Zum Inhalt springen

„Kin-dsa-dsa!“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Weblinks: Linkfix CommonsCat
 
(38 dazwischenliegende Versionen von 26 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Film
{{Infobox Film
|Bild =
|DT=
|OT= Кин-дза-дза! (''Kin-dsa-dsa!'')
|Originaltitel = Кин-дза-дза!
|Transkription = Kin-dsa-dsa!
|PL= [[Sowjetunion]]
|Produktionsland = Sowjetunion
|PJ= 1986
|Originalsprache = Russisch
|LEN= 127
|Erscheinungsjahr = 1986
|OS= [[Russische Sprache|Russisch]]
|Länge = 127
|REG= [[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]]
|FSK =
|DRB= [[Reso Lewanowitsch Gabriadse|Reso Gabriadse]],<br />[[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]]
|Regie = [[Giorgi Danelia]]
|MUSIK= [[Gija Kantscheli]]
|Drehbuch = [[Reso Lewanowitsch Gabriadse|Reso Gabriadse]],<br />[[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]]
|KAMERA= [[Pawel Timofejewitsch Lebeschew|Pawel Lebeschew]]
|Produzent =
|DS=
|Musik = [[Gija Kantscheli]]
|Kamera = [[Pawel Timofejewitsch Lebeschew|Pawel Lebeschew]]
|Schnitt =
|Chronologie = ja
|Besetzung =
* [[Stanislaw Andrejewitsch Ljubschin|Stanislaw Ljubschin]]: Wladimir Nikolajewitsch Maschkow (Onkel Wowa)
* [[Stanislaw Andrejewitsch Ljubschin|Stanislaw Ljubschin]]: Wladimir Nikolajewitsch Maschkow (Onkel Wowa)
* [[Jewgeni Pawlowitsch Leonow|Jewgeni Leonow]]: Uef
* [[Jewgeni Pawlowitsch Leonow|Jewgeni Leonow]]: Uef
* [[Juri Wassiljewitsch Jakowlew|Juri Jakowlew]]: Bi
* [[Juri Wassiljewitsch Jakowlew|Juri Jakowlew]]: Bi
* [[Lewan Resotowitsch Gabriadse|Lewan Gabriadse]]: Gedewan Alexandrowitsch Alexidse (der Geiger)
* [[Lewan Rewasowitsch Gabriadse|Lewan Gabriadse]]: Gedewan Alexandrowitsch Alexidse (der Geiger)
}}
}}


'''Kin-dsa-dsa!''' ist ein zweiteiliger [[Spielfilm]], der vom [[Mosfilm]]-Filmstudio produziert wurde und am 1. Dezember 1986 in die Kinos kam. Das Genre des Films ist eine [[Science-Fiction|SciFi]]-philosophische [[Satire]]. Im Jahre 1986 war der Film an der 14. Stelle der sowjetischen Charts und hatte 15,7 Millionen Zuschauer. Der Film prägte die moderne russischsprachige Kultur und gilt als Kultfilm. Einige fiktive Wörter aus dem Film, wie ''Gravizapa'', ''Pepelaz'' oder ''Tschatl'' sowie die vielen Zitate gingen in die Alltagssprache ein.
'''Kin-dsa-dsa!''' ({{ruS|Кин-дза-дза!}}) ist ein zweiteiliger [[Spielfilm]] von [[Giorgi Danelia]], der vom [[Mosfilm]]-Filmstudio produziert wurde und am 1. Dezember 1986 in die Kinos kam. Das Genre des Films ist eine [[Science-Fiction|SciFi]]-philosophische [[Satire]]. Im Jahre 1986 war der Film an der 14. Stelle der sowjetischen Charts und hatte 15,7 Millionen Zuschauer. Der Film prägte die moderne russischsprachige Kultur und gilt als Kultfilm. Einige fiktive Wörter aus dem Film, wie ''Gravizapa'', ''Pepelaz'' oder ''Tschatl'' sowie die vielen Zitate gingen in die Alltagssprache ein. 2013 erschien der Animationsfilm ''[[Ku! Kin-dsa-dsa]]'' als Remake.


== Handlung ==
== Handlung ==
Die Geschichte spielt auf dem Wüstenplaneten „Plük“ in der [[Galaxis]] „Kin-dza-dza“. Auf diesen Planeten kommen aus Versehen zwei Menschen aus der Sowjetunion, die sich vorher nicht kannten: Onkel Wowa, ein Vorarbeiter aus [[Moskau]] und „Der Geiger“, ein [[Georgien|georgischer]] Student, nachdem sie Bekanntschaft mit einem außerirdischen Teleportierungsgerät gemacht haben. Der Film handelt von ihren Bemühungen, nach Hause zu finden.
Die Geschichte spielt auf dem Wüstenplaneten „Plük“ in der [[Galaxie|Galaxis]] „Kin-dsa-dsa“. Auf diesen Planeten kommen aus Versehen zwei Menschen aus der Sowjetunion, die sich vorher nicht kannten: Onkel Wowa, ein Vorarbeiter aus [[Moskau]] und „Der Geiger“, ein [[Georgien|georgischer]] Student, nachdem sie Bekanntschaft mit einem außerirdischen Teleportierungsgerät gemacht haben. Der Film handelt von ihren Bemühungen, nach Hause zu finden.


Die Bewohner des Planeten Plük sehen menschlich aus. Ihre Technologie sieht primitiv aus, doch der Eindruck täuscht - sie ist in der Lage, interplanetare Reisen zu unternehmen. Ihre Kultur ist [[Barbar|barbarisch]] und erinnert satirisch an die der Menschheit. Die Plükaner sind [[Telepathie|Telepathen]], ihre eigene Sprache besteht normalerweise nur aus zwei Wörtern: „Ku“ und „Kü“ (das Zweite ist ein Schimpfwort). Doch sie schaffen es unter Ausnutzung ihrer telepathischen Fähigkeiten, sich innerhalb kurzer Zeit der Sprache der Fremdlinge zu bemächtigen. Die Gesellschaft der Plükaner ist in zwei Gruppen unterteilt: die der „''Tschatlanen''“ und die der „''Pazaken''“. Die Tschatlanen sind privilegiert, und die Pazaken müssen eine Fülle von Riten einhalten, um ihnen Respekt zu zollen. Der Unterschied zwischen den Pazaken und den Tschatlanen kann nicht erklärt werden und wird nur durch ein Handgerät, den „Wisator“, ermittelt.
Die Bewohner des Planeten Plük sehen menschlich aus. Ihre Technologie scheint primitiv, doch der Eindruck täuscht sie sind in der Lage, interplanetare Reisen zu unternehmen. Ihre Kultur ist [[Barbar|barbarisch]] und erinnert auf satirische Weise an die der Menschheit. Die Plükaner sind [[Telepathie|Telepathen]], ihre eigene Sprache besteht normalerweise nur aus den zwei Wörtern „Ku“ und „Kü“ (das zweite ist ein Schimpfwort), doch mit Hilfe ihrer telepathischen Fähigkeiten gelingt es ihnen, sich innerhalb kurzer Zeit die Sprache der Fremdlinge anzueignen.


Die Gesellschaft der Plükaner ist in zwei Gruppen unterteilt: die der „Tschatlanen“ und die der „Pazaken“. Die Tschatlanen sind privilegiert, und die Pazaken müssen eine Fülle von Riten einhalten, um ihnen Respekt zu zollen. Der Unterschied zwischen den Pazaken und den Tschatlanen kann nicht erklärt werden und wird nur durch ein Handgerät, den „Wisator“, ermittelt.
Die einzige Gruppe, die Waffen („''Transklükatoren''“) benutzen darf, sind die „''Ecilopen''“. Der Anführer der Plükaner ist ''PG''; er wird von allen ständig verehrt, ist in Wirklichkeit jedoch ein harmloses und dummes Wesen. Der Treibstoff auf Plük heißt ''Luz'' und wird aus [[Wasser]] gewonnen. Die Wasservorräte des Planeten wurden vor langer Zeit zu Luz verarbeitet, deswegen ist Trinkwasser eine Kostbarkeit und kann nur aus Luz zurückgewonnen werden.


Die einzige Gruppe, die Waffen („Transklükatoren“) benutzen darf, sind die „Ecilopen“. Der Anführer der Plükaner ist PG; er wird von allen ständig verehrt, ist in Wirklichkeit jedoch ein harmloses und dummes Wesen. Der Treibstoff auf Plük heißt „Luz“ und wird aus [[Wasser]] gewonnen. Die Wasservorräte des Planeten wurden vor langer Zeit zu Luz verarbeitet, deswegen ist Trinkwasser eine Kostbarkeit und kann nur aus Luz zurückgewonnen werden.
Ein Teil der Handlung basiert darauf, dass normale [[Streichholz|Streichhölzer]], die sog. ''KC'', auf Plük sich als extrem wertvoll erweisen.


Ein Teil der Handlung basiert darauf, dass normale [[Streichholz|Streichhölzer]], die sogenannten „KC“, sich auf Plük als extrem wertvoll erweisen.
Die dystopische Umgebung wird oft als allegorische Beschreibung der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Gesellschaft interpretiert. Es wird behauptet, dass allein das hohe Ansehen des Regisseurs [[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]] es ermöglichte, diesen Film durch das System der sowjetischen Zensur zu passieren.


Die dystopische Umgebung wird oft als allegorische Beschreibung der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Gesellschaft interpretiert. Es wird angenommen, dass der Film nur aufgrund des hohen Ansehens des Regisseurs [[Giorgi Danelia]] erfolgreich das System der sowjetischen Zensur durchlaufen konnte.
== Das Wörterbuch der Plükanischen Sprache ==
* KC (ausgesprochen: "Käh-Z'''ä'''h") Streichholz
* Tschatl Geld
* Zak eine kleine Glocke auf der Nase, um den niedrigen Sozialstatus des Trägers zu demonstrieren
* Tentur und Antitentur Zwei entgegengesetzten Enden des Universums. Einige Planeten existieren in der Tentur, andere (einschließlich [[Erde]]) in der Antitentur.
* Pepelaz — Interplanetares Raumschiff (aus dem georgischen „Pepela“ = Schmetterling)
* Gravizapa Eine Pepelaz-Komponente, die intergalaktische Reisen ermöglicht
* Zapa ein Bestandteil vieler Maschinen. Eine ''große Zapa'' ist eine wichtige Komponente eines Pepelaz. Eine ''kleine Zapa'' ist ein Teil der Gravizapa; ohne die kleinen Zapa funktioniert die Gravizapa nicht. Eine Zapa sieht wie eine rostige Schraubenmutter aus.
* Kappa Knopf oder Hebel
* Luz Treibstoff für den Pepelaz, besteht aus Wasser
* Ecilop — Ein Polizist („Police“ rückwärts)
* Ezich Eine Kiste für einen Gefangenen; außerdem das Strafmaß, das die Gefangennahme in so einer Kiste vorschreibt; außerdem das Gefängnis, das viele dieser Kisten enthält. Besonders schwere Strafe ist „Ezich mit Nägeln“. ("Ezich" stammt vom georgischen „Ziche“ (Gefängnis) ab).
* Kü ein gesellschaftlich akzeptables [[Schimpfwort]]
* Ku Alle anderen Wörter


== Wörterbuch der Plükanischen Sprache ==
== Interessante Fakten ==
* KC (ausgesprochen: "Kah-Z'''ä'''h") Streichholz
* Während den Dreharbeiten wurde [[Konstantin Ustinowitsch Tschernenko|K. U. Tschernenko]] Vorsitzender der [[KPdSU]] der [[Sowjetunion|UdSSR]]. Weil das zentrale Wort „Ku“ die Initialen des neuen Staatschefs bildete, befürchtete man das Verbot des Films. Der Regisseur und der Drehbuchautor versuchten, das Wort „Ku“ durch ein anderes umzusynchronisieren. Während man es sich noch überlegte, war Tschernenko wieder verstorben (er regierte nur vom Februar 1984 bis März 1985). Somit erübrigte sich das Problem von selbst.
* Tschatl Geld
* Zak eine kleine Glocke auf der Nase, um den niedrigen Sozialstatus des Trägers zu demonstrieren
* Tentur und Antitentur zwei entgegengesetzte Enden des Universums. Einige Planeten existieren in der Tentur, andere (einschließlich [[Erde]]) in der Antitentur.
* Pepelaz (aus dem georgischen „Pepela“ = Schmetterling) – interplanetares Raumschiff
* Gravizapa eine Pepelaz-Komponente, die intergalaktische Reisen ermöglicht
* Zapa ein Bestandteil vieler Maschinen, das wie eine rostige Schraubenmutter aussieht. Eine ''große Zapa'' ist eine wichtige Komponente eines Pepelaz, eine ''kleine Zapa'' Teil der Gravizapa; ohne die kleine Zapa funktioniert die Gravizapa nicht
* Kappa Knopf oder Hebel
* Luz Treibstoff für den Pepelaz, besteht aus Wasser
* Ecilopp (Anagramm bzw. Palindrom von „Police“) – Polizist
* Ezich (aus dem georgischen „Ziche“ = Gefängnis) – Kiste für einen Gefangenen; außerdem das Strafmaß, das die Gefangenschaft in einer solchen Kiste vorschreibt; außerdem das Gefängnis, das viele dieser Kisten enthält. Eine besonders schwere Strafe ist „Ezich mit Nägeln“
* Kü ein gesellschaftlich akzeptiertes [[Schimpfwort]]
* Ku alle anderen Wörter

== Trivia ==
* Laut Drehbuch hatte der Geiger nicht etwa Essig, sondern [[Tschatscha]], einen georgischen Traubenschnaps, in seiner Tasche. Es wurde eine Szene des Gruppenbesäufnisses gefilmt (in dieser Szene wurde die komplette Bremsflüssigkeit des Pepelaz ausgetrunken). Weil [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Michail Gorbatschow]] gerade an die Macht in der Sowjetunion kam und eine Anti-Alkoholkampagne anfing, durfte man diese Szene im Film nicht behalten. Sie wurde herausgeschnitten, und Tschatscha wurde zu Essig umsynchronisiert.
* Laut Drehbuch hatte der Geiger nicht etwa Essig, sondern [[Tschatscha]], einen georgischen Traubenschnaps, in seiner Tasche. Es wurde eine Szene des Gruppenbesäufnisses gefilmt (in dieser Szene wurde die komplette Bremsflüssigkeit des Pepelaz ausgetrunken). Weil [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Michail Gorbatschow]] gerade an die Macht in der Sowjetunion kam und eine Anti-Alkoholkampagne anfing, durfte man diese Szene im Film nicht behalten. Sie wurde herausgeschnitten, und Tschatscha wurde zu Essig umsynchronisiert.
* Das Schimpfwort „Kü“ klingt wie das portugiesische Wort „Cu“, was in etwa „Arsch“ heißt[http://www.answers.com/topic/portuguese-profanity]. Es wäre möglich, dass dies der Grund war, warum Kin-dza-dza! beim internationalen Filmfestival in [[Rio de Janeiro]] [[1987]] den Spezialpreis für die „Beste gestalterische Konzeption“ erhielt.


== Video ==
== Video ==
Der Film wurde auf „DS“-Farbfilm gedreht (35 mm, Länge: 3693,4 m<ref>[http://www.mosfilm.ru/index.php?File=catalog/main.php&Film=1390 Katalog der Spielfilme des Mosfilm-Studios (in Russisch).]</ref>). Obwohl man für den Film den hochwertigen [[Kodak]]-Film bekommen hatte, haben der Regisseur [[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]] und der Kameramann [[Pawel Timofejewitsch Lebeschew|Pawel Lebeschew]] beschlossen, dass das Bild hart und rau sein soll, ohne Halbtöne und mit konstrastreichen Schatten. Deswegen wurde der Kodak-Film an eine andere Filmgruppe abgegeben, und „Kin-dsa-dsa! wurde auf dem sowjetischen Tageslichtfilm „DS“ gedreht.<ref>Wieviele Pazaks und Tschatlanen werden von Kin-dsa-dsa! zu Menschen gemacht! (Ein Interview mit G. Danelija und P. Lebeschew // Komsomolskaja Prawda, 1. Dezember 2000. (Auf der Seite kp.ru fehlt diese Ausgabe im Archiv. Vgl. Nachdrücke [http://kinocenter.rsuh.ru/Dan2.htm], [http://info.irk.ru/iq/kindzadza/articles/ludi.htm] und [http://mars-x.ru/kino/1/4_1.shtml]) - in Russisch</ref>
Der Film wurde auf DS-Farbfilm gedreht (35 mm, Länge: 3693,4 m<ref>[http://www.mosfilm.ru/index.php?File=catalog/main.php&Film=1390 ''Kin-dsa-dsa!''] im Katalog der Spielfilme des Mosfilm-Studios (russisch).</ref>). Obwohl man für den Film hochwertiges [[Kodak]]-Filmmaterial bekommen hatte, beschlossen Regisseur [[Georgi Nikolajewitsch Danelija|Georgi Danelija]] und Kameramann [[Pawel Timofejewitsch Lebeschew|Pawel Lebeschew]], dass das Bild hart und körnig sein sollte, ohne Zwischentöne und mit kontrastreichen Schatten. Deswegen wurde der Kodak-Film an eine andere Filmgruppe abgegeben, und ''Kin-dsa-dsa!'' wurde auf sowjetischen DS-Tageslichtfilm gedreht.<ref>''„Wieviele Pazaks und Tschatlanen werden von Kin-dsa-dsa! zu Menschen gemacht!“'' Interview mit G. Danelija und P. Lebeschew in [[Komsomolskaja Prawda]] vom 1.&nbsp;Dezember 2000 (auf kp.ru fehlt diese Ausgabe im Archiv; vgl. Nachdrucke in {{Webarchiv | url=http://kinocenter.rsuh.ru/Dan2.htm | wayback=20080603185657 | text=Kinocenter }}, {{Webarchiv|url=http://info.irk.ru/iq/kindzadza/articles/ludi.htm |wayback=20080530185105 |text=Info.irk.ru |archiv-bot=2019-04-23 01:37:29 InternetArchiveBot }} und {{Webarchiv|url=http://mars-x.ru/kino/1/4_1.shtml |wayback=20081029180731 |text=mars-x.ru |archiv-bot=2019-04-23 01:37:29 InternetArchiveBot }}, alle russisch).</ref>

Der Film wurde nach aufwendiger Restaurierung in Russland auf DVD veröffentlicht, ist außerhalb von Russland jedoch praktisch nicht erhältlich. Lange Zeit war der Film nirgendwo mit englischen Untertiteln verfügbar; erst 2005 veröffentlichte [[RUSCICO]] (Russian Cinema Council) eine Fassung im russischen Original und mit englischer und französischer Synchronisation sowie mit Untertiteln auf Englisch, Deutsch und vielen anderen Sprachen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.ruscico.com/dvd.php?lang=en&dvd=316 | wayback=20070626000538 | text=DVD ''Kin-Dza-Dza!'' bei ruscico.com}}</ref>


2021 wurde der Film in Russisch mit deutschen Untertiteln auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bildstoerung.tv/blog/filme/kin-dza-dza/ |titel=KIN-DZA-DZA |werk=Bildstörung |sprache=de-DE |abruf=2021-11-03}}</ref>
Der Film wurde nach aufwändiger Restauration in Russland auf DVD veröffentlicht, existiert außerhalb von Russland jedoch so gut wie gar nicht. Lange Zeit war der Film nirgendwo mit englischen Untertiteln verfügbar. Im Jahre 2005 veröffentlichte [[RUSCICO]] (Russian Cinema Council) eine Version mit russischer Originalsprache und englischer und französischer Synchronisation sowie mit Untertiteln auf Englisch, Deutsch und vielen anderen Sprachen.<ref>[http://www.ruscico.com/dvd.php?lang=en&dvd=316 DVD “Kin-Dza-Dza” - R · U · S · C · I · C · O - Russian Cinema Council]</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Kin-dza-dza!|Kin-dsa-dsa!}}
* {{IMDb Titel|tt0091341}}
* {{IMDb|tt0091341}}
* Kin-Dza-Dza! auf dem offiziellen Youtube-Channel von [[Mosfilm]] komplett mit englischen Untertiteln: [http://www.youtube.com/watch?v=I47CNxwlt9U Teil 1] [http://www.youtube.com/watch?v=eti9Qn4bZDg Teil 2]
* {{OFDb|51447}}
* {{OFDb|51447}}
* Trailer: {{YouTube |id=f2HUqUvT6a4 |titel=Kin-dsa-dsa! (Deutsch)}}
* [http://pluto.sdi.h-da.de/scifi/index.php?id=158 Kin-dza-dza!: die Reise zum Plük]
* {{YouTube |id=EYHv8eJrW2Y |uploader=Kinokonzern Mosfilm |titel=Kin-dsa-dsa! (Film auf Russisch)}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{SORTIERUNG:Kindsadsa}}
[[Kategorie:Filmtitel 1986]]
[[Kategorie:Filmtitel 1986]]
[[Kategorie:Sowjetischer Film]]
[[Kategorie:Sowjetischer Film]]
[[Kategorie:Science-Fiction-Film]]
[[Kategorie:Science-Fiction-Film]]
[[Kategorie:Dystopie im Film]]
[[Kategorie:Satirefilm]]
[[Kategorie:Satirefilm]]
[[Kategorie:Außerirdische im Film]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2025, 13:22 Uhr

Film
Titel Кин-дза-дза!
Transkription Kin-dsa-dsa!
Produktionsland Sowjetunion
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 127 Minuten
Stab
Regie Giorgi Danelia
Drehbuch Reso Gabriadse,
Georgi Danelija
Musik Gija Kantscheli
Kamera Pawel Lebeschew
Besetzung
Chronologie

Kin-dsa-dsa! (russisch Кин-дза-дза!) ist ein zweiteiliger Spielfilm von Giorgi Danelia, der vom Mosfilm-Filmstudio produziert wurde und am 1. Dezember 1986 in die Kinos kam. Das Genre des Films ist eine SciFi-philosophische Satire. Im Jahre 1986 war der Film an der 14. Stelle der sowjetischen Charts und hatte 15,7 Millionen Zuschauer. Der Film prägte die moderne russischsprachige Kultur und gilt als Kultfilm. Einige fiktive Wörter aus dem Film, wie Gravizapa, Pepelaz oder Tschatl sowie die vielen Zitate gingen in die Alltagssprache ein. 2013 erschien der Animationsfilm Ku! Kin-dsa-dsa als Remake.

Die Geschichte spielt auf dem Wüstenplaneten „Plük“ in der Galaxis „Kin-dsa-dsa“. Auf diesen Planeten kommen aus Versehen zwei Menschen aus der Sowjetunion, die sich vorher nicht kannten: Onkel Wowa, ein Vorarbeiter aus Moskau und „Der Geiger“, ein georgischer Student, nachdem sie Bekanntschaft mit einem außerirdischen Teleportierungsgerät gemacht haben. Der Film handelt von ihren Bemühungen, nach Hause zu finden.

Die Bewohner des Planeten Plük sehen menschlich aus. Ihre Technologie scheint primitiv, doch der Eindruck täuscht – sie sind in der Lage, interplanetare Reisen zu unternehmen. Ihre Kultur ist barbarisch und erinnert auf satirische Weise an die der Menschheit. Die Plükaner sind Telepathen, ihre eigene Sprache besteht normalerweise nur aus den zwei Wörtern „Ku“ und „Kü“ (das zweite ist ein Schimpfwort), doch mit Hilfe ihrer telepathischen Fähigkeiten gelingt es ihnen, sich innerhalb kurzer Zeit die Sprache der Fremdlinge anzueignen.

Die Gesellschaft der Plükaner ist in zwei Gruppen unterteilt: die der „Tschatlanen“ und die der „Pazaken“. Die Tschatlanen sind privilegiert, und die Pazaken müssen eine Fülle von Riten einhalten, um ihnen Respekt zu zollen. Der Unterschied zwischen den Pazaken und den Tschatlanen kann nicht erklärt werden und wird nur durch ein Handgerät, den „Wisator“, ermittelt.

Die einzige Gruppe, die Waffen („Transklükatoren“) benutzen darf, sind die „Ecilopen“. Der Anführer der Plükaner ist PG; er wird von allen ständig verehrt, ist in Wirklichkeit jedoch ein harmloses und dummes Wesen. Der Treibstoff auf Plük heißt „Luz“ und wird aus Wasser gewonnen. Die Wasservorräte des Planeten wurden vor langer Zeit zu Luz verarbeitet, deswegen ist Trinkwasser eine Kostbarkeit und kann nur aus Luz zurückgewonnen werden.

Ein Teil der Handlung basiert darauf, dass normale Streichhölzer, die sogenannten „KC“, sich auf Plük als extrem wertvoll erweisen.

Die dystopische Umgebung wird oft als allegorische Beschreibung der sowjetischen Gesellschaft interpretiert. Es wird angenommen, dass der Film nur aufgrund des hohen Ansehens des Regisseurs Giorgi Danelia erfolgreich das System der sowjetischen Zensur durchlaufen konnte.

Wörterbuch der Plükanischen Sprache

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • KC (ausgesprochen: "Kah-Zäh") – Streichholz
  • Tschatl – Geld
  • Zak – eine kleine Glocke auf der Nase, um den niedrigen Sozialstatus des Trägers zu demonstrieren
  • Tentur und Antitentur – zwei entgegengesetzte Enden des Universums. Einige Planeten existieren in der Tentur, andere (einschließlich Erde) in der Antitentur.
  • Pepelaz (aus dem georgischen „Pepela“ = Schmetterling) – interplanetares Raumschiff
  • Gravizapa – eine Pepelaz-Komponente, die intergalaktische Reisen ermöglicht
  • Zapa – ein Bestandteil vieler Maschinen, das wie eine rostige Schraubenmutter aussieht. Eine große Zapa ist eine wichtige Komponente eines Pepelaz, eine kleine Zapa Teil der Gravizapa; ohne die kleine Zapa funktioniert die Gravizapa nicht
  • Kappa – Knopf oder Hebel
  • Luz – Treibstoff für den Pepelaz, besteht aus Wasser
  • Ecilopp (Anagramm bzw. Palindrom von „Police“) – Polizist
  • Ezich (aus dem georgischen „Ziche“ = Gefängnis) – Kiste für einen Gefangenen; außerdem das Strafmaß, das die Gefangenschaft in einer solchen Kiste vorschreibt; außerdem das Gefängnis, das viele dieser Kisten enthält. Eine besonders schwere Strafe ist „Ezich mit Nägeln“
  • Kü – ein gesellschaftlich akzeptiertes Schimpfwort
  • Ku – alle anderen Wörter
  • Laut Drehbuch hatte der Geiger nicht etwa Essig, sondern Tschatscha, einen georgischen Traubenschnaps, in seiner Tasche. Es wurde eine Szene des Gruppenbesäufnisses gefilmt (in dieser Szene wurde die komplette Bremsflüssigkeit des Pepelaz ausgetrunken). Weil Michail Gorbatschow gerade an die Macht in der Sowjetunion kam und eine Anti-Alkoholkampagne anfing, durfte man diese Szene im Film nicht behalten. Sie wurde herausgeschnitten, und Tschatscha wurde zu Essig umsynchronisiert.

Der Film wurde auf DS-Farbfilm gedreht (35 mm, Länge: 3693,4 m[1]). Obwohl man für den Film hochwertiges Kodak-Filmmaterial bekommen hatte, beschlossen Regisseur Georgi Danelija und Kameramann Pawel Lebeschew, dass das Bild hart und körnig sein sollte, ohne Zwischentöne und mit kontrastreichen Schatten. Deswegen wurde der Kodak-Film an eine andere Filmgruppe abgegeben, und Kin-dsa-dsa! wurde auf sowjetischen DS-Tageslichtfilm gedreht.[2]

Der Film wurde nach aufwendiger Restaurierung in Russland auf DVD veröffentlicht, ist außerhalb von Russland jedoch praktisch nicht erhältlich. Lange Zeit war der Film nirgendwo mit englischen Untertiteln verfügbar; erst 2005 veröffentlichte RUSCICO (Russian Cinema Council) eine Fassung im russischen Original und mit englischer und französischer Synchronisation sowie mit Untertiteln auf Englisch, Deutsch und vielen anderen Sprachen.[3]

2021 wurde der Film in Russisch mit deutschen Untertiteln auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.[4]

Commons: Kin-dsa-dsa! – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kin-dsa-dsa! im Katalog der Spielfilme des Mosfilm-Studios (russisch).
  2. „Wieviele Pazaks und Tschatlanen werden von Kin-dsa-dsa! zu Menschen gemacht!“ Interview mit G. Danelija und P. Lebeschew in Komsomolskaja Prawda vom 1. Dezember 2000 (auf kp.ru fehlt diese Ausgabe im Archiv; vgl. Nachdrucke in Kinocenter (Memento vom 3. Juni 2008 im Internet Archive), Info.irk.ru (Memento des Originals vom 30. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.irk.ru und mars-x.ru (Memento des Originals vom 29. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mars-x.ru, alle russisch).
  3. DVD Kin-Dza-Dza! bei ruscico.com (Memento vom 26. Juni 2007 im Internet Archive)
  4. KIN-DZA-DZA. In: Bildstörung. Abgerufen am 3. November 2021 (deutsch).