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„Albrecht III. (Österreich)“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Albrecht_Dritte_Habsburg1.jpg|thumb|180px|right|Albrecht III. von Habsburg]]
[[Datei:Albrecht Dritte Habsburg1.jpg|miniatur|Albrecht III. von Habsburg, Bildnis eines unbekannten Malers im [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museum]]]]
[[Herzog]] '''Albrecht III.''' von Österreich (* zwischen dem 18. November [[1349]] und dem 16. März [[1350]] in der [[Wien|Wiener Hofburg]]<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 45.</ref> oder vielleicht am 9. September 1349 oder 1350; † [[28. August]] / [[29. August]] [[1395]] auf Schloss [[Laxenburg]]<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14.</ref>), genannt ''Albrecht mit dem Zopf'', war als Albrecht VII. Graf von [[Habsburg]]. Er herrschte von 1365 bis 1395 über das [[Herzogtum Österreich]] und mit Unterbrechungen auch über die Herzogtümer [[Geschichte der Steiermark|Steiermark]], [[Geschichte Kärntens|Kärnten]] und [[Krain]] und über die [[Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]] sowie andere Herrschaften, die sich im Besitz seiner Dynastie befanden. Trotz der oft drückenden finanziellen Lage als Folge von Gebietserweiterungen, des Herrschaftsausbaus und von Kriegszügen und (inner-)familiären Konflikten gilt seine Regierung als eine gute Zeit, dies vor allem für das Herzogtum Österreich. Er gilt als der eigentliche Stifter der Wiener Universität, indem er ermöglichte, diese mit einer theologischen Fakultät auszustatten.


== Familie, Ehen und Nachkommenschaft ==
'''Albrecht III.''' (* die Angaben schwanken zwischen [[1349]] und [[1350]] in [[Wien]]; † [[29. August]] [[1395]] auf Schloss [[Laxenburg]]), genannt ''Albrecht mit dem Zopf'', war [[Herzog]] von Österreich (reg. von 1365-95) und stammt aus dem Geschlecht der [[Habsburg]]er.
Albrecht III. wurde als Sohn des Herzogs [[Albrecht II. (Österreich)|Albrechts II.]] von Österreich und dessen Gemahlin [[Johanna von Pfirt]], der Erbtochter des Grafen Ulrich III. von Pfirt (1281–1324), geboren, nachdem die Ehe seiner Eltern 15 Jahre kinderlos geblieben war. Unter seinen Brüdern finden sich (Erz-)Herzog [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV. von Österreich]] und Herzog [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold III. von Österreich]]. Seine Schwester Margarethe (1346–1366) war in erster Ehe mit Graf [[Meinhard III.|Meinhard III. von Tirol]] (1344–1363) verheiratet und nach dessen Tod mit Markgraf [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich von Mähren]] (1322–1375). Eine andere Schwester Katharina (ca. 1342–1381) war Äbtissin des Klarissenkloster St. Clara in Wien.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Klarakloster|Klarakloster}}.</ref>
[[Datei:Doll Habsburgerstammbäume detail 1.jpg|miniatur|[[Elisabeth von Luxemburg (1409–1442)|Elisabeth von Luxemburg]] (links), Albrecht III. (Mitte) und Beatrix von Zollern (rechts) mit ihren Wappen im monumentalen Habsburger-Stammbaum von [[Konrad Doll]], Tirol 1497 ([[Neue Burg]], Wien)]]


1362 hatte Herzog Rudolf IV. von Österreich mit dem ungarischen König [[Ludwig I. (Ungarn)|Ludwig I.]] ein Bündnis geschlossen, das sich gegen seinen Schwiegervater Kaiser Karl IV. richtete, und dabei war auch eine Ehe mit einer Erbeinigung zwischen Albrecht III. und Ludwigs Nichte [[Stephan (Slawonien)|Elisabeth von Anjou bzw. Slawonien (ca. 1352–1380)]] vereinbart worden. Nach Rudolfs Tod erreichte [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] die Auflösung dieses Eheprojektes und verlobte Albrecht mit [[Elisabeth von Luxemburg-Böhmen]]<ref>{{BLKÖ|Habsburg, Elisabeth von Böhmen (Tochter des Kaisers Karl IV. von Böhmen)|Text=Elisabeth von Böhmen|Nummer=61|6|165|kurz=ja}}</ref> einer seiner eigenen Töchter. Schon 1366 heiratete Albrecht III. die erst Achtjährige, gleichzeitig wurde nach dem [[Brünner Erbvertrag]] ein weiterer Erbeinigungsvertrag zwischen ihren Familien geschlossen.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172&nbsp;f.</ref> Die Ehe blieb kinderlos, Elisabeth starb bereits 1373 im 16. Lebensjahr.
== Eltern ==
Albrecht III. wurde am [[9. September]] [[1349]] oder [[1350]] als Sohn Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrechts II.]] und dessen Gemahlin Johanna von Pfirt (Tochter des Grafen Ulrich III.) geboren. Diese Ehe war 15 Jahre kinderlos, aber schließlich entsprangen ihr 4 Söhne und zwei Töchter.


1375 verheiratete sich Albrecht mit Beatrix von Zollern<ref>{{BLKÖ|Habsburg, Beatrix von Nürnberg|Text=Beatrix von Nürnberg|Nummer=38|6|156|kurz=ja}}</ref> (* 1362; † 10. Juni 1414), einer Tochter des Burggrafen [[Friedrich V. (Nürnberg)|Friedrich V. von Nürnberg]]. 1377 gebar ihm diese seinen einzigen Sohn, den späteren Herzog [[Albrecht IV. (Österreich)|Albrecht IV. von Österreich]]. Beatrix überlebte ihren Mann um viele Jahre und verbrachte ihre Witwenjahre vor allem in der [[Salzhof (Freistadt)|alten Burg]] in [[Freistadt]] und in [[Perchtoldsdorf]] bei Wien, wo sie auch starb.
== Aufteilung der Regierungstätigkeit ==
Bezüglich seiner Nachfolge hat Albrecht der II. schon 1355 eine habsburgische Hausordnung erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte führen müssen. Als er am 20. Juli 1358 verstarb übernahm aufgrund der Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne der älteste, [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV.]] alleine die Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die sogenannte ''Rudolfinische Hausordnung'' zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument, das die Unterschriften aller drei Brüder zeigt (der zweitälteste, [[Friedrich III. (Österreich)|Friedrich III.]], verstarb schon 1362) ist der berühmte Gründungsbrief der [[Universität Wien|Wiener Universität]] 1365.


== Gemeinsame Herrschaft mit Leopold III. ==
Schon wenige Monate später aber verstarb Rudolf IV. überraschend 28-jährig und die zwei Brüder Albrecht III. (15 oder 16 Jahre alt) und [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold III.]] (14 Jahre alt) teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung erfolgte durch Kaiser Karl IV. Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht III. die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder, Albrecht wird als besonnen, Leopold hingegen als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben bald zu immer größeren Spannungen führte.<br.>
Bezüglich seiner Nachfolge hatte Albrecht&nbsp;II. schon 1355 eine habsburgische [[Hausgesetz|Hausordnung]] erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte führen mussten. Als er am 20.&nbsp;Juli 1358 verstarb, übernahm aufgrund der Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne sein ältester Sohn, Herzog Rudolf IV. von Österreich, die alleinige Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die ''[[Rudolfinische Hausordnung]]'' zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument mit den Unterschriften aller drei Brüder (der zweitälteste, [[Friedrich III. (Habsburg)|Friedrich&nbsp;III.]], verstarb schon 1362), ist der berühmte ''Gründungsbrief der [[Universität Wien|Wiener Universität]] 1365''.
1373 teilten sie die Verwaltung der Besitztümer fix unter sich auf. Schließlich wurde, wohl auch um einen offenen Kampf zu verhindern sowohl die Regierung als auch der Besitz der habsburgischen Länderreien geteilt: Im [[1379]] geschlossenen ''Neuberger Teilungsvertrag'' (benannt nach dem, nun verfallenen Kloster Neuberg im [[Mürztal]]) erhielt Albrecht III. für sich das eigentliche Österreich ob und unter der Enns (ohne die Gegend von [[Wiener Neustadt]]) inklusive dem [[Salzkammergut]], während Leopold die [[Steiermark]], [[Kärnten]], [[Tirol]] und die [[Vorderösterreich|schwäbischen Besitzungen]] bekam. Damit war auch die Teilung der Habsburger in eine ''Albertinische'' und eine ''Leopoldinische Linie'' fixiert.


Schon wenige Monate später starb Rudolf&nbsp;IV. überraschend 25-jährig<ref>Die Verfügung im Vertrag von Wien (geschlossen am 18. November 1364), dass der Zweitälteste den Ältesten im Krankheitsfall vertreten soll, könnte allerdings ein Hinweis dafür sein, dass Rudolfs Gesundheitszustand schon damals bedenklich und sein Tod somit keineswegs überraschend war, dazu Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 168&nbsp;f.</ref> und die beiden Brüder Albrecht&nbsp;III. und Leopold III. teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch Kaiser Karl IV. erfolgte am 9. Mai 1366.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 173.</ref> Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht&nbsp;III. die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder<ref>Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich.'' Köln u.&nbsp;a. 2015, S. 17f. und S. 28, hat sehr überzeugend nachgewiesen, dass es sich bei dieser für Brüderpaare im Mittelalter häufig überlieferten Charakteristik um ein Klischee handelt, das nichts über die tatsächliche Charaktere aussagt, sondern von der Stellung im Familienverband abhängt.</ref> – Albrecht wird als besonnen, Leopold hingegen als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben – bald zu immer größeren Spannungen führte.
Leopold III. fiel unerwartet im Jahre 1386 in der aufsehenerregenden ''[[Schlacht bei Sempach]]'': Das nach klassisch mittelalterlichen Mustern operierende Ritterheer der Habsburger, daß sich hauptsächlich auf die starke Kavallerie stützte, wurde von der taktisch klug geführten [[Schweiz|eidgenössischen]] Infanterie vernichtend geschlagen. Von da an verwaltete Albrecht III. als Vormund für die minderjährigen Kinder Leopolds bis zu seinem Tode alle habsburgischen Gebiete alleine.


Im Unterschied zur Politik des älteren Bruders akzeptierte Albrecht eine Anlehnung an Kaiser Karl IV. Mit dessen Rückendeckung und einer flexiblen und auf Ausgleich bedachten Politik gelang es ihm und seinem Bruder die Krise, die Rudolfs Tod ausgelöst hatte, in wenigen Jahren zu meistern. Nachdem es gelungen war, ihre Herrschaft zu konsolidieren, gelangen weitere Erfolge bei deren Ausbau.<ref name="Niederstätter175">Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 175.</ref> Vor allem die ersten Jahre der gemeinsamen Regierungstätigkeit der jungen Brüder waren von einer Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen überschattet. Die bairischen [[Wittelsbach]]er waren keineswegs bereit, ihre Ansprüche auf die Grafschaft Tirol aufzugeben. 1368 fielen sie in Tirol ein, konnten aber zurückgeschlagen werden. Erst 1369 wurde der habsburgische Besitz Tirols von ihnen gegen eine finanzielle Entschädigung im [[Frieden von Schärding]] anerkannt. (Die Gerichte [[Kufstein]], [[Kitzbühel]] und [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], die teilweise als Pfandschaften an die Grafschaft Tirol gebunden waren, blieben weiterhin unter der Herrschaft der Wittelbacher. Sie kamen erst 1504 im [[Landshuter Erbfolgekrieg]] an die Habsburger.<ref name="Niederstätter175" />)
== Ehen und Sohn ==
Im Sinne mittelalterlicher Heiratspolitik verehelicht sich Albrecht sich 1366 mit der damals erst achtjährigen Elisabeth von Luxemburg, der Tochter des Deutschen Kaises und Böhmischen Königs [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] Gleichzeitig wurden ein Erbeinigungsvertrag mit den Luxenburgern geschlossen. Elisabeth verstarb 1373 im 16. Lebensjahr kinderlos.


1368 unterstellte sich außerdem die Stadt [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] den Habsburgern, die dafür einen Teil der Ausgaben für ihren Loskauf von ihrem bisherigen Herren zu übernehmen hatten.<ref name="Niederstätter175" /> Damit wurde die Herrschaft der Habsburger im [[Breisgau]] wesentlich ausgebaut.
1375 fand die Hochzeit mit Beatrix von Zollern (*1362, †10.&nbsp;Juni 1414), Tochter von [[Friedrich V. (Nürnberg)|Friedrich V., Burggraf von Nürnberg]] statt. 1377 gebar ihm diese seinen einzigen Sohn, [[Albrecht IV. (Österreich)| Albrecht IV.]]. Beatrix überlebte ihren Mann um viele Jahre und verbrachte ihre Witwenjahre vor allem in Perchtholdsdorf bei Wien, wo sie auch verstarb.


Ein weiteres Ziel der habsburgischen Territorialpolitik war der Zugang zur [[Adriatisches Meer|Adria]]. 1366 unterwarfen sich dort die [[Herren von Duino]] den Habsburgern. In der Folge gelang es mit der Hafenstadt [[Triest]], die sich am 31. August 1369 im Krieg gegen [[Republik Venedig|Venedig]] (1369–1370) unter die Herrschaft der Habsburger stellte, dort einen weiteren wichtigen Stützpunkt zu gewinnen, wenngleich nur vorübergehend, da der Krieg gegen Venedig verloren ging und Triest im November 1369 wieder unter die venezianische Oberheit zurückkehrte. 1370 erkaufte sich Venedig den Verzicht der Habsburger durch eine Zahlung.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 176&nbsp;f.</ref> 1382 stellte sich Triest aber freiwillig unter die Herrschaft der Habsburger. Es blieb bis 1918/19 unter dieser.
== Äussere Konflikte ==
Vor allem die ersten Jahren der gemeinsamen Regierungstätigkeit der jungen Brüder waren von einer Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen überschattet. So fielen 1368 die [[Bayern]] in Tirol ein, konnten zwar zurückgeschlagen werden, doch auf den Großteil ihrer Gebietsansprüche verzichteten sie erst 1369 nach höheren Zahlungen (Frieden von Schärding). Ebenfalls durch das Zahlen einer höheren Geldsumme konnte 1368 [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] erworben werden. Österreich versuchte [[Triest]] in seinen Besitz zu bringen, was 1369 bis 1370 zu einem Krieg mit Venedig führte und nicht gelang. 1382 stellte sich Triest freiwillig unter österreichische Herrschaft und blieb es bis 1919. Ebenfalls in Oberitalien fand von 1373 bis 1378 eine Auseinandersetzung statt, in die mehrere Staaten (Österreich, [[Carrara]], Ungarn und [[Venedig]]) in wechselnden Allianzen verwickelt waren. Die Habsburger erreichten unter hohen Kosten nur sehr geringe Gebietsgewinnen.


1373–1378 fand in Oberitalien eine Auseinandersetzung statt, in die mehrere damalige Herrscherhäuser und Staaten (Habsburger, [[Carrara]], das Ungarische Königreich und [[Republik Venedig|Venedig]]) in wechselnden Allianzen verwickelt waren. Zumindest die tatsächlichen Gebietsgewinne für die Habsburger wirken mit Blick auf den relativ hohen Einsatz recht gering. Die Herrschaft über die Städte [[Feltre]] und [[Belluno]] konnte vorläufig behauptet werden, diese fielen aber Ende der 1480er Jahre an [[Herzogtum Mailand|Mailand]].<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177.</ref>
Glücklicher fügte sich die Situation in der Gegend der Windischen Mark und Istrien: Die Görzer Linie der Meinhardinger starb 1374 aus und ensprechend dem bestehenden Erbvertrag erstreckte sich das Herrschaftsgebiet der Habsburger nun bis zur Adria.
Als besonderes Unternehmen, sei der im Jahr [[1377]] unternomme Kriegszug Albrecht III. in die Gegend des späteren [[Preußen]]s gegen die heidnischen [[Litauen|Litauer]] und [[Samogitier]] erwähnt, der wohl hauptsächlich der Ehre wegen geführt wurde.


Erfolgreicher entwickelte sich die Situation in der [[Windische Mark (Slowenien)|Windischen Mark]] und in [[Istrien]], als mit [[Albert III. (Görz)|Graf Albert III.]] 1374 die istrische Linie der Görzer [[Grafschaft Görz|Meinhardiner]] ausstarb. Als Folge des Erbvertrages, den dieser 10 Jahre zuvor mit Herzog Rudolf IV. geschlossen hatte, fielen die inneristrischen Grafschaften um [[Burg Pazin|Mitterburg]] und die Görzer Herrschaften in der [[Windische Mark (Slowenien)|Windischen Mark]] an die Habsburger, die so am [[Kvarner-Bucht|Kvarner]] (Quarnaro) einen weiteren Zugang zur Adria gewannen.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177.</ref>
Leopold erwarb 1375 durch Kauf die Grafschaft Montfort-Feldkirch und den Großteil des Bregenzerwaldes und legte damit den Grundstein zur Zugehörigkeit des heutigen Vorarlbergs zu Österreich. Als er noch weitere Gebiete am Oberrhein und in Schwaben kaufte erhoben sich die dortigen Städte (1379 und 1381). Erst ein Bündnis mit Schweizer Städten (Luzern und Zürich) brachte ihnen dann den gewünschten Erfolg und führte für die Habsburger 1386 zur oben erwähnten [[Schlacht bei Sempach | Katastrophe von Sempach]]. Albrecht III. versuchte die verlorengegangene Machtposition im heutigen Südwestdeutschland wiederzugewinnen, was auch diesem eine große Niederlage einbrachte: 1388 [[Schlacht bei Näfels]]. Albrecht III. war 1389 zu einem siebenjährigen Waffenstillstand mit entsprechenden Gebietsverlusten gezwungen, was gleichzeitig einer Anerkennung der Eidgenossen entspricht. Der Waffenstillstand wurde vor Auslaufen um zwanzig Jahre verlängert.


Albrecht und Leopold schlossen 1375 einen Kaufvertrag mit Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch, durch den nach dem Tod des Grafen 1390 die [[Grafschaft Montfort]]-[[Feldkirch]] und ein Großteil des [[Bregenzerwald]]es unter die Herrschaft der Habsburger kam.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189.</ref> Damit setzten sie die Politik Rudolfs im späteren [[Vorarlberg]] fort.<ref>Bereits 1363 hatte Rudolf dort die Herrschaft mit der Burg [[Burgruine Neuburg (Koblach)|Neuburg am Rhein]] (Urkunde vom 8. April 1363) gekauft und mit diesem Erwerb erstmals Fuß auf dem Areal des späteren Vorarlberg gefasst, dazu Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 158.</ref>
Im Zuge der schweren Auseinandersetzungen im Deutschen Reich um den unfähigen und glücklosen Kaiser [[Wenzel (HRR)|Wenzel IV.]] werden Albrecht Ambitionen selbst auf den Kaisertron zu steigen nachgesagt. Er starb mitten in den Vorbereitungen eines gemeinsamen Kriegszuges mit [[Jobst von Mähren]] und dem ungarischen Königs Sigismund gegen Wenzel.


== Aufteilung der Regierungstätigkeit ==
== Bedeutung im Inneren ==
Am 25. Juli 1373 schlossen Albrecht und Leopold in Wien unter ständischer Vermittlung erstmals einen Vertrag ab, in dem die Verwaltung ihrer Herrschaften unter sich aufgeteilt wurde und der auf zwei Jahre befristet war.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 178&nbsp;f.</ref> In der Folge gab es weitere schriftliche Vereinbarungen, schließlich wurde am 25. und 26. September 1379 bei einem Treffen im [[Stift Neuberg|Zisterzienserkloster Neuberg an der Mürz]] die Teilung der Regierung als auch der im Besitz der Habsburger befindlichen Länder und Herrschaften beschlossen (dies vielleicht auch, um einen offenen Kampf zu verhindern): In dem 1379 geschlossenen ''[[Vertrag von Neuberg|Neuberger Teilungsvertrag]]'' (benannt nach dem ehemaligen Kloster [[Stift Neuberg|Neuberg]] im [[Mürztal]]) erhielt Albrecht für sich Österreich ob und unter der Enns (ohne die Gegend von [[Wiener Neustadt]]) inklusive des [[Salzkammergut]]s, während Leopold die [[Steiermark]], [[Kärnten]], [[Tirol]] und die [[Vorderösterreich|schwäbischen Besitzungen]] bekam. Als eine weitere Folge spaltete sich die Dynastie der Habsburger in eine [[Albertinische Linie (Habsburg)|Albertinische]] und eine [[Leopoldinische Linie|Leopoldinische]] Linie auf.
Trotz der oft drückenden finanziellen Lage aufgrund der Kriegszüge und der schweren Zeit der geschwisterlichen Streitigkeiten gilt seine Regierung als wohltätig für das Land.


Leopold fiel im Jahre 1386 in der für die Dynastie verhängnisvollen [[Schlacht bei Sempach]]. Die Herrschaft übernahm zunächst sein ältester Sohn [[Wilhelm (Österreich)|Wilhelm]], der zwar noch sehr jung, aber bereits volljährig war. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung von Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister Albrecht als Vormund, der daraufhin die in Neuberg vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft übernahm.<ref> Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188. Dass Wilhelms jüngerer Bruder Leopold IV. erst im November 1386 dieser Regelung zustimmte, könnte ein Hinweis sein, dass er zu dieser Zeit ebenfalls bereits volljährig war.</ref>
Was den Ausbau der Infrastruktur betrifft orientierte er sich wie sein Bruder und Vorgänger Rudolf IV. an [[Prag]], das unter Kaiser Karl IV. sein goldenes Zeitalter erlebte.<br.>
Erwähnt sei auch noch seine enge Beziehung zu [[Ungarn]], was er dadurch ausdrückte, daß er sein Haar nach der speziellen Art des ungarischen Zopfordens trug.


== Albrechts Politik nach 1373 bzw. nach 1379 ==
Albrecht umgab sich mit einem Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern. Aber auch er selbst war ein Gelehrter, insbesondere ein tüchtiger [[Mathematiker]], außerdem [[Astrologie|Astrologe]]. Er veranlasste die Übersetzungen mehrerer lateinischer Werke in die deutsche Sprache und das älteste für die [[Österreichische Nationalbibliothek|Nationalbibliothek]] nachweisbare Buch (ein 1368 geschriebenes Evangeliar mit wertvollen Buchmalereien) stammt aus seinem Besitz. Auch das umfangreichste österreichische Geschichtswerk dieses Jahrhunderts (1394 von [[Leopold Stainreuter|Leopold Steinreuter]] verfasst), wurde von ihm initiiert und bestimmte noch viel später das Geschichtsbild im Lande.
Als im Jahr 1378 das [[Abendländisches Schisma|abendländische Schisma]] ausgebrochen war, stand Albrecht wie auch die [[Haus Luxemburg|Luxemburger]] und die meisten Reichsfürsten auf der Seite des römischen Papstes [[Urban VI.]]<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181.</ref>


Im Jahr 1394 verkaufte Graf [[Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz (gest. 1420)]] Herzog Albrecht III. seine Grafschaft Bludenz mit dem Montafon.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189.</ref> Der Graf hatte zu diesem Zeitpunkt keine erbfähigen Nachfolger. Die vertraglichen Bestimmungen beließen ihm allerdings die Herrschaft in seiner Grafschaft auf Lebenszeit und ein Rückkaufrecht für den Fall, dass ihm doch noch ein Sohn geboren werden sollte. (1420, nach seinem Tod, kam die Grafschaft an die Habsburger.) Im Juli desselben Jahres schloss Herzog Albrecht III. mit den Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich VI.]] und [[Johann Meinhard VII. von Görz und Kirchberg|Johann Meinhard VII.]] von Görz einen Bündnis- und Erbvertrag, der den Habsburgern für den Fall des kinderlosen Todes eines der beiden Grafen die Nachfolge in den Grafschaften Görz und Lienz, in der Pfalzgrafschaft in Kärnten und in ihren übrigen Besitzungen zusicherte. Eine bereits bestehende Erbvereinbarung der Grafen von Görz mit den Wittelsbachern wurde durch diesen Vertrag aufgehoben.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190.</ref>
Albrecht setzte den von Rudolf IV. begonnenen Ausbau des [[Stephansdom (Wien)|Stephansdomes]] fort.


Im Herzogtum Österreich gelang es Albrecht die Stellung der Habsburger als Landesfürsten zu stärken und Bestimmungen des [[Privilegium maius]] durchzusetzen, was z. B. Auswirkungen auf die Entstehung des späteren Bundeslandes [[Oberösterreich]] hatte. Durch den Kauf mehrerer an die [[Grafschaft Schaunberg|Grafen von Schaunberg]] verpfändeten Herrschaften und die [[Schaunberger Fehde]] zwang er diese Dynastie zur Anerkennung seiner Landesherrschaft über ihr Territorium.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181&nbsp;f.</ref> Dadurch wurde das Land ob der Enns (heutiges Oberösterreich) bis zum [[Hausruck]] ausgedehnt.
Von größter Bedeutung ist sein Engagement für die Erweiterung und Erhaltung der [[1365]] gegründeten Universität: Nur wenige Monate nach dem Rudolf IV. die Alma Mater Rudolphina gegründet hatte verstarb er. Fast kam der von Albrecht veranlasste Stiftbrief von 1384 einer Neugründung gleich. So erreichte er im selben Jahr die Bewilligung [[Urban VI. (Papst)|Papst Urbans VI.]] zur Gründung der theologischen Fakultät, ohne der die Universität nicht als vollwertig betrachtet werden konnte. Und Albrecht stiftete 1385 mit dem Herzogskolleg, dem „''Collegium ducale''“ das erste eigentliche Universitätsgebäude. Die Universität Wien war damals mit insgesamt mehr als 3600 Inskribierten von 1377 bis Ende des Jahrhunderts ein Zentrum der Wissenschaft mit Ausstrahlung in den gesamten osteuropäischen Raum. Albrecht nützt die, wegen des großen Schismas ausgebrochenen Konflike an der Pariser Universität, um namhafte Professoren nach Wien zu berufen, daneben wurden renommierte Kräfte auch aus Süddeutschland und Ungarn angeworben.


Der Kauf weiterer Gebiete am Oberrhein und in Schwaben hatte 1379 und 1381 die Erhebung der dortigen Städte zur Folge. Erst ein Bündnis mit den Reichsstädten [[Luzern]] und [[Zürich]] (in der heutigen Schweiz) brachte hier den gewünschten Erfolg, führte aber auch 1386 zur Schlacht bei Sempach (siehe oben). Am 12. Oktober 1386 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, dem am 14. Jänner 1387 ein Friedensschluss folgte, der auf die Dauer eines Jahres begrenzt wurde. Nach dessen Ablauf kam es im Februar 1388 zu einer Weiterführung des Krieges, die sich vor allem gegen [[Glarus]] richtete. Nach der Niederlage der habsburgischen Streitmacht gegen die von den Schwyzern und Urnern verstärkte Glarner Streitmacht am 9. April 1388 in der [[Schlacht bei Näfels (1388)|Schlacht bei Näfels]] wurde am 1. April 1389 ein auf sieben Jahre beschränkter Friedensvertrag geschlossen, in dem die eidgenössischen Eroberungen bestätigt wurden.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188&nbsp;f.</ref> Der Waffenstillstand wurde bereits 1394 vor dem Auslaufen als Folge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich um die Herrschaft von König Wenzel um zwanzig Jahre verlängert.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192.</ref> 1392 übertrug Albrecht außerdem die Verwaltung der Vorderen Lande mit Herzog [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold IV.]] einem seiner Neffen.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188&nbsp;f.</ref>
Albrecht erreichte innenpolitisch eine deutliche Stärkung der Stellung des Landesfürsten und trug damit wesentlich zur Staatswerdung Österreichs bei. In diesem Zusammenhang ist die ''Schaunberger Fehde'' erwähnenswert: Lokale Grafen wollten eigene Herrschergewalt auf ihrem Territorium erlangen, was Herzog Albrecht verhinderte. Dadurch wurde das Land ob der Enns (heutiges [[Oberösterreich]]) bis zum Hausruck ausgedehnt.

Im Zuge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich in den 1390er Jahren um [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] werden Albrecht selbst Ambitionen auf den Königsthron nachgesagt. 1393 wurde in [[Znaim]] zwischen ihm, dem Markgrafen [[Jobst von Mähren]], dem ungarischen [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] und dem Markgrafen [[Wilhelm I. (Meißen)|Wilhelm I. von Meißen]] ein Abkommen zum gegenseitigen Schutz geschlossen, das sich gegen König Wenzel richtete, im Frühjahr 1394 folgte ein Bündnis mit [[Eberhard III. (Württemberg, Graf)|Graf Eberhard III. von Württemberg]] und vierzehn schwäbischen Reichsstädten.<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190 und 192.</ref> Möglicherweise war dieser Konflikt auch für den Sturz von Albrechts Hofmeister [[Stammliste des Hauses Liechtenstein#Von Dietrich von Liechtenstein bis Hartneid III.|Johann I. von Liechtenstein]] (Hans von Liechtenstein) verantwortlich oder ein Vorwand für dessen Ausschaltung. Dieser fiel, nachdem er fast 30 Jahre die Regierungsgeschäfte für Albrecht geführt hatte, 1394 völlig unerwartet in Ungnade und war als Folge gemeinsam mit seiner Familie gezwungen, auf einen Teil seiner Besitztümer zu verzichten, vor allem auf jene südlich der [[Donau]].<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192f. und vor allem Christian Lackner: ''Aufstieg und Fall des Hans von Liechtenstein zu Nikolsburg im 14. Jahrhundert'', in: [[Jan Hirschbiegel]] (Hrsg.): ''Der Fall des Günstlings. Hofparteien in Europa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert''. 8. Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuburg an der Donau, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Deutschen Historischen Institut Paris in Neuburg an der Donau, 21.–24. September 2002. Ostfildern, 2004, S. 251–262.</ref>

== Residenzen und Reisen ==
Albrecht hielt sich die meiste Zeit seines Lebens in der Stadt Wien, als seine bevorzugte Residenz gilt die [[Hofburg]], und in der Umgebung von Wien auf. Die Burg in [[Laxenburg]] bei Wien, die bereits sein Vater erworben hatte, wurde von ihm zum Jagdschloss ausgebaut und gilt als sein Lieblingsaufenthaltsort. Hier verfasste er im August 1395 sein Testament. Albrecht nahm während seiner gesamten Regierungszeit nie an einem Hoftag teil, nachgewiesen ist er jedoch zusammen mit Leopold III. im Dezember 1366 in Nürnberg, um dort Kaiser Karl IV. zu treffen. Besuche in Prag sind im Zusammenhang mit seiner ersten Ehe zu sehen und endeten nach dem Tod Elisabeths im Jahr 1373. Im September 1387 reiste er anlässlich der Hochzeit seines Neffen Leopold IV. nach [[Burgund]].<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14&nbsp;f.</ref> Ein für ihn prestigeträchtiges Unternehmen dürfte sein Kriegszug im Jahr 1377 in die Gegend des späteren [[Preußen]] gegen die heidnischen [[Litauen|Litauer]] und Samogiten gewesen sein.

== Albrecht als Förderer und Mäzen ==
Albrecht umgab sich mit einem Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern. Aber auch er selbst gilt als Gelehrter, er soll insbesondere ein tüchtiger [[Mathematiker]] und außerdem [[Astrologie|Astrologe]] gewesen sein. Belegte Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen jedenfalls vermuten, dass Bildung dem Herzog sehr wichtig und er auch selbst sehr gebildet war. Albrecht gilt als Bücherliebhaber und Büchersammler, auf seine Initiative hin wurden mehrere lateinische Werke in die deutsche Sprache übersetzt. In der „Wiener Hofwerkstatt“, die unter ihm (um 1385) ihre Tätigkeit aufnahm und zunächst aus einer Gruppe von Illuminatoren bestand, die in fürstlichem und in kirchlichem Auftrag arbeiteten, entstanden bedeutende Zeugnisse höfischer Buchmalerei.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 38.</ref>

Das älteste für die [[Österreichische Nationalbibliothek|Nationalbibliothek]] nachweisbare Buch, das 1368 geschriebene [[Evangeliar]] des [[Johann von Troppau]] (Wien, ÖNB Cod. 1182, mit wertvollen Buchmalereien), stammt aus seinem Besitz.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 37&nbsp;f.</ref> Auch das umfangreichste österreichische Geschichtswerk dieses Jahrhunderts, die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“,<ref>[[Peter Urbanitsch]]: {{Webarchiv|text=''Ostarrîchi – Österreich 996–1996. Menschen, Mythen, Meilensteine.'' |url=https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1678.htm |wayback=20170509065228}}, Katalog der Österreichischen Länderausstellung in Neuhofen an der Ybbs und St. Pölten. Herausgegeben von [[Ernst Bruckmüller]] und Peter Urbanitsch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 388, 1996, S. 86.</ref> die [[Leopold von Wien]] zugeschrieben wird, wurde von ihm initiiert. Sie beeinflusste wesentlich das Geschichtsbild der Habsburger im 15. und 16. Jahrhundert.

Von größter Bedeutung ist sein Engagement für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 von Rudolf IV. gegründeten Universität, der [[Universität Wien|Alma Mater Rudolphina]]. Am 21. Februar 1384 erreichte Albrecht von [[Urban VI.|Papst Urban VI.]] die Bewilligung zur Gründung der theologischen Fakultät,<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22.</ref> ohne die Universitäten damals nicht als vollwertig betrachtet wurden. Der von ihm veranlasste Stiftbrief, den er vermutlich im Herbst desselben Jahres ausstellen ließ, wird von manchen Wissenschaftlern als Neugründung ausgelegt.<ref>dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22&nbsp;f.</ref> Im selben Jahr stiftete Albrecht mit dem [[Herzogskolleg]], dem ''Collegium ducale'', das erste eigentliche Universitätsgebäude. Die Universität Wien war damals mit insgesamt mehr als 3600 Inskribierten von 1377 bis Ende des Jahrhunderts ein Zentrum der Wissenschaft mit Ausstrahlung in den gesamten osteuropäischen Raum. Albrecht nützte die wegen des großen [[Schisma]]s ausgebrochenen Konflikte an der Pariser Universität, um namhafte Professoren nach Wien zu berufen, daneben wurden renommierte Kräfte auch aus Süddeutschland und Ungarn angeworben.

Außerdem soll er den von Rudolf IV. begonnenen Ausbau des [[Stephansdom]]s fortgesetzt haben.<ref>dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 18–20.</ref>


== Tod und Nachfolge ==
== Tod und Nachfolge ==
Albrecht starb mitten in den Vorbereitungen eines gemeinsamen Kriegszuges mit Markgraf Jobst von Mähren und dem ungarischen König Sigismund gegen König Wenzel im August des Jahres 1395 in Laxenburg. Seine letzte Ruhestätte fand er in der [[Herzogsgruft]] im Wiener Stephansdom.
Die Burg in [[Laxenburg]] bei Wien wurde schon von seinem Vater erworben und von Albrecht III. zum Jagtschloss ausgebaut, wo er am [[29. August]] [[1395]] starb. Albrechts letzte Ruhestätte ist die Herzogsgruft im Wiener Stephansdom. Sein Nachfolger als Herzog von Österreich wurde sein Sohn Albrecht IV., der die Regierungstätigkeit aber rasch mit seinen Cousins aus der ''Leopoldinischen Linie'' teilte. Die von Albrecht III. gegründete ''Albertinische Linie'' des Hauses Habsburg erlosch 1457 mit dem Tod von [[Ladislaus Postumus]].


Im Herzogtum Österreich trat sein Sohn Albrecht IV. seine Nachfolge an, die er sich allerdings mit seinem Cousin [[Wilhelm (Österreich)]] aus der ''Leopoldinischen Linie'' teilen musste, der als ältestes männliches Familienmitglied Albrechts Nachfolge als „Familienchef“ beanspruchte. Die von Albrecht III. begründete ''Albertinische Linie'' des Hauses Habsburg erlosch bereits 1457 mit dem Tod seines Urenkels [[Ladislaus Postumus]].
==Siehe auch==

* [[Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter]]
== Ahnentafel ==

{| class="wikitable" style="background:#FFDEAD; font-size:85%; text-align:center"
|- bgcolor="#FF8800"
! colspan="9" | Ahnentafel von Albrecht III.
|-
| '''Urgroßeltern'''
| colspan="2" |
König<br />[[Rudolf I. (HRR)|Rudolf]] (1218–1291)<br />
⚭ 1253 <br />
[[Gertrud von Hohenberg]] († 1281)<br />
| colspan="2" |
Graf [[Meinhard II.]] (1239–1295) <br />
⚭ 1259 <br />
[[Elisabeth von Bayern (1227–1273)|Elisabeth von Bayern]] (1227–1273)<br />
| colspan="2" |
Theobald von Pfirt († 1310/1311)<br />
<br />
Katharina von [[Klingen (Adelsgeschlecht)|Klingen-Altennklingen]]<br />
| colspan="2" |
<br />
<br />
<br />
|-
| '''Großeltern'''
| colspan="4" |
König<br />[[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] (1255–1308)<br />
⚭ 1274<br />
[[Elisabeth von Görz und Tirol]] (1262–1313)<br />
| colspan="4" |
Ulrich III. von Pfirt (1281–1324) <br />
⚭ <br />
Johanna von Mömpelgard (1284–1349)<br />
|-
| '''Eltern'''
| colspan="8" |
Herzog<br />[[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht der Weise]] (1298–1358)<br />
⚭ 1324<br />
[[Johanna von Pfirt]] (1300–1351)<br />
|- bgcolor="#FFAA00"
| colspan="9" |
'''Albrecht III. ''' (1349/1350–1395)
|}

== Präsentation ==
Als Sinnbild wird Albrecht ein Globus mit dem Wahlspruch ''Ni adspicit non adspicitur'' (''Sieht er einen nicht an, wird man nicht erblickt'') zugeschrieben.

=== Beiname ===
Albrecht, der seit 1368 Mitglied in der Gesellschaft der Tempelaise – St. Georg war, gründete um 1375 den [[Zopforden]], einen weltlichen Ritterorden, mit dessen Abzeichen, einem geflochtenen Zopf, er sich einige Male abbilden ließ. Dieses Abzeichen findet sich auch in einer ihm gewidmeten Handschrift (ÖNB Cod. 2765).<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33f. Brucker schließt nicht aus, dass die Darstellung mit dem Zopf um den Hals Teil einer Selbstdarstellung ist. Die Behauptung, dass Albrecht seine enge Beziehung zu [[Ungarn]] dadurch ausdrückt haben soll, dass er sein Haar nach der speziellen Art des ungarischen [[Zopforden]]s trug, steht im Widerspruch dazu. Für diese Theorie, die sich in einigen populärwissenschaftlichen Büchern findet, fehlen wissenschaftlich fundierte Belege.</ref>

=== Titulaturen und bildnerische Darstellungen ===
Die Bezeichnung als ''Albrecht der Dritte'' war in seiner Kanzlei nicht üblich. In offiziellen Quellen der Wiener Universität (z.&nbsp;B. dem großen undatierten Universitätsprivileg oder den Statuten der Artistenfakultät vom 1. April 1389) wird er jedoch als ''Albertus tercius'' bezeichnet. Ebenso zählten ihn seine Zeitgenossen als den Dritten dieses Namens.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27.</ref>

Albrechts großer Titel lautete: ''Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, herre auf der Windischen marich und ze Portenow, graf ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, marggraf ze Purgow und lantgraf in Elsazze.'' Sein kleiner Titel beschränkte sich auf die Nennung der Hauptländer: ''Albrecht von gots gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.''<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27.</ref>

Der [[Erzherzog]]stitel findet sich bei Albrecht nur im Hausvertrag vom 18. November 1364, in der Stiftungsurkunde der Wiener Universität vom 12. März 1365 sowie im ersten Stiftsbrief für das Kollegiatstift zu St. Stephan in Wien vom 16. März 1365, die noch zu Lebzeiten seines Bruders Rudolf verfasst wurden. Da Albrecht in seinen späteren Diplomen diesen Titel nicht verwendet,
dürfte die Initiative dazu wohl von Rudolf ausgegangen sein. Auch zeitgenössische Bilddokumente, welche Albrecht mit Erzherzogsinsignien zeigen, sind nicht vorhanden. Dennoch gibt es Hinweise, dass der Erzherzogstitel an Albrechts Hof zumindest gebräuchlich war. So bezeichnete z. B. Heinrich von Langenstein ihn in einer um 1388 gehaltenen Predigt als ''christianissimus Albertus archidux''.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 27f. und S. 48, die allerdings nicht ausschließt, dass der Erzherzogtitel bereits an seinem Hof in Gebrauch gewesen sein könnte.</ref>

Albrechts Bildquellen lassen erkennen, dass der Herzog fast alle zu seiner Zeit üblichen visuellen Medien im Rahmen seiner fürstlichen Repräsentation einsetzte. Ein Porträt Albrechts ist in Form einer Kopie aus dem 16. Jahrhundert, die als originalgetreue Abbildung gilt, erhalten. Nach dieser dürfte er nach seinem Bruder Rudolf einer der ersten Fürsten im spätmittelalterlichen Europa gewesen sein, der Bildgattung als Instrument seiner Repräsentation einsetzte. Ein weiteres Bildnis ist auf der Stifterscheibe von St. Erhard in der Breitenau nachgewiesen, wo er mit seinen beiden Ehefrauen abgebildet ist. Es wird außerdem vermutet, dass sich ein Glasbild von ihm, das nicht erhalten ist, in der Bartholomäuskapelle (Königskapelle) im Stephansdom befunden hat. Als Besonderheit scheint bei ihm erstmals auf einem Wappensiegel eines Habsburgers die Initiale des Siegelführers auf.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 47 und S. 48&nbsp;f.</ref>

== Albrecht III. in Sagen bzw. Legenden ==
* Eine (humorvolle) Sage um die berüchtigte ''Teufelsmühle am Wienerberg'' ist in seiner Regierungszeit angesiedelt. Hier beauftragt Herzog Albrecht ''mit dem Zopfe'' den Protagonisten mit der Aufklärung von Spukerscheinungen.<ref>[[Gustav Gugitz (Heimatforscher)]] (Hrsg.): Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, Wien 1952, Nr. 33, S. 53&nbsp;ff., digitale Version unter https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/sagen_legenden_gugitz/teufelsmuehle_2.html</ref>
* Eine weitere Legende hat sich um die Entstehung des Zopfordens gebildet. Sie wird erstmals von [[Georg von Ehingen]] überliefert. Vorbild für diese Legende dürften Gründungslegenden um den vom englischen [[Eduard III. (England)|König Eduard III.]] 1348 gestifteten [[Hosenbandorden|Orden zum Hosenband]] sein. In einigen späteren Versionen ist die Dame, deren Zopf Albrecht zu seiner Ordensgründung inspiriert hat, seine zweite Ehefrau Beatrix.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33&nbsp;f.</ref>
* Er gehört auch zu jenen Fürsten und Fürstinnen, über deren Tod eine Legende (Typus "Wanderlegende") über das Fastenbrechen erzählt wird. Diese Legende findet sich mehrmals bei spätmittelalterlichen Chronisten im Zusammenhang mit Todesbeschreibungen und dürfte damals eine beliebte Stereotype für Chronik-Gestaltung gewesen sein. Ein Christ begeht die Sünde des Fastenbrechens und wird zur Strafe dafür noch am selben Tag vom Teufel geholt, wobei diese Legende meistens bei Personen aus der Oberschicht dadurch abgemildert wird, dass der Teufel nicht explizit Erwähnung findet und der Tod nach Empfang der Sterbesakramente erfolgt. Bei Albrecht ist es, wie später auch bei seinem bekannten Großneffen, Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]], der Genuss von Melonen, der ihm das Leben kosten. (Seriöse Belege dafür, dass die Legende zumindest einen wahren Kern hat, fehlen jedoch.)

== Beurteilung ==
In den hofnahen zeitgenössischen Quellen wurde Albrecht nach seinem Tod sehr positiv beurteilt. So widmet die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“ dem Ableben des Herzogs ein eigenes Kapitel, in dem als besondere Leistung Albrechts die Stiftung der Hochschule hervorgehoben wird.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 46.</ref> Seine belegten Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen vermuten, dass er sehr gebildet war. Als Habsburger, der allerdings weder König noch Kaiser war, gehört Albrecht III. trotz seiner Bedeutung als Politiker, Familienoberhaupt und Landesfürst zu den eher unbekannten Mitgliedern dieser Familie. Zudem steht er im Schatten seines älteren Bruders, dessen begonnene Aktivitäten er zum Teil weitergeführt oder erst verwirklicht hat. Seine anfängliche Anlehnung an Karl&nbsp;IV., der Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz, die Niederlage in der Schlacht von Näfels und seine Politik im Zusammenhang mit der beginnenden Entmachtung von König Wenzel werden in der Forschung meistens negativ bewertet, wobei diese negativen Wertung allerdings nicht frei von „zeitbedingten Modeerscheinungen“ und parteiischen bzw. perspektivisch-beschränkten Wertungen sind und auch die tatsächlichen politischen Rahmenbedingungen gewöhnlich außer Acht lassen. Eine aktuelle, quellen- und kontextbezogene, sachlich-objektive Biographie, die auch neueren wissenschaftlich-objektiven Ansprüchen Rechnung trägt, existiert bisher noch nicht.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{ADB|1|281|283|Albrecht III., Herzog von Oesterreich|[[Alfons Huber]]|ADB:Albrecht III. (Herzog von Österreich)}}
* Franz Kurz: ''Österreich unter Herzog Albrecht III.'' Haslinger, Linz 1827 (2 Bde.)
* {{BLKÖ|Habsburg, Albrecht III.|Text=Albrecht III. von Oesterreich, mit dem Zopfe|Nummer=9|6|149}}
* Richard Reifenscheid: ''Die Habsburger in Lebensbildern. Von Rudolf I. bis Karl I.'' Verlag Styria 1982, ISBN 3-222-11431-5
* {{Meyers Online|1|298|spezialkapitel=Albrecht|kapiteltext=Albrecht III. mit dem Zopf}}
* Franz Kurz: ''Österreich unter Herzog Albrecht III.'' Haslinger, Linz 1827 (2 Bände).
* {{NDB|1|169||Albrecht III.|Otto Brunner|118644343}}
* Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien 2009, S. 14–49.
* [[Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172–193.
* Richard Reifenscheid: ''Die Habsburger in Lebensbildern. Von Rudolf I. bis Karl I.'' Verlag Styria, 1982, ISBN 3-222-11431-5.
* [[Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone'', Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4, S. 532 (mit einer Kurzbiographie).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Albert III, Duke of Austria|Albrecht III. (Österreich)}}
* [http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/1/seite/0298/meyers_b1_s0298.html Albrecht 16)], in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-90, Bd. 1, S. 298
* {{DNB-Portal|118644343|NAME=Albrecht III.}}
{{nömuseum_p|1013598207}}
* {{Nömuseum|person|albrecht-iii-mit-dem-zopf|Herzog Albrecht III. (mit dem Zopf)}}
{{Wikisource|ADB:Albrecht III. (Herzog von Oesterreich)|Allgemeine Deutsche Biographie: Albrecht III.}}


== Einzelnachweise ==
<references />


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[[en:Albert III, Duke of Austria]]
[[es:Alberto III de Austria]]
[[nl:Albrecht III van Oostenrijk]]
[[ru:Альбрехт III (герцог Австрии)]]

Aktuelle Version vom 13. Mai 2025, 13:16 Uhr

Albrecht III. von Habsburg, Bildnis eines unbekannten Malers im Kunsthistorischen Museum

Herzog Albrecht III. von Österreich (* zwischen dem 18. November 1349 und dem 16. März 1350 in der Wiener Hofburg[1] oder vielleicht am 9. September 1349 oder 1350; † 28. August / 29. August 1395 auf Schloss Laxenburg[2]), genannt Albrecht mit dem Zopf, war als Albrecht VII. Graf von Habsburg. Er herrschte von 1365 bis 1395 über das Herzogtum Österreich und mit Unterbrechungen auch über die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain und über die Grafschaft Tirol sowie andere Herrschaften, die sich im Besitz seiner Dynastie befanden. Trotz der oft drückenden finanziellen Lage als Folge von Gebietserweiterungen, des Herrschaftsausbaus und von Kriegszügen und (inner-)familiären Konflikten gilt seine Regierung als eine gute Zeit, dies vor allem für das Herzogtum Österreich. Er gilt als der eigentliche Stifter der Wiener Universität, indem er ermöglichte, diese mit einer theologischen Fakultät auszustatten.

Familie, Ehen und Nachkommenschaft

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Albrecht III. wurde als Sohn des Herzogs Albrechts II. von Österreich und dessen Gemahlin Johanna von Pfirt, der Erbtochter des Grafen Ulrich III. von Pfirt (1281–1324), geboren, nachdem die Ehe seiner Eltern 15 Jahre kinderlos geblieben war. Unter seinen Brüdern finden sich (Erz-)Herzog Rudolf IV. von Österreich und Herzog Leopold III. von Österreich. Seine Schwester Margarethe (1346–1366) war in erster Ehe mit Graf Meinhard III. von Tirol (1344–1363) verheiratet und nach dessen Tod mit Markgraf Johann Heinrich von Mähren (1322–1375). Eine andere Schwester Katharina (ca. 1342–1381) war Äbtissin des Klarissenkloster St. Clara in Wien.[3]

Elisabeth von Luxemburg (links), Albrecht III. (Mitte) und Beatrix von Zollern (rechts) mit ihren Wappen im monumentalen Habsburger-Stammbaum von Konrad Doll, Tirol 1497 (Neue Burg, Wien)

1362 hatte Herzog Rudolf IV. von Österreich mit dem ungarischen König Ludwig I. ein Bündnis geschlossen, das sich gegen seinen Schwiegervater Kaiser Karl IV. richtete, und dabei war auch eine Ehe mit einer Erbeinigung zwischen Albrecht III. und Ludwigs Nichte Elisabeth von Anjou bzw. Slawonien (ca. 1352–1380) vereinbart worden. Nach Rudolfs Tod erreichte Karl IV. die Auflösung dieses Eheprojektes und verlobte Albrecht mit Elisabeth von Luxemburg-Böhmen[4] einer seiner eigenen Töchter. Schon 1366 heiratete Albrecht III. die erst Achtjährige, gleichzeitig wurde nach dem Brünner Erbvertrag ein weiterer Erbeinigungsvertrag zwischen ihren Familien geschlossen.[5] Die Ehe blieb kinderlos, Elisabeth starb bereits 1373 im 16. Lebensjahr.

1375 verheiratete sich Albrecht mit Beatrix von Zollern[6] (* 1362; † 10. Juni 1414), einer Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg. 1377 gebar ihm diese seinen einzigen Sohn, den späteren Herzog Albrecht IV. von Österreich. Beatrix überlebte ihren Mann um viele Jahre und verbrachte ihre Witwenjahre vor allem in der alten Burg in Freistadt und in Perchtoldsdorf bei Wien, wo sie auch starb.

Gemeinsame Herrschaft mit Leopold III.

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Bezüglich seiner Nachfolge hatte Albrecht II. schon 1355 eine habsburgische Hausordnung erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte führen mussten. Als er am 20. Juli 1358 verstarb, übernahm aufgrund der Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne sein ältester Sohn, Herzog Rudolf IV. von Österreich, die alleinige Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die Rudolfinische Hausordnung zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument mit den Unterschriften aller drei Brüder (der zweitälteste, Friedrich III., verstarb schon 1362), ist der berühmte Gründungsbrief der Wiener Universität 1365.

Schon wenige Monate später starb Rudolf IV. überraschend 25-jährig[7] und die beiden Brüder Albrecht III. und Leopold III. teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch Kaiser Karl IV. erfolgte am 9. Mai 1366.[8] Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht III. die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder[9] – Albrecht wird als besonnen, Leopold hingegen als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben – bald zu immer größeren Spannungen führte.

Im Unterschied zur Politik des älteren Bruders akzeptierte Albrecht eine Anlehnung an Kaiser Karl IV. Mit dessen Rückendeckung und einer flexiblen und auf Ausgleich bedachten Politik gelang es ihm und seinem Bruder die Krise, die Rudolfs Tod ausgelöst hatte, in wenigen Jahren zu meistern. Nachdem es gelungen war, ihre Herrschaft zu konsolidieren, gelangen weitere Erfolge bei deren Ausbau.[10] Vor allem die ersten Jahre der gemeinsamen Regierungstätigkeit der jungen Brüder waren von einer Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen überschattet. Die bairischen Wittelsbacher waren keineswegs bereit, ihre Ansprüche auf die Grafschaft Tirol aufzugeben. 1368 fielen sie in Tirol ein, konnten aber zurückgeschlagen werden. Erst 1369 wurde der habsburgische Besitz Tirols von ihnen gegen eine finanzielle Entschädigung im Frieden von Schärding anerkannt. (Die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg, die teilweise als Pfandschaften an die Grafschaft Tirol gebunden waren, blieben weiterhin unter der Herrschaft der Wittelbacher. Sie kamen erst 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg an die Habsburger.[10])

1368 unterstellte sich außerdem die Stadt Freiburg den Habsburgern, die dafür einen Teil der Ausgaben für ihren Loskauf von ihrem bisherigen Herren zu übernehmen hatten.[10] Damit wurde die Herrschaft der Habsburger im Breisgau wesentlich ausgebaut.

Ein weiteres Ziel der habsburgischen Territorialpolitik war der Zugang zur Adria. 1366 unterwarfen sich dort die Herren von Duino den Habsburgern. In der Folge gelang es mit der Hafenstadt Triest, die sich am 31. August 1369 im Krieg gegen Venedig (1369–1370) unter die Herrschaft der Habsburger stellte, dort einen weiteren wichtigen Stützpunkt zu gewinnen, wenngleich nur vorübergehend, da der Krieg gegen Venedig verloren ging und Triest im November 1369 wieder unter die venezianische Oberheit zurückkehrte. 1370 erkaufte sich Venedig den Verzicht der Habsburger durch eine Zahlung.[11] 1382 stellte sich Triest aber freiwillig unter die Herrschaft der Habsburger. Es blieb bis 1918/19 unter dieser.

1373–1378 fand in Oberitalien eine Auseinandersetzung statt, in die mehrere damalige Herrscherhäuser und Staaten (Habsburger, Carrara, das Ungarische Königreich und Venedig) in wechselnden Allianzen verwickelt waren. Zumindest die tatsächlichen Gebietsgewinne für die Habsburger wirken mit Blick auf den relativ hohen Einsatz recht gering. Die Herrschaft über die Städte Feltre und Belluno konnte vorläufig behauptet werden, diese fielen aber Ende der 1480er Jahre an Mailand.[12]

Erfolgreicher entwickelte sich die Situation in der Windischen Mark und in Istrien, als mit Graf Albert III. 1374 die istrische Linie der Görzer Meinhardiner ausstarb. Als Folge des Erbvertrages, den dieser 10 Jahre zuvor mit Herzog Rudolf IV. geschlossen hatte, fielen die inneristrischen Grafschaften um Mitterburg und die Görzer Herrschaften in der Windischen Mark an die Habsburger, die so am Kvarner (Quarnaro) einen weiteren Zugang zur Adria gewannen.[13]

Albrecht und Leopold schlossen 1375 einen Kaufvertrag mit Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch, durch den nach dem Tod des Grafen 1390 die Grafschaft Montfort-Feldkirch und ein Großteil des Bregenzerwaldes unter die Herrschaft der Habsburger kam.[14] Damit setzten sie die Politik Rudolfs im späteren Vorarlberg fort.[15]

Aufteilung der Regierungstätigkeit

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Am 25. Juli 1373 schlossen Albrecht und Leopold in Wien unter ständischer Vermittlung erstmals einen Vertrag ab, in dem die Verwaltung ihrer Herrschaften unter sich aufgeteilt wurde und der auf zwei Jahre befristet war.[16] In der Folge gab es weitere schriftliche Vereinbarungen, schließlich wurde am 25. und 26. September 1379 bei einem Treffen im Zisterzienserkloster Neuberg an der Mürz die Teilung der Regierung als auch der im Besitz der Habsburger befindlichen Länder und Herrschaften beschlossen (dies vielleicht auch, um einen offenen Kampf zu verhindern): In dem 1379 geschlossenen Neuberger Teilungsvertrag (benannt nach dem ehemaligen Kloster Neuberg im Mürztal) erhielt Albrecht für sich Österreich ob und unter der Enns (ohne die Gegend von Wiener Neustadt) inklusive des Salzkammerguts, während Leopold die Steiermark, Kärnten, Tirol und die schwäbischen Besitzungen bekam. Als eine weitere Folge spaltete sich die Dynastie der Habsburger in eine Albertinische und eine Leopoldinische Linie auf.

Leopold fiel im Jahre 1386 in der für die Dynastie verhängnisvollen Schlacht bei Sempach. Die Herrschaft übernahm zunächst sein ältester Sohn Wilhelm, der zwar noch sehr jung, aber bereits volljährig war. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung von Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister Albrecht als Vormund, der daraufhin die in Neuberg vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft übernahm.[17]

Albrechts Politik nach 1373 bzw. nach 1379

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Als im Jahr 1378 das abendländische Schisma ausgebrochen war, stand Albrecht wie auch die Luxemburger und die meisten Reichsfürsten auf der Seite des römischen Papstes Urban VI.[18]

Im Jahr 1394 verkaufte Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz (gest. 1420) Herzog Albrecht III. seine Grafschaft Bludenz mit dem Montafon.[19] Der Graf hatte zu diesem Zeitpunkt keine erbfähigen Nachfolger. Die vertraglichen Bestimmungen beließen ihm allerdings die Herrschaft in seiner Grafschaft auf Lebenszeit und ein Rückkaufrecht für den Fall, dass ihm doch noch ein Sohn geboren werden sollte. (1420, nach seinem Tod, kam die Grafschaft an die Habsburger.) Im Juli desselben Jahres schloss Herzog Albrecht III. mit den Grafen Heinrich VI. und Johann Meinhard VII. von Görz einen Bündnis- und Erbvertrag, der den Habsburgern für den Fall des kinderlosen Todes eines der beiden Grafen die Nachfolge in den Grafschaften Görz und Lienz, in der Pfalzgrafschaft in Kärnten und in ihren übrigen Besitzungen zusicherte. Eine bereits bestehende Erbvereinbarung der Grafen von Görz mit den Wittelsbachern wurde durch diesen Vertrag aufgehoben.[20]

Im Herzogtum Österreich gelang es Albrecht die Stellung der Habsburger als Landesfürsten zu stärken und Bestimmungen des Privilegium maius durchzusetzen, was z. B. Auswirkungen auf die Entstehung des späteren Bundeslandes Oberösterreich hatte. Durch den Kauf mehrerer an die Grafen von Schaunberg verpfändeten Herrschaften und die Schaunberger Fehde zwang er diese Dynastie zur Anerkennung seiner Landesherrschaft über ihr Territorium.[21] Dadurch wurde das Land ob der Enns (heutiges Oberösterreich) bis zum Hausruck ausgedehnt.

Der Kauf weiterer Gebiete am Oberrhein und in Schwaben hatte 1379 und 1381 die Erhebung der dortigen Städte zur Folge. Erst ein Bündnis mit den Reichsstädten Luzern und Zürich (in der heutigen Schweiz) brachte hier den gewünschten Erfolg, führte aber auch 1386 zur Schlacht bei Sempach (siehe oben). Am 12. Oktober 1386 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, dem am 14. Jänner 1387 ein Friedensschluss folgte, der auf die Dauer eines Jahres begrenzt wurde. Nach dessen Ablauf kam es im Februar 1388 zu einer Weiterführung des Krieges, die sich vor allem gegen Glarus richtete. Nach der Niederlage der habsburgischen Streitmacht gegen die von den Schwyzern und Urnern verstärkte Glarner Streitmacht am 9. April 1388 in der Schlacht bei Näfels wurde am 1. April 1389 ein auf sieben Jahre beschränkter Friedensvertrag geschlossen, in dem die eidgenössischen Eroberungen bestätigt wurden.[22] Der Waffenstillstand wurde bereits 1394 vor dem Auslaufen als Folge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich um die Herrschaft von König Wenzel um zwanzig Jahre verlängert.[23] 1392 übertrug Albrecht außerdem die Verwaltung der Vorderen Lande mit Herzog Leopold IV. einem seiner Neffen.[24]

Im Zuge der Auseinandersetzungen im Deutschen Reich in den 1390er Jahren um König Wenzel werden Albrecht selbst Ambitionen auf den Königsthron nachgesagt. 1393 wurde in Znaim zwischen ihm, dem Markgrafen Jobst von Mähren, dem ungarischen König Sigismund und dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen ein Abkommen zum gegenseitigen Schutz geschlossen, das sich gegen König Wenzel richtete, im Frühjahr 1394 folgte ein Bündnis mit Graf Eberhard III. von Württemberg und vierzehn schwäbischen Reichsstädten.[25] Möglicherweise war dieser Konflikt auch für den Sturz von Albrechts Hofmeister Johann I. von Liechtenstein (Hans von Liechtenstein) verantwortlich oder ein Vorwand für dessen Ausschaltung. Dieser fiel, nachdem er fast 30 Jahre die Regierungsgeschäfte für Albrecht geführt hatte, 1394 völlig unerwartet in Ungnade und war als Folge gemeinsam mit seiner Familie gezwungen, auf einen Teil seiner Besitztümer zu verzichten, vor allem auf jene südlich der Donau.[26]

Residenzen und Reisen

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Albrecht hielt sich die meiste Zeit seines Lebens in der Stadt Wien, als seine bevorzugte Residenz gilt die Hofburg, und in der Umgebung von Wien auf. Die Burg in Laxenburg bei Wien, die bereits sein Vater erworben hatte, wurde von ihm zum Jagdschloss ausgebaut und gilt als sein Lieblingsaufenthaltsort. Hier verfasste er im August 1395 sein Testament. Albrecht nahm während seiner gesamten Regierungszeit nie an einem Hoftag teil, nachgewiesen ist er jedoch zusammen mit Leopold III. im Dezember 1366 in Nürnberg, um dort Kaiser Karl IV. zu treffen. Besuche in Prag sind im Zusammenhang mit seiner ersten Ehe zu sehen und endeten nach dem Tod Elisabeths im Jahr 1373. Im September 1387 reiste er anlässlich der Hochzeit seines Neffen Leopold IV. nach Burgund.[27] Ein für ihn prestigeträchtiges Unternehmen dürfte sein Kriegszug im Jahr 1377 in die Gegend des späteren Preußen gegen die heidnischen Litauer und Samogiten gewesen sein.

Albrecht als Förderer und Mäzen

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Albrecht umgab sich mit einem Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern. Aber auch er selbst gilt als Gelehrter, er soll insbesondere ein tüchtiger Mathematiker und außerdem Astrologe gewesen sein. Belegte Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen jedenfalls vermuten, dass Bildung dem Herzog sehr wichtig und er auch selbst sehr gebildet war. Albrecht gilt als Bücherliebhaber und Büchersammler, auf seine Initiative hin wurden mehrere lateinische Werke in die deutsche Sprache übersetzt. In der „Wiener Hofwerkstatt“, die unter ihm (um 1385) ihre Tätigkeit aufnahm und zunächst aus einer Gruppe von Illuminatoren bestand, die in fürstlichem und in kirchlichem Auftrag arbeiteten, entstanden bedeutende Zeugnisse höfischer Buchmalerei.[28]

Das älteste für die Nationalbibliothek nachweisbare Buch, das 1368 geschriebene Evangeliar des Johann von Troppau (Wien, ÖNB Cod. 1182, mit wertvollen Buchmalereien), stammt aus seinem Besitz.[29] Auch das umfangreichste österreichische Geschichtswerk dieses Jahrhunderts, die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“,[30] die Leopold von Wien zugeschrieben wird, wurde von ihm initiiert. Sie beeinflusste wesentlich das Geschichtsbild der Habsburger im 15. und 16. Jahrhundert.

Von größter Bedeutung ist sein Engagement für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 von Rudolf IV. gegründeten Universität, der Alma Mater Rudolphina. Am 21. Februar 1384 erreichte Albrecht von Papst Urban VI. die Bewilligung zur Gründung der theologischen Fakultät,[31] ohne die Universitäten damals nicht als vollwertig betrachtet wurden. Der von ihm veranlasste Stiftbrief, den er vermutlich im Herbst desselben Jahres ausstellen ließ, wird von manchen Wissenschaftlern als Neugründung ausgelegt.[32] Im selben Jahr stiftete Albrecht mit dem Herzogskolleg, dem Collegium ducale, das erste eigentliche Universitätsgebäude. Die Universität Wien war damals mit insgesamt mehr als 3600 Inskribierten von 1377 bis Ende des Jahrhunderts ein Zentrum der Wissenschaft mit Ausstrahlung in den gesamten osteuropäischen Raum. Albrecht nützte die wegen des großen Schismas ausgebrochenen Konflikte an der Pariser Universität, um namhafte Professoren nach Wien zu berufen, daneben wurden renommierte Kräfte auch aus Süddeutschland und Ungarn angeworben.

Außerdem soll er den von Rudolf IV. begonnenen Ausbau des Stephansdoms fortgesetzt haben.[33]

Tod und Nachfolge

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Albrecht starb mitten in den Vorbereitungen eines gemeinsamen Kriegszuges mit Markgraf Jobst von Mähren und dem ungarischen König Sigismund gegen König Wenzel im August des Jahres 1395 in Laxenburg. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Herzogsgruft im Wiener Stephansdom.

Im Herzogtum Österreich trat sein Sohn Albrecht IV. seine Nachfolge an, die er sich allerdings mit seinem Cousin Wilhelm (Österreich) aus der Leopoldinischen Linie teilen musste, der als ältestes männliches Familienmitglied Albrechts Nachfolge als „Familienchef“ beanspruchte. Die von Albrecht III. begründete Albertinische Linie des Hauses Habsburg erlosch bereits 1457 mit dem Tod seines Urenkels Ladislaus Postumus.

Ahnentafel von Albrecht III.
Urgroßeltern

König
Rudolf (1218–1291)
⚭ 1253
Gertrud von Hohenberg († 1281)

Graf Meinhard II. (1239–1295)
⚭ 1259
Elisabeth von Bayern (1227–1273)

Theobald von Pfirt († 1310/1311)

Katharina von Klingen-Altennklingen




Großeltern

König
Albrecht (1255–1308)
⚭ 1274
Elisabeth von Görz und Tirol (1262–1313)

Ulrich III. von Pfirt (1281–1324)

Johanna von Mömpelgard (1284–1349)

Eltern

Herzog
Albrecht der Weise (1298–1358)
⚭ 1324
Johanna von Pfirt (1300–1351)

Albrecht III. (1349/1350–1395)

Als Sinnbild wird Albrecht ein Globus mit dem Wahlspruch Ni adspicit non adspicitur (Sieht er einen nicht an, wird man nicht erblickt) zugeschrieben.

Albrecht, der seit 1368 Mitglied in der Gesellschaft der Tempelaise – St. Georg war, gründete um 1375 den Zopforden, einen weltlichen Ritterorden, mit dessen Abzeichen, einem geflochtenen Zopf, er sich einige Male abbilden ließ. Dieses Abzeichen findet sich auch in einer ihm gewidmeten Handschrift (ÖNB Cod. 2765).[34]

Titulaturen und bildnerische Darstellungen

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Die Bezeichnung als Albrecht der Dritte war in seiner Kanzlei nicht üblich. In offiziellen Quellen der Wiener Universität (z. B. dem großen undatierten Universitätsprivileg oder den Statuten der Artistenfakultät vom 1. April 1389) wird er jedoch als Albertus tercius bezeichnet. Ebenso zählten ihn seine Zeitgenossen als den Dritten dieses Namens.[35]

Albrechts großer Titel lautete: Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, herre auf der Windischen marich und ze Portenow, graf ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, marggraf ze Purgow und lantgraf in Elsazze. Sein kleiner Titel beschränkte sich auf die Nennung der Hauptländer: Albrecht von gots gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc.[36]

Der Erzherzogstitel findet sich bei Albrecht nur im Hausvertrag vom 18. November 1364, in der Stiftungsurkunde der Wiener Universität vom 12. März 1365 sowie im ersten Stiftsbrief für das Kollegiatstift zu St. Stephan in Wien vom 16. März 1365, die noch zu Lebzeiten seines Bruders Rudolf verfasst wurden. Da Albrecht in seinen späteren Diplomen diesen Titel nicht verwendet, dürfte die Initiative dazu wohl von Rudolf ausgegangen sein. Auch zeitgenössische Bilddokumente, welche Albrecht mit Erzherzogsinsignien zeigen, sind nicht vorhanden. Dennoch gibt es Hinweise, dass der Erzherzogstitel an Albrechts Hof zumindest gebräuchlich war. So bezeichnete z. B. Heinrich von Langenstein ihn in einer um 1388 gehaltenen Predigt als christianissimus Albertus archidux.[37]

Albrechts Bildquellen lassen erkennen, dass der Herzog fast alle zu seiner Zeit üblichen visuellen Medien im Rahmen seiner fürstlichen Repräsentation einsetzte. Ein Porträt Albrechts ist in Form einer Kopie aus dem 16. Jahrhundert, die als originalgetreue Abbildung gilt, erhalten. Nach dieser dürfte er nach seinem Bruder Rudolf einer der ersten Fürsten im spätmittelalterlichen Europa gewesen sein, der Bildgattung als Instrument seiner Repräsentation einsetzte. Ein weiteres Bildnis ist auf der Stifterscheibe von St. Erhard in der Breitenau nachgewiesen, wo er mit seinen beiden Ehefrauen abgebildet ist. Es wird außerdem vermutet, dass sich ein Glasbild von ihm, das nicht erhalten ist, in der Bartholomäuskapelle (Königskapelle) im Stephansdom befunden hat. Als Besonderheit scheint bei ihm erstmals auf einem Wappensiegel eines Habsburgers die Initiale des Siegelführers auf.[38]

Albrecht III. in Sagen bzw. Legenden

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  • Eine (humorvolle) Sage um die berüchtigte Teufelsmühle am Wienerberg ist in seiner Regierungszeit angesiedelt. Hier beauftragt Herzog Albrecht mit dem Zopfe den Protagonisten mit der Aufklärung von Spukerscheinungen.[39]
  • Eine weitere Legende hat sich um die Entstehung des Zopfordens gebildet. Sie wird erstmals von Georg von Ehingen überliefert. Vorbild für diese Legende dürften Gründungslegenden um den vom englischen König Eduard III. 1348 gestifteten Orden zum Hosenband sein. In einigen späteren Versionen ist die Dame, deren Zopf Albrecht zu seiner Ordensgründung inspiriert hat, seine zweite Ehefrau Beatrix.[40]
  • Er gehört auch zu jenen Fürsten und Fürstinnen, über deren Tod eine Legende (Typus "Wanderlegende") über das Fastenbrechen erzählt wird. Diese Legende findet sich mehrmals bei spätmittelalterlichen Chronisten im Zusammenhang mit Todesbeschreibungen und dürfte damals eine beliebte Stereotype für Chronik-Gestaltung gewesen sein. Ein Christ begeht die Sünde des Fastenbrechens und wird zur Strafe dafür noch am selben Tag vom Teufel geholt, wobei diese Legende meistens bei Personen aus der Oberschicht dadurch abgemildert wird, dass der Teufel nicht explizit Erwähnung findet und der Tod nach Empfang der Sterbesakramente erfolgt. Bei Albrecht ist es, wie später auch bei seinem bekannten Großneffen, Kaiser Friedrich III., der Genuss von Melonen, der ihm das Leben kosten. (Seriöse Belege dafür, dass die Legende zumindest einen wahren Kern hat, fehlen jedoch.)

In den hofnahen zeitgenössischen Quellen wurde Albrecht nach seinem Tod sehr positiv beurteilt. So widmet die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“ dem Ableben des Herzogs ein eigenes Kapitel, in dem als besondere Leistung Albrechts die Stiftung der Hochschule hervorgehoben wird.[41] Seine belegten Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen vermuten, dass er sehr gebildet war. Als Habsburger, der allerdings weder König noch Kaiser war, gehört Albrecht III. trotz seiner Bedeutung als Politiker, Familienoberhaupt und Landesfürst zu den eher unbekannten Mitgliedern dieser Familie. Zudem steht er im Schatten seines älteren Bruders, dessen begonnene Aktivitäten er zum Teil weitergeführt oder erst verwirklicht hat. Seine anfängliche Anlehnung an Karl IV., der Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz, die Niederlage in der Schlacht von Näfels und seine Politik im Zusammenhang mit der beginnenden Entmachtung von König Wenzel werden in der Forschung meistens negativ bewertet, wobei diese negativen Wertung allerdings nicht frei von „zeitbedingten Modeerscheinungen“ und parteiischen bzw. perspektivisch-beschränkten Wertungen sind und auch die tatsächlichen politischen Rahmenbedingungen gewöhnlich außer Acht lassen. Eine aktuelle, quellen- und kontextbezogene, sachlich-objektive Biographie, die auch neueren wissenschaftlich-objektiven Ansprüchen Rechnung trägt, existiert bisher noch nicht.

Commons: Albrecht III. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 45.
  2. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14.
  3. Klarakloster im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien.
  4. Wurzbach: Elisabeth von Böhmen. Nr. 61. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 165 (Digitalisat).
  5. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172 f.
  6. Wurzbach: Beatrix von Nürnberg. Nr. 38. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 156 (Digitalisat).
  7. Die Verfügung im Vertrag von Wien (geschlossen am 18. November 1364), dass der Zweitälteste den Ältesten im Krankheitsfall vertreten soll, könnte allerdings ein Hinweis dafür sein, dass Rudolfs Gesundheitszustand schon damals bedenklich und sein Tod somit keineswegs überraschend war, dazu Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 168 f.
  8. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 173.
  9. Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich. Köln u. a. 2015, S. 17f. und S. 28, hat sehr überzeugend nachgewiesen, dass es sich bei dieser für Brüderpaare im Mittelalter häufig überlieferten Charakteristik um ein Klischee handelt, das nichts über die tatsächliche Charaktere aussagt, sondern von der Stellung im Familienverband abhängt.
  10. a b c Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 175.
  11. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 176 f.
  12. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177.
  13. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 177.
  14. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189.
  15. Bereits 1363 hatte Rudolf dort die Herrschaft mit der Burg Neuburg am Rhein (Urkunde vom 8. April 1363) gekauft und mit diesem Erwerb erstmals Fuß auf dem Areal des späteren Vorarlberg gefasst, dazu Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 158.
  16. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 178 f.
  17. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188. Dass Wilhelms jüngerer Bruder Leopold IV. erst im November 1386 dieser Regelung zustimmte, könnte ein Hinweis sein, dass er zu dieser Zeit ebenfalls bereits volljährig war.
  18. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181.
  19. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 189.
  20. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190.
  21. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 181 f.
  22. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188 f.
  23. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192.
  24. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 188 f.
  25. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 190 und 192.
  26. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 192f. und vor allem Christian Lackner: Aufstieg und Fall des Hans von Liechtenstein zu Nikolsburg im 14. Jahrhundert, in: Jan Hirschbiegel (Hrsg.): Der Fall des Günstlings. Hofparteien in Europa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. 8. Symposium der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuburg an der Donau, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Deutschen Historischen Institut Paris in Neuburg an der Donau, 21.–24. September 2002. Ostfildern, 2004, S. 251–262.
  27. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 14 f.
  28. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 38.
  29. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 37 f.
  30. Peter Urbanitsch: Ostarrîchi – Österreich 996–1996. Menschen, Mythen, Meilensteine. (Memento vom 9. Mai 2017 im Internet Archive), Katalog der Österreichischen Länderausstellung in Neuhofen an der Ybbs und St. Pölten. Herausgegeben von Ernst Bruckmüller und Peter Urbanitsch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 388, 1996, S. 86.
  31. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22.
  32. dazu Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22 f.
  33. dazu Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 18–20.
  34. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33f. Brucker schließt nicht aus, dass die Darstellung mit dem Zopf um den Hals Teil einer Selbstdarstellung ist. Die Behauptung, dass Albrecht seine enge Beziehung zu Ungarn dadurch ausdrückt haben soll, dass er sein Haar nach der speziellen Art des ungarischen Zopfordens trug, steht im Widerspruch dazu. Für diese Theorie, die sich in einigen populärwissenschaftlichen Büchern findet, fehlen wissenschaftlich fundierte Belege.
  35. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27.
  36. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 27.
  37. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 27f. und S. 48, die allerdings nicht ausschließt, dass der Erzherzogtitel bereits an seinem Hof in Gebrauch gewesen sein könnte.
  38. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 47 und S. 48 f.
  39. Gustav Gugitz (Heimatforscher) (Hrsg.): Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, Wien 1952, Nr. 33, S. 53 ff., digitale Version unter https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/sagen_legenden_gugitz/teufelsmuehle_2.html
  40. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33 f.
  41. Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 46.
VorgängerAmtNachfolger
Rudolf IV.Herzog von Österreich
1365–1395
Albrecht IV.
Rudolf IV.Herzog von Steier(mark)
1365–1379 (gemeinsam mit Leopold III.) und 1386–1395
1379 Leopold III., 1395 Wilhelm
Rudolf IV./II.Herzog von Kärnten
1365–1379 (gemeinsam mit Leopold III.) und 1386–1395
1379 Leopold III., 1395 Wilhelm
Rudolf IV.Graf von Tirol
1365–1379 (gemeinsam mit Leopold III.) und 1386–1395
1379 Leopold III., 1395 Leopold IV.