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„Linux-libre“ – Versionsunterschied

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| Quelle = {{Internetquelle|url=https://linux-libre.fsfla.org/pub/linux-libre/releases/4.12-gnu/|titel=Index of /pub/linux-libre/releases/4.12-gnu|zugriff=2017-07-04|sprache=en}}
| Stammbaum = [[Unixoides System]]
| Stammbaum = [[Unixoides System]]
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| Architekturen = [[x86-Architektur|x86]], [[x64]], [[MIPS-Architektur|MIPS]]
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| Architekturen = [[x86]], [[x64]], [[MIPS-Architektur|MIPS]]
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| Kernel = [[Monolithischer Kernel]]
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| Website = [https://www.fsfla.org/ikiwiki/selibre/linux-libre/index.en.html www.fsfla.org/ikiwiki/selibre/linux-libre/index.en.html]
| Kategorie = [[Kernel]]
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'''Linux-libre''' (libre = frei [in romanischen Sprachen]) ist ein [[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]], der rein aus [[Freie Software|freier Software]] besteht. Linux-libre ist eine abgewandelte Version des [[Linux (Kernel)|Linux-Kernels]]. Bei Linux-libre sind Software-Bestandteile entfernt, die nicht als [[Quelltext]] zur Verfügung stehen und/oder unter einer [[Proprietäre Software|proprietären Lizenz]] stehen. Die Teile des Kernels, die nicht als Quelltext zur Verfügung stehen, werden [[Binärblob]]s genannt und sind meistens proprietäre [[Firmware]]. Diese dürfen zwar meist verbreitet werden, aber nicht in veränderter Form.
'''Linux-libre''' (libre = frei [in romanischen Sprachen]) ist ein [[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]], der rein aus [[Freie Software|freier Software]] besteht. Linux-libre ist eine abgewandelte Version des [[Linux (Kernel)|Linux-Kernels]]. Bei Linux-libre sind Software-Bestandteile entfernt, die nicht als [[Quelltext]] zur Verfügung stehen und/oder unter einer [[Proprietäre Software|proprietären Lizenz]] stehen. Die [[Compiler|vorkompilierten]] Teile des Kernels, die nicht als Quelltext zur Verfügung stehen, werden ''[[Binärblob]]s'' genannt. Typischerweise handelt es sich dabei um lizenzgeschützte [[Firmware]], welche weitergegeben und verwendet, aber nicht verändert werden darf.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ab 1996 haben [[Linux]]-Kernelentwickler begonnen, BLOBs in den Quelltext aufzunehmen,<ref>[http://www.fsfla.org/svnwiki/anuncio/2010-03-Linux-2.6.33-libre.en Hol dir deine Freiheit zurück mit Linux-2.6.33-libre] FSFLA, 2010.</ref> aber erst seit 2006 begannen die Aufräumarbeiten zur Entfernung dieser mit [[gNewSense]]s <tt>find-firmware</tt> und <tt>gen-Kernel</tt>. Die Distribution [[BLAG GNU/Linux]] führte diese Arbeit im Jahr 2007 fort und veröffentlichte eine "entblobte" Version des Kernels im Jahr 2007, wodurch Linux-libre ins Leben gerufen wurde.<ref>Alexandre Oliva: [http://fsfla.org/~lxoliva/fsfla/Linux-libre.en.pdf Linux-libre and the prisoners’ dilemma] FSFLA, 2009.</ref><ref name="blag">jebba: [http://forums.blagblagblag.org/viewtopic.php?t=4665 BLAG :: View topic - Linux Libre] BLAG forums, 2008.</ref>
1996 begannen die Entwickler des [[Linux]]-Kernels, zusätzlich zum eigenen Quelltext auch ''Blobs'' zu verwenden.<ref>[http://www.fsfla.org/svnwiki/anuncio/2010-03-Linux-2.6.33-libre.en Hol dir deine Freiheit zurück mit Linux-2.6.33-libre] FSFLA, 2010.</ref> 2006 begannen die ersten Arbeiten zu deren Entfernung mittels [[gNewSense]]s <code>find-firmware</code> und <code>gen-Kernel</code>. Die Distribution ''[[BLAG GNU/Linux]]'' führte diese Arbeit fort und veröffentlichte 2007 mit Linux-libre eine „entblobte“ Version des Kernels.<ref>Alexandre Oliva: [http://fsfla.org/~lxoliva/fsfla/Linux-libre.en.pdf Linux-libre and the prisoners’ dilemma] FSFLA, 2009.</ref><ref name="blag">jebba: {{Webarchiv|url=http://forums.blagblagblag.org/viewtopic.php?t=4665 |wayback=20150905160356 |text=BLAG : View topic – Linux Libre |archiv-bot=2022-12-03 08:06:29 InternetArchiveBot }} BLAG forums, 2008.</ref> Der Kernel ''Linux-libre'' wurde von der [[Free Software Foundation Latin America]] (FSFLA) herausgegeben, und von der [[Free Software Foundation]] (kurz FSF) als eine wertvolle Komponente für ein komplett [[Freie Software|freies]] Linux-Betriebssystem bestätigt.<ref>[http://directory.fsf.org/wiki/Linux_%28BLOB_free_version%29 Linux (BLOB free version)], abgerufen am 6. Dezember 2011.</ref> Im März 2012 wurde das Projekt ein [[GNU-Paket]] und wurde von Alexandre Oliva betreut.<ref>[http://lists.gnu.org/archive/html/info-gnu/2012-03/msg00013.html GNU Linux-libre 3.3-gnu ist jetzt erhältlich], abgerufen am 7. August 2012.</ref>
Der Kernel Linux-libre selbst wurde aber das erste Mal von der [[Free Software Foundation Latin America]] (FSFLA) herausgegeben, und erst darauf wurde Linux-libre von der [[Free Software Foundation]] (kurz FSF) als eine wertvolle Komponente für ein komplett freies Linux-Betriebssystem bestätigt.<ref>[http://directory.fsf.org/wiki/Linux_%28BLOB_free_version%29 Linux (BLOB free version)] Abgerufen am 6. Dezember 2011</ref> Im März 2012 wurde das Projekt ein GNU-Paket und wird derzeit von Alexandre Oliva betreut.<ref>[http://lists.gnu.org/archive/html/info-gnu/2012-03/msg00013.html GNU Linux-libre 3.3-gnu ist jetzt erhältlich] Abgerufen am 7. August 2012</ref>


== Entfernung proprietärer Firmware ==
== Entfernung proprietärer Firmware ==
=== Methoden ===
=== Methoden ===
Für den Entfernungsprozess wird ein Skript namens ''deblob-main'' benutzt,<ref>{{cite web |url=http://fsfla.org/svnwiki/selibre/linux-libre/index.en.html#how |title=Wie es gemacht wird |language=en |accessdate=2011-12-06 |author=Free Software Foundation Latein Amerika |work=Linux-libre, Free as in Freedo}}</ref> welches auf die Distribution [[gNewSense]] zurückgeht. Jeff Moe machte weiterführende Modifikationen für die Distribution BLAG. Neben ''deblob-main'' gibt es noch ein zweites Skript mit dem Namen ''deblob-check''.<ref>{{cite web |url=http://fsfla.org/svn/fsfla/software/linux-libre/scripts/ |title=fsfla – Revision 8200: /software/linux-libre/scripts |language=en |accessdate=2011-12-06 |work=Free Software Foundation Latein Amerika}}</ref> Dieses dient der Überprüfung von Kernelquelltexten, [[Patch (Software)|Patches]] oder komprimierten Quelltexten und wird genutzt, um mögliche proprietäre Software zu finden.
Für den Entfernungsprozess wird ein Skript namens ''deblob-main'' benutzt,<ref>{{cite web
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=== Effekte ===
=== Effekte ===
Abgesehen vom primär beabsichtigten Effekt - eines nur mittels freier Software laufenden Systems - gibt es positive und negative Auswirkungen, die die Entfernung von solcher propiertären Gerätefirmware, welche es dem Nutzer nicht erlaubt, dessen Quelltext zu studieren oder zu modifizieren, mit sich bringt:
Abgesehen vom primär beabsichtigten Effekt – eines nur mittels freier Software laufenden Systems – gibt es positive und negative Auswirkungen, die die Entfernung von solcher propiertären Gerätefirmware, welche es dem Nutzer nicht erlaubt, dessen Quelltext zu studieren oder zu modifizieren, mit sich bringt:


* Vorteil: Entfernung von Programmkomponenten, die schlechter auf Programmierfehler und damit potentiellen Sicherheitsprobleme überprüft werden können und somit möglicherweise schwerer zu entdeckende [[Sicherheitslücke]]n enthalten oder gar böswillige Operationen (wie z.&nbsp;B. [[Backdoor]]s) zulassen könnten. Es besteht gerade bei [[Firmware]] (unabhängig der [[Lizenz#Softwarelizenzen|Lizenz]]) die Möglichkeit, durch Ausnutzen von Sicherheitslücken ein ganzes System zu [[Technische Kompromittierung|kompromittieren]]. Selbst ein eigentlich harmlos erscheinender Programmfehler kann die Sicherheit eines ganzen laufenden Systems untergraben.<ref>{{cite conference|conference=hack.lu|url=http://esec-lab.sogeti.com/dotclear/public/publications/10-hack.lu-nicreverse_slides.pdf|title=Reversing the Broadcom NetExtreme's Firmware|date=November 21, 2010|accessdate=April 18, 2012|first=Guillaume|last=Delugré|format=PDF|publisher=Sogeti}}</ref>
* Vorteil: Entfernung von Programmkomponenten, die schlechter auf Programmierfehler und damit potentiellen Sicherheitsprobleme überprüft werden können und somit möglicherweise schwerer zu entdeckende [[Sicherheitslücke]]n enthalten oder gar böswillige Operationen (wie z.&nbsp;B. [[Backdoor]]s) zulassen könnten. Es besteht gerade bei [[Firmware]] (unabhängig von der [[Lizenz#Softwarelizenzen|Lizenz]]) die Möglichkeit, durch Ausnutzen von Sicherheitslücken ein ganzes System zu [[Technische Kompromittierung|kompromittieren]]. Selbst ein eigentlich harmlos erscheinender Programmfehler kann die Sicherheit eines ganzen laufenden Systems untergraben.<ref>{{cite conference|conference=hack.lu|url=http://esec-lab.sogeti.com/dotclear/public/publications/10-hack.lu-nicreverse_slides.pdf|title=Reversing the Broadcom NetExtreme's Firmware |language=en|date=November 21, 2010|accessdate=April 18, 2012|first=Guillaume|last=Delugré|format=PDF|publisher=Sogeti|archiveurl=https://web.archive.org/web/20120425194643/http://esec-lab.sogeti.com/dotclear/public/publications/10-hack.lu-nicreverse_slides.pdf|archivedate=2012-04-25|offline=yes|archivebot=2019-04-25 23:12:49 InternetArchiveBot}}</ref>
* Nachteil der Entfernung proprietärer Firmware aus dem Kernel ist, dass es so zum völligen Funktionsverlust bestimmter Hardware kommen kann, solange es keine freie Firmware als Ersatz gibt. Zurzeit betrifft das meist [[Soundkarte|Sound]]-, [[Grafikkarte|Grafik]]-, [[TV-Karte|TV]]- und [[Netzwerkkarte]]n (hier vor allem [[WLAN]]-Karten). Bei WLAN-Treibern gibt es teilweise freie Alternativen ohne geschützte Firmware,<ref>{{cite web|url=http://libreplanet.org/wiki/LinuxLibre:Devices_that_require_non-free_firmware|title=LinuxLibre:Geräte, die non-free Firmware benötigen|publisher=LibrePlanet|date=2011-02-05|accessdate=2012-04-17}}</ref> wie z.&nbsp;B. ath5k und ath9k für [[Qualcomm Atheros|Atheros]]-WLAN-Chips.
* Nachteil der Entfernung proprietärer Firmware aus dem Kernel ist, dass es so zum völligen Funktionsverlust bestimmter Hardware kommen kann, solange es keine freie Firmware als Ersatz gibt. Zurzeit betrifft das meist [[Soundkarte|Sound]]-, [[Grafikkarte|Grafik]]-, [[TV-Karte|TV]]- und [[Netzwerkkarte]]n (hier vor allem [[WLAN]]-Karten). Bei WLAN-Treibern gibt es teilweise freie Alternativen ohne geschützte Firmware,<ref>{{cite web|url=http://libreplanet.org/wiki/LinuxLibre:Devices_that_require_non-free_firmware|title=LinuxLibre:Geräte, die non-free Firmware benötigen|publisher=LibrePlanet|date=2011-02-05|accessdate=2012-04-17}}</ref> wie z.&nbsp;B. ath5k und ath9k für [[Qualcomm Atheros|Atheros]]-WLAN-Chips.


== Verfügbarkeit ==
== Verfügbarkeit ==
Der Quelltext und [[Compiler|kompilierte]] Pakete des entblobten Linux Kernels sind direkt bei den Distributionen zu finden, die selbst Linux-libre Skripte nutzen. Freed-ora zum Beispiel ist ein Subprojekt, welches [[RPM Package Manager|RPM]]-Pakete, basierend auf dem [[Fedora (Linux-Distribution)|Fedora]]-Kernel, vorbereitet und diese pflegt.<ref>{{cite web|url=http://fsfla.org/svnwiki/selibre/linux-libre/freed-ora|title=Linux-libre's Freed-ora Projekt|accessdate=2011-12-06|author=Free Software Foundation Latin America|authorlink=Free Software Foundation Latin America}}</ref> Es gibt auch vorkompilierte Pakete für [[Debian]]<ref>{{cite web|url=http://lists.debian.org/debian-devel-announce/2009/04/msg00010.html|title=Linux-libre für Debian Lenny|date=2009-04-23|accessdate=2009-05-12|mailinglist=[Debian Mailing Lists] Announcements for developers|last=Millan|first=Robert}}</ref> und dessen Derivate (z.&nbsp;B. [[Ubuntu]]).
Der Quelltext und [[Compiler|kompilierte]] Pakete des entblobten Linux-Kernels sind direkt bei den Distributionen zu finden, die selbst Linux-libre Skripte nutzen. Freed-ora zum Beispiel ist ein Subprojekt, welches [[RPM Package Manager|RPM]]-Pakete, basierend auf dem [[Fedora (Linux-Distribution)|Fedora]]-Kernel, vorbereitet und diese pflegt.<ref>{{cite web|url=http://fsfla.org/svnwiki/selibre/linux-libre/freed-ora|title=Linux-libre's Freed-ora Projekt|accessdate=2011-12-06|author=Free Software Foundation Latin America|language=en}}</ref> Es gibt auch vorkompilierte Pakete für [[Debian]]<ref>{{cite web|url=http://lists.debian.org/debian-devel-announce/2009/04/msg00010.html|title=Linux-libre für Debian Lenny|date=2009-04-23|accessdate=2009-05-12|<!--mailinglist=[Debian Mailing Lists] Announcements for developers|-->last=Millan|first=Robert}}</ref> und dessen Derivate (z.&nbsp;B. [[Ubuntu (Betriebssystem)|Ubuntu]]).


== Distributionen ==
== Distributionen ==
[[Datei:Parabola13.png|mini|[[Parabola GNU/Linux-libre]] nutzt Linux-libre als Standardkernel.]]
[[Datei:Parabola13.png|mini|[[Parabola GNU/Linux-libre]] nutzt Linux-libre als Standardkernel.]]
[[Datei:Trisquel 6.0 LTS screenshot.png|mini|[[Trisquel]] implementiert 100 % freie Kernel basierend auf Linux-libre seit Version 2.1.]]
[[Datei:Trisquel 6.0 LTS screenshot.png|mini|[[Trisquel]] implementiert 100 % freie Kernel basierend auf Linux-libre ab Version 2.1.]]


Distributionen, in denen Linux-libre als Standard eingesetzt wird:
Distributionen, in denen Linux-libre als Standard eingesetzt wird:
* [[Dragora GNU/Linux]]<ref>[http://www.dragora.org/en/overview.html Dragora overview] dragora.org</ref>
* [[Dragora GNU/Linux]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.dragora.org/en/overview.html |wayback=20140204031632 |text=Dragora overview |archiv-bot=2018-12-11 09:48:33 InternetArchiveBot }} dragora.org</ref>
* [[dyne:bolic]]<ref name="dyne:bolic freeeee">{{cite web
* [[dyne:bolic]]<ref name="dyne:bolic freeeee">{{cite web
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* [[gNewSense]]
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* [[Parabola GNU/Linux-libre]]
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Distributionen, in denen Linux als Standard genutzt wird, wo es aber auch die Möglichkeit gibt, Linux-Libre als Alternative zu nutzen:
Distributionen, mit Linux als Standardkernel und Linux-libre als mögliche Alternative:


* [[Arch Linux]]<ref>{{cite web
* [[Canaima GNU/Linux]]<ref>{{cite web
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|title = Linux-libre: Resumen del proyecto
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* [[Canaima (operating system)|Canaima]]<ref>{{cite web
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* [[Gentoo Linux]]<ref>{{cite web
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* [http://fsfla.org/svnwiki/selibre/linux-libre/index.en.html Offizielle Website]
* [http://fsfla.org/svnwiki/selibre/linux-libre/index.en.html Offizielle Website]
* [http://directory.fsf.org/wiki/Linux_%28BLOB_free_version%29 Linux (BLOB free version)] auf FSF.org
* [http://directory.fsf.org/wiki/Linux_%28BLOB_free_version%29 Linux (BLOB free version)] auf FSF.org
* [http://www.fscorsica.org/index-en.html Freie Software Corsica, offizieller .deb builder für die Free Software Fondation Latein Amerika seit 2010]
* [http://www.fscorsica.org/index-en.html Freie Software Corsica, offizieller .deb builder für die Free Software Fondation Latin America seit 2010]
* [http://jxself.org/linux-libre/ APT Repository für Linux-libre] auf jxself.org
* [http://jxself.org/linux-libre/ APT Repository für Linux-libre] auf jxself.org


Aktuelle Version vom 7. Dezember 2023, 22:48 Uhr

Linux-libre
Freedo, official mascot of Linux-libre
Screenshot
Entwickler Free Software Foundation Latin America
Lizenz(en) GPL v2
Akt. Version 6.14.6-gnu[1] vom 9. Mai 2025
Kernel Monolithischer Kernel
Abstammung Unixoides System
Architektur(en) x86, x64, MIPS
Sprache(n) Englisch
www.fsfla.org/ikiwiki/selibre/linux-libre/index.en.html

Linux-libre (libre = frei [in romanischen Sprachen]) ist ein Kernel, der rein aus freier Software besteht. Linux-libre ist eine abgewandelte Version des Linux-Kernels. Bei Linux-libre sind Software-Bestandteile entfernt, die nicht als Quelltext zur Verfügung stehen und/oder unter einer proprietären Lizenz stehen. Die vorkompilierten Teile des Kernels, die nicht als Quelltext zur Verfügung stehen, werden Binärblobs genannt. Typischerweise handelt es sich dabei um lizenzgeschützte Firmware, welche weitergegeben und verwendet, aber nicht verändert werden darf.

Geschichte

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1996 begannen die Entwickler des Linux-Kernels, zusätzlich zum eigenen Quelltext auch Blobs zu verwenden.[2] 2006 begannen die ersten Arbeiten zu deren Entfernung mittels gNewSenses find-firmware und gen-Kernel. Die Distribution BLAG GNU/Linux führte diese Arbeit fort und veröffentlichte 2007 mit Linux-libre eine „entblobte“ Version des Kernels.[3][4] Der Kernel Linux-libre wurde von der Free Software Foundation Latin America (FSFLA) herausgegeben, und von der Free Software Foundation (kurz FSF) als eine wertvolle Komponente für ein komplett freies Linux-Betriebssystem bestätigt.[5] Im März 2012 wurde das Projekt ein GNU-Paket und wurde von Alexandre Oliva betreut.[6]

Entfernung proprietärer Firmware

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Methoden

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Für den Entfernungsprozess wird ein Skript namens deblob-main benutzt,[7] welches auf die Distribution gNewSense zurückgeht. Jeff Moe machte weiterführende Modifikationen für die Distribution BLAG. Neben deblob-main gibt es noch ein zweites Skript mit dem Namen deblob-check.[8] Dieses dient der Überprüfung von Kernelquelltexten, Patches oder komprimierten Quelltexten und wird genutzt, um mögliche proprietäre Software zu finden.

Effekte

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Abgesehen vom primär beabsichtigten Effekt – eines nur mittels freier Software laufenden Systems – gibt es positive und negative Auswirkungen, die die Entfernung von solcher propiertären Gerätefirmware, welche es dem Nutzer nicht erlaubt, dessen Quelltext zu studieren oder zu modifizieren, mit sich bringt:

  • Vorteil: Entfernung von Programmkomponenten, die schlechter auf Programmierfehler und damit potentiellen Sicherheitsprobleme überprüft werden können und somit möglicherweise schwerer zu entdeckende Sicherheitslücken enthalten oder gar böswillige Operationen (wie z. B. Backdoors) zulassen könnten. Es besteht gerade bei Firmware (unabhängig von der Lizenz) die Möglichkeit, durch Ausnutzen von Sicherheitslücken ein ganzes System zu kompromittieren. Selbst ein eigentlich harmlos erscheinender Programmfehler kann die Sicherheit eines ganzen laufenden Systems untergraben.[9]
  • Nachteil der Entfernung proprietärer Firmware aus dem Kernel ist, dass es so zum völligen Funktionsverlust bestimmter Hardware kommen kann, solange es keine freie Firmware als Ersatz gibt. Zurzeit betrifft das meist Sound-, Grafik-, TV- und Netzwerkkarten (hier vor allem WLAN-Karten). Bei WLAN-Treibern gibt es teilweise freie Alternativen ohne geschützte Firmware,[10] wie z. B. ath5k und ath9k für Atheros-WLAN-Chips.

Verfügbarkeit

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Der Quelltext und kompilierte Pakete des entblobten Linux-Kernels sind direkt bei den Distributionen zu finden, die selbst Linux-libre Skripte nutzen. Freed-ora zum Beispiel ist ein Subprojekt, welches RPM-Pakete, basierend auf dem Fedora-Kernel, vorbereitet und diese pflegt.[11] Es gibt auch vorkompilierte Pakete für Debian[12] und dessen Derivate (z. B. Ubuntu).

Distributionen

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Parabola GNU/Linux-libre nutzt Linux-libre als Standardkernel.
Trisquel implementiert 100 % freie Kernel basierend auf Linux-libre ab Version 2.1.

Distributionen, in denen Linux-libre als Standard eingesetzt wird:

Distributionen, mit Linux als Standardkernel und Linux-libre als mögliche Alternative:

Siehe auch

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Portal: Freie Software – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Freie Software
Portal: Linux – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Linux
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Einzelnachweise

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  1. ↑ 6.14.6-gnu. 9. Mai 2025 (abgerufen am 11. Mai 2025).
  2. ↑ Hol dir deine Freiheit zurück mit Linux-2.6.33-libre FSFLA, 2010.
  3. ↑ Alexandre Oliva: Linux-libre and the prisoners’ dilemma FSFLA, 2009.
  4. ↑ jebba: BLAG : View topic – Linux Libre (Memento des Originals vom 5. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/forums.blagblagblag.org BLAG forums, 2008.
  5. ↑ Linux (BLOB free version), abgerufen am 6. Dezember 2011.
  6. ↑ GNU Linux-libre 3.3-gnu ist jetzt erhältlich, abgerufen am 7. August 2012.
  7. ↑ Free Software Foundation Latein Amerika: Wie es gemacht wird. In: Linux-libre, Free as in Freedo. Abgerufen am 6. Dezember 2011 (englisch).
  8. ↑ fsfla – Revision 8200: /software/linux-libre/scripts. In: Free Software Foundation Latein Amerika. Abgerufen am 6. Dezember 2011 (englisch).
  9. ↑ Guillaume Delugré: Reversing the Broadcom NetExtreme's Firmware. hack.lu. Sogeti, 21. November 2010 (englisch, esec-lab.sogeti.com (Memento des Originals vom 25. April 2012 im Internet Archive) [abgerufen am 18. April 2012]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/esec-lab.sogeti.com
  10. ↑ LinuxLibre:Geräte, die non-free Firmware benötigen. LibrePlanet, 5. Februar 2011, abgerufen am 17. April 2012.
  11. ↑ Free Software Foundation Latin America: Linux-libre's Freed-ora Projekt. Abgerufen am 6. Dezember 2011 (englisch).
  12. ↑ Robert Millan: Linux-libre für Debian Lenny. 23. April 2009, abgerufen am 12. Mai 2009.
  13. ↑ Dragora overview (Memento des Originals vom 4. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dragora.org dragora.org
  14. ↑ [LAT] hello, dyne:bolic -rt and freeeee. 10. September 2008, abgerufen am 6. Dezember 2011 (englisch).
  15. ↑ Musix v3.0.1 en los medios. Abgerufen am 6. Dezember 2011 (spanisch).
  16. ↑ Über Guix – GNU Guix. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  17. ↑ Damián Fossi: Linux-libre: Resumen del proyecto. (deutsch: Linux-libre: Project summary). In: Forja. 24. August 2009, archiviert vom Original am 24. Februar 2010; abgerufen am 6. Dezember 2001 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/forja.softwarelibre.gob.ve
  18. ↑ Tim O’Kelly: Bug 266157. In: Gentoo's Bugzilla. Gentoo Linux, 14. April 2009, abgerufen am 6. Dezember 2011 (englisch).
  19. ↑ Licenses: Common Setups. In: Gentoo Wiki. Gentoo Linux, 6. August 2012, abgerufen am 8. August 2012 (englisch).
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