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„Multi-domain Vertical Alignment“ – Versionsunterschied

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'''Multi-domain Vertical Alignment''' (MVA) und '''Patterned Vertical Alignment''' (PVA) sind spezielle Ausführungen von [[Flüssigkristallbildschirm]]en (entsprechende [[Substrat]]e werden als [[Panel]]s bezeichnet).<ref>M. E. Becker, U. Kuhlmann: ''Kristallmanufaktur – Schritte auf dem Weg zum sehrichtungsunabhängigen LC-Schirm.'' In: ''c't.'' Nr. 22, 2005, S. 222 (kostenpflichtiger Online-Zugang: [http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2005/22/222])</ref>
'''Multi-domain Vertical Alignment''' (MVA) und '''Patterned Vertical Alignment''' (PVA) sind spezielle Ausführungen von [[Flüssigkristallanzeige]]n (entsprechende [[Substrat (Materialwissenschaft)|Substrate]] werden als Panels bezeichnet).<ref>M. E. Becker, U. Kuhlmann: ''Kristallmanufaktur – Schritte auf dem Weg zum sehrichtungsunabhängigen LC-Schirm.'' In: ''c't.'' Nr. 22, 2005, S. 222 (kostenpflichtiger Online-Zugang: {{Webarchiv|url=https://shop.heise.de/katalog/kristallmanufaktur |wayback=20161117191828 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2024-03-23 01:12:15 InternetArchiveBot }})</ref>


== Aufbau ==
== Aufbau ==
[[Datei:PVA Samsung.jpg|right|miniatur|Pixel eines Samsung 244T]]
Die MVA-Technik wurde 1996 von dem Unternehmen [[Fujitsu]] entwickelt.
Die MVA-Technik wurde 1996 von dem Unternehmen [[Fujitsu]] entwickelt.
Bei dieser Technik sind die [[Flüssigkristall|Flüssigkristallmoleküle]] im Ruhezustand vertikal zu den Substratoberflächen ausgerichtet, wodurch der [[Flüssigkristallbildschirm|Bildschirm]] zwischen gekreuzten Polarisatoren dunkel erscheint.
Bei dieser Technik sind die [[Flüssigkristall]]moleküle im Ruhezustand vertikal zu den Substratoberflächen ausgerichtet, wodurch der [[Flüssigkristallbildschirm|Bildschirm]] zwischen gekreuzten Polarisatoren dunkel erscheint.
PVA-Technik ist eine Display-Variante von [[Samsung]], die im Wesentlichen der MVA-Technik entspricht.
PVA-Technik ist eine Display-Variante von [[Samsung]], die im Wesentlichen der MVA-Technik entspricht.
Bei der MVA- und PVA-Technik bestehen die [[Flüssigkristallbildschirm#Die_einfache_Fl.C3.BCssigkristall-Zelle|Zellen]] jedes [[Pixel|Bildpunktes]] aus mehreren Teilbereichen (Domänen).
Bei der MVA- und PVA-Technik bestehen die [[Flüssigkristallanzeige#Vertical Alignment (PVA und MVA)|Zellen]] jedes [[Pixel|Bildpunktes]] aus mehreren Teilbereichen (Domänen).

[[Datei:PVA.png|right|miniatur|Pixel eines Samsung 244T]]
MVA- und PVA-Panel haben eine relativ hohe [[Reaktionszeit (Flachbildschirm)|Reaktionszeit]], was zu „Schlierenbildung“ oder „Auswaschung“ führen kann. Bei neueren Panel-Typen, wie S-PVA (Super-PVA von Samsung – Weiterentwicklung der PVA-Technik) oder P-MVA (Premium-MVA von [[AU Optronics]] – Weiterentwicklung der MVA-Technik), konnten diese Probleme deutlich reduziert werden. Bei diesen Varianten bestehen die einzelnen Zellen nicht mehr nur aus vier, sondern aus acht Teilbereichen. Die Reaktionszeit liegt bei etwa 5 ms und ist mit der von TN-Panels vergleichbar. S-PVA- und P-MVA-Panels bieten eine höhere Farbtreue als MVA- oder PVA-Panels, trotzdem niedriger als diejenige von [[S-IPS]]-Panels.
MVA- und PVA-Panel haben eine relativ lange [[Reaktionszeit (Flachbildschirm)|Reaktionszeit]], was zu „Schlierenbildung“ oder „Auswaschung“ führen kann. Bei neueren Panel-Typen, wie S-PVA (Super-PVA von Samsung – Weiterentwicklung der PVA-Technik) oder P-MVA (Premium-MVA von [[AU Optronics]] – Weiterentwicklung der MVA-Technik), konnten diese Probleme deutlich reduziert werden. Bei diesen Varianten bestehen die einzelnen Zellen nicht mehr nur aus vier, sondern aus acht Teilbereichen. Die Reaktionszeit liegt bei etwa 5 ms und ist mit der von TN-Panels vergleichbar. S-PVA- und P-MVA-Panels bieten eine höhere Farbtreue als MVA- oder PVA-Panels, trotzdem niedriger als diejenige von [[Flüssigkristallanzeige#In-Plane Switching (IPS)|S-IPS]]-Panels.


== Anwendung ==
== Anwendung ==
Im Gegensatz zu den [[Twisted Nematic|TN-Panels]], die aufgrund der kürzeren Reaktionszeit von Spielern meist bevorzugt werden, finden Monitore mit MVA- und PVA-Panels vor allem im Profibereich Anwendung.
Im Gegensatz zu den [[Twisted Nematic|TN-Panels]], die aufgrund der kürzeren Reaktionszeit von Spielern meist bevorzugt werden, finden Monitore mit MVA- und PVA-Panels vor allem im Profibereich Anwendung.


Typische Anwendungen sind [[Computer Aided Design|CAD]]/[[Computer Aided Manufacturing|CAM]], [[Desktop Publishing|DTP]] und [[Medizintechnik]]. MVA-Panels überzeugen durch hohen Kontrast (800:1 bis 1000:1), einen breiten Betrachtungsrichtungsbereich von wenigstens 160° bis höchstens 178°, hohe [[Farbtreue]] und [[Farbstabilität]].
Typische Anwendungen sind [[CAD]]/[[Computer-aided manufacturing|CAM]], [[Desktop-Publishing|DTP]] und [[Medizintechnik]]. MVA-Panels zeichnen sich durch hohen Kontrast (1000:1 bis 5000:1), einen breiten Betrachtungsrichtungsbereich von mindestens 160° bis höchstens 178°, hohe [[Farbmanagement|Farbtreue]] und [[Farbstabilität]] aus.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.prad.de/new/monitore/lexikon.html www.prad.de]
* [https://www.prad.de/lexikon www.prad.de]
* [http://www.tecchannel.de/client/438426/ www.tecchannel.de]
* [https://www.tecchannel.de/a/tft-displays-durchblick-im-panel-dschungel,438426 www.tecchannel.de]
* [http://cdr.cz/picture_/33307/large Bild mit PVA- und S-PVA-Pixeln]

[[Kategorie:Display]]
[[Kategorie:Display]]

[[en:Thin film transistor liquid crystal display#MVA]]

Aktuelle Version vom 8. Januar 2025, 16:22 Uhr

Multi-domain Vertical Alignment (MVA) und Patterned Vertical Alignment (PVA) sind spezielle Ausführungen von Flüssigkristallanzeigen (entsprechende Substrate werden als Panels bezeichnet).[1]

Pixel eines Samsung 244T

Die MVA-Technik wurde 1996 von dem Unternehmen Fujitsu entwickelt. Bei dieser Technik sind die Flüssigkristallmoleküle im Ruhezustand vertikal zu den Substratoberflächen ausgerichtet, wodurch der Bildschirm zwischen gekreuzten Polarisatoren dunkel erscheint. PVA-Technik ist eine Display-Variante von Samsung, die im Wesentlichen der MVA-Technik entspricht. Bei der MVA- und PVA-Technik bestehen die Zellen jedes Bildpunktes aus mehreren Teilbereichen (Domänen).

MVA- und PVA-Panel haben eine relativ lange Reaktionszeit, was zu „Schlierenbildung“ oder „Auswaschung“ führen kann. Bei neueren Panel-Typen, wie S-PVA (Super-PVA von Samsung – Weiterentwicklung der PVA-Technik) oder P-MVA (Premium-MVA von AU Optronics – Weiterentwicklung der MVA-Technik), konnten diese Probleme deutlich reduziert werden. Bei diesen Varianten bestehen die einzelnen Zellen nicht mehr nur aus vier, sondern aus acht Teilbereichen. Die Reaktionszeit liegt bei etwa 5 ms und ist mit der von TN-Panels vergleichbar. S-PVA- und P-MVA-Panels bieten eine höhere Farbtreue als MVA- oder PVA-Panels, trotzdem niedriger als diejenige von S-IPS-Panels.

Im Gegensatz zu den TN-Panels, die aufgrund der kürzeren Reaktionszeit von Spielern meist bevorzugt werden, finden Monitore mit MVA- und PVA-Panels vor allem im Profibereich Anwendung.

Typische Anwendungen sind CAD/CAM, DTP und Medizintechnik. MVA-Panels zeichnen sich durch hohen Kontrast (1000:1 bis 5000:1), einen breiten Betrachtungsrichtungsbereich von mindestens 160° bis höchstens 178°, hohe Farbtreue und Farbstabilität aus.

Einzelnachweise

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  1. M. E. Becker, U. Kuhlmann: Kristallmanufaktur – Schritte auf dem Weg zum sehrichtungsunabhängigen LC-Schirm. In: c't. Nr. 22, 2005, S. 222 (kostenpflichtiger Online-Zugang: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/shop.heise.de)