„Laser“ – Versionsunterschied
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'''Laser''' [{{IPA|ˈlɛɪzər}}], auch [{{IPA|ˈleːzər}}] oder [{{IPA|ˈlaːzər}}] ([[Akronym]] für {{enS|'''l'''ight '''a'''mplification by '''s'''timulated '''e'''mission of '''r'''adiation|de=Lichtverstärkung durch [[stimulierte Emission]] von Strahlung}}) bezeichnet ein Gerät, mit dem Lichtstrahlen mit besonderen Eigenschaften, sogenannte Laserstrahlen, erzeugt werden. Der dabei ausgenutzte physikalische Effekt wird meistens Lasereffekt oder kurz ebenfalls Laser genannt. |
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[[Bild:Laser DSC09088.JPG|thumb|Demonstrationslaser: In der Mitte ist das Leuchten der Gasentladung zu sehen, die das Lasermedium anregt. Der Laserstrahl selbst ist rechts als roter Punkt auf dem weißen Schirm zu erkennen.]] |
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'''Laser''' [{{IPA|ˈleɪzɚ}}] ist das [[Initialwort]] von '''''L'''ight '''A'''mplification by '''S'''timulated '''E'''mission of '''R'''adiation'' (Lichtverstärkung durch [[Induzierte Emission]]). Der Begriff wurde 1957 von [[Gordon Gould]] geprägt. |
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Laserstrahlen sind daher [[elektromagnetische Welle]]n. Vom Licht einer zur Beleuchtung verwendeten [[Lichtquelle]], beispielsweise einer [[Glühlampe]], unterscheiden sie sich vor allem durch die sonst unerreichte Kombination von hoher [[Intensität (Physik)|Intensität]], oft sehr engem Frequenzbereich ([[monochromatisches Licht]]) und damit großer [[Kohärenzlänge]] und scharfer [[Divergenz (Optik)|Bündelung des Strahls]]. Auch sind, bei sehr weitem Frequenzbereich, extrem kurze und intensive Strahlpulse mit exakter Wiederholfrequenz möglich.<ref name="Voss-de Haan">{{Internetquelle |autor=Patrick Voss-de Haan |url=https://www.spektrum.de/lexikon/physik/laser/8789 |titel=Laser |werk=spektrum.de |datum=1998 |abruf=2019-11-07}}</ref> |
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Laser sind Strahlungsquellen ([[Infrarot]], sichtbares [[Licht]], [[Ultraviolett]], [[Röntgenstrahlung]]), deren Gemeinsamkeit im Entstehungsprozess der Strahlung liegt, nämlich in der so genannten [[Induzierte Emission|induzierten Emission]]. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Typen von Lasern mit den verschiedensten Eigenschaften. Ein Laser besteht immer aus einem optisch aktiven Medium, in dem die Strahlung erzeugt wird, und meistens einem [[Laserresonator|Resonator]], der für die Eigenschaften des Laserstrahls, wie [[Parallelität]] oder Strahlprofil, mitverantwortlich ist. |
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Laser haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Technik und Forschung sowie im täglichen Leben, vom einfachen Lichtzeiger (z. B. [[Laserpointer]] bei Präsentationen) über [[Elektrooptische Entfernungsmessung|Entfernungsmessgeräte]], [[Laserschneiden|Schneid-]] und [[Schweißen#Laserschweißen|Schweißwerkzeuge]], Auslesen von [[Optischer Datenspeicher|optischen Speichermedien]] wie [[Compact Disc|CDs]], [[DVD]]s und [[Blu-ray Disc]]s, [[Optische Telegrafie#Neue Techniken|Nachrichtenübertragung]] bis hin zum [[Laserskalpell]] und anderen Laserlicht verwendenden Geräten im medizinischen Alltag. |
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Laser haben Eigenschaften, die sie stark von klassischen Lichtquellen (wie z. B. einer [[Glühlampe]]) unterscheiden. Aufgrund der hohen [[Kohärenz (Physik)|Kohärenz]] wird bei Laserstrahlung die [[Wellenoptik|Wellennatur des Lichts]] besonders deutlich, beispielsweise durch [[Interferenz (Physik)|Interferenzeffekte]]. Laser können außerdem stark ([[fokus]]siert) werden, weshalb sie sich als [[Laserschneiden|Schneid-]] und [[Schweißen#Laserstrahlschweißen|Schweißwerkzeug]] oder auch als [[Laserskalpell]] in der Medizin eignen. |
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Laser gibt es für Strahlungen in verschiedenen Bereichen des [[Elektromagnetisches Spektrum|elektromagnetischen Spektrums]]: von [[Mikrowellen]] ([[Maser]]) über [[Infrarotstrahlung]] (dann auch IRASER genannt),<ref>{{Literatur |Autor=[[Peter-Klaus Budig]] |Titel=Langenscheidt Routledge German Dictionary of Electrical Engineering and Electronics: English-German |Verlag=Psychology Press |Datum=1997 |ISBN=978-0-415-17131-1 |Seiten=368}}</ref> sichtbares [[Licht]], [[Ultraviolettstrahlung]] bis hin zu [[Röntgenstrahlung]]. Die besonderen Eigenschaften der Laserstrahlen entstehen durch ihre Erzeugung in Form einer [[Stimulierte Emission|stimulierten Emission]]. Der Laser arbeitet wie ein [[optischer Verstärker]], typischerweise in resonanter [[Rückkopplung]]. Die dazu erforderliche Energie wird von einem [[Lasermedium]] (bspw. Kristall, Gas oder Flüssigkeit) bereitgestellt, in dem aufgrund äußerer Energiezufuhr eine [[Besetzungsinversion]] herrscht. Die resonante Rückkopplung entsteht in der Regel dadurch, dass das Lasermedium sich in einem elektromagnetischen [[Resonator]] für die Strahlung bestimmter Richtung und Wellenlänge befindet. |
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Laser können auch so konstruiert werden, dass sie Impulse mit extrem geringer Dauer (~10-[[Femtosekunde|fs]]-Bereich) aussenden. Die damit mögliche zeitaufgelöste [[Laserspektroskopie]] ist ein Standardverfahren zur Untersuchung schneller Prozesse geworden. |
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Neben den diskreten [[Energieniveau]]s atomarer Übergänge gibt es auch Laserbauarten mit kontinuierlichen Energieübergängen, wie den [[Freie-Elektronen-Laser]]. |
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[[Datei:Lasers.JPG|mini|Verschiedenfarbige Laser]] |
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[[Datei:Laser DSC09088.JPG|mini|Demonstrationslaser: In der Mitte ist das Leuchten der Gasentladung zu sehen, die das Lasermedium anregt. Der Laserstrahl ist rechts als roter Punkt auf dem weißen Schirm zu erkennen.]] |
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== Grundfunktionen == |
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=== Grundlegende Bestandteile === |
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Ein Laser besteht konzeptionell aus drei Bestandteilen: |
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;Aktives Medium ''(Lasermedium)'' |
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:Im [[Lasermedium|aktiven Medium]] entstehen durch den [[Elektronischer Übergang|optischen Übergang]] angeregter Atome oder Moleküle in einen energetisch günstigeren Zustand [[Photon]]en. Zentrale Bedingung für ein Lasermedium ist, dass sich eine Besetzungsinversion herstellen lässt. Das bedeutet, dass der obere Zustand des optischen Übergangs mit einer höheren Wahrscheinlichkeit besetzt ist als der untere. Ein solches Medium muss mindestens über drei Niveaus verfügen und kann gasförmig (z. B. CO<sub>2</sub>), flüssig (z. B. Farbstofflösungen) oder fest (z. B. [[Rubin]]kristall, [[Halbleiter]]material) sein.<ref name="Voss-de Haan" /> |
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;Pumpe |
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:Um eine [[Besetzungsinversion]] herbeizuführen, muss in das Lasermedium [[Energie]] ''hineingepumpt'' ({{enS|pumping}}) werden. Damit dieser Pumpprozess nicht mit der stimulierten Emission konkurriert, muss dieser auf einem anderen quantenmechanischen Übergang basieren. Das Pumpen kann optisch ([[Optisches Pumpen|Einstrahlung von Licht]]) oder elektrisch (z. B. [[Gasentladungsröhre|Gasentladung]], [[elektrischer Strom]] bei [[Laserdiode]]n) die Atome oder Moleküle des Lasermediums in [[Angeregter Zustand|angeregte Zustände]] bringen.<ref name="Voss-de Haan" /> |
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;Resonator |
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:Ein [[Optischer Resonator|Resonator]] besteht zum Beispiel aus zwei parallelen Spiegeln, zwischen welchen sich das aktive Lasermedium befindet. Photonen, deren Propagation senkrecht zu den Spiegeln verläuft, verbleiben im Resonator und können daher mehrfach die Emission weiterer Photonen im aktiven Medium auslösen ''(stimulieren)''. Ein auf diese Weise entstehendes Photon entspricht in allen Quantenzahlen dem auslösenden Photon. Spontane Photonen, die den Resonator zum Beispiel quer verlassen, stimulieren dementsprechend eher keine weiteren Photonen. Diese Selektion des Resonators führt zur engen Abstrahlrichtung von Laserstrahlung. Manche Resonatoren sind auch wellenlängenselektiv (dichroitische Spiegel, Bragg-Gitter) und können dadurch die anschwingenden longitudinalen [[Mode (Physik)|Moden]] weiter einschränken. In manchen hochverstärkenden Lasermedien ist ein Resonator zum Erzielen stimulierter Emission nicht zwingend erforderlich (siehe [[Superstrahler]]).<ref name="Voss-de Haan" /> |
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=== Funktionsweise === |
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Zunächst werden Atome im Lasermedium durch die eingespeiste Leistung von unteren [[Energieniveau]]s (z. B. [[Grundzustand]]) in energetisch höhere, d. h. angeregte Zustände versetzt. Dabei soll die mittlere Zerfallszeit der angeregten Zustände (in der Regel durch [[spontane Emission]]) möglichst lang sein. Somit bleibt die Pumpenergie dort „längere“ Zeit gespeichert, sodass eine [[Besetzungsinversion]] aufgebaut werden kann. Nun genügt eine Stimulierung eines Atoms durch ein Photon mit der auszustrahlenden Energie, damit das angeregte Atom wieder in seinen Grundzustand zurückfällt und dabei ein Photon der identischen Energie (also identischer Wellenlänge und Frequenz) sowie identischem [[Phasenwinkel]] wie das stimulierende Photon aussendet. Beide Photonen bewegen sich in die gleiche Richtung. Durch diese Verdoppelung des stimulierenden Photons wirkt das Lasermedium wie ein Lichtverstärker. Das „frisch entstandene“ zweite Photon kann dann seinerseits andere angeregte Atome zur Ausstrahlung stimulieren, und es kommt zu einer [[Kettenreaktion]]. |
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Zu dieser Verstärkerwirkung kommt dann noch hinzu, dass sich die Anordnung in einem Resonator (s. u. bei [[#Laserresonator|Laserresonator]]) befindet, der durch seine Abmessungen auf die gewünschte Wellenlänge abgestimmt ist. So hat ein Photon bei mehrfachem Durchlaufen des Lasermediums genügend Chancen, andere Atome zu stimulieren. Der Resonator ist im Prinzip aus zwei Spiegeln an den Enden der Anordnung gebildet. Durch diese Spiegel wird auch die Richtung des erzeugten Lichtstrahls endgültig festgelegt. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlässig ausgeführt, so dass ein Teil des Lichts austreten und seiner Nutzung zugeführt werden kann.<ref name="Voss-de Haan" /> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Albert Einstein]] beschrieb bereits |
[[Albert Einstein]] beschrieb bereits 1916 die stimulierte Emission als eine Umkehrung der Absorption. 1928 gelang [[Rudolf Ladenburg]] der experimentelle Nachweis. Danach wurde lange gerätselt, ob der Effekt zur Verstärkung des Lichtfeldes benutzt werden könnte, da zum Erreichen der Verstärkung eine [[Besetzungsinversion]] eintreten musste. Diese ist aber in einem stabilen Zweiniveausystem unmöglich. Zunächst wurde ein Dreiniveausystem in Betracht gezogen, und die Rechnungen ergaben eine Stabilität für Strahlung im Mikrowellenbereich, 1954 realisiert im [[Maser]] von [[Charles Hard Townes]], der Mikrowellen aussendet. Danach wurde unter anderem auch von Townes und [[Arthur Leonard Schawlow]] an der Übertragung des Maserprinzips auf kürzere Wellenlängen gearbeitet. [[Optisches Pumpen]] wurde Anfang der 1950er Jahre von [[Alfred Kastler]] eingeführt. In den 1950er Jahren entdeckten auch die sowjetischen Wissenschaftler und Nobelpreisträger [[Alexander Michailowitsch Prochorow]] und [[Nikolai Gennadijewitsch Bassow]] unabhängig das Maserprinzip und Optisches Pumpen und Prochorow schlug 1958 die Realisierung bei kürzeren Wellenlängen in einem [[Rubinlaser]] vor. Der erste Laser – ein Rubinlaser – wurde von [[Theodore Maiman]] am 16. Mai 1960 fertiggestellt.<ref>[[Fritz Kurt Kneubühl|F. K. Kneubühl]], M. W. Sigrist: ''Laser.'' 3. Auflage. Teubner, 1991, S. 4.</ref><ref>T. H. Maiman: ''Stimulated Optical Radiation in Ruby.'' In: ''Nature.'' 187, 4736, 1960, S. 493–494.</ref> Der erste Gaslaser, der [[Helium-Neon-Laser]], wurde ebenfalls 1960 entwickelt ([[Ali Javan]], [[William R. Bennett]], [[Donald Richard Herriott]]). |
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Geprägt wurde der Begriff Ende der 1950er Jahre<ref>{{Literatur |Autor=R. G Gould |Titel=The LASER, light amplification by stimulated emission of radiation |Sammelwerk=The Ann Arbor Conference on Optical Pumping |Datum=1959}}</ref> durch [[Gordon Gould]] in Anlehnung an den Maser; Gould nutzte den Begriff erstmals 1957 in seinen Notizen. Frühe Veröffentlichungen nannten den Laser noch {{lang|en|''optical maser''}} (optischer Maser). |
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Die weitere Entwicklung führte dann zunächst zu Gaslasern (Stickstoff-, CO<sub>2</sub>-Laser, He-Ne-Laser<ref>A. Javan, W. R. Bennet, D. R. Herriot: ''Population Inversion and Continuous Optical Maser Oscillation in a Gas Discharge Containing a He-Ne Mixture.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' 6, 106–110, 1961</ref>) und danach zu Farbstofflasern (das laseraktive Medium ist flüssig). Eine Weiterentwicklung von Kristalltechnologien ermöglichte eine sehr starke Erweiterung des spektralen Nutzbereiches. Durchstimmbare Laser zum Anfahren einer bestimmten Wellenlänge und breitbandige Laser wie z. B. der Titan-Saphir-Laser läuteten in den 1980er Jahren die Ära der Ultrakurzpulslaser mit Impulsdauern von Pico- und Femtosekunden ein. |
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Die weitere Entwicklung führte dann zunächst zu verschiedenen Gaslasern ([[Sauerstoff-Ionen-Laser]], [[Stickstofflaser]], [[Kohlendioxidlaser]], Helium-Neon-Laser<ref>A. Javan, W. R. Bennet, D. R. Herriot: ''Population Inversion and Continuous Optical Maser Oscillation in a Gas Discharge Containing a He-Ne Mixture.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' 6, 1961, S. 106–110.</ref>) und danach zu Farbstofflasern (das laseraktive Medium ist flüssig) durch [[Fritz Peter Schäfer]] und [[Peter Sorokin]] (1966). Eine Weiterentwicklung von Kristalltechnologien ermöglichte eine sehr starke Erweiterung des spektralen Nutzbereiches. Durchstimmbare Laser zum Anfahren einer bestimmten Wellenlänge und breitbandige Laser wie z. B. der Titan-Saphir-Laser läuteten in den 1980er Jahren die Ära der Ultrakurzpulslaser mit Pulsdauern von Piko- und Femtosekunden ein. |
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In den späten 1980er Jahren ermöglichte die Halbleitertechnologie immer langlebigere, hocheffektive Halbleiter-Laserdioden, die mit kleiner Leistung in CD- und DVD-Laufwerken oder in Glasfaser-Datennetzen eingesetzt werden und inzwischen nach und nach als Pumpquellen mit Leistungen bis in den kW-Bereich die wenig effektive Lampenanregung von Festkörperlasern ersetzen. |
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Die ersten Halbleiterlaser wurden in den 1960er Jahren entwickelt ([[Robert Noel Hall]] 1962, [[Nick Holonyak]] 1962 im sichtbaren Spektralbereich, Nikolai Bassow), praktikabel aber erst mit der Entwicklung von Halbleiterlasern auf Basis von Heterostrukturen (Nobelpreis für [[Herbert Kroemer]], [[Schores Iwanowitsch Alfjorow]]). In den späten 1980er Jahren ermöglichte die Halbleitertechnik immer langlebigere, hocheffektive Halbleiter-Laserdioden, die mit kleiner Leistung in CD- und DVD-Laufwerken oder in Glasfaser-Datennetzen eingesetzt werden und inzwischen nach und nach als Pumpquellen mit Leistungen bis in den kW-Bereich die wenig effektive Lampenanregung von Festkörperlasern ersetzen. |
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In den 1990er Jahren wurden neue Pumpgeometrien für hohe Laserleistungen verwirklicht, wie der [[Scheibenlaser|Scheiben-]] und der [[Faserlaser]]. Letztere fanden zur Jahrtausendwende aufgrund der Verfügbarkeit von neuen Fertigungstechniken und Leistungen bis 20 kW zunehmend Anwendungen bei der Materialbearbeitung, wo sie die bisher gebräuchlichen Typen (CO<sub>2</sub>-Laser, lampengepumpte Nd:YAG-Laser) teilweise ersetzen können. |
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In den 1990er Jahren wurden neue Pumpgeometrien für hohe Laserleistungen verwirklicht, wie der [[Scheibenlaser]] und der [[Faserlaser]]. Letztere fanden zur Jahrtausendwende aufgrund der Verfügbarkeit von neuen Fertigungstechniken und Leistungen bis 20 kW zunehmend Anwendungen bei der Materialbearbeitung, bei der sie die bisher gebräuchlichen Typen (CO<sub>2</sub>-Laser, lampengepumpte [[Nd:YAG-Laser]]) teilweise ersetzen können. Ende der 1990er Jahre erreichten blaue und ultraviolette Laserdioden die Marktreife ([[Shuji Nakamura]]). |
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden erstmals nichtlineare Effekte ausgenutzt, um [[Attosekunde]]npulse im Röntgenbereich zu erzeugen. Damit ließen sich zeitliche Abläufe im Inneren eines Atoms verfolgen. |
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<!-- Erste blaue und ultraviolette Laserdioden erreichten die Marktreife. *** Ohne zeitliche Angabe gehört diese Information in die unteren Absätze.--> |
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Inzwischen ist der Laser zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden. |
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden erstmals nichtlineare Effekte ausgenutzt, um [[Attosekunde]]npulse im Röntgenbereich zu erzeugen. Damit ließen sich zeitliche Abläufe im Inneren eines Atoms verfolgen. Inzwischen ist der Laser zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Medizin, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden. |
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== Physikalische Grundlagen == |
== Physikalische Grundlagen == |
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Im aktiven Medium im Resonator befindet sich eine feste Anzahl <math> N </math> Atome oder Moleküle mit jeweils mehreren, aber immer den gleichen, Energieniveaus. Zwei dieser Niveaus, bezeichnet als ''unteres Laserniveau'' <math> E_1 </math> und ''oberes Laserniveau'' <math> E_2 </math> (wobei <math>E_1 < E_2</math>), bilden den ''Laserübergang''. Der Laserübergang ist derjenige optische Übergang, dessen Energiedifferenz der Frequenz des Laserlichts entspricht. Die Differenz <math>\Delta N = N_1 - N_2</math> zwischen der Anzahl der Teilchen im unteren <math>N_1</math> und oberen Laserniveau <math>N_2</math> wird als „Inversion“ bezeichnet und ist maßgeblich für die Funktionsweise des Lasers. |
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Für die Funktion des Lasers sind die drei grundlegenden Prozesse der Wechselwirkung von Licht mit Materie bestimmend: Absorption, spontane Emission und stimulierte Emission. |
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*Bei der Absorption wird ein [[Photon]] von einem [[Atom]] oder [[Molekül]] absorbiert. Die Energie des Photons regt das Materieteilchen in einen höheren Energiezustand an. Zum Beispiel kann ein Elektron in ein höheres [[Energieniveau]] gehoben werden. |
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*Bei der [[spontane Emission|spontanen Emission]] geht ein Materieteilchen spontan, das heißt ohne äußere Einflüsse, aus einem energetisch [[angeregter Zustand|angeregten Zustand]] in einen niedrigeren Energiezustand über. Die Energiedifferenz wird in Form eines Photons abgestrahlt. Zeitpunkt und Richtung des Photons sind zufällig verteilt. |
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*Bei der [[stimulierte Emission|stimulierten Emision]] wird die Aussendung eines Photons durch ein bereits existierendes Photon, das die gleichen Eigenschaften ([[Frequenz]], [[Phase (Schwingung)|Phase]], [[Polarisation]] und Ausbreitungsrichtung) wie das emittierte Photon hat, angeregt. Es ergibt sich also eine Verstärkung des Lichtes. |
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Es existieren zwei grundlegende Bedingungen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen, damit ein Laser funktioniert: |
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[[Bild:Lasing.png|thumb|Stimulierte Emission: Lasing]] |
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Allerdings werden die Photonen auch wieder absorbiert. Damit das Licht insgesamt verstärkt wird, muss man dafür sorgen, dass es mehr Atome im höheren Energiezustand <math>E_M</math> gibt als im unteren <math>E_L</math>, weil dann Emissionen häufiger sind als Absorptionen. Da dies im [[Thermodynamisches Gleichgewicht#Thermisches Gleichgewicht|thermischen Gleichgewicht]] nicht der Fall ist, spricht man von [[Besetzungsinversion]]. Um diese zu erreichen, kann man Licht einstrahlen, das die Atome oder Moleküle in ein höheres Energieniveau hebt („[[Optisches Pumpen]]“). Der nahe liegende Ansatz, Photonen der Energiedifferenz <math>E_M-E_L</math> einzustrahlen, schlägt aber fehl, weil so auch direkt eine Emission stimuliert würde und die Wahrscheinlichkeiten von Emission und Absorption in einem Zweiniveausystm gleich sind. Stattdessen verwendet man ein Dreiniveausystem, bei dem zunächst auf ein drittes, höher gelegenes Energieniveau <math>E_P</math> gepumpt wird. Von dort erfolgt ein Übergang per spontaner Emission auf das Niveau <math>E_M</math>. |
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Der Trick besteht nun darin, die Energieniveaus so zu wählen, dass ein spontaner Übergang von <math>E_P</math> zu <math>E_M</math> sehr viel schneller erfolgt (das heißt, sehr viel wahrscheinlicher ist), als ein Übergang von <math>E_M</math> auf <math >E_L</math> und der direkte Übergang von <math>E_P</math> nach <math>E_L</math> sehr unwahrscheinlich ist. In diesem Falle wird durch das Pumpen die Zahl der Teilchen im Zustand <math>E_M</math> stetig erhöht. Dank anderer Pumpmechanismen gibt es aber auch Zweiniveaulaser im kontinuierlichen Betrieb, etwa elektrisch gepumpte [[Diodenlaser]]. |
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# <math>\Delta N < 0</math> ''(Besetzungsinversion)'' – es müssen sich mehr Teilchen im oberen als im unteren Laserniveau befinden. |
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=== Technische Umsetzung === |
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# Sofern ein Resonator verwendet wird, muss die Verstärkung des Laserlichts durch stimulierte Emission bei einem Durchlauf durch den Resonator größer als seine Verluste durch [[Absorption (Physik)|Absorption]], [[Streuung (Physik)|Streuung]] und Spiegelverluste, insbesondere Auskoppelverluste, sein. Die Resonatorspiegel müssen wenigstens auf einer Seite eine [[Reflektivität]] kleiner eins haben, damit Laserlicht den Laser verlassen kann und überhaupt genutzt werden kann. Dieses Auskoppeln eines Teils des Laserlichts wird als Auskoppelverlust bezeichnet, weil dieser Anteil nicht mehr zur weiteren Verstärkung im Lasermedium durch stimulierte Emission beiträgt. |
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[[Bild:Laser.svg|thumb|Hauptbestandteile:<br> |
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1. aktives Medium<br> |
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2. Pumpenergie<br> |
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3. Spiegel<br> |
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4. [[Teilerspiegel|teildurchlässiger Spiegel]]<br> |
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5. Laserstrahl]] |
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Jeder Übergang zwischen den zwei Niveaus entspricht der Emission oder Absorption eines Photons mit der [[Kreisfrequenz]] <math>\omega = \Delta E / \hbar</math>, wobei <math>\Delta E</math> die Energiedifferenz zwischen den beiden Niveaus und <math>\hbar</math> das reduzierte [[Plancksches Wirkungsquantum|Plancksche Wirkungsquantum]] ist. Bei der Emission entsteht solch ein Photon, bei Absorption geht entsprechend ein Photon verloren. Die Wahl des Lasermediums gibt somit die Frequenz bzw. die Farbe des Lichtes vor. |
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In einem Laser wird das Licht, das durch spontane Emission erzeugt wurde, durch eine geeignete Anordnung zweier Spiegel immer wieder durch das Gebiet, in dem Besetzungsinversion herrscht (das sog. '''aktive Medium''', z. B. ein [[Nd:YAG-Laser|Nd:YAG]]-[[Kristall]] oder eine [[Kohlendioxid]]-Gasentladung), geleitet. Eine solche Anordnung nennt man [[Optischer Resonator|optischen Resonator]] (lat. resonare = zurückklingen, hallen). Im Resonator wird das Licht beim Hin- und Herlaufen zwischen den beiden Spiegeln durch stimulierte Emission immer weiter verstärkt, bis der Leistungszuwachs innerhalb des Systems durch die Abnahme der Besetzungsinversion und die immer stärker ansteigenden Verluste ausgeglichen wird. Einer der beiden Spiegel ist teilweise (typisch: Promille bis über 15 %, je nach Verstärkung) durchlässig, um Licht aus dem Laser auskoppeln zu können. Die Feldstärke innerhalb des Resonators ist dadurch viel höher als im ausgekoppelten Strahl. |
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Die mathematische Beschreibung der Besetzung erfolgt über spezielle gekoppelte [[Differentialgleichung]]en, sogenannte Ratengleichungen. Diese beschreiben den zeitlichen Verlauf der Besetzungszustände, also die zeitliche Änderung von <math>N_1</math> und <math>N_2</math>. Die genaue Form der Ratengleichungen hängt davon ab, wie viele Energieniveaus neben den zwei Laserniveaus zur Verfügung stehen und genutzt werden sowie von der Art bestimmter [[Approximation|Näherungen]]. |
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Lasermedien mit sehr hoher Verstärkung können auch mit nur einem Spiegel oder ganz ohne Spiegel lasern (so genannte Superstrahler, z. B. beim [[Stickstofflaser]]). |
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=== Zweiniveausystem === |
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Ausgangsleistungen von typischen Lasersystemen reichen von wenigen Mikrowatt (µW) bei Diodenlasern bis zu einigen Terawatt (TW) bei gepulsten Femto- oder Attosekunden-Lasern mit externer Verstärkung. |
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{{Hauptartikel|Zweizustandssystem}} |
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[[Datei:Ts atomspectrum2.svg|mini|Ein Zweiniveausystem]] |
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Zwei stabile Energieniveaus reichen nicht für die Konstruktion eines Lasers aus, wie im Folgenden gezeigt wird. Die Betrachtung von Zweiniveausystemen liefert jedoch die Grundlage für Betrachtungen von Lasermedien mit mehr als zwei Energieniveaus, bei denen Laserbetrieb möglich ist. Ein theoretisches Zweiniveausystem würde direkt vom unteren in das obere Laserniveau gepumpt werden. Für ein Zweiniveausystem lauten die Ratengleichungen: |
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Die Energie, die benötigt wird, um die Atome oder Moleküle in die angeregten Zustände zu versetzen, muss dem System von außen zugeführt werden. Dieser Prozess wird als '''Pumpen''' bezeichnet. Es kann elektrisch in Form einer [[Gasentladung]], durch Injektion von [[Ladungsträger]]n (Stromfluss) beim [[Halbleiterlaser]] oder optisch durch das Licht einer [[Gasentladungslampe]] ([[Blitzlampe]] oder Bogenlampe) oder eines anderen Lasers stattfinden. |
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:<math>\frac{dN_1}{dt} = -BIN_1 + BIN_2 + AN_2</math> |
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Auch eine chemische Reaktion kann zum Pumpen dienen. Beim Freie-Elektronen-Laser stammt die Pumpenergie aus dem Elektronenstrahl. |
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:<math>\frac{dN_2}{dt} = +BIN_1 - BIN_2 - AN_2 = -\frac{dN_1}{dt}</math> |
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Dabei ist <math>A</math> der [[Einsteinkoeffizienten|Einsteinkoeffizient]] für die spontane Emission, <math>B</math> der Einsteinkoeffizient für Absorption bzw. stimulierte Emission und <math>I</math> die [[Intensität (Physik)|Intensität]] des Lichts im Resonator. Die einzelnen [[Term]]e stehen jeweils für die Absorption bzw. Emission von Photonen und damit die Änderung der Teilchenzahl in diesem Zustand. Da für den Laserbetrieb die Inversion <math>\Delta N</math> wichtig ist, wird die Differenz dieser zwei Ratengleichungen gebildet, sowie <math>N_1</math> und <math>N_2</math> durch <math>\Delta N = N_1 - N_2</math> und die Erhaltungsgröße <math>N = N_1 + N_2</math> ausgedrückt: |
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== Eigenschaften von Laserstrahlung == |
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=== Strahleigenschaften === |
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Die Strahleigenschaften eines Laserstrahles werden wesentlich durch die Art des Laser-Resonators bestimmt: Die Laseremission wird durch diesen nur in einer Richtung ermöglicht, die durch die Spiegelanordnung und die Geometrie des Aktiven Mediums bestimmt ist. Da Laser dadurch nahezu parallel in eine Richtung verlaufende Strahlung aussenden, kann durch Bündelung (Fokussierung) eine sehr viel höhere Leistungsdichte erreicht werden als bei gewöhnlichen Lichtquellen (z. B. Bogenlampen). Das Verhalten von Laserstrahlen kann oft gut durch [[Gauß-Strahl]]en beschrieben werden. |
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:<math>\frac{d(N_1 - N_2)}{dt} = \frac{d\Delta N}{dt} = - 2BI\Delta N + AN - A\Delta N</math> |
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=== Kohärenz === |
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Bei einer normalen Glühlampe werden Lichtwellen nicht nur mit unterschiedlicher Wellenlänge ausgesendet, sondern auch zeitlich leicht versetzt, also phasenverschoben. Bei einem Laser dagegen „springen“ die Wellen jeweils fast gleichzeitig ab. Die Wellen sind also über mehr oder weniger lange Strecken fast phasengleich, was man sich auch in der [[Holografie]] zunutze macht. Man sagt diese Wellen haben eine große ''[[Kohärenzlänge]]''. |
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Nach einer gewissen Zeit wird sich ein Gleichgewicht in den Besetzungen einstellen, wodurch die zeitliche Änderung der Inversion verschwindend klein wird ([[Kritischer Punkt (Dynamik)|Fixpunkt]]). Um diesen Gleichgewichtspunkt zu finden, setzt man <math>\tfrac{d\Delta N}{dt} = 0.</math> Die sich ergebende Gleichung kann dann nach <math>\Delta N^s</math> umgeformt werden: |
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=== Polarisation === |
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Die [[Polarisation]] von Laserstrahlen ist aufgrund polarisierender optischer Bauteile im Resonator (schräge Umlenkspiegel und Flächen ([[Brewster-Fenster]]), geringe Höhe des Resonators bei Halbleiterlasern) meistens linear. Oft ist das erwünscht, um polarisationsabhängige Kopplung und Strahlteilung durchführen zu können. Beim Schneiden von Metallen tritt jedoch insbesondere bei der linear polarisierten CO<sub>2</sub>-Laserstrahlung im Schnittspalt eine polarisationsabhängige Absorption auf, was eine schlechte und richtungsabhängige Schnittkantenqualität zur Folge hat. Daher wird beim Metallschneiden mit zirkularer Polarisation gearbeitet, die durch phasendrehende Spiegel im Strahlengang des Laserstrahles erzielt wird. |
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:<math>\Delta N^s = \frac{N}{1 + 2I/I_S},</math> |
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=== Frequenz, Wellenlänge === |
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Die Frequenz von Laserstrahlung wird durch das aktive Medium bestimmt. Es gibt Stoffe, die auf vielen Wellenlängen zum Lasen angeregt werden können – jedoch meistens bei einer Wellenlänge besonders gut. Daher sind Laser sehr schmalbandige Strahlungsquellen. Extreme Schmalbandigkeit ist z. B. bei der interferometrischen Längenmessung mittels Lasern von Bedeutung. Bei extremer Breitbandigkeit spricht man von [[Superkontinuum]]-Lasern, welche z. B. in der optischen Kohärenztomographie und zur Erzeugung von [[Frequenzkamm|Frequenzkämmen]] eingesetzt werden. |
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wobei <math>I_S = A/B</math> als Sättigungsintensität bezeichnet wird (der Index <math>S</math> steht für „stationär“). Diese Besetzungsinversion ist ''immer'' positiv, unabhängig davon, wie groß die Intensität <math>I</math> wird. Das heißt, es sind immer weniger Teilchen im oberen Laserniveau als im unteren. Somit ist eine Besetzungsinversion in einem stabilen Zweiniveausystem nicht möglich. Es ist somit unmöglich, in dieser Weise einen Laser zu konstruieren. |
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=== Dauerstrich- und gepulste Laser === |
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Laserlicht von Dauerstrich-Lasern (englisch: continuous-wave laser, cw-laser) ist im Idealfall schmalbandig (monochrom, einfarbig), das heißt, es besteht nur aus Licht einer [[Wellenlänge]]. Insbesondere ist Dauerstrich-Laserlicht aus stabilen Laserresonatoren aufgrund des Vielfachumlaufes zeitlich beziehungsweise longitudinal (entlang seiner Ausbreitungsrichtung) kohärent, was bedeutet, dass die ausgesandten Wellenzüge nicht nur mit der gleichen [[Frequenz]] schwingen, sondern auch in der Phase über eine lange Strecke (die [[Kohärenzlänge]]) konstant sind. Dadurch zeigt ein solches Licht besonders ausgeprägte [[Interferenz (Physik)|Interferenzerscheinungen]]. Während des Einschwingvorgangs des Dauerstrich-Lasers tritt zunächst oft [[Spiking]], das heißt eine unregelmäßige Laserimpulsabgabe, auf. Dieses Verhalten nutzt ein [[Modenkopplung|modengekoppelter]] Laser gezielt aus, indem er die Spikes z. B. triggert oder synchronisiert. |
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Eine anschauliche Begründung liefern die Einsteinkoeffizienten. Sobald die Hälfte aller Teilchen im Lasermedium im oberen Laserniveau sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im unteren Laserniveau ein Photon absorbiert, genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im oberen Laserniveau ein Photon durch stimulierte Emission abgibt. Die zusätzliche spontane Emission sorgt weiterhin dafür, dass nicht einmal diese theoretische Grenze erreicht wird. |
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Im Gegensatz zum Dauerstrich-Laser erzeugt ein [[gepulster Laser]] pulsierende Strahlung. Dazu benötigt er prinzipiell eine größere Frequenzbandbreite bei der die beteiligten Frequenzen gekoppelt sind ([[Modenkopplung]]). Je kürzer die Impulsdauer, desto breiter ist entsprechend den Gesetzen der [[Fouriertransformation]] das erzeugte Spektrum. Die geringsten erzielbaren Impulsdauern liegen heutzutage in der Größenordnung von Femto- und Attosekunden (→ [[Femtosekunden-Laser|Femtosekundenlaser]]). Bei derart kurzen Impulsen (Länge des Strahlungspaketes <30 µm, also ein Bruchteil einer Haarbreite) spielt bereits die ausreichende Breitbandigkeit des verstärkenden Lasermediums eine Rolle. Die Wiederholfrequenz, mit der die Impulse im Laser erzeugt werden, hängt u. a. bei der instantanen [[Kerr-Effekt|Kerr-Linsen]]-Modenkopplung (engl. „Kerr lens mode locking“, ein Verfahren zur Erzeugung stabiler Pulse, also einer Folge von Impulsen geringer Dauer) von der Resonatorlänge ab: Bei einem [[Resonator]] mit einer Länge von einem halben Meter beträgt diese etwa 300 MHz – die Periodendauer entspricht einem Hin- und Herlaufen (Umlauf) des Impulses im Resonator. Die Spitzenleistung wird bei jedem Umlauf größer, die Impulsdauer bleibt von allein sehr gering. Aus solchen Pulslasern werden dann einzelne Impulse mittels optischer Schalter herausgelassen und weiterverstärkt. Mit einigen weiteren Tricks gelingt es damit, Spitzenleistungen bis in den Petawatt-Bereich zu erzeugen, die nur noch im Vakuum übertragen und fokussiert werden können. |
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=== Dreiniveausystem === |
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Die [[Gütefaktor|Gütemodulation]] ([[Q-Switch|Q-switching]]) des Resonators mit [[Akustooptischer Modulator|akustooptischen]] Güteschaltern oder [[Pockelszelle]]n sind weitere Techniken zur Erzeugung energiereicher Laserimpulse mit geringer Dauer. |
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Zusätzlich zu den beiden Niveaus im Zweiniveausystem existiert in einem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau <math>E_3</math> oberhalb des oberen Laserniveaus, so dass gilt <math>E_1 < E_2 < E_3</math>. Das Pumpen erfolgt diesmal vom unteren Laserniveau <math>E_1</math> in das neue Niveau <math>E_3</math>. Für das dritte Niveau wird außerdem die Bedingung aufgestellt, dass es viel schneller in den Zustand <math>E_2</math> übergeht als <math>E_2</math> nach <math>E_1</math>, so dass gilt <math>N_3 \approx 0</math> oder wieder <math>N = N_1 + N_2 + N_3 \approx N_1 + N_2</math>. Dieser schnelle Übergang geschieht entweder strahlungslos oder über spontane Emission. Analog zum Zweiniveausystem werden auch hier wieder Ratengleichungen aufgestellt: |
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:<math>\frac{dN_1}{dt} = -BIN_1 + AN_2</math> |
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Mit Lasern gelingt es, Licht in hohem Grade zu kontrollieren bzw. zu manipulieren ([[Intensität (Physik)|Intensität]], [[Richtung]], [[Frequenz]], [[Polarisation]], [[Phase (Schwingung)|Phase]], [[Zeit]]). |
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:<math>\frac{dN_2}{dt} = +BIN_1 - AN_2 = -\frac{dN_1}{dt}</math> |
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Im Gegensatz zum Zweiniveausystem fehlt hier die stimulierte Emission durch den Pumpvorgang. Wieder können diese Ratengleichungen durch Differenzbildung, Ausdrücken durch <math>\Delta N</math> und <math>N</math> und anschließender Betrachtung des Gleichgewichtszustandes <math>\tfrac{d\Delta N}{dt} = 0</math> zu einer Gleichung für die Besetzung umgeformt werden: |
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== Lasertypen == |
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Laser werden meistens nach dem eingesetzten optisch aktiven Material kategorisiert und benannt. |
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:<math>\Delta N^s = N\frac{1 - I/I_S}{1 + I/I_S}</math> |
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=== Gaslaser === |
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[[Bild:Carbon Monoxide Laser 1968.jpg|thumb|Entwicklung des Kohlenmonoxidlasers CO-EDL (Carbon Monoxide Electric Discharge Lasers) des [[Northrop]] Research and Technology Centers mit Unterstützung des [[Office of Naval Research]] der US Navy, 1968]] |
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[[Bild:He-Ne-Laser.jpg|thumb|Helium-Neon-Laser]] |
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Bei Gaslasern ist das aktive Medium gasförmig. Zumeist werden [[Gaslaser]] elektrisch durch eine Gasentladung im aktiven Medium selbst gepumpt. Beispiele: |
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* [[Helium-Neon-Laser]] (HeNe-Laser): Wichtigste Emissionswellenlänge bei 632,8 nm (rot). |
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* [[Kohlendioxidlaser]] (CO<sub>2</sub>-Laser): etwa 10,6 μm Wellenlänge (mittleres [[Infrarotstrahlung|Infrarot]]), wichtiger Industrielaser |
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* [[Kohlenmonoxidlaser]] (CO-Laser): etwa 6–8 μm Wellenlänge (mittleres [[Infrarotstrahlung|Infrarot]]), funktioniert nur gekühlt |
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* [[Stickstofflaser]] (N<sub>2</sub>-Laser): 337,1 nm ([[ultraviolett]]) |
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* [[Argon-Ionen-Laser]], mehrere Linien bei 457,9 nm (8 %), 476,5 nm (12 %), 488,0 nm (20 %), 496,5 nm (12 %), 501,7 nm (5 %), 514,5 nm (43 %) (blau bis grün) |
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* [[Helium-Cadmium-Laser]] (HeCd-Laser): wichtigste Laserquelle für blau (442 nm) und nahes UV (325 nm) |
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* Krypton-Ionen-Laser, mehrere Linien bei 350,7 nm; 356,4 nm; 476,2 nm; 482,5 nm; 520,6 nm; 530,9 nm; 586,2 nm; 647,1 nm (stärkste Linie); 676,4 nm; 752,5 nm; 799,3 nm (blau bis tiefrot) |
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* Sauerstoff-Ionen-Laser |
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* Xenon-Ionen-Laser |
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* [[Mischgas-Laser]], enthalten keine reinen Gase, sondern eine Mischung verschiedener (meistens Argon und Krypton) |
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* [[Excimerlaser]], z. B. KrF (248 nm), XeF (351–353 nm), ArF (193 nm), XeCl (308 nm), F<sub>2</sub> (157 nm) (alles ultraviolett) |
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* [[Metalldampflaser]], z. B. [[Kupferdampflaser]], bei 510,6 und 578,2 nm. Aufgrund der hohen Verstärkung kann ein Kupferdampflaser auch ohne Resonatorspiegel betrieben werden. |
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* [[Halogenid|Metallhalogenid]]-Laser, z. B. Kupferbromid-Laser, bei 510,6 und 578,2 nm. Aufgrund der hohen Verstärkung kann ein Kupferbromidlaser auch ohne Resonatorspiegel betrieben werden. |
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Diese Gleichung wird negativ (<math>N_1 < N_2</math>), sobald die Bedingung <math>I > I_S</math> erfüllt wird. Dies bedeutet, dass sich in einem Dreiniveausystem mehr Teilchen im oberen Laserniveau befinden können und somit Besetzungsinversion möglich ist. Voraussetzung ist eine hohe Intensität des Lichts im Resonator. Dreiniveaulaser sind somit möglich. |
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Eine Sonderform sind die chemisch gepumpten Laser. Hier erfolgt das Pumpen durch eine chemische Reaktion im bzw. des aktiven Mediums. Das Gas ist nach der Reaktion verbraucht und kann dementsprechend nur einmal verwendet werden. Chemische Laser sind für transportable Hochleistungsanwendungen geeignet, sie haben fast ausschließlich im militärischen Bereich Bedeutung. Beispiele: |
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* [[Chlorwasserstoffsäure|HCl]]-Laser |
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* Iod-Laser |
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=== Vierniveausystem === |
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Bei einem Vierniveausystem kommt gegenüber dem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau <math>E_0</math> hinzu. Dieses befindet sich unterhalb des unteren Laserniveaus <math>E_1</math>, so dass gilt <math>E_0 < E_1 < E_2 < E_3</math>. Der Übergang von <math>E_1</math> nach <math>E_0</math> hat wieder als Bedingung, dass er sehr schnell geschieht. Damit ändert sich die genäherte Bedingung für die Gesamtteilchenzahl zu <math>N \approx N_0 + N_2</math>, und die Gleichung für die Besetzung wird zu <math>\Delta N = N_1 - N_2 \approx - N_2</math>. Der Pumpvorgang geschieht hierbei von <math>E_0</math> nach <math>E_3</math>. Die Ratengleichungen ergeben sich damit zu: |
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Bei diesem Lasertyp ist ein organischer Farbstoff in alkoholischer Lösung (oft Methanol oder Ethanol) das aktive Medium. Die Farbstofflösung wird dabei ständig umgepumpt, um ein [[Photobleichen|Ausbleichen]] (photochemische Degeneration) zu vermeiden. Beispiele für Farbstoffe: |
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* [[Stilben]]e – Klasse von Farbstoffen im blauen Spektralbereich |
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* [[Cumarin (Farbstoff)|Cumarine]] – Klasse von Farbstoffen im blauen bis grün-gelben Spektralbereich |
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* [[Rhodamin]]e – Klasse von Farbstoffen im gelben bis orange-roten Spektralbereich |
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* DCM – Roter Farbstoff |
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* [[LDS (Farbstoff)|LDS]] – Klasse von Farbstoffen im IR-Bereich |
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:<math>\frac{dN_1}{dt} \approx 0</math> |
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[[Farbstofflaser]] werden im allgemeinen durch andere Laser gepumpt. Dabei nimmt man einen Leistungsverlust durch den geringen Wirkungsgrad des Farbstofflasers in Kauf, um andere Wellenlängen zu erzeugen. Gepumpt werden kann sowohl kontinuierlich (kurz ''cw'' für engl. ''continuous wave'') als auch gepulst. |
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:<math>\frac{dN_2}{dt} = +BIN_0 - AN_2</math> |
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Auch hier ist es wieder möglich, <math>N_0</math> und <math>N_2</math> durch <math>N</math> und <math>\Delta N</math> auszudrücken sowie die Gleichgewichtsbedingung anzusetzen und nach <math>\Delta N</math> aufzulösen: |
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=== Festkörperlaser === |
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Der [[Festkörperlaser]] war der erste Lasertyp; [[Theodore Maiman|Maiman]] entwickelte im Jahre 1960 den [[Rubinlaser]]. |
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:<math>\Delta N = -N\frac{I/I_S}{1 + I/I_S}</math> |
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Bei Festkörperlasern wird ein Trägerwerkstoff bzw. Wirtskristall mit [[Ion]]en eines fremden Stoffes dotiert. Diese Ionen bilden, eingebettet im Wirtsmaterial, das eigentliche aktive Medium. Die Laserübergänge der Ionen sind innerhalb des [[d-Orbital]]s. Diese Orbitale sind nicht an chemischen Bindungen beteiligt. Das Trägermaterial (Wirtskristall, Glas) nimmt daher nur geringen Einfluss auf die Eigenschaften der Ionen. |
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In diesem Fall ist die Besetzung ''immer'' negativ. Das bedeutet, dass ein extern angeregtes Vierniveausystem sehr gut als Lasermedium geeignet ist. Praktisch alle modernen Laser werden als Vier- oder Mehrniveausysteme konzipiert. |
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Festkörperlaser werden nach der Art und Form des Wirtsmaterials und den Dotierungselementen unterschieden. Beispiele für Wirts- bzw. Trägermaterialien: |
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* [[Glas]] (Stabform oder [[Faserlaser]]) |
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** Vorteil: einfache Herstellung auch in großen Dimensionen |
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** Nachteil: geringe Wärmeleitfähigkeit, geringe Festigkeit |
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* [[Al2O3|Al<sub>2</sub>O<sub>3</sub>]] ([[Korund]], [[Saphir]]) (z. B. [[Rubinlaser]] (Chrom-Dotierung), [[Titan:Saphir-Laser]]) |
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** Vorteil: hohe Wärmeleitfähigkeit, hohe Festigkeit |
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** Nachteil: relativ hohe Absorption, teuer |
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* [[YAG]] ([[Yttrium]]-[[Aluminium]]-[[Granat]]-Laser, → [[Nd:YAG-Laser]]) Dotierung Nd, Er, Yb |
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** Vorteil: hohe Wärmeleitfähigkeit, hohe Festigkeit, geringe Absorption |
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** Nachteil: keine bekannten |
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* Yttrium-Vanadat (YVO<sub>4</sub>), Dotierung Nd |
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* YLF |
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=== Laserresonator === |
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Beispiele für Dotierungsmaterialien: |
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[[Datei:Laserschema.svg|mini|Schema eines Laserresonators]] |
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* [[Chrom]] war das Dotierungsmaterial des ersten Lasers, des [[Rubinlaser]] (694,3 nm (rot)). Aufgrund der geringen Effizienz wird es heute kaum noch verwendet. |
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[[Datei:Confokal Resonator.svg|mini|Strahlenverlauf im konfokalen Resonator]] |
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* [[Neodym]], 1064 nm, Der wichtigste kommerzielle Festkörperlaser: [[Nd:YAG-Laser]], bei 1064 nm (infrarot), beziehungsweise frequenzverdoppelt bei 532 nm (grün). Auch möglich sind: Nd:Glas, Nd:YLF … |
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* [[Ytterbium]], 1030 nm, erlaubt im Laserbetrieb einen hohen Wirkungsgrad > 50 %. Es bedarf dazu allerdings eines schmalbandigen Pumpens mit Laserdioden (940 nm). Das wichtigste Material mit dieser Dotierung ist der [[Yb:YAG-Laser]], z. B. hochdotiert als [[Scheibenlaser]] mit einer Wellenlänge von 1030 nm. |
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* [[Titan (Element)|Titan]] Ein wichtiger modengekoppelter Festkörperlaser: [[Titan:Saphir-Laser]], 670–1100 nm (rot-infrarot), aufgrund breitbandiger Verstärkung für Pulse im fs-Bereich geeignet |
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* [[Erbium]] Wellenlänge 3 µm, Pumpen mit [[Diodenlaser]]n bei 980 nm, sogenannter augensicherer Laser, Verwendung für Laser-Entfernungsmesser und in der Medizin |
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In einem Laser wird die Strahlung, die anfänglich durch spontane Emission initiiert wurde, durch eine geeignete Anordnung zweier Spiegel immer wieder durch das Gebiet geleitet, in dem Besetzungsinversion herrscht. Eine solche Anordnung heißt optischer Resonator oder Laserresonator. Durch das ständige Hin- und Herlaufen kann eine ausreichende Verstärkung zur Überschreitung der [[Laserschwelle]] erreicht werden. Die Laserschwelle kann nur überschritten werden, wenn die Verstärkung im Resonator größer ist als der Verlust (z. B. durch spontane Emission, Streuung und ausgekoppelter Leistung). Diese Bedingung stellt neben der Besetzungsinversion die zweite grundlegende Voraussetzung dar, dass ein Laser funktionieren kann. |
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Formen des aktiven Mediums: |
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* [[Stablaser]] |
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* [[Mikrokristalllaser]] |
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* [[Slablaser]] |
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* [[Faserlaser]] |
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* [[Scheibenlaser]] |
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Ein Laserresonator besteht im einfachsten Fall aus zwei Spiegeln, zwischen denen die Strahlung reflektiert wird, so dass sich der Weg durch das Lasermedium verlängert. Dadurch kann ein Photon sehr oft stimulierte Emission hervorrufen. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlässig und wird ''Auskoppelspiegel'' oder ''Auskoppler'' genannt. Dieser sorgt dafür, dass ein Teil der Strahlung das Gerät als Laserstrahl verlassen kann. Lasermedien mit sehr hoher Verstärkung können unter Umständen auch mit nur einem Spiegel oder ganz ohne Spiegel arbeiten. |
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=== Farbzentrenlaser === |
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Wie bei dem [[Festkörperlaser]] handelt es sich bei dem [[Farbzentrenlaser]] um einen Laser, bei dem Defekte (Fremdionen, Gitterfehler, Ladungen) in einen Trägerkristall eingebettet sind. Die Laserübergänge bei dem Farbzentrenlaser werden aber durch die Wechselwirkung der Störstellen mit dem Gitter erzeugt. Beispiele: |
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* Lithium-Fehlstellen in [[Lithiumfluorid]] |
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* Fehlstellen in [[Natriumchlorid]] |
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* weitere Kombinationen, z. B. KCI:Li KCl:Na, RbCl:Li |
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Im Resonator werden nur Frequenzen verstärkt, welche die [[Interferenz (Physik)|Resonanzbedingung]] erfüllen, für die also gilt: |
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Farbzentrenlaser erzeugen nur geringe Leistungen von typ. unter 100 mW. |
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:<math>L = n \frac{\lambda}{2} \quad\Leftrightarrow\quad \nu = n \frac{c}{2L}</math> |
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=== Halbleiterlaser === |
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Beim [[Halbleiterlaser]] werden stromdurchflossene pn-Übergänge im Halbleiter zur Besetzungsinversion verwendet. |
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Dabei ist <math>n</math> eine natürliche Zahl und <math>L</math> die Resonatorlänge. Andere Frequenzen werden durch destruktive Interferenz ausgelöscht. Ein anderer Aufbau ist der [[Ringresonator]], bei dem das Licht durch mehrfache Reflexion einen geschlossenen Pfad durchläuft. |
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[[Laserdiode]]n sind direkt elektrisch gepumpte Laser. Die Leistung von Laserdioden mit guter [[Strahlqualität]] (M² < 1,5) beträgt weniger als ein Watt. [[Lasermode|Multimode]]-Dioden erreichen bei schlechterer Strahlqualität (1,5 < M² < 100) Leistungen bis 10 W. |
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Die [[Gütefaktor|Güte]] des Resonators (d. h. das Verhältnis zwischen hin- und herreflektierter Strahlung zu austretender Strahlung) muss bei gering verstärkenden Medien besonders hoch sein. Ein Beispiel hierfür ist der [[Helium-Neon-Laser]]. Die Resonatorgüte kann oft mittels in ihm befindlicher optischer Komponenten zeitabhängig, aber auch hinsichtlich der Wellenlänge und des lateralen Strahlprofiles beeinflusst werden, um eine gute [[Strahlqualität]], Frequenzkonstanz und Kohärenz sowie Pulsformung des Laserstrahls zu erzielen. Solche Komponenten sind z. B. Blenden, optische Schalter ([[Güteschalter]]) oder frequenzselektive Endspiegel. |
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Mehrere Einzeldioden können in einem schmalen Chip (ca. 0,1 × 1 × 10 mm) nebeneinander integriert sein. Diese sogenannten Barren (engl. ''bar'') liefern, auf eine Wärmesenke montiert, bis über 50 Watt (Barren mit über hundert Watt kontinuierlicher Ausgangsleistung sind in der Erprobung, Stand Januar 2007). Die Einzeldioden sind dabei elektrisch parallel geschaltet. Den montierten Barren nennt man auch ''„submount“''. |
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Die Resonatorstabilität kann bei einfachen Resonatoren (Spiegel – aktives Medium – Spiegel) mit den sog. g-Faktoren berechnet werden. Sie sind definiert als: |
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Durch Kopplung vieler, in einem sogenannten ''stack'' (Stapel) untergebrachter Barren bzw. ''submounts'' werden Leistungen im kW-Bereich bei entsprechend schlechter Strahlqualität erreicht (M² > 100). |
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:<math> g_1 = 1 - \frac{L}{R_1} </math> |
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Bis zu sechs Stapel kann man durch verschiedene Wellenlängen (üblich bis drei) und Polarisationsrichtungen verlustarm ohne Verschlechterung der Strahlqualität optisch addieren. Damit erreicht man Leistungen im zweistelligen kW-Bereich. |
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:<math> g_2 = 1 - \frac{L}{R_2} </math> |
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Hierbei sind <math>R_1</math> und <math>R_2</math> die [[Krümmungsradius|Krümmungsradien]] der beiden Resonatorspiegel und <math>L</math> die Gesamtlänge des Resonators. Die Stabilitätsbedingung lautet |
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Zum optischen Pumpen von Festkörper-Lasern durch Laserdioden muss die Pumpwellenlänge exakt getroffen werden, daher ist hierbei keine Wellenlängenkopplung möglich. Die Diodenlaser müssen jedoch hierzu ohnehin nicht zu Strahlen mit hoher Leistungsdichte zusammengefasst werden. |
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:<math> 0 < g_1g_2 < 1 </math><ref>J. Eichler, H.J. Eichler: ''Laser – Bauformen, Strahlführungen, Anwendungen''. 7. Auflage. Springer Verlag, 2010, S. 275, Gleichung (13.31)</ref> |
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Weitere Halbleiterlaser sind: |
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* [[Optisch gepumpte Halbleiterlaser]], auch Halbleiter-Scheibenlaser |
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* [[Quantenkaskadenlaser]] |
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* Oberflächenemittierende Laser ([[VCSEL]]) (sowohl optisch als auch elektrisch gepumpt) |
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* [[Abstimmbarer Laser]] (Tunable Laser Source, TLS) mit veränderbarer Wellenlänge |
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Ein [[paraxialer Strahl]] verlässt selbst nach beliebig vielen Reflexionen den Resonator nicht. Ist das Ergebnis gerade 0 oder 1, ist der Resonator ''grenzstabil.'' Ein Beispiel hierfür ist der konfokale (<math>g_1 = g_2 = 0</math>), hemisphärische (<math>g_1 = 0,\ g_2 = 1</math>), konzentrische (<math>g_1 = g_2 = -1</math>) oder plan-plan Resonator (<math>g_1 = g_2 = 1</math>), welcher auch als [[Fabry-Pérot-Interferometer|Fabry-Pérot-Resonator]] bekannt ist. In der Praxis sind diese Art Laser sehr schwierig zu justieren und laufen meistens nur dadurch, dass andere Linseneffekte den Resonator in den Bereich der Stabilität führen. Ein solcher Effekt kann beispielsweise ein thermischer Linseneffekt sein, bei dem durch einen Temperaturgradienten im Resonator eine thermische Linse entsteht. Stabile Resonatoren beeinflussen die Strahlqualität und die [[Kohärenz (Physik)|Kohärenzeigenschaften]] des Laserstrahls positiv. Der Nachteil ist die schlechte Ausnutzung des Lasermediums, da der Lichtstrahl immer wieder auf dieselben Teilchen trifft, anstatt neue Teilchen anzuregen. |
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=== Freie-Elektronen-Laser (FEL) === |
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Bei instabilen Resonatoren gilt <math>g_1 g_2 > 1</math> oder <math>g_1 g_2 < 0</math>. Für diese sind die Beugungsverluste sehr hoch, jedoch können durch ein Lasermedium mit großem Durchmesser instabile Resonatoren vorteilhaft genutzt werden, da diese eine gleichförmige Intensitätsverteilung im Resonator erzeugen. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine hohe Verstärkung des Lasermediums. Instabile Resonatoren werden daher meistens in Lasern verwendet, die eine hohe Verstärkung pro Resonatorumlauf besitzen und bei denen vorrangig hohe Ausgangsleistung und weniger die Strahlqualität maßgebend sind. Von besonderer Bedeutung ist der asymmetrische konfokale instabile Resonator, da dieser einen parallelen Ausgangsstrahl liefert. |
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''→ Hauptartikel [[Freie-Elektronen-Laser]]'' |
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Da bei der Erzeugung von Laserstrahlung ein nicht unerheblicher Teil der aufgewendeten Energie in Wärme umgewandelt wird, ist bei der Konstruktion von Laserresonatoren, gerade im Hochleistungsbereich, auch stets auf eine effiziente Kühlung des Laseraktivenmediums zu achten. Hierbei spielen auch durch einen Temperaturgradienten im Laseraktivenmedium verursachte optische Effekte eine große Rolle, wodurch die Fokuslage innerhalb des Resonators von dessen Temperatur abhängt. Bei Gaslasern kann eine effiziente Kühlung beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das verwendete Gas ständig umgewälzt wird, um es außerhalb des eigentlichen Lasers zu kühlen.<ref>T. Graf: ''Laser. Grundlagen der Laserstrahlquellen.'' 1. Auflage. Vieweg+Teubner, 2009, S. 189ff.</ref> |
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Der Freie-Elektronen-Laser ist eine [[Synchrotron]]strahlungsquelle, die gerichtete Strahlung (verschiedenste Wellenlängen von [[Mikrowellen]] bis in den [[Röntgenstrahlung|Röntgen]]bereich, sehr hohe [[Brillanz]]) aus der Energie eines [[Elektronenstrahl]]es erzeugt. Aufgrund der Kohärenz (meistens nur örtliche Kohärenz) der Strahlung wird der FEL als Laser bezeichnet. Im eigentlichen Sinne ist er jedoch kein Laser, da die Strahlung nicht durch stimulierte Emission erzeugt wird. |
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=== Longitudinale Moden === |
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Freie-Elektronen-Laser besitzen außer im [[Infrarot|IR-Bereich]] oft keinen Resonator. |
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[[Datei:Harmonic partials on strings.svg|mini|Mögliche Wellenlängen zwischen den Resonatorspiegeln. Darstellung: Amplitude als Funktion des Abstandes von den Spiegeln]] |
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[[Datei:LaserModes.jpg|mini|Longitudinale Lasermoden bei gaußförmigem Verstärkungsprofil in einem Resonator. Darstellung: Amplitude als Funktion der Frequenz]] |
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Unterschiedliche Schwingungsformen werden [[Moden]] genannt. Als longitudinal bezeichnet man die Schwingung längs der Ausbreitungsrichtung der Strahlung. Bildlich ausgedrückt handelt es sich dabei um Intensitätsberge und -täler im Abstand einer halben Wellenlänge. Bei einem He-Ne-Laser von einigen Zentimetern Länge könnte man zwischen den Spiegeln etwa 600.000 Intensitätsberge zählen, bei einer kurzen Laserdiode nur einige Tausend. |
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== Laser-Resonatoren == |
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[[Laserresonatoren]] werden bei Lasergeräten verwendet, um den Strahl mehrfach hin und her durch das verstärkende aktive Medium laufen zu lassen und so eine ausreichende Verstärkung zur Selbsterregung zu erreichen. Aktive gepumpte Medien ohne Resonator können als Lichtverstärker dienen; bei sehr hoher Verstärkung pro Länge tritt jedoch auch hier spontan Laserstrahlung auf (sog. Superstrahler, z. B. der [[Stickstofflaser]]). |
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Je nach Bauart werden vom Resonator bestimmte Wellenlängen und deren Vielfache besonders verstärkt, weil sich nur für bestimmte Wellenlängen eine [[stehende Welle]] zwischen den Spiegeln ergibt. |
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Ein Laser-Resonator besteht prinzipiell aus zwei Spiegeln, zwischen denen die Strahlung reflektiert wird, so dass sich der Weg durch das Lasermedium verlängert. Dadurch kann ein Photon sehr oft stimulierte Emission hervorrufen. Im Resonator werden nur bestimmte Frequenzen verstärkt, die die Resonanzbedingung erfüllen, für die also gilt: |
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:<math>L = q \frac{\lambda}{2} \quad\Leftrightarrow\quad \nu = q \frac{c}{2L}</math> |
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Dabei ist <math>q</math> eine natürliche Zahl und <math>L</math> die Resonatorlänge. |
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Das Bild zeigt die Intensitätsverteilung rund um die Grundmode (angegeben als mittlere Intensität in Abhängigkeit von der Frequenz <math>\nu_0</math>). |
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Alle anderen Frequenzen werden durch destruktive Interferenz ausgelöscht. |
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Für die möglichen Lichtfrequenzen in einem Laserresonator gilt der Zusammenhang: |
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Die Güte des Resonators (d. h. das Verhältnis zwischen hin- und herreflektierter Strahlung zu austretender Strahlung) muss bei gering verstärkenden Medien besonders hoch sein. Ein Beispiel hierfür ist der [[Helium-Neon-Laser]]. Die Resonatorgüte kann oft mittels in ihm befindlicher optischer Komponenten zeitabhängig, aber auch hinsichtlich der Wellenlänge und des lateralen Strahlprofiles beeinflusst werden, um eine gute [[Strahlqualität]], Frequenzkonstanz und Kohärenz sowie Impulsformung des Laserstrahls zu erzielen. Solche Komponenten sind z. B. Blenden, optische Schalter (→ [[Güteschalter]]) oder frequenzselektive Endspiegel (→ [[DFB-Laser]], [[dichroitischer Spiegel]]). So kann z. B. beim [[Argonlaser]] durch Wahl des dichroitischen Endspiegels das Anschwingen nur einer der mehreren möglichen Laser-Emissionswellenlängen erreicht werden. |
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:<math> |
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\nu(N) = N \cdot \frac{c}{2L} |
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</math>, |
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<math>\nu(N)</math> ist dabei die zulässige Frequenz der <math>N</math>-ten Mode, <math>c</math> die [[Lichtgeschwindigkeit]] und <math>L</math> die Resonatorlänge (Abstand zwischen den Resonatorspiegeln). In dieser Formel kann man die Frequenz durch den gebräuchlicheren Begriff Wellenlänge ersetzen und erhält für die möglichen Wellenlängen <math> \lambda </math> in einem Resonator: |
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=== Resonatortypen === |
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:<math>2L = N \cdot \lambda </math> |
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Bei den Resonatoren unterscheidet man grundsätzlich zwei verschiedene Arten, die unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen. |
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Ein optischer Resonator wirkt also wie ein [[Kammfilter]], das bestimmte aufeinanderfolgende Frequenzen verstärkt oder abschwächt. |
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'''Stabile Resonatoren''' |
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Durch [[Gauß-Kurve|gaußförmige]] [[Dopplerverbreiterung]] der an sich scharfen Emissionslinie entsteht die gaußförmige Einhüllende über eine gewisse Anzahl von „Kammzinken“. Auf Grund obiger Resonatoreigenschaft (und der wieder anschließenden Dopplerverbreiterung) werden mehrere Teillinien der Emissionslinie des aktiven Mediums im Resonator verstärkt. Die einzelnen im Resonator verstärkten Teillinien haben ein [[Lorentzprofil]] mit sehr geringen Linienbreiten wegen der großen Länge der Wellenzüge im Resonator, und weil bei der Resonanz Störeffekte wie der [[Doppler-Effekt]] in den Hintergrund treten. Somit erhält man das nebenstehende Spektrum mit mehreren Lorentz-Kurven (den sogenannten Lasermoden) mit einer gaußförmigen Einhüllenden. Da jedoch eine Mindestintensität nötig ist, damit im Resonator noch eine Verstärkung stattfinden kann, erhält man nur eine begrenzte Anzahl Moden, da Moden, die zu weit vom Linienschwerpunkt entfernt sind, zu wenig intensiv sind, um noch verstärkt zu werden. |
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Ein Resonator heißt optisch stabil, wenn ein paraxialer Strahl selbst nach beliebig vielen Reflexionen den Resonator nicht verlässt. |
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Der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Moden ist: |
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Vorteile: gute Strahlqualität durch geringe Beugungen innerhalb des Resonators |
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:<math>\Delta \nu = \frac{c}{2L}</math> |
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[[Datei:Confokal Resonator.svg|mini|Nach vier Reflexionen erreicht der Lichtstrahl den Startpunkt]] |
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Nachteil: schlechte Ausnutzung des Lasermediums |
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Es kann sich auch ein Zustand einstellen, bei dem der Strahl zweimal durch den Resonator hin- und herlaufen muss, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Dadurch wird die effektive Resonatorlänge verdoppelt, und die Modenabstände werden auf <math>\Delta \nu = \frac{c}{4L}</math> halbiert. |
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Die [[Halbwertsbreite]] <math>\Delta</math> der Maxima ist |
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Besteht der Resonator der Länge <math>L</math> aus zwei gekrümmten Spiegeln mit dem Krümmungsradius <math>r_i</math> des <math>i</math>-ten Spiegels, so ist dieser stabil, wenn gilt |
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:<math> |
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0 \le g_1 \cdot g_2 \le 1 \quad</math>, wobei <math> \quad g_1 = 1 - \frac{L}{r_1} \quad</math> und <math> \quad g_2 = 1 - \frac{L}{r_2}. |
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</math> |
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:<math>\Delta = \frac{\mathrm{FSR}}{\mathcal{F}}</math> |
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Ist das Ergebnis gerade 0 oder 1, so nennt man den Resonator grenzstabil. Ein Beispiel hierfür ist der konfokale Resonator. Bei ihm ist der Krümmungsradius der beiden Spiegel gleich der Resonatorlänge, also <math>r_1 = r_2 = L</math>. Das Ergebnis der obigen Bedingung ist also Null (Grenzstabilität). |
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Der dabei auftretende Faktor <math> \mathcal{F}</math> wird als ''Finesse'' bezeichnet und ist die entscheidende Kennzahl für Resonatoren, die das spektrale Auflösungsvermögen angibt. <math>\mathrm{FSR}</math> gibt den [[Freier Spektralbereich|freien Spektralbereich]] des Resonators an. Die Finesse hängt bei Vernachlässigung der Verluste im Resonator nur vom [[Reflexionsfaktor]] <math>R</math> der Spiegel ab: |
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'''Instabile Resonatoren''' |
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:<math> \mathcal{F} = \frac{\pi \sqrt{R}}{1-R}</math> |
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Vorteile: Gute Ausnutzung des Lasermediums, höhere Effizienz, gleichmäßigere thermische Belastung des Lasermediums und der Resonatorspiegel |
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Je nach verwendeten Spiegeln kann die Finesse Werte von etwa 10 bis zu mehreren 100.000 annehmen. |
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Nachteil: schlechtere Strahlqualität |
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In vielen Anwendungen sind mehrere longitudinale Moden unerwünscht. Eine Verkürzung der Resonatorlänge, um nur eine Mode zu erzeugen, ergibt aber meist keinen Sinn, da dadurch nicht die gewünschte Lichtleistung erzielt werden kann. Man behilft sich, indem im Resonator ein sogenanntes [[Fabry-Pérot-Interferometer|Etalon]] eingebracht wird. Das Etalon stellt im Prinzip einen „Resonator im Resonator“ dar, welcher nur Wellen der gewünschten Mode verstärkt, andere Moden aber unterdrückt. Man spricht in diesem Fall von ''Monomode''- oder ''Singlemode''-Lasern (im Gegensatz zu ''Multimode''-Lasern). |
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Daher werden sie meistens in Lasern verwendet, die eine hohe Verstärkung pro Resonatorumlauf besitzen und bei denen vorrangig hohe Ausgangsleistung und weniger die Strahlqualität maßgebend sind. |
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=== Transversale Moden === |
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[[Datei:Gauss Profil.svg|mini|links|Feldstärke und Intensität eines Laserstrahls in der TEM<sub>00</sub>-Mode]] |
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Unterschiedliche Schwingungen werden „Moden“ oder auch [[Schwingungsmoden]] genannt. Longitudinal bezeichnet die Ausbreitungsrichtung der Schwingung, die in diesem Fall der Richtung des Strahls entspricht. Bildlich ausgedrückt handelt es sich dabei um Intensitätsberge und -täler im Abstand einer halben Wellenlänge. Je nach Bauart werden vom Resonator bestimmte Wellenlängen und deren Vielfache besonders verstärkt. Das Bild zeigt die Intensitätsverteilung rund um den Grundmode (angegeben als mittlere Intensität in Abhängigkeit von der Frequenz ν<sub>0</sub>). |
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[[Datei:Laguerre-gaussian.png|mini|TEM-Profile bei zylindrischen Resonatoren]] |
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[[Datei:TEMmn.png|mini|Verschiedene Intensitätsprofile für einen Resonator mit rechteckigen Spiegeln (TEM<sub>xy</sub>)]] |
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Als transversale Moden bezeichnet man die Verteilung der Phasenlage der Wellen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Bildet sich also eine Mode aus, die nicht den Raum senkrecht zu den Resonatorspiegeln ausfüllt, sondern etwas schräg verläuft, so wird der Licht- und Resonatorweg länger, und die Frequenz verschiebt sich etwas. Dieses führt einerseits zum Konkurrieren um angeregte Mediumsmoleküle zwischen den verschiedenen Frequenzen ''(Mode Competition),'' andererseits können sich so stehende Wellen ausbilden, die [[Knotenlinie]]n innerhalb des Laserprofils aufweisen. Ob und wie sie in einem Laserstrahl vorkommen, lässt sich durch optische Bauelemente wie Polarisationsfilter oder [[Diffraktives optisches Element|diffraktive optische Elemente]] bestimmen. |
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Die Art der transversalen Moden hängt von der Konstruktion des Lasers ab: |
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Genauer gesagt, gilt für die möglichen Lichtfrequenzen in einem Laserresonator der Zusammenhang: |
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* Bei Verwendung ebener Reflektoren treten [[Transversalelektromagnetische Welle|TEM]]-Moden auf, das heißt, ''in'' Ausbreitungsrichtung besitzt die elektromagnetische Welle keine elektrischen oder magnetischen Komponenten. Das trifft auch für die Lichtausbreitung im Freiraum zu. |
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:<math> |
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* Die Mehrzahl der Laser verwendet gekrümmte Spiegel, dann treten fast immer Hybrid-Moden auf, die auch in Ausbreitungsrichtung elektrische und magnetische Komponenten besitzen. |
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\nu(N) = N \cdot \frac{c}{2L} |
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</math>, |
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(In [[Hohlleiter]]n mit metallischer Hülle beobachtet man auch reine TE- bzw. TM-Moden, weil in der Hüllfläche elektrische Ströme fließen können.) |
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<math>\nu(N)</math> ist dabei die zulässige Frequenz des <math>N</math>-ten Mode, <math>c</math> die [[Lichtgeschwindigkeit]] und <math>L</math> die Resonatorlänge (Abstand zwischen den Resonatorspiegeln). |
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Bei zylindrischem Querschnitt des Lasers hat die Strahlintensität im Idealfall ein Gauß-Profil; diese Mode wird als TEM<sub>00</sub>-Mode bezeichnet (''siehe auch:'' [[Moden#Weitere akustische Moden]]). Es können aber auch andere Profile mit Winkel- und radialen Abhängigkeiten auftreten, die sich durch [[Laguerre-Polynome]] berechnen lassen. Ist diese Zylindersymmetrie durch [[Polarisationsfilter]] oder [[Brewster-Fenster]] gestört, treten rechteckige Symmetrien auf, die durch [[Hermitesches Polynom|Hermitesche Polynome]] berechnet werden. Abhängig von der Anzahl ihrer Knotenlinien in horizontale und vertikale Richtung werden sie als TEM<sub>xy</sub>-Mode bezeichnet. Für diese Moden ist teilweise der Lichtweg durch den Resonator bis zum Ausgangspunkt anders, das heißt, die Resonatorlänge erscheint verändert. Dies kann zu einer Verfälschung der Longitudinalmodenspektren führen, indem sich die Spektren verschiedener Transversalmoden überlagern. |
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[[Bild:LaserModes.jpg|thumb|Schematische Darstellung von longitudinalen Lasermoden in einem Verstärker mit gaußförmigen Verstärkungsprofil]] |
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Durch [[Gauß-Kurve|gaußförmige]] [[Dopplerverbreiterung]] der an sich scharfen Emissionslinie entsteht die gaußförmige Einhüllende. Auf Grund obiger Resonatoreigenschaft (und der wieder anschließenden Dopplerverbreiterung) werden mehrere Teillinien der Emissionslinie des aktiven Mediums im Resonator verstärkt. Die einzelnen im Resonator verstärkten Teillinien haben ein [[Lorentz-Profil]] mit sehr geringen Linienbreiten wegen der großen Länge der Wellenzüge im Resonator und da bei der Resonanz Störeffekte wie der [[Doppler-Effekt]] in den Hintergrund treten. Somit erhält man nebenstehendes Spektrum mit mehreren Lorentz-Kurven (den sogenannten Lasermoden) mit einer gaußförmigen Einhüllenden. Da jedoch eine Mindestintensität nötig ist, damit im Resonator noch eine Verstärkung stattfinden kann, erhält man nur eine begrenzte Anzahl Moden, da Moden, die zu weit vom Linienschwerpunkt entfernt sind, zu wenig intensiv sind um noch verstärkt zu werden. |
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== Eigenschaften von Laserstrahlung == |
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Der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Moden ist: |
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[[Datei:Phelix laserbeam characteristics March 2009.jpg|mini|hochkant=1.9|Charakteristische [[Strahlparameterprodukt|Eigenschaften]] eines Laserstrahls eines Impuls­lasers (Messungen vom [[Petawatt High Energy Laser for Heavy Ion Experiments|PHELIX]]-Hochenergielaser am [[GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung|GSI]] in [[Darmstadt]]):<br />1. [[Nahfeld und Fernfeld (Akustik)|Nahfeld]] mit Füllfaktor und [[Energiedichte]],<br />2. [[Strahlqualität]] im Fernfeld,<br />3. Pulsdauer und spektrale Breite ([[Linienbreite]])]] |
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:<math> |
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Die Strahleigenschaften eines Laserstrahles werden wesentlich durch die Art des Laser-Resonators bestimmt, insbesondere spielen dabei die Geometrie des aktiven Mediums und die Spiegelanordnung eine wichtige Rolle. Mit Lasern gelingt es, Licht in hohem Grade zu kontrollieren bzw. zu manipulieren ([[Brillanz (Strahlung)|Brillanz]], [[Intensität (Physik)|Intensität]], [[Richtung]], [[Frequenz]], [[Polarisation]], [[Phase (Schwingung)|Phase]], [[Zeit]]). Eine allgemeine Aussage über die Strahleigenschaften ist daher nicht möglich. Es ist auch nicht richtig, dass ein Laserstrahl immer ein enggebündelter Strahl mit geringer Frequenzbreite sein muss, wofür er allerdings oft gehalten wird. Je nach Zielsetzung ist eine Erzeugung derartiger Strahlen aber durchaus möglich. Eine herausragende, allgemeine Eigenschaft stellt jedoch die Möglichkeit zur starken Bündelung dar, mit der sehr hohe Leistungsdichten erzielt werden können. Die laterale Leistungsdichteverteilung von Laserstrahlen ist bei guter Strahlqualität ein Gaußprofil ([[Gauß-Strahl]]). |
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\Delta \nu = \frac{c}{2L} |
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</math> |
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Generell kann man zu den Strahleigenschaften sagen, dass Laserstrahlen sich gegenüber gewöhnlichen Lichtquellen durch viele Unterschiede auszeichnen, die im Folgenden genannt werden. |
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In vielen Anwendungen sind mehrere longitudinale Moden unerwünscht. Eine Verkürzung der Resonatorlänge, um nur einen Mode zu erzeugen, macht aber meist keinen Sinn, da dadurch nicht die gewünschte Lichtleistung erzielt werden kann. Man behilft sich indem im Resonator ein sogennanntes Etalon eingebracht wird. Das Etalon stellt im Prinzip einen „Resonator im Resonator“ dar, welcher nur Wellen des gewünschten Moden verstärkt, andere Moden aber unterdrückt. Man spricht in diesen Fall von Monomode-Lasern (im Gegensatz zu Multimode-Lasern). |
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=== Kohärenz === |
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{{Hauptartikel|Kohärenz (Physik)|titel1=Kohärenz}} |
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Als transversale Moden bezeichnet man die Schwingungen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Bildet sich also ein Mode aus, der nicht den Raum senkrecht zu den Resonatorspiegeln ausfüllt, sondern etwas schräg verläuft, so wird der Licht- und Resonatorweg länger, und die Frequenz verschiebt sich etwas. Dieses führt einerseits zum Konkurrieren um angeregte Mediumsmoleküle zwischen den verschiedenen Frequenzen ''(Mode Competition)'', andererseits können sich so stehende Wellen ausbilden, die Knotenlinien innerhalb des Laserprofils aufweisen. Ob und wie sie in einem Laserstrahl vorkommen, lässt sich durch optische Bauelemente wie Polarisationsfilter oder [[Diffraktives optisches Element|diffraktive optische Elemente]] bestimmen. |
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{{Lückenhaft|Bild(er), laientauglicher erklären}} |
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Bei einer normalen Glühlampe werden Lichtwellen nicht nur mit unterschiedlicher Wellenlänge ausgesendet, sondern auch in unbestimmter Phasenlage zueinander. Bei einem Laser dagegen sind die Wellen über mehr oder weniger lange Strecken ([[Kohärenzlänge]]) phasengleich, was man sich zum Beispiel in der [[Holografie]] zunutze macht. |
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[[Bild:TEMmn.png|thumb|Verschiedene Intensitätsprofile für einen Resonator mit rechteckigen Spiegeln]] |
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Im Querschnitt hat die Strahlintensität im Idealfall ein Gauß-Profil; dieser Mode wird als TEM_00-Mode bezeichnet. Es können jedoch auch andere Transversalmoden angeregt werden, die ein anderes Profil zeigen; abhängig von der Anzahl ihrer Knotenlinien in horizontale und vertikale Richtung werden sie als TEM_xy-Mode bezeichnet (→ Bild). Für diese Moden ist teilweise der Lichtweg durch den Resonator bis zum Ausgangspunkt anders, das heißt, die Resonatorlänge erscheint verändert. Dieses kann zu einer Verfälschung der Longitudinalmodenspektren führen, indem sich die Spektren verschiedener Transversalmoden überlagern. |
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=== Polarisation === |
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Es kann sich auch ein Zustand einstellen, bei dem der Strahl zweimal durch den Resonator hin- und herlaufen muss, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Dadurch wird die effektive Resonatorlänge verdoppelt, und die Modenabstände werden auf <math>\Delta \nu = \frac{c}{4L}</math> halbiert. |
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{{Hauptartikel|Polarisation}} |
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<!--Hier wäre zwei Bilder toll: Eines, dass verschiedene Transversalmoden zeigt, und eines, dass den schematischen Strahlengang im Resonator für einen Transversalmode zeigt.--> |
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Die Polarisation von Laserstrahlen ist aufgrund polarisierender optischer Bauteile im Resonator (schräge Umlenkspiegel und [[Brewster-Fenster]], geringe Höhe des Resonators bei Halbleiterlasern) meistens linear. Oft ist das erwünscht, um polarisationsabhängige Kopplung und Strahlteilung durchführen zu können. Beim Schneiden von Metallen tritt jedoch insbesondere bei der linear polarisierten CO<sub>2</sub>-Laserstrahlung im [[Schneidspalt]] eine polarisationsabhängige Absorption auf, was eine schlechte und richtungsabhängige Schnittkantenqualität zur Folge hat. Daher wird beim Metallschneiden mit zirkularer Polarisation gearbeitet, die durch phasendrehende [[Verzögerungsplatte]]n im Strahlengang des Laserstrahls erzielt wird. |
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=== Frequenz, Wellenlänge === |
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Die Frequenz von Laserstrahlung wird durch das aktive Medium und dessen zum Lasern geeignete Energieübergänge bestimmt. Es gibt Stoffe, die auf vielen Wellenlängen zum Lasern angeregt werden können – jedoch meistens bei einer Wellenlänge besonders gut. Laser können sehr schmalbandige Strahlquellen sein, die Verstärkungsbandbreite (beim Kohlenstoffdioxidlaser zum Beispiel 9 bis 11 µm) ist jedoch meist höher als die Bandbreite der abgegebenen Strahlung – entweder schwingt der Laser von selbst im Maximum der Verstärkungsbandbreite (beim Kohlendioxidlaser zum Beispiel 10,6 µm) an oder man sorgt durch frequenzbestimmende Elemente für eine schmalbandige Emission auf einer einzigen Frequenz. Extreme Schmalbandigkeit ist z. B. bei der [[Entfernungsmessung#Interferometrie|interferometrischen Längenmessung mittels Lasern]] von Bedeutung. Bei extremer Breitbandigkeit spricht man von [[Superkontinuum]]-Lasern, welche z. B. in der [[Optische Kohärenztomographie|optischen Kohärenztomographie]] und zur Erzeugung von [[Frequenzkamm|Frequenzkämmen]] eingesetzt werden. Die minimal erreichbare Bandbreite wird durch die fundamentale [[Laser-Linienbreite]]<ref name="Pollnau2020">{{cite journal | last1 = Pollnau | first1 = M. | last2 = Eichhorn | first2 = M. | year = 2020 | title = Spectral coherence, Part I: Passive resonator linewidth, fundamental laser linewidth, and Schawlow-Townes approximation | journal = Progress in Quantum Electronics | volume = In press | issue = Journal Pre-proof | pages = 100255 | doi = 10.1016/j.pquantelec.2020.100255 }}</ref> beschrieben. Das [[Schawlow-Townes-Limit]]<ref name="Schawlow1958">{{cite journal | last1 = Schawlow | first1 = A. L. | last2 = Townes | first2 = C. H. | year = 1958 | title = Infrared and optical masers | journal = Physical Review | volume = 112 | issue = 6 | pages = 1940–1949 | doi = 10.1103/PhysRev.112.1940 }}</ref> ist eine vierfache Näherung dieser fundamentalen Laser-Linienbreite.<ref name="Pollnau2020" /> |
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== Lasertypen nach der Signalform == |
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=== Dauerstrich === |
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Ein Dauerstrichlaser ist ein Laser, der im Gegensatz zu Pulslasern eine Lichtwelle konstanter Intensität abstrahlt. |
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Laserstrahlung von Dauerstrichlasern ({{enS|continuous-wave laser, cw-laser}}) ist im Idealfall schmalbandig (monochrom, einfarbig), d. h., sie besteht nur aus Strahlung einer [[Wellenlänge]]. Insbesondere ist Dauerstrich-Laserstrahlung aus stabilen Laserresonatoren aufgrund des Vielfachumlaufes zeitlich bzw. longitudinal (entlang ihrer Ausbreitungsrichtung) kohärent, was bedeutet, dass die ausgesandten Wellenzüge nicht nur mit der gleichen [[Frequenz]] schwingen, sondern auch in der Phase über eine lange Strecke (die [[Kohärenzlänge]]) konstant sind. Dadurch zeigt ein solches Licht besonders ausgeprägte [[Interferenz (Physik)|Interferenzerscheinungen]].<ref name="Voss-de Haan" /> |
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Während des Einschwingvorgangs des Dauerstrich-Lasers tritt zunächst oft [[Spiking (Effekt)|Spiking]] auf, eine unregelmäßige Abgabe von Laserpulsen. Dieses Verhalten nutzt ein [[Modenkopplung|modengekoppelter]] Laser gezielt aus, indem er die Spikes z. B. triggert oder synchronisiert. |
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=== Pulse === |
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{{Hauptartikel|Pulslaser}} |
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Im Gegensatz zum Dauerstrichlaser erzeugt ein gepulster Laser pulsierende Strahlung. Pulse können durch gepulste Anregung oder auch durch Maßnahmen im Laser selbst ([[Güteschaltung]]) erzeugt werden. Bei sehr kurzen Pulsen benötigt das aktive Medium prinzipiell eine größere Verstärkungsbandbreite, innerhalb derer die beteiligten Frequenzen gekoppelt sind (Modenkopplung) und sich zu einem Impuls zusammensetzen. Je kürzer die Pulsdauer, desto breiter ist entsprechend den Gesetzen der [[Fourier-Analysis|Fourier-Analyse]] das erzeugte Spektrum und umso breiter muss das Frequenzband sein, innerhalb dessen das aktive Medium verstärken kann. Die geringsten erzielbaren Pulsdauern liegen in der Größenordnung von Femto- und Attosekunden (→ [[Femtosekundenlaser]]).<ref name="Voss-de Haan" /> |
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Laser können sich auch selbst zur Abgabe einer Pulsfolge synchronisieren, wenn im Resonator zum Beispiel ein nichtlinearer (sättigbarer) Absorber vorhanden ist. |
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Die Wiederholfrequenz, mit der die Pulse in einem solchen Laser erzeugt werden, hängt u. a. bei der instantanen [[Kerr-Effekt|Kerr-Linsen]]-Modenkopplung ({{enS|Kerr lens mode locking}}, ein Verfahren zur Erzeugung einer stabilen Pulsfolge von Pulsen geringer Dauer) von der Resonatorlänge ab: Bei einem [[Resonator]] mit einer Länge von einem halben Meter beträgt diese etwa 300 MHz – die Periodendauer entspricht einem Hin- und Herlaufen (Umlauf) des Pulses im Resonator. Die Spitzenleistung wird bei jedem Umlauf größer, die Pulsdauer bleibt von allein sehr gering. Aus solchen Pulslasern werden zum Beispiel einzelne Pulse mittels optischer Schalter herausgelassen und weiterverstärkt. Mit weiteren Maßnahmen gelingt es, Spitzenleistungen bis in den [[Petawatt]]-Bereich zu erzeugen, die nur im Vakuum ungestört übertragen und fokussiert werden können. Luft wird von der hohen [[Elektrische Feldstärke|elektrischen Feldstärke]] des Lichts [[Ionisation|ionisiert]]. |
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Die [[Gütefaktor|Gütemodulation]] ([[Güteschalter|Q-switching]]) des Resonators mit [[Akustooptischer Modulator|akustooptischen]] Güteschaltern oder [[Pockelszelle]]n sind weitere Techniken zur Erzeugung energiereicher Laserpulse mit geringer Dauer: Dabei wird die stimulierte Emission zunächst unterbunden, um sie dann bei inzwischen durch das Pumpen gestiegener Besetzungsinversion (hohe, im aktiven Medium gespeicherte Energie) schlagartig zu ermöglichen. |
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== Einteilung anhand des Lasermediums == |
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{{Hauptartikel|Liste der Lasertypen}} |
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{{Einteilung Lasertypen grob}} |
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[[Datei:Commercial laser lines.de.svg|mini|390px|Übersicht über Wellenlängen von im Handel erhältlichen Lasern. Lasertypen mit diskreten Laserlinien sind oberhalb der Leiste der Wellenlängen eingetragen. Die Farbe gibt die Art des Lasermaterials an.]] |
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Laser werden oftmals anhand der Eigenschaften des eingesetzten optischen [[Lasermedium]]s kategorisiert und benannt. Die gröbste Einteilung erfolgt dabei anhand des [[Aggregatzustand]]es. |
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Wichtige [[Gaslaser]] sind beispielsweise der bei 632,8 nm emittierende [[Helium-Neon-Laser]] und der bei 10,6 μm emittierende [[Kohlendioxidlaser]]. Spezielle Klassen der Gaslaser sind [[Excimerlaser]], bei denen das Lasermedium ein [[Excimer]]-Molekül ist, und [[Metalldampflaser]], bei denen das gasförmige Lasermedium zuerst durch Verdampfen von Metall gewonnen werden muss. |
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Laser mit flüssigem Lasermedium werden als [[Farbstofflaser]] bezeichnet. Diese Laser kennzeichnen sich durch eine sehr große, kontinuierliche und abstimmbare Bandbreite an Wellenlängen. Bei den eingesetzten Farbstoffen handelt es sich in vielen Fällen um [[Stilben]]e, [[Cumarin-Farbstoffe|Cumarine]] und [[Rhodamin]]e. |
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Die Gruppe der [[Festkörperlaser]] beinhaltet Laser, deren Lasermedium Kristalle sind. Dabei kann es sich unter anderem um dotiertes [[Glas]], [[Yttrium-Aluminium-Granat]] und andere Wirtskristalle oder [[Halbleiter]] handeln. Wichtige Beispiele sind der [[Nd:YAG-Laser]], die [[Laserdiode]] und der [[Titan:Saphir-Laser]]. Häufig verwendete Dotanden sind [[Titan (Element)|Titan]], [[Chrom]] und [[Neodym]]. Für die Form der Festkörper existieren viele Möglichkeiten, wie z. B. der [[Stablaser]], [[Slablaser]], [[Faserlaser]] und der [[Scheibenlaser]]. Eine besondere Form der Festkörperlaser sind die '''Farbzentrenlaser''', die ähnlich funktionieren, aber [[Farbzentrum|Farbzentren]] zur Erzeugung der Laserübergänge nutzen. |
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Eine besondere Form ist der [[Freie-Elektronen-Laser]] (FEL). Er ist eine [[Synchrotron]]strahlungsquelle, die gerichtete Strahlung im [[Mikrowellen]]bereich bis in den [[Röntgenstrahlung|Röntgenbereich]] emittiert. Ein FEL ist allerdings kein Laser im eigentlichen Sinne, da die Strahlung nicht durch stimulierte Emission in einem Lasermedium erzeugt wird. |
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== Anwendungen == |
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[[Datei:Jarre helsinki 2009.jpg|mini|Eine Laserharfe]] |
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[[Datei:Lasergravur.jpg|mini|[[Laserbeschriftung|Laserbeschriftetes]] [[Integrierter Schaltkreis|Schaltkreis]]-Gehäuse aus [[Technische Keramik|Keramik]]; Zeichenhöhe ca. 1,34 mm]] |
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[[Datei:Laser Towards Milky Ways Centre.jpg|mini|Laser am [[Paranal-Observatorium]]]] |
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Laser werden in sehr vielen Lebens- und Arbeitsbereichen, Forschungs- und Industriezweigen und [[medizin]]ischen Aufgabenfeldern verwendet. Folgende Abschnitte geben einen groben Überblick über die wichtigsten Einsatzgebiete der Lasertechnik. |
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=== Alltag und Unterhaltung === |
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Laser haben Einzug in vielen Bereichen des täglichen Lebens gefunden. In jedem [[Laserdrucker]] und allen [[Optisches Laufwerk|optischen Laufwerken]], wie beispielsweise [[CD-Spieler|CD-]], [[DVD-Spieler|DVD-]] und [[Blu-ray Disc|Blu-ray-Disc]]-Spieler, befinden sich Laserdioden. |
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[[Laserpointer]] enthalten schwache Laser mit sichtbaren Wellenlängen. In [[Diskothek]]en und [[Lasershow]]s werden Laser mit bis zu mehreren Watt Ausgangsleistung zu Lichteffekten eingesetzt. Bei der sogenannten [[Laserharfe]] wird ein aufgefächerter Laserstrahl als [[Eingabegerät]] zum Ansteuern von Musikinstrumenten benutzt. In [[Planetarium|Planetarien]] werden Laser vereinzelt als [[Projektor]]en eingesetzt. Eine Variante ist der „[[All Dome Laser Image Projector]]“, wie er zum Beispiel im [[Planetarium Jena]] verwendet wird. In [[Barcodelesegerät]]en werden teilweise Laser zum Abtasten der [[Strichcode]]s verwendet. |
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In der [[Holografie]] sind Laser aufgrund ihrer hohen Kohärenzlänge unverzichtbar. |
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=== Datengewinnung und -übertragung === |
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Ein bedeutendes Einsatzgebiet von [[Diodenlaser]]n und [[Faserlaser]]n ist die [[Datenübertragung]] mittels [[Lichtwellenleiter]]n. Der [[Optischer Richtfunk|optische Richtfunk]] ist zwar möglich, aber wegen der Störanfälligkeit wenig verbreitet. Die Datenübertragung zwischen Satelliten oder Raumfahrzeugen mittels Laser ermöglicht aufgrund der höheren Frequenz eine weit höhere Datenrate als die bisher üblichen Radiowellen. Insbesondere als Relais wurde die Technik bisher eingesetzt, beispielsweise von [[Artemis (Satellit)|Artemis]]. Die Kommunikation zur Erde mit Laser ist durch die Atmosphäre behindert. Die zugehörige Technologie befindet sich noch in der Erprobungsphase, könnte aber in Zukunft eine größere Rolle spielen. |
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Weitere Anwendungen sind die [[Holografie]] und das [[Laserscanning]] zur Objektvermessung oder in [[Nivelliergerät]]en. |
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=== Industrie und Materialbearbeitung === |
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In der Industrie und der [[Fertigungstechnik]] werden Laser für verschiedene [[Fertigungsverfahren]] (DIN 8580) eingesetzt. Sie werden hierzu an einer [[Laserbearbeitungsmaschine]] oder einem Laserscanner betrieben. Laser eignen sich zum [[Umformen]], [[Trennen (Fertigungstechnik)|Trennen]], [[Fügen (Fertigungstechnik)|Fügen]], [[Beschichten]] und [[Stoffeigenschaften ändern|Ändern von Stoffeigenschaften]] verschiedener Materialien, wie Holz, Kunststoff, Papier und Metallen. |
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Zu den wichtigsten Verfahren gehören das [[Lasersintern]], die [[Stereolithografie]], das [[Laserstrahlbiegen]] und [[Laserunterstütztes Biegen|laserunterstützte Biegen]], das [[Laserschneiden]] und [[Laserbohren|-bohren]], die [[Laserablation]], das [[Lasertrimmen]], [[Laserstrahlschweißen]], [[Laserauftragschweißen|-auftragschweißen]] und -löten, die [[Laserbeschriftung]], das [[Laserspritzen]] und [[Laserstrahlverdampfen]], das [[Laserpolieren]]. |
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Laser werden auch im [[3D-Druck]] eingesetzt. Bei diesem Fertigungsverfahren wird das pulverförmige Material Schicht für Schicht von einem Laser aufgeschmolzen. Dadurch können Gegenstände mit komplexer Form hergestellt werden. |
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== Anwendungen von Lasern == |
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=== Materialbearbeitung === |
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Laser lassen sich in allen Bereichen der [[Fertigungstechnik]] nach DIN 8580 für verschiedene [[Fertigungsverfahren]] einsetzen: |
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* [[Urformen]]: |
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** [[Selektives Lasersintern]] oder [[Stereolithographie]] (Rapid Prototyping-Verfahren). |
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* [[Umformen]]: |
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** [[Laserstrahlbiegen]] von Metallen und von Silizium. |
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** [[Laserunterstütztes Biegen]]: Erhöhte Bruchdehnung durch vorherige Behandlung mit Laser. |
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* [[Trennen]]: |
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** [[Laserschneiden]] verschiedenster Materialien wie Holz, Kunststoff, Papier, Metalle, auch mittels [[Rohrlaser]] |
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** [[Laserbohren]]: Mikro-[[Laserbohren]] (z. B. „Trepanieren“) (für Effusionskühlung) in Turbinenschaufeln, Bohren von Microvias in [[Leiterplatte]]n. |
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** [[Abtragen]]: Beseitigen von Material durch Schmelzen, Verdampfen oder bis zum Plasma erhitzen; oder auch photochemischer Abbau von Substanzen ([[Laserablation]]). |
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** [[Gravur]] Verbreitetes Verfahren für die Beschriftung/Gravur von Glasgefäßen in der Serienfertigung. |
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** [[Lasertrimmen]] In der [[Mikroelektronik]] verwendetes Verfahren zum Abgleich von Widerständen. |
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* [[Fügen (Fertigungstechnik)|Fügen]]: |
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** [[Laserstrahlschweißen]] und -löten sowohl im Makrobereich wie der Automobilindustrie, dem Flugzeugbau<ref>{{cite news | last = Liebscher | first = Jens | title = Beidseitig gleichzeitiges Laserstrahlschweißen von großformatigen 3D-Luftfahrtstrukturen | publisher = [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer]] Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS), [[Dresden]] | date = Dezember 2005 | url = http://www.iws.fraunhofer.de/branchen/bra03/bra03-05.pdf}}</ref>, dem Maschinenbau oder im Schiffbau, aber auch im Mikrobereich wie der Elektronikfertigung. Neben Metallen können auch viele andere Werkstoffe wie Kunststoffe, Gläser, Silizium mit diesem Verfahren verschweißt und verschmolzen werden. |
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* [[Beschichtung|Beschichten]]: |
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** [[Laserstrahlpulverbeschichten]] und [[Pulsed Laser Deposition]]. |
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** [[Laserauftragschweißen]]: Reparaturverfahren durch Aufschmelzen/Einschweißen von [[Metallpulver]]. |
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* [[Stoffeigenschaften ändern]]: |
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** [[Härten (Stahl)|Laserstrahlhärten]]: Randschichtenhärtung von Metallen. |
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** [[Laserpolieren |Laserpolieren]]: Umschmelzendes Verfahren zur Reduzierung von Oberflächenrauheiten von Metallen, Gläsern und Kunststoffen. |
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** [[Isotopentrennung]]: Hier wird die unterschiedliche Atom- oder Molekülresonanz der verschiedenen [[Isotop]]e oder deren organischer Verbindungen ausgenutzt, um sie mittels darauf abgestimmter Laser zu separieren (→ [[AVLIS]], [[MLIS]]). |
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[[Bild:Laserapfel.jpg|thumb|Ein gelasertes Logo auf einem Apfel]] |
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* [[Drucktechnik]] |
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** Belichten der Trommel in [[Laserdrucker]]n, belichten oder gravieren der Druckwalzen von Druckmaschinen |
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** [[Laserbeschriftung|Beschriften mit Laser]] Beschriften/bedrucken von Papier, Pappe, Holz, Leder, Kunststoffe und Metall durch Schmoren. Auch Farbabtrag von beschichteten Gegenständen; Farbumschlag auf Kunststoffen, Anlassbeschriftung auf Metall. |
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* [[Positionierung]]. Außer direkten Bearbeitung mit dem Laserstrahl. Wird der sichtbare Laser zur [[Positionierung]] der einzelne Bauteile eingesetzt. |
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** [[Holzbearbeitung]]. Laserlicht ist wie die Kreissäge oder CNC-Maschine nicht mehr aus der holzverarbeitenden Industrie wegzudenken. Sie sind unerlässliche Hilfsmittel, um Arbeitsprozesse zu erleichtern, zu beschleunigen und das Holz optimal zu verwerten. Sie steigern den Durchsatz und erhöhen die Qualität des Endproduktes. |
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*** [[Holzrahmenbau]]. Der Laserprojektor findet vor allem Anwendung im Holzrahmenbau, um dem Werker die Position der einzelnen Holzstreben und –balken, sowie den Verlauf von Strom- und Wasserleitungen anzuzeigen. |
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*** In der [[Leimbinder]]industrie ist der [[Laserprojektor]] eine große Hilfe, um die Pressböcke optimal zu positionieren. Auch kann die Kontur der fertigen Leimbinder auf das Leimbett projiziert werden. Die Kontur kann für eine CNC-Nachbearbeitung verschoben und gedreht und die Positionsdaten vom Laserprojektor direkt an die CNC-Fräse übertragen werden. |
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Weiterhin können mit Lasern Strukturen im Mikrometer- und Submikrometerbereich auf fotosensitive Materialien geschrieben werden. Mittels [[Fotolithografie (Halbleitertechnik)|mikrofotolithografischer]] Systeme werden im Direktschreibverfahren hochaufgelöste Vorlagen (Masken) für verschiedene Anwendungen erzeugt, die z. B. mittels breitbandiger Hochleistungslaser in der Produktion auf die endgültigen Materialien umkopiert werden. Andere Anwendungen schließen das Direktschreiben von Strukturen auf [[Silizium]]-[[Wafer]]n in niedrigen Stückzahlen oder das Schreiben von Strukturen auf fotoempfindlichen Filmen (z. B. [[Dehnungssensor]]en) ein. Auf diese Weise lassen sich [[Bildschirmmaske]]n, [[Leiterplatte]]n, [[Integrierter Schaltkreis|integrierte Schaltkreise]] und [[Sensor]]en herstellen. |
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=== Steuerungstechnik === |
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* Laser-Interferometer zur hochgenauen Positionsbestimmung, z. B. in Justier- und Belichtungsautomaten der Mikroelektronik |
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* Lasergeführte [[Fahrerloses Transportfahrzeug|AGV]] Spurführung für fahrerlose Transportsysteme |
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=== Medizin === |
=== Medizin === |
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{{Hauptartikel|Laserbehandlung}}{{Überarbeiten}} |
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* In der [[Allgemeinmedizin]] wird der Laser hauptsächlich in der Diagnose eingesetzt, z. B. bei der Messung von Blutstrom und -zirkulation. |
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In der [[Allgemeinmedizin]] wird der Laser hauptsächlich in der Diagnose eingesetzt, z. B. bei der Messung von Blutstrom ([[Flowmetrie]]) und -zirkulation. Es existieren auch [[Low-Level-Lasertherapie]]geräte zur Wund- und Schmerzbehandlung. |
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* In der [[Augenheilkunde]] wird Laserlicht niedriger Leistung zur Diagnose eingesetzt, z. B. in der [[Optische Kohärenztomografie|optischen Kohärenztomografie]] (OCT). In der Therapie kann mit höherer Leistung eine sich ablösende [[Netzhaut]] am [[Auge]]nhintergrund verschweißt werden. Außerdem kann Fehlsichtigkeit durch Abtragung von Hornhautoberfläche korrigiert werden (z. B. [[LASIK]]-Operation, [[Femto Lasik]]). |
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* In der [[Chirurgie]], [[Gefäßchirurgie]] und [[Phlebologie]] wird der Laser hauptsächlich im Bereich Endoskopie oder als [[Laserskalpell]] eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von defekten Venen ([[Krampfadern]]). Hierbei kann der Laser endovenös (Laser-Lichtleiter wird in die Vene eingebracht) angewendet werden. Dieses Laser-Behandlungsverfahren ersetzt dabei das Entfernen der Vene durch „[[Stripping (Operation)|Stripping]]“. Die Laser-Behandlung ist in vielen Fällen schonender und ambulant durchführbar. |
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* In der [[Dermatologie]] lassen sich mit Laserstrahlen Schnitte und [[Verödung]]en durchführen. Blutgefäße können durch Laser bestimmter Wellenlängen (Farbstoff-Laser; Neodym:YAG-Laser; KTP-Laser; Krypton-Laser; Kupferdampf-Laser) koaguliert werden. Pigmentflecken können mit Hilfe [[abladieren]]der (= schälender) Laser (Erbium:YAG; CO<sub>2</sub>) abgetragen oder mittels gütegeschalteter Neodym:YAG-Laser selektiv zerstört werden. [[Subkutan]]es (= unter der Haut gelegenes) Pigment kann mit Hilfe eines gütegeschalteten (ultrakurz gepulsten) Lasers (Neodym; Rubin; Alexandrit) zerstört und damit entfernt werden, ohne die Hautoberfläche selber zu verletzen. Durch Verwendung von langgepulsten (5–500 ms Pulsdauer) Alexandrit-, Rubin-, Neodym- oder Diodenlasern können Haarwurzeln durch die [[Epilation|selektive Erhitzung pigmentierter Haare]] dauerhaft zerstört werden. Der Excimer-Laser mit einer Wellenlänge von 308 nm wird zur gezielten Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen, vorrangig der [[Psoriasis]] ([[Schuppenflechte]]) eingesetzt. Oberflächliche Unebenheiten der Haut (Knötchen, Fältchen) werden mit ultragepulsten CO<sub>2</sub>- oder Erbium:YAG-Lasern zur kosmetischen Verbesserung des Hautbildes geglättet (Resurfacing). Durch Laserlicht können auch subkutane Gewebe aufgewärmt werden, was in erster Linie dem Kollagenaufbau zur Straffung der Haut dienen soll („Subsurfacing“). Vom Laser sind sogenannte [[Blitzlampe]]n abzutrennen, die kein monochromatisches, [[kohärent]]es Licht emittieren. Ebenso gibt es unterschiedliche Diagnosetechniken der [[Konfokalmikroskop|Konfokalen Mikroskopie]], sowie der [[Optische Kohärenztomografie|optischen Kohärenztomografie]] (OCT). Diese Techniken spielen aber in der Routinemedizin keine Rolle, sondern dienen eher wissenschaftlichen Fragestellungen. |
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* In der [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]] werden Laser zur Abtragung von Veränderungen an den Stimmbändern bei [[Mikrolaryngoskopie|larynx-mikroskopischen]] Eingriffen verwendet, außerdem zur Teilabtragung der Mandeln ([[Tonsillotomie]]) und von Tumoren in Mund und Rachen (z. B. beim Zungenkarzinom). Bei der Operation wegen [[Otosklerose]] wird der Laser zur Perforation der [[Steigbügel (Anatomie)|Steigbügel]]-Fußplatte verwendet. |
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* In der [[Zahnmedizin]] kann der Laser z. B. Erbium:YAG, den Bohrer ersetzen, oder für Zahnweißung (Bleaching) verwendet werden. Diodenlaser werden in der Zahnmedizin für chirurgische Eingriffe verwendet, z. B. Lippenbändchenentfernung. Der Vorteil des Diodenlaser gegenüber der konventionellen Methode (Skalpell) ist die, das der Patient weniger bis gar keine Schmerzen mehr hat, es nicht mehr blutet, da die Wunde verödet ist und die operierte Stelle gleichzeitig dekontaminiert (keimfrei) wird. |
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* In der [[Krebs (Medizin)|Krebstherapie]] wird er für die [[photodynamische Therapie]] eingesetzt. |
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* In der [[Urologie]] zur Behandlung von [[Nierenstein|Nieren- und Harnleitersteinen]] und der [[Prostata]] ([[Greenlight Laser]]). |
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* Die [[Lasermikrodissektion]] ist ein Verfahren zur Gewinnung von kleinsten Proben aus Gewebsschnitten oder Zellkulturen. |
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* Noch in der Forschung befindliche Techniken betreffen u. a. die Versuche, Nerven unter Einsatz von Laserlicht zielgerichtet wachsen zu lassen. |
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* Alternativmediziner benutzen sogenannte [[Softlaser]]geräte. |
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In der [[Augenheilkunde]] wird Laserlicht mit unterschiedlichen Wellenlängen eingesetzt, wobei Wellenlänge, Einwirkzeit (Expositionszeit) und Energie die physikalische Reaktion und Eindringtiefe beeinflussen. Der Argon-Laser wird genutzt, um mit seinen thermischen Effekten Koagulation (z. B. bei diabetischer Retinopathie, Thrombosen) deren Gefäßneubildungen zu verhindern oder Retinopexie (Verschweißung von Gewebeschichten bei Netzhautloch oder Netzhautablösung) durchzuführen. Der Neodym-YAG Laser und femto-LASER verursacht durch den hervorgerufenen hochenergetischen ultrakurzen Suprapuls eine präzise eng umschriebene Gewebezerreißung (Photodisruption) und der Excimer-Laser durch das ihm eigene Phänomen der Gewebeverdunstung (Photoablation/Sublimation) eine Umgestaltung der Hornhaut-Oberfläche (z. B. PRK oder LASIK) zur Beseitigung der Fehlsichtigkeit. Die [[Femtosekundenlaser-Kataraktoperation]] ist eine neue Methode in der Chirurgie des Grauen Stars ([[Katarakt (Medizin)|Katarakt]]), die bei einigen wichtigen Schritten während dieses Eingriffs von besonders hoher Präzision ist.<ref>Burkhard Dick, Ronald D. Gerste, Tim Schultz: Femtosecond Laser in Ophthalmology. Thieme, New York 2018, ISBN 978-1-62623-236-5.</ref> Darüber hinaus sind mit dem Laser dreidimensionale bildgebende Verfahren möglich wie optische Coherenz-Tomographie (OCT) oder online-Pachymetrie, optische Pfadmessung und Fotodokumentation aller Augenstrukturen mit einer Auflösung im Mikrometerbereich. |
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=== Messtechnik === |
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Eine Reihe von [[Messgerät]]en sind auf Laserbasis konstruiert: |
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In der [[Chirurgie]], [[Gefäßchirurgie]] und [[Phlebologie]] wird der Laser hauptsächlich im Bereich Endoskopie oder als [[Laserskalpell]] eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von defekten Venen ([[Krampfadern]]). Hierbei kann der Laser endovenös (Laser-Lichtleiter wird in die Vene eingebracht) angewendet werden. Dieses Laser-Behandlungsverfahren ersetzt dabei das Entfernen der Vene durch „[[Stripping (Operation)|Stripping]]“. Die Laser-Behandlung ist in vielen Fällen schonender und ambulant durchführbar. |
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* Durch [[Interferenz (Physik)|Interferenzen]] oder das ''[[Kohärenzradar]]'' sind Präzisionsmessungen möglich. |
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* Beim Tunnelbau kann durch Laserstrahlen ein gerader Tunnelvortrieb erreicht werden. |
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* Im [[Bauwesen]] wird er zum [[Nivellement|Nivellieren]] genutzt. |
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* In der [[Verkehrsüberwachung]] werden ''[[Laserpistole]]n'' von der [[Polizei]] ([[Exekutive]]) zur [[Geschwindigkeit]]smessung von [[Kraftfahrzeug]]en verwendet. |
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* In [[Barcode]]lesegeräten werden die Laser zum Abtasten von [[Barcode]]s verwendet. Dabei wird der Strahl über ein [[Spiegel]]rad gleichmäßig über den Barcode linienförmig geführt. Der reflektierte Strahl wird über einen [[Fototransistor]] als Hell-dunkel-Sequenz ausgewertet. |
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* In [[Brandmelder#Optische Rauchmelder|Brandmeldern]] („Lasermelder“) |
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* Schwingungsanalyse und Formerfassung durch elektronische [[Speckle]]-Muster-Interferometrie ([[Elektronische Specklemuster-Interferometrie|ESPI]]) |
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* [[Lasermikrofon]]: Ein Lasermikrofon ist ein Gerät zur Aufnahme von Schall, das einen Laser zur Abstandsmessung verwendet. |
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* [[Lidar]]: Lidar steht für „light detection and ranging“ und ist eine dem Radar („radiowave detection and ranging“) verwandte Methode zur Fernmessung atmosphärischer Parameter. |
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* [[Laserextensometer]] und Laser Doppler Extensometer zur berührungsfreien Messung von Verformungen in der Materialprüfung. |
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* [[Laser Speckle Extensometer]] zur markierungslosen berührungsfreien Messung von Verformungen in der Materialprüfung. |
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* [[Laserdoppler-Anemometrie|Laser-Doppler-Anemometer]] und [[Particle Image Velocimetry|Particle-Image-Velocimetry]] zur berührungsfreien Messung der Strömungsgeschwindigkeit von Gasen oder Flüssigkeiten. |
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* Laser-[[Lichtschnitt]]sensor zur Messung von Höhenprofilen entlang einer Linie. |
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* Positionsmessung – Positionsermittlung des Laserstrahlschwerpunktes mit Hilfe eines [[Position Sensitive Device]] (PSD). |
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In der [[Dermatologie]] lassen sich mit Laserstrahlen Schnitte und [[Obliteration (Medizin)|Verödungen]] durchführen. Blutgefäße können durch Laser bestimmter Wellenlängen koaguliert werden. Pigmentflecken können mit Hilfe [[Ablation (Medizin)|ablatierender]] (= schälender) Laser abgetragen oder selektiv zerstört werden. [[Subkutan]]es (= unter der Haut gelegenes) Pigment kann mit Hilfe eines ultrakurz gepulsten Lasers zerstört und damit entfernt werden, ohne die Hautoberfläche stark zu verletzen. Durch Verwendung von langgepulsten Lasern können Haarwurzeln durch [[Epilation]] dauerhaft zerstört werden. Laser werden auch zur gezielten Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen, vorrangig der [[Psoriasis]] ([[Schuppenflechte]]), eingesetzt. Oberflächliche Unebenheiten der Haut (Knötchen, Fältchen) werden mit zur kosmetischen Verbesserung des Hautbildes geglättet (Resurfacing). Durch Laserlicht können auch selektiv dermale Anteile erwärmt werden, was in erster Linie dem Kollagenaufbau zur Straffung der Haut dienen soll („Subsurfacing“). |
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=== Wissenschaft === |
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* [[Geodäsie|Vermessungen]] der Erde durch Satelliten, Messung von [[Plattentektonik|tektonischen]] Verschiebungen |
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* [[Laserkreisel]] – Ein optisches Messgerät für Drehbewegungen |
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* [[Spektroskopie]]: |
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** Vermessung atomarer Energieniveaus ([[Atomspektroskopie]]/[[Laserspektroskopie]]) |
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* In der Chemie ist durch Infrarot- und [[Ramanspektroskopie]] die Identifizierung und Analyse von Molekülen möglich. |
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** Zeitaufgelöste Spektroskope mit ultrakurzen Laser-Impulsen im Pikosekunden-Bereich, z. B. zeitlicher Ablauf von chemischen Reaktionen |
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* [[Nichtlineare Optik]]: z. B. [[Frequenzkonversion]] |
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* In den [[Biologie|Biowissenschaften]]: Durch Laserlicht angeregte [[Fluoreszenz]]farbstofffe und die Benutzung eines [[Konfokalmikroskop]]s oder eines [[Zwei-Photonen-Mikroskop]]s ermöglichen es, Zellen und subzelluläre Strukturen mit hoher zeitlicher und räumlicher [[Auflösung (Physik)|Auflösung]] im lebenden Gewebe (im Gewebeschnitt oder ''[[in vivo]]'') zu beobachten. |
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* In der [[Zellbiologie]] als [[Optische Pinzette]] |
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* [[Laserkühlung]] in [[Magneto-optische Falle|Atom-]] und [[Ionenfalle]]n |
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* Plasmaerhitzung in einem Tokamak/Stellerator [[Fusionsreaktor]] mittels eines starken Lasers |
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In der [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]] werden Laser zur Abtragung von Veränderungen an den Stimmbändern bei der [[Mikrolaryngoskopie]] verwendet, außerdem zur Teilabtragung der Mandeln ([[Tonsillotomie]]) und von Tumoren in Mund und Rachen (z. B. beim Zungenkarzinom). Bei der Operation wegen [[Otosklerose]] werden Laser zur Perforation der [[Steigbügel (Anatomie)|Steigbügel]]-Fußplatte verwendet. |
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=== [[Holografie]] === |
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* Als Kunstobjekte |
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* Zur Datenspeicherung |
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* Zur Bildspeicherung |
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In der [[Zahnmedizin]] können Laser für den Abtrag von [[Zahnschmelz|Zahnhartsubstanz]] („Bohren ohne Bohrer“) oder in der [[Parodontitis|Parodontologie]] (Keimreduktion und [[Débridement|Konkremententfernung]] in entzündeten [[Zahnfleisch]]taschen) verwendet werden. Diodenlaser werden in der Zahnmedizin für chirurgische Eingriffe, z. B. Lippenbändchenentfernung, für die Keimreduktion in der [[Endodontie]] (Wurzelkanalbehandlung) oder für die [[Zahnaufhellung]] (Bleaching) verwendet. Vorteile der Laserbehandlung gegenüber der konventionellen Methode sind, dass der Patient weniger Schmerzen hat, die Setzung von Nähten teilweise überflüssig wird, es weniger blutet, da die Wunde verödet ist und die behandelte Stelle gleichzeitig dekontaminiert (keimfrei) wird. Zum Teil sind allerdings bessere Studien mit einem höheren Evidenzgrad erforderlich, um den Nutzen des Lasers einzuschätzen.<ref>[https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD010229.pub2/full?highlightAbstract=laser&highlightAbstract=dental Metastudie der Cochrane Library]</ref> |
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=== [[Datentechnik]] === |
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* Datenspeicherung, z. B. [[Compact Disc|CD-ROM]], [[DVD]], [[Blu-Ray]] |
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* [[Datenübertragung]], z. B. mit [[Lichtwellenleiter]]n |
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* Datenfernübertragung, Laser-WLAN, → [[Optischer Richtfunk]] |
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* [[Laserdrucker]] |
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* [[Laserscanning]], das Abtasten zwei- oder dreidimensionaler Oberflächen |
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In der [[Krebs (Medizin)|Krebstherapie]] wird er für die [[photodynamische Therapie]] eingesetzt; in der [[Urologie]] zur Behandlung von [[Nierenstein|Nieren- und Harnleitersteinen]] und der [[Prostata]]. Die [[Lasermikrodissektion]] ist ein Verfahren zur Gewinnung von kleinsten Proben aus Gewebsschnitten oder Zellkulturen. |
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=== Mikro-[[Fotolithografie]] === |
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Mit Lasern können Strukturen im [[Meter#Mikrometer|µm]]- und Sub-µm-Bereich auf fotosensitive Materialien geschrieben werden. Mittels mikrolithographischer Systeme werden im Direktschreibverfahren hochaufgelöste Vorlagen (Masken) für verschiedenste Anwendungen erzeugt, die dann z. B. mittels breitbandiger Hochleistungslaser in der Produktion auf die endgültigen Materialien umkopiert werden. Andere Anwendungen schließen das Direktschreiben von Strukturen auf [[Silizium]]-[[Wafer]]n in niedrigen Stückzahlen oder das Schreiben von Strukturen auf fotoempfindlichen Filmen (z. B. Dehnungssensoren) ein. |
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* [[Bildschirmmaske]]n |
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* [[Leiterplatte]]n |
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* [[Integrierter Schaltkreis|ICs]] |
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* [[Sensor]]en |
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u. v. m. |
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Noch in der Forschung befindliche Techniken betreffen u. a. die Versuche, Nerven unter Einsatz von Laserlicht zielgerichtet wachsen zu lassen. |
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=== [[Militärtechnik]] === |
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* Markierung von Zielen für [[Präzisionsgelenkte Munition|selbststeuernde Waffen]] und [[lasergelenkte Bombe]]n. |
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* Entfernungsmessung mittels der [[Lasermesseinheit]] für z. B. Panzer |
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* Erste Versuche von Lasergewehren, die den Gegner z. B. erblinden lassen |
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* Erste ''Hochenergielaser'' bodengestützt, auf Flugzeugen ([[Boeing AL-1]]) oder Schiffen zur [[Raketenabwehr]], sogenannte ''Laserkanonen'' gibt es bereits. Sie sind einfache Laser mit hoher Energie. Der Betrieb ist noch sehr aufwendig, teuer, und die Waffen haben eine große Gefahrenzone, in der sich beim Betrieb keine Menschen aufhalten dürfen. → [[Tactical High Energy Laser]], [[Energiewaffe]] |
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* Projektierte Lasersatelliten zur Raketenabwehr mittels Hochenergielasern (→ [[Chemischer Laser|chemische Laser]], [[MIRACL]], [[Röntgenlaser]], [[Weltraumwaffe]]) |
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* Laser als Zielhilfen an Schusswaffen |
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Die Sicherheitsbestimmungen für medizinisch genutzte Laser werden in der [[EN 60601-2-22]] behandelt. |
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=== Unterhaltung/[[Medien]] === |
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* [[CD-Spieler]], [[DVD-Spieler]] |
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* [[Laserpointer]] |
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* [[Diskothek|Disco]] |
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* [[Lasershow|Lasershows]] (Events) |
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* [[Laserharfe]] |
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* [[Planetarium|Planetarien]] |
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** [[ZULIP]], Laservideoprojektor (Rechteckiges Bild), z. B. [[Planetarium Hamburg]] |
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** [[ADLIP]], kuppelfüllende Projektionstechnik durch Einsatz mehrerer Laservideoprojektoren, z. B. im [[Planetarium Jena]] |
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** [[Tridome]], kuppelfüllende Projektionstechnik durch Einsatz mehrerer Vektor-Laserprojektoren, z. B. [[Planetarium Hamburg]] |
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=== Mess- und Steuerungstechnik === |
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== Laser-Klassen == |
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Lasergeräte werden entsprechend der schädlichen biologischen Wirkung von Laserstrahlung in Klassen eingeteilt. Maßgeblich für die nationalen und internationalen Laserklassen ist dabei die Definition von Grenzwerten, bei denen keine Schädigung zu erwarten ist. Neben der amerikanischen [[ANSI]]-norm gibt die [http://www.icnirp.de/ International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection] [http://www.icnirp.de/documents/laser400nm+.pdf Grenzwerte im Spektralbereich zwischen 400 und 1400 nm] heraus. |
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Eine Reihe von präzisen [[Messgerät]]en für Entfernungen und andere Größen funktionieren mit Lasern. Sie werden beispielsweise beim [[Tunnelbau]], im [[Bauwesen]] und zur Vermessung der Maschinengeometrie bei Werkzeugmaschinen und Anlagen verwendet. |
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Maßgeblich ist dabei bei nichtionisierender Strahlung die thermische Leistung pro Fläche sowie die spezifischen wellenlängenabhängigen Absorptionseigenschaften des Gewebes (Haut sowie Retina, Hornhaut, Glaskörper und Linse des Auges). Durch die Fokussierung der Augenlinse ist die Gefährlichkeit im sichtbaren und besonders im angrenzenden infraroten Bereich erhöht. Im Bereich ab etwa 1,5 µm Wellenlänge wird das Auge zunehmend intransparent, die Absorption findet bereits vor der Netzhaut statt. Im mittleren Infrarot ist das Auge vollständig intransparent und sämtliche Leistung wird bereits auf der Hornhaut absorbiert. Die Haut und darunter liegendes Gewebe sind besonders im Bereich 1200 nm (Nahinfrarot) bis rot (700 nm) teiltransparent, sodass hier tiefreichende Schädigungen auftreten können, deren Entstehung aufgrund dort nicht vorhandenen Wärmeempfindens oft nicht bemerkt werden. Auch Netzhautschäden durch Laser-Strahlung im Nahinfrarot werden oft nicht bemerkt und erst durch für entsprechende Arbeitsplätze vorgesehene ärztliche Augenuntersuchungen entdeckt. |
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Weitere Messgeräte, die auf Lasern beruhen, sind [[Kohärenzradar]], [[Elektrooptische Entfernungsmessung|optische Abstandsmessungen]] per [[Light detection and ranging]] ''(Lidar)'' und [[Laserpistole]]n, lasergestützte [[Brandmelder]], Holografische Interferometrie (im Artikel [[Holografie]] beschrieben) und die verwandte [[elektronische Specklemuster-Interferometrie]] ''(ESPI)'' zur Verformungs- und Formmessung, [[Lasermikrofon]]e, [[Laserextensometer]], [[Laser-Doppler-Anemometrie]] und [[Particle Image Velocimetry]] zur Messung von [[Strömungsgeschwindigkeit]]en, [[Laser-Doppler-Vibrometer]] zur berührungsfreien Schwingungsmessung, [[Laser surface velocimeter]], [[Laser-Wolkenhöhenmesser]] in der Meteorologie und [[Laserkreisel]]. |
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Bei Wellenlängen unterhalb von etwa 400 nm werden organische Molekülbindungen zerstört, die Absorptionstiefe in Gewebe verlagert sich mit kürzerer Wellenlänge an die Oberfläche von Haut und Auge. Es treten auch bei geringen thermischen Leistungsdichten Linsen- und Hornhauttrübungen sowie Schädigungen der Haut vergleichbar einem Sonnenbrand auf. Dementsprechend sind die Grenzwerte der Leistungsdichte bei diesen kurzen Wellenlängen geringer als beispielsweise im mittleren Infrarot. |
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=== Energietechnik === |
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Die Klasseneinteilung von Lasergeräten und -anlagen erfolgt anhand maximal auftretender Leistungs- bzw. Energiedichten, je nachdem, ob es sich um kontinuierliche oder Impulslaser handelt. Dabei ist auch die Expositionsdauer und die Wellenlänge maßgebend. |
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Laser können zur [[Uran-Anreicherung#Laserverfahren|Uran-Anreicherung]] zwecks Gewinnung von [[Kernbrennstoff]] verwendet werden. |
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=== Militär === |
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Beim [[Militär]] und in der [[Rüstungsindustrie]] werden Laser wie im Alltag zur Kommunikation und zu Messzwecken eingesetzt, aber zusätzlich auch als Waffen oder waffenunterstützende Technik verwendet. Dazu zählen Zielhilfen für [[lasergelenkte Bombe]]n und Raketen sowie zur Erzeugung von Zielmarkierungen an Handfeuerwaffen (beispielsweise an der [[AM180]]), „Lasergewehre“ zum vorübergehenden Blenden<ref>[http://www.alfalight.com/pdf/Alfalight_NLOD-1_web.pdf ''Non-Lethal Ocular Disruptor.''] – grüner Blendlaser. In: ''alfalight.com'' (PDF)</ref> und Hochenergielaser zur [[Raketenabwehr]] ''(Laserkanonen)'' (siehe auch [[Energiewaffe]] und [[Weltraumwaffe]]). |
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Entsprechend der Gefährlichkeit für den Menschen sind die Laser in Geräteklassen eingeteilt. Die Klassifizierung nach EN 60825-1 erfolgt vom Hersteller. (Die alte Klassifizierung nach DIN VDE 0837 (→ unten) darf für neue Laser nicht mehr verwendet werden) |
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{| class="prettytable" |
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Hochleistungs-Laseranlagen im Wellenlängenbereich um 1 Mikrometer dienen als „Treiber“ in Anlagen zur [[Trägheitsfusion]] wie beispielsweise der [[National Ignition Facility]]. |
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2014 wurde von der [[United States Navy|US Navy]] die erste Laserwaffe ({{enS|Laser Weapon System}}, kurz LaWS) auf der [[Ponce (Schiff)|USS ''Ponce'']] in Betrieb genommen. In veröffentlichten Videos wird die Waffe an unbemannten Flugobjekten und Schlauchbooten getestet, die nach kurzer Zeit anfangen zu brennen. 2018 wurde die russische Laserwaffe [[Pereswet (Laserwaffe)|Pereswet]] in Dienst gestellt, die Drohnen, Flugzeuge und Raketen bekämpfen soll. |
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Im Juli 2024 testete [[MBDA Deutschland]] erstmalig den Infanterielaser MILOS-D im scharfen Schuss. Mit diesem Laser sollen Spezialkräfte und Infanteristen beispielsweise Minen und Sprengsätze sicher entschärfen, aber auch [[Sperren|Drahtsperren]] und verschlossene Türen überwinden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://defence-network.com/laser-milos-d-hochpraezise-kostenguenstige/ |titel=Laser MILOS-D – Hochpräzise und kostengünstige Wirkung |datum=2024-08-14 |sprache=de-DE |abruf=2024-08-14}}</ref> |
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=== Wissenschaft und Forschung === |
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In der Forschung der [[Physik]], [[Chemie]] und [[Biologie]] und ihrer jeweiligen Teilgebiete sind Laser ein wichtiges Hilfsmittel. In der [[Laserspektroskopie]] werden Laser zur [[Laserkühlung]] und Bestimmung von [[Energieniveau]]s in [[Atom]]en und [[Molekül]]en, zur Dichtemessung in [[Gas]]en und [[Plasma (Physik)|Plasmen]] oder zur Bestimmung von Materialeigenschaften eingesetzt. Spezielle laserspektroskopische Verfahren sind beispielsweise die [[Atomspektroskopie]], die [[Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy]] die [[Raman-Spektroskopie]] und die [[nichtlineare Raman-Spektroskopie]]. Effekte, wie sie die [[nichtlineare Optik]] vorhersagt, können nur mit Lasern erzielt werden. [[Isotopentrennung]]en, wie [[AVLIS]] und [[MLIS]], sind ebenfalls nur mit Lasern möglich. |
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In der [[Geodäsie]] dienen Laser zur Vermessung der Erde und der [[Plattentektonik]], beispielsweise mittels [[Tachymeter (Geodäsie)|Tachymeter]], [[Lasertracker]], [[Kanallaser]], [[Satellite Laser Ranging]] und [[LaserDisto]]. |
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Die [[optische Pinzette]] und das [[Zwei-Photonen-Mikroskop]] sind Anwendungen der [[Zelle (Biologie)|Zellforschung]]. |
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In der [[Astronomie]] werden Laser zur genauen [[Justierung]] optischer Bauteile und Instrumente sowie zur Beobachtung von Raumobjekten eingesetzt. Dazu zählen [[Laserteleskop]]e, Laser-[[Theodolit]]e und -[[Zielfernrohr]]e sowie die Vermessung der Mondbewegung mittels [[Lunar Laser Ranging]]. |
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In der superauflösenden Mikroskopie mit dem [[STED-Mikroskop]], für die [[Stefan Hell]] im Jahr 2014 (mit anderen) den [[Nobelpreis]] für Chemie erhielt, werden zwei konfokale Laserstrahlen eingesetzt, um Bereiche von nur wenigen Atom-Durchmessern abrastern zu können. |
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==== Homogenisierung ==== |
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In manchen Anwendungen ist ein räumlich homogenes Profil nötig. Der Laserstrahl kann dann homogenisiert werden, zum Zwecke der Schaffung einer möglichst ebenmäßigen [[Intensität (Physik)|Intensitätsverteilung]] der Laserstrahlung über den gesamten Bearbeitungsfleck.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.photonik.de/homogenisierung-von-laserstrahlen/150/21308/282281 |text=Homogenisierung von Laserstrahlen |wayback=20170829094949}} (PDF; 567 kB).</ref> Ein anfänglich zum Beispiel vorliegendes [[Gauß-Profil]] der Intensitätsverteilung soll dabei in ein fast-[[Rechteck]]profil mit möglichst geringer Inhomogenität überführt werden. Häufiger möchte man jedoch unregelmäßige und instabile Strahlprofile homogenisieren. Das Ziel ist die gleichmäßige Ausleuchtung einer Fläche zum Beispiel zur Wärmebehandlung. Hauptmethode ist die Mehrfachreflexion in innen reflektierenden Rohren oder Lichtleitern. |
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== Gefahren == |
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=== Gefahren für die Gesundheit === |
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[[Datei:ISO 7010 W004.svg|mini|Warnzeichen vor Laserstrahlen nach [[DIN EN ISO 7010]]]] |
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Laser können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer z. T. extrem konzentrierten elektromagnetischen Leistung biologische Schäden verursachen. Daher sind Laser je nach [[#Laserklassen|Laserklasse]] nur in eingeschränkten Räumen oder durch eingeschränktes Personal zu betreiben. |
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Es existieren Grenzwerte der Exposition durch Laserstrahlung, abhängig von ihrer Bündelung. Dabei werden Bereiche der Wellenlängen und Einwirkzeiten unterschieden, die zu charakteristischen Verletzungen durch thermische oder photochemische Prozesse in verschiedenen Komponenten des Auges sowie auf und unter der Haut führen. |
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Anwender und Anlagenbauer müssen direkte, indirekte (unbeabsichtigt [[Reflexion (Physik)#Gerichtete Reflexion|gerichtet reflektierte]]) und Streustrahlung (unbeabsichtigt [[Reflexion (Physik)#Diffuse Reflexion|diffus reflektierte]]) hinsichtlich der Grenzwerte berücksichtigen. |
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Mögliche Schäden: |
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* Bei der medizinischen Anwendung von Lasern kann es zur Entzündung vorhandener oder gebildeter Gase kommen. |
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* Laser im [[Ultraviolett]]bereich verursachen auch fotochemische Veränderungen des Gewebes. Dazu gehören Erscheinungen ähnlich einem Sonnenbrand mit dem Risiko einer Krebsentstehung sowie Trübungen der Hornhaut, der Augenlinse und des Glaskörpers. |
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* Bei der Lasermaterialbearbeitung entstehen durch Pyrolyse und Verdampfung meistens giftige Gase, Stäube und Aerosole, die abgesaugt und gefiltert werden müssen. |
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* Laserstrahlen im Nahinfrarot-Bereich (um 1000 nm) oder deren Streustrahlung dringen tief unter die Haut vor und können im Unterhautgewebe schmerzlose, schlecht heilende Verbrennungen verursachen. |
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* Verbrennungen im Auge: Bereits bei sehr geringen Leistungen (wenige [[Watt (Einheit)|Milliwatt]]) einer Wellenlänge, für die das Auge transparent ist (etwa 350 bis 1200 nm) treten im ungeschützten Auge partielle Erblindungen durch Netzhautschäden auf, da der parallele Laserstrahl durch die Augenlinse auf der Netzhaut fokussiert wird. Auch Streustrahlung stärkerer Laser dieses Wellenlängenbereiches ist gefährlich. Schäden werden oft nicht bemerkt, sondern erst vom Augenarzt entdeckt. |
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* Verbrennung von Auge und Haut: Treffen Laserstrahlen oder deren Streustrahlung einer Wellenlänge, für die Haut und Hornhaut nicht transparent sind (ab etwa >1400 nm), auf, kommt es bei entsprechender Leistungsdichte zu oberflächlichen Verbrennungen oder Verkohlungen. |
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* [[Ultrakurzpulslaser]] erzeugen beim Auftreffen auf Material bzw. im Fokus je nach Energie und Pulsdauer [[Röntgenstrahlung]], die bei Exposition Gewebeschäden, Erbschäden oder Krebs auslösen kann.<ref>https://www.fs-ev.org/fileadmin/user_upload/90_Archiv/FS-Pub-Archiv-final/FS-2019-181-AKNIR_Leitfaden_Laserstrahlung.pdf Leitfaden „Laserstrahlung“, Mitteilung des Fachverbandes Strahlenschutz e. V. der [[International Radiation Protection Association|IRPA]], Seite 15, abgerufen am 13. Jan. 2022</ref> |
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Die Gefährdung durch Laserstrahlung an Maschinen zur Lasermaterialbearbeitung wird oft nach der [[Maschinenrichtlinie]] beurteilt und ergibt auf dem [[Risikograph]] meistens die bisherige Kategorie 4 beziehungsweise die [[Sicherheitsanforderungsstufe]] 3 (auch Sicherheits-Integritätslevel 3, kurz SIL-3). Das ist dadurch begründet, dass in der Regel irreversible Schäden der Gesundheit zu befürchten sind. |
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=== Sachschäden === |
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Laserstrahlen können bei ausreichender Leistung oder Fokussierung Brände und Explosionen auslösen. Hochbrillante Laser zur Materialbearbeitung können bei Versagen der Steuerung (zum Beispiel eines Roboters) auch an weit außerhalb ihrer Fokusebene liegenden Bauteilen oder Wandungen Schäden verursachen. |
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=== Gefahren-Prävention === |
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Jede Einrichtung in Deutschland, die Laser ab der Klasse 3R benutzt, muss eine unterwiesene Person, einen [[Laserschutzbeauftragter|Laserschutzbeauftragten]], benennen, der/die die Gefahren und die sichere Verwendung von Lasern kennt und überwacht. |
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Dabei gilt es, wenn immer möglich, die Laserstrahlung so wirksam und sicher abzuschirmen, dass die Gefährdung ausgeschlossen ist ([[Maschinenrichtlinie]]). Auch [[Lichtschranke#Lichtgitter|Lichtgitter]] können zur Absperrung angewendet werden, wenn die Streustrahlung ausreichend gering ist. Ist das nicht möglich oder angeraten (zum Beispiel bei Showlasern, im Laborbetrieb oder in medizinischen Anwendungen), muss durch Qualifikation des Personals, technische Maßnahmen und durch Schutzbrillen die Gefährdung auf ein Mindestmaß gesenkt werden. So dürfen Showlaser nie, auch bei Versagen der Steuerung oder der Spiegelablenkung, ins Publikum strahlen können. |
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Die vollständige Abschirmung der Strahlung der Laser mittels einer Umhausung der Maschine oder des Experimentes ist oft nicht möglich. Zugangstüren müssen dann elektrisch überwacht werden und Warnlampen müssen leuchten, solange der Laser gefährliche Strahlung abgeben kann. |
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Beobachtungsfenster und Schutzbrillen erlauben bei geringer Streustrahlung oft eine Beobachtung, während der Laser eingeschaltet ist, und bestehen aus [[Optischer Filter|Filtermaterialien]], die für sichtbare Wellenlängen zumindest teilweise transparent, für die spezielle Laserwellenlänge jedoch intransparent sind. |
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== {{Anker|Laser-Klassen}} Laserklassen == |
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Lasergeräte werden entsprechend der schädlichen biologischen Wirkung von Laserstrahlung in Klassen eingeteilt. Maßgeblich für die nationalen und internationalen Laserklassen ist dabei die Definition von Grenzwerten, bei denen keine Schädigung zu erwarten ist. Neben der amerikanischen [[ANSI]]-Norm gibt die ''International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection'' Grenzwerte im Spektralbereich zwischen 400 und 1400 nm heraus.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.icnirp.org/cms/upload/publications/ICNIRPlaser400nm.pdf |titel=Revision of Guidelines on Limits of Exposure to Laser Radiation of Wavelengths between 400 nm and 1.4 mm |hrsg=International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection |datum=2000-03-30 |abruf=2017-12-14 |format=PDF; 1,7 MB |sprache=en}}</ref> |
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Maßgeblich ist bei nichtionisierender Strahlung die thermische Leistung pro Fläche sowie die spezifischen wellenlängenabhängigen Absorptionseigenschaften des Gewebes (Haut sowie Retina, Hornhaut, Glaskörper und Linse des Auges). Durch die Fokussierung der Augenlinse ist die Gefährlichkeit im sichtbaren und besonders im angrenzenden infraroten Bereich erhöht. |
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Oberhalb von 1,4 µm Wellenlänge wird die Strahlung großflächig in der [[Hornhaut]] absorbiert. Sie bietet einen Schutz für die Retina des Auges. Jedoch reduziert sich die Absorptionstiefe auf weniger als 0,1 mm bei 3 µm Wellenlänge, weshalb es zu Schäden in der Hornhaut kommen kann. Aus diesem Grund heißt der Wellenlängenbereich von 1,5 bis 2 µm ''augensicher'' ({{enS|eye safe}})<!-- bis zu welcher Leistung?? -->. |
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Unterhalb 1,4 µm sind Hornhaut, Haut und darunter liegendes Gewebe im Bereich 1200 nm (Nahinfrarot) bis rot (700 nm) teiltransparent, sodass hier tiefreichende Schädigungen auftreten können, deren Entstehung aufgrund dort nicht vorhandenen [[Wärmeempfinden]]s oft nicht bemerkt werden. Auch Netzhautschäden durch Laser-Strahlung im Nahinfrarot werden oft nicht bemerkt und erst durch für entsprechende Arbeitsplätze vorgesehene ärztliche Augenuntersuchungen entdeckt. |
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Bei Wellenlängen unterhalb von etwa 400 nm werden organische Molekülbindungen zerstört, die Absorptionstiefe im Gewebe verlagert sich mit kürzerer Wellenlänge an die Oberfläche von Haut und Auge. Es treten auch bei geringen thermischen Leistungsdichten Linsen- und Hornhauttrübungen sowie Schädigungen der Haut vergleichbar einem Sonnenbrand auf. Dementsprechend sind die Grenzwerte der Leistungsdichte bei diesen kurzen Wellenlängen geringer als beispielsweise im mittleren Infrarot. |
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Die Klasseneinteilung von Lasergeräten und -anlagen erfolgt anhand maximal auftretender Leistungs- bzw. Energiedichten, je nachdem, ob es sich um kontinuierliche oder Pulslaser handelt. Dabei ist auch die Expositionsdauer und die Wellenlänge maßgebend. |
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=== Klassifizierung nach DIN EN 60825-1 === |
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[[Datei:Maximal zulässige cw-Leistungen nach EN 60825-1.de.png|mini|Maximale cw-Leistungen für Laser der Klassen 1, 2, 3R und 3B gemäß EN 60825-1:2007.<br />Die angegebenen Leistungen gelten nur für punktförmige Quellen und stark [[Kollimation|kollimierte]] Laserstrahlung. Bei ausgedehnten Quellen und divergenter Strahlung sind höhere Leistungen zulässig.]] |
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[[Datei:Diodelaser EN60825-1.jpg|mini|Ein nach EN 60825-1 gekennzeichneter Laser, es fehlt jedoch eine Warnlampe]] |
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Entsprechend der Gefährlichkeit für den Menschen sind die Laser in Geräteklassen eingeteilt. Die Klassifizierung nach [[DIN EN 60825-1]] erfolgt vom Hersteller. (Die alte Klassifizierung nach [[DIN-Norm|DIN]] VDE 0837 (→ unten) darf für neue Laser nicht mehr verwendet werden.) |
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! Klasse || Beschreibung |
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|bgcolor=#ececec| 1 || Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich |
|bgcolor=#ececec| 1 || Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich, oder der Laser befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse |
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|bgcolor=#ececec| 1C || Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich für das Auge, aber in besonderen Fällen gefährlich für die Haut.<ref>{{Literatur |Autor=Deutsches Institut für Normung e. V. |Hrsg=DIN und VDE |Titel=DIN EN 60825-1 (VDE 0837-1):2015-07 |Auflage=Berichtigung 3 |Verlag=Beuth Verlag |Ort=Berlin |Datum=2014-06-19 |ISBN= |Seiten=23, 31f}}</ref> |
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|bgcolor=#ececec| 1M || Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. |
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|bgcolor=#ececec| 2 || Die zugängliche Laserstrahlung liegt nur im sichtbaren [[Elektromagnetisches Spektrum|Spektralbereich]] (400 nm bis 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) auch für das Auge ungefährlich. Eine längere Bestrahlung wird durch den natürlichen Lidschlussreflex verhindert. (*) |
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|bgcolor=#ececec| 2 || Die zugängliche Laserstrahlung liegt nur im sichtbaren [[Elektromagnetisches Spektrum|Spektralbereich]] (400 nm bis 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) auch für das Auge ungefährlich. |
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|bgcolor=#ececec| 2M || Wie Klasse 2, solange keine optischen Instrumente, wie Lupen oder Ferngläser, verwendet werden. (*) |
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|bgcolor=#ececec| 2M || Wie Klasse 2, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. |
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|bgcolor=#ececec| 3R || Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge. |
|bgcolor=#ececec| 3R || Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge. |
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|bgcolor=#ececec| 3B || Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und in besonderen Fällen auch für die Haut. Diffuses Streulicht ist in der Regel ungefährlich. (Laser von CD-/DVD-Brennern; Laserstrahlung allerdings nicht direkt zugänglich) |
|bgcolor=#ececec| 3B || Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und in besonderen Fällen auch für die Haut. Diffuses Streulicht ist in der Regel ungefährlich. (Laser von CD-/DVD-Brennern; Laserstrahlung allerdings nicht direkt zugänglich) |
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|bgcolor=#ececec| 4 || Die zugängliche Laserstrahlung ist sehr gefährlich für das Auge und gefährlich für die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Beim Einsatz dieser Laserstrahlung besteht Brand- oder [[Explosionsgefahr]]. |
|bgcolor=#ececec| 4 || Die zugängliche Laserstrahlung ist sehr gefährlich für das Auge und gefährlich für die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Beim Einsatz dieser Laserstrahlung besteht Brand- oder [[Explosionsgefahr]]. (Materialbearbeitung, Forschungslaser) |
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'''Anmerkung zu Laserklasse 2 und 2M: '''Eine wissenschaftliche Untersuchung<ref>{{Literatur |Autor=H.-D. Reidenbach, K. Dollinger, J. Hofmann |Titel=Überprüfung der Laserklassifizierung unter Berücksichtigung des Lidschlussreflexes |Sammelwerk=Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin |Band=Fb 985 |Verlag=Wirtschaftsverlag NW |Ort=Bremerhaven |Datum=2003 |ISBN=978-3-89701-968-3 |Kommentar=Zusammenfassung in [http://www.verwaltung.fh-koeln.de/imperia/md/content/verwaltung/dezernat5/sg52/forschung/forschungsbericht/foslaser.pdf Abwendungsreaktionen des Menschen gegenüber sichtbarer Laserstrahlung] (PDF; 120 kB).}}</ref> ergab, dass der [[Lidschlussreflex]] (dieser tritt innerhalb 0,25 s auf; eine längere Bestrahlung schädigt das Auge) nur bei ca. 20 % der Testpersonen gegeben war. Vom Vorhandensein des Lidschlussreflexes kann daher nicht als Regelfall ausgegangen werden. |
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'''Anmerkung zur Leistung: ''' Bei Lasern, die ausgedehnte Lichtquellen darstellen und/oder divergente Strahlung abgeben, können weit höhere Leistungen zulässig sein als bei kollimierten Lasern derselben Klasse. So wird z. B. auf Seite 67 von EN 60825-1:2007 das Beispiel B.3.2 angegeben, bei dem eine stark divergente 12-mW-Laserdiode (Wellenlänge 900 nm) nach Klasse 1M klassifiziert wird. |
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=== Klassifizierung nach DIN VDE 0837 === |
=== Klassifizierung nach DIN VDE 0837 === |
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Bis März 1997 galten in Deutschland die Laserklassen nach DIN VDE 0837. Diese Einteilung ist heute noch in den USA gebräuchlich. |
Bis März 1997 galten in Deutschland die Laserklassen nach DIN VDE 0837. Diese Einteilung ist heute noch in den USA gebräuchlich. |
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! Klasse || Beschreibung |
! Klasse || Beschreibung |
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|bgcolor=#ececec| 2 || entspricht der Klasse 2 nach EN 60825-1<br> |
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Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 1M eingestuft. |
Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 1M eingestuft. |
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|bgcolor=#ececec| 3a || Die zugängliche Laserstrahlung wird für das Auge gefährlich, wenn der |
|bgcolor=#ececec| 3a || Die zugängliche Laserstrahlung wird für das Auge gefährlich, wenn der Strahlquerschnitt durch optische Instrumente verkleinert wird. Ist dieses nicht der Fall, ist die ausgesandte Laserstrahlung im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm) bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s), in den anderen Spektralbereichen auch bei Langzeitbestrahlung, ungefährlich. Je nach Wellenlänge werden diese Laser heute meistens in Klasse 2M oder 3R eingestuft. |
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Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 2M oder 3R eingestuft. |
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|bgcolor=#ececec| 4 || entspricht der Klasse 4 nach EN 60825-1 |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[ |
* [[Liste der Lasertypen]] |
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* [[Laserbehandlung]] |
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* [[Maser]] – Das Pendant zum Laser für Mikrowellen |
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* [[Superlumineszenz]] – verstärkte spontane Emission |
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* [[Hercules (Laser)|Hercules Laser]] |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Anthony E. Siegman: ''Lasers.'' University Science Books, Mill Valley/CA 1986, ISBN 0-935702-11-3. |
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* [[Fritz Kurt Kneubühl]], Markus Werner Sigrist: ''Laser.'' 7. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2008, ISBN 3-8351-0145-5. |
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* [[Jürgen Eichler]], [[Hans Joachim Eichler]]: ''Laser. Bauformen, Strahlführung, Anwendungen.'' 7. Auflage. Berlin/Heidelberg, Springer 2010, ISBN 3-642-10461-4. |
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* Jeff Hecht: ''Beam: The Race to Make the Laser'', Oxford UP 2005, ISBN 978-0-19-020754-0. |
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* [[Anthony E. Siegman]]: ''[[Lasers]].'' University Science Books, Mill Valley, CA 1986, ISBN 0-935702-11-3. |
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* William T. Silfvast: ''Laser Fundamentals.'' 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-83345-0. |
* William T. Silfvast: ''Laser Fundamentals.'' 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-83345-0. |
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* Fritz Kurt Kneubühl, Markus Werner Sigrist: ''Laser.'' 6. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8351-0032-7. |
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* Axel Donges: ''Physikalische Grundlagen der Lasertechnik.'' Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6392-8. |
* Axel Donges: ''Physikalische Grundlagen der Lasertechnik.'' Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6392-8. |
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* |
* Charles H. Townes: ''How the Laser Happened.'' Oxford University Press, New York/Oxford 1999, ISBN 0-19-512268-2. |
||
* Ute Mauch: ''Lasermedizin.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 827 f. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Lasers|Laser}} |
{{Commonscat|Lasers|Laser}} |
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{{Wiktionary |
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* {{elpt|encyclopedia|Laser}} |
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* [http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/techmax/heft2006_06/pdf.pdf Artikel über die Funktion von Lasern aus der MPI Zeitschrift TechMax – pdf] |
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* [http://www.hanel-photonics.com/laser_diode_market.html ''Verschiedene Typen von Halbleiterlasern''] – Übersicht der verfügbaren Wellenlängen von Halbleiterlasern |
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* [http://www.weltderphysik.de/de/3786.php Einstiegsseite zur Laserthematik mit vielen Unterseiten] auf Welt der Physik |
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* [http://repairfaq.org/sam/laserfaq.htm ''Sam’s Laser FAQ''] – Sammlung technischer Dokumentationen und Reparaturanleitungen (englisch) |
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* [http://www.activeart.de/dim-shops/demo/laserPrinzip Interaktive Darstellung des Laserprinzips – Java-Applet] |
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* [http://laserfest.org/ ''LaserFest''] – Website der [[American Physical Society]] anlässlich des 50. Jubiläums des Lasers (englisch) |
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* [http://www.laser.alhin.de/ Laserdatenbank und Linksammlung aus dem Bereich Lasertechnik] |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=xFy9DNN0j4M Laser – Licht in Formation, Video zum Laser auf Youtube, eingestellt von der Max-Planck-Gesellschaft] |
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* [http://www.rp-photonics.com/encyclopedia_de.html Enzyklopädie der Laserphysik und Lasertechnologie – teilweise englisch] |
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* {{TIBAV |393 |Linktext=Was ist ein Laser? |Herausgeber=LUH |Jahr=2011 |DOI=10.5446/393}} |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 14. Mai 2025, 20:09 Uhr

Laser [Akronym für englisch light amplification by stimulated emission of radiation ‚Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung‘) bezeichnet ein Gerät, mit dem Lichtstrahlen mit besonderen Eigenschaften, sogenannte Laserstrahlen, erzeugt werden. Der dabei ausgenutzte physikalische Effekt wird meistens Lasereffekt oder kurz ebenfalls Laser genannt.
], auch [ ] oder [ ] (Laserstrahlen sind daher elektromagnetische Wellen. Vom Licht einer zur Beleuchtung verwendeten Lichtquelle, beispielsweise einer Glühlampe, unterscheiden sie sich vor allem durch die sonst unerreichte Kombination von hoher Intensität, oft sehr engem Frequenzbereich (monochromatisches Licht) und damit großer Kohärenzlänge und scharfer Bündelung des Strahls. Auch sind, bei sehr weitem Frequenzbereich, extrem kurze und intensive Strahlpulse mit exakter Wiederholfrequenz möglich.[1]
Laser haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Technik und Forschung sowie im täglichen Leben, vom einfachen Lichtzeiger (z. B. Laserpointer bei Präsentationen) über Entfernungsmessgeräte, Schneid- und Schweißwerkzeuge, Auslesen von optischen Speichermedien wie CDs, DVDs und Blu-ray Discs, Nachrichtenübertragung bis hin zum Laserskalpell und anderen Laserlicht verwendenden Geräten im medizinischen Alltag.
Laser gibt es für Strahlungen in verschiedenen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums: von Mikrowellen (Maser) über Infrarotstrahlung (dann auch IRASER genannt),[2] sichtbares Licht, Ultraviolettstrahlung bis hin zu Röntgenstrahlung. Die besonderen Eigenschaften der Laserstrahlen entstehen durch ihre Erzeugung in Form einer stimulierten Emission. Der Laser arbeitet wie ein optischer Verstärker, typischerweise in resonanter Rückkopplung. Die dazu erforderliche Energie wird von einem Lasermedium (bspw. Kristall, Gas oder Flüssigkeit) bereitgestellt, in dem aufgrund äußerer Energiezufuhr eine Besetzungsinversion herrscht. Die resonante Rückkopplung entsteht in der Regel dadurch, dass das Lasermedium sich in einem elektromagnetischen Resonator für die Strahlung bestimmter Richtung und Wellenlänge befindet.
Neben den diskreten Energieniveaus atomarer Übergänge gibt es auch Laserbauarten mit kontinuierlichen Energieübergängen, wie den Freie-Elektronen-Laser.
Grundfunktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundlegende Bestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Laser besteht konzeptionell aus drei Bestandteilen:
- Aktives Medium (Lasermedium)
- Im aktiven Medium entstehen durch den optischen Übergang angeregter Atome oder Moleküle in einen energetisch günstigeren Zustand Photonen. Zentrale Bedingung für ein Lasermedium ist, dass sich eine Besetzungsinversion herstellen lässt. Das bedeutet, dass der obere Zustand des optischen Übergangs mit einer höheren Wahrscheinlichkeit besetzt ist als der untere. Ein solches Medium muss mindestens über drei Niveaus verfügen und kann gasförmig (z. B. CO2), flüssig (z. B. Farbstofflösungen) oder fest (z. B. Rubinkristall, Halbleitermaterial) sein.[1]
- Pumpe
- Um eine Besetzungsinversion herbeizuführen, muss in das Lasermedium Energie hineingepumpt (englisch pumping) werden. Damit dieser Pumpprozess nicht mit der stimulierten Emission konkurriert, muss dieser auf einem anderen quantenmechanischen Übergang basieren. Das Pumpen kann optisch (Einstrahlung von Licht) oder elektrisch (z. B. Gasentladung, elektrischer Strom bei Laserdioden) die Atome oder Moleküle des Lasermediums in angeregte Zustände bringen.[1]
- Resonator
- Ein Resonator besteht zum Beispiel aus zwei parallelen Spiegeln, zwischen welchen sich das aktive Lasermedium befindet. Photonen, deren Propagation senkrecht zu den Spiegeln verläuft, verbleiben im Resonator und können daher mehrfach die Emission weiterer Photonen im aktiven Medium auslösen (stimulieren). Ein auf diese Weise entstehendes Photon entspricht in allen Quantenzahlen dem auslösenden Photon. Spontane Photonen, die den Resonator zum Beispiel quer verlassen, stimulieren dementsprechend eher keine weiteren Photonen. Diese Selektion des Resonators führt zur engen Abstrahlrichtung von Laserstrahlung. Manche Resonatoren sind auch wellenlängenselektiv (dichroitische Spiegel, Bragg-Gitter) und können dadurch die anschwingenden longitudinalen Moden weiter einschränken. In manchen hochverstärkenden Lasermedien ist ein Resonator zum Erzielen stimulierter Emission nicht zwingend erforderlich (siehe Superstrahler).[1]
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zunächst werden Atome im Lasermedium durch die eingespeiste Leistung von unteren Energieniveaus (z. B. Grundzustand) in energetisch höhere, d. h. angeregte Zustände versetzt. Dabei soll die mittlere Zerfallszeit der angeregten Zustände (in der Regel durch spontane Emission) möglichst lang sein. Somit bleibt die Pumpenergie dort „längere“ Zeit gespeichert, sodass eine Besetzungsinversion aufgebaut werden kann. Nun genügt eine Stimulierung eines Atoms durch ein Photon mit der auszustrahlenden Energie, damit das angeregte Atom wieder in seinen Grundzustand zurückfällt und dabei ein Photon der identischen Energie (also identischer Wellenlänge und Frequenz) sowie identischem Phasenwinkel wie das stimulierende Photon aussendet. Beide Photonen bewegen sich in die gleiche Richtung. Durch diese Verdoppelung des stimulierenden Photons wirkt das Lasermedium wie ein Lichtverstärker. Das „frisch entstandene“ zweite Photon kann dann seinerseits andere angeregte Atome zur Ausstrahlung stimulieren, und es kommt zu einer Kettenreaktion.
Zu dieser Verstärkerwirkung kommt dann noch hinzu, dass sich die Anordnung in einem Resonator (s. u. bei Laserresonator) befindet, der durch seine Abmessungen auf die gewünschte Wellenlänge abgestimmt ist. So hat ein Photon bei mehrfachem Durchlaufen des Lasermediums genügend Chancen, andere Atome zu stimulieren. Der Resonator ist im Prinzip aus zwei Spiegeln an den Enden der Anordnung gebildet. Durch diese Spiegel wird auch die Richtung des erzeugten Lichtstrahls endgültig festgelegt. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlässig ausgeführt, so dass ein Teil des Lichts austreten und seiner Nutzung zugeführt werden kann.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albert Einstein beschrieb bereits 1916 die stimulierte Emission als eine Umkehrung der Absorption. 1928 gelang Rudolf Ladenburg der experimentelle Nachweis. Danach wurde lange gerätselt, ob der Effekt zur Verstärkung des Lichtfeldes benutzt werden könnte, da zum Erreichen der Verstärkung eine Besetzungsinversion eintreten musste. Diese ist aber in einem stabilen Zweiniveausystem unmöglich. Zunächst wurde ein Dreiniveausystem in Betracht gezogen, und die Rechnungen ergaben eine Stabilität für Strahlung im Mikrowellenbereich, 1954 realisiert im Maser von Charles Hard Townes, der Mikrowellen aussendet. Danach wurde unter anderem auch von Townes und Arthur Leonard Schawlow an der Übertragung des Maserprinzips auf kürzere Wellenlängen gearbeitet. Optisches Pumpen wurde Anfang der 1950er Jahre von Alfred Kastler eingeführt. In den 1950er Jahren entdeckten auch die sowjetischen Wissenschaftler und Nobelpreisträger Alexander Michailowitsch Prochorow und Nikolai Gennadijewitsch Bassow unabhängig das Maserprinzip und Optisches Pumpen und Prochorow schlug 1958 die Realisierung bei kürzeren Wellenlängen in einem Rubinlaser vor. Der erste Laser – ein Rubinlaser – wurde von Theodore Maiman am 16. Mai 1960 fertiggestellt.[3][4] Der erste Gaslaser, der Helium-Neon-Laser, wurde ebenfalls 1960 entwickelt (Ali Javan, William R. Bennett, Donald Richard Herriott).
Geprägt wurde der Begriff Ende der 1950er Jahre[5] durch Gordon Gould in Anlehnung an den Maser; Gould nutzte den Begriff erstmals 1957 in seinen Notizen. Frühe Veröffentlichungen nannten den Laser noch optical maser (optischer Maser).
Die weitere Entwicklung führte dann zunächst zu verschiedenen Gaslasern (Sauerstoff-Ionen-Laser, Stickstofflaser, Kohlendioxidlaser, Helium-Neon-Laser[6]) und danach zu Farbstofflasern (das laseraktive Medium ist flüssig) durch Fritz Peter Schäfer und Peter Sorokin (1966). Eine Weiterentwicklung von Kristalltechnologien ermöglichte eine sehr starke Erweiterung des spektralen Nutzbereiches. Durchstimmbare Laser zum Anfahren einer bestimmten Wellenlänge und breitbandige Laser wie z. B. der Titan-Saphir-Laser läuteten in den 1980er Jahren die Ära der Ultrakurzpulslaser mit Pulsdauern von Piko- und Femtosekunden ein.
Die ersten Halbleiterlaser wurden in den 1960er Jahren entwickelt (Robert Noel Hall 1962, Nick Holonyak 1962 im sichtbaren Spektralbereich, Nikolai Bassow), praktikabel aber erst mit der Entwicklung von Halbleiterlasern auf Basis von Heterostrukturen (Nobelpreis für Herbert Kroemer, Schores Iwanowitsch Alfjorow). In den späten 1980er Jahren ermöglichte die Halbleitertechnik immer langlebigere, hocheffektive Halbleiter-Laserdioden, die mit kleiner Leistung in CD- und DVD-Laufwerken oder in Glasfaser-Datennetzen eingesetzt werden und inzwischen nach und nach als Pumpquellen mit Leistungen bis in den kW-Bereich die wenig effektive Lampenanregung von Festkörperlasern ersetzen.
In den 1990er Jahren wurden neue Pumpgeometrien für hohe Laserleistungen verwirklicht, wie der Scheibenlaser und der Faserlaser. Letztere fanden zur Jahrtausendwende aufgrund der Verfügbarkeit von neuen Fertigungstechniken und Leistungen bis 20 kW zunehmend Anwendungen bei der Materialbearbeitung, bei der sie die bisher gebräuchlichen Typen (CO2-Laser, lampengepumpte Nd:YAG-Laser) teilweise ersetzen können. Ende der 1990er Jahre erreichten blaue und ultraviolette Laserdioden die Marktreife (Shuji Nakamura).
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden erstmals nichtlineare Effekte ausgenutzt, um Attosekundenpulse im Röntgenbereich zu erzeugen. Damit ließen sich zeitliche Abläufe im Inneren eines Atoms verfolgen. Inzwischen ist der Laser zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Medizin, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden.
Physikalische Grundlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im aktiven Medium im Resonator befindet sich eine feste Anzahl Atome oder Moleküle mit jeweils mehreren, aber immer den gleichen, Energieniveaus. Zwei dieser Niveaus, bezeichnet als unteres Laserniveau und oberes Laserniveau (wobei ), bilden den Laserübergang. Der Laserübergang ist derjenige optische Übergang, dessen Energiedifferenz der Frequenz des Laserlichts entspricht. Die Differenz zwischen der Anzahl der Teilchen im unteren und oberen Laserniveau wird als „Inversion“ bezeichnet und ist maßgeblich für die Funktionsweise des Lasers.
Es existieren zwei grundlegende Bedingungen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen, damit ein Laser funktioniert:
- (Besetzungsinversion) – es müssen sich mehr Teilchen im oberen als im unteren Laserniveau befinden.
- Sofern ein Resonator verwendet wird, muss die Verstärkung des Laserlichts durch stimulierte Emission bei einem Durchlauf durch den Resonator größer als seine Verluste durch Absorption, Streuung und Spiegelverluste, insbesondere Auskoppelverluste, sein. Die Resonatorspiegel müssen wenigstens auf einer Seite eine Reflektivität kleiner eins haben, damit Laserlicht den Laser verlassen kann und überhaupt genutzt werden kann. Dieses Auskoppeln eines Teils des Laserlichts wird als Auskoppelverlust bezeichnet, weil dieser Anteil nicht mehr zur weiteren Verstärkung im Lasermedium durch stimulierte Emission beiträgt.
Jeder Übergang zwischen den zwei Niveaus entspricht der Emission oder Absorption eines Photons mit der Kreisfrequenz , wobei die Energiedifferenz zwischen den beiden Niveaus und das reduzierte Plancksche Wirkungsquantum ist. Bei der Emission entsteht solch ein Photon, bei Absorption geht entsprechend ein Photon verloren. Die Wahl des Lasermediums gibt somit die Frequenz bzw. die Farbe des Lichtes vor.
Die mathematische Beschreibung der Besetzung erfolgt über spezielle gekoppelte Differentialgleichungen, sogenannte Ratengleichungen. Diese beschreiben den zeitlichen Verlauf der Besetzungszustände, also die zeitliche Änderung von und . Die genaue Form der Ratengleichungen hängt davon ab, wie viele Energieniveaus neben den zwei Laserniveaus zur Verfügung stehen und genutzt werden sowie von der Art bestimmter Näherungen.
Zweiniveausystem
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Zwei stabile Energieniveaus reichen nicht für die Konstruktion eines Lasers aus, wie im Folgenden gezeigt wird. Die Betrachtung von Zweiniveausystemen liefert jedoch die Grundlage für Betrachtungen von Lasermedien mit mehr als zwei Energieniveaus, bei denen Laserbetrieb möglich ist. Ein theoretisches Zweiniveausystem würde direkt vom unteren in das obere Laserniveau gepumpt werden. Für ein Zweiniveausystem lauten die Ratengleichungen:
Dabei ist der Einsteinkoeffizient für die spontane Emission, der Einsteinkoeffizient für Absorption bzw. stimulierte Emission und die Intensität des Lichts im Resonator. Die einzelnen Terme stehen jeweils für die Absorption bzw. Emission von Photonen und damit die Änderung der Teilchenzahl in diesem Zustand. Da für den Laserbetrieb die Inversion wichtig ist, wird die Differenz dieser zwei Ratengleichungen gebildet, sowie und durch und die Erhaltungsgröße ausgedrückt:
Nach einer gewissen Zeit wird sich ein Gleichgewicht in den Besetzungen einstellen, wodurch die zeitliche Änderung der Inversion verschwindend klein wird (Fixpunkt). Um diesen Gleichgewichtspunkt zu finden, setzt man Die sich ergebende Gleichung kann dann nach umgeformt werden:
wobei als Sättigungsintensität bezeichnet wird (der Index steht für „stationär“). Diese Besetzungsinversion ist immer positiv, unabhängig davon, wie groß die Intensität wird. Das heißt, es sind immer weniger Teilchen im oberen Laserniveau als im unteren. Somit ist eine Besetzungsinversion in einem stabilen Zweiniveausystem nicht möglich. Es ist somit unmöglich, in dieser Weise einen Laser zu konstruieren.
Eine anschauliche Begründung liefern die Einsteinkoeffizienten. Sobald die Hälfte aller Teilchen im Lasermedium im oberen Laserniveau sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im unteren Laserniveau ein Photon absorbiert, genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im oberen Laserniveau ein Photon durch stimulierte Emission abgibt. Die zusätzliche spontane Emission sorgt weiterhin dafür, dass nicht einmal diese theoretische Grenze erreicht wird.
Dreiniveausystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusätzlich zu den beiden Niveaus im Zweiniveausystem existiert in einem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau oberhalb des oberen Laserniveaus, so dass gilt . Das Pumpen erfolgt diesmal vom unteren Laserniveau in das neue Niveau . Für das dritte Niveau wird außerdem die Bedingung aufgestellt, dass es viel schneller in den Zustand übergeht als nach , so dass gilt oder wieder . Dieser schnelle Übergang geschieht entweder strahlungslos oder über spontane Emission. Analog zum Zweiniveausystem werden auch hier wieder Ratengleichungen aufgestellt:
Im Gegensatz zum Zweiniveausystem fehlt hier die stimulierte Emission durch den Pumpvorgang. Wieder können diese Ratengleichungen durch Differenzbildung, Ausdrücken durch und und anschließender Betrachtung des Gleichgewichtszustandes zu einer Gleichung für die Besetzung umgeformt werden:
Diese Gleichung wird negativ (), sobald die Bedingung erfüllt wird. Dies bedeutet, dass sich in einem Dreiniveausystem mehr Teilchen im oberen Laserniveau befinden können und somit Besetzungsinversion möglich ist. Voraussetzung ist eine hohe Intensität des Lichts im Resonator. Dreiniveaulaser sind somit möglich.
Vierniveausystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einem Vierniveausystem kommt gegenüber dem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau hinzu. Dieses befindet sich unterhalb des unteren Laserniveaus , so dass gilt . Der Übergang von nach hat wieder als Bedingung, dass er sehr schnell geschieht. Damit ändert sich die genäherte Bedingung für die Gesamtteilchenzahl zu , und die Gleichung für die Besetzung wird zu . Der Pumpvorgang geschieht hierbei von nach . Die Ratengleichungen ergeben sich damit zu:
Auch hier ist es wieder möglich, und durch und auszudrücken sowie die Gleichgewichtsbedingung anzusetzen und nach aufzulösen:
In diesem Fall ist die Besetzung immer negativ. Das bedeutet, dass ein extern angeregtes Vierniveausystem sehr gut als Lasermedium geeignet ist. Praktisch alle modernen Laser werden als Vier- oder Mehrniveausysteme konzipiert.
Laserresonator
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In einem Laser wird die Strahlung, die anfänglich durch spontane Emission initiiert wurde, durch eine geeignete Anordnung zweier Spiegel immer wieder durch das Gebiet geleitet, in dem Besetzungsinversion herrscht. Eine solche Anordnung heißt optischer Resonator oder Laserresonator. Durch das ständige Hin- und Herlaufen kann eine ausreichende Verstärkung zur Überschreitung der Laserschwelle erreicht werden. Die Laserschwelle kann nur überschritten werden, wenn die Verstärkung im Resonator größer ist als der Verlust (z. B. durch spontane Emission, Streuung und ausgekoppelter Leistung). Diese Bedingung stellt neben der Besetzungsinversion die zweite grundlegende Voraussetzung dar, dass ein Laser funktionieren kann.
Ein Laserresonator besteht im einfachsten Fall aus zwei Spiegeln, zwischen denen die Strahlung reflektiert wird, so dass sich der Weg durch das Lasermedium verlängert. Dadurch kann ein Photon sehr oft stimulierte Emission hervorrufen. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlässig und wird Auskoppelspiegel oder Auskoppler genannt. Dieser sorgt dafür, dass ein Teil der Strahlung das Gerät als Laserstrahl verlassen kann. Lasermedien mit sehr hoher Verstärkung können unter Umständen auch mit nur einem Spiegel oder ganz ohne Spiegel arbeiten.
Im Resonator werden nur Frequenzen verstärkt, welche die Resonanzbedingung erfüllen, für die also gilt:
Dabei ist eine natürliche Zahl und die Resonatorlänge. Andere Frequenzen werden durch destruktive Interferenz ausgelöscht. Ein anderer Aufbau ist der Ringresonator, bei dem das Licht durch mehrfache Reflexion einen geschlossenen Pfad durchläuft.
Die Güte des Resonators (d. h. das Verhältnis zwischen hin- und herreflektierter Strahlung zu austretender Strahlung) muss bei gering verstärkenden Medien besonders hoch sein. Ein Beispiel hierfür ist der Helium-Neon-Laser. Die Resonatorgüte kann oft mittels in ihm befindlicher optischer Komponenten zeitabhängig, aber auch hinsichtlich der Wellenlänge und des lateralen Strahlprofiles beeinflusst werden, um eine gute Strahlqualität, Frequenzkonstanz und Kohärenz sowie Pulsformung des Laserstrahls zu erzielen. Solche Komponenten sind z. B. Blenden, optische Schalter (Güteschalter) oder frequenzselektive Endspiegel.
Die Resonatorstabilität kann bei einfachen Resonatoren (Spiegel – aktives Medium – Spiegel) mit den sog. g-Faktoren berechnet werden. Sie sind definiert als:
Hierbei sind und die Krümmungsradien der beiden Resonatorspiegel und die Gesamtlänge des Resonators. Die Stabilitätsbedingung lautet
Ein paraxialer Strahl verlässt selbst nach beliebig vielen Reflexionen den Resonator nicht. Ist das Ergebnis gerade 0 oder 1, ist der Resonator grenzstabil. Ein Beispiel hierfür ist der konfokale (), hemisphärische (), konzentrische () oder plan-plan Resonator (), welcher auch als Fabry-Pérot-Resonator bekannt ist. In der Praxis sind diese Art Laser sehr schwierig zu justieren und laufen meistens nur dadurch, dass andere Linseneffekte den Resonator in den Bereich der Stabilität führen. Ein solcher Effekt kann beispielsweise ein thermischer Linseneffekt sein, bei dem durch einen Temperaturgradienten im Resonator eine thermische Linse entsteht. Stabile Resonatoren beeinflussen die Strahlqualität und die Kohärenzeigenschaften des Laserstrahls positiv. Der Nachteil ist die schlechte Ausnutzung des Lasermediums, da der Lichtstrahl immer wieder auf dieselben Teilchen trifft, anstatt neue Teilchen anzuregen.
Bei instabilen Resonatoren gilt oder . Für diese sind die Beugungsverluste sehr hoch, jedoch können durch ein Lasermedium mit großem Durchmesser instabile Resonatoren vorteilhaft genutzt werden, da diese eine gleichförmige Intensitätsverteilung im Resonator erzeugen. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine hohe Verstärkung des Lasermediums. Instabile Resonatoren werden daher meistens in Lasern verwendet, die eine hohe Verstärkung pro Resonatorumlauf besitzen und bei denen vorrangig hohe Ausgangsleistung und weniger die Strahlqualität maßgebend sind. Von besonderer Bedeutung ist der asymmetrische konfokale instabile Resonator, da dieser einen parallelen Ausgangsstrahl liefert.
Da bei der Erzeugung von Laserstrahlung ein nicht unerheblicher Teil der aufgewendeten Energie in Wärme umgewandelt wird, ist bei der Konstruktion von Laserresonatoren, gerade im Hochleistungsbereich, auch stets auf eine effiziente Kühlung des Laseraktivenmediums zu achten. Hierbei spielen auch durch einen Temperaturgradienten im Laseraktivenmedium verursachte optische Effekte eine große Rolle, wodurch die Fokuslage innerhalb des Resonators von dessen Temperatur abhängt. Bei Gaslasern kann eine effiziente Kühlung beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das verwendete Gas ständig umgewälzt wird, um es außerhalb des eigentlichen Lasers zu kühlen.[8]
Longitudinale Moden
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Unterschiedliche Schwingungsformen werden Moden genannt. Als longitudinal bezeichnet man die Schwingung längs der Ausbreitungsrichtung der Strahlung. Bildlich ausgedrückt handelt es sich dabei um Intensitätsberge und -täler im Abstand einer halben Wellenlänge. Bei einem He-Ne-Laser von einigen Zentimetern Länge könnte man zwischen den Spiegeln etwa 600.000 Intensitätsberge zählen, bei einer kurzen Laserdiode nur einige Tausend.
Je nach Bauart werden vom Resonator bestimmte Wellenlängen und deren Vielfache besonders verstärkt, weil sich nur für bestimmte Wellenlängen eine stehende Welle zwischen den Spiegeln ergibt.
Das Bild zeigt die Intensitätsverteilung rund um die Grundmode (angegeben als mittlere Intensität in Abhängigkeit von der Frequenz ).
Für die möglichen Lichtfrequenzen in einem Laserresonator gilt der Zusammenhang:
- ,
ist dabei die zulässige Frequenz der -ten Mode, die Lichtgeschwindigkeit und die Resonatorlänge (Abstand zwischen den Resonatorspiegeln). In dieser Formel kann man die Frequenz durch den gebräuchlicheren Begriff Wellenlänge ersetzen und erhält für die möglichen Wellenlängen in einem Resonator:
Ein optischer Resonator wirkt also wie ein Kammfilter, das bestimmte aufeinanderfolgende Frequenzen verstärkt oder abschwächt.
Durch gaußförmige Dopplerverbreiterung der an sich scharfen Emissionslinie entsteht die gaußförmige Einhüllende über eine gewisse Anzahl von „Kammzinken“. Auf Grund obiger Resonatoreigenschaft (und der wieder anschließenden Dopplerverbreiterung) werden mehrere Teillinien der Emissionslinie des aktiven Mediums im Resonator verstärkt. Die einzelnen im Resonator verstärkten Teillinien haben ein Lorentzprofil mit sehr geringen Linienbreiten wegen der großen Länge der Wellenzüge im Resonator, und weil bei der Resonanz Störeffekte wie der Doppler-Effekt in den Hintergrund treten. Somit erhält man das nebenstehende Spektrum mit mehreren Lorentz-Kurven (den sogenannten Lasermoden) mit einer gaußförmigen Einhüllenden. Da jedoch eine Mindestintensität nötig ist, damit im Resonator noch eine Verstärkung stattfinden kann, erhält man nur eine begrenzte Anzahl Moden, da Moden, die zu weit vom Linienschwerpunkt entfernt sind, zu wenig intensiv sind, um noch verstärkt zu werden.
Der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Moden ist:

Es kann sich auch ein Zustand einstellen, bei dem der Strahl zweimal durch den Resonator hin- und herlaufen muss, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Dadurch wird die effektive Resonatorlänge verdoppelt, und die Modenabstände werden auf halbiert.
Die Halbwertsbreite der Maxima ist
Der dabei auftretende Faktor wird als Finesse bezeichnet und ist die entscheidende Kennzahl für Resonatoren, die das spektrale Auflösungsvermögen angibt. gibt den freien Spektralbereich des Resonators an. Die Finesse hängt bei Vernachlässigung der Verluste im Resonator nur vom Reflexionsfaktor der Spiegel ab:
Je nach verwendeten Spiegeln kann die Finesse Werte von etwa 10 bis zu mehreren 100.000 annehmen.
In vielen Anwendungen sind mehrere longitudinale Moden unerwünscht. Eine Verkürzung der Resonatorlänge, um nur eine Mode zu erzeugen, ergibt aber meist keinen Sinn, da dadurch nicht die gewünschte Lichtleistung erzielt werden kann. Man behilft sich, indem im Resonator ein sogenanntes Etalon eingebracht wird. Das Etalon stellt im Prinzip einen „Resonator im Resonator“ dar, welcher nur Wellen der gewünschten Mode verstärkt, andere Moden aber unterdrückt. Man spricht in diesem Fall von Monomode- oder Singlemode-Lasern (im Gegensatz zu Multimode-Lasern).
Transversale Moden
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Als transversale Moden bezeichnet man die Verteilung der Phasenlage der Wellen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Bildet sich also eine Mode aus, die nicht den Raum senkrecht zu den Resonatorspiegeln ausfüllt, sondern etwas schräg verläuft, so wird der Licht- und Resonatorweg länger, und die Frequenz verschiebt sich etwas. Dieses führt einerseits zum Konkurrieren um angeregte Mediumsmoleküle zwischen den verschiedenen Frequenzen (Mode Competition), andererseits können sich so stehende Wellen ausbilden, die Knotenlinien innerhalb des Laserprofils aufweisen. Ob und wie sie in einem Laserstrahl vorkommen, lässt sich durch optische Bauelemente wie Polarisationsfilter oder diffraktive optische Elemente bestimmen.
Die Art der transversalen Moden hängt von der Konstruktion des Lasers ab:
- Bei Verwendung ebener Reflektoren treten TEM-Moden auf, das heißt, in Ausbreitungsrichtung besitzt die elektromagnetische Welle keine elektrischen oder magnetischen Komponenten. Das trifft auch für die Lichtausbreitung im Freiraum zu.
- Die Mehrzahl der Laser verwendet gekrümmte Spiegel, dann treten fast immer Hybrid-Moden auf, die auch in Ausbreitungsrichtung elektrische und magnetische Komponenten besitzen.
(In Hohlleitern mit metallischer Hülle beobachtet man auch reine TE- bzw. TM-Moden, weil in der Hüllfläche elektrische Ströme fließen können.)
Bei zylindrischem Querschnitt des Lasers hat die Strahlintensität im Idealfall ein Gauß-Profil; diese Mode wird als TEM00-Mode bezeichnet (siehe auch: Moden#Weitere akustische Moden). Es können aber auch andere Profile mit Winkel- und radialen Abhängigkeiten auftreten, die sich durch Laguerre-Polynome berechnen lassen. Ist diese Zylindersymmetrie durch Polarisationsfilter oder Brewster-Fenster gestört, treten rechteckige Symmetrien auf, die durch Hermitesche Polynome berechnet werden. Abhängig von der Anzahl ihrer Knotenlinien in horizontale und vertikale Richtung werden sie als TEMxy-Mode bezeichnet. Für diese Moden ist teilweise der Lichtweg durch den Resonator bis zum Ausgangspunkt anders, das heißt, die Resonatorlänge erscheint verändert. Dies kann zu einer Verfälschung der Longitudinalmodenspektren führen, indem sich die Spektren verschiedener Transversalmoden überlagern.
Eigenschaften von Laserstrahlung
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1. Nahfeld mit Füllfaktor und Energiedichte,
2. Strahlqualität im Fernfeld,
3. Pulsdauer und spektrale Breite (Linienbreite)
Die Strahleigenschaften eines Laserstrahles werden wesentlich durch die Art des Laser-Resonators bestimmt, insbesondere spielen dabei die Geometrie des aktiven Mediums und die Spiegelanordnung eine wichtige Rolle. Mit Lasern gelingt es, Licht in hohem Grade zu kontrollieren bzw. zu manipulieren (Brillanz, Intensität, Richtung, Frequenz, Polarisation, Phase, Zeit). Eine allgemeine Aussage über die Strahleigenschaften ist daher nicht möglich. Es ist auch nicht richtig, dass ein Laserstrahl immer ein enggebündelter Strahl mit geringer Frequenzbreite sein muss, wofür er allerdings oft gehalten wird. Je nach Zielsetzung ist eine Erzeugung derartiger Strahlen aber durchaus möglich. Eine herausragende, allgemeine Eigenschaft stellt jedoch die Möglichkeit zur starken Bündelung dar, mit der sehr hohe Leistungsdichten erzielt werden können. Die laterale Leistungsdichteverteilung von Laserstrahlen ist bei guter Strahlqualität ein Gaußprofil (Gauß-Strahl).
Generell kann man zu den Strahleigenschaften sagen, dass Laserstrahlen sich gegenüber gewöhnlichen Lichtquellen durch viele Unterschiede auszeichnen, die im Folgenden genannt werden.
Kohärenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einer normalen Glühlampe werden Lichtwellen nicht nur mit unterschiedlicher Wellenlänge ausgesendet, sondern auch in unbestimmter Phasenlage zueinander. Bei einem Laser dagegen sind die Wellen über mehr oder weniger lange Strecken (Kohärenzlänge) phasengleich, was man sich zum Beispiel in der Holografie zunutze macht.
Polarisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Polarisation von Laserstrahlen ist aufgrund polarisierender optischer Bauteile im Resonator (schräge Umlenkspiegel und Brewster-Fenster, geringe Höhe des Resonators bei Halbleiterlasern) meistens linear. Oft ist das erwünscht, um polarisationsabhängige Kopplung und Strahlteilung durchführen zu können. Beim Schneiden von Metallen tritt jedoch insbesondere bei der linear polarisierten CO2-Laserstrahlung im Schneidspalt eine polarisationsabhängige Absorption auf, was eine schlechte und richtungsabhängige Schnittkantenqualität zur Folge hat. Daher wird beim Metallschneiden mit zirkularer Polarisation gearbeitet, die durch phasendrehende Verzögerungsplatten im Strahlengang des Laserstrahls erzielt wird.
Frequenz, Wellenlänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Frequenz von Laserstrahlung wird durch das aktive Medium und dessen zum Lasern geeignete Energieübergänge bestimmt. Es gibt Stoffe, die auf vielen Wellenlängen zum Lasern angeregt werden können – jedoch meistens bei einer Wellenlänge besonders gut. Laser können sehr schmalbandige Strahlquellen sein, die Verstärkungsbandbreite (beim Kohlenstoffdioxidlaser zum Beispiel 9 bis 11 µm) ist jedoch meist höher als die Bandbreite der abgegebenen Strahlung – entweder schwingt der Laser von selbst im Maximum der Verstärkungsbandbreite (beim Kohlendioxidlaser zum Beispiel 10,6 µm) an oder man sorgt durch frequenzbestimmende Elemente für eine schmalbandige Emission auf einer einzigen Frequenz. Extreme Schmalbandigkeit ist z. B. bei der interferometrischen Längenmessung mittels Lasern von Bedeutung. Bei extremer Breitbandigkeit spricht man von Superkontinuum-Lasern, welche z. B. in der optischen Kohärenztomographie und zur Erzeugung von Frequenzkämmen eingesetzt werden. Die minimal erreichbare Bandbreite wird durch die fundamentale Laser-Linienbreite[9] beschrieben. Das Schawlow-Townes-Limit[10] ist eine vierfache Näherung dieser fundamentalen Laser-Linienbreite.[9]
Lasertypen nach der Signalform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dauerstrich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Dauerstrichlaser ist ein Laser, der im Gegensatz zu Pulslasern eine Lichtwelle konstanter Intensität abstrahlt.
Laserstrahlung von Dauerstrichlasern (englisch continuous-wave laser, cw-laser) ist im Idealfall schmalbandig (monochrom, einfarbig), d. h., sie besteht nur aus Strahlung einer Wellenlänge. Insbesondere ist Dauerstrich-Laserstrahlung aus stabilen Laserresonatoren aufgrund des Vielfachumlaufes zeitlich bzw. longitudinal (entlang ihrer Ausbreitungsrichtung) kohärent, was bedeutet, dass die ausgesandten Wellenzüge nicht nur mit der gleichen Frequenz schwingen, sondern auch in der Phase über eine lange Strecke (die Kohärenzlänge) konstant sind. Dadurch zeigt ein solches Licht besonders ausgeprägte Interferenzerscheinungen.[1]
Während des Einschwingvorgangs des Dauerstrich-Lasers tritt zunächst oft Spiking auf, eine unregelmäßige Abgabe von Laserpulsen. Dieses Verhalten nutzt ein modengekoppelter Laser gezielt aus, indem er die Spikes z. B. triggert oder synchronisiert.
Pulse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zum Dauerstrichlaser erzeugt ein gepulster Laser pulsierende Strahlung. Pulse können durch gepulste Anregung oder auch durch Maßnahmen im Laser selbst (Güteschaltung) erzeugt werden. Bei sehr kurzen Pulsen benötigt das aktive Medium prinzipiell eine größere Verstärkungsbandbreite, innerhalb derer die beteiligten Frequenzen gekoppelt sind (Modenkopplung) und sich zu einem Impuls zusammensetzen. Je kürzer die Pulsdauer, desto breiter ist entsprechend den Gesetzen der Fourier-Analyse das erzeugte Spektrum und umso breiter muss das Frequenzband sein, innerhalb dessen das aktive Medium verstärken kann. Die geringsten erzielbaren Pulsdauern liegen in der Größenordnung von Femto- und Attosekunden (→ Femtosekundenlaser).[1]
Laser können sich auch selbst zur Abgabe einer Pulsfolge synchronisieren, wenn im Resonator zum Beispiel ein nichtlinearer (sättigbarer) Absorber vorhanden ist. Die Wiederholfrequenz, mit der die Pulse in einem solchen Laser erzeugt werden, hängt u. a. bei der instantanen Kerr-Linsen-Modenkopplung (englisch Kerr lens mode locking, ein Verfahren zur Erzeugung einer stabilen Pulsfolge von Pulsen geringer Dauer) von der Resonatorlänge ab: Bei einem Resonator mit einer Länge von einem halben Meter beträgt diese etwa 300 MHz – die Periodendauer entspricht einem Hin- und Herlaufen (Umlauf) des Pulses im Resonator. Die Spitzenleistung wird bei jedem Umlauf größer, die Pulsdauer bleibt von allein sehr gering. Aus solchen Pulslasern werden zum Beispiel einzelne Pulse mittels optischer Schalter herausgelassen und weiterverstärkt. Mit weiteren Maßnahmen gelingt es, Spitzenleistungen bis in den Petawatt-Bereich zu erzeugen, die nur im Vakuum ungestört übertragen und fokussiert werden können. Luft wird von der hohen elektrischen Feldstärke des Lichts ionisiert.
Die Gütemodulation (Q-switching) des Resonators mit akustooptischen Güteschaltern oder Pockelszellen sind weitere Techniken zur Erzeugung energiereicher Laserpulse mit geringer Dauer: Dabei wird die stimulierte Emission zunächst unterbunden, um sie dann bei inzwischen durch das Pumpen gestiegener Besetzungsinversion (hohe, im aktiven Medium gespeicherte Energie) schlagartig zu ermöglichen.
Einteilung anhand des Lasermediums
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grobe Einteilung von Lasertypen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Laser werden oftmals anhand der Eigenschaften des eingesetzten optischen Lasermediums kategorisiert und benannt. Die gröbste Einteilung erfolgt dabei anhand des Aggregatzustandes.
Wichtige Gaslaser sind beispielsweise der bei 632,8 nm emittierende Helium-Neon-Laser und der bei 10,6 μm emittierende Kohlendioxidlaser. Spezielle Klassen der Gaslaser sind Excimerlaser, bei denen das Lasermedium ein Excimer-Molekül ist, und Metalldampflaser, bei denen das gasförmige Lasermedium zuerst durch Verdampfen von Metall gewonnen werden muss.
Laser mit flüssigem Lasermedium werden als Farbstofflaser bezeichnet. Diese Laser kennzeichnen sich durch eine sehr große, kontinuierliche und abstimmbare Bandbreite an Wellenlängen. Bei den eingesetzten Farbstoffen handelt es sich in vielen Fällen um Stilbene, Cumarine und Rhodamine.
Die Gruppe der Festkörperlaser beinhaltet Laser, deren Lasermedium Kristalle sind. Dabei kann es sich unter anderem um dotiertes Glas, Yttrium-Aluminium-Granat und andere Wirtskristalle oder Halbleiter handeln. Wichtige Beispiele sind der Nd:YAG-Laser, die Laserdiode und der Titan:Saphir-Laser. Häufig verwendete Dotanden sind Titan, Chrom und Neodym. Für die Form der Festkörper existieren viele Möglichkeiten, wie z. B. der Stablaser, Slablaser, Faserlaser und der Scheibenlaser. Eine besondere Form der Festkörperlaser sind die Farbzentrenlaser, die ähnlich funktionieren, aber Farbzentren zur Erzeugung der Laserübergänge nutzen.
Eine besondere Form ist der Freie-Elektronen-Laser (FEL). Er ist eine Synchrotronstrahlungsquelle, die gerichtete Strahlung im Mikrowellenbereich bis in den Röntgenbereich emittiert. Ein FEL ist allerdings kein Laser im eigentlichen Sinne, da die Strahlung nicht durch stimulierte Emission in einem Lasermedium erzeugt wird.
Anwendungen
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Laser werden in sehr vielen Lebens- und Arbeitsbereichen, Forschungs- und Industriezweigen und medizinischen Aufgabenfeldern verwendet. Folgende Abschnitte geben einen groben Überblick über die wichtigsten Einsatzgebiete der Lasertechnik.
Alltag und Unterhaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laser haben Einzug in vielen Bereichen des täglichen Lebens gefunden. In jedem Laserdrucker und allen optischen Laufwerken, wie beispielsweise CD-, DVD- und Blu-ray-Disc-Spieler, befinden sich Laserdioden.
Laserpointer enthalten schwache Laser mit sichtbaren Wellenlängen. In Diskotheken und Lasershows werden Laser mit bis zu mehreren Watt Ausgangsleistung zu Lichteffekten eingesetzt. Bei der sogenannten Laserharfe wird ein aufgefächerter Laserstrahl als Eingabegerät zum Ansteuern von Musikinstrumenten benutzt. In Planetarien werden Laser vereinzelt als Projektoren eingesetzt. Eine Variante ist der „All Dome Laser Image Projector“, wie er zum Beispiel im Planetarium Jena verwendet wird. In Barcodelesegeräten werden teilweise Laser zum Abtasten der Strichcodes verwendet.
In der Holografie sind Laser aufgrund ihrer hohen Kohärenzlänge unverzichtbar.
Datengewinnung und -übertragung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein bedeutendes Einsatzgebiet von Diodenlasern und Faserlasern ist die Datenübertragung mittels Lichtwellenleitern. Der optische Richtfunk ist zwar möglich, aber wegen der Störanfälligkeit wenig verbreitet. Die Datenübertragung zwischen Satelliten oder Raumfahrzeugen mittels Laser ermöglicht aufgrund der höheren Frequenz eine weit höhere Datenrate als die bisher üblichen Radiowellen. Insbesondere als Relais wurde die Technik bisher eingesetzt, beispielsweise von Artemis. Die Kommunikation zur Erde mit Laser ist durch die Atmosphäre behindert. Die zugehörige Technologie befindet sich noch in der Erprobungsphase, könnte aber in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Weitere Anwendungen sind die Holografie und das Laserscanning zur Objektvermessung oder in Nivelliergeräten.
Industrie und Materialbearbeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Industrie und der Fertigungstechnik werden Laser für verschiedene Fertigungsverfahren (DIN 8580) eingesetzt. Sie werden hierzu an einer Laserbearbeitungsmaschine oder einem Laserscanner betrieben. Laser eignen sich zum Umformen, Trennen, Fügen, Beschichten und Ändern von Stoffeigenschaften verschiedener Materialien, wie Holz, Kunststoff, Papier und Metallen.
Zu den wichtigsten Verfahren gehören das Lasersintern, die Stereolithografie, das Laserstrahlbiegen und laserunterstützte Biegen, das Laserschneiden und -bohren, die Laserablation, das Lasertrimmen, Laserstrahlschweißen, -auftragschweißen und -löten, die Laserbeschriftung, das Laserspritzen und Laserstrahlverdampfen, das Laserpolieren.
Laser werden auch im 3D-Druck eingesetzt. Bei diesem Fertigungsverfahren wird das pulverförmige Material Schicht für Schicht von einem Laser aufgeschmolzen. Dadurch können Gegenstände mit komplexer Form hergestellt werden.
Weiterhin können mit Lasern Strukturen im Mikrometer- und Submikrometerbereich auf fotosensitive Materialien geschrieben werden. Mittels mikrofotolithografischer Systeme werden im Direktschreibverfahren hochaufgelöste Vorlagen (Masken) für verschiedene Anwendungen erzeugt, die z. B. mittels breitbandiger Hochleistungslaser in der Produktion auf die endgültigen Materialien umkopiert werden. Andere Anwendungen schließen das Direktschreiben von Strukturen auf Silizium-Wafern in niedrigen Stückzahlen oder das Schreiben von Strukturen auf fotoempfindlichen Filmen (z. B. Dehnungssensoren) ein. Auf diese Weise lassen sich Bildschirmmasken, Leiterplatten, integrierte Schaltkreise und Sensoren herstellen.
Medizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Allgemeinmedizin wird der Laser hauptsächlich in der Diagnose eingesetzt, z. B. bei der Messung von Blutstrom (Flowmetrie) und -zirkulation. Es existieren auch Low-Level-Lasertherapiegeräte zur Wund- und Schmerzbehandlung.
In der Augenheilkunde wird Laserlicht mit unterschiedlichen Wellenlängen eingesetzt, wobei Wellenlänge, Einwirkzeit (Expositionszeit) und Energie die physikalische Reaktion und Eindringtiefe beeinflussen. Der Argon-Laser wird genutzt, um mit seinen thermischen Effekten Koagulation (z. B. bei diabetischer Retinopathie, Thrombosen) deren Gefäßneubildungen zu verhindern oder Retinopexie (Verschweißung von Gewebeschichten bei Netzhautloch oder Netzhautablösung) durchzuführen. Der Neodym-YAG Laser und femto-LASER verursacht durch den hervorgerufenen hochenergetischen ultrakurzen Suprapuls eine präzise eng umschriebene Gewebezerreißung (Photodisruption) und der Excimer-Laser durch das ihm eigene Phänomen der Gewebeverdunstung (Photoablation/Sublimation) eine Umgestaltung der Hornhaut-Oberfläche (z. B. PRK oder LASIK) zur Beseitigung der Fehlsichtigkeit. Die Femtosekundenlaser-Kataraktoperation ist eine neue Methode in der Chirurgie des Grauen Stars (Katarakt), die bei einigen wichtigen Schritten während dieses Eingriffs von besonders hoher Präzision ist.[11] Darüber hinaus sind mit dem Laser dreidimensionale bildgebende Verfahren möglich wie optische Coherenz-Tomographie (OCT) oder online-Pachymetrie, optische Pfadmessung und Fotodokumentation aller Augenstrukturen mit einer Auflösung im Mikrometerbereich.
In der Chirurgie, Gefäßchirurgie und Phlebologie wird der Laser hauptsächlich im Bereich Endoskopie oder als Laserskalpell eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von defekten Venen (Krampfadern). Hierbei kann der Laser endovenös (Laser-Lichtleiter wird in die Vene eingebracht) angewendet werden. Dieses Laser-Behandlungsverfahren ersetzt dabei das Entfernen der Vene durch „Stripping“. Die Laser-Behandlung ist in vielen Fällen schonender und ambulant durchführbar.
In der Dermatologie lassen sich mit Laserstrahlen Schnitte und Verödungen durchführen. Blutgefäße können durch Laser bestimmter Wellenlängen koaguliert werden. Pigmentflecken können mit Hilfe ablatierender (= schälender) Laser abgetragen oder selektiv zerstört werden. Subkutanes (= unter der Haut gelegenes) Pigment kann mit Hilfe eines ultrakurz gepulsten Lasers zerstört und damit entfernt werden, ohne die Hautoberfläche stark zu verletzen. Durch Verwendung von langgepulsten Lasern können Haarwurzeln durch Epilation dauerhaft zerstört werden. Laser werden auch zur gezielten Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen, vorrangig der Psoriasis (Schuppenflechte), eingesetzt. Oberflächliche Unebenheiten der Haut (Knötchen, Fältchen) werden mit zur kosmetischen Verbesserung des Hautbildes geglättet (Resurfacing). Durch Laserlicht können auch selektiv dermale Anteile erwärmt werden, was in erster Linie dem Kollagenaufbau zur Straffung der Haut dienen soll („Subsurfacing“).
In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde werden Laser zur Abtragung von Veränderungen an den Stimmbändern bei der Mikrolaryngoskopie verwendet, außerdem zur Teilabtragung der Mandeln (Tonsillotomie) und von Tumoren in Mund und Rachen (z. B. beim Zungenkarzinom). Bei der Operation wegen Otosklerose werden Laser zur Perforation der Steigbügel-Fußplatte verwendet.
In der Zahnmedizin können Laser für den Abtrag von Zahnhartsubstanz („Bohren ohne Bohrer“) oder in der Parodontologie (Keimreduktion und Konkremententfernung in entzündeten Zahnfleischtaschen) verwendet werden. Diodenlaser werden in der Zahnmedizin für chirurgische Eingriffe, z. B. Lippenbändchenentfernung, für die Keimreduktion in der Endodontie (Wurzelkanalbehandlung) oder für die Zahnaufhellung (Bleaching) verwendet. Vorteile der Laserbehandlung gegenüber der konventionellen Methode sind, dass der Patient weniger Schmerzen hat, die Setzung von Nähten teilweise überflüssig wird, es weniger blutet, da die Wunde verödet ist und die behandelte Stelle gleichzeitig dekontaminiert (keimfrei) wird. Zum Teil sind allerdings bessere Studien mit einem höheren Evidenzgrad erforderlich, um den Nutzen des Lasers einzuschätzen.[12]
In der Krebstherapie wird er für die photodynamische Therapie eingesetzt; in der Urologie zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen und der Prostata. Die Lasermikrodissektion ist ein Verfahren zur Gewinnung von kleinsten Proben aus Gewebsschnitten oder Zellkulturen.
Noch in der Forschung befindliche Techniken betreffen u. a. die Versuche, Nerven unter Einsatz von Laserlicht zielgerichtet wachsen zu lassen.
Die Sicherheitsbestimmungen für medizinisch genutzte Laser werden in der EN 60601-2-22 behandelt.
Mess- und Steuerungstechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Reihe von präzisen Messgeräten für Entfernungen und andere Größen funktionieren mit Lasern. Sie werden beispielsweise beim Tunnelbau, im Bauwesen und zur Vermessung der Maschinengeometrie bei Werkzeugmaschinen und Anlagen verwendet.
Weitere Messgeräte, die auf Lasern beruhen, sind Kohärenzradar, optische Abstandsmessungen per Light detection and ranging (Lidar) und Laserpistolen, lasergestützte Brandmelder, Holografische Interferometrie (im Artikel Holografie beschrieben) und die verwandte elektronische Specklemuster-Interferometrie (ESPI) zur Verformungs- und Formmessung, Lasermikrofone, Laserextensometer, Laser-Doppler-Anemometrie und Particle Image Velocimetry zur Messung von Strömungsgeschwindigkeiten, Laser-Doppler-Vibrometer zur berührungsfreien Schwingungsmessung, Laser surface velocimeter, Laser-Wolkenhöhenmesser in der Meteorologie und Laserkreisel.
Energietechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laser können zur Uran-Anreicherung zwecks Gewinnung von Kernbrennstoff verwendet werden.
Militär
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Militär und in der Rüstungsindustrie werden Laser wie im Alltag zur Kommunikation und zu Messzwecken eingesetzt, aber zusätzlich auch als Waffen oder waffenunterstützende Technik verwendet. Dazu zählen Zielhilfen für lasergelenkte Bomben und Raketen sowie zur Erzeugung von Zielmarkierungen an Handfeuerwaffen (beispielsweise an der AM180), „Lasergewehre“ zum vorübergehenden Blenden[13] und Hochenergielaser zur Raketenabwehr (Laserkanonen) (siehe auch Energiewaffe und Weltraumwaffe).
Hochleistungs-Laseranlagen im Wellenlängenbereich um 1 Mikrometer dienen als „Treiber“ in Anlagen zur Trägheitsfusion wie beispielsweise der National Ignition Facility.
2014 wurde von der US Navy die erste Laserwaffe (englisch Laser Weapon System, kurz LaWS) auf der USS Ponce in Betrieb genommen. In veröffentlichten Videos wird die Waffe an unbemannten Flugobjekten und Schlauchbooten getestet, die nach kurzer Zeit anfangen zu brennen. 2018 wurde die russische Laserwaffe Pereswet in Dienst gestellt, die Drohnen, Flugzeuge und Raketen bekämpfen soll.
Im Juli 2024 testete MBDA Deutschland erstmalig den Infanterielaser MILOS-D im scharfen Schuss. Mit diesem Laser sollen Spezialkräfte und Infanteristen beispielsweise Minen und Sprengsätze sicher entschärfen, aber auch Drahtsperren und verschlossene Türen überwinden können.[14]
Wissenschaft und Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Forschung der Physik, Chemie und Biologie und ihrer jeweiligen Teilgebiete sind Laser ein wichtiges Hilfsmittel. In der Laserspektroskopie werden Laser zur Laserkühlung und Bestimmung von Energieniveaus in Atomen und Molekülen, zur Dichtemessung in Gasen und Plasmen oder zur Bestimmung von Materialeigenschaften eingesetzt. Spezielle laserspektroskopische Verfahren sind beispielsweise die Atomspektroskopie, die Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy die Raman-Spektroskopie und die nichtlineare Raman-Spektroskopie. Effekte, wie sie die nichtlineare Optik vorhersagt, können nur mit Lasern erzielt werden. Isotopentrennungen, wie AVLIS und MLIS, sind ebenfalls nur mit Lasern möglich.
In der Geodäsie dienen Laser zur Vermessung der Erde und der Plattentektonik, beispielsweise mittels Tachymeter, Lasertracker, Kanallaser, Satellite Laser Ranging und LaserDisto.
Die optische Pinzette und das Zwei-Photonen-Mikroskop sind Anwendungen der Zellforschung.
In der Astronomie werden Laser zur genauen Justierung optischer Bauteile und Instrumente sowie zur Beobachtung von Raumobjekten eingesetzt. Dazu zählen Laserteleskope, Laser-Theodolite und -Zielfernrohre sowie die Vermessung der Mondbewegung mittels Lunar Laser Ranging.
In der superauflösenden Mikroskopie mit dem STED-Mikroskop, für die Stefan Hell im Jahr 2014 (mit anderen) den Nobelpreis für Chemie erhielt, werden zwei konfokale Laserstrahlen eingesetzt, um Bereiche von nur wenigen Atom-Durchmessern abrastern zu können.
Homogenisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In manchen Anwendungen ist ein räumlich homogenes Profil nötig. Der Laserstrahl kann dann homogenisiert werden, zum Zwecke der Schaffung einer möglichst ebenmäßigen Intensitätsverteilung der Laserstrahlung über den gesamten Bearbeitungsfleck.[15] Ein anfänglich zum Beispiel vorliegendes Gauß-Profil der Intensitätsverteilung soll dabei in ein fast-Rechteckprofil mit möglichst geringer Inhomogenität überführt werden. Häufiger möchte man jedoch unregelmäßige und instabile Strahlprofile homogenisieren. Das Ziel ist die gleichmäßige Ausleuchtung einer Fläche zum Beispiel zur Wärmebehandlung. Hauptmethode ist die Mehrfachreflexion in innen reflektierenden Rohren oder Lichtleitern.
Gefahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gefahren für die Gesundheit
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Laser können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer z. T. extrem konzentrierten elektromagnetischen Leistung biologische Schäden verursachen. Daher sind Laser je nach Laserklasse nur in eingeschränkten Räumen oder durch eingeschränktes Personal zu betreiben. Es existieren Grenzwerte der Exposition durch Laserstrahlung, abhängig von ihrer Bündelung. Dabei werden Bereiche der Wellenlängen und Einwirkzeiten unterschieden, die zu charakteristischen Verletzungen durch thermische oder photochemische Prozesse in verschiedenen Komponenten des Auges sowie auf und unter der Haut führen.
Anwender und Anlagenbauer müssen direkte, indirekte (unbeabsichtigt gerichtet reflektierte) und Streustrahlung (unbeabsichtigt diffus reflektierte) hinsichtlich der Grenzwerte berücksichtigen.
Mögliche Schäden:
- Bei der medizinischen Anwendung von Lasern kann es zur Entzündung vorhandener oder gebildeter Gase kommen.
- Laser im Ultraviolettbereich verursachen auch fotochemische Veränderungen des Gewebes. Dazu gehören Erscheinungen ähnlich einem Sonnenbrand mit dem Risiko einer Krebsentstehung sowie Trübungen der Hornhaut, der Augenlinse und des Glaskörpers.
- Bei der Lasermaterialbearbeitung entstehen durch Pyrolyse und Verdampfung meistens giftige Gase, Stäube und Aerosole, die abgesaugt und gefiltert werden müssen.
- Laserstrahlen im Nahinfrarot-Bereich (um 1000 nm) oder deren Streustrahlung dringen tief unter die Haut vor und können im Unterhautgewebe schmerzlose, schlecht heilende Verbrennungen verursachen.
- Verbrennungen im Auge: Bereits bei sehr geringen Leistungen (wenige Milliwatt) einer Wellenlänge, für die das Auge transparent ist (etwa 350 bis 1200 nm) treten im ungeschützten Auge partielle Erblindungen durch Netzhautschäden auf, da der parallele Laserstrahl durch die Augenlinse auf der Netzhaut fokussiert wird. Auch Streustrahlung stärkerer Laser dieses Wellenlängenbereiches ist gefährlich. Schäden werden oft nicht bemerkt, sondern erst vom Augenarzt entdeckt.
- Verbrennung von Auge und Haut: Treffen Laserstrahlen oder deren Streustrahlung einer Wellenlänge, für die Haut und Hornhaut nicht transparent sind (ab etwa >1400 nm), auf, kommt es bei entsprechender Leistungsdichte zu oberflächlichen Verbrennungen oder Verkohlungen.
- Ultrakurzpulslaser erzeugen beim Auftreffen auf Material bzw. im Fokus je nach Energie und Pulsdauer Röntgenstrahlung, die bei Exposition Gewebeschäden, Erbschäden oder Krebs auslösen kann.[16]
Die Gefährdung durch Laserstrahlung an Maschinen zur Lasermaterialbearbeitung wird oft nach der Maschinenrichtlinie beurteilt und ergibt auf dem Risikograph meistens die bisherige Kategorie 4 beziehungsweise die Sicherheitsanforderungsstufe 3 (auch Sicherheits-Integritätslevel 3, kurz SIL-3). Das ist dadurch begründet, dass in der Regel irreversible Schäden der Gesundheit zu befürchten sind.
Sachschäden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laserstrahlen können bei ausreichender Leistung oder Fokussierung Brände und Explosionen auslösen. Hochbrillante Laser zur Materialbearbeitung können bei Versagen der Steuerung (zum Beispiel eines Roboters) auch an weit außerhalb ihrer Fokusebene liegenden Bauteilen oder Wandungen Schäden verursachen.
Gefahren-Prävention
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jede Einrichtung in Deutschland, die Laser ab der Klasse 3R benutzt, muss eine unterwiesene Person, einen Laserschutzbeauftragten, benennen, der/die die Gefahren und die sichere Verwendung von Lasern kennt und überwacht.
Dabei gilt es, wenn immer möglich, die Laserstrahlung so wirksam und sicher abzuschirmen, dass die Gefährdung ausgeschlossen ist (Maschinenrichtlinie). Auch Lichtgitter können zur Absperrung angewendet werden, wenn die Streustrahlung ausreichend gering ist. Ist das nicht möglich oder angeraten (zum Beispiel bei Showlasern, im Laborbetrieb oder in medizinischen Anwendungen), muss durch Qualifikation des Personals, technische Maßnahmen und durch Schutzbrillen die Gefährdung auf ein Mindestmaß gesenkt werden. So dürfen Showlaser nie, auch bei Versagen der Steuerung oder der Spiegelablenkung, ins Publikum strahlen können.
Die vollständige Abschirmung der Strahlung der Laser mittels einer Umhausung der Maschine oder des Experimentes ist oft nicht möglich. Zugangstüren müssen dann elektrisch überwacht werden und Warnlampen müssen leuchten, solange der Laser gefährliche Strahlung abgeben kann.
Beobachtungsfenster und Schutzbrillen erlauben bei geringer Streustrahlung oft eine Beobachtung, während der Laser eingeschaltet ist, und bestehen aus Filtermaterialien, die für sichtbare Wellenlängen zumindest teilweise transparent, für die spezielle Laserwellenlänge jedoch intransparent sind.
Laserklassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lasergeräte werden entsprechend der schädlichen biologischen Wirkung von Laserstrahlung in Klassen eingeteilt. Maßgeblich für die nationalen und internationalen Laserklassen ist dabei die Definition von Grenzwerten, bei denen keine Schädigung zu erwarten ist. Neben der amerikanischen ANSI-Norm gibt die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection Grenzwerte im Spektralbereich zwischen 400 und 1400 nm heraus.[17]
Maßgeblich ist bei nichtionisierender Strahlung die thermische Leistung pro Fläche sowie die spezifischen wellenlängenabhängigen Absorptionseigenschaften des Gewebes (Haut sowie Retina, Hornhaut, Glaskörper und Linse des Auges). Durch die Fokussierung der Augenlinse ist die Gefährlichkeit im sichtbaren und besonders im angrenzenden infraroten Bereich erhöht.
Oberhalb von 1,4 µm Wellenlänge wird die Strahlung großflächig in der Hornhaut absorbiert. Sie bietet einen Schutz für die Retina des Auges. Jedoch reduziert sich die Absorptionstiefe auf weniger als 0,1 mm bei 3 µm Wellenlänge, weshalb es zu Schäden in der Hornhaut kommen kann. Aus diesem Grund heißt der Wellenlängenbereich von 1,5 bis 2 µm augensicher (englisch eye safe).
Unterhalb 1,4 µm sind Hornhaut, Haut und darunter liegendes Gewebe im Bereich 1200 nm (Nahinfrarot) bis rot (700 nm) teiltransparent, sodass hier tiefreichende Schädigungen auftreten können, deren Entstehung aufgrund dort nicht vorhandenen Wärmeempfindens oft nicht bemerkt werden. Auch Netzhautschäden durch Laser-Strahlung im Nahinfrarot werden oft nicht bemerkt und erst durch für entsprechende Arbeitsplätze vorgesehene ärztliche Augenuntersuchungen entdeckt.
Bei Wellenlängen unterhalb von etwa 400 nm werden organische Molekülbindungen zerstört, die Absorptionstiefe im Gewebe verlagert sich mit kürzerer Wellenlänge an die Oberfläche von Haut und Auge. Es treten auch bei geringen thermischen Leistungsdichten Linsen- und Hornhauttrübungen sowie Schädigungen der Haut vergleichbar einem Sonnenbrand auf. Dementsprechend sind die Grenzwerte der Leistungsdichte bei diesen kurzen Wellenlängen geringer als beispielsweise im mittleren Infrarot.
Die Klasseneinteilung von Lasergeräten und -anlagen erfolgt anhand maximal auftretender Leistungs- bzw. Energiedichten, je nachdem, ob es sich um kontinuierliche oder Pulslaser handelt. Dabei ist auch die Expositionsdauer und die Wellenlänge maßgebend.
Klassifizierung nach DIN EN 60825-1
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Die angegebenen Leistungen gelten nur für punktförmige Quellen und stark kollimierte Laserstrahlung. Bei ausgedehnten Quellen und divergenter Strahlung sind höhere Leistungen zulässig.

Entsprechend der Gefährlichkeit für den Menschen sind die Laser in Geräteklassen eingeteilt. Die Klassifizierung nach DIN EN 60825-1 erfolgt vom Hersteller. (Die alte Klassifizierung nach DIN VDE 0837 (→ unten) darf für neue Laser nicht mehr verwendet werden.)
Klasse | Beschreibung |
---|---|
1 | Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich, oder der Laser befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse |
1C | Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich für das Auge, aber in besonderen Fällen gefährlich für die Haut.[18] |
1M | Die zugängliche Laserstrahlung ist ungefährlich, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. |
2 | Die zugängliche Laserstrahlung liegt nur im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) auch für das Auge ungefährlich. |
2M | Wie Klasse 2, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder Ferngläser verwendet werden. |
3R | Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge. |
3B | Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und in besonderen Fällen auch für die Haut. Diffuses Streulicht ist in der Regel ungefährlich. (Laser von CD-/DVD-Brennern; Laserstrahlung allerdings nicht direkt zugänglich) |
4 | Die zugängliche Laserstrahlung ist sehr gefährlich für das Auge und gefährlich für die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Beim Einsatz dieser Laserstrahlung besteht Brand- oder Explosionsgefahr. (Materialbearbeitung, Forschungslaser) |
Anmerkung zu Laserklasse 2 und 2M: Eine wissenschaftliche Untersuchung[19] ergab, dass der Lidschlussreflex (dieser tritt innerhalb 0,25 s auf; eine längere Bestrahlung schädigt das Auge) nur bei ca. 20 % der Testpersonen gegeben war. Vom Vorhandensein des Lidschlussreflexes kann daher nicht als Regelfall ausgegangen werden.
Anmerkung zur Leistung: Bei Lasern, die ausgedehnte Lichtquellen darstellen und/oder divergente Strahlung abgeben, können weit höhere Leistungen zulässig sein als bei kollimierten Lasern derselben Klasse. So wird z. B. auf Seite 67 von EN 60825-1:2007 das Beispiel B.3.2 angegeben, bei dem eine stark divergente 12-mW-Laserdiode (Wellenlänge 900 nm) nach Klasse 1M klassifiziert wird.
Klassifizierung nach DIN VDE 0837
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis März 1997 galten in Deutschland die Laserklassen nach DIN VDE 0837. Diese Einteilung ist heute noch in den USA gebräuchlich.
Klasse | Beschreibung |
---|---|
1 | entspricht der Klasse 1 nach EN 60825-1 |
2 | entspricht der Klasse 2 nach EN 60825-1 Laser dieser Klasse werden unter Umständen heute in 1M eingestuft. |
3a | Die zugängliche Laserstrahlung wird für das Auge gefährlich, wenn der Strahlquerschnitt durch optische Instrumente verkleinert wird. Ist dieses nicht der Fall, ist die ausgesandte Laserstrahlung im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm) bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s), in den anderen Spektralbereichen auch bei Langzeitbestrahlung, ungefährlich. Je nach Wellenlänge werden diese Laser heute meistens in Klasse 2M oder 3R eingestuft. |
3b | entspricht der Klasse 3B nach EN 60825-1 |
4 | entspricht der Klasse 4 nach EN 60825-1 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Kurt Kneubühl, Markus Werner Sigrist: Laser. 7. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2008, ISBN 3-8351-0145-5.
- Jürgen Eichler, Hans Joachim Eichler: Laser. Bauformen, Strahlführung, Anwendungen. 7. Auflage. Berlin/Heidelberg, Springer 2010, ISBN 3-642-10461-4.
- Jeff Hecht: Beam: The Race to Make the Laser, Oxford UP 2005, ISBN 978-0-19-020754-0.
- Anthony E. Siegman: Lasers. University Science Books, Mill Valley, CA 1986, ISBN 0-935702-11-3.
- William T. Silfvast: Laser Fundamentals. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-83345-0.
- Axel Donges: Physikalische Grundlagen der Lasertechnik. Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6392-8.
- Charles H. Townes: How the Laser Happened. Oxford University Press, New York/Oxford 1999, ISBN 0-19-512268-2.
- Ute Mauch: Lasermedizin. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 827 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laser in der Encyclopedia of Laser Physics and Technology (englisch)
- Verschiedene Typen von Halbleiterlasern – Übersicht der verfügbaren Wellenlängen von Halbleiterlasern
- Sam’s Laser FAQ – Sammlung technischer Dokumentationen und Reparaturanleitungen (englisch)
- LaserFest – Website der American Physical Society anlässlich des 50. Jubiläums des Lasers (englisch)
- Laser – Licht in Formation, Video zum Laser auf Youtube, eingestellt von der Max-Planck-Gesellschaft
- Video: Was ist ein Laser?. Leibniz Universität Hannover 2011, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.5446/393.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Patrick Voss-de Haan: Laser. In: spektrum.de. 1998, abgerufen am 7. November 2019.
- ↑ Peter-Klaus Budig: Langenscheidt Routledge German Dictionary of Electrical Engineering and Electronics: English-German. Psychology Press, 1997, ISBN 978-0-415-17131-1, S. 368.
- ↑ F. K. Kneubühl, M. W. Sigrist: Laser. 3. Auflage. Teubner, 1991, S. 4.
- ↑ T. H. Maiman: Stimulated Optical Radiation in Ruby. In: Nature. 187, 4736, 1960, S. 493–494.
- ↑ R. G Gould: The LASER, light amplification by stimulated emission of radiation. In: The Ann Arbor Conference on Optical Pumping. 1959.
- ↑ A. Javan, W. R. Bennet, D. R. Herriot: Population Inversion and Continuous Optical Maser Oscillation in a Gas Discharge Containing a He-Ne Mixture. In: Phys. Rev. Lett. 6, 1961, S. 106–110.
- ↑ J. Eichler, H.J. Eichler: Laser – Bauformen, Strahlführungen, Anwendungen. 7. Auflage. Springer Verlag, 2010, S. 275, Gleichung (13.31)
- ↑ T. Graf: Laser. Grundlagen der Laserstrahlquellen. 1. Auflage. Vieweg+Teubner, 2009, S. 189ff.
- ↑ a b M. Pollnau, M. Eichhorn: Spectral coherence, Part I: Passive resonator linewidth, fundamental laser linewidth, and Schawlow-Townes approximation. In: Progress in Quantum Electronics. In press. Jahrgang, Journal Pre-proof, 2020, S. 100255, doi:10.1016/j.pquantelec.2020.100255.
- ↑ A. L. Schawlow, C. H. Townes: Infrared and optical masers. In: Physical Review. 112. Jahrgang, Nr. 6, 1958, S. 1940–1949, doi:10.1103/PhysRev.112.1940.
- ↑ Burkhard Dick, Ronald D. Gerste, Tim Schultz: Femtosecond Laser in Ophthalmology. Thieme, New York 2018, ISBN 978-1-62623-236-5.
- ↑ Metastudie der Cochrane Library
- ↑ Non-Lethal Ocular Disruptor. – grüner Blendlaser. In: alfalight.com (PDF)
- ↑ Laser MILOS-D – Hochpräzise und kostengünstige Wirkung. 14. August 2024, abgerufen am 14. August 2024 (deutsch).
- ↑ Homogenisierung von Laserstrahlen ( vom 29. August 2017 im Internet Archive) (PDF; 567 kB).
- ↑ https://www.fs-ev.org/fileadmin/user_upload/90_Archiv/FS-Pub-Archiv-final/FS-2019-181-AKNIR_Leitfaden_Laserstrahlung.pdf Leitfaden „Laserstrahlung“, Mitteilung des Fachverbandes Strahlenschutz e. V. der IRPA, Seite 15, abgerufen am 13. Jan. 2022
- ↑ Revision of Guidelines on Limits of Exposure to Laser Radiation of Wavelengths between 400 nm and 1.4 mm. (PDF; 1,7 MB) International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection, 30. März 2000, abgerufen am 14. Dezember 2017 (englisch).
- ↑ Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN EN 60825-1 (VDE 0837-1):2015-07. Hrsg.: DIN und VDE. Berichtigung 3 Auflage. Beuth Verlag, Berlin 19. Juni 2014, S. 23, 31 f.
- ↑ H.-D. Reidenbach, K. Dollinger, J. Hofmann: Überprüfung der Laserklassifizierung unter Berücksichtigung des Lidschlussreflexes. In: Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Fb 985. Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven 2003, ISBN 978-3-89701-968-3 (Zusammenfassung in Abwendungsreaktionen des Menschen gegenüber sichtbarer Laserstrahlung (PDF; 120 kB).).