan für die Invasion Japans fest.<ref name=":1" /> Um die Anzahl der zur Verfügung stehenden Soldaten zu erhöhen, wurde im Sommer 1945 unter den Decknamen ''[[Operation Transit]]'' damit begonnen, Truppeneinheiten aus Europa über den [[Panamakanal]] in den Pazifikraum zu verlegen.<ref name=":chant12">{{Literatur |Autor=Christopher Chant |Titel=The Encyclopedia of Codenames of World War II - Operation Transit |Verlag=Verlag Routledge Kegan & Paul |Datum=1987 |Sprache=en |ISBN=978-0-7102-0718-0 |Online=https://codenames.info/operation/transit-ii/ |Abruf=2021-11-03}}</ref>
 
Am 15. Juni 1945 legte das JWPC seinen Entwurf des Papiers dem Joint Planning Staff vor. Ein darauf basierendes [[Memorandum]] von Admiral Leahy bereitete das Treffen am 18. Juni mit [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Harry S. Truman|Truman]] vor, bei dem die Pläne zur Beendigung des Krieges mit Japan überprüft werden sollten.
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Der japanische Plan für die Abwendung der Invasion wurde Operation ''Ketsu-gō'' ({{lang|ja|決号作戦}}, ''Ketsu-gō sakusen'') genannt, auf Deutsch etwa „Operation Entscheidung“.
 
Die Einschätzung des japanischen Geheimdienstes war insoweit korrekt, dass das Hauptziel der ersten US-Landungen das südliche Kyūshū sein würde, insbesondere das Gebiet der [[Kagoshima-Bucht]], da dort die Möglichkeit bestand, einen Ankerplatz für Marineeinheiten und Flugplätze zu schaffen. Damit konnten die alliierten Streitkräfte eine bessere Luftabdeckung und Luftunterstützung für die nachfolgenden Operation gewährleisten. Der Süden Kyūshūs befand sich gerade noch innerhalb der maximalen Reichweite von US-[[Jagdflugzeug]]en, die von Okinawa aus flogen. Daher bewerteten die Japaner Süd-Kyūshū als erstes Ziel.
 
Ebenfalls richtig war die Einschätzung, dass die USA nicht versuchen würden, die komplette Insel einzunehmen, sondern irgendwann eine Verteidigungslinie bilden würden, um die neu gewonnenen Stellungen zu halten. Dann würden die neuen, größeren Operationen vorbereitet, damit Truppen in der Nähe von Tokio landen könnten.<ref name=":4">{{Internetquelle |autor=Samuel J. Cox |url=https://www.history.navy.mil/about-us/leadership/director/directors-corner/h-grams/h-gram-057/h-057-1.html |titel=Operations Downfall and Ketsugo – November 1945 |werk=www.history.navy.mil |hrsg=Naval History and Heritage Command |sprache=en-US |abruf=2022-07-21}}</ref>
 
Auch die Voraussage der genauen Landestrände auf Kyūshū erfolgte mit fast unheimlicher Präzision. Obwohl die Japaner ursprünglich dachten, dass die Landungen bereits im Juli stattfinden könnten, änderten sie ihre Schätzung aufgrund der Zeit, die die USA brauchten, um Okinawa zu erobern, und des üblichen Endes der [[Taifun]]-Saison im Oktober. Somit lagen sie mit ihrer Prognose, dass die Landungen Ende Oktober oder Anfang November stattfinden würden, völlig richtig.<ref name=":4" />