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„Bützow“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Deutschland
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
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|lat_deg = 53 |lat_min = 51
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|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
|Landkreis = Güstrow
|Landkreis = Rostock
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|Amt = Bützow-Land
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|Fläche = 39.70
|Einwohner = 7906<!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] -->
|Stand = 2006-12-31
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|Gemeindeschlüssel = 13072020
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|Gemeindeschlüssel = 13 0 53 013
|Adresse = Am Markt 1<br />18246 Bützow
|Adresse = Am Markt 1<br />18246 Bützow
|Website = [http://www.buetzow.de/ www.buetzow.de]
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|Bürgermeister = Lothar Stroppe
|Bürgermeister = Christian Grüschow
|Partei = UBB
|Partei = parteilos
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}}


'''Bützow''' ist eine Kleinstadt im [[Landkreis Güstrow]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]] (Deutschland). Sie ist außerdem Verwaltungssitz des Amtes [[Amt Bützow Land|Bützow Land]], dem weitere elf Gemeinden angehören.
'''Bützow''' [{{IPA|ˈbʏt͡soː}}] ist eine [[Norddeutschland|norddeutsche]] [[Kleinstadt]], ehemalige [[Bischofsresidenz]] und [[Universitätsstadt]] an der [[Warnow (Fluss)|Warnow]] im [[Landkreis Rostock]] im [[Mittleres Mecklenburg|Mittleren Mecklenburg]]. Sie ist Verwaltungssitz des [[Amt Bützow-Land|Amtes Bützow-Land]], dem weitere elf [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] angehören. Zudem bildet die Stadt ein [[Unterzentrum|Grundzentrum]] für die Umgebung.<ref>[https://www.planungsverband-rostock.de/veroeffentlichungen/raumentwicklungsprogramm-2011/#c112 Regionales Raumentwicklungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock 2011] - Zentralorte und perspektivische Entwicklung, Planungsregion MMR, abgerufen am 12. Juli 2015</ref>


== Geographie ==
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
Die Stadt Bützow befindet sich zwischen der [[Warnow (Fluss)|Warnow]] und dem [[Bützower See]] an der Mündung des Flusses [[Nebel (Fluss)|Nebel]]. Das breite Warnowtal wird von [[Grundmoräne]]nplatten und hügeligen Moränenzügen flankiert. Großräumig betrachtet, liegt die Stadt südwestlich der [[Hansestadt]] [[Rostock]], westlich von [[Güstrow]] und südöstlich der Hansestadt [[Wismar]].
Die Stadt liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Das von [[Grundmoräne]]n und [[Moräne]]n flankierte breite Tal der [[Warnow (Fluss)|Warnow]] teilt Bützow in einen nordwestlichen und einen südöstlichen Bereich. Im Norden liegen der [[Bützower See]] und die Mündung der [[Nebel (Fluss)|Nebel]] in die Warnow.


=== Ortsteile ===
=== Stadtgliederung ===
Die Stadt Bützow besteht aus den [[Ortsteil]]en Bützow, [[Horst (Bützow)|Horst]], [[Parkow]] und [[Wolken (Bützow)|Wolken]].<ref name="HS" /> [[Siedlung]]en in dem Stadtgebiet Bützow sind [[Dreibergen (Bützow)|Dreibergen]] Eichhof <small>(Nebeltal)</small> und [[Vierburg]].
* Dreibergen
* Horst
* Parkow
* Wolken


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Name der Stadt ===
Bützow wird (neben Waren, Gnoien und einigen weiteren, nicht sicher zuzuordnenden Siedlungsplätzen) bereits um das Jahr 150 n. Chr. vom alexandrinischen Geographen Claudius [[Ptolemäus]] erwähnt (als "Bunitium") und ist deshalb einer der ersten urkundlich erwähnten Orte auf dem Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns.
Ab 1171 wurde der Ort ''Butissowe'' bzw. ''Butessowe''<ref>{{Literatur |Hrsg=Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumsgeschichte |Titel=Mecklenburgisches Urkundenbuch: 786 - 1250 |Band=1 |Verlag=Hofbuchdruckerei von Dr. F. W. Bärensprung |Ort=Schwerin |Datum=1863 |Seiten=96 |Online=https://books.google.de/books?id=q6srAQAAIAAJ&pg=RA2-PA25&lpg=RA2-PA25&dq=terra,+que+uocatur+Butissowe&source=bl&ots=x8bUDhZ2bt&sig=ACfU3U0lWMwxwGQQg24X329gIQVJu3LxbA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiy_vHt7NiEAxUiQvEDHbkOBHUQ6AF6BAgaEAM#v=onepage&q=terra%2C%20que%20uocatur%20Butissowe&f=false}}</ref> genannt und ab 1229 hieß es dann verkürzt ''Buszowe'' oder ''Butzow''. Nach Erkenntnissen der vergleichenden Sprachwissenschaft ist der Ortsname von der [[Polabische Sprache|polabischen]] Kurzform des Personennamens ''Butiš'', ''Budiš'' oder ''Bytiš'' abgeleitet, die zu einem Vollnamen ''Budizlaw'' gehört, der auch bei den [[Sorben]], [[Tschechen]] und [[Polen (Ethnie)|Polen]] gebräuchlich war. Damit wäre Bützow der Ort des ''Budiš'' oder ''Budizlaw''.<ref>{{Literatur |Autor=[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und Werner Mühlmer |Titel=Die Ortsnamen slawischer Herkunft im westlichen Mecklenburg |Sammelwerk=Mecklenburg Magazin |Nummer=26 |Ort=Schwerin |Datum=1992 |Seiten=6}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ernst Eichler und Werner Mühlmer |Titel=Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. |Verlag=Ingo Koch Verlag |Ort=Rostock |Datum=2002 |ISBN=3-935319-23-1}}</ref>


=== Mittelalter ===
1171 wird die [[Slawen|slawische]] Burg (castrum Butissowe) im ''Land Bützow'' (Terra Butissowe) erwähnt. Um 1180 wird Bützow unter Bischof Berno bischöfliche [[Residenz]] und von 1229 stammt eine erste Urkunde des Bischofs. Ab 1229, so wird angenommen, erfolgte die planmäßige Anlage als deutsche Stadt, die 1236 das [[Stadtrecht]] erhielt, und sich im Besitz der Bischöfe von Schwerin befand. 1239 war sie dann Hauptresidenz des [[Bistum]]s [[Schwerin]]
1171 wurde die [[Slawen|slawische]] [[Bischofsburg (Bützow)#Vorgeschichte|Fürstenburg am Hopfenwall]] (castrum Butissowe) im ''Land Bützow'' (Terra Butissowe) erwähnt. Um 1180 wurde Bützow erstmals unter Bischof [[Berno]] bischöfliche Residenz und von 1229 stammt eine erste Urkunde des Bischofs. Vermutlich ab 1229 erfolgte die planmäßige Anlage als deutsche Stadt, die 1236 das [[Stadtrecht]] erhielt. Sie befand sich im Besitz der Bischöfe von Schwerin. 1239 war sie Hauptresidenz des [[Bistum Schwerin|Bistums Schwerin]]. 1248 wurde das [[Kollegiatstift]] der [[Stiftskirche Bützow|Stadtkirche St. Elisabeth]] gegründet. Die Stiftslandtage fanden in Bützow statt. 1252 begann die [[Wallanlage|Befestigung]] der Stadt Bützow und der Bau der [[Bischofsburg (Bützow)|Bischofsburg]].<ref>{{Literatur |Autor=Christine Wieczorek |Titel=Die Bischofsburg in Bützow - Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem "Krummen Haus |Sammelwerk=Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns |Band=39 |Ort=Schwerin |Datum=2005 |Seiten=219–220}}</ref> Ab 1270 ist hier ein [[Archidiakonat]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Friedrich Schlie]] |Titel=Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin |TitelErg=Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau |Band=IV. Band |Ort=Schwerin |Datum=1901 |Seiten=41 ff. |Online=[https://archive.org/stream/diekunstundgesch04schl#page/40/mode/2up Digitalisat] im [[Internet Archive]] |Abruf=2015-08-31}}</ref>
* 1248 [[Kollegiatstift]] der Stadtkirche St. Elisabeth
1468 wurde das [[Kloster Bethlehem (Bützow)|Kloster Bethlehem]] für die [[Schwestern vom gemeinsamen Leben]] [[vor dem Rostocker Tor]] gegründet, dieses erhielt 1469 durch den [[Werner Wolmers|Bischof Werner]] eine Ordnung. Nach der [[Reformation]] hat die [[Ehe|Gemahlin]] des [[Ulrich (Mecklenburg)|Herzog Ulrich]], [[Elisabeth von Dänemark und Norwegen|Elisabeth]], dasselbe 1567 zum [[Hospital zum Heiligen Geist (Bützow)|fürstlichen Armenhaus und Hospital]] umgewandelt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Oscar Gehrig]] |Titel=[[Vicke Schorler]] - "Warhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberumten alten See- und Hensestadt Rostock, Heubtstadt im Lande zu Mecklenburg 1578 - 1586" |Verlag=Carl Hinstorff Verlag |Ort=Rostock |Datum=1939}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Grete Grewolls |Titel=Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon S. 2457 |Verlag=Hinstorff Verlag |Ort=Rostock |Datum=2011}}</ref> 1540 wurde das [[Bistum Schwerin#Hochstift Schwerin|Hochstift Schwerin]] [[Säkularisierung|säkularisiert]].<ref>[http://www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/mittelalter/bistuemer/schwerin/schwerin_bistum.html "Bistum Schwerin" bei Lexikon des Mittelalters.]</ref> Bützow gelangte an die [[Liste der mecklenburgischen Herrscher|Herzöge zu Mecklenburg]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Friedrich Wigger (Archivar)|Friedrich Wigger]] |Titel=Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses von Meklenburg |Sammelwerk=Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 50. |Ort=Schwerin |Datum=1885 |Online=http://portal.hsb.hs-wismar.de/pub/lbmv/mjb/jb050/350367779.html}}</ref> 1556 wurde der Neubau des [[Schloss Bützow|Schlosses Bützow]] vollendet.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Schildt |Titel=Das Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit |Sammelwerk=[[Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde|Mecklenburgisches Jahrbuch]] |Ort=Schwerin |Datum=1884 |Seiten=150–151}}</ref> 1586 genehmigte Herzog Ulrich als Administrator des [[Bistum Schwerin|Bistums Schwerin - Bützow]] den Bau der [[Ehemalige Herzogliche Papiermühle zu Bützow|herzoglichen Papiermühle in Bützow]].<ref>{{Literatur |Autor= [[Wilhelm Stieda]] |Titel=Studien zur Geschichte des Buchdrucks in Mecklenburg |Sammelwerk=Archiv für Geschichte des Buchhandels |Band=17 |Ort=Leipzig |Datum=1894 |Seiten=17}}</ref> 1588 beschloss der [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]] und die [[Ratsherr]]en der Stadt Bützow, den Bau eines städtischen [[Ratsarmenhaus Bützow|Ratsarmenhauses]] zur Unterbringung des [[Armut|dürftigen]] [[Bürgertum]]s.<ref>{{Literatur |Autor=Stadt Bützow |Titel=Bauakte der Kirchenstraße 2 |Sammelwerk=Historische Bauarchiv der Stadt Bützow |Datum=}}</ref>
* 1263 Rat (der Stadt) bezeugt
{{Panorama| Bützow (Vicke Schorler Rolle 1586).jpg |500| Bützow und [[Kloster Bethlehem (Bützow)|Kloster Bethlehem]] auf der [[Vicke-Schorler-Rolle]] <small>(erstellt 1578–1586)</small>}}
* 1270 [[Archidiakonat]]
* Ende 13. Jahrhundert: Ummauerung der Stadt
* 1540 [[Säkularisierung]] des [[Hochstift]]s, '''Bützow''' gelangt an die Herzöge von Mecklenburg
* 1556 Neubau des Schlosses vollendet
* 1699 bis 1703 Ansiedlung von 72 [[Hugenotte]]n-Familien, die Wollverarbeitung betrieben und Tabak anbauten
* 1713 Nach dem Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm übersiedelt seine Witwe Sophie mit 56 deutsch-reformierten Angehörigen ihres Hofstaates in das Bützower Schloß und begründet so die deutsch-reformierte Gemeinde
* 1716 Zerstörung des Rathauses und großer Teile der Stadt durch einen Stadtbrand
* 1760 bis 1789 Das Schloss ist Sitz der [[Universität Bützow|Friedrichs-Universität]], die von Herzog Friedrich wegen theologischer Differenzen als Konkurrenz zur [[Universität Rostock]] gegründet wurde
* 1812 bis 1879 Kriminalkollegium (Obergericht) in den Schlossgebäuden
* 1838 Bau der Strafanstalt und des Zuchthauses Dreibergen, der heutigen [[JVA Bützow]]
* 1850 Eisenbahnanschluss nach Rostock, Schwerin und Güstrow
* 1933 bis 1945 Hinrichtung von hunderten Gefangenen des NS-Regimes
* 1949 bis Anfang der 1990er: bedeutendes Möbelwerk
* 1952 bis 1990 Kreisstadt im [[Bezirk Schwerin]]
* 1991 Beginn der Sanierung des [[Historischer Stadtkern|historischen Stadtkerns]] im Rahmen der [[Städtebauförderung]]


=== 17. bis 19. Jahrhundert ===
<!-- == Politik == -->
[[Datei:Butzow 1692.jpg|mini|Stadtgrundriss von Bützow im Jahr 1692]]
Im Jahr 1648 wurde die Stiftshauptstadt Bützow zusammen mit dem Hochstift Schwerin an [[Mecklenburg]] übertragen und trat fortan als [[Landstadt]] dem Landesteil [[Mecklenburg-Schwerin]] bei, zu dem auch das sogenannte „Stiftsland“ zählte.

Zwischen 1699 und 1703 ließen sich [[Hugenotten]]familien in der Stadt nieder, die sich der [[Wolle|Wollverarbeitung]] und dem [[Tabak]]anbau widmeten. Nach dem Tod von Herzog [[Friedrich Wilhelm I. (Mecklenburg)|Friedrich Wilhelm I.]] zog seine [[Witwe]], [[Sophie Charlotte von Hessen-Kassel|Sophie Charlotte]], [[Herzog zu Mecklenburg|Herzogin zu Mecklenburg]], von 1713 bis 1749 mit ihrem [[Hofstaat]] ins [[Schloss Bützow|Bützower Schloss]]. Unter den herzoglichen Untertanen befand sich die 1709 in [[Hessen]] gegründete reformierte „[[Teutsche]]“ Hofgemeinde, aus der die Deutsch-reformierte Gemeinde zu Bützow hervorging. Herzogin Sophie übernahm zudem die [[Schirmherr|Schutzherrschaft]] über die 1703 in Bützow gegründete Französisch-reformierte Gemeinde. Beide Gemeinden errichteten die für Nordostdeutschland einzigartige [[Reformierte Kirche (Bützow)|Reformierte Kirche]]. Aus ihnen entstand 1778 die Französisch-Deutsche Gemeinde und 1786 die Reformierte Gemeinde zu Bützow, die alle Reformierten des Landes Mecklenburg umfasste.<ref>{{Literatur |Autor=Eckhardt G. Franz |Titel=Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon |Ort=Darmstadt |Datum=2012 |Seiten=119}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Koch |Titel=Die Reformierten in Mecklenburg |Sammelwerk=Festschrift zum Jubiläum des 200 jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Bützow |Verlag=Ed. Herberger, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung |Ort=Schwerin |Datum=1899}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Großherzogliches Statistisches Amt |Titel=Reformierte Kirche |Sammelwerk=Mecklenburg-Schwerinsches Staatshandbuch |Datum=}}</ref>

1716 verwüstete ein Stadtbrand das [[Rathaus Bützow#Erstes Rathaus|Rathaus]] und große Teile von Bützow. Bereits im Jahr 1738 entstand hier, als eine der ersten Städte Mecklenburgs, eine [[Jüdische Gemeinde Bützow|jüdische Neuansiedlung]], zu der unter anderem auch [[Aaron Isaak]] zählte. Von 1760 bis 1789 diente das Schloss als Sitz des [[Pädagogium Bützow|Pädagogiums Bützow]] und der von Herzog [[Friedrich Franz I. (Mecklenburg)|Friedrich]] gegründeten [[Friedrichs-Universität Bützow|Friedrichs-Universität]], die der [[Universität Rostock]] Konkurrenz bieten sollte, insbesondere aufgrund theologischer Differenzen.

Die sozialen und politischen Spannungen, die durch die [[Französische Revolution]] ausgelöst wurden, führten in Bützow ebenfalls zu Unruhen. Der sogenannte Gänsekrieg von 1794 stellte einen Ausdruck der Unzufriedenheit zwischen den Bürgern und dem [[Stadtrat]] dar.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=vGhc5NbnkHI ''Der Bützower Gänsekrieg''] auf [[YouTube]]</ref> [[Wilhelm Raabe]] verweist in seiner [[Novelle]] „[[Die Gänse von Bützow]]“ auf dieses Ereignis. Zwischen 1812 und 1879 war das [[Criminal-Collegium Bützow|Großherzogliche Criminal-Collegium]] im Bützower Schloss untergebracht. In dieser Zeit entstand mit den Neubauten auch eine zweite Strafanstalt, das [[Centralgefängnis Bützow|Centralgefängnis]]. 1839 wurde die Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Landesstrafanstalt zu Dreibergen, die heutige [[JVA Bützow]], eröffnet.

Im Jahr 1850 erhielt Bützow einen Eisenbahnanschluss nach [[Rostock]], [[Schwerin]] und [[Güstrow]], und ein erstes [[Bahnhof Bützow#Geschichte|Empfangsgebäude]] wurde errichtet. 1879 folgte die Gründung des [[Amtsgericht Bützow|Amtsgerichts Bützow]]. 1894 entstand das [[Technisches Denkmal|technische Denkmal]] der [[Industriearchitektur]], die [[Ehemalige Großherzogliche Wassermühle zu Bützow|Großherzogliche Wassermühle zu Bützow]]. Von 1898 bis 1914 fand in der Stadt während der Karnevalszeit der [[Bützower Hoftag]] statt.
{{Panorama|Bützow (Merian).jpg|600|Stadtansicht von Bützow um 1650}}

=== 20. Jahrhundert ===
Das ursprüngliche [[Schloss Bützow|Renaissanceschloss in Bützow]] wurde zwischen 1910 und 1911 unter der Leitung des [[Adolph Prahst|Oberlandbaumeisters Adolph Prahst]] umgebaut und in einen schlichten, dreigeschossigen [[Putzbau]] umgestaltet.<ref>[https://vereins.fandom.com/wiki/Fritz_Ho%C3%9Fmann Fritz Hoßmann]: ''Setzte bauliche Akzente in der Stadt. Landbaumeister Adolf Prahst hinterließ an vielen Stellen in Bützow seine Spuren. Alle Häuser tragen seine spezielle Handschrift.'' In: ''Schweriner Volkszeitung, Bützower Zeitung'' vom 4. Juni 2011.</ref> Im selben Jahr wurde im Waldgebiet Zepeliner Holz das [[Zeppelin-Denkmal (Bützow)|erste Zeppelin-Denkmal Deutschlands]] eingeweiht, das dem Grafen [[Ferdinand von Zeppelin]] gewidmet ist.<ref>{{Literatur |Autor=Leipziger Tageblatt und Handelszeitung |Titel=Das erste Zeppelin-Denkmal Das erste Zeppelin-Denkmal, Nr. 149, Jahrgang 104, S. 1-2 |Ort=Leipzig |Datum=1910-06-01 |Online=https://sachsen.digital/werkansicht/203717/1?tx_dlf_navigation%5Bcontroller%5D=Navigation&cHash=ce1d352996434b698eea63a504b43d98}}</ref>
Bis zum Jahr 1918 war Bützow als Teil des Mecklenburgischen Kreises im Landtag vertreten.<ref name="Kalender 1851 282">''Gros<!-- sic!-->herzoglich Mek<!-- sic!-->lenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1852'', Schwerin in Mecklenburg: Hofbuchdruckerei, 1851, S.&nbsp;282.</ref> Im Jahr 1920 manifestierte sich auch in Bützow der Generalstreik im Zuge des [[Kapp-Putsch]]es, bei dem der Arbeiter [[Grabmal Ernst Mundt#Geschichte|Ernst Mundt]] ums Leben kam.

Während der [[Zeit des Nationalsozialismus|Zeit von 1933 bis 1945 erlangte der Nationalsozialismus]] in Bützow, ähnlich wie in vielen anderen Städten Deutschlands, zunehmend Einfluss. Besonders verheerend war die Schändung des [[Jüdischer Friedhof (Bützow)|jüdischen Friedhofs]] an der Landstraße nach [[Kröpelin]]; nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dieser jedoch auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wiederhergestellt. Nach den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen von 1938]] war nur noch ein betagtes [[Juden|jüdisches]] Ehepaar<ref>Julius Israel Horwitz und Margarete Sara Horwitz, geborene Frisch</ref> von der einstigen [[Jüdische Gemeinde Bützow|jüdischen Gemeinde in Bützow]] übrig geblieben. Im November 1942 wurde es in das [[Ghetto Theresienstadt|Konzentrationslager Theresienstadt]] [[Deportation|deportiert]], wo beide Eheleute 1943 starben.<ref>[[Bernd Kasten]]: ''Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945''. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Schwerin 2008, S. 27, ISBN 978-3-940207-16-6</ref>

Die Stadt spielte aufgrund ihrer [[Zuchthaus|Zuchthäuser]] eine besondere Rolle im [[Reichsjustizministerium|nationalsozialistischen Justizsystem]]. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] waren sowohl Frauen und Männer aus [[Polen]], die in Baracken (''gegenüber dem Waldhof in der [[Vierburg]]'') untergebracht waren, als auch Menschen aus der [[Sowjetunion]], die in Baracken (''Bahnübergang Bützow/Wolken'') untergebracht wurden, gezwungen, [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|rüstungswichtige Zwangsarbeit]] zu leisten. Von 1933 bis 1945 war das [[Justizvollzugsanstalt Bützow|Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen-Bützow]] mit durchschnittlich 900 Gefangenen belegt; 1944 stieg die Zahl auf 3.000. Im Jahr 1942 wurden 16 Gefangene und 1945 insgesamt 70 Gefangene durch das [[NS-Regime]] hingerichtet, darunter viele ohne vorheriges [[Gerichtsurteil]]. Insgesamt starben aufgrund der katastrophalen Haftbedingungen 771 Insassen, die in vier [[Ehrenfriedhof (Bützow)|Massengräbern auf dem Friedhof]] verscharrt wurden.<ref name="AW">{{Literatur |Autor=Andreas Wagner |Titel=FORSCHEN,GEDENKEN UND LERNEN |Ort=Schwerin |Datum=2008}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Pädagogisches Kreiskabinett des Kreises Bützow |Titel=Der Kreis Bützow-Arbeitsmaterial zum Heimatkundeunterricht |Ort=Bützow |Datum=1985}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Schmidtbauer |Titel=Als die neue Zeit begann-Die Befreiung des Kreises Bützow |Datum=1975}}</ref>

Nach dem Einmarsch der [[Rote Armee|Roten Armee]] am 3. Mai 1945 wurde das Zuchthaus Dreibergen zunächst als [[Austausch von Kriegsgefangenen|Repatriierungslager]] genutzt. Ein [[Gebäudetrakt]] des ehemaligen [[Centralgefängnis Bützow|Centralgefängnisses]] am [[Schlossplatz (Bützow)|Schlossplatz]] diente der Unterbringung politischer Häftlinge. Am 1. Januar 1951 übernahm die [[Deutsche Volkspolizei|Volkspolizei]] das Zuchthaus, und Bützow wurde zu einem Haftort für Hunderte von [[Gegner]]n des [[SED-Regime]]s.<ref name="AW" /> Besonders erschreckend war der Prozess von 1953 im Rahmen der [[Aktion Rose]], bei dem 447 inhaftierte [[Gaststätte]]n- und [[Hotel]]besitzer vor Gericht standen.<ref>A. Kaminsky (Hrsg.): ''Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR.'' Bonn 2007, S. 241–243</ref> Der Name „Zuchthaus Bützow“ wurde zum Synonym für die harte [[Unterdrückung|Repression]] politischer Gegner im Norden der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], vergleichbar mit der [[Justizvollzugsanstalt Bautzen]].<ref name="AW" />

Im April und Mai 1946 wurden in Bützow zehn Jugendliche (''ab 15 Jahren'') sowie ein Erwachsener vom [[Innenministerium der UdSSR|sowjetischen Geheimdienst NKWD]] verhaftet und unter Folter zu Aussagen gezwungen, die besagten, sie hätten im Kriegsfall gegen die Rote Armee kämpfen wollen. Der Erwachsene wurde erschossen, während drei der verurteilten Jugendlichen im Lager ums Leben kamen.<ref>[[Centralgefängnis Bützow#Geschichte#Nachkriegszeit]]</ref> Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der [[Generalstaatsanwaltschaft]] der [[Russische Föderation|Russischen Föderation]] [[Rehabilitation|rehabilitiert]].<ref name="AW" /><ref>Benno Prieß: ''Erschossen im Morgengrauen''. Eigenverlag, Calw 2002. Mitherausgeber: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, ISBN 3-926802-36-7, S. 191–202</ref>

Auf dem Gelände der 1586 errichteten [[Ehemalige Herzogliche Papiermühle zu Bützow|Papierfabrik Bützow]], die 1945 im Rahmen von [[Deutsche Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg|Reparationsleistungen]] demontiert wurde, entstand 1949 ein [[volkseigener Betrieb]] für [[Tischlerei|Bau- und Möbeltischlerei]]. Dieser entwickelte sich zu den ''VEB Möbelwerken „Ernst Mundt“ Bützow'', die bis Anfang der 1990er Jahre existierten.<ref>{{Literatur |Autor=Markus Göllnitz |Hrsg=Stadt Bützow |Titel=Von der herzoglichen Papiermühle über die Papierfabrik bis zu einer Seniorenwohnanlage in Bützow |Sammelwerk=Bützower Landkurier-Amtsblatt |Nummer=6 |Datum=2024 |Seiten=27–28 |Online=https://www.buetzow.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2719_5871_1.PDF%3F1717558944&fn=Amtsblatt_B%FCtzower_Landkurier_06-2024}}</ref>

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden [[Horst (Bützow)|Horst]] und [[Wolken (Bützow)|Wolken]] in die Stadt eingegliedert. Im Jahr 1952 wurde das Amtsgericht aufgelöst und durch das [[Kreisgericht Bützow]] ersetzt, das für seine willkürlichen Urteile im Rahmen der Aktion Rose bekannt war. Nach der Wende wurde das [[Amtsgericht Bützow]] neu eingerichtet; zunächst 1997 in eine Zweigstelle des [[Amtsgericht Güstrow|Amtsgerichts Güstrow]] umgewandelt, wurde es schließlich 1999 geschlossen.
Von 1952 bis 1994 war [[Kreis Bützow|Bützow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises]], zunächst im [[Bezirk Schwerin]] und ab 1990 in [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Von 1994 bis 2011 gehörte die Stadt zum [[Landkreis Güstrow]], seitdem liegt sie im Landkreis Rostock. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] wurde der historische Stadtkern, einschließlich des Rathauses, im Rahmen der [[Städtebauförderung]] umfassend saniert. Am 1. Januar 1999 wurde die Gemeinde [[Parkow]] eingemeindet.<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999]</ref>

=== 21. Jahrhundert ===
Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] verliehenen Titel [[Ort der Vielfalt]].

'''Tornado im Mai 2015'''
{{Hauptartikel|Tornado in Bützow}}

Am 5. Mai 2015 verursachte ein [[Tornado]] der [[Fujita-Skala|Stärke F3]] schwere Schäden an Gebäuden in und um die Altstadt. Es wurde [[Katastrophenalarm]] ausgelöst.<ref name="svz" /><ref name="spiegel20150506" />
Bis 2017 waren die meisten der Schäden, die sich auf rund 40 Millionen Euro beliefen, behoben.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/die-narben-verheilen-id16718181.html |text=Die Narben verheilen |wayback=20170503110929}}</ref>

<gallery mode="packed" style="text-align:left; font-size:100%;" heights="150">
Bützow Schlossstrasse 16 2012-04-29.jpg|Für die Bützower Altstadt typisches [[Fachwerkhaus]] ''([[Schlossstraße 16 (Bützow)|Oertzen’sche Herrenhaus]] in der [[Schlossstraße (Bützow)|Schlossstrasse]])''
Buetzow Schlossplatz Panorama 2009-03-04.jpg|[[Schlossplatz (Bützow)|Schlossplatz]] mit Krummem Haus, [[Weiberhaus Bützow|Weiberhaus]] und das [[Großherzogliches Amtshaus (Bützow)|Amtshaus]].
Buetzow Schloss 05.jpg|Schloss Bützow 2017
Mühle4.jpg|Ehemalige Großherzogliche Wassermühle in der [[Bahnhofstraße (Bützow)|Bahnhofstraße]]
</gallery>

== Bevölkerung ==
{|
| style="vertical-align:top" |
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1857 || {{0}}5.600
|-
| 1867 || {{0}}4.800
|-
| 1890 || {{0}}5.323
|-
| 1900 || {{0}} 5.549<ref>{{Literatur |Autor=Joseph Meyer |Titel=Butze, Butzen, Butzenscheibe, Butzer, Bützfleth, Butzkopf, Butzkow, Bützow, Buvette, Buxīn, Buxazeen, Buxbaum, Buxhöwden. |Sammelwerk=Meyers Großes Konversations-Lexikon' |Band=3 |Auflage=6. Auflage |Verlag=Bibliographisches Institut |Ort=Leipzig und Wien |Datum=1905 |Seiten=666}}</ref>
|-
| 1910 || {{0}}5.835<ref>{{Literatur |Autor=Carl Buhr |Titel=75 jähriges Bestehen der Bützower Zeitung |Verlag=Ratsbuchdruckerei Bützow |Ort=Bützow |Datum=1914-04-01}}</ref>
|}
| style="vertical-align:top" |
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1990 || 10.368
|-
| 1995 || {{0}}9.479
|-
| 2000 || {{0}}8.772
|-
| 2005 || {{0}}7.965
|-
| 2010 || {{0}}7.681
|-
| 2015 || {{0}}7.848
|}
| style="vertical-align:top" |
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 2020 || 7.829
|-
| 2021 || 7.970
|-
| 2022 || 8.181
|-
| 2023 || 8.191
|}
|}
<small>ab 1990: Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres<ref>[https://www.laiv-mv.de/Statistik/Ver%C3%B6ffentlichungen/Statistische-Berichte/A Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden]</ref></small>

== Religion ==
=== Evangelische Glaubensgemeinschaften ===
* '''[[Evangelisch-lutherische Kirchen|Evangelisch-lutherische]] Gemeinde Bützow''' mit der [[Stiftskirche Bützow]] aus dem 13. Jahrhundert. Die erste Pfarrstelle befindet sich in der [[Kirchenstraße (Bützow)|Kirchenstraße]] 4 in Bützow, die zweite Pfarrstelle in der Poststraße 50 in [[Baumgarten (Warnow)|Baumgarten]].
** Zu ihr gehören die Ortsteile:
*** [[Dorfkirche Baumgarten (Warnow)|Baumgarten ''(Kirche)'']], [[Dorfkirche Boitin|Boitin ''(Kirche)'']], Bützow ''([[Hospital zum Heiligen Geist (Bützow) #Ausstattung|Hospitalkapelle]] und Stiftskirche)'', Dreetz, [[Dorfkirche Eickelberg|Eickelberg ''(Kirche)'']], Eickhof, Glambeck, Göllin, Gralow, Grünenhagen, Horst, Jabelitz, Katelbogen, Kurzen Trechow, [[Dorfkirche Laase|Laase ''(Kirche)'']], [[Kapelle Langen Trechow|Langen Trechow ''(Kapelle)'']], Neuendorf, Parkow, Passin ''(Kapelle)'', Peetsch, [[Dorfkirche Qualitz|Qualitz ''(Kirche)'']], [[Kloster Rühn|Rühn ''(Kirche)'']], Schependorf, Schlockow, Steinhagen, [[Dorfkirche Tarnow|Tarnow ''(Kirche)'']], Warnow ''(Kirche)'', Wendorf, Wolken, Zepelin ''(Kapelle)'', Zernin ''(Kirche)'' und Zibühl. Die Gemeinde ist Mitglied der [[Nordkirche]].

* '''[[Reformierte Kirchen|Reformierte Gemeinde]] Mecklenburg-Bützow''' mit der [[Reformierte Kirche (Bützow)|Reformierte Kirche]] aus dem 18. Jahrhundert. Die Gemeinde gehört zur [[Evangelisch-reformierte Kirche (Landeskirche)|Evangelisch-reformierte Landeskirche]] mit Sitz in Leer/Ostfriesland. Das Pfarramt der Gemeinde befindet sich in der [[Pfaffenstraße (Bützow)|Pfaffenstraße]] 11.

* '''[[Baptisten|Evangelisch-Freikirchliche]] Gemeinde'''. Das Gemeindehaus befindet sich in der [[Bahnhofstraße (Bützow)|Bahnhofstraße]] 24 A.

=== Katholische Glaubensgemeinschaft ===
* '''[[Römisch-katholische Kirche|Römisch-Katholische]] Gemeinde Bützow''' mit der St.-Antonius-Kirche. Zu der Gemeinde Bützow gehören die St.-Josef-Kirche in Schwaan, St.-Bonifatius-Kirche in [[Brüel]] und die St.-Pius-X-Kirche in Sternberg. Die Gemeinde gehört zum [[Erzbistum Hamburg]]. Das Pfarrhaus der Gemeinde befindet sich in der [[Prahst’sche Villa|Bahnhofstraße 34]].

* '''[[Neuapostolische Kirche|Neuapostolische]] Gemeinde Bützow''' im Kirchenbezirk Rostock der [[Neuapostolische Kirche in Nord- und Ostdeutschland|Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland]]. Das Gemeindehaus befindet sich am [[Kirchenplatz (Bützow)|Kirchenplatz]].

=== Jüdische Glaubensgemeinschaft ===
* Die '''[[Jüdische Gemeinde Bützow]]''' hat vermutlich bereits im 13. bis 15. Jahrhundert in der Stadt bestanden. Eine erneute Ansiedlung setzte im Jahr 1738 ein, was zur Errichtung eines [[Jüdischer Friedhof (Bützow)|Jüdischen Friedhofs]] sowie einer [[Synagoge (Bützow)|Synagoge]] in der [[Mantzelstraße]] führte. Aufgrund von [[Auswanderung|Emigration]] und der Abwanderung in andere Städte löste sich die Gemeinde im Jahr 1922 auf.
<gallery mode="packed" style="text-align:left; font-size:100%;" heights="150">
Stiftskirche Bützow 01.JPG|Stiftskirche
Reformierte Kirche 2023.jpg|Reformierte Kirche
Kath-Bützow.jpg|Römisch-Katholische Kirche St.&nbsp;Antonius
Ehem. Synagoge Bützow.jpg|Ehemalige Synagoge
</gallery>

== Politik ==
=== Stadtvertretung ===
Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtvertretung]] von Bützow besteht aus 19 Mitgliedern. Die [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte bei einer Wahlbeteiligung von 54,5 % zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://votemanager.kdo.de/20240609/130725252/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=1166&stimmentyp=0&id=ebene_-1283_id_1658 Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024]</ref>
[[Datei:Buetzow2023 0118tm.jpg|alt=Rathaus Bützow 2023|mini|Rathaus Bützow (2023)]]

{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
|-
! Partei / Wählergruppe
| Stimmenanteil<br />2019<ref>[https://www.buetzow.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2719_2479_1.PDF%3F1562576231&fn=B%FCz_SV_1F Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019]</ref> || Sitze<br />2019 || rowspan=11 |
! Stimmenanteil<br />2024 || Sitze<br />2024
|-
| style="text-align:left" | Bützower Wählergemeinschaft (BWG) || 34,8 % || 7 || 34,4 % || 7
|-
| style="text-align:left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 24,6 % || 5 || 21,4 % || 5
|-
| style="text-align:left" | [[Alternative für Deutschland|AfD]] || – || – || 21,1 % || 2
|-
| style="text-align:left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 17,5 % || 4 || 12,7 % || 3
|-
| style="text-align:left" | [[Die Linke]] || {{0}}8,7 % || 2 || {{0}}4,7 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Wolfgang Wehrmann || {{0}}4,3 % || 1 || {{0}}4,2 % || 1
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Matthias Röse || – || – || {{0}}1,4 % || –
|-
| style="text-align:left" | Allianz Pro Bützow (APB) || {{0}}7,4 % || 1 || – || –
|-
| style="text-align:left" | Einzelbewerber Tony Kiefert || {{0}}2,7 % || 1 || – ||
|-
| style="text-align:left"| '''Insgesamt''' || 100 % || 21 || '''100 %''' || '''19'''
|}

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD vier Sitze. Da sie nur zwei Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Stadtvertretung zwei Sitze unbesetzt.

=== Bürgermeister ===
{{Hauptartikel|Liste der Bützower Bürgermeister}}

* seit 2014: Christian Grüschow (parteilos)

Grüschow wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014 mit 50,2 % der gültigen Stimmen gewählt.<ref>[https://www.buetzow.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2719_388_1.PDF%3F1477634712&fn=B%FCtzow_2014_BM_Stichwahl Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014]</ref> In der Bürgermeisterwahl am 20. März 2022 wurde er ohne Gegenkandidat mit 80,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre<ref name="HS" /> in seinem Amt bestätigt.<ref>[https://www.buetzow.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2719_4331_1.PDF%3F1648114023&fn=2022-03-24_B%FCtzow_-_Bekanntmachung_%FCber_das_Wahlergebnis_der_B%FCrgermeisterwahl_in_der_Stadt_B%FCtzow_am_20.03.2022 Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 20. März 2022]</ref>

=== Wappen, Flagge und Dienstsiegel ===
;Heutiges Wappen
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = Bützow-Wappen.PNG
|Größe = 100
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Bützow
|Blasonierung = In Rot zwei schräg gekreuzte goldene [[Krummstab|Bischofsstäbe]] mit zugewendeten Krümmen, die Kreuzung überdeckt von einer goldenen [[Mitra]].
|Zusatz = Das Wappen wurde nach 1945 neu gestaltet und unter der Nr.&nbsp;70 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.
|Quelle = {{Literatur |Autor=Hans-Heinz Schütt |Hrsg=produktionsbüro TINUS; Schwerin |Titel=Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen |Auflage= |Ort= |Datum=2011 |ISBN=978-3-9814380-0-0 |Seiten=254/255}}
|ref = Wappenbuch
|Begründung = In dem nach 1945 gestalterisch veränderten Wappen verweist die Symbolik auf den Bischof von Schwerin als Stifter und einstigen Grundherrn der Stadt bis zur Säkularisation.
}}

;Historische Wappen
{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = Wappen Bützow.png
|Größe = 100
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Bützow bis 1943
|Blasonierung = Geteilt von Rot und Gold, zwei schräg gekreuzte Bischofsstäbe in verwechselten Farben, oben zwischen den Krümmen eine goldene Mitra.
|Zusatz = Das Wappen wurde am 10.&nbsp;April 1858 vom Großherzog [[Friedrich Franz II. (Mecklenburg)|Friedrich Franz II.]] von [[Mecklenburg-Schwerin]] festgelegt.
|Quelle =
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Bis September 1943 führte die Stadt ein Wappen, das nach dem Siegelbild des SIGILLVM CIVITATIS BOTZOWE – als Abdruck 1376 überliefert – gestaltet und im April 1858 festgelegt wurde. Den aus dem Stiftswappen übernommenen Figuren war als Unterscheidungsmerkmal offensichtlich die Mitra hinzugefügt worden.
}}

{{Wappenbeschreibung
|Titel =
|Wappenbild = Sin escudo.svg
|Größe = 100
|Kurzdarstellung= Wappen der Stadt Bützow 1943–1945
|Blasonierung = In Silber über einem silbern-blau gewellten Fluss eine rote Festung mit zwei Türmen, zwischen den Türmen ein blauer Schild, darin ein goldenes Hakenkreuz.
|Zusatz = Das Wappen wurde vom [[Heraldiker]] [[Hans Herbert Schweitzer]] gestaltet und am 1.&nbsp;Oktober 1943 durch den [[Reichsstatthalter]] in Mecklenburg verliehen.
|Quelle =
|ref = Wappenbuch
|Begründung = Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.
}}

;Flagge
[[Datei:Flagge der Stadt Bützow.png|links|150px|Flagge der Stadt Bützow]]
Die Flagge wurde von dem Bützower ''Horst Legrand'' gestaltet und am 13.&nbsp;Mai 2002 durch das [[Innenministerium|Ministerium des Innern]] genehmigt.

Die Flagge ist Rot – Gelb (1:1) längs gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des roten und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.<ref name="HS">[https://www.buetzow.de/output/download.php?file=%2Fmedia%2Fcustom%2F2719_3014_1.PDF%3F1588589255&fn=HP_Hauptsatzung_der_Stadt_B%FCtzow_28.04.2020 Hauptsatzung der Stadt] (PDF; 0,1&nbsp;MB), abgerufen am 26. Oktober 2023.</ref>
{{Absatz|links}}

; Heutiges Dienstsiegel
Das [[Dienstsiegel]] zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift:<ref name="HS" />
{{Inschrift
|Block=1|style=text-align:center; width:200px;
|Text='''STADT BÜTZOW''' }}.

[[Datei:Siegel der Stadt Bützow.png|100px|rechts]]
;Historisches Dienstsiegel
Das Dienstsiegel um 1900 zeigt die Mitra mit gekreuzten Krummstäben und der Umschrift:
{{Inschrift
|Block=1|style=text-align:center; width:200px;
|Text= '''SIEGEL DER STADT BÜTZOW'''}}.

=== Städtepartnerschaften ===
;{{DEU|#}} [[Eckernförde]]
Bereits in den 1950er Jahren entwickelte sich eine enge Partnerschaft mit der Stadt Eckernförde in [[Schleswig-Holstein]], die jedoch durch die [[Gründung der Deutschen Demokratischen Republik|Gründung der DDR]] und den [[Berliner Mauer|Mauerbau]] für eine längere Zeit ruhte. Mit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|friedlichen Revolution]] wurde im September 1990 ein neuer Partnerschaftsvertrag geschlossen.<ref>[https://www.buetzow.de/Stadt-und-Gemeinden/Stadt-B%C3%BCtzow Partnerstädte auf Buetzow.de] Abgerufen am 13. Oktober 2024</ref>
;{{DEU|#}} [[Osterholz (Bremen)|Osterholz]]
1999 fanden die ersten Annäherungen zwischen den beiden Städten statt. In den folgenden Jahren wurden regelmäßige gemeinsame Besuche organisiert. Geprägt von dem Bestreben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Stadtteil Bremen-Osterholz und der Stadt Bützow nachhaltig zu festigen, wurde am 3. Oktober 2010 eine partnerschaftliche Vereinbarung unterzeichnet.<ref>{{Literatur |Autor=Stadtteil Bremen-Osterholz und die Stadt Bützow |Titel=Vereinbarung über die Begründung einer Städtepartnerschaft zwischen dem Stadtteil Bremen-Osterholz (Hansestadt Bremen) und der Stadt Bützow (Mecklenburg). |Ort=Bremen |Datum=2010-10-03 |Online=https://www.buetzow.de/media/custom/2719_443_1.PDF?1480427886}}</ref>
;{{EST|#}} [[Sillamäe]]
Mit der Stadt Sillamäe in [[Estland]] wurde eine Vereinbarung über Partnerschaft und Zusammenarbeit geschlossen, um die Verständigung zwischen den Menschen beider Städte und Länder zu fördern, einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas zu leisten und den europäischen Gedanken weiter voranzutreiben.<ref>{{Literatur |Autor=Stadt Bützow und die Stadt Sillamäe |Titel=Vereinbarung über die Begründung einer Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Bützow (Bundesrepublik Deutschland) und der Stadt Sillamäe (Republik Estland). |Ort=Bützow |Datum=2003-04-14 |Online=https://www.buetzow.de/media/custom/2719_444_1.PDF?1480427937}}</ref>
;{{DEU|#}} [[Straelen]]
Seit 1992 pflegt die Stadt Bützow eine enge freundschaftliche Beziehung zu der Stadt Straelen in [[Nordrhein-Westfalen]]<ref>{{Literatur |Autor=Stadtverwaltung Straelen |Titel=Außerdem pflegt die Stadt Straelen freundschaftliche Beziehungen zu der Stadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern |Ort=Straelen |Datum= |Online=https://www.buetzow.de/media/custom/2719_443_1.PDF?1480427886}}</ref>

==== Pausierte Städtepartnerschaft ====
;{{DEU|#}} [[Büchen]]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verließen zahlreiche Menschen Bützow und zogen in den [[Amerikanischer Sektor|amerikanischen Sektor]], unter anderem in die Stadt Büchen, um dort eine neue Heimat zu finden. Um ihre Verbundenheit mit Mecklenburg und insbesondere mit ihrer Heimatstadt Bützow zum Ausdruck zu bringen, wurde in Büchen eine Straße als ''Bützower Ring'' benannt. Zudem wurden die Anliegerstraßen des Bützower Rings nach Straßen benannt, die sich in Bützow befanden, zum Beispiel nach dem ''[[Ellernbruch (Bützow)|Ellernbruch]]'' und der ''John-Brinkmann-Straße''.

Im Jahr 1962 unterzeichneten Vertreter der Gemeinde auf Antrag des Direktors der Kreisvolkshochschule<ref>{{Literatur |Titel=VHS Büchen feiert 60. Geburtstag |Sammelwerk=Büchener Anzeiger, 18. Jahrgang, 15. Kalenderwoche |Datum=2011-04-12 |Seiten=1}}</ref>, [[Berthold Ditz]], einen Patenschaftsvertrag zwischen Büchen und Bützow, der jedoch seit den 1980er Jahren ruht.<ref>{{Literatur |Autor= [https://vereins.fandom.com/wiki/Fritz_Ho%C3%9Fmann Fritz Hoßmann] |Titel=Die Partnerschaft zwischen Büchen–Bützow im Kalten Krieg |Sammelwerk=Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton |Band=3 |Verlag=Fritz Hoßmann – Druckerei Karl Keuer |Ort=Bützow |Datum=2018 |Seiten=31-33}}</ref>

== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
=== Sehenswürdigkeiten ===
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Bützow}}

* [[Bahnhof Bützow|Bahnhof]], 1879, Neorenaissance-Bau.
* [[Krummes Haus (Bützow)|Krummes Haus]]
** [[Heimatmuseum Bützow|Heimatmuseum]]
** Dokumentationsstätte zum Politischen Missbrauch des Strafvollzuges in Bützow.
* [[Hospital zum Heiligen Geist (Bützow)|Hospital zum Heiligen Geist]], 1878 bis 1879, [[Historismus|historistischer]] Backsteinbau.
* Miniaturstadt, ''(Bützow im Miniaturformat)'', Gewerbegebiet Tarnower Chaussee, Nebelring.
* [[Bützower Rathaus|Rathaus]], 1848 bis 1850, neugotischer Putzbau
** davor Gänsebrunnen ''(1981)'' von Walther Preik.
* [[Reformierte Kirche (Bützow)|Reformierte Kirche]], 1765 bis 1771, einziges im konsequent reformierten Stil erbaute Kirchengebäude im Nordosten Deutschlands.
** Winzer-Orgel, 1862, einzige noch erhaltene Orgel dieses Typs mit den Originalprospektpfeifen aus der Werkstatt Winzers.
** Barock-Kanzel, 1771, Mahagoni-Holz.
* [[Schloss Bützow|Schloss]], ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, Umbau zum Renaissanceschloss Mitte des 16. Jahrhunderts, heutige Form durch die Restaurierung von 1910/11.
* [[Stiftskirche Bützow|Stiftskirche]], [[Kulturdenkmal]] von nationaler Bedeutung, [[Backsteingotik]] des 13. Jahrhunderts mit:
** Bronze Tauffünte, 1474
** [[Meister des Bützow-Altars|Marienaltar]], 1503
** Renaissance-Kanzel, 1617
** [[Lüderssche Mittag-Sonnenuhr]], 1765
** Friese-Orgel, 1877 ''(mit ältestem Orgelprospekt in Mecklenburg von 1520)''
* [[Sühnestein Bützow]], Waldung „Darnow“ im Ortsteil Wolken.
* [[Sühnestein Selow]], Gemeinde Selow im [[Amt Bützow-Land]].
* [[Zeppelin-Denkmal (Bützow)|Zeppelin–Denkmal]], 1910, erstes Zeppelin-Denkmal Deutschlands, das dem Grafen Ferdinand von Zeppelin gewidmet wurde.
<gallery mode="packed" style="text-align:left; font-size:100%;" heights="150">
Buetzow Bahnhof 05.jpg|Bahnhofsgebäude
Buetzow Krummes Haus 2009-03-04 018.jpg|<small>Sogenannte</small> Krumme Haus
Seitenfront Hospital.jpg|Hospital zum Heiligen Geist
Bützow Rathaus 2012-04-29.jpg|Rathaus
Reformierte Kirche 2023.jpg|Reformierte Kirche
Schloss in Bützow.jpg|Schloss
Buetzow Stiftskirche 2009-03-04 025.jpg|Stiftskirche
</gallery>

=== Gedenkorte ===
* [[Ehrenfriedhof (Bützow)]] mit Mahnmal für Opfer des [[Nationalsozialismus]] von 1948 auf dem südwestlichen Teil des [[Friedhof (Bützow)|Friedhofes Bützow]].
* [[Denkmal]] zum Gedenken der [[Opfer des Faschismus|Opfer von 1933–1945]]. [[Bronzeplastik]] „Der Gefesselte“ von [[Siegfried Krepp]] am [[Schlossplatz (Bützow)|Schlossplatz]].
* Denkmal für politischen Häftlingen von 1945–1989 „Zerbrochener Mühlstein“ von am Schlossplatz.
* Gedenkstein für neun namentlich genannte Opfer des NS-Justizterrors auf dem Gelände der [[Justizvollzugsanstalt Bützow]].
* Gedenktafel von 1920 für den im [[Kapp-Putsch]] ermordeten Arbeiter [[Grabmal Ernst Mundt|Ernst Mundt]] auf dem Friedhof Bützow.
* Gedenktafel für den 1944 in der [[Holocaust|Shoa]] umgekommenen [[Judentum|jüdischen]] Bürger Gustav Josephy am [[Am Markt (Bützow)|Markt]] 6.
* Gedenktafel für das im [[KZ Theresienstadt]] umgekommene Bützower jüdische Ehepaar Julius und Margarete Horwitz<ref>{{Findagrave|238462329|Julius Israel Horwitz|Abruf=2023-12-25}}</ref><ref>{{Findagrave|238462558|Margarete Sara Frisch Horwitz|Abruf=2023-12-25}}</ref> am Haus [[Langestraße (Bützow)|Lange Straße]] 42. <small>(von Hauseigentümer entfernt)</small>
* Gedenkstein und Gedenktafel auf dem [[Jüdischer Friedhof (Bützow)]]
* Gedenktafel am Haus in der [[Wallstraßen (Bützow)|2. Wallstraße]] 8. für den [[kommunistisch]]en Stadtverordneten Wilhelm Scherping, die sich seit 1993 im Heimatmuseum befindet.
* Gedenkstein zu Ehren von [[Wladimir Iljitsch Lenin]] am Leninring.<ref>https://leninisstillaround.com/2017/04/23/anwohner-retten-lenindenkmal/ Abgerufen am 26. Januar 2019</ref>
* Reuter-Gedenkstein und Reuter-Linde von 1910 zu Ehren des mecklenburgischen Dichters und Schriftstellers [[Fritz Reuter]], am damaligen Vierburgweg, heute Fritz-Reuter-Platz. <small>(errichtet durch den Plattdütschen Heimatverein för Bützow un Ümgägend)</small><ref>{{Literatur |Autor=C.Buhr Ratsbuchdruckerei |Titel=Zum 75jährigen Bestehen der Bützower Zeitung |Ort=Bützow |Datum=1914-04-01 |Seiten=25}}</ref>

<gallery mode="packed" style="text-align:left; font-size:100%;" heights="120">
Mahnmal für Opfer des Nationalsozialismus.jpg|Mahnmal des ''Ehrenfriedhofs''
Bützow Der Gefesselte Siegfried Krepp 2012-04-29.jpg|Der Gefesselte
Bützow Zerbrochener Mühlstein Sven Armin Domann 2012-04-29.jpg|Zerbrochener Mühlstein
Bützow Lange Strasse 40 Gedenktafel Horwitz 2012-04-29.jpg|Gedenktafel ''Langestrasse 42''
Buetzow Am Markt 6 03.jpg|Gedenktafel ''Am Markt 6''
</gallery>

=== Ehemalige Gedenkorte ===
* [[Kriegerdenkmal für die Gefallenen 1870–1871 (Bützow)|Kriegerdenkmal für die Gefallenen 1870–1871]]
* [[Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg (Bützow)|Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg]]

=== Kunst und Kultur ===
* [[Krummes Haus (Bützow)|Krummes Haus]], [[Heimatmuseum Bützow|Heimatmuseum]], [[Stadtbibliothek Bützow|Stadtbibliothek]] am Schlossplatz 2
* Kunsthaus Bützow, Ausstellungszentrum für Gemälde u. a. Werke von namhaften Künstlern in der Lange Straße 20.
* Kultursalon Bützow, Ausstellung, Lesungen und Veranstaltungen am [[Pferdemarkt (Bützow)|Pferdemarkt]] 8
* Spielstätten der [[Festspiele Mecklenburg-Vorpommern|Festspiele MV]], Stiftskirche Bützow, Klosterkirche Rühn und Kurzen Trechow <small>(Marstall der Burg)</small>.
* Galerie Alte Molkerei, Warnowstraße 12, 18246 Baumgarten


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Bützow ist Sitz der größten [[Justizvollzugsanstalt Bützow|Justizvollzugsanstalt]] des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die sich im Ortsteil Dreibergen befindet und auch größter Arbeitgeber in der Stadt ist.
[[Datei:Buetzow Dreibergen Lisch.png|mini|Zuchthaus Dreibergen,<br /> Gemälde von 1845 ([[Georg Christian Friedrich Lisch|Friedrich Lisch]]),<br /> heute Justizvollzugsanstalt Bützow]]


* Amt Bützow-Land und Stadtverwaltung Bützow, Am Markt 1
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
* [[Justizvollzugsanstalt Bützow]] in der Siedlung [[Dreibergen (Bützow)|Dreibergen]], größte Justizvollzugsanstalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, größter Arbeitgeber in der Stadt
* Warnow-Klinik, Krankenhaus der [[Grundversorgung (Medizin)|Grund-]] und [[Regelversorgung]] mit 73 Betten


=== Verkehrsanbindung ===
=== Verkehr ===
[[Datei:Buetzow Bahnhof 2009-03-04 037.jpg|mini|[[Bahnhof Bützow]]]]
==== Straße ====
Nach Bützow gelangt man auf der [[Bundesautobahn 19]] ([[Berlin]] - [[Rostock]]) über den Anschluss ''Güstrow'' und die [[Bundesstraße 104]] - Entfernung 28 km oder den Anschluss ''Laage'' und die [[Bundesstraße 103]] - Entfernung 23 km. Von der [[Bundesautobahn 20]] (Anschluss ''Kröpelin'') beträgt die Entfernung nach Bützow 16 km.


Bützow liegt an den [[Liste der Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern|Landesstraßen]] L 11 [[Kröpelin]]–[[Lohmen (Mecklenburg)|Lohmen]], L 14 nach [[Neukloster]] und L 143 nach [[Schwaan]].
==== Eisenbahn ====
* Strecke [[Hamburg]] - [[Schwerin]] - [[Bad Kleinen]] - Bützow - [[Rostock]] (K 100)
* Strecke Hagenow - Schwerin - Bad Kleinen - Bützow - [[Güstrow]] - [[Neubrandenburg]] - [[Pasewalk]] - [[Ueckermünde]] / [[Stettin]] (K 175)


Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind ''Güstrow'' an der [[Bundesautobahn 19|A 19]] ([[Berlin]]–[[Rostock]]) in etwa 28&nbsp;km Entfernung und ''Kröpelin'' an der [[Bundesautobahn 20|A 20]] ([[Lübeck]]–Rostock), etwa 17&nbsp;km entfernt.
==== Flugverbindungen ====
[[Flughafen Rostock-Laage]] 26 km (über Güstrow und B 103)


Der [[Bahnhof Bützow]] liegt an den Bahnstrecken [[Bahnstrecke Bad Kleinen–Rostock|Bad Kleinen–Rostock]] und [[Bahnstrecke Bützow–Szczecin|Bützow–Szczecin]]. Der Bahnhof ist Fernverkehrshalt mit Anschluss an das ICE und IC Netz. Er wird im Regionalverkehr von den [[Regionalexpress]]linien RE 1 ([[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburg]]–[[Rostock Hauptbahnhof|Rostock]]) und RE 4 ([[Lübeck Hauptbahnhof|Lübeck]]–[[Bahnhof Szczecin Główny|Szczecin]]) bedient.
<!-- == Öffentliche Einrichtungen == -->
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
<!-- === Bildungseinrichtungen === -->


Zum [[Flughafen Rostock-Laage]] sind es 26&nbsp;km (über Güstrow und die B 103).
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
* [[Stiftskirche]] St. Maria, St. Johannes und St. Elisabeth: Baubeginn 1250; Erstellung in Etappen als 3-schiffige [[Hallenkirche]] der [[Gotik|Backsteingotik]] bis 1400. West-Turm mit Dachreiter (1728)
**Ausstattung: Altar vom [[Meister des Bützow-Altars]] (1503), Bronzetaufbecken (1474), [[Kanzel]] (1617), [[Epitaph]]e (16.Jh.)
* Schloss; ursprünglich aus dem 13 Jh., Umbau zum [[Renaissance]]schloss Mitte des 16. Jh., Heutige Form durch die Restaurierung von 1910-1911.
* Rathaus, 1848-1850 als [[Neugotik|neugotischer]] Putzbau errichtet, 1995 renoviert; davor der Gänsebrunnen von Walter Preik (1981)
* Burghügel, der sog. Hopfenwall; ursprünlich Teil des 1171 erwähnten "''Castrum Butissowe''"
* Miniaturstadt im Gewerbegebiet Stadtausgang Richtung B104


Der [[Radweg Berlin–Kopenhagen|Radweg Berlin-Kopenhagen]] verläuft durch Bützow und verbindet die Stadt mit [[Waren (Müritz)|Waren]], Güstrow und Rostock.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bike-berlin-copenhagen.com/de/route/mecklenburgische-etappe |titel=Mecklenburgische Etappe {{!}} Berlin - Kopenhagen |werk=bike-berlin-copenhagen.com |sprache=de |abruf=2017-04-04}}</ref>
== Städtepartnerschaften ==
Bützow unterhält Städtepartnerschaften zu
*[[Eckernförde]] in Schleswig-Holstein
*[[Sillamäe]] in Estland


=== Bildung ===
sowie freundschaftliche Beziehungen zu
* Grundschule und Freizeithaus, ''ehem. [[Amtsgericht Bützow|Amtsgericht]] und [[Weiberhaus Bützow|Weiberhaus]] zu Bützow'', Schlossplatz 3
*[[Straelen]] in [[Nordrhein-Westfalen]]
* [[Förderschule (Deutschland)|Förderschule]] Bützow, Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Dr.-Winkler-Straße 2.
* [[Regionale Schule]] Käthe-Kollwitz, entstanden 2008 aus den ehemaligen Haupt- und Realschulen Käthe-Kollwitz und Kopernikus, Dr.-Winkler-Straße 1.
* Geschwister-Scholl-Gymnasium in Bützow, Besuch bis zur 12. Klasse mit dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife, Dr.-Winkler-Straße 1.
* Freie Schule Bützow, [[Pfaffenstraße (Bützow)|Pfaffenstraße]] 8
* Schule am Wasserturm, Schule zur individuellen Lebensbewältigung, Karl-Marx-Straße 30
* Kreisvolkshochschule Güstrow, Außenstelle Bützow, [[Ellernbruch (Bützow)|Ellernbruch]] 8–10
* Kreismusikschule Güstrow, Arbeitsstelle Bützow, Ellernbruch 8–10


=== Soziales ===
== Söhne und Töchter der Stadt ==
* Zwei Kindertagesstätten, Kinderkrippen, Kindergärten und Horte
*[[Adolf Ackermann]] (* 1837), Verleger
* Jugendclub und Jugendtreffpunkt, [[Gartenstraße (Bützow)|Gartenstraße]] 27 A
* Freizeittreff, Schlossplatz 3


=== Sport ===
<!-- == Persönlichkeiten == -->
* TSV Bützow 1952 e.&nbsp;V. mit den Abteilungen:
<!-- == Literatur == -->
** [[Fußball]], [[Handball]], [[Badminton]], [[Gymnastik]], [[Kegeln]], [[Kraftsport]], [[Leichtathletik]], [[Tischtennis]], [[Fechten]].
*** Sportplätzen: Am Wall und am Vierburgweg.
*** Sporthalle: ''Wilhelm-Schröder-Sporthalle'', Am Vierburgweg
* Sportanglerverein Bützow 1927 e.&nbsp;V.
* Kanuclub Bützow 1952 e.&nbsp;V. mit [[DKV-Kanustation]] am [[Bützower See]], An der Bleiche 8a
* Phönix Kung Fu und Tai Chi Schulen MV, Lange Straße 15.
* Sporthallen und Tennisanlage im [[Amt Bützow-Land]].


== Persönlichkeiten ==
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Güstrow}}
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
[[Datei:Johanna Klemm.jpg|mini|hochkant|Johanna Klemm (1856–1924)]]
[[Datei:Julius Jeppe Jr.jpg|mini|hochkant|Sir Julius Jeppe (1859–1929)]]
[[Datei:Pilot Bruno Langer.jpg|mini|hochkant|Bruno Langer (1893–1914)]]

* [[Christoph von Hagen (mecklenburgischer Rat)|Christoph von Hagen]] (1568–1635), Jurist und Hofrat
* [[Joachim Rachel (Pastor, 1592)|Joachim Rachel]] (1592–1634), Pastor
* [[Andreas Habichhorst]] (1634–1704), Theologe
* [[Jean Deschamps (Philosoph)|Jean Deschamps]] (1707–1767), Philosoph
* [[Georg Hermann Richerz (Geistlicher, 1716)|Georg Hermann Richerz]] (1716–1767), Geistlicher
* [[Carl Friedrich Voigt (Jurist)|Carl Friedrich Voigt]] (1760–1822), Jurist und Hochschullehrer
* [[Dietrich Ludwig Gustav Karsten]] (1768–1810), Mineraloge
* [[Georg August Spangenberg (Mediziner)|Georg August Spangenberg]] (1779–1837), Mediziner
* [[Jacob Karsten]] (1781–1866), Verwaltungsjurist
* [[Carl Karsten (Metallurge)|Carl Karsten]] (1782–1853), Metallurge
* [[Detlof Karsten]] (1787–1879), Bürgermeister von Rostock
* [[Jaspar von Bülow (Oberhofmarschall)|Jaspar von Bülow]] (1794–1871), Hofbeamter
* [[Friedrich Ackermann (Richter)|Friedrich Ackermann]] (1799–1866), Richter
* [[Ottomar Rohde]] (1815–1881), Agrarwissenschaftler
* [[Friedrich August von Schack (Offizier)|Friedrich August von Schack]] (1818–1870), preußischer Oberst
* [[Heinrich Lauenburg]] (1832–1890), Architekt und Bauunternehmer
* [[Friedrich Adolf Ackermann]] (1837–1903), Buchhändler, Autor und Verleger
* [[Friedrich von Wick (1844–1914)|Friedrich II. von Wick]] (1844–1914), Offizier der Königlich Preußischen Armee, Amtmann und Polizeiinspektor
* [[Johanna Klemm]] (1856–1924), Schriftstellerin
* [[Adolf Hinrichsen]] (1859–1920) Schriftsteller und Zeitungsverleger.
* [[Heinrich Carl Kröplin]] (1859–1945), Fabrikant
* Sir [[Julius Jeppe]] (1859–1929), südafrikanischer Unternehmer und Kommunalpolitiker in Johannesburg
* [[Ernst Voss (Philologe)|Ernst Voss]] (1860–1937), Philologe
* [[Arthur Pries]] (1880–1941), Architekt und Baubeamter
* [[Walter Schmidt (Politiker, 1886)|Walter Schmidt]] (1886–1935), Politiker (NSDAP)
* [[Else Hirsch]] (1889–1943), Lehrerin und Opfer der Schoa
* [[Heinrich Ohmann]] (1890–nach 1932), Unternehmer, Politiker (DVP)
* [[Bruno Langer]] (1893–1914), Flugpionier, erster deutscher Weltrekordhalter im Dauerfliegen
* [[Gerda Uhthoff]] (1896–1988), Schriftstellerin
* [[Hans Beltz]] (1897–1977), Pianist
* [[Lotte Klemm]] (1897–1989), Künstlerin, Kunsterzieherin
* [[Karl Griewank]] (1900–1953), Historiker
* [[Karl-Heinz Schulmeister]] (1925–2017), Politiker (Kulturbund der DDR)
* [[Hans-Jürgen Rehm]] (1927–2017), Mikrobiologe
* [[Benno Prieß]] (1928–2015), Autor, Opfer des Stalinismus
* [[Jürgen Bremer (Kanute)|Jürgen Bremer]] (* 1940), Kanute
* [[Antje Brüggemann-Breckwoldt]] (1941–2023), bildende Künstlerin, Keramikerin
* [[Peter Luck]] (* 1942), Sportmediziner
* [[Hans-Otto Schmidt]] (1945–2025), Maler
* [[Jürgen Lüth]] (* 1947), Politiker (CDU)
* [[Joachim Matz]] (* 1948), Metallkünstler
* [[Günter Seidler]] (* 1950), Fußballspieler
* [[Eckhard Martens]] (* 1951), Ruderer
* [[Wolfgang Ramlow]] (* 1954), Fußballspieler
* [[Torsten Fröhling]] (* 1966), Fußballspieler
* [[Sven Lange (Boxer)|Sven Lange]] (1967–1992), Boxer
* [[Andrea Philipp]] (* 1971), Leichtathletin
* [[Sebastian Constien]] (* 1979), Politiker (SPD), Landrat des Landkreises Rostock
* [[Jana Stelley]] (* 1981), Musicaldarstellerin
* [[Jens Dethloff]] (* 1982), Handballspieler
* [[Hannes Wichmann]] (* 1990), Kameramann und Fotograf

=== Personen, die in Bützow gewirkt haben ===
[[Datei:Sophi CharlotteHeKaMeck.jpg|mini|Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg (1678–1749)]]
[[Datei:Aaron Isaac.jpg|mini|hochkant|Aaron Isaak (1730–1816)]]
[[Datei:Oberlandbaumeister Adolph Prahst.jpg|mini|hochkant|Adolph Prahst (1829–1919)]]
* [[Hermann von Maltzan (Bischof)|Hermann von Maltzan]] († 1322 in Bützow), [[Bischof]] des [[Bistum Schwerin|Bistums Schwerin]]
* [[Melchior von Braunschweig-Grubenhagen]] († 6. Juni 1381 in Bützow), Bischof des [[Bistum Osnabrück|Bistums Osnabrück]] und Bistums Schwerin
* [[Heinrich III. von Wangelin]] († 19. Juni 1429 in Bützow), Bischof im Bistum Schwerin und erster [[Kanzler (Hochschule)|Kanzler]] der [[Universität Rostock]]
* [[Werner Wolmers]] († 1473 in Bützow), Bischof des Bistums Schwerin
* [[Konrad Loste]] († 1503 in Bützow), Bischof des Bistums Schwerin
* [[Magnus III. (Mecklenburg)]] († 1550 in Bützow), Bischof des Bistums Schwerin
* [[Thomas Aderpul]] († vor dem 20. März [[1557]] in Bützow), [[Geistlicher]] der [[Reformation]]szeit
* [[Ulrich (Mecklenburg)|Ulrich, Herzog zu Mecklenburg]] (1527–1603), Administrator des Bistums Schwerin
* [[Angelo Sala]] († 1637 in Bützow), [[Arzt]] und [[Chemiatrie|Chemiater]]
* [[Sophie Charlotte von Hessen-Kassel]] (1678–1749), Herzogin zu Mecklenburg, lebte in Bützow und gründete hier die [[Reformierte Kirche (Bützow)#Gründung der Deutsch-reformierten Gemeinde|Deutsch-reformierte Gemeinde]]
* [[Georg Christoph Detharding]] (1699–1784), Mediziner, Professor und Rektor an der [[Universität Bützow|Friedrichs-Universität]] Bützow
* [[Ernst Johann Friedrich Mantzel (der Ältere)|Ernst Johann Friedrich Mantzel]] (1699–1768), Rechtswissenschaftler, Professor an der Universität Bützow
* [[Paul Theodor Carpov]] (1714–1765), Philologe, Professor an der Universität Bützow
* [[Christian Albrecht Döderlein]] (1714–1789), Theologe und [[Liste der Rektoren der Universität Bützow|Gründungsrektor]] der Universität Bützow
* [[Eobald Toze]] (1715–1789), Historiker, Professor an der Universität Bützow
* [[August Schaarschmidt]] (1720–1791), Mediziner, Professor an der Universität Bützow
* [[Aaron Isaak]] (1724–1799) [[Petschaft|Petschierstecher]] und [[Galanteriewaren]]händler, [[Hoffaktor]] der Herzogin [[Sophie Charlotte von Hessen-Kassel|Sophie Charlotte]], Mitgründer der [[Jüdische Gemeinde Bützow|jüdischen Gemeinde in Bützow]], Gründer der jüdischen Gemeinde in Stockholm
* [[Friedrich Maximilian Mauritii]] (1724–1799), Theologe, Professor an der Universität Bützow
* [[Wenceslaus Johann Gustav Karsten]] (1732–1787), Mathematiker, Rektor der Universität Bützow
* [[Oluf Gerhard Tychsen]] (1734–1805), Orientalist und Bibliothekar, Rektor der Universität Bützow
* [[Claus Dethloff von Oertzen (1736–1822)|Claus Dethloff von Oertzen]] (1736–1822), Amtshauptmann, lebte in Bützow
* [[Johann Christian von Quistorp]] (1737–1795), Jurist, Rektor der Universität Bützow
* [[Adolf Friedrich Trendelenburg]] (1737–1803), Jurist, Rektor der Universität Bützow
* [[Nikolaus Georg Bernhard von Löwenstern]] (1745–1779), Rechtswissenschaftler, Professor an der Universität Bützow
* [[Johann Erich Biester]] (1749–1816), Präzeptor am Pädagogium Bützow
* [[Lorenz Karsten]] (1751–1829), Agrarwissenschaftler, Rektor der Universität Bützow
* [[Peter Benedict Christian Graumann]] (1752–1803), Arzt, Professor an der Universität Bützow
* [[Wilhelm Ferdinand Rong]] (1759–1842), Komponist, Kammermusiker, Musikpädagoge und Autor
* [[Friedrich Wilhelm Georg Ackermann]] (1767–1836), Bürgermeister und Stadtrichter von Bützow
* [[Adam Christian Mengebier]] (1777–1854), Bergmann, nahm in Bützow seinen Alterssitz
* [[Maria von Plessen]] (1783–1851), Dichterin und Schriftstellerin, lebte in Bützow.
* [[Conrad August Ackermann]] (1791–1861), Jurist, Schriftsteller und Freimaurer in Bützow
* [[Julius Caspar (Mediziner)|Julius Caspar]] (1801–1863), Mediziner, erster Arzt und Physicus in der [[Justizvollzugsanstalt Bützow|Landesstrafanstalt zu Dreibergen]]
* [[Carl Genzke]] (1801–1879), Mediziner, Pionier des Seidenbaus in Mecklenburg, lebte in Bützow
* [[Eduard von Glöden]] (1801–1861), Freimaurer und Kunstsammler, lebte in Bützow
* [[Adolf Prahst]] (1829–1919), Architekt, lebte in Bützow
* [[Julius Pentzlin]] (1837–1917), Pastor in Bützow
* [[Karl Gladischefski]] (1862–1938), Pastor der reformierten Gemeinde in Bützow
* [[Hans Wilhelm Barnewitz]] (1885–1968), Pädagoge, Studienrat und Heimatforscher in Bützow
* [[Bertha Klingberg]] (1898–2005), Blumenbinderin, Ehrenbürgerin von Schwerin, wuchs in Bützow auf
* [[Thea Reichardt]] (* 1921), Textilkünstlerin, lebte von 1947 bis 1988 in Bützow
* [[Joachim Steinmann]] (* 1949), Politiker (CDU), Lehrer in Bützow

== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor= [[Wilhelm Ferdinand Rong]]
|Titel=Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow, wie sie leibt und lebt, im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin.
|Ort=Bützow
|Datum=1833
|Online=[https://rosdok.uni-rostock.de/mcrviewer/recordIdentifier/rosdok_ppn798550007/iview2/phys_0001.iview2 Digitalisat] in [[Universitätsbibliothek Rostock]]-[[Digitale Bibliothek]]
|Abruf=2023-02-13}}
* {{Literatur
|Autor=[[Friedrich Schlie]]
|Titel=Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin
|TitelErg=Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau
|Band=IV. Band
|Ort=Schwerin
|Datum=1901
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|Online=[https://archive.org/stream/diekunstundgesch04schl#page/40/mode/2up Digitalisat] im [[Internet Archive]]
|Abruf=2015-08-31}}
* {{Literatur
|Autor= [[Karl Hoffmann (Publizist)|Karl Hoffmann]]
|Titel=Die Gründung der Stadt Bützow
|Sammelwerk=[[Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde|Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde]]
|Band=94
|Datum=1930
|Seiten=52-53
|Online=https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00003634
|Abruf=2023-02-14}}

== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=1|video=0}}
{{Wikivoyage|Bützow}}
* {{DNB-Portal|4227578}}
* {{LBMV SWW|Bützow}}
* [https://lbssbb.gbv.de/DB=1/SET=3/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=5041&SRT=YOP&TRM=%22B%C3%BCtzow%22 Suche nach Bützow] in: Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
* [https://www.mvp.de/buetzow/ Orte in MV: Bützow]
* [https://www.buetzow.de/ Offizielle Website der Stadt]
* [https://www.youtube.com/watch?v=h1Wlf4sZ13k Goldhofers Zeitreise - Eine Geschichte der Stadt Bützow] in: [[MV1]] – Heimat bewegt
* [https://buezonders.de/ BÜZONDERS] – Die Marketingkampagne der Stadt Bützow
* [https://www.youtube.com/channel/UCgbIjKp-YamQBSeoqAfXglQ BÜZONDERS] in: YouTube
* [https://sok.riksarkivet.se/bildvisning/K0007471_00001#?c=&m=&s=&cv=&xywh=-2395%2C-294%2C10659%2C5864 Festungsplan von Bützow von 1692] in: [[Reichsarchiv (Schweden)|Schwedisches Reichsarchiv]]

== Einzelnachweise ==
<references responsive>
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{{Internetquelle
|url=https://www.spiegel.de/panorama/buetzow-tornado-verwuestet-kleinstadt-in-mecklenburg-vorpommern-a-1032288.html
|titel=Tornado verwüstet Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern
|werk=[[Der Spiegel]]
|datum=2015-05-06
|abruf=2015-05-06}}
</ref>
<ref name="svz">
{{Internetquelle
|url=https://www.svz.de/lokales/buetzower-zeitung/fast-wie-ein-tornado-id9635186.html
|titel=Bützow ein einziges Trümmerfeld
|werk=[[Schweriner Volkszeitung]]
|datum=2015-05-05
|abruf=2015-05-06}}
</ref>
</references>

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Rostock
|Navigationsleiste Ortsteile von Bützow
}}


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[[Kategorie:Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern|Butzow]]
[[Kategorie:Landkreis Güstrow|Butzow]]


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[[en:Bützow]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Rostock]]
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[[Kategorie:Stadt in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[nl:Bützow]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[pl:Bützow]]
[[Kategorie:Hugenottenort]]
[[ru:Бютцов]]
[[Kategorie:Literarischer Schauplatz]]
[[Kategorie:Deutscher Ortsname slawischer Herkunft]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1171]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1236]]

Aktuelle Version vom 28. Mai 2025, 19:46 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Bützow
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bützow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 51′ N, 11° 59′ OKoordinaten: 53° 51′ N, 11° 59′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Amt: Bützow-Land
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 39,85 km2
Einwohner: 7698 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18246
Vorwahl: 038461
Kfz-Kennzeichen: LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 020
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
18246 Bützow
Website: www.buetzow.de
Bürgermeister: Christian Grüschow (parteilos)
Lage der Stadt Bützow im Landkreis Rostock
KarteRostockSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Ludwigslust-ParchimAdmannshagen-BargeshagenBartenshagen-ParkentinBörgerende-RethwischHohenfelde (Mecklenburg)Nienhagen (Landkreis Rostock)ReddelichRetschowSteffenshagenWittenbeckBaumgarten (Warnow)BernittBützowDreetz (Mecklenburg)JürgenshagenKlein BelitzPenzinRühnSteinhagen (Mecklenburg)Tarnow (Mecklenburg)Warnow (bei Bützow)ZepelinBroderstorfBlankenhagenPoppendorfRoggentin (bei Rostock)BroderstorfThulendorfAltkalenBehren-LübchinFinkenthalGnoienWalkendorfBehren-LübchinGlasewitzGroß SchwiesowGülzow-PrüzenGutowKlein UpahlKuhsLohmen (Mecklenburg)Lüssow (Mecklenburg)MistorfMühl RosinPlaazReimershagenSarmstorfDolgen am SeeHohen SprenzLaageWardowDobbin-LinstowHoppenradeKrakow am SeeKuchelmißLalendorfLalendorfAlt SührkowDahmenDalkendorfGroß RogeGroß WokernGroß WüstenfeldeHohen DemzinJördenstorfLelkendorfPrebberedeSchorssowSchwasdorfSukow-LevitzowThürkowWarnkenhagenAlt BukowAm SalzhaffBastorfBastorfBiendorf (Mecklenburg)CarinerlandRerikBentwischBlankenhagenGelbensandeMönchhagenRövershagenBenitzBröbberowKassowRukietenSchwaanVorbeckWiendorf (Mecklenburg)Cammin (bei Rostock)GnewitzGrammowNustrowSelpinStubbendorfTessin (bei Rostock)ThelkowZarnewanzElmenhorst/LichtenhagenKritzmowLambrechtshagenPapendorf (Warnow)PölchowStäbelowZiesendorfBad DoberanDummerstorfGraal-MüritzGüstrowKröpelinKühlungsbornNeubukowSanitzSatowTeterow
Karte

Bützow [ˈbʏt͡soː] ist eine norddeutsche Kleinstadt, ehemalige Bischofsresidenz und Universitätsstadt an der Warnow im Landkreis Rostock im Mittleren Mecklenburg. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Bützow-Land, dem weitere elf Gemeinden angehören. Zudem bildet die Stadt ein Grundzentrum für die Umgebung.[2]

Geografische Lage

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Die Stadt liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Das von Grundmoränen und Moränen flankierte breite Tal der Warnow teilt Bützow in einen nordwestlichen und einen südöstlichen Bereich. Im Norden liegen der Bützower See und die Mündung der Nebel in die Warnow.

Stadtgliederung

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Die Stadt Bützow besteht aus den Ortsteilen Bützow, Horst, Parkow und Wolken.[3] Siedlungen in dem Stadtgebiet Bützow sind Dreibergen Eichhof (Nebeltal) und Vierburg.

Ab 1171 wurde der Ort Butissowe bzw. Butessowe[4] genannt und ab 1229 hieß es dann verkürzt Buszowe oder Butzow. Nach Erkenntnissen der vergleichenden Sprachwissenschaft ist der Ortsname von der polabischen Kurzform des Personennamens Butiš, Budiš oder Bytiš abgeleitet, die zu einem Vollnamen Budizlaw gehört, der auch bei den Sorben, Tschechen und Polen gebräuchlich war. Damit wäre Bützow der Ort des Budiš oder Budizlaw.[5][6]

1171 wurde die slawische Fürstenburg am Hopfenwall (castrum Butissowe) im Land Bützow (Terra Butissowe) erwähnt. Um 1180 wurde Bützow erstmals unter Bischof Berno bischöfliche Residenz und von 1229 stammt eine erste Urkunde des Bischofs. Vermutlich ab 1229 erfolgte die planmäßige Anlage als deutsche Stadt, die 1236 das Stadtrecht erhielt. Sie befand sich im Besitz der Bischöfe von Schwerin. 1239 war sie Hauptresidenz des Bistums Schwerin. 1248 wurde das Kollegiatstift der Stadtkirche St. Elisabeth gegründet. Die Stiftslandtage fanden in Bützow statt. 1252 begann die Befestigung der Stadt Bützow und der Bau der Bischofsburg.[7] Ab 1270 ist hier ein Archidiakonat.[8] 1468 wurde das Kloster Bethlehem für die Schwestern vom gemeinsamen Leben vor dem Rostocker Tor gegründet, dieses erhielt 1469 durch den Bischof Werner eine Ordnung. Nach der Reformation hat die Gemahlin des Herzog Ulrich, Elisabeth, dasselbe 1567 zum fürstlichen Armenhaus und Hospital umgewandelt.[9][10] 1540 wurde das Hochstift Schwerin säkularisiert.[11] Bützow gelangte an die Herzöge zu Mecklenburg.[12] 1556 wurde der Neubau des Schlosses Bützow vollendet.[13] 1586 genehmigte Herzog Ulrich als Administrator des Bistums Schwerin - Bützow den Bau der herzoglichen Papiermühle in Bützow.[14] 1588 beschloss der Magistrat und die Ratsherren der Stadt Bützow, den Bau eines städtischen Ratsarmenhauses zur Unterbringung des dürftigen Bürgertums.[15]

17. bis 19. Jahrhundert

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Stadtgrundriss von Bützow im Jahr 1692

Im Jahr 1648 wurde die Stiftshauptstadt Bützow zusammen mit dem Hochstift Schwerin an Mecklenburg übertragen und trat fortan als Landstadt dem Landesteil Mecklenburg-Schwerin bei, zu dem auch das sogenannte „Stiftsland“ zählte.

Zwischen 1699 und 1703 ließen sich Hugenottenfamilien in der Stadt nieder, die sich der Wollverarbeitung und dem Tabakanbau widmeten. Nach dem Tod von Herzog Friedrich Wilhelm I. zog seine Witwe, Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg, von 1713 bis 1749 mit ihrem Hofstaat ins Bützower Schloss. Unter den herzoglichen Untertanen befand sich die 1709 in Hessen gegründete reformierte „Teutsche“ Hofgemeinde, aus der die Deutsch-reformierte Gemeinde zu Bützow hervorging. Herzogin Sophie übernahm zudem die Schutzherrschaft über die 1703 in Bützow gegründete Französisch-reformierte Gemeinde. Beide Gemeinden errichteten die für Nordostdeutschland einzigartige Reformierte Kirche. Aus ihnen entstand 1778 die Französisch-Deutsche Gemeinde und 1786 die Reformierte Gemeinde zu Bützow, die alle Reformierten des Landes Mecklenburg umfasste.[16][17][18]

1716 verwüstete ein Stadtbrand das Rathaus und große Teile von Bützow. Bereits im Jahr 1738 entstand hier, als eine der ersten Städte Mecklenburgs, eine jüdische Neuansiedlung, zu der unter anderem auch Aaron Isaak zählte. Von 1760 bis 1789 diente das Schloss als Sitz des Pädagogiums Bützow und der von Herzog Friedrich gegründeten Friedrichs-Universität, die der Universität Rostock Konkurrenz bieten sollte, insbesondere aufgrund theologischer Differenzen.

Die sozialen und politischen Spannungen, die durch die Französische Revolution ausgelöst wurden, führten in Bützow ebenfalls zu Unruhen. Der sogenannte Gänsekrieg von 1794 stellte einen Ausdruck der Unzufriedenheit zwischen den Bürgern und dem Stadtrat dar.[19] Wilhelm Raabe verweist in seiner NovelleDie Gänse von Bützow“ auf dieses Ereignis. Zwischen 1812 und 1879 war das Großherzogliche Criminal-Collegium im Bützower Schloss untergebracht. In dieser Zeit entstand mit den Neubauten auch eine zweite Strafanstalt, das Centralgefängnis. 1839 wurde die Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Landesstrafanstalt zu Dreibergen, die heutige JVA Bützow, eröffnet.

Im Jahr 1850 erhielt Bützow einen Eisenbahnanschluss nach Rostock, Schwerin und Güstrow, und ein erstes Empfangsgebäude wurde errichtet. 1879 folgte die Gründung des Amtsgerichts Bützow. 1894 entstand das technische Denkmal der Industriearchitektur, die Großherzogliche Wassermühle zu Bützow. Von 1898 bis 1914 fand in der Stadt während der Karnevalszeit der Bützower Hoftag statt.

Stadtansicht von Bützow um 1650

20. Jahrhundert

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Das ursprüngliche Renaissanceschloss in Bützow wurde zwischen 1910 und 1911 unter der Leitung des Oberlandbaumeisters Adolph Prahst umgebaut und in einen schlichten, dreigeschossigen Putzbau umgestaltet.[20] Im selben Jahr wurde im Waldgebiet Zepeliner Holz das erste Zeppelin-Denkmal Deutschlands eingeweiht, das dem Grafen Ferdinand von Zeppelin gewidmet ist.[21] Bis zum Jahr 1918 war Bützow als Teil des Mecklenburgischen Kreises im Landtag vertreten.[22] Im Jahr 1920 manifestierte sich auch in Bützow der Generalstreik im Zuge des Kapp-Putsches, bei dem der Arbeiter Ernst Mundt ums Leben kam.

Während der Zeit von 1933 bis 1945 erlangte der Nationalsozialismus in Bützow, ähnlich wie in vielen anderen Städten Deutschlands, zunehmend Einfluss. Besonders verheerend war die Schändung des jüdischen Friedhofs an der Landstraße nach Kröpelin; nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dieser jedoch auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wiederhergestellt. Nach den Novemberpogromen von 1938 war nur noch ein betagtes jüdisches Ehepaar[23] von der einstigen jüdischen Gemeinde in Bützow übrig geblieben. Im November 1942 wurde es in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo beide Eheleute 1943 starben.[24]

Die Stadt spielte aufgrund ihrer Zuchthäuser eine besondere Rolle im nationalsozialistischen Justizsystem. Während des Zweiten Weltkriegs waren sowohl Frauen und Männer aus Polen, die in Baracken (gegenüber dem Waldhof in der Vierburg) untergebracht waren, als auch Menschen aus der Sowjetunion, die in Baracken (Bahnübergang Bützow/Wolken) untergebracht wurden, gezwungen, rüstungswichtige Zwangsarbeit zu leisten. Von 1933 bis 1945 war das Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen-Bützow mit durchschnittlich 900 Gefangenen belegt; 1944 stieg die Zahl auf 3.000. Im Jahr 1942 wurden 16 Gefangene und 1945 insgesamt 70 Gefangene durch das NS-Regime hingerichtet, darunter viele ohne vorheriges Gerichtsurteil. Insgesamt starben aufgrund der katastrophalen Haftbedingungen 771 Insassen, die in vier Massengräbern auf dem Friedhof verscharrt wurden.[25][26][27]

Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 3. Mai 1945 wurde das Zuchthaus Dreibergen zunächst als Repatriierungslager genutzt. Ein Gebäudetrakt des ehemaligen Centralgefängnisses am Schlossplatz diente der Unterbringung politischer Häftlinge. Am 1. Januar 1951 übernahm die Volkspolizei das Zuchthaus, und Bützow wurde zu einem Haftort für Hunderte von Gegnern des SED-Regimes.[25] Besonders erschreckend war der Prozess von 1953 im Rahmen der Aktion Rose, bei dem 447 inhaftierte Gaststätten- und Hotelbesitzer vor Gericht standen.[28] Der Name „Zuchthaus Bützow“ wurde zum Synonym für die harte Repression politischer Gegner im Norden der DDR, vergleichbar mit der Justizvollzugsanstalt Bautzen.[25]

Im April und Mai 1946 wurden in Bützow zehn Jugendliche (ab 15 Jahren) sowie ein Erwachsener vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet und unter Folter zu Aussagen gezwungen, die besagten, sie hätten im Kriegsfall gegen die Rote Armee kämpfen wollen. Der Erwachsene wurde erschossen, während drei der verurteilten Jugendlichen im Lager ums Leben kamen.[29] Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert.[25][30]

Auf dem Gelände der 1586 errichteten Papierfabrik Bützow, die 1945 im Rahmen von Reparationsleistungen demontiert wurde, entstand 1949 ein volkseigener Betrieb für Bau- und Möbeltischlerei. Dieser entwickelte sich zu den VEB Möbelwerken „Ernst Mundt“ Bützow, die bis Anfang der 1990er Jahre existierten.[31]

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Horst und Wolken in die Stadt eingegliedert. Im Jahr 1952 wurde das Amtsgericht aufgelöst und durch das Kreisgericht Bützow ersetzt, das für seine willkürlichen Urteile im Rahmen der Aktion Rose bekannt war. Nach der Wende wurde das Amtsgericht Bützow neu eingerichtet; zunächst 1997 in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Güstrow umgewandelt, wurde es schließlich 1999 geschlossen. Von 1952 bis 1994 war Bützow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises, zunächst im Bezirk Schwerin und ab 1990 in Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994 bis 2011 gehörte die Stadt zum Landkreis Güstrow, seitdem liegt sie im Landkreis Rostock. Nach der Wende wurde der historische Stadtkern, einschließlich des Rathauses, im Rahmen der Städtebauförderung umfassend saniert. Am 1. Januar 1999 wurde die Gemeinde Parkow eingemeindet.[32]

21. Jahrhundert

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Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Tornado im Mai 2015

Am 5. Mai 2015 verursachte ein Tornado der Stärke F3 schwere Schäden an Gebäuden in und um die Altstadt. Es wurde Katastrophenalarm ausgelöst.[33][34] Bis 2017 waren die meisten der Schäden, die sich auf rund 40 Millionen Euro beliefen, behoben.[35]

Jahr Einwohner
1857 05.600
1867 04.800
1890 05.323
1900 0 5.549[36]
1910 05.835[37]
Jahr Einwohner
1990 10.368
1995 09.479
2000 08.772
2005 07.965
2010 07.681
2015 07.848
Jahr Einwohner
2020 7.829
2021 7.970
2022 8.181
2023 8.191

ab 1990: Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[38]

Evangelische Glaubensgemeinschaften

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Katholische Glaubensgemeinschaft

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  • Römisch-Katholische Gemeinde Bützow mit der St.-Antonius-Kirche. Zu der Gemeinde Bützow gehören die St.-Josef-Kirche in Schwaan, St.-Bonifatius-Kirche in Brüel und die St.-Pius-X-Kirche in Sternberg. Die Gemeinde gehört zum Erzbistum Hamburg. Das Pfarrhaus der Gemeinde befindet sich in der Bahnhofstraße 34.

Jüdische Glaubensgemeinschaft

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Stadtvertretung

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Die Stadtvertretung von Bützow besteht aus 19 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 54,5 % zu folgendem Ergebnis:[39]

Rathaus Bützow 2023
Rathaus Bützow (2023)
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[40]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Bützower Wählergemeinschaft (BWG) 34,8 % 7 34,4 % 7
CDU 24,6 % 5 21,4 % 5
AfD 21,1 % 2
SPD 17,5 % 4 12,7 % 3
Die Linke 08,7 % 2 04,7 % 1
Einzelbewerber Wolfgang Wehrmann 04,3 % 1 04,2 % 1
Einzelbewerber Matthias Röse 01,4 %
Allianz Pro Bützow (APB) 07,4 % 1
Einzelbewerber Tony Kiefert 02,7 % 1
Insgesamt 100 % 21 100 % 19

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD vier Sitze. Da sie nur zwei Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Stadtvertretung zwei Sitze unbesetzt.

  • seit 2014: Christian Grüschow (parteilos)

Grüschow wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014 mit 50,2 % der gültigen Stimmen gewählt.[41] In der Bürgermeisterwahl am 20. März 2022 wurde er ohne Gegenkandidat mit 80,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[3] in seinem Amt bestätigt.[42]

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

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Heutiges Wappen
Wappen der Stadt Bützow
Wappen der Stadt Bützow
Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte goldene Bischofsstäbe mit zugewendeten Krümmen, die Kreuzung überdeckt von einer goldenen Mitra.“[43]
Wappenbegründung: In dem nach 1945 gestalterisch veränderten Wappen verweist die Symbolik auf den Bischof von Schwerin als Stifter und einstigen Grundherrn der Stadt bis zur Säkularisation.

Das Wappen wurde nach 1945 neu gestaltet und unter der Nr. 70 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Historische Wappen
Wappen der Stadt Bützow bis 1943
Wappen der Stadt Bützow bis 1943
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold, zwei schräg gekreuzte Bischofsstäbe in verwechselten Farben, oben zwischen den Krümmen eine goldene Mitra.“[43]
Wappenbegründung: Bis September 1943 führte die Stadt ein Wappen, das nach dem Siegelbild des SIGILLVM CIVITATIS BOTZOWE – als Abdruck 1376 überliefert – gestaltet und im April 1858 festgelegt wurde. Den aus dem Stiftswappen übernommenen Figuren war als Unterscheidungsmerkmal offensichtlich die Mitra hinzugefügt worden.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 vom Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt.

Wappen der Stadt Bützow 1943–1945
Wappen der Stadt Bützow 1943–1945
Blasonierung: „In Silber über einem silbern-blau gewellten Fluss eine rote Festung mit zwei Türmen, zwischen den Türmen ein blauer Schild, darin ein goldenes Hakenkreuz.“[43]
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Hans Herbert Schweitzer gestaltet und am 1. Oktober 1943 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen.

Flagge
Flagge der Stadt Bützow
Flagge der Stadt Bützow

Die Flagge wurde von dem Bützower Horst Legrand gestaltet und am 13. Mai 2002 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Die Flagge ist Rot – Gelb (1:1) längs gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des roten und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[3]

Heutiges Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift:[3]

STADT BÜTZOW

.

Historisches Dienstsiegel

Das Dienstsiegel um 1900 zeigt die Mitra mit gekreuzten Krummstäben und der Umschrift:

SIEGEL DER STADT BÜTZOW

.

Städtepartnerschaften

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Deutschland Eckernförde

Bereits in den 1950er Jahren entwickelte sich eine enge Partnerschaft mit der Stadt Eckernförde in Schleswig-Holstein, die jedoch durch die Gründung der DDR und den Mauerbau für eine längere Zeit ruhte. Mit der friedlichen Revolution wurde im September 1990 ein neuer Partnerschaftsvertrag geschlossen.[44]

Deutschland Osterholz

1999 fanden die ersten Annäherungen zwischen den beiden Städten statt. In den folgenden Jahren wurden regelmäßige gemeinsame Besuche organisiert. Geprägt von dem Bestreben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Stadtteil Bremen-Osterholz und der Stadt Bützow nachhaltig zu festigen, wurde am 3. Oktober 2010 eine partnerschaftliche Vereinbarung unterzeichnet.[45]

Estland Sillamäe

Mit der Stadt Sillamäe in Estland wurde eine Vereinbarung über Partnerschaft und Zusammenarbeit geschlossen, um die Verständigung zwischen den Menschen beider Städte und Länder zu fördern, einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas zu leisten und den europäischen Gedanken weiter voranzutreiben.[46]

Deutschland Straelen

Seit 1992 pflegt die Stadt Bützow eine enge freundschaftliche Beziehung zu der Stadt Straelen in Nordrhein-Westfalen[47]

Pausierte Städtepartnerschaft

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Deutschland Büchen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verließen zahlreiche Menschen Bützow und zogen in den amerikanischen Sektor, unter anderem in die Stadt Büchen, um dort eine neue Heimat zu finden. Um ihre Verbundenheit mit Mecklenburg und insbesondere mit ihrer Heimatstadt Bützow zum Ausdruck zu bringen, wurde in Büchen eine Straße als Bützower Ring benannt. Zudem wurden die Anliegerstraßen des Bützower Rings nach Straßen benannt, die sich in Bützow befanden, zum Beispiel nach dem Ellernbruch und der John-Brinkmann-Straße.

Im Jahr 1962 unterzeichneten Vertreter der Gemeinde auf Antrag des Direktors der Kreisvolkshochschule[48], Berthold Ditz, einen Patenschaftsvertrag zwischen Büchen und Bützow, der jedoch seit den 1980er Jahren ruht.[49]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Sehenswürdigkeiten

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  • Bahnhof, 1879, Neorenaissance-Bau.
  • Krummes Haus
    • Heimatmuseum
    • Dokumentationsstätte zum Politischen Missbrauch des Strafvollzuges in Bützow.
  • Hospital zum Heiligen Geist, 1878 bis 1879, historistischer Backsteinbau.
  • Miniaturstadt, (Bützow im Miniaturformat), Gewerbegebiet Tarnower Chaussee, Nebelring.
  • Rathaus, 1848 bis 1850, neugotischer Putzbau
    • davor Gänsebrunnen (1981) von Walther Preik.
  • Reformierte Kirche, 1765 bis 1771, einziges im konsequent reformierten Stil erbaute Kirchengebäude im Nordosten Deutschlands.
    • Winzer-Orgel, 1862, einzige noch erhaltene Orgel dieses Typs mit den Originalprospektpfeifen aus der Werkstatt Winzers.
    • Barock-Kanzel, 1771, Mahagoni-Holz.
  • Schloss, ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, Umbau zum Renaissanceschloss Mitte des 16. Jahrhunderts, heutige Form durch die Restaurierung von 1910/11.
  • Stiftskirche, Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, Backsteingotik des 13. Jahrhunderts mit:
  • Sühnestein Bützow, Waldung „Darnow“ im Ortsteil Wolken.
  • Sühnestein Selow, Gemeinde Selow im Amt Bützow-Land.
  • Zeppelin–Denkmal, 1910, erstes Zeppelin-Denkmal Deutschlands, das dem Grafen Ferdinand von Zeppelin gewidmet wurde.

Ehemalige Gedenkorte

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Kunst und Kultur

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  • Krummes Haus, Heimatmuseum, Stadtbibliothek am Schlossplatz 2
  • Kunsthaus Bützow, Ausstellungszentrum für Gemälde u. a. Werke von namhaften Künstlern in der Lange Straße 20.
  • Kultursalon Bützow, Ausstellung, Lesungen und Veranstaltungen am Pferdemarkt 8
  • Spielstätten der Festspiele MV, Stiftskirche Bützow, Klosterkirche Rühn und Kurzen Trechow (Marstall der Burg).
  • Galerie Alte Molkerei, Warnowstraße 12, 18246 Baumgarten

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen

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Zuchthaus Dreibergen,
Gemälde von 1845 (Friedrich Lisch),
heute Justizvollzugsanstalt Bützow
Bahnhof Bützow

Bützow liegt an den Landesstraßen L 11 KröpelinLohmen, L 14 nach Neukloster und L 143 nach Schwaan.

Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Güstrow an der A 19 (BerlinRostock) in etwa 28 km Entfernung und Kröpelin an der A 20 (Lübeck–Rostock), etwa 17 km entfernt.

Der Bahnhof Bützow liegt an den Bahnstrecken Bad Kleinen–Rostock und Bützow–Szczecin. Der Bahnhof ist Fernverkehrshalt mit Anschluss an das ICE und IC Netz. Er wird im Regionalverkehr von den Regionalexpresslinien RE 1 (HamburgRostock) und RE 4 (LübeckSzczecin) bedient.

Zum Flughafen Rostock-Laage sind es 26 km (über Güstrow und die B 103).

Der Radweg Berlin-Kopenhagen verläuft durch Bützow und verbindet die Stadt mit Waren, Güstrow und Rostock.[54]

  • Grundschule und Freizeithaus, ehem. Amtsgericht und Weiberhaus zu Bützow, Schlossplatz 3
  • Förderschule Bützow, Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Dr.-Winkler-Straße 2.
  • Regionale Schule Käthe-Kollwitz, entstanden 2008 aus den ehemaligen Haupt- und Realschulen Käthe-Kollwitz und Kopernikus, Dr.-Winkler-Straße 1.
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium in Bützow, Besuch bis zur 12. Klasse mit dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife, Dr.-Winkler-Straße 1.
  • Freie Schule Bützow, Pfaffenstraße 8
  • Schule am Wasserturm, Schule zur individuellen Lebensbewältigung, Karl-Marx-Straße 30
  • Kreisvolkshochschule Güstrow, Außenstelle Bützow, Ellernbruch 8–10
  • Kreismusikschule Güstrow, Arbeitsstelle Bützow, Ellernbruch 8–10
  • Zwei Kindertagesstätten, Kinderkrippen, Kindergärten und Horte
  • Jugendclub und Jugendtreffpunkt, Gartenstraße 27 A
  • Freizeittreff, Schlossplatz 3

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Johanna Klemm (1856–1924)
Sir Julius Jeppe (1859–1929)
Bruno Langer (1893–1914)

Personen, die in Bützow gewirkt haben

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Sophie Charlotte, Herzogin zu Mecklenburg (1678–1749)
Aaron Isaak (1730–1816)
Adolph Prahst (1829–1919)
Commons: Bützow – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikivoyage: Bützow – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Regionales Raumentwicklungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock 2011 - Zentralorte und perspektivische Entwicklung, Planungsregion MMR, abgerufen am 12. Juli 2015
  3. a b c d Hauptsatzung der Stadt (PDF; 0,1 MB), abgerufen am 26. Oktober 2023.
  4. Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumsgeschichte (Hrsg.): Mecklenburgisches Urkundenbuch: 786 - 1250. Band 1. Hofbuchdruckerei von Dr. F. W. Bärensprung, Schwerin 1863, S. 96 (google.de).
  5. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Ortsnamen slawischer Herkunft im westlichen Mecklenburg. In: Mecklenburg Magazin. Nr. 26. Schwerin 1992, S. 6.
  6. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
  7. Christine Wieczorek: Die Bischofsburg in Bützow - Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem "Krummen Haus. In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns. Band 39. Schwerin 2005, S. 219–220.
  8. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau. IV. Band. Schwerin 1901, S. 41 ff. (Digitalisat im Internet Archive [abgerufen am 31. August 2015]).
  9. Oscar Gehrig: Vicke Schorler - "Warhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberumten alten See- und Hensestadt Rostock, Heubtstadt im Lande zu Mecklenburg 1578 - 1586". Carl Hinstorff Verlag, Rostock 1939.
  10. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon S. 2457. Hinstorff Verlag, Rostock 2011.
  11. "Bistum Schwerin" bei Lexikon des Mittelalters.
  12. Friedrich Wigger: Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses von Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 50. Schwerin 1885 (hs-wismar.de).
  13. Franz Schildt: Das Bistum Schwerin in der evangelischen Zeit. In: Mecklenburgisches Jahrbuch. Schwerin 1884, S. 150–151.
  14. Wilhelm Stieda: Studien zur Geschichte des Buchdrucks in Mecklenburg. In: Archiv für Geschichte des Buchhandels. Band 17. Leipzig 1894, S. 17.
  15. Stadt Bützow: Bauakte der Kirchenstraße 2. In: Historische Bauarchiv der Stadt Bützow.
  16. Eckhardt G. Franz: Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon. Darmstadt 2012, S. 119.
  17. Rudolf Koch: Die Reformierten in Mecklenburg. In: Festschrift zum Jubiläum des 200 jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Bützow. Ed. Herberger, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, Schwerin 1899.
  18. Großherzogliches Statistisches Amt: Reformierte Kirche. In: Mecklenburg-Schwerinsches Staatshandbuch.
  19. Der Bützower Gänsekrieg auf YouTube
  20. Fritz Hoßmann: Setzte bauliche Akzente in der Stadt. Landbaumeister Adolf Prahst hinterließ an vielen Stellen in Bützow seine Spuren. Alle Häuser tragen seine spezielle Handschrift. In: Schweriner Volkszeitung, Bützower Zeitung vom 4. Juni 2011.
  21. Leipziger Tageblatt und Handelszeitung: Das erste Zeppelin-Denkmal Das erste Zeppelin-Denkmal, Nr. 149, Jahrgang 104, S. 1-2. Leipzig 1. Juni 1910 (sachsen.digital).
  22. Grosherzoglich Meklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender 1852, Schwerin in Mecklenburg: Hofbuchdruckerei, 1851, S. 282.
  23. Julius Israel Horwitz und Margarete Sara Horwitz, geborene Frisch
  24. Bernd Kasten: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Schwerin 2008, S. 27, ISBN 978-3-940207-16-6
  25. a b c d Andreas Wagner: FORSCHEN,GEDENKEN UND LERNEN. Schwerin 2008.
  26. Pädagogisches Kreiskabinett des Kreises Bützow: Der Kreis Bützow-Arbeitsmaterial zum Heimatkundeunterricht. Bützow 1985.
  27. Wolfgang Schmidtbauer: Als die neue Zeit begann-Die Befreiung des Kreises Bützow. 1975.
  28. A. Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 241–243
  29. Centralgefängnis Bützow#Geschichte#Nachkriegszeit
  30. Benno Prieß: Erschossen im Morgengrauen. Eigenverlag, Calw 2002. Mitherausgeber: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, ISBN 3-926802-36-7, S. 191–202
  31. Markus Göllnitz: Von der herzoglichen Papiermühle über die Papierfabrik bis zu einer Seniorenwohnanlage in Bützow. In: Stadt Bützow (Hrsg.): Bützower Landkurier-Amtsblatt. Nr. 6, 2024, S. 27–28 (buetzow.de [PDF]).
  32. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  33. Bützow ein einziges Trümmerfeld. In: Schweriner Volkszeitung. 5. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015.
  34. Tornado verwüstet Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern. In: Der Spiegel. 6. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015.
  35. Die Narben verheilen (Memento vom 3. Mai 2017 im Internet Archive)
  36. Joseph Meyer: Butze, Butzen, Butzenscheibe, Butzer, Bützfleth, Butzkopf, Butzkow, Bützow, Buvette, Buxīn, Buxazeen, Buxbaum, Buxhöwden. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon'. 6. Auflage. Band 3. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1905, S. 666.
  37. Carl Buhr: 75 jähriges Bestehen der Bützower Zeitung. Ratsbuchdruckerei Bützow, Bützow 1. April 1914.
  38. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
  39. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  40. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  41. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014
  42. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 20. März 2022
  43. a b c Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 254/255.
  44. Partnerstädte auf Buetzow.de Abgerufen am 13. Oktober 2024
  45. Stadtteil Bremen-Osterholz und die Stadt Bützow: Vereinbarung über die Begründung einer Städtepartnerschaft zwischen dem Stadtteil Bremen-Osterholz (Hansestadt Bremen) und der Stadt Bützow (Mecklenburg). Bremen 3. Oktober 2010 (buetzow.de [PDF]).
  46. Stadt Bützow und die Stadt Sillamäe: Vereinbarung über die Begründung einer Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Bützow (Bundesrepublik Deutschland) und der Stadt Sillamäe (Republik Estland). Bützow 14. April 2003 (buetzow.de [PDF]).
  47. Stadtverwaltung Straelen: Außerdem pflegt die Stadt Straelen freundschaftliche Beziehungen zu der Stadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Straelen (buetzow.de [PDF]).
  48. VHS Büchen feiert 60. Geburtstag. In: Büchener Anzeiger, 18. Jahrgang, 15. Kalenderwoche. 12. April 2011, S. 1.
  49. Fritz Hoßmann: Die Partnerschaft zwischen Büchen–Bützow im Kalten Krieg. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 3. Fritz Hoßmann – Druckerei Karl Keuer, Bützow 2018, S. 31–33.
  50. Julius Israel Horwitz in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  51. Margarete Sara Frisch Horwitz in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  52. https://leninisstillaround.com/2017/04/23/anwohner-retten-lenindenkmal/ Abgerufen am 26. Januar 2019
  53. C.Buhr Ratsbuchdruckerei: Zum 75jährigen Bestehen der Bützower Zeitung. Bützow 1. April 1914, S. 25.
  54. Mecklenburgische Etappe | Berlin - Kopenhagen. In: bike-berlin-copenhagen.com. Abgerufen am 4. April 2017.