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„Programmable unijunction transistor“ – Versionsunterschied

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[[Datei:PUT-SNG-ABB01.svg|mini|Abb. 1: Schaltzeichen, Schichtaufbau und Strom-Spannungs-Kurve eines programmierbaren Unijunctiontransistors.]]
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Ein {{lang|en|'''programmable unijunction transistor'''}} (PUT, {{enS}}, dt. ''programmierbarer Unijunctiontransistor'') ist ein [[Halbleiter]]-[[elektronisches Bauelement|Bauelement]] und im Aufbau ähnlich einem [[Thyristor]]. Seine drei Anschlüsse werden als [[Gate-Elektrode|Gate]] (G), [[Anode]] (A) und [[Kathode]] (K) bezeichnet.

[[Datei:ProgrammableUnijunctionTransistor01.jpg|thumb|right|Abb.1: Schaltzeichen, Schichtaufbau und Strom-Spannungskurve eines programmierbaren Unijunctiontransistors.]]

Ein {{lang|en|'''Programmable Unijunction Transistor'''}} (PUT, dt. ''programmierbarer Unijunctiontransistor'') ist ein elektronisches [[Halbleiter]]-[[elektronisches Bauelement|Bauelement]] mit drei Anschlüssen, dem [[Gate]] (G), der [[Anode]] (A) und der [[Kathode]] (K).


== Aufbau und Unterschied zum Unijunctiontransistor ==
== Aufbau und Unterschied zum Unijunctiontransistor ==
[[Datei:PUT Scheme 02.jpg|thumb|right|Abb.2: Äquivalentschaltbild PUT und UJTs.]]
[[Datei:PUT-SNG-ABB02.svg|mini|Abb. 2: Äquivalentschaltbild PUT und UJTs.]]
[[Datei:PUT-SNG-ABB03.svg|mini|Abb. 3: Gesteuerte RC-Oszillatorschaltung mit einem PUT]]

Wie ein Thyristor besteht der PUT aus vier alternierenden p-, n-dotieren Schichten und enthält damit drei p-n-Übergänge (Abb. 1). Er hat eine Anode und eine Kathode, die an die erste bzw. an die letzte Schicht angeschlossen sind, und ein „Gate“, das mit einer der inneren Schichten verbunden ist.
[[Datei:PUT Scheme 03.jpg|thumb|right|Abb.3: Gesteuerte RC-Oszillatorschaltung mit einem PUT]]

Der „programmierbare Unijunctiontransistor“ ist ein naher Verwandter des [[Thyristor]]s, denn wie ein Thyristor besteht der PUT aus vier alternierenden p-, n-dotieren Schichten und enthält damit drei p-n-Übergänge (Abb. 1). Er besitzt eine Anode und eine Kathode, die an die erste und an die letzte Schicht angeschlossen sind. Des Weiteren gibt es ein „Gate“, welches mit einer der inneren Schichten verbunden ist.


Der programmierbare Unijunctiontransistor unterscheidet sich somit vom [[Unijunctiontransistor]] (UJT) (auch Zweizonentransistor oder Doppelbasisdiode genannt), bei dem es sich um ein elektronisches Halbleiterbauelement handelt, welches nur einen [[p-n-Übergang]] (engl. {{lang|en|p-n junction}}) aufweist. Ein UJT besitzt drei Anschlüsse: Einen Emitter (E) und zwei Basen (B1 und B2). Die Bezeichung programmierbare Unijunctiontransistor ist somit irreführend.
Der [[Unijunctiontransistor]] (UJT) weist im Gegensatz zu einem programmierbaren Unijunctiontransistor nur einen [[p-n-Übergang]] (engl. {{lang|en|p-n junction}}) auf. Die etablierte Bezeichnung „programmierbarer Unijunctiontransistor“ ist somit irreführend, da es sich nicht um eine Variation des Unijunctiontransistor (UJT) handelt, sondern um eine Variation des Thyristors.


== Funktionsweise ==
== Funktionsweise ==
Der PUT besitzt eine einstellbare („programmierbare“) Schaltschwelle: Legt man an Anode und Kathode eine Spannung an, so fließt kein Strom, solange die Schwellenspannung (''U''<sub>S</sub>&nbsp;~&nbsp;''U''<sub>P</sub>) nicht erreicht wird. Übersteigt die angelegte Spannung jedoch den [[Schwellspannung]]swert, so wird die A-K-Strecke des PUT leitend. Die Schwellenspannung kann über eine an das Gate angelegte Spannung ''U''<sub>G</sub> modifiziert („programmiert“) werden. Abb. 1 zeigt das Schaltzeichen, den Schichtaufbau und die typische Strom-Spannungskurve eines PUT.
Der PUT besitzt eine einstellbare („programmierbare“) Schaltschwelle: Legt man an Anode und Kathode eine Spannung an, so fließt kein Strom, solange die Schwellenspannung (''U''<sub>S</sub>&nbsp;~&nbsp;''U''<sub>P</sub>) nicht erreicht wird. Übersteigt die angelegte Spannung jedoch den [[Schwellspannung]]swert, so wird die A-K-Strecke des PUT leitend. Die Schwellenspannung kann über eine an das Gate angelegte Spannung ''U''<sub>G</sub> modifiziert („programmiert“) werden. Abb. 1 zeigt das Schaltzeichen, den Schichtaufbau und die typische Strom-Spannungs-Kurve eines PUT.


== Anwendungsbereiche ==
== Anwendungsbereiche ==
PUTs sind nicht direkt mit konventionellen UJT austauschbar, obwohl PUTs ähnliche Funktionen ausführen. In der richtigen Schaltkreisauslegung mit zwei „programmierenden“ Widerständen zur Einstellung des Systemparameters η verhalten sie sich wie ein konventioneller UJT (Abb. 2). Der 2N6027 ist ein Beispiel für derartige Bauelemente.
PUTs sind nicht direkt mit konventionellen UJTs austauschbar, obwohl PUTs ähnliche Funktionen ausführen. In der richtigen Schaltkreisauslegung mit zwei „programmierenden“ Widerständen zur Einstellung des Systemparameters η verhalten sie sich wie konventionelle UJTs (Abb. 2). Der 2N6027 ist ein Beispiel für derartige Bauelemente.


Es ist ein Vorteil der PUTs, dass man mit ihnen Oszillatoren aus wenigen diskreten Bauelementen aufbauen kann (Abb. 3). Da der gleiche Zweck aber auch mit preisgünstigen integrierten Schaltkreisen erreichbar ist (z.&nbsp;B. Timer [[NE555]]), werden PUTs nur noch selten eingesetzt.
Es ist ein Vorteil der PUTs, dass man mit ihnen Oszillatoren aus wenigen diskreten Bauelementen aufbauen kann (Abb. 3). Da der gleiche Zweck aber auch mit preisgünstigen integrierten Schaltkreisen erreichbar ist (z.&nbsp;B. Timer [[NE555]]), werden PUTs nur noch selten eingesetzt.
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Die Berechnung der elektrischen Größen aus Abb. 2 erfolgt mit den unten stehenden Gleichungen:
Die Berechnung der elektrischen Größen aus Abb. 2 erfolgt mit den unten stehenden Gleichungen:


:<math> R_\text{BB} = R_\text{B1} + R_\text{B2}</math>
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:<math> \eta =\frac{R_\text{B1}}{R_\text{B1} + R_\text{B2} } </math>
:<math> \eta =\frac{R_\text{B1}}{R_\text{B1} + R_\text{B2} } \,</math>


:<math> U_\text{G} =\eta \cdot U_\text{BB} </math>
:<math> U_\text{G} =\eta \cdot U_\text{BB} \,</math>


:<math> U_\text{P} = U_G + U_\text{AK} </math>
:<math> U_\text{P} = U_G + U_\text{AK} \,</math>


wobei <math> \eta </math> ein Systemparameter ist.
wobei <math> \eta </math> ein Systemparameter ist.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Charles Platt, Philip Steffan (Übers.): ''Make: Elektronik: Lernen durch Entdecken.'' O'Reilly Verlag, Köln 2010, S. 83f.
* [[Charles Platt (Autor)|Charles Platt]], Philip Steffan (Übers.): ''Make: Elektronik: Lernen durch Entdecken.'' O’Reilly Verlag, Köln 2010, S. 83f.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 25. Juli 2023, 12:59 Uhr

Abb. 1: Schaltzeichen, Schichtaufbau und Strom-Spannungs-Kurve eines programmierbaren Unijunctiontransistors.

Ein programmable unijunction transistor (PUT, englisch, dt. programmierbarer Unijunctiontransistor) ist ein Halbleiter-Bauelement und im Aufbau ähnlich einem Thyristor. Seine drei Anschlüsse werden als Gate (G), Anode (A) und Kathode (K) bezeichnet.

Aufbau und Unterschied zum Unijunctiontransistor

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Abb. 2: Äquivalentschaltbild PUT und UJTs.
Abb. 3: Gesteuerte RC-Oszillatorschaltung mit einem PUT

Wie ein Thyristor besteht der PUT aus vier alternierenden p-, n-dotieren Schichten und enthält damit drei p-n-Übergänge (Abb. 1). Er hat eine Anode und eine Kathode, die an die erste bzw. an die letzte Schicht angeschlossen sind, und ein „Gate“, das mit einer der inneren Schichten verbunden ist.

Der Unijunctiontransistor (UJT) weist im Gegensatz zu einem programmierbaren Unijunctiontransistor nur einen p-n-Übergang (engl. p-n junction) auf. Die etablierte Bezeichnung „programmierbarer Unijunctiontransistor“ ist somit irreführend, da es sich nicht um eine Variation des Unijunctiontransistor (UJT) handelt, sondern um eine Variation des Thyristors.

Der PUT besitzt eine einstellbare („programmierbare“) Schaltschwelle: Legt man an Anode und Kathode eine Spannung an, so fließt kein Strom, solange die Schwellenspannung (US ~ UP) nicht erreicht wird. Übersteigt die angelegte Spannung jedoch den Schwellspannungswert, so wird die A-K-Strecke des PUT leitend. Die Schwellenspannung kann über eine an das Gate angelegte Spannung UG modifiziert („programmiert“) werden. Abb. 1 zeigt das Schaltzeichen, den Schichtaufbau und die typische Strom-Spannungs-Kurve eines PUT.

Anwendungsbereiche

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PUTs sind nicht direkt mit konventionellen UJTs austauschbar, obwohl PUTs ähnliche Funktionen ausführen. In der richtigen Schaltkreisauslegung mit zwei „programmierenden“ Widerständen zur Einstellung des Systemparameters η verhalten sie sich wie konventionelle UJTs (Abb. 2). Der 2N6027 ist ein Beispiel für derartige Bauelemente.

Es ist ein Vorteil der PUTs, dass man mit ihnen Oszillatoren aus wenigen diskreten Bauelementen aufbauen kann (Abb. 3). Da der gleiche Zweck aber auch mit preisgünstigen integrierten Schaltkreisen erreichbar ist (z. B. Timer NE555), werden PUTs nur noch selten eingesetzt.

Mathematische Beschreibung

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Die Berechnung der elektrischen Größen aus Abb. 2 erfolgt mit den unten stehenden Gleichungen:

wobei ein Systemparameter ist.

  • Charles Platt, Philip Steffan (Übers.): Make: Elektronik: Lernen durch Entdecken. O’Reilly Verlag, Köln 2010, S. 83f.