„Prieschka“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland |
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'''Prieschka''' ist ein Ortsteil der Stadt [[Bad Liebenwerda]] im [[Landkreis Elbe-Elster]] im [[Land Brandenburg]] unweit der Grenze zu [[Sachsen]]. |
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| Ortsteil = Prieschka |
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| Gemeindeart = Stadt |
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| Gemeindename = Bad Liebenwerda |
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| Ortswappen = |
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| Breitengrad = 51/28/51/N |
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| Längengrad = 13/25/32/E |
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| Bundesland = Brandenburg |
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| Höhe = 90 |
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| Höhe-Bezug = |
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| Fläche = |
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| Einwohner = 305 |
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| Einwohner-Stand-Datum = 2019-11-27 |
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| Eingemeindungsdatum = 1993-12-06 |
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| Postleitzahl1 = 04924 |
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| Postleitzahl2 = |
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| Vorwahl1 = 035341 |
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| Vorwahl2 = |
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| Lagekarte = Karte Bad Liebenwerda-Prieschka.svg |
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| Lagekarte-Beschreibung = |
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'''Prieschka''' ist ein [[Ortsteil]] der [[Kurstadt]] [[Bad Liebenwerda]] im [[Brandenburg|südbrandenburgischen]] [[Landkreis Elbe-Elster]]. |
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Die gegenwärtig 300 Einwohner zählende Ortschaft geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel im heutigen Kernbereich des Dorfes befand. Das Dorf wurde urkundlich 1325 erstmals als Prischka erwähnt. Es gehörte zur [[Schloss Würdenhain|Herrschaft Würdenhain]], die 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten [[Friedrich II. (Sachsen)|Friedrich des Sanftmütigen]] aufgelöst wurde. |
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Prieschka gehörte bis zur Kreisgebietsreform in Brandenburg im Jahr 1993 zum [[Kreis Bad Liebenwerda|Landkreis Bad Liebenwerda]] und wurde im gleichen Jahr in die Stadt Bad Liebenwerda eingemeindet. Der Ort besitzt derzeit 357 Einwohner<small> (31.12.2005)</small> und liegt linksseitig an der Einmündung der [[Große Röder|Großen Röder]] in die [[Schwarze Elster]]. |
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Um 1520 entstand an der Schwarzen Elster ein [[Wassermühle Prieschka|Mühlengut]], aus dem 1698 das Prieschkaer Erb- und [[Freigut (Rechtsgeschichte)|Freigut]] mit dem dazugehörigen [[Gutsbezirk]] hervorging. An der Dorfstraße wurde 1929 ein heute denkmalgeschützter [[Glockenturm Prieschka|Glockenturm]] aus roten [[Klinker]]n mit Hilfe von Spendengeldern zweier Brüder aus Leipzig zur Erinnerung an ihren Geburtsort Prieschka errichtet. Im Verlauf der [[Kreisreform Brandenburg 1993|Kreisgebietsreform in Brandenburg]] wurde der Ort am 6. Dezember 1993 nach Bad Liebenwerda eingemeindet.<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993] StBA</ref> |
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== Deutung des Ortsnamen == |
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Prieschka verdankt wahrscheinlich seinen Namen dem slawischen ''Bresa, Brisa'', was soviel wie Birke heißt. |
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Nordöstlich der Ortslage erstreckt sich als Teil des [[Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft|Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft]] das etwa 80 Hektar umfassende [[Naturschutzgebiet Alte Röder bei Prieschka|Naturschutzgebiet ''Alte Röder bei Prieschka'']], das unter anderem der Erhaltung und Entwicklung des dort bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nachgewiesenen [[Biber|Elbebibers]] dient. |
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== Geografie == |
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[[Datei:Alte Röder Apr 13 05ba.jpg|mini|Naturschutzgebiet Alte Röder]] |
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[[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Doberlug-Kirchhain (BG)-Deutschland.png|mini|Klimadiagramm von [[Doberlug-Kirchhain]] etwa 20 km nordöstlich von Prieschka]] |
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=== Geografie und Naturraum === |
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Der Ort befindet sich linksseitig an der Einmündung der [[Große Röder|Großen Röder]] in die [[Schwarze Elster]] im [[Breslau-Magdeburger Urstromtal]], das wenige Kilometer östlich in der Niederung des [[Schraden (Landschaft)|Schradens]] zwischen Elsterwerda und [[Merzdorf (Elbe-Elster)|Merzdorf]] mit sieben Kilometer Breite seine engste Stelle erreicht und dann nach Nordwesten schwenkt. |
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Umgeben ist Prieschka vom etwa 6011 Hektar großen [[Landschaftsschutzgebiet]] ''Elsteraue'', das in drei ökologische Raumeinheiten aufgeteilt ist, wobei das Teilgebiet ''Elsteraue II'' Prieschka einschließt. Einer der Schutzzwecke des Landschaftsschutzgebietes ist die Erhaltung des Gebietes wegen seiner besonderen Bedeutung für die naturnahe Erholung im Bereich der [[Kurort|Kurstadt]] Bad Liebenwerda, die etwa fünf Kilometer nördlich des Dorfes liegt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.landesrecht.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=land_bb_bravors_01.c.15774.de | archive-is=20120905094652 | text=Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“}}, abgerufen am 26. September 2010.</ref> |
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Als Teil des 484 Quadratkilometer umfassenden [[Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft|Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft]] erstreckt sich nordöstlich der Ortslage das etwa 80 Hektar große [[Naturschutzgebiet Alte Röder bei Prieschka|Naturschutzgebiet ''Alte Röder bei Prieschka'']]. Sein Schutzzweck ist unter anderem die Erhaltung und Entwicklung dieses Gebietes als Lebensraum des [[Biber|Elbebibers]] und anderer existenzbedrohter Tierarten. Die 1981 unter Naturschutz gestellte Röderniederung beherbergt eines der beständigsten Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Elbebibers. Bereits für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist dort das Vorkommen der seltenen [[Unterart]] des [[Europäischer Biber|Europäischen Bibers]] bekannt; im Jahr 2002 betrug der Gesamtweltbestand 6000 Tiere.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.naturpark-nlh.de/fileadmin/Naturpark_Niederlausitz/photos/Downloads/Naturschutzgebiete/NSG_Alte_R%C3%B6der.pdf |hrsg=Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft |titel=Schutzgebietsinformationen des Naturschutzgebietes ''Alte Röder'' |format=PDF-Datei; 12 kB |zugriff=2009-08-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181218193730/http://www.naturpark-nlh.de/fileadmin/Naturpark_Niederlausitz/photos/Downloads/Naturschutzgebiete/NSG_Alte_R%C3%B6der.pdf |archiv-datum=2018-12-18 |offline=ja |archiv-bot=2022-12-29 10:32:31 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Heinz Kettmann |Titel=Biber bei Prieschka. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1960 |Seiten=177 bis 181}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Dietrich Dolch, Dietrich Heidecke, Jana Teubner, Jens Teubner |Titel=Der Biber im Land Brandenburg |Sammelwerk=NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG |Nummer=11 |Datum=2002 |Seiten=220 bis 234 |Online=[http://www.mugv.brandenburg.de/cms/media.php/2338/biber_hist.pdf mugv.brandenburg.de] |Format=PDF |KBytes= }}</ref> |
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=== Klima === |
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Mit seinem [[Humides Klima|humiden Klima]] liegt Prieschka in der [[Gemäßigte Zone|kühl-gemäßigten Klimazone]], jedoch ist ein Übergang zum [[Kontinentalklima]] spürbar. Die nächsten [[Wetterstation]]en befinden sich in Richtung Nordosten in [[Doberlug-Kirchhain]], westlich in [[Torgau]] und südlich in [[Oschatz]]. |
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Der Monat mit den geringsten Niederschlägen ist der Februar, der niederschlagsreichste der Juli. Die mittlere jährliche Lufttemperatur beträgt an der etwa 20 Kilometer nordöstlich gelegenen Wetterstation Doberlug-Kirchhain 8,5 °C. Der Unterschied zwischen dem kältesten Monat Januar und dem wärmsten Monat Juli beträgt 18,4 °C.<ref>Geoklima 2.1</ref> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Nebelsieck Greischel 1910 (Kreiskarte) Prieschka IMG 7322.JPG|mini|Prieschka auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).]] |
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=== Erste urkundliche Erwähnung und Entwicklung des Ortsnamens === |
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=== Ortsname und erste urkundliche Erwähnung === |
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Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1325 als ''Prischka''. Weitere Formen des Ortsnamens waren: |
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* 1408 ''Prischka'' |
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* 1443 ''Brissigk'' |
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* 1463 ''Brißk'' |
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* 1484 ''Prischk'' |
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* 1486 ''Brissig'' |
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* 1540 ''Brischk'' |
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* 1550 ''Prischka'' |
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* 1577 ''Brischkaw'' |
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* 1675 ''Prischke, Pritschke, Prißke'' |
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Die Namensformen von 1325 und 1408 sind durch spätere Abschriften überliefert.<ref>[[Johann Christian Schöttgen]], [[Georg Christoph Kreysig]]: ''Diplomataria et scriptores hist. Germ. med. aevi.'' 3 Bände (davon der 3. Band von H. G. Francke), Altenburg 1753–60.</ref> Sie zeigen Schreibgewohnheiten aus dem 16. Jahrhundert. Am wahrscheinlichsten ist eine Ableitung der Ortsnamen aus dem [[Sorbische Sprachen|altsorbischen]] ''Brež(e)k'' (Ort am Ufer), vielleicht auch ''Brežky'' oder [[Obersorbische Sprache|obersorbisch]] ''brjóh'', [[Niedersorbische Sprache|niedersorbisch]] ''brjog'' (Rand, Ufer), [[Polnische Sprache|polnisch]] ''brzeg'' und ''Brezky'' (kleine Birken, Birkenwäldchen).<ref>Emilia Crome: ''Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda.'' Akademie-Verlag, Berlin 1968.</ref> |
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=== Frühgeschichte === |
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1408 wird der Ort als ''Brissigk'' erwähnt. <ref>Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda , 1958, S. 28</ref> Später wird der Ort ''Prischk'' genannt. |
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[[Datei:Prieschka Luft 2.jpg|mini|Prieschka]] |
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Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Prieschka stammen aus der mittleren [[Steinzeit]]. Auch aus der später folgenden [[Bronzezeit]] wurden auf der Feldflur des Ortes Siedlungsspuren gefunden. Außerdem befindet sich dort ein [[Germanen|germanischer]] Friedhof aus der Zeit des 3. und 4. Jahrhunderts, von dem einige Gräber in den Jahren 1907 und 1928 sachgemäß freigelegt werden konnten. Die in Prieschka gefundenen [[Brandgrubengrab|Brandgrubengräber]] werden dem Stamm der [[Burgunden]] zugeschrieben. Bei den Funden handelt es sich neben Tongefäßen unter anderem um Lanzen- und Pfeilspitzen, Äxte, Messer sowie Schwerter, Sporen und Eimerhenkel. Sie gelangten zum größten Teil in das Berliner Staatsmuseum, das Hallenser [[Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle)|Landesmuseum für Vorgeschichte]] und in das Bad Liebenwerdaer Kreismuseum.<ref>{{Literatur |Autor=[[Karl Fitzkow|M. Karl Fitzkow]] |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Werkzeuge und Waffen der Urmenschen im Heimatgebiet. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda für die Jahre 1965 und 1966 |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum= |Seiten=95 bis 100}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=M. Karl Fitzkow |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Germanen im Heimatgebiet. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1961 |Seiten=118 bis 121}}</ref> |
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=== Von der Entstehung der Ortschaft bis zur Reformation === |
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=== Ursprung und Gründung des Dorfes === |
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Die Gründung des Ortes geht auf eine slawische Siedlung |
Die Gründung des Ortes geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich inmitten eines Waldes auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel befand. Das Dorf hatte eine typische Hufeisenform, die auch als [[Rundweiler]] bezeichnet wird. |
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Prieschka gehörte ursprünglich zur [[Schloss Würdenhain|Herrschaft Würdenhain]]. Kernstück der Herrschaft war der etwa 1700 Morgen umfassende Eichwald, auch [[Oppach (Landschaft)|Oppach]] genannt, der sich östlich von Prieschka befand. Nur Prieschka besaß damals schon eine kleine offene Flur für die dortige [[Wenden|wendische]] Siedlung. 1442 wurde der Würdenhainer Schlossherr Hans Marschalk wegen Landfriedensbruch ins Gefängnis geworfen. [[Friedrich II. (Sachsen)|Kurfürst Friedrich der Sanftmütige]] ließ sein Lehen einziehen und das Würdenhainer Schloss [[Schleifung|schleifen]]. Das Würdenhainer Herrschaftsgebiet wurde an die Herrschaft [[Mühlberg/Elbe|Mühlberg]] übertragen. Im folgenden Jahr kam das Gebiet durch Tausch- und Kaufgeschäfte an den böhmischen Adligen Hinko [[Berka von Dubá|Birke von der Duba]]. Um 1484 war Prieschka [[Leibgedinge]] von ''Agnes von Bircke (geb. [[Schleinitz (Adelsgeschlecht)|von Schleinitz]])''. |
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=== Spätmittelalter und Frühe Neuzeit === |
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Prieschka gehörte ursprünglich zur [[Schloss Würdenhain|Herrschaft Würdenhain]], deren Vasallen das alte Sorbendorf, wie auch [[Oschätzchen]] und wohl auch [[Kosilenzien]] unterworfen und ausgebeutet hatten. Kernstück der Herrschaft war der sogenannte [[Oppach (Landschaft)|Oppach]], welcher damals fast komplett bewaldet war und an dem Prieschka große Anteile besaß. Nur Prieschka besaß damals schon eine kleine offene Flur für die dortige [[Sorben]]siedlung. |
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Ab 1520 gehörte Prieschka dem [[Amt Mühlberg]] an, dem das einstige Würdenhainer Herrschaftsgebiet angegliedert wurde und wohin fortan [[Steuer]]n und [[Frondienst]]e zu leisten waren.<ref name="Herrschaft Würdenhain">{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Die Herrschaft Würdenhain. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1962 |Seiten=112 bis 116}}</ref> Im selben Jahr entstand dort am Flusslauf der Schwarzen Elster ein Mühlengut, aus dem später das Prieschkaer Rittergut hervorging. |
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1408 ging die Herrschaft im [[Amt Mühlberg]] auf, wohin Steuern und Frondienste erbracht werden mussten. |
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[[Datei:Dorfkirche Würdenhain.jpg|mini|[[St. Katharina-Kirche (Würdenhain)|Dorfkirche im benachbarten Würdenhain]]]] |
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Für das Jahr 1550 ist belegt, dass es in Prieschka, wo zu dieser Zeit noch Sorbisch gesprochen wurde,<ref>{{Literatur |Autor=M. Karl Fitzkow |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Sorbisches Volkstum im Kreisgebiet und sein Erlöschen im 19. Jahrhundert. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1963 |Seiten=135 bis 140}}</ref> dreizehn „besessene Mann“ gab. Vierzehn Jahre später kam es zu einem Aufruhr der Bauern aus Prieschka, Würdenhain, Haida und Reichenhain gegen den [[Valtin Fuchs junior|Mühlberger Amtsvogt Fuchs]]. Sie legten ihre Beschwerden in einem Schriftstück ''Die 10 Klageartikel der Dorfschaften Werdenhayn und Heide'' nieder und leiteten es über den [[Amtmann]] nach Dresden. Da sie aber dem Dienstweg nicht trauten, schickten sie eine zweite Ausfertigung direkt an den Kurfürsten „zu seinen selbstigen Händen“. Sie beschwerten sich unter anderem über die Beeinträchtigung der Fischerei und der Forstnutzungsrechte sowie über geschmälerten Lohn beim Schlossbau in Mühlberg. Da man das Vorgehen der Bauern als gefährlich und strafwürdig ansah, ordnete Dresden daraufhin zunächst Nachforschungen nach den „Rehdelsführern“ an. Der Würdenhainer Kretzschmann (Schankwirt) Hans Bräunig, der Wortführer der Bauern, wurde zunächst verhaftet. Er und einige andere beteiligte Bauern wurden später mit Gerichtsbußen belegt.<ref name="Geschichte des Dorfes Würdenhain" /><ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Aus alten Akten des Amtes Mühlberg. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1957 |Seiten=78 bis 81}}</ref> |
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Die Bewohner des Ortes waren nach [[Würdenhain]] eingepfarrt. Sie nahmen während der [[Reformation]] im Jahre 1541 den [[evangelisch]]en Glauben an. Der auf dem Prieschkaer Mühlengut geborene katholische Pfarrer Thomas Bantzer weigerte sich allerdings, den lutherischen Glauben anzunehmen, errichtete auf dem Würdenhainer Pfarrgut ein Häuschen und entsagte seinem Amte. Zu Himmelfahrt 1541 wurde der erste lutherische Pfarrer in Würdenhain ordiniert. Die alten Bräuche und Sitten legte die einfache Bevölkerung allerdings nicht einfach ab und so wurde noch im Jahre 1578 aus dem Kirchspiel berichtet: „In Prieschka und Oschätzchen werden Lobetänze gehalten, dabei geschieht allerlei Leichtfertigkeit mit Verdrehen und sonst.“<ref name="Chronik Würdenhain">{{Webarchiv|url=http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~ml6/public/dorfchron.html |wayback=20050416103938 |text=Chronik des Dorfes Würdenhain von Rudolf Matthies}}</ref> |
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Um 1484 war der Ort [[Leibgedinge]] der Frau ''Agnes von Bircke (geb. Schleinitz)'' . 1550 gab es im Ort 13 besessene Mann. Zu dieser Zeit wurde im Ort immer noch Sorbisch gesprochen. |
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{| class="wikitable float-right" style="text-align:center" |
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1520 wurde das Mühlengut errichtet. 1570 nahmen die in [[Würdenhain]] eingepfarrten Bewohner den [[evangelisch]]en Glauben an. |
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! colspan="10"| Prieschkaer Rittergutsbesitzer<ref name="Rittergut">{{Webarchiv|text=''Geschichte des Prieschkaer Rittergutes'' |url=http://www.badliebenwerda.de/prieschka/chronik/rittergut_d.htm |wayback=20121128020528}} auf der Ortsteilseite der Stadt Bad Liebenwerda, abgerufen am 26. September 2010.</ref> |
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!Jahr || Besitzer |
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| ''1698–1724:''|| Andreas Gottfried von Kirchbach |
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| ''1724–1766:''|| Hans Karl von Kirchbach |
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| ''1766–1800:''|| Heinrich Rudolf Vitzthum von Eckstädt |
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| ''1800–1815:''|| Kadner |
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| ''1815–1854:''|| Johann August Fischer |
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| ''1854–1892:''|| Rudolf von Fischer |
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| ''1892–1909:''|| Deutscher-Privatbeamten-Verein |
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| ''1909–1926:''|| Georg Steblein, bzw. dessen Witwe |
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| ''1926:''|| Otto Klaue |
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| ''1942–1942:''|| Herrmann Göbel |
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| ''1943–1945:''|| Volke |
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| ''weitere Namen:''|| Bauer, Ibert, Jens, Kran, Fritz Dotti<ref name="Fritz Wilhelm">{{Literatur |Autor=Fritz Wilhelm |Titel=Sie kämpften für ein besseres Deutschland-Aufzeichnungen über den antifaschistischen Widerstandskampf im Kreis Liebenwerda |Datum= |Seiten=123}}</ref><ref>Fritz Dotti wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet.</ref> |
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=== Vom Dreißigjährigen Krieg bis zu den Koalitionskriegen === |
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1608 wurde das Mühlengut aufgrund Verschuldung der Besitzer enteignet. 1614 wurde mit dem Neubau der Mühle aus der ehemaligen Schenke des Mühlengutes und dem Wirtschafts- und Wohngebäude ein Hufengut errichtet. In der Kirche zu Würdenhain ließ er sich einen Herrschaftsstuhl einrichten. Zum eigenen Schankgut erwarb er noch das Schankgut Würdenhain. Das Gut hatte damals eigene Winzer in Prieschka und [[Haida (Röderland)|Haida]]. Die Weinberge befanden sich in Haida. |
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Im Jahre 1618 brach nach dem [[Zweiter Prager Fenstersturz|Prager Fenstersturz]] der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] aus. Er brachte für die gesamte Region viel Elend und Plünderungen durchziehender Truppen. Aber auch die [[Pest]] forderte während dieser Zeit Opfer. Als im Jahre 1626 in Prieschka diese hochgradig ansteckende [[Infektionskrankheit]] ausbrach, starben in der Ortschaft zwanzig Menschen und damit etwa die Hälfte der Prieschkaer Einwohner. Im Januar 1637 bezogen die Scharen des schwedischen Generals [[Johan Banér]] ihr Winterquartier bis zum Frühsommer in [[Torgau]]. Dabei durchstreiften sie das angrenzende [[Elbe-Elster-Land|Elbe-Elster-Gebiet]], plünderten die Orte und setzten sie in Brand. Beim Einfall der Truppen in Prieschka gab es etwa zwanzig Tote und vier zerstörte Gehöfte. |
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Im Jahr 1692 gelangte das Prieschkaer Mühlengut durch Vererbung in den Besitz des Obristwachtmeisters ''Andreas Gottfried von Kirchbach''. Gleichzeitig erwarb er alle Ländereien der durch den Dreißigjährigen Krieg verwaisten Bauernhöfe. Im Jahre 1698 erhielt er die Ober- und Erbgerichte sowie die [[Schriftsässigkeit]] und es entstand das Erb- und Freigut mit dem dazugehörigen [[Gutsbezirk]]. Von Kirchbach vererbte das Gut 1724 seinem [[Verwandtschaftsbeziehung#Cousin und Cousine|Vetter]] [[Hans Carl von Kirchbach|Hans Karl von Kirchbach]]. Im Jahr 1766 gelangte es in den Besitz von ''Heinrich Rudolf [[Vitzthum (Adelsgeschlecht)|Vitzthum von Eckstädt]]'', der es bis 1800 behielt. |
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Und 1626 starben beim Ausbruch der [[Pest]] 20 Menschen, ungefähr die Hälfte der Einwohner Prieschkas. |
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Zu dieser Zeit waren die [[Koalitionskriege]] nach der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] bereits im vollen Gange und gingen auch an Prieschka nicht spurlos vorüber. Die Region hatte insbesondere im Vorfeld der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] im Herbst 1813 unter riesigen Truppenbewegungen zu leiden. Ende September nahmen die Korps der Generäle [[Leopold Wilhelm von Dobschütz|Dobschütz]] und [[Bogislav Friedrich Emanuel von Tauentzien|Tauentzien]] mit 30.000 Mann in Liebenwerda für zehn Tage Quartier. Vom 28. bis 30. September 1813 lagerte das Korps von [[Gebhard Leberecht von Blücher]] mit ebenfalls 30.000 Mann im unweit entfernten Elsterwerda. Die Einwohner von Prieschka mussten zwischen den Jahren 1806 und 1807 mehrmals französische Truppen einquartieren. Eine Überlieferung besagt, dass ein französischer Reiter auf den ''Breitenwiesen'', einem an der Schwarzen Elster gelegenen Flurstück zwischen Prieschka und Würdenhain, im Morast stecken geblieben und versunken sei.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Titel=Von unterirdischen Gängen und Schätzen. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1963 |Seiten=223 bis 226}}</ref> |
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Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] kamen im Jahr 1637 die Scharen des in [[Torgau]] lagernden schwedischen Generals Baner durch den Oppach gezogen. Beim Einfall der Truppen im Ort gab es ca. 20 Tote und 4 zerstörte Gehöfte. |
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=== Vom Wiener Kongress bis zur Auflösung des Prieschkaer Gutsbezirks === |
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1692 gelangte das Hufengut durch Vererbung in den Besitz des Obristwachtmeister ''Andreas Gottfried von Kirchbach''. Gleichzeitig erwarb er alle Ländereien der durch den Dreißigjährigen Krieg ausgestorbenen Bauernhöfe. 1698 erhielt er die Ober- und Erbgerichte, sowie die Schriftsässigkeit. Es entsteht das Erb- und Freigut und der [[Gutsbezirk]]. 1766 gelangt das Gut in den Besitz von ''Heinrich Rudolf Vitzthum von Eckstädt''. |
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Nach den Bestimmungen des [[Wiener Kongress]]es 1815 gelangte Prieschka schließlich vom [[Königreich Sachsen]] zum [[Regierungsbezirk Merseburg]] der preußischen [[Provinz Sachsen]] und es entstand 1816 der [[Landkreis Liebenwerda|Kreis Liebenwerda]], in dem ein großer Teil des Amtes Mühlberg, das [[Amt Liebenwerda]] sowie Teile des [[Amt Hayn|Amtes Großenhain]] aufgingen. |
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[[Datei:Mühle Prieschka 1909.jpg|mini|Prieschkaer Mühle um 1909]] |
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[[Datei:Gut Prieschka1a.jpg|mini|Das Prieschkaer Gut]] |
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Im Jahr 1833 wurde der Oppach, der in der Gegenwart nahezu vollständig entwaldet ist, zwecks [[Separation (Flurbereinigung)|Separation]] vermessen. Die Rechte der anliegenden Dörfer (mit Ausnahme von [[Saathain]]) zur Nutzung dieses Gebietes wie Hutung, Graserei, Fischerei, Entnahme von Raff- und Leseholz, Lehm, Sand oder Kies wurden durch Übertragung großer Flächen abgefunden. Dabei entstanden auch die neuen Gemeindegrenzen, die zum Teil schnurgerade verliefen.<ref name="Geschichte des Dorfes Würdenhain">{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Titel=Geschichte des Dorfes Würdenhain |Datum=1953 |Kommentar=Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes mit nachträglichen Ergänzungen von Ursula, Heinz und Matthias Lohse}}</ref> Durch die Teilung der Forstreviere erwarb das Prieschkaer Rittergut die Flurstücke Oppach und Kliebing. Damit vergrößerte es sich erheblich. Die Waldgebiete reichten bis zu den Orten Würdenhain, Saathain und [[Reichenhain (Röderland)|Reichenhain]] und grenzten an die Gemarkungen von [[Oschätzchen]] und [[Zobersdorf]]. Prieschka erhielt allein 276 [[Morgen (Einheit)|Morgen]], davon das Rittergut mit 59 Morgen. Wahrscheinlich erfolgten in dieser Zeit größere Abholzungen und die Urbarmachung für Äcker und Wiesen. Kurze Zeit später wurde 1849 die [[Niedere Gerichtsbarkeit|gutsherrliche Gerichtsbarkeit]] aufgehoben und im Jahr 1852 begannen nahe dem benachbarten Dorf [[Zeischa]] die ersten Bauarbeiten zur Regulierung der Schwarzen Elster, nachdem die preußische Provinzialregierung bereits seit 1817 versucht hatte, Pläne für dieses Vorhaben zu entwickeln. Der Fluss, der bis dahin aus zahlreichen [[Bach (Gewässer)|Fließen]] bestand, erhielt bis 1861 sein heutiges Bett und wurde mit Dämmen eingedeicht. Die Große Röder, die vorher in Würdenhain mündete, wurde in das alte Elsterbett (Alte Röder) geleitet und mündete bis zum Ersten Weltkrieg etwa sechshundert Meter nordöstlich der Prieschkaer Ortslage am Gänsewinkel in den neuen Flusslauf der Schwarzen Elster.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Die Elsterbrücke zwischen Haida und Würdenhain. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1964 |Seiten=108 bis 110}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.) |Hrsg=Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig |Titel=Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand |Verlag=Böhlau Verlag |Ort=Köln, Weimar, Wien |Datum=2005 |ISBN=3-412-10900-2 |Seiten=}}</ref><ref name="Matthies Röder 65">{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Wo die Röder mündet. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda für die Jahre 1965 und 1966 |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum= |Seiten=223 bis 225}}</ref> |
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Etwa zur selben Zeit begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung der Region um Prieschka. Den Ort selbst, in dem die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle blieb, betraf diese Entwicklung nur indirekt. Das Dorf lag abseits wichtiger Eisenbahnstrecken und Straßen. Der Fischfang in den Flüssen Röder und Schwarze Elster war infolge der zunehmenden Verunreinigung durch die neu entstandenen Industriebetriebe, wie das Zellstoffwerk in [[Gröditz]], weitgehend unmöglich geworden. Prieschkaer Einwohner fanden in den sich in der Folgezeit vergrößernden, verkehrsgünstig besser gelegenen Orten der Umgebung Arbeit. 1863 ließ der Rittergutsbesitzer und preußische Offizier Leutnant Rudolf Fischer eine Umwandlung des gesamten Gutes vornehmen. Er siedelte sich mit dem Gut, zu dem etwa 700 Morgen Land gehörten, nun etwa 500 Meter nördlich der Prieschkaer Ortslage an und ließ dort 1868 ein neues Herrenhaus errichten. Die alten an der Röder gelegenen Gebäude ließ er zum großen Teil abbrechen.<ref>{{Literatur |Autor=M. Karl Fitzkow |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Zwischen Röder und Neugraben. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1964 |Seiten=146 bis 158}}</ref> |
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=== Neuzeit === |
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Zwischen 1806 und 1807 quartierte der Ort mehrfach französische Truppen ein. |
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[[Datei:Dorfschule Prieschka 2012 c.jpg|mini|Die 1902 erbaute Prieschkaer Dorfschule]] |
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Durch die Teilung der Forstreviere 1833 erwarb das Gut die Flurstücke Oppach und Kliebing. Damit vergrößerte es sich erheblich. Die Waldgebiete reichten bis zu den Orten Würdenhain, [[Saathain]] und [[Reichenhain (Röderland)|Reichenhain]] und grenzten an die Gemarkungen von [[Oschätzchen]] und [[Zobersdorf]]. Prieschka erhielt allein 276 [[Morgen (Einheit)|Morgen]], davon 59 Morgen das Rittergut. Wahrscheinlich erfolgten in dieser Zeit größere Abholzungen und Urbarmachung für Äcker und Wiesen. |
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Die Prieschkaer Kinder besuchten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Dorfschule in Würdenhain. Die noch aus dem [[Spätmittelalter]] stammenden Strukturen hatten sich teilweise auch wegen der immer noch bestehenden Kirchspielgrenzen bis dahin erhalten. Im Jahre 1898 wurden die Kinder des Dorfes in Würdenhain ausgeschult. Zunächst wurde das alte Herrenhaus des Rittergutes an der Mühle, das die Gemeinde erworben hatte, als Schulhaus genutzt. Vier Jahre später wurde die Prieschkaer Schule erbaut. Am 17. August 1902 fand die Schulweihe, verbunden mit einem Kinderfest, statt. Darüber erschien ein Bericht im Liebenwerdaer Kreisblatt.<ref name="S E 1909">Albert Voegler: Rittergut und Mühle Prieschka in Die Schwarze Elster, Nr. 103, 1909</ref><ref name="Geschichte des Dorfes Würdenhain" /> |
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Im Jahr 1909 wurden dreihundert [[Morgen (Einheit)|Morgen]] des siebenhundert Morgen umfassenden Rittergutes parzelliert; der ''Deutsche Privat-Beamten-Verein'' verkaufte die Anteile. Die restlichen vierhundert Morgen erwarb der bisherige Gutsinspektor Georg Steblein (1855–1909), der allerdings noch im Februar desselben Jahres verstarb. Nach seinem Tod erbte es seine Ehefrau. 1926 kam das Rittergut in den Besitz von Otto Klaue. Kurze Zeit später, im Jahr 1928, wurde der Prieschkaer [[Gutsbezirk]] aufgelöst. Sämtliche Geschäfte des Dorfes übernahm von da an der Gemeindevorsteher.<ref name="S E 1909" /> |
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1849 wurde die gutsherrliche Gerichtsbarkeit aufgehoben. |
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Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurde die Mündung der Großen Röder im Zuge ihrer [[Flussbegradigung|Regulierung]] durch die ''Röderregulierungsgenossenschaft Saathain'' wieder nach [[Würdenhain]] verlegt. Da es der Alten Röder nun an Fließgeschwindigkeit fehlte, erhielt der Prieschkaer Mühlenbesitzer vom Regierungsbezirk eine Entschädigung von 30.000 Mark. Um den Mühlenbetrieb in Prieschka aufrechtzuerhalten, erfolgte der Einbau eines Ölmotors. Außerdem wurde die Mühle modernisiert.<ref name="Elsterbrücke">{{Literatur |Autor=Rudolf Matthies |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=Die Elsterbrücke zwischen Haida und Würdenhain. |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1964 |Seiten=108–110}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Wilfried Höntzsch |Hrsg=Heimatverein Elsterwerda und Umgebung e. V./Heimatverein zur Erforschung der sächsischen Stahlwerke-Gröditzer Stahlwerke GmbH |Titel=Die Große Röder – eine Lebensader unserer Region in 250 Jahre Floßkanal Grödel-Elsterwerda 1748-1998 |Ort=Lampertswalde |Datum=1997}}</ref> |
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1902 wurde die Prieschkaer Schule erbaut. Am 17. August 1902 fand eine „Schulweihe", verbunden mit einen Kinderfest statt. Ein Bericht dazu erschien im Liebenwerdaer Kreisblatt. |
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=== Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart === |
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1909 wurden 300 Morgen des Rittergutes parzelliert und der Privat-Beamten-Verein verkauft die Anteile. 400 Morgen erwarb der bisherige Gutsinspektor Georg Steblein. Nach dessen Tod im Frühjahr 1909 wurde die Witwe Stebleins Besitzerin des Gutes. 1926 wurde Otto Klaue Rittergutsbesitzer, 1928 wurde der Gutsbezirk aufgelöst. Sämtliche Geschäfte des Dorfes übernimmt der Gemeindevorsteher. |
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Als am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] am 22. April 1945 die [[Rote Armee]] den Ort erreichte, starben bei Schießereien neun Einwohner und sieben Soldaten. |
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[[Datei:Feuerwehr Prieschka.jpg|mini|Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr in Prieschka]] |
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[[Datei:Sport und Spielplatz Prieschka.jpg|mini|Prieschkaer Sport- und Spielplatz mit Freilichtbühne]] |
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Bereits im Herbst 1945 begann im Kreis Bad Liebenwerda die [[Bodenreform in Deutschland#Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945|Bodenreform]]. Dabei erfolgte gemäß der Bodenreformverordnung (BRVO) die Enteignung und Aufteilung von privatem und staatlichem Großgrundbesitz über 100 Hektar mit allen Gebäuden, lebendem und totem Inventar sowie anderem landwirtschaftlichen Vermögen. Unter Einspruch des Rittergutsbesitzers Fritz Dotti wegen der relativ geringen Überschreitung der festgelegten Obergrenze teilte man im Kreis laut Protokoll der Kreisverwaltung am 11. Oktober 1945 zuerst die 116 Hektar umfassenden Flächen in Prieschka auf. Bis zum 1. März des folgenden Jahres waren im Kreis insgesamt 9580 Hektar enteignet und verteilt.<ref>{{Literatur |Autor=Torsten Lehmann |Hrsg=Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde e. V. Bad Liebenwerda |Titel=Die Durchführung der Bodenreform im Altkreis Liebenwerda |Sammelwerk=Heimatkalender für den Altkreis Bad Liebenwerda, das Mückenberger Ländchen, Ortrand am Schraden und Uebigau-Falkenberg |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1997 |Seiten=101}}</ref><ref name="Fritz Wilhelm" /> |
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In der im Oktober 1949 gegründeten [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] gehörte Prieschka zunächst zum 1952 aufgelösten [[Land (Deutschland)|Land]] [[Sachsen-Anhalt]]. Nach der Gründung der [[Bezirk (DDR)|Bezirke]] gehörte die Ortschaft bis zur [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 zum [[Bezirk Cottbus]]. |
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Als am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] am 22. April 1945 die [[Rote Armee]] den Ort erreichte, starben bei Schießereien neun Einwohner und sieben Soldaten. |
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Im Jahr 1961 erfolgte in Prieschka die Gründung der [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] ''Elstergrund'', die 1964 in ein [[Volkseigenes Gut]] umgewandelt wurde. Außerdem nahm man Verbesserungen der Infrastruktur im Dorf vor. Das [[Feuerwehrhaus]] wurde von 1965 bis 1966 errichtet und ein Jahr darauf weihte man eine Konsum-Verkaufsstelle ein. Kurz vor der [[Wende (DDR)|Wende]] begann in Prieschka der Bau einer zentralen Trinkwasserversorgung, dem 1993 der Straßenausbau und ein neues Abwasserkanalnetz folgten. |
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Von 1965 bis 1966 wurde ein Feuerwehrdepot gebaut und 1967 eine [[Konsum]]-Verkaufsstelle nach zweimonatiger Bauzeit eingeweiht. |
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Prieschka gehörte bis zur [[Kreisreform Brandenburg 1993|Kreisgebietsreform in Brandenburg]] im Jahre 1993 zum [[Kreis Bad Liebenwerda|Landkreis Bad Liebenwerda]], der am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen [[Kreis Herzberg|Herzberg]] und [[Kreis Finsterwalde|Finsterwalde]] in den [[Landkreis Elbe-Elster]] einging. Am selben Tag wurde die Gemeinde zusammen mit den Orten [[Dobra (Bad Liebenwerda)|Dobra]], [[Kosilenzien]], [[Kröbeln]], [[Lausitz (Bad Liebenwerda)|Lausitz]], [[Maasdorf (Bad Liebenwerda)|Maasdorf]], [[Möglenz]], [[Neuburxdorf]], [[Oschätzchen]], [[Thalberg (Bad Liebenwerda)|Thalberg]], [[Theisa]], [[Zeischa]] und [[Zobersdorf]] in die Stadt Bad Liebenwerda eingemeindet.<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg">Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg ([http://www.statistik.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Beitrag19.4_Landkreis62_HistorischesGemeindeverzeichnis2005.pdf Online als PDF-Datei]), abgerufen am 26. September 2010</ref> |
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=== Weitere historische Daten === |
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* 1835 <ref>„Die Schwarze Elster" 1985, Nr. 19 , S. 8–10 (Dessen Quelle für die statistischen Angaben ist eine 1837 erschienene Schrift von Carl von Lichtenberg „Die Chronik der Stadt Liebenwerda" </ref> Prieschka besitzt 33 Wohnhäuser, 177 Einwohner, 31 Pferde, 238 Rindvieh, 8 Ziegen und 65 Schweine. |
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* 1953 hat der Ort 502 Einwohner. |
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* Hier sind weitere Daten zu finden: [[Oppach (Landschaft)]], [[Schloss Würdenhain]], [[Würdenhain]] |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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1835 zählte das Dorf 33 Wohnhäuser mit 177 Einwohnern. Es wurden 31 Pferde, 238 Stück Rindvieh, 8 Ziegen und 65 Schweine gezählt.<ref>{{Literatur |Titel=„Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“ |Nummer=596 |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1985 |Seiten=8–10}}</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl Prieschkas durch den Zuzug von Vertriebenen im Jahre 1946 bis auf 533. Sie erreichte damit ihren Höchststand. Bis 2016 sank die Zahl auf 286.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.badliebenwerda.de/wp-content/uploads/2019/01/aktuelle_bvzahlen.pdf |titel=Bevölkerungszahlen der Stadt Bad Liebenwerda und Stadtteilen |format=PDF |hrsg=Michael Ziehlke |datum=2019-01-10 |abruf=2020-01-24}}</ref> |
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:1698–1724: Andreas Gottfried von Kirchbach (Er wurde in der Würdenhainer Kirche beigesetzt im Mittelgang vorn vor den Hauckeschen Grüften). |
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:1724–1766: Hans Karl von Kirchbach |
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:1766–1800: Ditzthum von Eckstädt und dessen Frau |
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:1800–1815: Kadner |
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:1815–1854: Fischer |
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:1854–1892: Rudolf von Fischer |
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:1892–1909: Deutscher-Privatbeamten-Verein |
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:1909–1926: Georg Steblein, bzw. dessen Witwe |
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:1926: Otto Klaue |
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:1942–1942: Herrmann Göbel |
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:1943–1945: Volke |
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:weitere Namen: Bauer, Ibert, Jens, Kran |
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[[Datei:Bevölkerungsentwicklung von Prieschka.png|mini|Bevölkerungsentwicklung von Prieschka seit 1875]] |
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Quellen: <ref>Chronik der Stadt Liebenwerda,2007, S. 266/267-Geschichte Prieschkas von Rene Lindner</ref> <ref>[[M. Karl Fitzkow]] ''Zur älteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes-Heft 2'' 1961</ref> <ref> http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~ml6/public/dorfchron.html Chronik des Dorfes Würdenhain von Rudolf Matthies</ref> <ref>http://www.badliebenwerda.de/prieschka </ref> |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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|+Einwohnerentwicklung von Prieschka seit 1875<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg" /> |
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* Ein 1827 erbautes Fachwerkhaus, welches als ''Hochbauliches Denkmal'' zählt. |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1875 || 200 |
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|- |
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| 1890 || 220 |
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|- |
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| 1910 || 300 |
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|- |
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| 1925 || 335 |
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|- |
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| 1933 || 375 |
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| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" | |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1939 || 401 |
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|- |
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| 1946 || 533 |
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|- |
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| 1950 || 523 |
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|- |
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| 1964 || 426 |
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|- |
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| 1971 || 461 |
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|} |
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| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" | |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1981 || 453 |
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|- |
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| 1985 || 458 |
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|- |
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| 1989 || 427 |
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|- |
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| 1990 || 412 |
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|- |
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| 1991 || 412 |
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|} |
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| style="vertical-align:top; white-space:nowrap;" | |
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{| class="wikitable" style="text-align:right" |
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! Jahr !! Einwohner |
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|- |
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| 1992 || 408 |
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|- |
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| 2005 || 357 |
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|- |
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| 2009 || 330 |
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|- |
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| 2016 || 286 |
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| 2019 || 305 |
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== Politik == |
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* Das 1520 erbaute Mühlengut. |
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[[Datei:Dorfsiegel Prieschka 2.jpg|mini|hochkant|Altes Dorfsiegel von Prieschka]] |
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:Eine Mühle soll es bereits vor diesem Datum in Prieschka gegeben haben. 1525 gehörte das Mühlengut einer Familie von Schleinitz. Später war wahrscheinlich Bernhard von Rotschitz Besitzer des Gutes. Es folgten ein Herr von Köckeritz und die Maltizischen Erben, welche die Mühle 1608 an den Landesherren Christian II. abgeben mussten, da die Mühle und Schenke gänzlich verschuldet und verkommen waren. Aus der Schenke wurde ein Forsthaus gemacht und den Forst- und Wildmeister Friedrich Sieber gegeben und später erblich zugeeignet. Die Mühle wurde als Kammergut vom Amt Liebenwerda verwaltet. 1614 wurde die Mühle neu erbaut, der vorhandene Mühlgraben am Dorfausgang rechts, vom Mühlenwohngebäude bis Teichgrabenmündung ausgebaut und der Straßendurchlass zur Mühle erweitert. Um den Wasserstand des Mühlgrabens auf der erforderlichen Höhe zu halten, war in der Nähe der jetzigen Teichgrabenmündung in die Röder ein Stauwehr eingebaut. Die neu erbaute Mühle überlebte den dreißigjährigen Krieg, brannte aber 1654 über Nacht durch Brandstiftung völlig nieder. Von 1914 bis 1916 wird die Mühle modernisiert und ein Ölmotor eingebaut. In den Jahren des zweiten Weltkrieges wurde der Mühlenbetrieb, aufgrund Ölmangels, auf Elektroenergie umgestellt. |
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=== Ortsteilvertretung === |
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:Erhart Schiffner war der letzte Müller in Prieschka. Er arbeitete dort von 1971 bis 1991. Mit der Wiedervereinigung und der [[Reprivatisierung]] des Gutes 1991 wurde der Mühlbetrieb eingestellt. |
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Seit der Eingemeindung des Dorfes nach Bad Liebenwerda 1993 ist Prieschka ein Ortsteil der Kurstadt. Vertreten wird Prieschka nach der Hauptsatzung der Stadt durch den [[Ortsvorsteher]] und einen [[Ortsbeirat]]. |
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Ortsvorsteher ist gegenwärtig<ref>Stand: 2015</ref> Sandro Lindner, der Ortsbeirat ist Björn Küster und Janin Weser.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badliebenwerda.de/Sites/obr_obgm.asp |hrsg=Stadt Bad Liebenwerda |titel=Auflistung der Ortsvorsteher und Ortsbeiräte der Stadt Bad Liebenwerda auf der Ortshomepage |zugriff=2010-08-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121128015448/http://www.badliebenwerda.de/Sites/obr_obgm.asp |archiv-datum=2012-11-28}}</ref> |
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* Der Glockenturm |
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:Im Jahre 1929 stifteten die Brüder Georg und Julius Müller aus Leipzig, deren Eltern einst die Wassermühle an der Röder besessen hatten, zur Erinnerung an ihrem Geburtsort 5000 Mark. Diese sollten zur Anschaffung von zwei Glocken und zum Bau des dazugehörigen Turmes benutzt werden. |
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:Am 16. Oktober 1929 erfolgte die feierliche Einweihung des Klinkerbaues, an dieser sich alle Einwohner und sämtliche Vereine beteiligten. Geweiht wurden die Glocken durch den [[Prösen]]er Pfarrer, da der Würdenhainer Pfarrer Buchholz, wegen vorangegangener Streitigkeiten zwischen dem Pfarramt und Prieschka um die zweite Glocke, eine Weihe ablehnte. Die beiden Stifter wurden zu Ehrenbürgern des Ortes ernannt. |
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:Am Morgen des 20. Februar 1942 wurden die beiden Glocken von Julius Jost und seinem Enkel zum letzten mal geläutet, bevor diese auf staatliche Anordnung zur Einschmelzung gebracht wurden. |
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:Durch zahlreiche Spenden aus der Gemeinde und Einnahmen aus Veranstaltungen des Männerchores konnten am Weihnachtstag 1953 zwei neue Glocken durch Pfarrer Vogel eingeweiht werden. Die Stahlglocken fertigte die Firma Gebrüder Schilling aus [[Apolda]] an. |
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:Die große Glocke wiegt 480 kg und trägt die Inschrift: ''Hart ist die Zeit – Herr steh uns bei mach uns frei''. |
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:Die kleinere Glocke hat ein Gewicht von 360 kg und trägt den Bibelspruch: ''Der Herr gibt deinen Grenzen Frieden''. |
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:Die Glocken ertönen an jedem Wochenende (Sonnabend, Sommer: 18 Uhr; Winter: 17 Uhr) und vor jedem Feiertag, bei dem Tod eines Gemeindemitgliedes und das Geläut begleitet die Verstorbenen zur letzten Ruhe. 1994 stellten die Stadtverordneten Ingeborg Angermann und Peter Weck ihr Sitzungsgeld zur Verfügung, damit die Tradition des Glockenläutens nicht eingestellt wurde, was wegen Geldmangels drohte. |
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=== Wappen und Siegel === |
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Der heutige Ortsteil Prieschka führt kein eigenes Wappen. Allerdings ist von Prieschka ein altes Dorfsiegel erhalten geblieben, das wie die meisten der wenigen bekannten Dorfsiegel des [[Landkreis Bad Liebenwerda|Altkreises Bad Liebenwerda]] vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand. In der Mitte des Siegels befindet sich eine Figur, die man als Frauengestalt oder Sämann deuten kann, welche in der rechten Hand einen Gegenstand hält. Über deren Haupt ist eine Wolke angedeutet. In der Umschrift des hochovalen Siegels befindet sich der Ortsname Prieschka.<ref>{{Literatur |Autor=M. Karl Fitzkow |Hrsg=Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda |Titel=„Die älteren Siegel unserer Städte und Dörfer.“ |Sammelwerk=Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda |Verlag=Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=1962 |Seiten=95 bis 102}}</ref> |
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Jährliche Höhepunkte des Ortes sind das Sommerfest mit Volleyballturnier sowie das Kinder- und Dorffest. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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== Fußnoten == |
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[[Datei:Glockenturm Prieschka 2013 basihp.jpg|mini|hochkant=1|Glockenturm]] |
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<references/> |
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=== Freizeit und Tourismus === |
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Mehrere befestigte Radwege entlang der Schwarzen Elster verbinden Prieschka mit den Sehenswürdigkeiten des Umlandes und dem [[Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft]]. Mit der [[Tour Brandenburg]] führt der mit 1111 Kilometern längste Radfernweg Deutschlands am Dorf vorbei. Weitere Radrouten sind der [[Fürst-Pückler-Radweg]], der unter dem Motto ''500 Kilometer durch die Zeit'' in die Projektliste der [[Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land|Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land]] aufgenommen wurde und der 108 Kilometer lange [[Schwarze-Elster-Radweg]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.magicmaps.de/produktinfo/touren/deutschland/berlinbrandenburg/rad-und-inlinetouren/schwarze-elster-radweg.html |wayback=20100727204431 |text=Der Schwarze-Elster-Radweg auf magicmaps |archiv-bot=2022-12-29 10:32:31 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 26. September 2010</ref> An der Elsterbrücke am Flusskilometer 64,5 befindet sich eine Bootsanlegestelle für den in jüngerer Zeit aufkommenden Gewässertourismus. Das ''[[Waldbad Zeischa]]'', wo sich auch ein Campingplatz mit 137 Stellplätzen und Mietbungalows befindet, liegt etwa drei Kilometer nordöstlich der Prieschkaer Ortslage.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.campingland-brandenburg.de/S2-Campingplatz-Waldbad-Zeisch.camping_s2.0.html |wayback=20100823124015 |text=Campingplatz Waldbad Zeischa auf www.campingland-brandenburg.de}}, abgerufen am 26. September 2010</ref><ref>[http://www.campingplatz-waldbad-zeischa.de/index.php?action2=Mietbungalow&root=002 Homepage des Campingplatzes Waldbad Zeischa], abgerufen am 26. September 2010</ref> |
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Jährliche Höhepunkte des Ortes sind das Frühlingsfest in der Behindertenwohnstätte ''pro civitate'', die Maibaum-Aufstellung und das Kinder- und Dorffest. Aktive Vereine sind der [[Feuerwehrverein]] Prieschka e. V. sowie der örtliche Jugendclub. |
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=== Bauwerke === |
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In Prieschka befinden sich zwei Bauwerke, die in der Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster aufgenommen wurden, ein 1827 erbautes [[Fachwerkhaus Dorfstraße 62 Prieschka|Fachwerkhaus in der Dorfstraße 62]] und der [[Glockenturm Prieschka|Prieschkaer Glockenturm]] an der Einmündung der Würdenhain Straße in die Dorfstraße, der 1929 zum großen Teil von den im Prieschka geborenen Brüdern Georg und Julius Müller aus [[Leipzig]] gestiftet wurde. Sie spendeten 5000 Mark für die Anschaffung zweier Glocken und wurden daraufhin zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.badliebenwerda.de/prieschka/chronik/glockenturm_d.htm | archive-is=20120722152101 | text=Der Glockenturm}}, abgerufen am 26. September 2010</ref><ref>{{Quelle Denkmalliste Brandenburg|EE}}, abgerufen am 25. Februar 2012</ref> |
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[[Datei:DorfPrieschka.JPG|mini|Dorfstraße mit dem Gebäude der einstigen Gaststätte „Zum Elstergrund“]] |
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[[Datei:Prieschka Friedhof SJ John Eda 2024-03-24 IMG 9469.jpg|mini|Eingangsportal des Friedhofs]] |
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Eine lange Geschichte hatte die [[Wassermühle Prieschka|Prieschkaer Mühle]] am Ortsausgang in Richtung Waldbad [[Zeischa]]. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts soll es an dieser Stelle ein Mühlengut an einem dort entlangführenden Lauf der Schwarzen Elster gegeben haben, das zunächst dem [[Mark Meißen|meißnischen Adelsgeschlecht]] [[Schleinitz (Adelsgeschlecht)|''von Schleinitz'']] gehörte. Nachdem die Mühle zu [[Deutsche Demokratische Republik|DDR-Zeiten]] zur Herstellung von Mischfutter für die Rinder- und Schweinemast umgerüstet wurde, ruhte der Mühlenbetrieb seit der Reprivatisierung kurz nach der [[Wende (DDR)|Wende]].<ref>Albert Voegler: „Rittergut und Mühle Prieschka“ in „Die Schwarze Elster“, Nr. 103, 1909</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Manfred Woitzik]] |Hrsg=Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster |Titel=„Wer zuerst kommt - mahlt zuerst“ eine Kulturgeschichte der Mühlen im Landkreis Elbe-Elster |Ort=Herzberg |Datum= |Seiten=132 bis 133}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Rene Lindner |Hrsg=Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e. V. |Titel=„Ortsteil Prieschka“ in „Chronik der Stadt Liebenwerda“. |Verlag=Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen |Ort=Bad Liebenwerda |Datum=2007 |ISBN=3-7245-1420-4 |Seiten=266/267}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.badliebenwerda.de/prieschka/chronik/muehle_d.htm | archive-is=20120728102037 | text=Die Mühle}}, abgerufen am 26. September 2010</ref> Im Jahre 2013 wurde sie schließlich abgerissen. |
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Ein weiteres, das Prieschkaer Ortsbild prägendes Gebäude war die einstige Gaststätte ''Zum Elstergrund'', die sich gegenüber dem 1902 errichteten roten Backsteinbau der ehemaligen Prieschkaer Schule befand. Bereits 1768 hatte der Landwirt Funke am selben Standort den Gasthof ''Zum goldenen Hirsch'' errichtet. Nachdem der Gasthof und weitere Gebäude des Schankgutes 1839 völlig niedergebrannt waren, erfolgte 1841 der Neubau und der Gasthof erhielt seinen heutigen Namen. An der linken Seite des Gasthauses wurde 1929 ein flaches Gebäude angebaut. Ab 1967 war die Gaststätte im Besitz der [[Konsumgenossenschaft]], die dort auch eine Verkaufsstelle einrichtete. Der Gaststättenbetrieb wurde nach der Wende aufgegeben;<ref>{{Webarchiv|text=Der Prieschkaer Gasthof auf der Ortshomepage |url=http://www.badliebenwerda.de/prieschka/chronik/gasthof_d.htm |wayback=20121130095846}}, abgerufen am 26. September 2010</ref> das ungenutzte Gebäude wurde 2022 abgerissen. |
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Das Eingangsportal des Prieschkaer Friedhofs in der Reichenhainer Straße wurde in Form eines Heldentors gestaltet. In den Säulen des am 7. Juni 1925 eingeweihten Kriegerdenkmals<ref>„Die Schwarze Elster“, Nr. 299/300, Mai/Juni 1925</ref> befinden sich Tafeln mit fünfzehn Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner. Zum Gedenken der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen oder Vermissten befinden sich am Eingang der Trauerhalle links und rechts Tafeln mit insgesamt fünfzig Namen.<ref>[http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/prieschka_wk1_brb.htm Onlineprojekt Gefallenendenkmäler], abgerufen am 26. September 2010</ref> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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[[Datei:WohnPrieschka.jpg|mini|hochkant=1.2|Wohn- und Pflegestätte „Haus Prieschka“]] |
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In Prieschka sind einige mittelständische Unternehmen ansässig, wie der Steinmetzbetrieb Bötig,<ref>[http://www.naturstein-boetig.de/ Internetauftritt des Steinmetzbetrieb Bötig], abgerufen am 26. September 2010</ref> der Elektroinstallateurbetrieb Schmidt oder die ''Osterhuber Agrar GmbH'', die seit 1991 das Prieschkaer Gut bewirtschaftet.<ref name="Rittergut" /> Seit 2004 befindet sich dort mit dem ''Haus Prieschka'' eine behindertengerechte Wohn- und Pflegestätte der Unternehmensgruppe ''pro civitate'', die vierzig Personen Platz bietet.<ref>[http://www.procivitate.de/de/index.php?prieschka_leistungen Die Behinderten-Wohnstätte „Haus Prieschka“ auf der Homepage der Unternehmensgruppe „pro civitate“], abgerufen am 26. September 2010</ref> Im Ort befindet sich eine [[Tierarzt]]-Praxis für Groß- und Kleintiere. Die dem Dorf am nächsten gelegenen Gewerbegebiete befinden sich in [[Haida (Röderland)|Haida]], [[Bad Liebenwerda]] und [[Elsterwerda]]. |
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Im Ort zweigt die [[Liste der Landesstraßen in Brandenburg#L 593|Landesstraße 593]] von der [[Liste der Landesstraßen in Brandenburg#L 59|Landesstraße 59]] in Richtung Waldbad Zeischa und [[Bundesstraße 101]] ab. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind [[Bahnhof Elsterwerda-Biehla|Elsterwerda-Biehla]] und Bad Liebenwerda an der [[Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster]] und der [[Bahnhof Elsterwerda]] an den Bahnstrecken [[Bahnstrecke Berlin–Dresden|Berlin–Dresden]] und [[Bahnstrecke Riesa–Elsterwerda|Riesa–Elsterwerda]]. |
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In Prieschka erscheint als regionale [[Tageszeitung]] die [[Lausitzer Rundschau]]. Sie wird im Elbe-Elster-Kreis als ''Elbe-Elster-Rundschau'' herausgegeben und hat insgesamt eine Auflage von etwa 99.000 Exemplaren. Die kostenlosen Anzeigenblätter ''Wochenkurier'' und ''SonntagsWochenBlatt'' erscheinen wöchentlich. Die Stadt Bad Liebenwerda gibt monatlich das Amtsblatt ''Der Stadtschreiber'' heraus; der ''Kreisanzeiger'' des Landkreises Elbe-Elster erscheint nach Bedarf. Des Weiteren erscheint seit 2016 sechsmal jährlich das örtliche Informationsblatt ''Der Hammer'' in Prieschka, welches die Einwohner über Neuigkeiten und Veranstaltungen im Ort informiert.<ref>[https://prieschka.badliebenwerda.de/der-hammer/ Der Hammer], auf prieschka.badliebenwerda.de</ref> Das Blatt entstand mit dem Hintergrund, dass es im Ort einst Tradition war, Informationen und Mitteilungen auf einem Holzbrett geheftet von Haushalt zu Haushalt zu verbreiten, in dem dieses von Haus zu Haus gereicht und der ''Hammer'' genannt wurde.<ref>[http://prieschka.badliebenwerda.de/der-hammer/ Der Hammer] auf der örtlichen Homepage, abgerufen am 17. April 2018.</ref> |
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== Bildung == |
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Die Kinder des Ortsteils werden gegenwärtig in Bad Liebenwerda eingeschult. Das dortige Grundschulzentrum ''[[Herrmann Robert Reiss|Robert Reiss]]'' mit dem Status einer [[Ganztagsschule]] entstand im August 2006 durch den Zusammenschluss der Grundschulen in Bad Liebenwerda, [[Neuburxdorf]] und [[Zobersdorf]], wo bis zu diesem Zeitpunkt auch die Prieschkaer Kinder eingeschult wurden.<ref>{{Webarchiv | url=http://gsz.badliebenwerda.de/schulchronik.asp | wayback=20111112080356 | text=Schulhomepage des Grundschulzentrums ''Robert Reiss.''}} abgerufen am 26. September 2010.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=gesamtdossier&schuljahr=2006&schulnr=105788&type=98&cHash=4ed020b061 | archive-is=20120729044723 | text=Schulporträt des Grundschulzentrums ''Robert Reiss.''}} abgerufen am 26. September 2010.</ref> |
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Des Weiteren gibt es in Bad Liebenwerda eine [[Oberschule (Brandenburg)|Oberschule]]. Eine Förderschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt ''Geistige Entwicklung'' befindet sich im benachbarten Ortsteil [[Oschätzchen]]. Die [[Volkshochschule|Kreisvolkshochschule]] ''Elbe-Elster'' bietet in ihrer Bad Liebenwerdaer Regionalstelle Kurse und andere Weiterbildungsmöglichkeiten an. Die [[Musikschule|Kreismusikschule]] [[Gebrüder Graun]] hat in der Stadt eine Außenstelle. Außerdem gibt es dort eine [[Stadtbibliothek]], die neben den üblichen Ausleihmöglichkeiten von gegenwärtig etwa 20.300 Medien, Bibliotheksführungen, literarische Veranstaltungen und Schriftstellerlesungen anbietet.<ref>{{Webarchiv|text=Die Stadtbibliothek von Bad Liebenwerda auf der Ortshomepage |url=http://www.badliebenwerda.de/Sites/bildung/index.htm |wayback=20080507065057}}, abgerufen am 26. September 2010</ref> |
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Ein [[Elsterschloss-Gymnasium|Gymnasium]] sowie weitere Bildungseinrichtungen befinden sich in der etwa zehn Kilometer östlich von Prieschka gelegenen Stadt [[Elsterwerda]]. |
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== Persönlichkeiten == |
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Der [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsische]] Kapellmeister und Komponist [[Friedrich Christoph Gestewitz]] wurde am 3. November 1753 in Prieschka geboren. Er starb am 1. August 1805 in [[Dresden]]. |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor=Rene Lindner |
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|Hrsg=Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e. V. |
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|Titel=Ortsteil Prieschka in Chronik der Stadt Liebenwerda. |
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|Verlag=Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen |
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|Ort=Bad Liebenwerda |
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|Datum=2007 |
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|ISBN=3-7245-1420-4 |
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|Seiten=266/267}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=[[Karl Fitzkow|Matthäus Karl Fitzkow]] |
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|Hrsg=Kreismuseum Bad Liebenwerda |
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|Titel=Zur älteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes |
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|Ort=Bad Liebenwerda |
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|Datum=1961}} |
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* [[Rudolf Matthies]]: [http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~ml6/public/dorfchron.html ''Chronik des Dorfes Würdenhain.''] |
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*{{Literatur |
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|Autor=[[Matthias Donath]] |
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|Titel=Schlösser zwischen Elbe und Elster |
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|Ort=Meißen |
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|Datum=2007 |
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|Seiten=85}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [http://www.badliebenwerda.de/prieschka Seite über Prieschka auf der Homepage von Bad Liebenwerda] |
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* [https://prieschka.de/ Homepage des Ortsteils Prieschka] |
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* [https://prieschka.de/der-hammer/ Der Hammer], Informationsblatt für Prieschka |
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{{Navigationsleiste Stadtteile von Bad Liebenwerda}} |
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Elbe-Elster)]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Elbe-Elster]] |
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[[Kategorie:Ort an der Schwarzen Elster]] |
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[[Kategorie:Geographie (Bad Liebenwerda)]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1325]] |
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[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1993]] |
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{{Exzellent|13. Oktober 2010|80084218}} |
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[[Kategorie:Ortsteil in Brandenburg]] |
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[[Kategorie:Bad Liebenwerda]] |
Aktuelle Version vom 12. Februar 2025, 18:56 Uhr
Prieschka Stadt Bad Liebenwerda
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Koordinaten: | 51° 29′ N, 13° 26′ O |
Höhe: | 90 m |
Einwohner: | 305 (27. Nov. 2019) |
Eingemeindung: | 6. Dezember 1993 |
Postleitzahl: | 04924 |
Vorwahl: | 035341 |
![]() Lage von Prieschka in Bad Liebenwerda
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Prieschka ist ein Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Die gegenwärtig 300 Einwohner zählende Ortschaft geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel im heutigen Kernbereich des Dorfes befand. Das Dorf wurde urkundlich 1325 erstmals als Prischka erwähnt. Es gehörte zur Herrschaft Würdenhain, die 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen aufgelöst wurde.
Um 1520 entstand an der Schwarzen Elster ein Mühlengut, aus dem 1698 das Prieschkaer Erb- und Freigut mit dem dazugehörigen Gutsbezirk hervorging. An der Dorfstraße wurde 1929 ein heute denkmalgeschützter Glockenturm aus roten Klinkern mit Hilfe von Spendengeldern zweier Brüder aus Leipzig zur Erinnerung an ihren Geburtsort Prieschka errichtet. Im Verlauf der Kreisgebietsreform in Brandenburg wurde der Ort am 6. Dezember 1993 nach Bad Liebenwerda eingemeindet.[1]
Nordöstlich der Ortslage erstreckt sich als Teil des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft das etwa 80 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Alte Röder bei Prieschka, das unter anderem der Erhaltung und Entwicklung des dort bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nachgewiesenen Elbebibers dient.
Geografie
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Geografie und Naturraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort befindet sich linksseitig an der Einmündung der Großen Röder in die Schwarze Elster im Breslau-Magdeburger Urstromtal, das wenige Kilometer östlich in der Niederung des Schradens zwischen Elsterwerda und Merzdorf mit sieben Kilometer Breite seine engste Stelle erreicht und dann nach Nordwesten schwenkt.
Umgeben ist Prieschka vom etwa 6011 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet Elsteraue, das in drei ökologische Raumeinheiten aufgeteilt ist, wobei das Teilgebiet Elsteraue II Prieschka einschließt. Einer der Schutzzwecke des Landschaftsschutzgebietes ist die Erhaltung des Gebietes wegen seiner besonderen Bedeutung für die naturnahe Erholung im Bereich der Kurstadt Bad Liebenwerda, die etwa fünf Kilometer nördlich des Dorfes liegt.[2]
Als Teil des 484 Quadratkilometer umfassenden Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft erstreckt sich nordöstlich der Ortslage das etwa 80 Hektar große Naturschutzgebiet Alte Röder bei Prieschka. Sein Schutzzweck ist unter anderem die Erhaltung und Entwicklung dieses Gebietes als Lebensraum des Elbebibers und anderer existenzbedrohter Tierarten. Die 1981 unter Naturschutz gestellte Röderniederung beherbergt eines der beständigsten Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Elbebibers. Bereits für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist dort das Vorkommen der seltenen Unterart des Europäischen Bibers bekannt; im Jahr 2002 betrug der Gesamtweltbestand 6000 Tiere.[3][4][5]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit seinem humiden Klima liegt Prieschka in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar. Die nächsten Wetterstationen befinden sich in Richtung Nordosten in Doberlug-Kirchhain, westlich in Torgau und südlich in Oschatz.
Der Monat mit den geringsten Niederschlägen ist der Februar, der niederschlagsreichste der Juli. Die mittlere jährliche Lufttemperatur beträgt an der etwa 20 Kilometer nordöstlich gelegenen Wetterstation Doberlug-Kirchhain 8,5 °C. Der Unterschied zwischen dem kältesten Monat Januar und dem wärmsten Monat Juli beträgt 18,4 °C.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsname und erste urkundliche Erwähnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1325 als Prischka. Weitere Formen des Ortsnamens waren:
- 1408 Prischka
- 1443 Brissigk
- 1463 Brißk
- 1484 Prischk
- 1486 Brissig
- 1540 Brischk
- 1550 Prischka
- 1577 Brischkaw
- 1675 Prischke, Pritschke, Prißke
Die Namensformen von 1325 und 1408 sind durch spätere Abschriften überliefert.[7] Sie zeigen Schreibgewohnheiten aus dem 16. Jahrhundert. Am wahrscheinlichsten ist eine Ableitung der Ortsnamen aus dem altsorbischen Brež(e)k (Ort am Ufer), vielleicht auch Brežky oder obersorbisch brjóh, niedersorbisch brjog (Rand, Ufer), polnisch brzeg und Brezky (kleine Birken, Birkenwäldchen).[8]
Frühgeschichte
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Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Prieschka stammen aus der mittleren Steinzeit. Auch aus der später folgenden Bronzezeit wurden auf der Feldflur des Ortes Siedlungsspuren gefunden. Außerdem befindet sich dort ein germanischer Friedhof aus der Zeit des 3. und 4. Jahrhunderts, von dem einige Gräber in den Jahren 1907 und 1928 sachgemäß freigelegt werden konnten. Die in Prieschka gefundenen Brandgrubengräber werden dem Stamm der Burgunden zugeschrieben. Bei den Funden handelt es sich neben Tongefäßen unter anderem um Lanzen- und Pfeilspitzen, Äxte, Messer sowie Schwerter, Sporen und Eimerhenkel. Sie gelangten zum größten Teil in das Berliner Staatsmuseum, das Hallenser Landesmuseum für Vorgeschichte und in das Bad Liebenwerdaer Kreismuseum.[9][10]
Von der Entstehung der Ortschaft bis zur Reformation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gründung des Ortes geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich inmitten eines Waldes auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel befand. Das Dorf hatte eine typische Hufeisenform, die auch als Rundweiler bezeichnet wird.
Prieschka gehörte ursprünglich zur Herrschaft Würdenhain. Kernstück der Herrschaft war der etwa 1700 Morgen umfassende Eichwald, auch Oppach genannt, der sich östlich von Prieschka befand. Nur Prieschka besaß damals schon eine kleine offene Flur für die dortige wendische Siedlung. 1442 wurde der Würdenhainer Schlossherr Hans Marschalk wegen Landfriedensbruch ins Gefängnis geworfen. Kurfürst Friedrich der Sanftmütige ließ sein Lehen einziehen und das Würdenhainer Schloss schleifen. Das Würdenhainer Herrschaftsgebiet wurde an die Herrschaft Mühlberg übertragen. Im folgenden Jahr kam das Gebiet durch Tausch- und Kaufgeschäfte an den böhmischen Adligen Hinko Birke von der Duba. Um 1484 war Prieschka Leibgedinge von Agnes von Bircke (geb. von Schleinitz).
Ab 1520 gehörte Prieschka dem Amt Mühlberg an, dem das einstige Würdenhainer Herrschaftsgebiet angegliedert wurde und wohin fortan Steuern und Frondienste zu leisten waren.[11] Im selben Jahr entstand dort am Flusslauf der Schwarzen Elster ein Mühlengut, aus dem später das Prieschkaer Rittergut hervorging.

Für das Jahr 1550 ist belegt, dass es in Prieschka, wo zu dieser Zeit noch Sorbisch gesprochen wurde,[12] dreizehn „besessene Mann“ gab. Vierzehn Jahre später kam es zu einem Aufruhr der Bauern aus Prieschka, Würdenhain, Haida und Reichenhain gegen den Mühlberger Amtsvogt Fuchs. Sie legten ihre Beschwerden in einem Schriftstück Die 10 Klageartikel der Dorfschaften Werdenhayn und Heide nieder und leiteten es über den Amtmann nach Dresden. Da sie aber dem Dienstweg nicht trauten, schickten sie eine zweite Ausfertigung direkt an den Kurfürsten „zu seinen selbstigen Händen“. Sie beschwerten sich unter anderem über die Beeinträchtigung der Fischerei und der Forstnutzungsrechte sowie über geschmälerten Lohn beim Schlossbau in Mühlberg. Da man das Vorgehen der Bauern als gefährlich und strafwürdig ansah, ordnete Dresden daraufhin zunächst Nachforschungen nach den „Rehdelsführern“ an. Der Würdenhainer Kretzschmann (Schankwirt) Hans Bräunig, der Wortführer der Bauern, wurde zunächst verhaftet. Er und einige andere beteiligte Bauern wurden später mit Gerichtsbußen belegt.[13][14]
Die Bewohner des Ortes waren nach Würdenhain eingepfarrt. Sie nahmen während der Reformation im Jahre 1541 den evangelischen Glauben an. Der auf dem Prieschkaer Mühlengut geborene katholische Pfarrer Thomas Bantzer weigerte sich allerdings, den lutherischen Glauben anzunehmen, errichtete auf dem Würdenhainer Pfarrgut ein Häuschen und entsagte seinem Amte. Zu Himmelfahrt 1541 wurde der erste lutherische Pfarrer in Würdenhain ordiniert. Die alten Bräuche und Sitten legte die einfache Bevölkerung allerdings nicht einfach ab und so wurde noch im Jahre 1578 aus dem Kirchspiel berichtet: „In Prieschka und Oschätzchen werden Lobetänze gehalten, dabei geschieht allerlei Leichtfertigkeit mit Verdrehen und sonst.“[15]
Prieschkaer Rittergutsbesitzer[16] | |||||||||
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Jahr | Besitzer | ||||||||
1698–1724: | Andreas Gottfried von Kirchbach | ||||||||
1724–1766: | Hans Karl von Kirchbach | ||||||||
1766–1800: | Heinrich Rudolf Vitzthum von Eckstädt | ||||||||
1800–1815: | Kadner | ||||||||
1815–1854: | Johann August Fischer | ||||||||
1854–1892: | Rudolf von Fischer | ||||||||
1892–1909: | Deutscher-Privatbeamten-Verein | ||||||||
1909–1926: | Georg Steblein, bzw. dessen Witwe | ||||||||
1926: | Otto Klaue | ||||||||
1942–1942: | Herrmann Göbel | ||||||||
1943–1945: | Volke | ||||||||
weitere Namen: | Bauer, Ibert, Jens, Kran, Fritz Dotti[17][18] |
Vom Dreißigjährigen Krieg bis zu den Koalitionskriegen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1618 brach nach dem Prager Fenstersturz der Dreißigjährige Krieg aus. Er brachte für die gesamte Region viel Elend und Plünderungen durchziehender Truppen. Aber auch die Pest forderte während dieser Zeit Opfer. Als im Jahre 1626 in Prieschka diese hochgradig ansteckende Infektionskrankheit ausbrach, starben in der Ortschaft zwanzig Menschen und damit etwa die Hälfte der Prieschkaer Einwohner. Im Januar 1637 bezogen die Scharen des schwedischen Generals Johan Banér ihr Winterquartier bis zum Frühsommer in Torgau. Dabei durchstreiften sie das angrenzende Elbe-Elster-Gebiet, plünderten die Orte und setzten sie in Brand. Beim Einfall der Truppen in Prieschka gab es etwa zwanzig Tote und vier zerstörte Gehöfte.
Im Jahr 1692 gelangte das Prieschkaer Mühlengut durch Vererbung in den Besitz des Obristwachtmeisters Andreas Gottfried von Kirchbach. Gleichzeitig erwarb er alle Ländereien der durch den Dreißigjährigen Krieg verwaisten Bauernhöfe. Im Jahre 1698 erhielt er die Ober- und Erbgerichte sowie die Schriftsässigkeit und es entstand das Erb- und Freigut mit dem dazugehörigen Gutsbezirk. Von Kirchbach vererbte das Gut 1724 seinem Vetter Hans Karl von Kirchbach. Im Jahr 1766 gelangte es in den Besitz von Heinrich Rudolf Vitzthum von Eckstädt, der es bis 1800 behielt.
Zu dieser Zeit waren die Koalitionskriege nach der Französischen Revolution bereits im vollen Gange und gingen auch an Prieschka nicht spurlos vorüber. Die Region hatte insbesondere im Vorfeld der Völkerschlacht bei Leipzig im Herbst 1813 unter riesigen Truppenbewegungen zu leiden. Ende September nahmen die Korps der Generäle Dobschütz und Tauentzien mit 30.000 Mann in Liebenwerda für zehn Tage Quartier. Vom 28. bis 30. September 1813 lagerte das Korps von Gebhard Leberecht von Blücher mit ebenfalls 30.000 Mann im unweit entfernten Elsterwerda. Die Einwohner von Prieschka mussten zwischen den Jahren 1806 und 1807 mehrmals französische Truppen einquartieren. Eine Überlieferung besagt, dass ein französischer Reiter auf den Breitenwiesen, einem an der Schwarzen Elster gelegenen Flurstück zwischen Prieschka und Würdenhain, im Morast stecken geblieben und versunken sei.[19]
Vom Wiener Kongress bis zur Auflösung des Prieschkaer Gutsbezirks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 gelangte Prieschka schließlich vom Königreich Sachsen zum Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen und es entstand 1816 der Kreis Liebenwerda, in dem ein großer Teil des Amtes Mühlberg, das Amt Liebenwerda sowie Teile des Amtes Großenhain aufgingen.


Im Jahr 1833 wurde der Oppach, der in der Gegenwart nahezu vollständig entwaldet ist, zwecks Separation vermessen. Die Rechte der anliegenden Dörfer (mit Ausnahme von Saathain) zur Nutzung dieses Gebietes wie Hutung, Graserei, Fischerei, Entnahme von Raff- und Leseholz, Lehm, Sand oder Kies wurden durch Übertragung großer Flächen abgefunden. Dabei entstanden auch die neuen Gemeindegrenzen, die zum Teil schnurgerade verliefen.[13] Durch die Teilung der Forstreviere erwarb das Prieschkaer Rittergut die Flurstücke Oppach und Kliebing. Damit vergrößerte es sich erheblich. Die Waldgebiete reichten bis zu den Orten Würdenhain, Saathain und Reichenhain und grenzten an die Gemarkungen von Oschätzchen und Zobersdorf. Prieschka erhielt allein 276 Morgen, davon das Rittergut mit 59 Morgen. Wahrscheinlich erfolgten in dieser Zeit größere Abholzungen und die Urbarmachung für Äcker und Wiesen. Kurze Zeit später wurde 1849 die gutsherrliche Gerichtsbarkeit aufgehoben und im Jahr 1852 begannen nahe dem benachbarten Dorf Zeischa die ersten Bauarbeiten zur Regulierung der Schwarzen Elster, nachdem die preußische Provinzialregierung bereits seit 1817 versucht hatte, Pläne für dieses Vorhaben zu entwickeln. Der Fluss, der bis dahin aus zahlreichen Fließen bestand, erhielt bis 1861 sein heutiges Bett und wurde mit Dämmen eingedeicht. Die Große Röder, die vorher in Würdenhain mündete, wurde in das alte Elsterbett (Alte Röder) geleitet und mündete bis zum Ersten Weltkrieg etwa sechshundert Meter nordöstlich der Prieschkaer Ortslage am Gänsewinkel in den neuen Flusslauf der Schwarzen Elster.[20][21][22]
Etwa zur selben Zeit begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung der Region um Prieschka. Den Ort selbst, in dem die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle blieb, betraf diese Entwicklung nur indirekt. Das Dorf lag abseits wichtiger Eisenbahnstrecken und Straßen. Der Fischfang in den Flüssen Röder und Schwarze Elster war infolge der zunehmenden Verunreinigung durch die neu entstandenen Industriebetriebe, wie das Zellstoffwerk in Gröditz, weitgehend unmöglich geworden. Prieschkaer Einwohner fanden in den sich in der Folgezeit vergrößernden, verkehrsgünstig besser gelegenen Orten der Umgebung Arbeit. 1863 ließ der Rittergutsbesitzer und preußische Offizier Leutnant Rudolf Fischer eine Umwandlung des gesamten Gutes vornehmen. Er siedelte sich mit dem Gut, zu dem etwa 700 Morgen Land gehörten, nun etwa 500 Meter nördlich der Prieschkaer Ortslage an und ließ dort 1868 ein neues Herrenhaus errichten. Die alten an der Röder gelegenen Gebäude ließ er zum großen Teil abbrechen.[23]

Die Prieschkaer Kinder besuchten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Dorfschule in Würdenhain. Die noch aus dem Spätmittelalter stammenden Strukturen hatten sich teilweise auch wegen der immer noch bestehenden Kirchspielgrenzen bis dahin erhalten. Im Jahre 1898 wurden die Kinder des Dorfes in Würdenhain ausgeschult. Zunächst wurde das alte Herrenhaus des Rittergutes an der Mühle, das die Gemeinde erworben hatte, als Schulhaus genutzt. Vier Jahre später wurde die Prieschkaer Schule erbaut. Am 17. August 1902 fand die Schulweihe, verbunden mit einem Kinderfest, statt. Darüber erschien ein Bericht im Liebenwerdaer Kreisblatt.[24][13]
Im Jahr 1909 wurden dreihundert Morgen des siebenhundert Morgen umfassenden Rittergutes parzelliert; der Deutsche Privat-Beamten-Verein verkaufte die Anteile. Die restlichen vierhundert Morgen erwarb der bisherige Gutsinspektor Georg Steblein (1855–1909), der allerdings noch im Februar desselben Jahres verstarb. Nach seinem Tod erbte es seine Ehefrau. 1926 kam das Rittergut in den Besitz von Otto Klaue. Kurze Zeit später, im Jahr 1928, wurde der Prieschkaer Gutsbezirk aufgelöst. Sämtliche Geschäfte des Dorfes übernahm von da an der Gemeindevorsteher.[24]
Während des Ersten Weltkrieges wurde die Mündung der Großen Röder im Zuge ihrer Regulierung durch die Röderregulierungsgenossenschaft Saathain wieder nach Würdenhain verlegt. Da es der Alten Röder nun an Fließgeschwindigkeit fehlte, erhielt der Prieschkaer Mühlenbesitzer vom Regierungsbezirk eine Entschädigung von 30.000 Mark. Um den Mühlenbetrieb in Prieschka aufrechtzuerhalten, erfolgte der Einbau eines Ölmotors. Außerdem wurde die Mühle modernisiert.[25][26]
Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als am Ende des Zweiten Weltkrieges am 22. April 1945 die Rote Armee den Ort erreichte, starben bei Schießereien neun Einwohner und sieben Soldaten.


Bereits im Herbst 1945 begann im Kreis Bad Liebenwerda die Bodenreform. Dabei erfolgte gemäß der Bodenreformverordnung (BRVO) die Enteignung und Aufteilung von privatem und staatlichem Großgrundbesitz über 100 Hektar mit allen Gebäuden, lebendem und totem Inventar sowie anderem landwirtschaftlichen Vermögen. Unter Einspruch des Rittergutsbesitzers Fritz Dotti wegen der relativ geringen Überschreitung der festgelegten Obergrenze teilte man im Kreis laut Protokoll der Kreisverwaltung am 11. Oktober 1945 zuerst die 116 Hektar umfassenden Flächen in Prieschka auf. Bis zum 1. März des folgenden Jahres waren im Kreis insgesamt 9580 Hektar enteignet und verteilt.[27][17]
In der im Oktober 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik gehörte Prieschka zunächst zum 1952 aufgelösten Land Sachsen-Anhalt. Nach der Gründung der Bezirke gehörte die Ortschaft bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 zum Bezirk Cottbus.
Im Jahr 1961 erfolgte in Prieschka die Gründung der LPG Elstergrund, die 1964 in ein Volkseigenes Gut umgewandelt wurde. Außerdem nahm man Verbesserungen der Infrastruktur im Dorf vor. Das Feuerwehrhaus wurde von 1965 bis 1966 errichtet und ein Jahr darauf weihte man eine Konsum-Verkaufsstelle ein. Kurz vor der Wende begann in Prieschka der Bau einer zentralen Trinkwasserversorgung, dem 1993 der Straßenausbau und ein neues Abwasserkanalnetz folgten.
Prieschka gehörte bis zur Kreisgebietsreform in Brandenburg im Jahre 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda, der am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen Herzberg und Finsterwalde in den Landkreis Elbe-Elster einging. Am selben Tag wurde die Gemeinde zusammen mit den Orten Dobra, Kosilenzien, Kröbeln, Lausitz, Maasdorf, Möglenz, Neuburxdorf, Oschätzchen, Thalberg, Theisa, Zeischa und Zobersdorf in die Stadt Bad Liebenwerda eingemeindet.[28]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1835 zählte das Dorf 33 Wohnhäuser mit 177 Einwohnern. Es wurden 31 Pferde, 238 Stück Rindvieh, 8 Ziegen und 65 Schweine gezählt.[29] Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl Prieschkas durch den Zuzug von Vertriebenen im Jahre 1946 bis auf 533. Sie erreichte damit ihren Höchststand. Bis 2016 sank die Zahl auf 286.[30]

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Politik
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Ortsteilvertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Eingemeindung des Dorfes nach Bad Liebenwerda 1993 ist Prieschka ein Ortsteil der Kurstadt. Vertreten wird Prieschka nach der Hauptsatzung der Stadt durch den Ortsvorsteher und einen Ortsbeirat.
Ortsvorsteher ist gegenwärtig[31] Sandro Lindner, der Ortsbeirat ist Björn Küster und Janin Weser.[32]
Wappen und Siegel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der heutige Ortsteil Prieschka führt kein eigenes Wappen. Allerdings ist von Prieschka ein altes Dorfsiegel erhalten geblieben, das wie die meisten der wenigen bekannten Dorfsiegel des Altkreises Bad Liebenwerda vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand. In der Mitte des Siegels befindet sich eine Figur, die man als Frauengestalt oder Sämann deuten kann, welche in der rechten Hand einen Gegenstand hält. Über deren Haupt ist eine Wolke angedeutet. In der Umschrift des hochovalen Siegels befindet sich der Ortsname Prieschka.[33]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Freizeit und Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere befestigte Radwege entlang der Schwarzen Elster verbinden Prieschka mit den Sehenswürdigkeiten des Umlandes und dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Mit der Tour Brandenburg führt der mit 1111 Kilometern längste Radfernweg Deutschlands am Dorf vorbei. Weitere Radrouten sind der Fürst-Pückler-Radweg, der unter dem Motto 500 Kilometer durch die Zeit in die Projektliste der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land aufgenommen wurde und der 108 Kilometer lange Schwarze-Elster-Radweg.[34] An der Elsterbrücke am Flusskilometer 64,5 befindet sich eine Bootsanlegestelle für den in jüngerer Zeit aufkommenden Gewässertourismus. Das Waldbad Zeischa, wo sich auch ein Campingplatz mit 137 Stellplätzen und Mietbungalows befindet, liegt etwa drei Kilometer nordöstlich der Prieschkaer Ortslage.[35][36]
Jährliche Höhepunkte des Ortes sind das Frühlingsfest in der Behindertenwohnstätte pro civitate, die Maibaum-Aufstellung und das Kinder- und Dorffest. Aktive Vereine sind der Feuerwehrverein Prieschka e. V. sowie der örtliche Jugendclub.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Prieschka befinden sich zwei Bauwerke, die in der Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster aufgenommen wurden, ein 1827 erbautes Fachwerkhaus in der Dorfstraße 62 und der Prieschkaer Glockenturm an der Einmündung der Würdenhain Straße in die Dorfstraße, der 1929 zum großen Teil von den im Prieschka geborenen Brüdern Georg und Julius Müller aus Leipzig gestiftet wurde. Sie spendeten 5000 Mark für die Anschaffung zweier Glocken und wurden daraufhin zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt.[37][38]

Eine lange Geschichte hatte die Prieschkaer Mühle am Ortsausgang in Richtung Waldbad Zeischa. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts soll es an dieser Stelle ein Mühlengut an einem dort entlangführenden Lauf der Schwarzen Elster gegeben haben, das zunächst dem meißnischen Adelsgeschlecht von Schleinitz gehörte. Nachdem die Mühle zu DDR-Zeiten zur Herstellung von Mischfutter für die Rinder- und Schweinemast umgerüstet wurde, ruhte der Mühlenbetrieb seit der Reprivatisierung kurz nach der Wende.[39][40][41][42] Im Jahre 2013 wurde sie schließlich abgerissen.
Ein weiteres, das Prieschkaer Ortsbild prägendes Gebäude war die einstige Gaststätte Zum Elstergrund, die sich gegenüber dem 1902 errichteten roten Backsteinbau der ehemaligen Prieschkaer Schule befand. Bereits 1768 hatte der Landwirt Funke am selben Standort den Gasthof Zum goldenen Hirsch errichtet. Nachdem der Gasthof und weitere Gebäude des Schankgutes 1839 völlig niedergebrannt waren, erfolgte 1841 der Neubau und der Gasthof erhielt seinen heutigen Namen. An der linken Seite des Gasthauses wurde 1929 ein flaches Gebäude angebaut. Ab 1967 war die Gaststätte im Besitz der Konsumgenossenschaft, die dort auch eine Verkaufsstelle einrichtete. Der Gaststättenbetrieb wurde nach der Wende aufgegeben;[43] das ungenutzte Gebäude wurde 2022 abgerissen.
Das Eingangsportal des Prieschkaer Friedhofs in der Reichenhainer Straße wurde in Form eines Heldentors gestaltet. In den Säulen des am 7. Juni 1925 eingeweihten Kriegerdenkmals[44] befinden sich Tafeln mit fünfzehn Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner. Zum Gedenken der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen oder Vermissten befinden sich am Eingang der Trauerhalle links und rechts Tafeln mit insgesamt fünfzig Namen.[45]
Wirtschaft und Infrastruktur
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In Prieschka sind einige mittelständische Unternehmen ansässig, wie der Steinmetzbetrieb Bötig,[46] der Elektroinstallateurbetrieb Schmidt oder die Osterhuber Agrar GmbH, die seit 1991 das Prieschkaer Gut bewirtschaftet.[16] Seit 2004 befindet sich dort mit dem Haus Prieschka eine behindertengerechte Wohn- und Pflegestätte der Unternehmensgruppe pro civitate, die vierzig Personen Platz bietet.[47] Im Ort befindet sich eine Tierarzt-Praxis für Groß- und Kleintiere. Die dem Dorf am nächsten gelegenen Gewerbegebiete befinden sich in Haida, Bad Liebenwerda und Elsterwerda.
Im Ort zweigt die Landesstraße 593 von der Landesstraße 59 in Richtung Waldbad Zeischa und Bundesstraße 101 ab. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Elsterwerda-Biehla und Bad Liebenwerda an der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster und der Bahnhof Elsterwerda an den Bahnstrecken Berlin–Dresden und Riesa–Elsterwerda.
In Prieschka erscheint als regionale Tageszeitung die Lausitzer Rundschau. Sie wird im Elbe-Elster-Kreis als Elbe-Elster-Rundschau herausgegeben und hat insgesamt eine Auflage von etwa 99.000 Exemplaren. Die kostenlosen Anzeigenblätter Wochenkurier und SonntagsWochenBlatt erscheinen wöchentlich. Die Stadt Bad Liebenwerda gibt monatlich das Amtsblatt Der Stadtschreiber heraus; der Kreisanzeiger des Landkreises Elbe-Elster erscheint nach Bedarf. Des Weiteren erscheint seit 2016 sechsmal jährlich das örtliche Informationsblatt Der Hammer in Prieschka, welches die Einwohner über Neuigkeiten und Veranstaltungen im Ort informiert.[48] Das Blatt entstand mit dem Hintergrund, dass es im Ort einst Tradition war, Informationen und Mitteilungen auf einem Holzbrett geheftet von Haushalt zu Haushalt zu verbreiten, in dem dieses von Haus zu Haus gereicht und der Hammer genannt wurde.[49]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kinder des Ortsteils werden gegenwärtig in Bad Liebenwerda eingeschult. Das dortige Grundschulzentrum Robert Reiss mit dem Status einer Ganztagsschule entstand im August 2006 durch den Zusammenschluss der Grundschulen in Bad Liebenwerda, Neuburxdorf und Zobersdorf, wo bis zu diesem Zeitpunkt auch die Prieschkaer Kinder eingeschult wurden.[50][51]
Des Weiteren gibt es in Bad Liebenwerda eine Oberschule. Eine Förderschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung befindet sich im benachbarten Ortsteil Oschätzchen. Die Kreisvolkshochschule Elbe-Elster bietet in ihrer Bad Liebenwerdaer Regionalstelle Kurse und andere Weiterbildungsmöglichkeiten an. Die Kreismusikschule Gebrüder Graun hat in der Stadt eine Außenstelle. Außerdem gibt es dort eine Stadtbibliothek, die neben den üblichen Ausleihmöglichkeiten von gegenwärtig etwa 20.300 Medien, Bibliotheksführungen, literarische Veranstaltungen und Schriftstellerlesungen anbietet.[52]
Ein Gymnasium sowie weitere Bildungseinrichtungen befinden sich in der etwa zehn Kilometer östlich von Prieschka gelegenen Stadt Elsterwerda.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der kursächsische Kapellmeister und Komponist Friedrich Christoph Gestewitz wurde am 3. November 1753 in Prieschka geboren. Er starb am 1. August 1805 in Dresden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rene Lindner: Ortsteil Prieschka in Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg.: Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e. V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, ISBN 3-7245-1420-4, S. 266/267.
- Matthäus Karl Fitzkow: Zur älteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes. Hrsg.: Kreismuseum Bad Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1961.
- Rudolf Matthies: Chronik des Dorfes Würdenhain.
- Matthias Donath: Schlösser zwischen Elbe und Elster. Meißen 2007, S. 85.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993 StBA
- ↑ Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“ ( vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 26. September 2010.
- ↑ Schutzgebietsinformationen des Naturschutzgebietes Alte Röder. (PDF-Datei; 12 kB) Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2018; abgerufen am 21. August 2009. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Heinz Kettmann: Biber bei Prieschka. In: Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1960, S. 177 bis 181.
- ↑ Dietrich Dolch, Dietrich Heidecke, Jana Teubner, Jens Teubner: Der Biber im Land Brandenburg. In: NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG. Nr. 11, 2002, S. 220 bis 234 (mugv.brandenburg.de [PDF]).
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ Johann Christian Schöttgen, Georg Christoph Kreysig: Diplomataria et scriptores hist. Germ. med. aevi. 3 Bände (davon der 3. Band von H. G. Francke), Altenburg 1753–60.
- ↑ Emilia Crome: Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda. Akademie-Verlag, Berlin 1968.
- ↑ M. Karl Fitzkow: Werkzeuge und Waffen der Urmenschen im Heimatgebiet. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda für die Jahre 1965 und 1966. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda, S. 95 bis 100.
- ↑ M. Karl Fitzkow: Germanen im Heimatgebiet. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1961, S. 118 bis 121.
- ↑ Rudolf Matthies: Die Herrschaft Würdenhain. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1962, S. 112 bis 116.
- ↑ M. Karl Fitzkow: Sorbisches Volkstum im Kreisgebiet und sein Erlöschen im 19. Jahrhundert. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1963, S. 135 bis 140.
- ↑ a b c Rudolf Matthies: Geschichte des Dorfes Würdenhain. 1953 (Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes mit nachträglichen Ergänzungen von Ursula, Heinz und Matthias Lohse).
- ↑ Rudolf Matthies: Aus alten Akten des Amtes Mühlberg. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1957, S. 78 bis 81.
- ↑ Chronik des Dorfes Würdenhain von Rudolf Matthies ( vom 16. April 2005 im Internet Archive)
- ↑ a b Geschichte des Prieschkaer Rittergutes ( vom 28. November 2012 im Internet Archive) auf der Ortsteilseite der Stadt Bad Liebenwerda, abgerufen am 26. September 2010.
- ↑ a b Fritz Wilhelm: Sie kämpften für ein besseres Deutschland-Aufzeichnungen über den antifaschistischen Widerstandskampf im Kreis Liebenwerda. S. 123.
- ↑ Fritz Dotti wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet.
- ↑ Rudolf Matthies: Von unterirdischen Gängen und Schätzen. In: Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1963, S. 223 bis 226.
- ↑ Rudolf Matthies: Die Elsterbrücke zwischen Haida und Würdenhain. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1964, S. 108 bis 110.
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
- ↑ Rudolf Matthies: Wo die Röder mündet. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda für die Jahre 1965 und 1966. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda, S. 223 bis 225.
- ↑ M. Karl Fitzkow: Zwischen Röder und Neugraben. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1964, S. 146 bis 158.
- ↑ a b Albert Voegler: Rittergut und Mühle Prieschka in Die Schwarze Elster, Nr. 103, 1909
- ↑ Rudolf Matthies: Die Elsterbrücke zwischen Haida und Würdenhain. In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1964, S. 108–110.
- ↑ Wilfried Höntzsch: Die Große Röder – eine Lebensader unserer Region in 250 Jahre Floßkanal Grödel-Elsterwerda 1748-1998. Hrsg.: Heimatverein Elsterwerda und Umgebung e. V./Heimatverein zur Erforschung der sächsischen Stahlwerke-Gröditzer Stahlwerke GmbH. Lampertswalde 1997.
- ↑ Torsten Lehmann: Die Durchführung der Bodenreform im Altkreis Liebenwerda. In: Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde e. V. Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Altkreis Bad Liebenwerda, das Mückenberger Ländchen, Ortrand am Schraden und Uebigau-Falkenberg. Bad Liebenwerda 1997, S. 101.
- ↑ a b Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg (Online als PDF-Datei), abgerufen am 26. September 2010
- ↑ „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596. Bad Liebenwerda 1985, S. 8–10.
- ↑ Bevölkerungszahlen der Stadt Bad Liebenwerda und Stadtteilen. (PDF) Michael Ziehlke, 10. Januar 2019, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Stand: 2015
- ↑ Auflistung der Ortsvorsteher und Ortsbeiräte der Stadt Bad Liebenwerda auf der Ortshomepage. Stadt Bad Liebenwerda, archiviert vom am 28. November 2012; abgerufen am 29. August 2010.
- ↑ M. Karl Fitzkow: „Die älteren Siegel unserer Städte und Dörfer.“ In: Arbeitsgemeinschaften der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda 1962, S. 95 bis 102.
- ↑ Der Schwarze-Elster-Radweg auf magicmaps ( des vom 27. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Campingplatz Waldbad Zeischa auf www.campingland-brandenburg.de ( vom 23. August 2010 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Homepage des Campingplatzes Waldbad Zeischa, abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Der Glockenturm ( vom 22. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 25. Februar 2012
- ↑ Albert Voegler: „Rittergut und Mühle Prieschka“ in „Die Schwarze Elster“, Nr. 103, 1909
- ↑ Manfred Woitzik: „Wer zuerst kommt - mahlt zuerst“ eine Kulturgeschichte der Mühlen im Landkreis Elbe-Elster. Hrsg.: Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster. Herzberg, S. 132 bis 133.
- ↑ Rene Lindner: „Ortsteil Prieschka“ in „Chronik der Stadt Liebenwerda“. Hrsg.: Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e. V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, ISBN 3-7245-1420-4, S. 266/267.
- ↑ Die Mühle ( vom 28. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Der Prieschkaer Gasthof auf der Ortshomepage ( vom 30. November 2012 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2010
- ↑ „Die Schwarze Elster“, Nr. 299/300, Mai/Juni 1925
- ↑ Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Internetauftritt des Steinmetzbetrieb Bötig, abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Die Behinderten-Wohnstätte „Haus Prieschka“ auf der Homepage der Unternehmensgruppe „pro civitate“, abgerufen am 26. September 2010
- ↑ Der Hammer, auf prieschka.badliebenwerda.de
- ↑ Der Hammer auf der örtlichen Homepage, abgerufen am 17. April 2018.
- ↑ Schulhomepage des Grundschulzentrums Robert Reiss. ( vom 12. November 2011 im Internet Archive) abgerufen am 26. September 2010.
- ↑ Schulporträt des Grundschulzentrums Robert Reiss. ( vom 29. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 26. September 2010.
- ↑ Die Stadtbibliothek von Bad Liebenwerda auf der Ortshomepage ( vom 7. Mai 2008 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2010
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage des Ortsteils Prieschka
- Der Hammer, Informationsblatt für Prieschka