Zum Inhalt springen

„Planwirtschaft“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][Sichtung ausstehend]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Slida25 (Diskussion | Beiträge)
Arbeitszeitrechnung: Erklären mit Quellenangabe, wie betriebliche Pläne kontrolliert werden.
Markierungen: Visuelle Bearbeitung Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
 
(297 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Planwirtschaft''' ist ein wirtschaftliches Organisationsprinzip, bei dem Produktion, Verteilung und Konsum von Gütern nicht (ausschließlich) über [[Ressourcenallokation#Marktmechanismus|Marktmechanismen]], sondern auf Grundlage von Plänen koordiniert werden. Dabei können solche Pläne entweder zentral oder dezentral<ref>Paul R.Gregory, Robert C. Stuart, Comparing Economic Systems in the Twenty-First Century, Boston 2003, S. 23–24 "Centralization is commonly identified with plan and decentralization with market, but there is no simple relationship between the level of decision making and the use of market or plan as a coordinating mechanism. In some economies, it is possible to combine a considerable concentration of decision-making authority and information in a few large corporations with substantial state involvement and yet to have no system of planning as such… To identify an economy as planned does not necessarily reveal the prevalent coordinating mechanism, or for that matter, the degree of centralization in decision making. Both depend on the type of planning mechanism."</ref><ref>Mandel, Ernest, In defense of socialist planning [[New Left Review]] volume I No. 159, S. 29, abrufbar unter http://digamo.free.fr/mandelsp.pdf</ref>, staatlich oder nicht-staatlich, autoritär oder demokratisch gestaltet sein. Der Begriff ist ein Oberbegriff, der verschiedene historische und theoretische Ausprägungen umfasst. Im deutschsprachigen Raum wird dieser Begriff häufig fälschlicherweise<ref>https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/planwirtschaft-46080</ref> mit dem Begriff der [[Zentralverwaltungswirtschaft]] gleichgesetzt. Allerdings handelt es sich bei Zentralverwaltungswirtschaft nur um eine sehr spezifische Unterform der Planwirtschaft.
{{Quelle}}


== Begriffsabgrenzung ==
'''Planwirtschaft''' beschreibt ein Wirtschaftssystem, bei der nach Analyse der bestehenden und zu erwartenden Bedürfnisse der Wirtschaftseinheit innerhalb der Planungsperiode eine voraus geplante Bereitstellung der erforderlichen [[Ökonomisches Gut|Wirtschaftsgüter]] zur Deckung der Bedürfnisse erfolgt.
=== Planwirtschaft im weiten Sinne ===
Damit steht die Planwirtschaft im Gegensatz zu Wirtschaftsarten, die sich auf der zufälligen oder durch die [[Marktmechanismus | Mechanismen eines Marktes]] regulierten Güterverteilung begründen.
Planwirtschaftliche Elemente finden sich in vielen [[Wirtschaftsordnung]]en, insbesondere in der [[Zentralverwaltungswirtschaft]], wobei beide Begriffe fälschlich oft [[Synonym|synonym]] verwendet werden.
So wird ''Planwirtschaft'' für die [[Zentralverwaltungswirtschaft]] der ehemaligen [[UdSSR]] und anderer Staaten des [[Realsozialismus]] verwendet.
Planwirtschaft beschränkt sich nicht nur auf Staaten; auch kleinere Wirtschafteinheiten wie Kommunen, Unternehmen und andere Gemeinschaften nutzen eine planwirtschaftliche Güterverteilung. Bereits in einfachen [[Subsistenzwirtschaft]]en wird anhand des Nahrungsbedarfs während eines Erntezyklus die erforderliche Aussaat planwirtschaftlich festgelegt.


Im weiteren Sinn bezeichnet Planwirtschaft jede Form der ökonomischen Koordination durch bewusste Planung, unabhängig von der Organisationsform. Darunter fallen:
== Theoretische Grundlagen ==
Die Planwirtschaft basiert auf dem Effizienzvorteil funktionierender Planung. Dies bedeutet, dass durch Bedarfplanung nur Güter in der jeweils erforderlichen Menge erzeugt werden, wie sie zur Deckung von Bedürfnissen benötigt werden. Die Verwendung von Ressourcen für nicht benötigte, also überflüssige Güter wird so vermieden. Die Planung kann jedoch aufgrund der Knappheit der Güter nur eine optimal mögliche, aber keine vollständige Deckung aller Bedürfnisse ermöglichen.
Der Effizienzvorteil funktionierender Planung diente z.B. [[Platon]] in dessen [[Staat|Staatsentwürfen]], [[Thomas Morus]] alias [[Thomas More]] in dessen [[Utopia (Roman)|Utopia]], [[Jean-Jacques Rousseau]] in seinen auf einem [[Vertragstheorie|Gesellschaftsvertrag]] basierenden [[Staat|Staatsentwürfen]] oder [[Karl Marx]] bei seinen Entwürfen einer [[Kommunismus|kommunistischen]] Gesellschaft als Ausgangspunkt für die Forderung nach einer planwirtschaftlichen Organisation auch größerer Gesellschaften, ganzer Staaten oder gar der ''Weltgesellschaft'' als Ganzes.
Die Vorausplanung des gemeinsamen Bedarf, der Produktion sowie die Organisation und Aufteilung sollte entweder (z. B. bei [[Karl Marx]]) ein gemeinsamer Akt aller Gesellschaftsteilnehmer oder aber (bei [[Platon]]) die Aufgabe [[Staat|staatlicher]] [[Institution|Institutionen]] bzw. speziell verantwortlicher Personen sein.


* [[Zentralverwaltungswirtschaft]]
=== Staatsform ===
* Demokratische oder dezentrale Planwirtschaft als theoretische Konzepte für postkapitalistische Wirtschaftsformen.
Die Planwirtschaft ist nicht an eine [[Staatsform]] gebunden, jedoch begünstigen einzelne Staatsformen die Wahl der Planwirtschaft als gemeinschaftliche [[Wirtschaftsordnung]], sowie die Ausprägung in eine zentrale oder dezentrale Planwirtschaft. Vorteilhaft für die Planwirtschaft sind Gemeinschaften, in denen ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen den Mitgliedern über die wirtschaftliche und politische Entwicklung besteht und in welcher der Lebensstandard weitgehend identisch ist. Da eine genaue Bedarfsplanung die umfassende Einbeziehung aller Gesellschaftsmitglieder bedingt, sind Staaten einer [[Direkte Demokratie]] bzw. des [[Kommunismus]] gegenüber Staaten mit zentraler Entscheidungsgewalt wie gegenüber [[monarchie|monarchistischen]], [[sozialismus|sozialistischen]] oder Staaten einer [[repräsentative Demokratie|repräsentativen Demokratie]] bevorteilt.
* Wirtschaftsplanung in demokratischen Staaten, etwa Fünfjahrespläne in Frankreich in der Nachkriegszeit („indicative planning“) oder strukturpolitische Programme der EU.
Die Existenz einer einflussreichen [[Autorität]] steigert zwar das Auftreten der Planwirtschaft, jedoch entstehen größere Fehler bei der Bedarfsplanung.
* Planung in kapitalistischen Unternehmen: Innerhalb von Großunternehmen erfolgt die Allokation von Ressourcen in der Regel nicht über den Markt, sondern über unternehmensinterne Pläne, etwa in Form von Budgets, Produktionsvorgaben oder Strategiezielen. Insofern existiert auch im Kapitalismus eine „Insel“ der Planwirtschaft.


=== Ideologiegeschichtlich geprägte Verengung des Begriffs in Westdeutschland ===
=== Wirtschaftssystem ===
Mit steigender Regulierung des Wirtschaftssystems durch einen Staat verbessern sich die Voraussetzungen für die Planwirtschaft.
Problematisch ist deshalb die Abgrenzung zur Marktwirtschaft, da in allen Staaten mit marktwirtschaftlicher [[Wirtschaftsordnung]] Elemente der Planwirtschaft bestehen, welche die [[Marktmechanismus | Mechanismen des Marktes ]] außer Kraft setzen, so dass keine „reine“ Marktwirtschaft existiert - in den EU-Staaten z.B. in Form von Subventionen für Landwirtschaft und Bergbau. So sind zwar Wirtschaftsordnungen wie
[[Anarchokapitalismus]] und [[Liberalismus]]/[[Neoliberalismus]] weitgehend planwirtschaftsfrei, jedoch bestehenden je nach vorhandener [[Staatsquote]] bereits Ansätze. Die Wirtschaftsordnung des [[Merkantilismus]] stellt eine Mischform aus beiden Wirtschaftsystemen dar.


Im engeren Sinn wird der Begriff Planwirtschaft häufig mit der Zentralverwaltungswirtschaft gleichgesetzt, also einer staatlich-bürokratisch gesteuerten Wirtschaftsform, wie sie etwa in der Sowjetunion oder der DDR existierte.
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===
Eine besonders niedrige Entwicklungsstufe (s.h.[[Entwicklungsländer]]) begünstigt die Planwirtschaft, da wenige unterschiedliche Güter (z. B. Nahrung, Möbel, Kleidung) zuerst benötigt werden. Durch effiziente Planung können diese unabhängig von Schwankungen des Marktes angeboten werden. Da wenige unterschiedliche Güter produziert werden, erleichtert eine geringe Zahl an Einflussgrößen die Planung. Der Mangel an komplexen Gütern ist unerheblich, da vorrangig Grundbedürfnisse zu sichern sind.
Bei einer besonders hohen wirtschaftlichen Entwicklungsstufe einer Gesellschaft kann die Planwirtschaft aufgrund der geringen Knappheit der Gütern eine gerechte Verteilung sichern. Künstliche Verknappungen durch marktwirtschaftliches Handeln einzelner Wirtschaftssubjekte wird vermieden.


Die missverständliche<ref>{{Literatur |Autor=[[Alfred Stobbe]] |Titel=Volkswirtschaftliches Rechnungswesen |Auflage=8. |Verlag=Springer |ISBN=978-3-540-57851-2 |Seiten=28}}</ref> Gleichsetzung des Begriffs Planwirtschaft mit der Zentralverwaltungswirtschaft ist eine spezifisch deutschsprachige Besonderheit, die weder in der internationalen wissenschaftlichen Diskussion noch in der allgemeinen Begriffsverwendung außerhalb des deutschen Sprachraums üblich ist. Während etwa im englischsprachigen Raum zwischen planned economy, centrally planned economy, indicative planning und decentralized planning klar unterschieden wird, dominiert im deutschen Sprachgebrauch häufig ein enger, abwertender Begriff von Planwirtschaft, der sich auf die staatssozialistischen Systeme des 20. Jahrhunderts bezieht.
Die Planwirtschaft benötigt nicht zwingend [[Wertaufbewahrungsmittel]] zum Beispiel in Form von [[Geld]], da keine zwingende Notwendigkeit für einen Tausch von [[Ökonomisches Gut|Gütern]] besteht. Die Verteilung von Gütern kann allein durch eine planmäßige Zuteilung erfolgen oder durch die freie Nutzung der Güter.
{{Quelle}}
Da eine Planwirtschaft für den [[Import]] und [[Export]] von Gütern mit dem Ausland auf prognostizierbare Mengen angewiesen ist, beeinflussen marktwirtschaftliche Störungen wie [[Spekulation|Spekulationen]] mit Gütern die Planwirtschaft negativ. Ein Außenhandel mit ebenfalls planwirtschaftlich organisierten Ländern zu konstanten Mengenfestlegungen ist günstiger.
Diese Gleichsetzung ist Ergebnis der politischen und ökonomischen Systemkonkurrenz zwischen westlichen Marktwirtschaften und sozialistischen Staatswirtschaften. Vor diesem Hintergrund wurde der Begriff „Planwirtschaft“ in Westdeutschland vielfach pauschal mit der autoritär-bürokratischen Steuerung in der DDR oder der Sowjetunion identifiziert.<ref>https://www.hdg.de/haus-der-geschichte/ausstellungen/markt-oder-plan-wirtschaftsordnungen-in-deutschland-1945-1961.</ref> Diese Gleichsetzung diente der ideologischen Abgrenzung im Kalten Krieg und hatte eine stark polemisierende Funktion: Planwirtschaft galt dabei nicht als Oberbegriff, sondern als Synonym für die Mängel<ref>https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/513381/alles-nach-plan/</ref> der „realsozialistischen“ Wirtschaftsordnung.<ref>
Bei der praktischen Umsetzung der Planwirtschaft wird oft aus verschiedenen Gründen (''siehe:'' [[#Nachteile|Nachteile der Planwirtschaft]]) keine optimale Planung erreicht.
Karlies Abmeier, Josef Thesing (Hrsg.), Wirtschaftsordnung und soziale Gerechtigkeit, S. 8 abrufbar unter: https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=ef2fc7df-c3ca-f461-9803-9e3ddfee64aa&groupId=252038</ref><ref>Gerd Hardach, Gegenwartsgeschichte der deutschen Wirtschaf, S. 235, abrufbar unter: https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/59658/9783110772746.pdf?sequence=1&isAllowed=y</ref> Differenzierte theoretische Konzepte demokratischer Planung oder dezentraler Koordination wurden dadurch weitgehend ausgeblendet oder diskreditiert.

Der in Deutschland prägende wirtschaftspolitische Denkrahmen des Ordoliberalismus, insbesondere in der Ausprägung der Sozialen Marktwirtschaft, war zentral für diese Gleichsetzung. Vertreter wie [[Walter Eucken]]<ref>{{Literatur |Autor=Walter Eucken |Titel=Die Grundlagen der Nationalökonomie |Reihe=Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft |BandReihe=Unterreihe: ''Abteilung Staatswissenschaft'' |Auflage=9 |Verlag=Springer |Ort=Berlin / Heidelberg / New York / London / Paris / Tokyo / Hong Kong |Datum=1989 |ISBN=3-540-51292-6 |Seiten=XVII |JahrEA=1940 |Online={{Google Buch |BuchID=T2WdBwAAQBAJ |SeitenID=PR5}}}} Vgl. dazu den Ausdruck „zentralgeleitete Wirtschaft“ (Eucken) etwa bei Heinz Murmann, ''Marktwirtschaft'', in der ''Virtuellen Akademie der [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit]]'' ( {{Webarchiv |url=http://www.politik-fuer-die-freiheit.de/webcom/show_page.php/_c-108/_nr-1/i.html |text=online |wayback=20071031042659}}; abgerufen am 19. September 2008).</ref>, [[Alfred Müller-Armack]] oder [[Ludwig Erhard]] entwickelten das Konzept der sozialen Marktwirtschaft in expliziter Abgrenzung zur Planwirtschaft,<ref>https://taz.de/Oekonom-ueber-Soziale-Marktwirtschaft/!5627461/</ref> die sie systematisch mit staatlicher Übersteuerung gleichsetzten. In dieser Perspektive erschien jegliche überbetriebliche Planung bereits als „Verzerrung“ marktwirtschaftlicher Prozesse. Dabei wurde übersehen, dass selbst in marktwirtschaftlich verfassten Demokratien – etwa in Frankreich, Schweden oder Japan<ref>Chalmers Johnson, MITI and the Japanese Miracle The Growth of Industrial Policy, 1925-1975, ISBN 978-0-8047-1206-4</ref> – Formen wirtschaftlicher Planung existierten, die weder zentralistisch noch autoritär organisiert waren.

[[Niklas Luhmann]] kritisierte die Entgegensetzung der Begriffe von Marktwirtschaft und Planwirtschaft als „nicht lohnend, ja irreführend“. Die Bedeutung dieser Begriffe sei reduziert, da man richtigerweise fragen müsste „wer und wie zentral und wie folgenreich er in einer Marktwirtschaft plant“.<ref>''Die Wirtschaft der Gesellschaft'' (= ''Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft,'' Band 1152), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-28752-4, S. 87.</ref>


== Formen der Planwirtschaft ==
== Formen der Planwirtschaft ==
=== Zentralverwaltungswirtschaft (zentrale Planwirtschaft) ===
Ein typisches Beispiel für eine zentral verwaltete Wirtschaftsordnung war die [[Zentralverwaltungswirtschaft]] der [[UdSSR]] und anderer Staaten des so genannten [[Realsozialismus]]. Wesentliche Merkmale der Wirtschaft dieser Staaten waren die Verstaatlichung der Produktionsmittel und Firmen, die zentrale Steuerung des Wirtschaftsprozesses, die Festlegung von Preisen und Löhnen und ein stabiles Außenhandelsmonopol. Der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche befand sich in genossenschaftlichem Besitz, wobei die Landwirtschaft aber genauso der staatlichen Planung unterstand.
Obgleich diese Wirtschaftsordnung auf einer sich [[Marxismus-Leninismus|marxistisch-leninistisch]] nennenden [[Ideologie]] fußte, verwirklichte die Zentralverwaltungswirtschaft in der Realität nicht die von [[Karl Marx]] angestrebte gemeinsame Planung mit Beteiligung aller Gesellschaftssubjekte, sondern eine Steuerung durch besondere Funktionäre, gemäß deren spezieller Interessen (Ausweitung der Produktion und Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt - zur Sicherung der eigenen Privilegien). Dadurch wurden die Ergebnisse der Planung verzerrt und entsprachen nicht den Bedürfnissen der Bevölkerung.


=== Zentralverwaltungswirtschaft ===
Siehe auch Hauptartikel [[Zentralverwaltungswirtschaft]].

Siehe [[Zentralverwaltungswirtschaft]]


=== Dezentrale Planwirtschaft ===
=== Dezentrale Planwirtschaft ===
In einer dezentralen Planwirtschaft liegt die Verantwortlichkeit für die Bedarfsplanung eigenverantwortlich bei jeder einzelnen Wirtschaftseinheit. Dieser Bedarf wird mit den anderen Wirtschaftseinheiten abgestimmt, die so ihre Produktion festlegen.


Neben den zentralen Varianten gibt es theoretisch entwickelte Modelle einer dezentral-demokratischen Planwirtschaft, bei denen entweder auf staatliche Planungshierarchien ganz verzichtet wird oder in denen gesellschaftlich-planvolles Handeln im Wesentlichen das Ergebnis dezentraler Planung ist.
Eine solche Vorausplanung von Bedarf und Produktion findet ganz selbstverständlich sowohl in kleinen vorzeitlichen Gesellschaften (Sippen, Dorfgemeinschaften, ...) als auch im Innenverhältnis faktisch jedes Unternehmens statt, wobei letzteres jedoch ein normaler Bestandteil der Marktwirtschaft ist und deshalb nicht als Planwirtschaft im herkömmlichen Sinne bezeichnet wird. Ein Beispiel ist das frühere Marktsozialistische Jugoslavien.


[[Jiří Kosta]] machte in den 1970er Jahren auf den Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Planung aufmerksam und betonte, Planung könne sich „nicht allein auf die zentrale vollzugsverbindliche Kennzifferplanungsform sowjetischer Prägung beschränken. Schließlich heißt in unserem Verständnis Planung demokratische Partizipation der Öffentlichkeit an allen Planentscheidungen.“<ref>{{Literatur |Autor=Kosta, Jiří |Titel=Sozialistische Planwirtschaft. Theorie und Praxis. |Auflage=1. |Verlag=Westdeutscher Verlag |Ort=Opladen |Datum=1974 |ISBN=978-3-531-21245-6 |Seiten=10}}</ref> Zwischen zentraler und dezentraler Planung bestünden erhebliche Unterschiede, etwa in den Befugnissen einzelner Betriebe und in den betrieblichen horizontalen Beziehungen. Kosta führt als Beispiel für dezentrale Tendenzen das jugoslawische Modell der [[Arbeiterselbstverwaltung]] an.
=== Private Planwirtschaft ===
Planwirtschaft findet sich prinzipiell in jedem Unternehmen. Mit zunehmender Unternehmensgrösse stehen die wenigen Entscheider vor den gleichen Problemen die aus der staatlichen Planwirtschaft bekannt sind. Sie versuchen die Unkalkulierbarkeit ihres Absatzmarktes mittels verschiedener Maßnahmen kalkulierbar zu machen. Dazu gehören zum Beispiel: [[Werbung]], Konkurrenzbeseitigung, [[Patent]]e auf Technik und Geschäftsmethoden, [[Korruption]].


[[Ernest Mandel]] verstand sozialistische Planwirtschaft als „demokratisch artikulierte und zentralisierte Selbstbestimmung, die geplante Selbstregierung der assoziierten Produzenten“<ref>{{Literatur |Autor=Mandel, Ernest |Titel=In Defense of Socialist Planning |Sammelwerk=New Left Review |Band=I/159 |Datum=1986-09}}</ref> und setzte sie sowohl Marktwirtschaft als auch staatlichem Dirigismus entgegen.
Zieldefinition privatwirtschaftlicher Unternehmen ist anders als bei Staatswirtschaften nicht die Bedürfnisbefriedigung sondern die Kapitalmehrung. Da Kapitalmehrung nicht zwingend die Bedürfnisbefriedigung der Menschen voraussetzt, kann es regional und global zu Versorgungsengpässen kommen, wenn nicht eine ausreichende Anzahl von konkurrierenden Wettbewerbern am Markt tätig ist.


Auch [[Charles Bettelheim]] betont die Möglichkeit dezentraler Planung und die Notwendigkeit, dass Planung von unten nach oben geschehen müsse: „Tatsächlich kann, je nach dem vorliegenden Fall, die Koordination der Produktionsprozesse entweder die Form eines zentralisierten Plans annehmen oder die einer Überlagerung von untereinander koordinierten Plänen.“<ref>{{Literatur |Autor=Charles Bettelheim |Titel=Ökonomischer Kalkül und Eigentumsformen: zur Theorie der Übergangsgesellschaft |Nummer= |Auflage=11. - 14.Tsd |Verlag=Wagenbach |Ort=Berlin |Datum=1979 |Reihe=Politik |ISBN=978-3-8031-1012-1 |Seiten=55 |Abruf=}}</ref> Es sei, „notwendig, daß der Plan auf der Basis der Initiative der Massen aufgestellt und durchgeführt wird, daß er die Erfahrungen und Vorhaben der Massen konzentriert und koordiniert.“<ref>Charles Bettelheim, Berlin 1979, S. 153</ref>
=== Kriegswirtschaft ===
Im Fall von Konflikten organisieren Staaten ihre [[Kriegswirtschaft]] oft planwirtschaftlich, da ein freier Markt für Waffen einen hohen [[Gleichgewichtspreis]] bedingt, der hohe Staatsausgaben erfordert bzw. einen Mangel an Waffen erzeugt.


DDR-Ökonom [[Friedrich Behrens]] vertrat in seinen späteren Jahren eine nicht-staatliche, gemeinschaftliche Planung der assoziierten Produzenten in einer pluralistischen Selbstverwaltungsgesellschaft. Er setzte seine Hoffnung auf einen „Übergang von einer mehr oder minder direkt zentralistischen Planung der Produktion durch den Staat, d.h. faktisch durch eine Partei- und Staatsbürokratie, zu einer immer mehr indirekt zentralen Planung der Produktion durch demokratisch gewählte, jederzeit abrufbare und von der Öffentlichkeit kontrollierte Organe, als vorherbestimmte Kontrolle der Produktion durch die Gesellschaft, d. h. durch freie und frei assoziierte Produzenten“.<ref>{{Literatur |Autor=Behrens, Fritz |Titel=Man kann nicht Marxist sein, ohne Utopist zu sein |Hrsg=Günter Krause, Dieter Janke |Auflage=1. |Verlag=VSA |Ort=Hamburg |Datum=2010 |ISBN=978-3-89965-405-9 |Seiten=177}}</ref>
== Vorteile und Nachteile ==
=== Vorteile ===
==== Effizientes Wirtschaften ====
In der Theorie der Befürworter über die Planwirtschaft wird die Produktion dem ermittelten Bedarf an Gütern (und nicht, wie in der Marktwirtschaft, der Zielsetzung des maximalen Gewinns) angepasst. Vorhandene Produktionsmittel würden theoretisch (aus Sicht der Konsumenten) optimal ausgenutzt. Technische Entwicklungen werden koordiniert, Parallelentwicklungen minimiert.


Der Wirtschaftswissenschaftler Daniel E. Saros veröffentlichte 2014 eine Theorie sozialistischer Planung, die sich auf die Möglichkeiten moderner Informationstechnologien stützt. In seiner Theorie ist Planung ein „gemeinsam durchdachter Plan, bei dem das Denken und Planen niemals aufhört. Es handelt sich nicht um einen Zentralplan, sondern um eine dezentralisierte Form der Planung, die auf Märkte verzichtet und Produktion sowie Verteilung an den menschlichen Bedürfnissen ausrichtet“ („collectively thought-out plan where the thinking and planning never cease. It is not a central plan but a decentralized form of planning that does away with markets and organizes production and distribution to satisfy human needs.“)<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Earl Saros |Titel=Information technology and socialist construction: the end of capital and the transition to socialism |Nummer= |Verlag=Routledge |Ort=New York |Datum=2014 |Reihe=Routledge frontiers of political economy |ISBN=978-0-415-74292-4 |Seiten=197 |Abruf=}}</ref>
==== Verlässlichkeit ====
Durch Vorausplanen ist theoretisch die zur Verfügung stehende Menge eines Gutes in der Zukunft bekannt.


[[Michael Albert]] und [[Robin Hahnel]] haben mit [[Parecon]] einen Vorschlag für eine dezentral geplante Wirtschaft gemacht, in der die Bürger in Arbeiter-, Nachbarschafts- und Verbraucherräten die wirtschaftliche Planung bestimmen.<ref> https://ejpe.org/journal/article/view/867</ref>
==== Güterverteilung ====
Die Verteilung der Güter kann durch Planung festgesetzt werden. Eine Beachtung von einer Vielzahl von Kriterien ist möglich (volkswirtschaftlich, sozial, politisch usw.)
Dadurch ist z.B. der gezielte Aufbau von Produktionsmittel oder die Entwicklung einer bestimmten Region bzw. einer Stadt gut steuerbar, aber auch die Bereitstellung von dem Gemeinwohl dienenden Gütern bzw. Gütern des Grundbedarfs.


=== Nachteile ===
=== Arbeitszeitrechnung ===
Das Modell der Arbeitszeitrechnung verlegt die ökonomische Planung größtenteils in selbstverwaltete Betriebe. Diese Betriebe koordinieren selbstständig ihren Austausch untereinander und mit Konsumenten auf Basis der Arbeitszeit. Ob Betriebe tatsächlich im Rahmen der ex-ante erstellten Pläne wirtschaften, lässt sich durch öffentlich einsehbare buchhalterische Arbeitszeitkonten kontrollieren.<ref>{{Literatur |Autor=Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) |Titel=Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung |Hrsg=Hermann Lueer |Verlag=Red & Black Books |Ort=Hamburg |Datum=2020 |ISBN=978-3-9822065-4-7 |Seiten=276ff.}}</ref> Staatliche Zentralplanung soll in diesem Modell unnötig werden. Ihre Wurzeln hat das Modell unter anderem in der Marxschen [[Arbeitswerttheorie]] und wurde in den 1920er Jahren durch die [[Rätekommunismus|rätekommunistische]] Gruppe [[Groepen van Internationale Communisten|GIK]], vor allem von [[Jan Appel]], ausgearbeitet. Seit etwa 2020 erlebt diese Theorie eine Renaissance durch mehrere Publikationen<ref>{{Literatur |Autor=Guenther Sandleben |Titel=Gesellschaft nach dem Geld: Arbeitszeitrechnung als Alternative |Verlag=PapyRossa Verlag |Ort=Köln |Datum=2022 |ISBN=978-3-89438-785-3 |Abruf=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Philip Broistedt, Christian Hofmann |Titel=Goodbye Kapital: die Alternative zu Geld, sozialem Elend und ökologischer Katastrophe |Nummer= |Verlag=PapyRossa Verlag |Ort=Köln |Datum=2020 |Reihe=Neue kleine Bibliothek |ISBN=978-3-89438-740-2 |Abruf=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Felix Klopotek |Titel=Rätekommunismus |Auflage=1. |Verlag=Schmetterling Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |ISBN=3896576747}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Nick Rogers |Titel=Reflections on the economics of socialism |Sammelwerk=Journal of Global Faultlines |Band=9 |Nummer=2 |Verlag=Pluto Journals |Datum=2023 |Seiten=138-157}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Initiative Demokratische Arbeitszeitrechnung |Titel=Eine politische Ökonomie des Sozialismus: Demokratische Planwirtschaft im Lichte der Arbeitszeitrechnung. |Sammelwerk=PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft. www.prokla.de |Band=55. Jahrgang |Nummer=219 |Ort=Berlin |Datum=2025-06-02 |Seiten=391–401}}</ref>, wird durch politische Gruppen verbreitet<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Bähr |url=https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187808.visionen-wie-man-den-kapitalismus-ueberwindet.html |titel=Wie man den Kapitalismus überwindet |werk=nd aktuell |datum=27.12.2024 |sprache=de |abruf=2025-04-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Perspektive Selbstverwaltung |url=https://perspektivesv.noblogs.org/arbeit/ |titel=Arbeit und Konsum |werk=Programm der Perspektive Selbstverwaltung |datum=2025 |sprache=de en |abruf=2025-04-13}}</ref> und von einem Verein als Webanwendung programmiert<ref>{{Internetquelle |autor=Initiative demokratische Arbeitszeitrechnung (IDA) e.V. |url=https://github.com/ida-arbeitszeit/arbeitszeitapp |titel=arbeitszeitapp |werk=Github |datum=2025 |sprache=en |abruf=2025-04-13}}</ref>.


Ein Variante der Arbeitszeitrechnung mit Berechnung der Arbeitszeitkosten von Produkten durch leistungsstarke Rechner wurde von [[Paul Cockshott]] und [[Allin Cottrell]] vorgeschlagen.<ref>Paul Cockshott, Allin Cottrell: ''Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie.'' PapyRossa Verlag, 2006 ISBN 978-3-89438-345-9</ref>
==== Flexibilität ====
Es besteht nur eine geringe Flexibilität, da „in einer solchen Wirtschaft Anweisungen und Planvorgaben der staatlichen Planungsbehörden verbindlich sind und keine oder nur ganz geringe Entscheidungsspielräume bestehen.“<ref name="bpb">[[Bundeszentrale für politische Bildung]]: ''Das Lexikon der Wirtschaft, Grundlegendes Wissen von A bis Z''. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim, 2004, ISBN 3-89331-503-9.</ref>


=== Planwirtschaft in marktwirtschaftlich organisierten Nationalstaaten ===
==== Komplexität ====
Die wachsende Anzahl [[Parameter]] einer Planwirtschaft mit steigender Größe erschweren die Planung. Die Planenden können so nicht über alle Parameter informiert sein und falsche (uneffiziente) Entscheidungen treffen.
hi du!


Auch marktwirtschaftlich organisierten Nationalstaaten greifen regelmäßig auf Formen staatlicher [[Wirtschaftsplanung]] zurück. Ein bekanntes Beispiel ist die französische indikative Planung nach dem Zweiten Weltkrieg ([[Planification]]), die unter [[Jean Monnet]] ab 1946 eingeführt wurde. Sie zielte auf eine koordinierte wirtschaftliche Entwicklung durch nicht bindende, aber orientierende Fünfjahrespläne und enge Kooperation zwischen Staat, Unternehmen und Gewerkschaften. Auch in Großbritannien und den USA gab es in bestimmten historischen Phasen – etwa im Zweiten Weltkrieg oder während des [[New Deal]] – zentral koordinierte Wirtschaftsplanung, etwa durch Preisregulierung, Produktionskontrolle oder staatliche Investitionsprogramme. Solche Maßnahmen bleiben in der Regel sektoral begrenzt und sind politisch reversibel, unterscheiden sich aber strukturell klar von marktwirtschaftlicher Koordination allein durch Angebot und Nachfrage.
== Marktwirtschaft und Planwirtschaft ==


== Wirtschaftsplanung auf EU-Ebene ==
Der [[Marxismus]] geht von der mechanistischen Annahme aus, dass im [[Kapitalismus]] mit der Zeit immer mehr Unternehmen weltweit fusionieren bzw. übernommen werden ([[Feindliche Übernahme]]). Schließlich würden diese Übernahmen zu einem einzigen globalen „[[Weltkonzern]]“ führen, der zwangsläufig eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Dieser Zustand würde sich auch auf Dauer nicht von [[Kartellamt|Kartellämtern]] verhindern lassen, weil er sich logisch zwingend aus dem [[Wettbewerb]] ergibt. Das Herausbilden der verschiedenen Unternehmen zu einem einzigen Weltkonzern würde somit schließlich dazu führen, dass sich die [[Marktwirtschaft]] selbstständig in eine „kapitalistische Planwirtschaft“ entwickelt.


Auf europäischer Ebene erfolgen zentrale wirtschaftspolitische Weichenstellungen vor allem im Rahmen mittelfristiger Mehrjähriger Finanzrahmen (MFR)<ref>https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/87/wirtschaftspolitische-steuerung</ref>, in denen die Europäische Union die Ausgabenpolitik über mehrere Jahre hinweg plant. Programme wie der Europäische Green Deal, die Strategie Europa 2020 oder das Programm NextGenerationEU enthalten ebenfalls planwirtschaftliche Elemente, etwa in Form sektoraler Zielvorgaben, Förderprioritäten oder Investitionslenkung. Auch die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) weist seit Jahrzehnten Elemente planmäßiger Mengen- und Preissteuerung auf. Diese koordinierte Planung bleibt jedoch auf definierte Politikfelder beschränkt und unterliegt der Zustimmung der Mitgliedstaaten.
Als Beleg für die These wird häufig auf Unternehmensfusionen zwischen [[Global Player]]n verwiesen: [[Sony BMG Music Entertainment]] (Unterhaltung), [[sanofi-aventis]] (Pharmaprodukte), [[Arcelor Mittal]] (Rohstoffe), [[UBS]] (Finanzen), [[DaimlerChrysler]] (Fahrzeuge)


== Wirtschaftsplanung in Unternehmen ==
Beschleunigt wird der Prozess durch die starke Kapital[[zentralisation]] der weltweit agierenden [[Hedge-Fonds]] und [[Private-Equity]]-Gesellschaften.

Auch in marktwirtschaftlich verfassten Volkswirtschaften findet innerhalb von Unternehmen eine weitreichende Form der Wirtschaftsplanung<ref>https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wirtschaftsplanung-47706</ref> statt. Betriebe erstellen Produktionspläne, koordinieren Lieferketten, legen Investitionen und Personalbedarf fest und antizipieren Absatzentwicklungen – in der Regel über mehrere Jahre hinweg. Diese betriebsinterne Planwirtschaft erfolgt hierarchisch und zentralisiert, unabhängig von der äußeren Marktwirtschaft. Theoretiker wie Friedrich August von Hayek oder John Kenneth Galbraith wiesen darauf hin, dass große Konzerne in ihrer Binnenstruktur durchaus Ähnlichkeiten mit Planwirtschaften aufweisen, was insbesondere bei integrierten Großunternehmen mit vertikaler Integration sichtbar wird.

== Planwirtschaft als politischer Kampfbegriff ==

In der politischen Debatte wird in der Bundesrepublik der Begriff „Planwirtschaft“ häufig als Kampfbegriff genutzt.<ref>https://www.sueddeutsche.de/meinung/aktuelles-lexikon-planwirtschaft-1.5337181</ref><ref>https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kampfbegriff-planwirtschaft-von-der-notwendigkeit-einen-plan-zu-haben-kolumne-a-ad61a2ed-6b3a-42ae-9483-f1fbaf010201</ref>

== Siehe auch ==
* [[Zentralverwaltungswirtschaft]]
* [[Unternehmensplanung]]
* [[Parecon]]
* [[Marktsozialismus]]

== Literatur ==
* Paul Cockshott, Allin Cottrell: ''Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie.'' PapyRossa Verlag, 2006, ISBN 978-3-89438-345-9
* Robin Hahnel: ''A Participatory Economy''. AK Press, Chico 2022. ISBN 978-1-84935-484-4.
* ''Planwirtschaft und Verkehrswirtschaft.'' Duncker & Humblot, München / Leipzig 1931.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Planned economy|Zentralverwaltungswirtschaft}}
*[http://www.dcs.gla.ac.uk/publications/PAPERS/7954/planprojektb-idx.pdf Konzept einer sozialistischen Planwirtschaft]
{{Wiktionary|Zentralverwaltungswirtschaft}}
{{Wiktionary|Planwirtschaft}}


== siehe auch ==
== Einzelnachweise ==
<references />
*[[Marktwirtschaft]]
*[[Zentralverwaltungswirtschaft]]


{{Normdaten|TYP=s|GND=4046242-0}}
[[Kategorie:Wirtschaftsordnung]]
[[Kategorie:Wirtschaft (DDR)]]


[[Kategorie:Wirtschaftsordnung]]
[[da:Planøkonomi]]
[[en:Planned economy]]
[[fi:Suunnitelmatalous]]
[[fr:Économie planifiée]]
[[it:Economia pianificata]]
[[ja:計画経済]]
[[nl:Centraal geleide economie]]
[[no:Planøkonomi]]
[[pl:Centralne planowanie]]
[[ru:Социалистическая экономика]]
[[sk:Príkazová ekonomika]]
[[sv:Planekonomi]]
[[zh:计划经济]]

Aktuelle Version vom 14. Juli 2025, 13:00 Uhr

Planwirtschaft ist ein wirtschaftliches Organisationsprinzip, bei dem Produktion, Verteilung und Konsum von Gütern nicht (ausschließlich) über Marktmechanismen, sondern auf Grundlage von Plänen koordiniert werden. Dabei können solche Pläne entweder zentral oder dezentral[1][2], staatlich oder nicht-staatlich, autoritär oder demokratisch gestaltet sein. Der Begriff ist ein Oberbegriff, der verschiedene historische und theoretische Ausprägungen umfasst. Im deutschsprachigen Raum wird dieser Begriff häufig fälschlicherweise[3] mit dem Begriff der Zentralverwaltungswirtschaft gleichgesetzt. Allerdings handelt es sich bei Zentralverwaltungswirtschaft nur um eine sehr spezifische Unterform der Planwirtschaft.

Begriffsabgrenzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planwirtschaft im weiten Sinne

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im weiteren Sinn bezeichnet Planwirtschaft jede Form der ökonomischen Koordination durch bewusste Planung, unabhängig von der Organisationsform. Darunter fallen:

  • Zentralverwaltungswirtschaft
  • Demokratische oder dezentrale Planwirtschaft als theoretische Konzepte für postkapitalistische Wirtschaftsformen.
  • Wirtschaftsplanung in demokratischen Staaten, etwa Fünfjahrespläne in Frankreich in der Nachkriegszeit („indicative planning“) oder strukturpolitische Programme der EU.
  • Planung in kapitalistischen Unternehmen: Innerhalb von Großunternehmen erfolgt die Allokation von Ressourcen in der Regel nicht über den Markt, sondern über unternehmensinterne Pläne, etwa in Form von Budgets, Produktionsvorgaben oder Strategiezielen. Insofern existiert auch im Kapitalismus eine „Insel“ der Planwirtschaft.

Ideologiegeschichtlich geprägte Verengung des Begriffs in Westdeutschland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im engeren Sinn wird der Begriff Planwirtschaft häufig mit der Zentralverwaltungswirtschaft gleichgesetzt, also einer staatlich-bürokratisch gesteuerten Wirtschaftsform, wie sie etwa in der Sowjetunion oder der DDR existierte.

Die missverständliche[4] Gleichsetzung des Begriffs Planwirtschaft mit der Zentralverwaltungswirtschaft ist eine spezifisch deutschsprachige Besonderheit, die weder in der internationalen wissenschaftlichen Diskussion noch in der allgemeinen Begriffsverwendung außerhalb des deutschen Sprachraums üblich ist. Während etwa im englischsprachigen Raum zwischen planned economy, centrally planned economy, indicative planning und decentralized planning klar unterschieden wird, dominiert im deutschen Sprachgebrauch häufig ein enger, abwertender Begriff von Planwirtschaft, der sich auf die staatssozialistischen Systeme des 20. Jahrhunderts bezieht.

Diese Gleichsetzung ist Ergebnis der politischen und ökonomischen Systemkonkurrenz zwischen westlichen Marktwirtschaften und sozialistischen Staatswirtschaften. Vor diesem Hintergrund wurde der Begriff „Planwirtschaft“ in Westdeutschland vielfach pauschal mit der autoritär-bürokratischen Steuerung in der DDR oder der Sowjetunion identifiziert.[5] Diese Gleichsetzung diente der ideologischen Abgrenzung im Kalten Krieg und hatte eine stark polemisierende Funktion: Planwirtschaft galt dabei nicht als Oberbegriff, sondern als Synonym für die Mängel[6] der „realsozialistischen“ Wirtschaftsordnung.[7][8] Differenzierte theoretische Konzepte demokratischer Planung oder dezentraler Koordination wurden dadurch weitgehend ausgeblendet oder diskreditiert.

Der in Deutschland prägende wirtschaftspolitische Denkrahmen des Ordoliberalismus, insbesondere in der Ausprägung der Sozialen Marktwirtschaft, war zentral für diese Gleichsetzung. Vertreter wie Walter Eucken[9], Alfred Müller-Armack oder Ludwig Erhard entwickelten das Konzept der sozialen Marktwirtschaft in expliziter Abgrenzung zur Planwirtschaft,[10] die sie systematisch mit staatlicher Übersteuerung gleichsetzten. In dieser Perspektive erschien jegliche überbetriebliche Planung bereits als „Verzerrung“ marktwirtschaftlicher Prozesse. Dabei wurde übersehen, dass selbst in marktwirtschaftlich verfassten Demokratien – etwa in Frankreich, Schweden oder Japan[11] – Formen wirtschaftlicher Planung existierten, die weder zentralistisch noch autoritär organisiert waren.

Niklas Luhmann kritisierte die Entgegensetzung der Begriffe von Marktwirtschaft und Planwirtschaft als „nicht lohnend, ja irreführend“. Die Bedeutung dieser Begriffe sei reduziert, da man richtigerweise fragen müsste „wer und wie zentral und wie folgenreich er in einer Marktwirtschaft plant“.[12]

Formen der Planwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentralverwaltungswirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Zentralverwaltungswirtschaft

Dezentrale Planwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den zentralen Varianten gibt es theoretisch entwickelte Modelle einer dezentral-demokratischen Planwirtschaft, bei denen entweder auf staatliche Planungshierarchien ganz verzichtet wird oder in denen gesellschaftlich-planvolles Handeln im Wesentlichen das Ergebnis dezentraler Planung ist.

Jiří Kosta machte in den 1970er Jahren auf den Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Planung aufmerksam und betonte, Planung könne sich „nicht allein auf die zentrale vollzugsverbindliche Kennzifferplanungsform sowjetischer Prägung beschränken. Schließlich heißt in unserem Verständnis Planung demokratische Partizipation der Öffentlichkeit an allen Planentscheidungen.“[13] Zwischen zentraler und dezentraler Planung bestünden erhebliche Unterschiede, etwa in den Befugnissen einzelner Betriebe und in den betrieblichen horizontalen Beziehungen. Kosta führt als Beispiel für dezentrale Tendenzen das jugoslawische Modell der Arbeiterselbstverwaltung an.

Ernest Mandel verstand sozialistische Planwirtschaft als „demokratisch artikulierte und zentralisierte Selbstbestimmung, die geplante Selbstregierung der assoziierten Produzenten“[14] und setzte sie sowohl Marktwirtschaft als auch staatlichem Dirigismus entgegen.

Auch Charles Bettelheim betont die Möglichkeit dezentraler Planung und die Notwendigkeit, dass Planung von unten nach oben geschehen müsse: „Tatsächlich kann, je nach dem vorliegenden Fall, die Koordination der Produktionsprozesse entweder die Form eines zentralisierten Plans annehmen oder die einer Überlagerung von untereinander koordinierten Plänen.“[15] Es sei, „notwendig, daß der Plan auf der Basis der Initiative der Massen aufgestellt und durchgeführt wird, daß er die Erfahrungen und Vorhaben der Massen konzentriert und koordiniert.“[16]

DDR-Ökonom Friedrich Behrens vertrat in seinen späteren Jahren eine nicht-staatliche, gemeinschaftliche Planung der assoziierten Produzenten in einer pluralistischen Selbstverwaltungsgesellschaft. Er setzte seine Hoffnung auf einen „Übergang von einer mehr oder minder direkt zentralistischen Planung der Produktion durch den Staat, d.h. faktisch durch eine Partei- und Staatsbürokratie, zu einer immer mehr indirekt zentralen Planung der Produktion durch demokratisch gewählte, jederzeit abrufbare und von der Öffentlichkeit kontrollierte Organe, als vorherbestimmte Kontrolle der Produktion durch die Gesellschaft, d. h. durch freie und frei assoziierte Produzenten“.[17]

Der Wirtschaftswissenschaftler Daniel E. Saros veröffentlichte 2014 eine Theorie sozialistischer Planung, die sich auf die Möglichkeiten moderner Informationstechnologien stützt. In seiner Theorie ist Planung ein „gemeinsam durchdachter Plan, bei dem das Denken und Planen niemals aufhört. Es handelt sich nicht um einen Zentralplan, sondern um eine dezentralisierte Form der Planung, die auf Märkte verzichtet und Produktion sowie Verteilung an den menschlichen Bedürfnissen ausrichtet“ („collectively thought-out plan where the thinking and planning never cease. It is not a central plan but a decentralized form of planning that does away with markets and organizes production and distribution to satisfy human needs.“)[18]

Michael Albert und Robin Hahnel haben mit Parecon einen Vorschlag für eine dezentral geplante Wirtschaft gemacht, in der die Bürger in Arbeiter-, Nachbarschafts- und Verbraucherräten die wirtschaftliche Planung bestimmen.[19]

Arbeitszeitrechnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Modell der Arbeitszeitrechnung verlegt die ökonomische Planung größtenteils in selbstverwaltete Betriebe. Diese Betriebe koordinieren selbstständig ihren Austausch untereinander und mit Konsumenten auf Basis der Arbeitszeit. Ob Betriebe tatsächlich im Rahmen der ex-ante erstellten Pläne wirtschaften, lässt sich durch öffentlich einsehbare buchhalterische Arbeitszeitkonten kontrollieren.[20] Staatliche Zentralplanung soll in diesem Modell unnötig werden. Ihre Wurzeln hat das Modell unter anderem in der Marxschen Arbeitswerttheorie und wurde in den 1920er Jahren durch die rätekommunistische Gruppe GIK, vor allem von Jan Appel, ausgearbeitet. Seit etwa 2020 erlebt diese Theorie eine Renaissance durch mehrere Publikationen[21][22][23][24][25], wird durch politische Gruppen verbreitet[26][27] und von einem Verein als Webanwendung programmiert[28].

Ein Variante der Arbeitszeitrechnung mit Berechnung der Arbeitszeitkosten von Produkten durch leistungsstarke Rechner wurde von Paul Cockshott und Allin Cottrell vorgeschlagen.[29]

Planwirtschaft in marktwirtschaftlich organisierten Nationalstaaten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch marktwirtschaftlich organisierten Nationalstaaten greifen regelmäßig auf Formen staatlicher Wirtschaftsplanung zurück. Ein bekanntes Beispiel ist die französische indikative Planung nach dem Zweiten Weltkrieg (Planification), die unter Jean Monnet ab 1946 eingeführt wurde. Sie zielte auf eine koordinierte wirtschaftliche Entwicklung durch nicht bindende, aber orientierende Fünfjahrespläne und enge Kooperation zwischen Staat, Unternehmen und Gewerkschaften. Auch in Großbritannien und den USA gab es in bestimmten historischen Phasen – etwa im Zweiten Weltkrieg oder während des New Deal – zentral koordinierte Wirtschaftsplanung, etwa durch Preisregulierung, Produktionskontrolle oder staatliche Investitionsprogramme. Solche Maßnahmen bleiben in der Regel sektoral begrenzt und sind politisch reversibel, unterscheiden sich aber strukturell klar von marktwirtschaftlicher Koordination allein durch Angebot und Nachfrage.

Wirtschaftsplanung auf EU-Ebene

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf europäischer Ebene erfolgen zentrale wirtschaftspolitische Weichenstellungen vor allem im Rahmen mittelfristiger Mehrjähriger Finanzrahmen (MFR)[30], in denen die Europäische Union die Ausgabenpolitik über mehrere Jahre hinweg plant. Programme wie der Europäische Green Deal, die Strategie Europa 2020 oder das Programm NextGenerationEU enthalten ebenfalls planwirtschaftliche Elemente, etwa in Form sektoraler Zielvorgaben, Förderprioritäten oder Investitionslenkung. Auch die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) weist seit Jahrzehnten Elemente planmäßiger Mengen- und Preissteuerung auf. Diese koordinierte Planung bleibt jedoch auf definierte Politikfelder beschränkt und unterliegt der Zustimmung der Mitgliedstaaten.

Wirtschaftsplanung in Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in marktwirtschaftlich verfassten Volkswirtschaften findet innerhalb von Unternehmen eine weitreichende Form der Wirtschaftsplanung[31] statt. Betriebe erstellen Produktionspläne, koordinieren Lieferketten, legen Investitionen und Personalbedarf fest und antizipieren Absatzentwicklungen – in der Regel über mehrere Jahre hinweg. Diese betriebsinterne Planwirtschaft erfolgt hierarchisch und zentralisiert, unabhängig von der äußeren Marktwirtschaft. Theoretiker wie Friedrich August von Hayek oder John Kenneth Galbraith wiesen darauf hin, dass große Konzerne in ihrer Binnenstruktur durchaus Ähnlichkeiten mit Planwirtschaften aufweisen, was insbesondere bei integrierten Großunternehmen mit vertikaler Integration sichtbar wird.

Planwirtschaft als politischer Kampfbegriff

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der politischen Debatte wird in der Bundesrepublik der Begriff „Planwirtschaft“ häufig als Kampfbegriff genutzt.[32][33]

  • Paul Cockshott, Allin Cottrell: Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie. PapyRossa Verlag, 2006, ISBN 978-3-89438-345-9
  • Robin Hahnel: A Participatory Economy. AK Press, Chico 2022. ISBN 978-1-84935-484-4.
  • Planwirtschaft und Verkehrswirtschaft. Duncker & Humblot, München / Leipzig 1931.
Commons: Zentralverwaltungswirtschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zentralverwaltungswirtschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Planwirtschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Paul R.Gregory, Robert C. Stuart, Comparing Economic Systems in the Twenty-First Century, Boston 2003, S. 23–24 "Centralization is commonly identified with plan and decentralization with market, but there is no simple relationship between the level of decision making and the use of market or plan as a coordinating mechanism. In some economies, it is possible to combine a considerable concentration of decision-making authority and information in a few large corporations with substantial state involvement and yet to have no system of planning as such… To identify an economy as planned does not necessarily reveal the prevalent coordinating mechanism, or for that matter, the degree of centralization in decision making. Both depend on the type of planning mechanism."
  2. Mandel, Ernest, In defense of socialist planning New Left Review volume I No. 159, S. 29, abrufbar unter http://digamo.free.fr/mandelsp.pdf
  3. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/planwirtschaft-46080
  4. Alfred Stobbe: Volkswirtschaftliches Rechnungswesen. 8. Auflage. Springer, ISBN 978-3-540-57851-2, S. 28.
  5. https://www.hdg.de/haus-der-geschichte/ausstellungen/markt-oder-plan-wirtschaftsordnungen-in-deutschland-1945-1961.
  6. https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/513381/alles-nach-plan/
  7. Karlies Abmeier, Josef Thesing (Hrsg.), Wirtschaftsordnung und soziale Gerechtigkeit, S. 8 abrufbar unter: https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=ef2fc7df-c3ca-f461-9803-9e3ddfee64aa&groupId=252038
  8. Gerd Hardach, Gegenwartsgeschichte der deutschen Wirtschaf, S. 235, abrufbar unter: https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/59658/9783110772746.pdf?sequence=1&isAllowed=y
  9. Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie (= Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Unterreihe: Abteilung Staatswissenschaft). 9. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg / New York / London / Paris / Tokyo / Hong Kong 1989, ISBN 3-540-51292-6, S. XVII (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Erstausgabe: 1940). Vgl. dazu den Ausdruck „zentralgeleitete Wirtschaft“ (Eucken) etwa bei Heinz Murmann, Marktwirtschaft, in der Virtuellen Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ( online (Memento vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive); abgerufen am 19. September 2008).
  10. https://taz.de/Oekonom-ueber-Soziale-Marktwirtschaft/!5627461/
  11. Chalmers Johnson, MITI and the Japanese Miracle The Growth of Industrial Policy, 1925-1975, ISBN 978-0-8047-1206-4
  12. Die Wirtschaft der Gesellschaft (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Band 1152), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-28752-4, S. 87.
  13. Kosta, Jiří: Sozialistische Planwirtschaft. Theorie und Praxis. 1. Auflage. Westdeutscher Verlag, Opladen 1974, ISBN 978-3-531-21245-6, S. 10.
  14. Mandel, Ernest: In Defense of Socialist Planning. In: New Left Review. Band I/159, September 1986.
  15. Charles Bettelheim: Ökonomischer Kalkül und Eigentumsformen: zur Theorie der Übergangsgesellschaft (= Politik). 11. - 14.Tsd Auflage. Wagenbach, Berlin 1979, ISBN 978-3-8031-1012-1, S. 55.
  16. Charles Bettelheim, Berlin 1979, S. 153
  17. Behrens, Fritz: Man kann nicht Marxist sein, ohne Utopist zu sein. Hrsg.: Günter Krause, Dieter Janke. 1. Auflage. VSA, Hamburg 2010, ISBN 978-3-89965-405-9, S. 177.
  18. Daniel Earl Saros: Information technology and socialist construction: the end of capital and the transition to socialism (= Routledge frontiers of political economy). Routledge, New York 2014, ISBN 978-0-415-74292-4, S. 197.
  19. https://ejpe.org/journal/article/view/867
  20. Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland): Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung. Hrsg.: Hermann Lueer. Red & Black Books, Hamburg 2020, ISBN 978-3-9822065-4-7, S. 276 ff.
  21. Guenther Sandleben: Gesellschaft nach dem Geld: Arbeitszeitrechnung als Alternative. PapyRossa Verlag, Köln 2022, ISBN 978-3-89438-785-3.
  22. Philip Broistedt, Christian Hofmann: Goodbye Kapital: die Alternative zu Geld, sozialem Elend und ökologischer Katastrophe (= Neue kleine Bibliothek). PapyRossa Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-89438-740-2.
  23. Felix Klopotek: Rätekommunismus. 1. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 3-89657-674-7.
  24. Nick Rogers: Reflections on the economics of socialism. In: Journal of Global Faultlines. Band 9, Nr. 2. Pluto Journals, 2023, S. 138–157.
  25. Initiative Demokratische Arbeitszeitrechnung: Eine politische Ökonomie des Sozialismus: Demokratische Planwirtschaft im Lichte der Arbeitszeitrechnung. In: PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft. www.prokla.de. 55. Jahrgang, Nr. 219. Berlin 2. Juni 2025, S. 391–401.
  26. Sebastian Bähr: Wie man den Kapitalismus überwindet. In: nd aktuell. 27. Dezember 2024, abgerufen am 13. April 2025.
  27. Perspektive Selbstverwaltung: Arbeit und Konsum. In: Programm der Perspektive Selbstverwaltung. 2025, abgerufen am 13. April 2025 (deutsch, englisch).
  28. Initiative demokratische Arbeitszeitrechnung (IDA) e.V.: arbeitszeitapp. In: Github. 2025, abgerufen am 13. April 2025 (englisch).
  29. Paul Cockshott, Allin Cottrell: Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie. PapyRossa Verlag, 2006 ISBN 978-3-89438-345-9
  30. https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/87/wirtschaftspolitische-steuerung
  31. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wirtschaftsplanung-47706
  32. https://www.sueddeutsche.de/meinung/aktuelles-lexikon-planwirtschaft-1.5337181
  33. https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kampfbegriff-planwirtschaft-von-der-notwendigkeit-einen-plan-zu-haben-kolumne-a-ad61a2ed-6b3a-42ae-9483-f1fbaf010201