„Limagne“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
+QS: Kategorien fehlen |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(27 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
⚫ | |||
{{QS-Antrag|25. Mai 2012| [[WP:Wikifizieren]]: [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] fehlen -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 06:09, 25. Mai 2012 (CEST)}} |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
Die '''Limagne''' ([[ |
Die '''Limagne''' ([[Okzitanische Sprache|okzitanisch]]: ''Limanha'') ist eine vergleichsweise ebene und fruchtbare Landschaft am Fluss [[Allier]] innerhalb der zentralfranzösischen Region [[Auvergne]]. Sie erstreckt sich innerhalb der Départements [[Département Haute-Loire|Haute-Loire]], [[Département Puy-de-Dôme|Puy-de-Dôme]] und [[Département Allier|Allier]]. |
||
⚫ | |||
== Etymologie == |
== Etymologie == |
||
Die wahrscheinlich lateinische Wortherkunft ''lacus magnus'' bedeutet |
Die wahrscheinlich lateinische Wortherkunft ''lacus magnus'' bedeutet „großer See“, was auf ein ehemaliges Seen- und Sumpfgebiet schließen lässt. Man unterscheidet zwischen der ''Limagne de Brioude'' und der ''Limagne d’Issoire'' im Süden, der ''Grande Limagne'' um [[Clermont-Ferrand]] und der ''Limagne Bourbonnaise'' im Norden. |
||
== |
== Geographie == |
||
Die langgezogene (ca. 100 Kilometer) Limagne im Herzen der Auvergne wird geologisch als |
Die langgezogene (ca. 100 Kilometer) und – mit Ausnahme der Randzonen – eher flache bis hügelige Limagne befindet sich in einer Höhe von ca. 250 bis {{Höhe|500}} im Herzen der Auvergne. Sie wird geologisch als „Einbruchbecken“ bezeichnet und ist im Süden, Westen und Osten begrenzt durch Höhenzüge, deren – manchmal an der Oberfläche sichtbare – [[Granit]]-, [[Basalt]]- und [[Lava]]formationen auf ehemalige [[Vulkanismus|vulkanische Aktivitäten]] hinweisen. In Süd-Nord-Richtung wird sie durchflossen vom Allier, der – neben Frost, Regen und Wind – zur Abtragung des vulkanischen Gesteinsmaterials und seiner Ablagerung in den Tallagen beigetragen hat. Das Klima der Limagne wird deutlich beeinflusst vom [[Zentralmassiv]]; die Tageshöchsttemperaturen übersteigen im Sommer nur selten 30 °C, im Winter sind Schneefälle sowie Nacht- und sogar Tagesfröste nicht selten. |
||
Neben der Großstadt Clermont-Ferrand sind weitere Kleinstädte der Limagne von regionaler Bedeutung: [[Riom]], [[Volvic]], [[Ennezat]], [[Issoire]], [[Brioude]] u. a. |
|||
== Wirtschaft == |
== Wirtschaft == |
||
Während in den überwiegend bergigen Gebieten der Auvergne Viehwirtschaft dominiert, ist auf den fetten und fruchtbaren Sedimentböden der Limagne der Anbau von Getreide, Zuckerrüben und auch Tabak möglich. Die guten Böden und die ebene Struktur der Landschaft heben die Limagne aus den übrigen Landschaften der Auvergne heraus. In einigen Orten am Rand der Limagne ([[Châteaugay]], [[Corent]]) wird auch Weinbau ([[Côtes d’Auvergne]]) betrieben. |
Während in den überwiegend bergigen Gebieten der Auvergne die Viehwirtschaft dominiert, ist auf den fetten und fruchtbaren Sedimentböden der Limagne der Anbau von Getreide, Zuckerrüben und auch Tabak möglich. Die guten Böden und die ebene Struktur der Landschaft heben die Limagne aus den übrigen Landschaften der Auvergne heraus. In einigen Orten am Rand der Limagne ([[Châteaugay]], [[Corent]]) wird auch Weinbau ''([[Côtes d’Auvergne]])'' betrieben. Weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt sind die Mineralwässer von [[Vichy]] und [[Volvic]]. |
||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Vor dem Erscheinen der Römer gehörte das Gebiet um den [[Puy de Dôme]] zum Herrschaftsgebiet der [[Arverner]] – ein [[Kelten|keltischer Volksstamm]], von dem der historische Name ''Auvergne'' abgeleitet ist. In der Zeit der [[Völkerwanderung]] kamen die [[Westgoten]] |
Vor dem Erscheinen der Römer gehörte das Gebiet um den [[Puy de Dôme]] zum Herrschaftsgebiet der [[Arverner]] – ein [[Kelten|keltischer Volksstamm]], von dem der historische Name ''Auvergne'' abgeleitet ist. In der Zeit der [[Völkerwanderung]] kamen zunächst die [[Westgoten]], später dann die [[Franken (Volk)|Franken]]. Im Mittelalter war die Region nicht unbedeutend: Im Jahr 1095 rief Papst [[Urban II.]] von der [[Synode von Clermont]] aus zum ersten [[Kreuzzug]] auf; zu dieser Zeit entstand auch eine Vielzahl von bedeutenden Kirchen und Burgen. |
||
== Sehenswürdigkeiten == |
== Sehenswürdigkeiten == |
||
[[ |
[[Datei:F08.Mozac.0139.JPG|mini|hochkant|[[Abteikirche Mozac]], Kapitell]] |
||
* [[St-Julien de Brioude|Stiftskirche Saint-Julien (Brioude)]] |
|||
* [[Auzon]], schöne Dorfansicht |
|||
* [[ |
* [[Prioratskirche St-Julien in Chauriat]] |
||
* Schloss |
* [[Schloss Effiat]] |
||
* [[St-Victor-Ste-Couronne (Ennezat)|Kollegiatkirche St-Victor et Ste-Couronne in Ennezat]] |
|||
* Kirche von [[Ennezat]] |
|||
* [[St-Austremoine |
* [[St-Austremoine (Issoire)|St-Austremoine in Issoire]] |
||
* [[Abteikirche Mozac]] |
* [[Abteikirche Mozac]] |
||
* [[Schloss Ravel]] |
* [[Schloss Ravel]] |
||
* [[Riom]], [[Französische Städte und Länder der Kunst und der Geschichte|Ville d’art et d’histoire]] |
* [[Riom]], [[Französische Städte und Länder der Kunst und der Geschichte|Ville d’art et d’histoire]] |
||
* [[Usson]], |
* [[Usson]], klassifiziert als eines der [[Die schönsten Dörfer Frankreichs|schönsten Dörfer Frankreichs]] |
||
* [[Auzon]] ([[okzitanische Sprache|okzitanisch]] Uzou) |
|||
== Sonstiges == |
== Sonstiges == |
||
* Die Limagne ist bekannt für mehrere [[Fossil]]fundstellen. |
|||
Der Roman ''Mont Oriol'' (1887) von [[Guy de Maupassant]] spielt in der Grande Limagne. |
* Der Roman ''Mont Oriol'' (1887) von [[Guy de Maupassant]] spielt in der Grande Limagne. |
||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
* Ulrich Rosenbaum: ''Auvergne und Zentralmassiv.'' DuMont, Köln 1990, S. 58ff ISBN 3-7701-1111-7 |
* Ulrich Rosenbaum: ''Auvergne und Zentralmassiv.'' DuMont, Köln 1990, S. 58ff ISBN 3-7701-1111-7. |
||
* Jean Louis Giraud: ''Études Géologiques Sur La Limagne (Auvergne).'' NaBu-Press 2010 ISBN 978-1-147-76569- |
* Jean Louis Giraud: ''Études Géologiques Sur La Limagne (Auvergne).'' NaBu-Press, 2010, ISBN 978-1-147-76569-4. |
||
* Thorsten Droste: ''Romanische Kunst in Frankreich.'' [[DuMont Buchverlag]] Köln 1989, S. 158. ISBN 3-7701-2009-4. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat |
{{Commonscat}} |
||
* [https://www.plainelimagne.com/index.php/8-plaine-limagne/2-le-territoire ''Plaine Limagne – Fotos + Infos''] (französisch) |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4111308-1|VIAF=245022788}} |
|||
[[Kategorie:Region in Europa]] |
|||
[[ca:Limagne]] |
|||
[[Kategorie:Geographie (Auvergne-Rhône-Alpes)]] |
|||
[[en:Limagne]] |
|||
[[Kategorie:Landschaft in Frankreich]] |
|||
[[es:Limaña]] |
|||
[[Kategorie:Département Puy-de-Dôme]] |
|||
[[fr:Limagne]] |
|||
[[it:Limagne]] |
|||
[[oc:Limanha (planura)]] |
|||
[[pl:Limagne]] |
Aktuelle Version vom 26. August 2022, 19:09 Uhr


Die Limagne (okzitanisch: Limanha) ist eine vergleichsweise ebene und fruchtbare Landschaft am Fluss Allier innerhalb der zentralfranzösischen Region Auvergne. Sie erstreckt sich innerhalb der Départements Haute-Loire, Puy-de-Dôme und Allier.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wahrscheinlich lateinische Wortherkunft lacus magnus bedeutet „großer See“, was auf ein ehemaliges Seen- und Sumpfgebiet schließen lässt. Man unterscheidet zwischen der Limagne de Brioude und der Limagne d’Issoire im Süden, der Grande Limagne um Clermont-Ferrand und der Limagne Bourbonnaise im Norden.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die langgezogene (ca. 100 Kilometer) und – mit Ausnahme der Randzonen – eher flache bis hügelige Limagne befindet sich in einer Höhe von ca. 250 bis 500 m im Herzen der Auvergne. Sie wird geologisch als „Einbruchbecken“ bezeichnet und ist im Süden, Westen und Osten begrenzt durch Höhenzüge, deren – manchmal an der Oberfläche sichtbare – Granit-, Basalt- und Lavaformationen auf ehemalige vulkanische Aktivitäten hinweisen. In Süd-Nord-Richtung wird sie durchflossen vom Allier, der – neben Frost, Regen und Wind – zur Abtragung des vulkanischen Gesteinsmaterials und seiner Ablagerung in den Tallagen beigetragen hat. Das Klima der Limagne wird deutlich beeinflusst vom Zentralmassiv; die Tageshöchsttemperaturen übersteigen im Sommer nur selten 30 °C, im Winter sind Schneefälle sowie Nacht- und sogar Tagesfröste nicht selten.
Neben der Großstadt Clermont-Ferrand sind weitere Kleinstädte der Limagne von regionaler Bedeutung: Riom, Volvic, Ennezat, Issoire, Brioude u. a.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während in den überwiegend bergigen Gebieten der Auvergne die Viehwirtschaft dominiert, ist auf den fetten und fruchtbaren Sedimentböden der Limagne der Anbau von Getreide, Zuckerrüben und auch Tabak möglich. Die guten Böden und die ebene Struktur der Landschaft heben die Limagne aus den übrigen Landschaften der Auvergne heraus. In einigen Orten am Rand der Limagne (Châteaugay, Corent) wird auch Weinbau (Côtes d’Auvergne) betrieben. Weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt sind die Mineralwässer von Vichy und Volvic.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem Erscheinen der Römer gehörte das Gebiet um den Puy de Dôme zum Herrschaftsgebiet der Arverner – ein keltischer Volksstamm, von dem der historische Name Auvergne abgeleitet ist. In der Zeit der Völkerwanderung kamen zunächst die Westgoten, später dann die Franken. Im Mittelalter war die Region nicht unbedeutend: Im Jahr 1095 rief Papst Urban II. von der Synode von Clermont aus zum ersten Kreuzzug auf; zu dieser Zeit entstand auch eine Vielzahl von bedeutenden Kirchen und Burgen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stiftskirche Saint-Julien (Brioude)
- Prioratskirche St-Julien in Chauriat
- Schloss Effiat
- Kollegiatkirche St-Victor et Ste-Couronne in Ennezat
- St-Austremoine in Issoire
- Abteikirche Mozac
- Schloss Ravel
- Riom, Ville d’art et d’histoire
- Usson, klassifiziert als eines der schönsten Dörfer Frankreichs
- Auzon (okzitanisch Uzou)
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Limagne ist bekannt für mehrere Fossilfundstellen.
- Der Roman Mont Oriol (1887) von Guy de Maupassant spielt in der Grande Limagne.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Rosenbaum: Auvergne und Zentralmassiv. DuMont, Köln 1990, S. 58ff ISBN 3-7701-1111-7.
- Jean Louis Giraud: Études Géologiques Sur La Limagne (Auvergne). NaBu-Press, 2010, ISBN 978-1-147-76569-4.
- Thorsten Droste: Romanische Kunst in Frankreich. DuMont Buchverlag Köln 1989, S. 158. ISBN 3-7701-2009-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Plaine Limagne – Fotos + Infos (französisch)