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„Johann Georg Mesmer“ – Versionsunterschied

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'''Johann Georg Mesmer''' (auch ''Messmer''; * [[22. März]] [[1715]] in [[Bad Saulgau]]-Wolfartsweiler, † [[22. Oktober]] [[1798]]) war ein deutscher [[Kirchenmaler]] des [[Barock]] in [[Oberschwaben]] und in der [[Innerschweiz]].
'''Johann Georg Mesmer''' (auch ''Messmer;'' * [[22. März]] [[1715]] in [[Bad Saulgau|Wolfartsweiler]]; † [[22. Oktober]] [[1798]] in [[Bad Saulgau|Saulgau]]) war ein deutscher [[Kirchenmaler]] des [[Barock]] in [[Oberschwaben]] und in der [[Innerschweiz]]. Sein Sohn [[Josef Anton Mesmer]] war ebenfalls ein bekannter Kirchenmaler.


== Leben ==
Mit seiner Ehefrau Theresia, geb. Rueschin (* 1. Oktober 1755; † 26. März 1827) hatte er zwei Söhne, der jüngere [[Josef Anton Mesmer]] wurde ebenfalls ein bekannter Kirchenmaler.
Johann Georg Messmer wurde als Sohn von Andreas und Katharina Messmer geboren. Er wuchs mit seinen vier Geschwistern auf einem Bauernhof auf, der der Familie aber nicht gehörte. Im Alter von elf Jahren wurde das Dominikanerinnen-[[Kloster Sießen]], das sich in der Nähe seines Wohnortes befand, unter der Leitung von [[Dominikus Zimmermann]] umgebaut.
Nach einer dortigen Mithilfe entschied sich Johann Georg Messmer, bei einem Maler in die Lehre zu gehen. In diese trat er 1732 bei – aus dem [[Bregenzerwald]] stammenden und in Saulgau ansässigen – [[Johann Kaspar Kohler]] ein. Hergestellt wurden hauptsächlich [[Altarblatt|Altarblätter]] und [[Tafelbild (Malerei)|Tafelbilder]] sowie gelegentlich [[Fresko|Fresken]]. 1735 wechselte er zu [[Franz Joseph Spiegler]], der seit 1727 in [[Riedlingen]] ansässig war. Im Winter arbeitete er in der Werkstatt, im Sommer an verschiedenen Arbeitsstätten des Meisters.

Am 23. Januar 1741 heiratete er Theresia Rueschin (* 3. Oktober 1717; † 4. Oktober 1808), deren Familie aus Konstanz stammte und nun in Saulgau lebte. Das Ehepaar hatte elf Kinder: Theodor (* 1741), Maria Ursula (* 1743), Johann Baptist (1745–1797), [[Josef Anton Mesmer|Joseph Anton]] (1747–1827), Willibald (* 1749), Walburga (* 1751), Wunibald (* 1752) und Johann Nepomuk (* 1760); drei dieser Kinder starben früh. Der Wohnsitz war bis 1756 [[Hohentengen (Oberschwaben)|Hohentengen]], danach zog die Familie nach Saulgau. Das Bürgerrecht wurde ihnen dort gewährt, weil seine Frau Saulgauer Bürgertochter war und er keinem Zunftgenossen in der Stadt schädlich sei, da „er sein Brot draußen suche“. Die Gebühr für die Einbürgerung wurde in Anbetracht der vielen Kinder der Familie von 300 [[Florentiner (Währung)|fl]] auf 260 fl ermäßigt.

Zwischen 1740 und 1765 war Johann Georg Messmer unter Spiegler in der [[Kloster Zwiefalten|Benediktinerabtei Zwiefalten]] als [[Fassmaler|Faßmaler]] tätig. Sein Werk war beispielsweise die Vergoldung und Bemalung des dortigen Chorgitters. Nebenbei war er selbstständig als Maler tätig. In Zwiefalten lernte er [[Franz Georg Hermann]] kennen, der ihn einlud, bei einem Neubau in [[Kloster Schussenried|Schussenried]] mitzuarbeiten. Der dortige Abt beauftragte Hermann am 2. Juli 1755 mit der Ausmalung des Bibliothekssaales. Johann Georg Messmer, Franz Georg Hermann und dessen Sohn schufen 1756/57 das Deckenfresko binnen eines Jahres. Durch eine Weiterempfehlung des Abts Nikolaus Kloos folgten Arbeiten für das [[Kloster Weißenau|Prämonstratenserkloster Weißenau]].

{{Zitat|Aus den meisten Bildern meines Großvaters ist ersichtlich, daß er die Werke seiner Meister Spiegler und des damals in Saulgau lebenden Malers Kohler zum Muster genommen. Er lebte sehr einfach, genügsam, unermüdlich thätig für die Erziehung seiner Kinder und für seine Kunst. Er starb in einem Alter von 84 Jahren.|Quelle=Meinrad Mesmer, Enkel von Johann Georg Mesmer}}


== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
[[Datei:Klosterkirche Weißenau Krippe 1.jpg|mini|hochkant|Kulissenkrippe Weißenau]]
*[[Kloster Sießen]] in Bad Saulgau

*Pfarrkirche [[Pfronstetten]] bei Zwiefalten 1753
* [[Kloster Sießen]] in Bad Saulgau
*Pfarrkirche [[Friedingen]] bei Riedlingen 1761
* Pfarrkirche [[Grüningen (Riedlingen)|Grüningen]], 1745 (Marienkrönung)
*Stiftskirche [[Bad Buchau]] 1776
*Pfarrkirche [[Feusisberg]] Schweiz 1783
* Pfarrkirche [[Pfronstetten]] bei Zwiefalten, 1753 oder 1747 (drei Altäre)
* Pfarrkirche [[Wilsingen]], 1753 (drei Altarblätter)
*Kirche [[Wollerau]] Schweiz 1784, zusammen mit Josef Anton Mesmer
* [[Kloster Obermarchtal]], 1756
*Kirche [[Unlingen]] bei Riedlingen 1772
* Pfarrkirche [[Friedingen (Langenenslingen)|Friedingen]] bei [[Langenenslingen]], 1761
* [[Kloster Weißenau]], 1767 (Altarblätter „St. Michael“ & „St. Ursula“)
* Kloster Weißenau, 1768 (Altarblatt „St. Norbert“)
* [[Maria Immaculata (Unlingen)|Kirche Maria Immaculata]] in [[Unlingen]] bei Riedlingen, 1772
* Kulissenkrippe der alten Pfarrkirche St. Maria, [[Weingarten (Württemberg)|Weingarten]], 1774<ref>Gebäude verloren, Figuren zu mehreren Szenen erhalten, zur Weihnachtszeit im Südturm der Basilika Weingarten aufgestellt</ref>
* Damenstift [[Buchau am Federsee]], 1775 (Seitengalerien)
* Stiftskirche [[Bad Buchau]], 1776
* Kulissenkrippe der [[Kloster Weißenau|Klosterkirche Weißenau]], 1776<ref>Gebäude und Figuren zu mehreren Szenen erhalten, zur Weihnachtszeit in der Klosterkirche Weißenau aufgestellt</ref>
* [[St. Jakobus (Feusisberg)]], Schweiz, 1782
* [[St. Verena (Wollerau)]], Schweiz, 1784, zusammen mit Sohn Josef Anton Mesmer (Das letzte Abendmahl, Decke)
* Pfarrkirche [[St. Ottmar (Grünenbach)|St. Ottmar]] in [[Grünenbach]], 1790
* [[Kloster Schussenried]] (Deckenfresko „Mariä Verkündigung“)
* [[Dürnau (Landkreis Biberach)|Dürnau am Federsee]] (Ölberg)
* Pfarrkirche [[Leipferdingen]] – hier war sein Sohn Johann Baptist Pfarrer –, 1795 (Kreuzwegstationen)

== Literatur ==
* Georg Hämmerle: ''Der Maler Johann Georg Mesmer (1715–1798) und sein Sohn Josef Anton Mesmer (1747–1827)''. In: ''Unter dem Vorzeichen des Absolutismus – Stadtgeschichte im 18. Jahrhundert'' (= Aus der Geschichte der Stadt Saulgau; 9. Heft). Stadtarchiv Saulgau, Saulgau 1989, S. 23–28
* Herbert Mader: ''Wieder ein Rätsel gelöst'', GPB 14/3, S. 8.
* Herbert Mader: ''Wer verbirgt sich hinter der Signatur GM?''. In: ''Grünenbacher Chronik von den Anfängen bis zu Gegenwart''.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://www.sikart.ch/page.php?pid=4&recnr=4031587 SIKART-Datenblatt Johann Georg Mesmer]
* {{SIKART|4031587|Mesmer, Johann Georg}}

== Anmerkungen ==
<references />

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Aktuelle Version vom 9. August 2025, 21:08 Uhr

Johann Georg Mesmer (auch Messmer; * 22. März 1715 in Wolfartsweiler; † 22. Oktober 1798 in Saulgau) war ein deutscher Kirchenmaler des Barock in Oberschwaben und in der Innerschweiz. Sein Sohn Josef Anton Mesmer war ebenfalls ein bekannter Kirchenmaler.

Johann Georg Messmer wurde als Sohn von Andreas und Katharina Messmer geboren. Er wuchs mit seinen vier Geschwistern auf einem Bauernhof auf, der der Familie aber nicht gehörte. Im Alter von elf Jahren wurde das Dominikanerinnen-Kloster Sießen, das sich in der Nähe seines Wohnortes befand, unter der Leitung von Dominikus Zimmermann umgebaut. Nach einer dortigen Mithilfe entschied sich Johann Georg Messmer, bei einem Maler in die Lehre zu gehen. In diese trat er 1732 bei – aus dem Bregenzerwald stammenden und in Saulgau ansässigen – Johann Kaspar Kohler ein. Hergestellt wurden hauptsächlich Altarblätter und Tafelbilder sowie gelegentlich Fresken. 1735 wechselte er zu Franz Joseph Spiegler, der seit 1727 in Riedlingen ansässig war. Im Winter arbeitete er in der Werkstatt, im Sommer an verschiedenen Arbeitsstätten des Meisters.

Am 23. Januar 1741 heiratete er Theresia Rueschin (* 3. Oktober 1717; † 4. Oktober 1808), deren Familie aus Konstanz stammte und nun in Saulgau lebte. Das Ehepaar hatte elf Kinder: Theodor (* 1741), Maria Ursula (* 1743), Johann Baptist (1745–1797), Joseph Anton (1747–1827), Willibald (* 1749), Walburga (* 1751), Wunibald (* 1752) und Johann Nepomuk (* 1760); drei dieser Kinder starben früh. Der Wohnsitz war bis 1756 Hohentengen, danach zog die Familie nach Saulgau. Das Bürgerrecht wurde ihnen dort gewährt, weil seine Frau Saulgauer Bürgertochter war und er keinem Zunftgenossen in der Stadt schädlich sei, da „er sein Brot draußen suche“. Die Gebühr für die Einbürgerung wurde in Anbetracht der vielen Kinder der Familie von 300 fl auf 260 fl ermäßigt.

Zwischen 1740 und 1765 war Johann Georg Messmer unter Spiegler in der Benediktinerabtei Zwiefalten als Faßmaler tätig. Sein Werk war beispielsweise die Vergoldung und Bemalung des dortigen Chorgitters. Nebenbei war er selbstständig als Maler tätig. In Zwiefalten lernte er Franz Georg Hermann kennen, der ihn einlud, bei einem Neubau in Schussenried mitzuarbeiten. Der dortige Abt beauftragte Hermann am 2. Juli 1755 mit der Ausmalung des Bibliothekssaales. Johann Georg Messmer, Franz Georg Hermann und dessen Sohn schufen 1756/57 das Deckenfresko binnen eines Jahres. Durch eine Weiterempfehlung des Abts Nikolaus Kloos folgten Arbeiten für das Prämonstratenserkloster Weißenau.

„Aus den meisten Bildern meines Großvaters ist ersichtlich, daß er die Werke seiner Meister Spiegler und des damals in Saulgau lebenden Malers Kohler zum Muster genommen. Er lebte sehr einfach, genügsam, unermüdlich thätig für die Erziehung seiner Kinder und für seine Kunst. Er starb in einem Alter von 84 Jahren.“

Meinrad Mesmer, Enkel von Johann Georg Mesmer

Werke (Auswahl)

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Kulissenkrippe Weißenau
  • Georg Hämmerle: Der Maler Johann Georg Mesmer (1715–1798) und sein Sohn Josef Anton Mesmer (1747–1827). In: Unter dem Vorzeichen des Absolutismus – Stadtgeschichte im 18. Jahrhundert (= Aus der Geschichte der Stadt Saulgau; 9. Heft). Stadtarchiv Saulgau, Saulgau 1989, S. 23–28
  • Herbert Mader: Wieder ein Rätsel gelöst, GPB 14/3, S. 8.
  • Herbert Mader: Wer verbirgt sich hinter der Signatur GM?. In: Grünenbacher Chronik von den Anfängen bis zu Gegenwart.
Commons: Johann Georg Mesmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Gebäude verloren, Figuren zu mehreren Szenen erhalten, zur Weihnachtszeit im Südturm der Basilika Weingarten aufgestellt
  2. Gebäude und Figuren zu mehreren Szenen erhalten, zur Weihnachtszeit in der Klosterkirche Weißenau aufgestellt