Benutzer:Silvicola/Parerga und Paralipomena und Helsinki: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|befasst sich mit der finnischen Hauptstadt Helsinki. Weitere Bedeutungen finden sich unter [[Helsinki (Begriffsklärung)]].}} |
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== Aviso an die Kinds-Ammen und die, so der Nachtraben, Vampyren und Werwölfen bang == |
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{{Infobox Gemeinde in Finnland |
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:<math>\mathfrak{Eyn\ Werwolf\ ?\ So\ was\ gibt's\ doch\ nicht,}</math> |
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|Name=Helsingin kaupunki<br />Helsingfors stad |
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::<math>\mathfrak{Sprach\ die\ Mutter\ zum\ Kinde.}</math> |
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|Wappen=[[Datei:Helsinki.vaakuna.svg|100px|Wappen von Helsinki]] |
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:<math>\mathfrak{Es\ hatte\ noch\ Angstschweiss\ im\ Gesicht,}</math> |
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|Karte=[[Datei:Helsinki.sijainti.suomi.2009.svg|140px|Lage von Helsinki in Finnland]] |
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::<math>\mathfrak{Zittert\ wie's\ Laub\ im\ Winde.}</math> |
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|Provinz=[[Südfinnland]] |
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|Landschaft=Uusimaa |
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|Verwaltungsgemeinschaft=[[Helsinki (Verwaltungsgemeinschaft)|Helsinki]] |
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|Breitengrad=60.166667 |
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|Längengrad=24.933333 |
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|Region-ISO=FI-ES |
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|Höhe=25 |
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|Fläche=715.55 |
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|EinzelnachweisFläche = [http://www.maanmittauslaitos.fi/Pintaalat_kunnittain_1.1.2010.pdf Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): ''Suomen pinta-alat kunnittain 1.1.2010''.] |
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|Landfläche = 213.66 |
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|Binnengewässerfläche = 1.17 |
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|Meeresfläche = 500.72 |
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|Gemeindenummer = 091 |
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|Postleitzahl = 00100–01055, 10000, 13000, 40000, 50000 |
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|Sprache=[[Finnische Sprache|Finnisch]], [[Schwedische Sprache|Schwedisch]] |
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|Website=[http://www.hel2.fi/deutsch/index.html hel2.fi] |
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|Bild1= |
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|Bild1_Beschreibung=}} |
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'''Helsinki''' ([[Finnische Sprache|finn.]] [{{IPA|ˈhɛlsiŋki}}], [[Schwedische Sprache|schwed.]] '''Helsingfors''', [{{IPA|hɛlsɪŋˈfɔrs}}]) ist die [[Hauptstadt]] von [[Finnland]] und der finnischen Landschaft [[Uusimaa]]. Es ist mit {{EWZ|FI|091}} (Stand {{EWD|FI}}) Einwohnern die größte Stadt Finnlands und bildet das Zentrum der „[[Region Helsinki|Hauptstadtregion]]“, eines Ballungsraumes mit rund einer Million Einwohnern. Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche, geistige, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Finnlands. Helsinki hat 6,2 % [[Finnlandschweden|schwedischsprachige]] Einwohner und ist offiziell [[Finnische Sprachpolitik|zweisprachig]]. |
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== Geografie == |
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=== Geografische Lage === |
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{{Großes Bild|HelsinkiPanorama roccofixed.jpg|1300|Blick auf die Bucht vor Helsinki, den Dom und die Uspenski-Kathedrale}} |
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[[Datei:Pääkaupunkiseudun asutusrakenne.png|thumb|Landnutzung in der Hauptstadtregion]] |
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Helsinki liegt im Süden des Landes in der [[Landschaft (Finnland)|Landschaft]] [[Uusimaa]] an der Küste des [[Finnischer Meerbusen|Finnischen Meerbusens]] gegenüber der [[Estland|estnischen]] Hauptstadt [[Tallinn]]. Mit den Nachbarstädten [[Espoo]], [[Vantaa]] und [[Kauniainen]] ist die Stadt zu einer zusammenhängenden [[Agglomeration]] zusammengewachsen. Die vier politisch eigenständigen Städte bilden die sogenannte „Hauptstadtregion“ (finn. ''pääkaupunkiseutu'', schwed. ''huvudstadsregionen''), faktisch eine einzige Großstadt mit einer Million Einwohnern. Zum weiteren Einzugsgebiet Helsinkis gehört die [[Region Helsinki]] (finn. ''Helsingin seutu'') mit den Gemeinden [[Kirkkonummi]], [[Vihti]], [[Nurmijärvi]], [[Tuusula]], [[Kerava]], [[Sipoo]], [[Järvenpää]] und [[Hyvinkää]]. In diesem Großraum leben insgesamt 1,3 Millionen Menschen, was gut ein Viertel der Gesamtbevölkerung Finnlands ausmacht. |
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Das Stadtgebiet Helsinkis, wie auch das sonstige Südfinnland, ist von flachen, leicht ansteigenden Hügeln aus Granitfelsen bestimmt. Die höchste Stelle im Stadtgebiet ist mit 90 Metern eine Aufschüttung von Bauaushub im Stadtteil [[Malminkartano]]. Die höchste natürliche Erhebung befindet sich im Stadtteil [[Kivikko]] und erreicht 62 Meter über dem Meeresspiegel. |
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:<math>\mathfrak{So\ d\ddot ampft\ man\ der\ Bangen\ rasende\ Forcht,}</math> |
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::<math>\mathfrak{Sterben\ zu\ m\ddot ussen\ am\ Bisse,}</math> |
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:<math>\mathfrak{Die\ ihnen\ die\ Z\ddot uge\ schr\ddot ocklich\ zerfurcht,}</math> |
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::<math>\mathfrak{F\ddot ullt\ ihre\ Hosen\ mit\ Pisse.}</math> |
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=== Ausdehnung des Stadtgebiets === |
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[[Datei:Central Helsinki from plane.jpg|thumb|left|Luftbild vom Zentrum Helsinkis]] |
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Helsinki erstreckt sich auf einer Fläche von 715 km², wovon 213 km² Land sind, über das Festland und mehr als 300 vorgelagerte [[Schäre]]n. Die wichtigsten Inseln sind das Wohngebiet [[Lauttasaari]], [[Seurasaari]], das ein Freilichtmuseum beherbergt, [[Korkeasaari]], auf dem sich der Zoo befindet, und die Festungsinsel [[Suomenlinna]]. |
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Die über 100 Kilometer lange Küstenlinie ist mit zahlreichen Buchten und Halbinseln stark gegliedert. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurden zahlreiche Aufschüttungen vorgenommen, die die Küstenlinie teils stark verändert haben. Beispielsweise lag der zentrale Stadtteil [[Kluuvi]] noch Anfang des 19. Jahrhunderts unter Wasser. Rund 20 % des Stadtgebiets sind bewaldet, weitere knapp 10 % bestehen aus Parks und Grünanlagen. 5 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. |
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:<math>\mathfrak{Doch\ sag\ ich\ euch,\ s'gibt\ einen\ Faltenwolf,}</math> |
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::<math>\mathfrak{J\ddot ungst\ gezeuget\ durch\ Schieben,}</math> |
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:<math>\mathfrak{Er\ mag\ nicht\ im\ Gewande\ f\ddot uhren\ den\ Dolch,}</math> |
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::<math>\mathfrak{Forchtlos\ und\ k\ddot uhn\ wird\ er\ sieben.}</math> |
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Das Stadtzentrum befindet sich auf der Halbinsel Vironniemi im Südwesten des Stadtgebietes. Charakteristisch für Helsinki ist der große Unterschied zwischen der relativ dicht bebauten Innenstadt und den wesentlich großzügiger angelegten, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbauten Stadtteilen, die sich im Norden und Osten anschließen. |
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=== Stadtgliederung === |
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Herzliche Glückwünsche zum 0. Geburtstag! -- [[Benutzer:Silvicola|Silvicola]] <small>[[Benutzer Diskussion:Silvicola|Diskussion Silvicola]]</small> 03:21, 8. Jan. 2011 (CET) |
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[[Datei:Helsinki districts.svg|thumb|Karte der Teilgebiete Helsinkis]] |
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Grundlage der amtlichen Gliederung Helsinkis sind die 137 Teilgebiete (finn. ''osa-alue'') mit den ihnen untergeordneten 369 Kleingebieten ''(pienalue)''. Übergeordnet gibt es zwei parallele Systeme: die Teilgebiete werden auf unterschiedliche Weise einerseits zu 59 Stadtteilen ''(kaupunginosa)'', andererseits zu 34 Stadtbezirken ''(peruspiiri)'' zusammengefasst. Die Stadtbezirke werden ihrerseits zu acht Großbezirken ''(suurpiiri)'' zusammengefasst. Die praktische Bedeutung dieser Verwaltungseinheiten ist jedoch begrenzt, die im Alltag benutzten Bezeichnungen der verschiedenen Gebiete weichen von den offiziellen oft ab. |
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Die 59 Stadtteile Helsinkis nach Großbezirken: |
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{| class="prettytable" |
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|valign=top|'''Südlicher Großbezirk''': |
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| [[Eira (Helsinki)|Eira]], [[Etu-Töölö]], [[Kaartinkaupunki]], [[Kaivopuisto]], [[Kamppi]], [[Katajanokka]], [[Kluuvi]], [[Kruununhaka]], [[Länsisatama]], [[Lauttasaari]], [[Punavuori]], [[Suomenlinna]], [[Taka-Töölö]], [[Ullanlinna]] |
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|- |
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|valign=top|'''Westlicher Großbezirk''': |
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| [[Haaga (Helsinki)|Haaga]], [[Kaarela]], [[Konala]], [[Laakso (Helsinki)|Laakso]], [[Meilahti]], [[Munkkiniemi]], [[Pitäjänmäki]], [[Ruskeasuo]] |
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|- |
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|valign=top|'''Mittlerer Großbezirk''': |
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| [[Alppiharju]], [[Hermanni (Helsinki)|Hermanni]], [[Kallio]], [[Käpylä]], [[Koskela (Helsinki)|Koskela]], [[Kumpula]], [[Pasila]], [[Sörnäinen]], [[Toukola]], [[Vallila]], [[Vanhakaupunki]] |
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|- |
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|valign=top|'''Nördlicher Großbezirk''': |
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| [[Oulunkylä]], [[Pakila]], [[Tuomarinkylä]] |
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|- |
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|valign=top|'''Nordöstlicher Großbezirk''': |
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| [[Malmi]], [[Pukinmäki]], [[Suurmetsä]], [[Suutarila]], [[Tapaninkylä]], [[Viikki]], |
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|- |
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|valign=top|'''Südöstlicher Großbezirk''': |
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| [[Herttoniemi]], [[Kulosaari]], [[Laajasalo]], [[Mustikkamaa-Korkeasaari]], [[Santahamina]], [[Tammisalo]], [[Ulkosaaret]], [[Vartiosaari]], [[Villinki]] |
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|- |
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|valign=top|'''Östlicher Großbezirk''': |
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| [[Mellunkylä]], [[Vartiokylä]], [[Vuosaari]] |
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|- |
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|valign=top|'''Großbezirk Östersundom''': |
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| [[Östersundom]], [[Salmenkallio]], [[Talosaari]], [[Karhusaari]], [[Ultuna]] |
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|- |
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|} |
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1812 kam Johan Albrecht Ehrenström auf die Idee, den Häuserblocks im Stadtzentrum ebenfalls Namen zu geben. Diese bekamen von 1820 bis 1900 jeweils einen Tier- oder Blumennamen, z.B.: Kortteli 32 Dromedaari (schwedisch: Kvarteret 32 Dromedaren, deutsch: Häuserblock 32 Dromedar). |
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==[[Arenga]] in Sonettform an den lieben Storch== |
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=== Klima === |
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:Wir hören nun, es zage noch der Klaus, |
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<!--[[Datei:Klimadiagramm-Helsinki (Ilmala)-Finnland-metrisch-deutsch.png|thumb|left|Klimadiagramm von Helsinki<ref>Geoklima 2.1</ref>]]--> |
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:Zu schaffen an dem allgemeinen Werke. |
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[[Datei:Mittsommernacht-in-helsinki.jpg|thumb|right|„Weiße Nacht“ 2005 – Mitternacht in Helsinki]] |
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:— Er bangt etwan um seine Einfalls⸗Stärke? |
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Das Klima von Helsinki verbindet Merkmale des [[Kontinentalklima|Kontinental-]] und [[Seeklima]]s. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Helsinki beträgt 4,8 °C, das Jahresmittel des Niederschlages liegt bei 689 mm. Der meiste Niederschlag fällt im Oktober (73 mm im Monatsmittel), der wenigste im März (36 mm). Der kälteste Monat ist der Februar mit einer Durchschnittstemperatur von −6,6 °C, am wärmsten ist es im Juli mit 17,2 °C. Im Sommer können Höchsttemperaturen von bis zu 30 °C erreicht werden. Im Winter sind Temperaturen unter −15 °C keine Seltenheit; die niedrigste je in Helsinki gemessene Temperatur betrug −34,3 °C (10. Januar 1987).<ref>[http://www.hel2.fi/tourism/fi/tama_ilmasto.asp Fremdenverkehrsamt der Stadt Helsinki] (finn.)</ref> |
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:Er geht im Frühling etwa lieber 'naus? |
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Der erste Schnee fällt meist Mitte November. Eine bleibende Schneedecke gibt es meist ab Ende Dezember bis Ende März. Im Winter friert der Finnische Meerbusen zu, sodass [[Eisbrecher]] benötigt werden, um eine Fahrrinne freizuhalten. |
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:Ob er wohl steht vorm hohen Storchsnesthaus |
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:Und schaut verzückt von seinem Aussichtsberge |
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:Aufs Ohrntal, wo schon singt die frühe Lerche? |
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:— Ob ihm dagegen Schreiben ist ein Graus? |
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Helsinki liegt auf demselben Breitengrad wie der Südteil [[Alaska]]s und die Südspitze [[Grönland]]s. Aufgrund der Lage wird es zur Zeit der [[Sommersonnenwende]] auch nachts nicht vollständig dunkel (sog. „[[weiße Nächte]]“). |
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:Wer, Knabe noch, in Räuberwäldern stob, |
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{{Klimatabelle |
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:Vor kein' Gefahr die beiden Hände hob, |
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| TABELLE = |
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:Der wird als Schreiber auch nicht desertieren! |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = |
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| QUELLE = Finnish Meteorological Institute.<ref>http://en.ilmatieteenlaitos.fi/normal-period-1971-2000</ref> Die Daten basieren auf den monatlichen Mittelwerten von 1971–2000. |
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| Überschrift = |
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| Ort = Helsinki |
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| hmjan = −2.6 |
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| hmfeb = −2.9 |
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| hmmär = 1.1 |
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| hmapr = 7.5 |
|||
| hmmai = 15.5 |
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| hmjun = 19.8 |
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| hmjul = 21.8 |
|||
| hmaug = 19.9 |
|||
| hmsep = 14.0 |
|||
| hmokt = 8.1 |
|||
| hmnov = 2.5 |
|||
| hmdez = −0.8 |
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| lmjan = −8.5 |
|||
| lmfeb = −9.3 |
|||
| lmmär = −5.6 |
|||
| lmapr = −0.7 |
|||
| lmmai = 4.4 |
|||
| lmjun = 9.3 |
|||
| lmjul = 11.8 |
|||
| lmaug = 10.7 |
|||
| lmsep = 6.1 |
|||
| lmokt = 2.2 |
|||
| lmnov = −2.4 |
|||
| lmdez = −6.6 |
|||
| shjan = 1.2 |
|||
| shfeb = 2.5 |
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| shmär = 4.5 |
|||
| shapr = 6.5 |
|||
| shmai = 9.2 |
|||
| shjun = 9.9 |
|||
| shjul = 9.4 |
|||
| shaug = 7.7 |
|||
| shsep = 5.0 |
|||
| shokt = 3.0 |
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| shnov = 1.2 |
|||
| shdez = 0.9 |
|||
| nbjan = 44 |
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| nbfeb = 34 |
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| nbmär = 35 |
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| nbapr = 36 |
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| nbmai = 35 |
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| nbjun = 49 |
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| nbjul = 69 |
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| nbaug = 78 |
|||
| nbsep = 69 |
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| nbokt = 75 |
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| nbnov = 69 |
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| nbdez = 57 |
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| rdjan = 10 |
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| rdfeb = 8 |
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| rdmär = 8 |
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| rdapr = 7 |
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| rdmai = 6 |
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| rdjun = 8 |
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| rdjul = 9 |
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| rdaug = 11 |
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| rdsep = 11 |
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| rdokt = 11 |
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| rdnov = 12 |
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| rddez = 12 |
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}} |
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== Geschichte == |
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:Oh Storch, es lebe, wer sich tapfer hält! |
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=== Schwedische Herrschaft === |
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:Sei unverzagt und trutz der Wörterwelt, |
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[[Datei:Gustav Vasa.jpg|thumb|left|upright|Gustav I. Wasa, der Gründer Helsinkis]] |
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:Nun schreib, und auf dann, sauber wikisieren! |
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Die Landschaft [[Uusimaa]] (schwed. ''Nyland'') kam im 12. Jahrhundert unter [[Schweden|schwedische]] Herrschaft. Im Mittelalter bestanden auf dem Gebiet des heutigen Helsinki einige Dörfer, die von der im 14. und 15. Jahrhundert eingewanderten schwedischsprachigen Bevölkerung bewohnt wurden. |
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Die Stadt Helsingfors (so der schwedische Name von Helsinki) wurde am 12. Juni 1550 auf Befehl des schwedischen Königs [[Gustav I. Wasa]] gegründet, um einen Konkurrenzhafen zur [[Hanse]]stadt Reval (dem heutigen [[Tallinn]]) auf der anderen Seite des Finnischen Meerbusens zu schaffen. Ursprünglich befand sich Helsinki an der Mündung des Flusses [[Vantaanjoki]]. Der schwedische Name ''Helsingfors'' leitet sich von einer Stromschnelle (schwed. ''fors'') am Unterlauf des Vantaanjoki ab (der Fluss wurde damals noch ''Helsinge å'' genannt). Das Gebiet des ursprünglichen Helsinki heißt noch heute [[Vanhakaupunki]] („Altstadt“), obwohl von der ursprünglichen Stadt nichts mehr erhalten ist. Die Einwohnerschaft Helsinkis bestand aus Bürgern der Städte [[Porvoo]], [[Ekenäs]], [[Rauma]] und [[Ulvila]], die sich auf Anweisung des Königs in der neugegründeten Stadt niederlassen mussten. |
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:::Gruß -- [[Benutzer:Silvicola|Silvicola]] <small>[[Benutzer Diskussion:Silvicola|Diskussion Silvicola]]</small> 07:21, 14. Apr. 2011 (CEST) |
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Als Schweden im [[Livländischer Krieg|Livländischen Krieg]] 1561 Reval eroberte, schmälerte dies Helsinkis Bedeutung. Weil die Lage des Hafens am Ende einer flachen und klippenreichen Bucht für große Segelschiffe ungünstig war, beschloss man, die Stadt näher an das offene Meer zu verlegen. Als neuer Standort standen zunächst [[Santahamina]] und das Gebiet des heutigen [[Sörnäinen]] zur Disposition. Schließlich wurde Helsinki 1640 unter der Leitung des Generalgouverneurs [[Per Brahe der Jüngere|Per Brahe]] an seine heutige Stelle auf der Halbinsel Vironniemi (schwed. ''Estnässkatan'') verlegt. Heute befindet sich auf dem Gebiet der Stadtteil [[Kruununhaka]]. Die alte Stadt an der Mündung des Vantaanjoki wurde aufgegeben. |
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[[Datei:Helsinki 1820.jpg|thumb|Der Rathausplatz in Helsinki im Jahr 1820. Kupferstich von Carl Ludwig Engel]] |
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Das Erstarken des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reiches]] und die Gründung der Stadt [[Sankt Petersburg]] im Jahr 1703 hatten maßgeblichen Einfluss auf Helsinki. Der [[Großer Nordischer Krieg|Große Nordische Krieg]] zwischen Schweden und Russland traf Helsinki schwer. Zunächst fiel ein großer Teil der Bevölkerung 1710 einer [[Pest]]epidemie zum Opfer, dann wurde die Stadt 1713 von der eigenen Armee beim Rückzug niedergebrannt. Von 1713 bis 1721 sowie erneut während des [[Russisch-Schwedischer Krieg (1741–1743)|Russisch-Schwedischen Krieges 1741–1743]] stand Helsinki unter russischer Besatzung. Nachdem Schweden im [[Frieden von Turku]] die Festung [[Hamina]] an Russland hatte abtreten müssen, wurde 1748 die Seefestung ''Sveaborg'' ([[Suomenlinna]]) auf mehreren Inseln vor der Küste Helsinkis errichtet. |
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=== Russische Herrschaft === |
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[[Datei:Helsingfors (Helsinki) Le Quai (1890-1900).jpg|thumb|left|Helsinki um 1895]] |
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Am 2. März 1808 wurde Helsinki während des [[Russisch-Schwedischer Krieg 1808-1809|Russisch-Schwedischen Krieges]] von russischen Truppen erobert. Dabei wurde es durch eine Feuersbrunst abermals fast völlig zerstört. Als Resultat des verlorenen Krieges musste Schweden 1809 ganz Finnland an Russland abtreten. |
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Die Hauptstadt des neugegründeten [[Großfürstentum Finnland|Großfürstentums Finnland]] war Anfangs [[Turku]], die bis dahin größte und bedeutendste Stadt des Landes. Aus Sicht von Zar [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]] war Turku aber zu weit von Sankt Petersburg entfernt, weshalb 1812 der Beschluss erging, die Hauptstadt nach Helsinki zu verlegen. Helsinki war zu diesem Zeitpunkt eine eher unbedeutende Stadt mit rund 4000 Einwohnern. Der deutsche Architekt [[Carl Ludwig Engel]] wurde damit beauftragt, das durch den Stadtbrand zerstörte Helsinki als repräsentative Hauptstadt neu aufzubauen. So entstand das [[Klassizismus|klassizistische]] Zentrum rund um den [[Senatsplatz (Helsinki)|Senatsplatz]]. Die umliegenden Stadtviertel bestanden aus meist einstöckigen Holzhäusern, von denen heute nur noch einige vereinzelte erhalten sind. Seit 1819 war Helsinki Sitz des finnischen Senats und damit endgültig Hauptstadt des Großfürstentums. |
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Nach dem großen Stadtbrand von Turku im Jahr 1827 wurde auch die [[Akademie zu Turku]], damals die einzige Universität Finnlands, nach Helsinki verlegt und 1828 in die [[Universität Helsinki]] umgewandelt. Im Zuge der [[Industrialisierung]] wuchs Helsinki in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark. Die [[Eisenbahn]]verbindungen nach [[Hämeenlinna]] und Sankt Petersburg entstanden 1862 und 1870. Kurz nach der Jahrhundertwende überstieg Helsinkis Einwohnerzahl 100.000. In Stadtteilen wie [[Katajanokka]], [[Kruununhaka]] und [[Eira (Helsinki)|Eira]] wurden zahlreiche neue Wohnhäuser im [[Jugendstil]] erbaut. |
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=== Seit der Erlangung der Unabhängigkeit === |
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[[Datei:SaksalaisiaHelsingissa.jpg|thumb|Deutsche Soldaten in Helsinki nach der Eroberung der Stadt]] |
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Als Finnland am 6. Dezember 1917 die [[Souveränität]] erlangte, wurde Helsinki zur Hauptstadt des neuen Staates. Im bald darauf ausgebrochenen [[Finnischer Bürgerkrieg|finnischen Bürgerkrieg]] brachten die Roten Garden die Stadt am 28. Januar 1918 unter ihre Kontrolle, die bürgerliche Regierung flüchtete nach [[Vaasa]]. Im April griffen [[Ostsee-Division|deutsche Truppen]] zur Unterstützung der Weißen in das Kriegsgeschehen ein und eroberten Helsinki nach zweitägigen Kämpfen am 13. April 1918. Anders als in [[Tampere]] richtete der Bürgerkrieg in Helsinki relativ wenig Schaden an. Nachdem der Krieg zu Gunsten der bürgerlichen Weißen entschieden worden war, wurden auf der Insel Suomenlinna rund 10.000 Anhänger der Roten interniert, von denen ca. 1.500 verhungerten oder an Krankheiten starben. |
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Helsinki mehreren Großbombardements durch die [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|sowjetische Luftwaffe]] ausgesetzt. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten blieben die Schäden aber relativ gering, was nicht zuletzt einer effizienten Luftabwehr zu verdanken war. |
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Helsinki sollte ursprünglich die [[Olympische Sommerspiele 1940|Olympischen Sommerspiele 1940]] ausrichten. Für die Spiele wurden zahlreiche [[Funktionalismus (Design)|funktionalistische]] Bauten wie das [[Olympiastadion Helsinki|Olympiastadion]] oder das Kulturzentrum ''[[Lasipalatsi]]'' errichtet. Die Spiele mussten aber wegen des Krieges abgesagt werden. Als Ersatz erhielt Helsinki die [[Olympische Sommerspiele 1952|Olympischen Sommerspiele 1952]]. |
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1975 fand in der [[Finlandia-Halle]] in Helsinki die erste [[Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (KSZE) statt, die zu einer Annäherung von [[Ostblock]]- und [[Westblock]]staaten führte. |
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[[Datei:Karta över Helsingfors vid 1900-talets början (ur Nordisk familjebok).jpg|thumb|upright|Karte von Helsinki Anfang des 20. Jahrhunderts]] |
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=== Ausdehnung des Stadtgebietes === |
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschränkte sich das Stadtgebiet Helsinkis noch auf die Halbinsel Vironniemi. Dieses Gebiet wird heute Stammstadt ''(kantakaupunki)'' genannt. Die Stadt war umgeben vom Gebiet der Landgemeinde Helsinki ''(Helsingin maalaiskunta)'', deren Reste das heutige [[Vantaa]] bilden. |
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Im Laufe des Jahrhunderts wurden immer wieder Teile der Landgemeinde in die Stadt Helsinki eingegliedert: 1906 die Stadtteile [[Meilahti]], [[Käpylä]] und [[Kumpula]], 1912 [[Pasila]], 1926 [[Ruskeasuo]] und [[Uusipelto]]. Ihre heutige Form erhielt die Stadt im Wesentlichen im Jahr 1946, als im Zuge einer großen Eingemeindung 14 Stadtteile aus der Landgemeinde der Stadt zugeschlagen wurden. Gleichzeitig wurden die damals selbständigen Gemeinden [[Haaga (Helsinki)|Haaga]], [[Huopalahti]], [[Kulosaari]] sowie [[Oulunkylä]] eingemeindet. Zuletzt erwarb Helsinki noch im Jahr 1966 den Stadtteil [[Vuosaari]] und im Jahr 2009 Teile der Nachbargemeinden [[Sipoo]] und Vantaa, aus denen die neuen Stadtteile [[Östersundom]], [[Salmenkallio]], [[Talosaari]], [[Karhusaari]] und [[Ultuna]] gebildet wurden. |
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Überlegungen, Helsinki mit den anderen Städten der Hauptstadtregion, Vantaa, Espoo und Kauniainen, zu einem Groß-Helsinki zu verbinden, sind über Jahrzehnte immer wieder aufgegriffen worden. Da die Regierung in Finnland heute generell die Schaffung größerer Gemeindeeinheiten anstrebt, wird diese Option derzeit wieder ernsthaft diskutiert. |
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== Bevölkerung == |
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Zum Jahreswechsel 2009/2010 hatte Helsinki 583.350 Einwohner.<ref>[http://www.maanmittauslaitos.fi/default.asp?id=894 Maanmittauslaitos (finnisches Landesvermessungsamt).]</ref> Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.739 Einwohner pro Quadratkilometer. Der Anteil der Frauen an der Bevölkerung Helsinkis ist mit 53,1 % höher als im Landesmittel (51,1 %). Die als [[Region Helsinki|Hauptstadtregion]] bezeichnete [[Agglomeration]] (Helsinki, Espoo, Vantaa, Kauniainen) hat rund eine Million Einwohner, im weiteren Einzugsgebiet Helsinkis leben 1,3 Millionen Menschen. |
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Die Mobilität der Bevölkerung ist in Helsinki höher als im Rest Finnlands. Viele Menschen aus anderen Gemeinden Finnlands ziehen zum Arbeiten oder Studieren in die Hauptstadt. Gleichzeitig verlassen sie vor allem viele Familien wegen der hohen Wohnkosten in Richtung der Vororte. Im Jahr 2005 zogen insgesamt 33.953 Menschen aus anderen Gemeinden Finnlands oder dem Ausland nach Helsinki, während 33.381 Personen die Stadt verließen.<ref>[http://pxweb2.stat.fi/Dialog/DataSort.asp?Matrix=000_vamuu_004_1987_001&timeid=200683173433&lang=3&noofvar=3&numberstub=2 Tilastokesus (Statistikzentrum)] (finn.)</ref> |
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=== Sprachen und Bevölkerungsgruppen === |
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[[Datei:Oikokatu.JPG|thumb|Zweisprachiges Straßenschild an der Straße Oikokatu/Gengatan]] |
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In Helsinki bildete bis Ende des 19. Jahrhunderts der [[Finnlandschweden|finnlandschwedische]] Bevölkerungsanteil die Mehrheit. Im Jahr 1870 teilten sich die Sprachen der Bevölkerung folgendermaßen auf: Schwedisch 57 %, Finnisch 25,9 %, [[Russische Sprache|Russisch]] 12,1 %, [[Deutsche Sprache|Deutsch]] 1,8 %, übrige 3,2 %. Durch den Zuzug aus anderen Gebieten des Landes hat sich der Anteil der schwedischsprachigen Bewohner stark verringert und liegt heute nur noch bei 6,0 %. Helsinki ist offiziell [[Finnische Sprachpolitik|zweisprachig]] mit Finnisch als Mehrheits- und Schwedisch als Minderheitssprache. So haben beispielsweise sämtliche Straßen einen finnischen und einen schwedischen Namen, die Ansagen in der [[Metro Helsinki|U-Bahn]] sind zweisprachig usw. |
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Eine in Helsinki gesprochene Variation des Finnischen ist der sogenannte [[Helsinki-Slang]] ''(Stadin slangi)''. Er beruht auf der finnischen Umgangssprache, hat aber viele Wörter aus dem Schwedischen und Russischen sowie in jüngerer Zeit aus dem Englischen übernommen. Im lokalen Slang wird Helsinki stets als ''Stadi'' (von schwed. ''stad'' für „Stadt“) bezeichnet. Die ebenfalls umgangssprachliche Bezeichnung ''Hesa'' wird vor allem außerhalb der Stadt verwendet. |
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5,2 % der Einwohner Helsinkis haben eine ausländische Staatsbürgerschaft, hauptsächlich kommen sie aus [[Estland]], [[Russland]] und [[Schweden]], daneben aus [[Somalia]]. Der Anteil der außerhalb Finnlands geborenen Menschen beträgt 7,9 %. Die meisten Migranten wohnen im Osten und Norden der Stadt, am höchsten ist ihr Anteil im Stadtbezirk [[Jakomäki]] (11,0 % ausländische Staatsbürger bzw. 15,9 % außerhalb Finnlands geborene Menschen). Im Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten ist der Ausländeranteil in Helsinki zwar eher niedrig, dennoch ist er der höchste aller finnischen Städte. |
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=== Religionen === |
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[[Datei:Uspensiki by SamSegar.jpg|thumb|upright|Die Uspenski-Kathedrale ist Sitz eines orthodoxen Bischofs.]] |
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Wie allgemein in Finnland gehört die Mehrheit der Bevölkerung Helsinkis der [[Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands|evangelisch-lutherischen]] Kirche an. Im Jahr 2009 hatten die evangelisch-lutherischen Gemeinden Helsinkis insgesamt 372.495 Mitglieder.<ref>[http://www.helsinginseurakuntayhtyma.fi/includes/file_download.asp?deptid=142&fileid=8364&file=valmisvuositilasto2009.pdf&pdf=1 Helsingin seurakuntayhtymä: ''Vuositilasto 2009.'']</ref> Dies entspricht einem Anteil von 63,8 % der Bevölkerung, was deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 80 % liegt. In Helsinki bestehen 24 finnischsprachige, drei schwedischsprachige und eine deutschsprachige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Die finnischsprachigen Gemeinden gehören zum [[Bistum Helsinki (evangelisch-lutherisch)|Bistum Helsinki]], das neben Helsinki auch die Stadt Vantaa und die Landschaft [[Ostuusimaa]] umfasst, die schwedisch- und deutschsprachigen Gemeinden unterstehen dem [[Bistum Porvoo]]. Bischofssitz des Bistums Helsinki ist der [[Dom von Helsinki]]. |
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[[Orthodoxe Kirche in Finnland|Orthodoxe]] Gläubige sind in Helsinki seit der russischen Zeit ansässig. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele orthodoxe Finnen aus Karelien nach Helsinki, so dass die orthodoxe Gemeinde in Helsinki heute überwiegend finnischsprachig ist. Die orthodoxe Kirchengemeinde Helsinki umfasst ganz Uusimaa und Ostuusimaa und hat rund 20.000 Mitglieder. Hauptkirche der orthodoxen Gemeinde und zugleich Bischofskirche des orthodoxen [[Bistum Helsinki (orthodox)|Bistums Helsinki]] ist die [[Uspenski-Kathedrale]]. |
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Helsinki ist Sitz zweier [[Römisch-katholische Kirche in Finnland|römisch-katholischer]] Kirchengemeinden und des römisch-katholischen [[Bistum Helsinki (römisch-katholisch)|Bistums Helsinki]], das ganz Finnland umfasst. Daneben bestehen in Helsinki mehrere [[Freikirche|freikirchliche]] Gemeinden. |
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Der [[Islam in Finnland|Islam]] wurde im 19. Jahrhundert von [[Tataren in Finnland|Tataren]] nach Helsinki gebracht. Daneben sind in jüngerer Zeit muslimische Immigranten in größerer Zahl vor allem aus dem [[Naher Osten|Nahen Osten]] und [[Somalia]] eingewandert. Die [[Judentum|jüdische]] Gemeinde Helsinki besteht seit Ende des 19. Jahrhunderts und hat rund 1.300 Mitglieder. |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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[[Datei:Helsinki Einwohnerentwicklung.png|thumb|350px|Einwohnerentwicklung 1810–2004]] |
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Der starke Anstieg der Bevölkerungszahl Helsinkis begann, als die Stadt 1812 zur Hauptstadt Finnlands wurde, und setzte sich unvermindert bis Ende der 1960er Jahre fort. In den 1980ern verlangsamte sich das Wachstum. Als viele Bewohner in die Nachbargemeinden zogen, sank die Einwohnerzahl sogar zeitweise, bis sie in den 1990ern wieder zu steigen begann. |
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Entwicklung der Einwohnerzahl von 1700 bis 2004: |
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| valign="top" width="25%" | |
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'''1700 bis 1925''' |
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! Jahr |
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! Einwohner |
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| 1700 || 1.700 |
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| 1810 || 4.065 * |
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| 1830 || 11.100 |
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| 1850 || 20.745 |
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|- |
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| 1860 || 22.228 |
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|- |
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| 1884 || 49.146 |
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|- |
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| 1890 || 61.530 |
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|- |
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| 1900 || 91.216 |
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|- |
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| 1925 || 209.800 |
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|} |
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| valign="top" width="25%" | |
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'''1940 bis 1987''' |
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! Jahr |
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! Einwohner |
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| 1940 || 317.314 |
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|- |
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| 1950 || 369.380 |
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|- |
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| 1960 || 452.777 |
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|- |
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| 1968 || 531.286 |
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|- |
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| 1975 || 498.680 |
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|- |
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| 1980 || 483.036 |
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|- |
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| 1983 || 484.471 |
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|- |
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| 1985 || 485.795 |
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|- |
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| 1987 || 490.034 |
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|} |
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| valign="top" width="25%" | |
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'''1990 bis 2004''' |
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! Jahr |
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! Einwohner |
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| 1990 || 492.400 |
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|- |
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| 1992 || 501.514 |
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|- |
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| 1995 || 525.031 |
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|- |
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| 1997 || 539.363 |
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|- |
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| 2000 || 555.474 |
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|- |
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| 2001 || 559.718 |
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|- |
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| 2002 || 559.716 |
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|- |
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| 2003 || 559.330 |
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|- |
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| 2004 || 559.046 |
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|} |
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|} |
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<small>* zum Vergleich: Turku – 10.224</small> |
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== Politik == |
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=== Hauptstadt === |
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[[Datei:Parliament of Finland1.jpg|thumb|Das Parlamentsgebäude in Helsinki]] |
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[[File:Helsinki SouthHarbour MarketPlace TownHall 2010-09-18.JPG|miniatur|Der Marktplatz mit Blick auf das Rathaus am innerstädtischen Südhafen]] |
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Helsinki ist die [[Hauptstadt]] der Republik Finnland. In der Stadt haben das [[Finnisches Parlament|Parlament]], der [[Staatsrat (Finnland)|Staatsrat]] (das Regierungsorgan), sämtliche Ministerien sowie der [[Präsident der Republik Finnland|Präsident]] ihren Sitz. Daneben befinden sich auch die beiden höchsten Gerichtsinstanzen, der [[Oberstes Gericht (Finnland)|Oberste Gerichtshof]] und der [[Oberstes Verwaltungsgericht (Finnland)|Oberste Verwaltungsgerichtshof]] in Helsinki. |
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=== Wappen === |
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Beschreibung: In Blau schwimmt auf einem weißen Wellenschildfuß unter einer goldenen Krone ein goldenes Boot. |
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=== Verwaltung === |
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Wie in allen finnischen Städten, ist auch in Helsinki der Stadtrat (finn. ''kaupunginvaltuusto'') die höchste Entscheidungsinstanz bei lokalen Angelegenheiten. Dazu zählen Stadtplanung, Schulen, Gesundheitswesen und öffentlicher Verkehr. Der aus 85 Mitgliedern bestehende Rat wird auf vier Jahre gewählt. |
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Traditionell stellt die konservative [[Nationale Sammlungspartei (Finnland)|Sammlungspartei]] die stärkste Fraktion im Stadtrat, gefolgt vom [[Grüner Bund|Grünen Bund]], der in Helsinki landesweit am stärksten vertreten ist und bei den Kommunalwahlen 2008 die bisher an zweiter Stelle liegenden [[Sozialdemokratische Partei Finnlands|Sozialdemokraten]] auf den dritten Platz verdrängte. Derzeit fallen knapp drei Viertel der Sitze auf diese drei Parteien. Das [[Linksbündnis (Finnland)|Linksbündnis]] und die [[Schwedische Volkspartei (Finnland)|Schwedische Volkspartei]], die politische Vertretung der Finnlandschweden, folgen mit Wahlergebnissen im einstelligen Prozentbereich. Obwohl eine der drei größten Parteien des Landes, hat die [[Finnische Zentrumspartei|Zentrumspartei]], wie in den meisten anderen Großstädten, nur eine geringe Bedeutung. Weiterhin im Stadtrat vertreten sind die [[Finnische Christdemokraten|Christdemokraten]], die rechtspopulistischen [[Basisfinnen]] und die [[Kommunistische Partei Finnlands]]. |
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|+ Zusammensetzung des Stadtrats (2009–2012) |
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! Partei !! Wahlergebnis<ref>[http://192.49.229.35/K2008/e/tulos/kutulos_helsinki.html Finnisches Justizministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2008]</ref> !! Sitze |
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| [[Nationale Sammlungspartei (Finnland)|Sammlungspartei]] || align="center" | 29,2 % || align="center" | 26 |
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| [[Grüner Bund]] || align="center" | 23,3 % || align="center" | 21 |
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|- |
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| [[Sozialdemokratische Partei Finnlands|Sozialdemokraten]] || align="center" | 17,8 % || align="center" | 16 |
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|- |
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| [[Linksbündnis (Finnland)|Linksbündnis]] || align="center" | 8,5 % || align="center" | 7 |
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|- |
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| [[Schwedische Volkspartei (Finnland)|Schwedische Volkspartei]] || align="center" | 6,3 % || align="center" | 5 |
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|- |
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| [[Basisfinnen]] || align="center" | 5,3 % || align="center" | 4 |
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|- |
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| [[Finnische Zentrumspartei|Zentrumspartei]] || align="center" | 4,3 % || align="center" | 3 |
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|- |
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| [[Finnische Christdemokraten|Christdemokraten]] || align="center" | 2,8 % || align="center" | 2 |
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|- |
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| [[Kommunistische Partei Finnlands|Kommunisten]] || align="center" | 1,6 % || align="center" | 1 |
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Der Stadtdirektor von Helsinki trägt aus historischen Gründen den Titel Oberbürgermeister (finn. ''ylipormestari''). Er ist dem Stadtrat unterstellt und wird von diesem ernannt. Seine Aufgabe ist es, die Verwaltung zu führen und den Haushalt der Stadt zu verwalten. Seit 2005 hat [[Jussi Pajunen]] von der Sammlungspartei diesen Posten inne. |
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=== Städtepartnerschaften === |
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Helsinki unterhält keine Städtepartnerschaften, gehört aber zum [[METREX]]-Netzwerk der europäischen Metropolregionen. Die Stadt unterhält Beziehungen zu den Hauptstädten der anderen [[EU]]-Mitgliedsstaaten und [[Nordische Länder|Nordischen Länder]] sowie Städten des [[Ostsee]]raums. Daneben besteht eine besondere Zusammenarbeit mit [[Moskau]] und [[Peking]]. Helsinki ist Mitglied im [[Konvent der Bürgermeister]]. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Architektur === |
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[[Datei:Lutheran Cathedral Helsinki.jpg|thumb|Der Dom von Helsinki ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt.]] |
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Helsinki gilt als Hochburg des [[Klassizismus]]. Zudem wird das Stadtbild durch die [[Jugendstil]]-Architektur aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts geprägt. Unter den modernen Gebäuden sind mehrere Vertreter des [[Funktionalismus (Design)|Funktionalismus]] hervorzuheben. |
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==== Klassizismus ==== |
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Nachdem Helsinki 1812 zur Hauptstadt erkoren worden war, beauftragte man den Architekten [[Carl Ludwig Engel]] (1778–1840) mit der Planung eines repräsentativen Zentrums nach dem Vorbild von [[Sankt Petersburg]]. Rund um den zentralen [[Senatsplatz (Helsinki)|Senatsplatz]] ''(Senaatintori)'' liegt ein einzigartiges klassizistisches Ensemble mit dem zwischen 1830 und 1852 erbauten [[Dom von Helsinki|Dom]], dem alten Senatsgebäude und dem Hauptgebäude der [[Universität Helsinki|Universität]]. Weitere nennenswerte klassizistische Bauten sind u. a. die Universitätsbibliothek und der Präsidentenpalast. Engels klassizistisches Zentrum brachte Helsinki später den Beinamen „weiße Stadt des Nordens“ ein. |
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[[Datei:Luotsikatu 1 Katajanoka.jpg|thumb|left|upright|Jugendstilbau im Stadtteil Katajanokka]] |
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==== Jugendstil ==== |
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Der finnische [[Jugendstil]] ist stark von der [[Nationalromantik|nationalromantischen]], vom Nationalepos ''[[Kalevala]]'' inspirierten Kunst jener Epoche beeinflusst. |
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Beispiele für die Jugendstilarchitektur kann man in den Wohnhäusern von Stadtteilen wie [[Katajanokka]], [[Kruununhaka]] oder [[Eira (Helsinki)|Eira]] entdecken. Auch Repräsentationsbauten wie der [[Hauptbahnhof Helsinki|Hauptbahnhof]], das [[Finnisches Nationalmuseum|Nationalmuseum]] oder die Kirche von [[Kallio]] entstanden im nationalromantischen Jugendstil. Als bedeutendster Vertreter der finnischen Jugendstilarchitektur gilt [[Eliel Saarinen]] (1873–1950). |
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[[Datei:Finlandia Wiki.jpg|thumb|Die Finlandia-Halle, eine der prominentesten Vertreterinnen des Funktionalismus.]] |
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==== Funktionalismus ==== |
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Mehrere Bauten in Helsinki entwarf der berühmte finnische Architekt [[Alvar Aalto]] (1898–1976), einer der Vorreiter des [[Funktionalismus (Design)|Funktionalismus]]. Viele seiner Entwürfe wie die [[Finlandia-Halle]], ein 1971 fertiggestelltes Konzert- und Kongressgebäude, oder das Hauptquartier des Papierkonzerns [[Stora Enso]] sind von der Bevölkerung teilweise kontrovers aufgenommen worden. Entlang der Hauptstraße [[Mannerheimintie]] befinden sich mit dem Kulturzentrum [[Lasipalatsi]], dem Posthaus und dem [[Olympiastadion Helsinki|Olympiastadion]] weitere funktionalistische Bauten. |
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=== Weitere Sehenswürdigkeiten === |
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Die Flaniermeilen Helsinkis sind die [[Aleksanterinkatu]] und die [[Esplanadi]]. Erstere ist nach Zar [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]] benannt und führt vom Senatsplatz zum Mannerheimintie. Die Aleksanterinkatu wird von zahlreichen Geschäften gesäumt, darunter [[Stockmann (Unternehmen)|Stockmann]], dem größten Warenhaus der nordischen Länder. Die Esplanadi verläuft parallel zur Aleksanterinkatu und besteht aus zwei Straßen ''Pohjoisesplanadi'' und ''Eteläesplanadi'' (Nord- und Südesplanade) mit einem dazwischen gelegenen Park. Am östlichen Ende der Esplanadi direkt am Südhafen liegt der [[Marktplatz Helsinki|Marktplatz]] ''(Kauppatori)''. Im Sommer werden auf dem belebten Markt Obst, Gemüse, frisch gefangener Fisch und Souvenirs verkauft. Am Rand des Marktplatzes steht die bekannte Skulptur der [[Havis Amanda]]. |
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Vom Marktplatz verkehrt eine Fähre zur Festung [[Suomenlinna]] (schwed. ''Sveaborg''). Die Festung wurde 1748 auf mehreren vorgelagerten Inseln erbaut und gehört seit 1991 zum [[UNESCO]]-[[Weltkulturerbe]]. Suomenlinna ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische wie Touristen. Die Inseln werden heute noch von etwa 950 Menschen bewohnt. Ein Teil des Geländes wird militärisch genutzt und ist für Zivilisten nicht zugänglich. |
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[[Datei:Suomenlinna.jpg|thumb|Die Festung Suomenlinna, auf fünf Inseln vor Helsinki gelegen.]] |
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Auf einem Felsen im Westen der Halbinsel [[Katajanokka]] erhebt sich die [[Orthodoxe Kirche|orthodoxe]] [[Uspenski-Kathedrale]]. Der Bau im russisch-byzantinischen Stil wurde 1868 fertiggestellt und ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa. Ein weiteres Kirchengebäude, das viele Besucher anzieht, ist die moderne [[Temppeliaukio-Kirche]] im Stadtteil [[Töölö]]. Sie wurde 1969 in einen Granitfels hineingebaut. |
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=== Theater und Musik === |
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[[Datei:Finnish National Theatre.jpg|thumb|left|Das Finnische Nationaltheater]] |
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Helsinki hat drei größere [[Theater]]. Das [[Finnisches Nationaltheater|Finnische Nationaltheater]] ''(Suomen Kansallisteatteri)'' wurde ursprünglich in [[Porvoo]] gegründet. Es war das erste Theater, das Stücke in finnischer Sprache aufführte. Seit 1902 ist es in einem Jugendstilgebäude am Bahnhofsplatz untergebracht. Das Helsinkier Stadttheater ''(Helsingin Kaupunginteatteri)'' entstand durch den Zusammenschluss des Arbeitertheaters und des Volkstheaters. Seit 1967 befindet sich das Stadttheater im Stadtteil [[Kallio]]. Das Schwedische Theater ''(Svenska Teatern)'' ist das älteste Theater der Stadt und führt Stücke auf Schwedisch auf. |
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Das wichtigste [[Oper]]nhaus des Landes ist die [[Finnische Nationaloper]] ''(Kansallisooppera)'' im Helsinkier Stadtteil [[Töölö]]. Neben Opern finden hier Konzerte und [[Ballett]]aufführungen statt. Im Jahr 2011 wurde das Konzerthaus [[Musiikkitalo]] eröffnet. Es ist das neue Musikzentrum der [[Helsinkier Philharmoniker]] ''(Helsingin kaupunginorkesteri)'', des finnischen [[Radio-Symphonieorchester (Finnland)|Radio-Symphonieorchesters]] und der [[Sibelius-Akademie]], der einzigen Musikhochschule Finnlands. |
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Ende August oder Anfang September ist Helsinki Schauplatz der ''Helsingfors Biennale''. Konzerte, Ausstellungen, Oper und Ballett von internationalem Rang werden dann veranstaltet. Im Fünfjahreszyklus findet zu Ehren von [[Jean Sibelius]] der Internationale Violinwettbewerb statt. |
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Im Sommer finden im Zentrum Helsinki zahlreiche Rock- und Popveranstaltungen unter freiem Himmel statt, darunter mehrere kostenlose Konzerte im Park [[Kaivopuisto]] und im Park Kaisaniemenpuisto neben dem Hauptbahnhof. Im letztgenannten Park zieht das jährliche [[Tuska Open Air Metal Festival]] jeden Juli rund 30.000 Besucher an und ist damit das größte Metalfestival Finnlands. |
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=== Museen === |
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[[Datei:Helsinki Kiasma.jpg|thumb|Das Kiasma-Museum für moderne Kunst]] |
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Das [[Finnisches Nationalmuseum|Finnische Nationalmuseum]] ''(Suomen kansallismuseo)'' beherbergt Exponate über die Geschichte Finnlands von prähistorischen Zeiten bis ins 21. Jahrhundert. Das Museumsgebäude aus dem Jahr 1910 imitiert im nationalromantischen Jugendstil mittelalterliche Burgen und Kirchen. Das Museum der Stadt Helsinki stellt die fünfhundertjährige Geschichte Helsinkis vor. Auch die [[Universität Helsinki]] unterhält einige Museen, darunter das Universitätsmuseum und das Museum für Naturgeschichte. |
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Die Finnische Nationalgalerie ist auf drei Museen aufgeteilt. Im 1887 im Stil der [[Neorenaissance]] errichteten [[Ateneum]] am Bahnhofsplatz sind die wichtigsten finnischen Kunstwerke des 18. bis 20. Jahrhunderts ausgestellt, darunter etwa Gemälde von [[Akseli Gallen-Kallela]], [[Helene Schjerfbeck]] und [[Albert Edelfelt]]. Das [[Sinebrychoff-Kunstmuseum]] ''(Sinebrychoffin taidemuseo)'' zeigt klassische europäische Kunst. Für [[zeitgenössische Kunst]] ist das [[Kiasma]]-Museum zuständig. Seine Sammlungen enthalten finnische und ausländische, vor allem nordeuropäische Kunst ab den 1960er Jahren. Die Architektur des modernen Baus an der Straße [[Mannerheimintie]] führte bei seiner Eröffnung 1998 zu Kontroversen. In Helsinki befindet sich mit dem [[Finnisches Architekturmuseum|Finnischen Architekturmuseum]] eines der ältesten Architekturzentren Europas. |
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=== Freizeit und Erholung === |
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[[Datei:Helsinki Hietaniemi beach.jpg|thumb|left|Der Badestrand Hietaranta ist der größte Strand der Stadt.]] |
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Für eine Stadt ihrer Größenordnung verfügt Helsinki über recht viele Grünanlagen. Ungefähr 30 % des Stadtgebietes bestehen aus Wäldern oder Parks. Der bekannteste Park Helsinkis ist der im Südosten des Stadtzentrums direkt am Meer gelegene [[Kaivopuisto]]. Er entstand in den 1830er Jahren als Park eines Kurbades. Seit 1886 ist er ein öffentlicher Park. Von den Felsen des Kaivopuisto eröffnet sich ein Blick über die [[Schäre]]n vor der Küste Helsinkis hinüber nach [[Suomenlinna]]. Weitere Parks im Zentrum sind der Park in [[Kaisaniemi]] und der sogenannte „Pestpark“ ''(Ruttopuisto)'' an der [[Alte Kirche (Helsinki)|Alten Kirche]] in der [[Bulevardi]]-Straße. Letzterer diente bis 1829 als Friedhof und erhielt seinen Namen, weil dort die Toten der [[Pest]]epidemie von 1710 bestattet wurden. |
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An der [[Hietaniemi]]-Bucht im Westen des Zentrums befindet sich ein Badestrand und der weitläufige Friedhof von Hietaniemi. Etwas weiter nördlich im Stadtteil [[Taka-Töölö]] liegt der Sibelius-Park mit dem Sibelius-Denkmal, das zu Ehren des Komponisten [[Jean Sibelius]] aus über 600 Stahlröhren errichtet wurde. Die Insel [[Seurasaari]] ist ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt ein Freilichtmuseum. Der größte Park in Helsinki ist der 10 km² große Zentralpark ''(Keskuspuisto)'' der nördlich von [[Töölö]] beginnt und bis zur Nordgrenze Helsinkis reicht. Allerdings handelt es sich eher um ein naturbelassenes Waldgebiet als um einen Park. |
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=== Sport === |
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[[Datei:Tower of the Helsinki Olympic Stadium.jpg|thumb|upright|Der 72 m hohe Turm des Olympiastadions.]] |
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Die wichtigste internationale Sportveranstaltung, die in Helsinki stattgefunden hat, waren die [[Olympische Sommerspiele 1952|Olympischen Sommerspiele 1952]]. Ursprünglich sollte Helsinki bereits die Olympiade von [[Olympische Sommerspiele 1940|1940]] ausrichten, diese musste aber wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt werden. Das größte internationale Ereignis, das je in Finnland stattgefunden hat, war für das kleine Land, das sich gerade erst von den Kriegsfolgen erholte, eine Möglichkeit, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Die [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften]] fanden [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1983|1983]] und [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005|2005]] in Helsinki statt. Daneben wurde [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1974|1974]], [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1982|1982]], [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1991|1991]], [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1997|1997]] und [[Eishockey-Weltmeisterschaft 2003|2003]] in Helsinki um die [[Eishockey-Weltmeisterschaft]] gespielt. Im Jahr 2009 war Helsinki zentraler Schauplatz der in Finnland ausgetragenen [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009|Fußball-Europameisterschaft der Frauen]]. |
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Der [[Fußball]]klub [[HJK Helsinki]] ist der Rekordmeister der [[Veikkausliiga]]. In der [[UEFA Champions League 1998/99|Saison 1998/1999]] konnte er sich als erster und bislang einziger finnischer Verein für die [[UEFA Champions League]] qualifizieren. Er trägt seine Heimspiele im 2000 erbauten [[Finnair Stadium]] neben dem Olympiastadion aus. Im [[Eishockey]] gehören die beiden Helsinkier Klubs [[Jokerit]] und [[HIFK]] zu den Spitzenmannschaften der [[SM-liiga]]. Die Heimarena von HIFK ist die [[Helsingin Jäähalli|Eishalle Helsinki]], ebenfalls in Nachbarschaft des Olympiastadions, während Jokerit in der 1997 eröffneten Multifunktionshalle [[Hartwall Areena]] im Stadtteil [[Pasila]] spielt. Der [[SSV Helsinki]] erzielte mehrfach Meistertitel und Pokalsiege im [[Unihockey|Floorball]]. |
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Die größte regelmäßig in Helsinki stattfindende Sportveranstaltung ist der [[Helsinki Cup]], ein seit 1976 veranstaltetes [[Fußball]]turnier für Junioren. 2002 wurde mit 819 Mannschaften ein Teilnehmerrekord aufgestellt. Am [[Helsinki City Marathon]] nehmen alljährlich rund 6000 Läufer statt. Die [[Marathonlauf|Marathonstrecke]] beginnt am Marktplatz und führt am Ufer entlang über mehrere Brücken und Inseln in einem großen Bogen zum Olympiastadion. |
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== Wirtschaft == |
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[[Datei:Stockmann department store in Helsinki at dawn in December 2004.jpg|thumb|Das Hauptgeschäft von Stockmann im Zentrum von Helsinki]] |
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Die Wirtschaft Finnlands ist untrennbar mit der [[Region Helsinki]] verbunden, die ungefähr ein Drittel des [[Bruttoinlandsprodukt]]es der Volkswirtschaft erwirtschaftet. Mit der [[Börse Helsinki]] und zahlreichen Banken ist Helsinki Zentrum des Finanzlebens in Finnland. Als Rückgrat der Wirtschaft von Helsinki können heute die [[Informationstechnologie]] und der Finanzsektor gelten. |
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Die Wirtschaft von Helsinki hat sich schrittweise von der Industrie entfernt und beruht heute hauptsächlich auf dem [[Dienstleistungssektor]]. Die meisten finnischen Konzerne und die regionalen Abteilungen von internationalen Konzernen haben ihre Hauptquartiere im Großraum Helsinki, hauptsächlich wegen der internationalen Verbindungen, dem Logistik-Netzwerk und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Allerdings haben sich einige der bedeutendsten Unternehmen, darunter zum Beispiel [[Nokia]], in der Nachbarstadt [[Espoo]] angesiedelt. Zu den wichtigsten in Helsinki selbst ansässigen Konzernen gehören der Telekom-Dienstleister [[Elisa (Unternehmen)|Elisa]], die Medienkonzerne [[Otava (Verlag)|Otava]] und [[Sanoma]] sowie im Handelswesen die Einzelhändler [[Kesko]], [[HOK-Elanto]] sowie die Warenhauskette [[Stockmann (Unternehmen)|Stockmann]]. |
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Während der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte Helsinki als wichtigster Industriestandort Finnlands gelten, doch zwischen 1960 und 1980 halbierte sich die Anzahl der Arbeitsplätze im Industriesektor. Übriggeblieben sind aber noch unter anderem die [[Aker Finnyards|Aker-Finnyards]]-Werft in [[Hietalahti (Helsinki)|Hietalahti]], die [[Arabia (Design)|Arabia]]-Keramikfabrik und die [[Asea Brown Boveri|ABB]]-Werke in [[Pitäjänmäki]]. |
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== Verkehr == |
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=== Flugverkehr === |
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[[Datei:Helsinki-Vantaan kiitotie 33.jpg|thumb|Flughafen Helsinki-Vantaa]] |
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Der internationale [[Flughafen Helsinki-Vantaa]] liegt 15 Kilometer nördlich des Stadtzentrums in der Nachbarstadt [[Vantaa]]. Er ist der größte Verkehrsflughafen Finnlands und bedient 15 Millionen Fluggäste im Jahr. Bis zu seiner Eröffnung im Jahr 1952 war der [[Flughafen Malmi]] im Stadtteil [[Malmi]], 10 Kilometer nordöstlich des Zentrums, der Hauptflughafen der Stadt. Heute dient er der [[Allgemeine Luftfahrt|allgemeinen Luftfahrt]]. Die Stadt Helsinki strebt langfristig eine Schließung des Flughafens Malmi an, um die Fläche für den Wohnungsbau freizumachen. Die geplante Schließung ist aber umstritten. Daneben betrieb die Fluggesellschaft [[Copterline]] bis 2008 eine Hubschrauberverbindung vom Hafen Helsinkis nach [[Tallinn]]. |
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=== Schifffahrt === |
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[[File:South Harbour from air.jpg|miniatur|Der Südhafen mit Olympiaterminal, Hauptanlegestelle der Fähren der Silja Line]] |
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Der [[Hafen Helsinki]] ist der größte Hafen für den Fracht- und Personenverkehr in Finnland. Der Personenverkehr konzentriert sich auf den im unmittelbaren Zentrum der Stadt gelegenen Südhafen ''(Eteläsatama)''. Auch im Westhafen ''([[Länsisatama]])'' im gleichnamigen Stadtteil legen Passagierschiffe an. Der Frachtverkehr wird heute komplett im Ende 2008 fertiggestellten Hafen in [[Vuosaari]] abgewickelt. Die Flächen des früher für den Frachtverkehr genutzten Teiles des Westhafens und des ehemaligen Containerhafens im Stadtteil [[Sörnäinen]] sind dadurch für neue Wohnbauprojekte freigeworden. |
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Im Jahr 2004 legten insgesamt fast 14.000 Schiffe im Hafen von Helsinki an, das entspricht einem Schnitt von etwa 40 Schiffen pro Tag. Während der Sommersaison besuchen rund 200 Kreuzfahrtschiffe den Hafen und bringen 150.000 Tagesausflügler nach Helsinki. Die Fährgesellschaften [[Viking Line]], [[Silja Line]], [[Finnlines]] und [[Stella Naves Russia OY Ltd.]] bieten regelmäßige Fährverbindungen nach [[Rostock]], [[Kiel]], [[Stockholm]], [[Sankt Petersburg]] und [[Tallinn]] an. Reisen mit den sogenannten „Schwedenschiffen“ ''(ruotsinlaiva)'', die an Bord Restaurants, Nachtklubs und Tax-Free-Shops bieten, sind schon seit langem populär. Nach dem Zusammenbruch der [[Sowjetunion]] wurde die rund 80 Kilometer entfernte [[Estland|estnische]] Hauptstadt Tallinn wegen ihrer malerischen Altstadt und des niedrigen Preisniveaus für Tagesausflügler aus Helsinki so attraktiv, dass man schon von einer gemeinsamen Großstadtregion namens [[Talsinki]] spricht. |
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=== Eisenbahn === |
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[[Datei:Helsinki Railway Station 20050604.jpg|miniatur|Der Hauptbahnhof von Helsinki]] |
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Der [[Hauptbahnhof Helsinki]] ist der größte [[Kopfbahnhof]] des Zugverkehrs in Finnland. Er ist der Heimatbahnhof der [[VR-Yhtymä|finnischen Staatsbahn VR]]. Fernzüge verkehren in die wichtigsten Städte Finnlands sowie nach [[Sankt Petersburg]] und [[Moskau]]. Außerdem ist der Hauptbahnhof Endpunkt aller Linien der [[S-Bahn Helsinki]], die das Zentrum mit den nördlichen und westlichen Vororten und Nachbarstädten verbindet. Das Bahnhofsgebäude wurde 1919 nach Plänen des Architekten [[Eliel Saarinen]] fertiggestellt und ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt. |
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Alle vom Hauptbahnhof abfahrenden Züge halten als erstes im Bahnhof [[Pasila]], welcher für die Bewohner der Vororte und umliegenden Gemeinden das größte Umsteigedrehkreuz bildet. Von hier aus teilen sich die Schienen in die Hauptadern des Eisenbahnverkehrs, die Hauptbahn ''(päärata)'' über [[Hämeenlinna]] nach [[Tampere]] und die Küstenbahn ''(rantarata)'' nach [[Turku]]. |
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=== Öffentlicher Personennahverkehr === |
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[[Datei:2011-07-30-helsinki-wv-by-RalfR-015.jpg|thumb|Ein Metro-Zug überquert die Vuosaari-Brücke]] |
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Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] wird mit S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Fähren durchgeführt. Für Planung und Koordination des Verkehrs ist seit 2010 der Regionalverband [[Helsingin seudun liikenne|HSL]] zuständig. Im Jahr 2004 wurden (ohne die S-Bahn) insgesamt 203,5 Millionen Fahrgäste befördert, davon 90 Millionen in den Stadtbussen, 56,6 Millionen mit der Straßenbahn, 55,4 Millionen mit der U-Bahn und 1,4 Millionen auf den Fähren nach [[Suomenlinna]]. |
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Die 1982 eröffnete [[Metro Helsinki]] ist die einzige [[U-Bahn]] Finnlands. Sie verfügt über eine Linie mit zwei Armen, die das Zentrum mit dem Osten der Stadt verbindet. An jedem Werktag werden etwa 190.000 Fahrgäste befördert. Das Netz mit 17 Stationen ist 21 km lang, davon verlaufen 4,9 km unterirdisch, 2,5 km auf Brücken und 13,6 km ebenerdig. |
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[[File:11-07-29-helsinki-by-RalfR-135.jpg|thumb|Straßenbahn am evangelischen Dom]] |
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Die [[Straßenbahn Helsinki]] ist ebenfalls die einzige des Landes. Derzeit gibt es elf Linien, die alle in der Innenstadt verkehren. Daneben gibt es ein dichtes Busnetz. Im unterirdischen Busbahnhof im 2005 eröffneten [[Kampin keskus]] wird der Busverkehr nach Espoo und der Fernverkehr abgewickelt. Die Busterminals werden jeden Tag von insgesamt etwa 170.000 Fahrgästen benutzt. |
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=== Autoverkehr === |
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[[Datei:Helsinki region roads.jpg|thumb|Hauptverkehrswege der Hauptstadtregion]] |
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Die Politik versucht besonders im Bereich der Innenstadt den Autoverkehr durch ein gutes öffentlichen Nahverkehrsangebot und eine Reglementierung der Parkmöglichkeiten zu begrenzen. Die Stadt wird von zwei Ringstraßen, Ring I und Ring III, umschlossen. Weil Helsinki an der Küste liegt, sind diese halbkreisförmig. Die mittlere Ringstraße (Ring II) ist ein Bruchstück geblieben, ein vollständiger mittlerer Ring ist nicht mehr geplant. Stattdessen wird die Option diskutiert, in einem sogenannten Zentrumstunnel den Ost-West-Durchgangsverkehr unter dem Zentrum hindurchzuführen. |
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Aus Helsinki führen acht große Ausfallstraßen heraus. Die Stadt ist Anfangspunkt der finnischen Staatsstraßen [[Staatsstraße 1 (Finnland)|1]], [[Staatsstraße 3 (Finnland)|3]], [[Staatsstraße 4 (Finnland)|4]] und [[Staatsstraße 7 (Finnland)|7]]. Die [[Europastraße]]n [[Europastraße 12|12]], [[Europastraße 18|18]] und [[Europastraße 75|75]] folgen teilweise dem Verlauf dieser Fernstraßen. Daneben ist Helsinki Endpunkt der [[Europastraße 67|E 67]] (Via Baltica). |
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== Bildung == |
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[[Datei:Helsingin yliopiston päärakennus.jpg|thumb|Hauptgebäude der Universität Helsinki am Senatsplatz]] |
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Helsinki hat sieben Hochschulen und Universitäten: Die [[Universität Helsinki]], die [[Aalto-Universität]], die [[Kunstakademie Helsinki|Kunstakademie]], die [[Sibelius-Akademie]], die [[Theaterakademie Helsinki|Theaterakademie]], die [[Schwedische Handelshochschule]] und die [[Finnische Verteidigungshochschule|Verteidigungshochschule]] der finnischen Armee. Insgesamt beherbergen diese Hochschulen rund 64.000 Studenten. Dazu kommen sechs [[Fachhochschule]]n mit 19.000 Studenten. |
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Die Universität Helsinki ist mit 38.000 Studenten die größte Universität Finnlands. Sie ist die Nachfolgerin der 1640 gegründeten Akademie zu Turku, die nach dem großen Stadtbrand von 1828 nach Helsinki verlegt wurde. Das klassizistische Hauptgebäude liegt am [[Senatsplatz (Helsinki)|Senatsplatz]] und wurde von [[Carl Ludwig Engel]] entworfen. Neben dem Campus im Zentrum gibt es drei weitere Kampen in den Stadtteilen [[Kumpula]] (Mathematik und Naturwissenschaften), [[Viikki]] (Biologie und Pharmazie) und [[Meilahti]] (Medizin). |
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In Helsinki gibt es 215 [[Grundschule]]n und [[Gymnasium|Gymnasien]] mit rund 71.000 Schülern. Von den Schulen sind 30 schwedischsprachig. Daneben gibt es [[Englische Sprache|englisch]]-, [[Deutsche Sprache|deutsch-]], [[Französische Sprache|französisch]]- und [[Russische Sprache|russischsprachige]] Schulen. |
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== Persönlichkeiten == |
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Helsinki ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem die finnische Staatspräsidentin [[Tarja Halonen]], der Schriftsteller [[Mika Waltari]], der Komponist [[Einojuhani Rautavaara]], der Dirigent [[Esa-Pekka Salonen]], der Gründer des Linux-Projektes [[Linus Torvalds]], der Nobelpreisträger [[Ragnar Granit]], der Polarforscher [[Adolf Erik Nordenskiöld]] sowie die Schauspieler [[Matti Pellonpää]] und [[Kati Outinen]]. |
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→ ''Hauptartikel: [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Helsinki]]'' |
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== Literatur == |
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* Astrid Feltes-Peter: ''Baedeker Finnland''. 2. Aufl., Karl Baedeker, Ostfildern 2002, ISBN 3-89525-478-9, S. 114 ff. |
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* Arvi Ilonen: ''Helsinki: An Architectural Guide''. Otava, Helsinki 1990, ISBN 951-1-10762-3. |
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* Eino E. Suolahti: ''Helsinki: Eine Empirestadt''. Otava, Helsinki 1973, ISBN 951-1-01240-1. |
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* Neil Kent: ''Helsinki: A Cultural and Literary History''. Signal Books, Oxford 2004, ISBN 1-902669-75-4. |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Helsinki}} |
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* [http://www.hel2.fi/deutsch/index.html Website der Stadt] (mehrsprachig) |
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* [http://wikitravel.org/de/Helsinki Reiseinformationen bei Wikitravel] |
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* [http://www.hel.fi/wps/portal/Helsinki_ge?WCM_GLOBAL_CONTEXT=/Helsinki/ge/Etusivu Touristinfo Helsinki] |
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[[Kategorie:Hauptstadt in Europa]] |
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Version vom 7. Februar 2012, 22:10 Uhr
Wappen | Karte |
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![]() |
![]() |
Basisdaten | |
Staat: | ![]() |
Landschaft: | Uusimaa |
Verwaltungsgemeinschaft: | Helsinki |
Geographische Lage | 60° 10′ N, 24° 56′ O |
Fläche: | 715,55 km²[1] |
davon Landfläche: | 213,66 km² |
davon Binnengewässerfläche: | 1,17 km² |
davon Meeresfläche: | 500,72 km² |
Einwohner: | 664.028 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 3.107,9 Ew./km² |
Gemeindenummer: | 091 |
Postleitzahlen: | 00100–01055, 10000, 13000, 40000, 50000 |
Sprache(n): | Finnisch, Schwedisch |
Website: | hel2.fi |
Helsinki (finn. [ ], schwed. Helsingfors, [ ]) ist die Hauptstadt von Finnland und der finnischen Landschaft Uusimaa. Es ist mit 664.028 (Stand 31. Dezember 2022) Einwohnern die größte Stadt Finnlands und bildet das Zentrum der „Hauptstadtregion“, eines Ballungsraumes mit rund einer Million Einwohnern. Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche, geistige, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Finnlands. Helsinki hat 6,2 % schwedischsprachige Einwohner und ist offiziell zweisprachig.
Geografie
Geografische Lage

Helsinki liegt im Süden des Landes in der Landschaft Uusimaa an der Küste des Finnischen Meerbusens gegenüber der estnischen Hauptstadt Tallinn. Mit den Nachbarstädten Espoo, Vantaa und Kauniainen ist die Stadt zu einer zusammenhängenden Agglomeration zusammengewachsen. Die vier politisch eigenständigen Städte bilden die sogenannte „Hauptstadtregion“ (finn. pääkaupunkiseutu, schwed. huvudstadsregionen), faktisch eine einzige Großstadt mit einer Million Einwohnern. Zum weiteren Einzugsgebiet Helsinkis gehört die Region Helsinki (finn. Helsingin seutu) mit den Gemeinden Kirkkonummi, Vihti, Nurmijärvi, Tuusula, Kerava, Sipoo, Järvenpää und Hyvinkää. In diesem Großraum leben insgesamt 1,3 Millionen Menschen, was gut ein Viertel der Gesamtbevölkerung Finnlands ausmacht.
Das Stadtgebiet Helsinkis, wie auch das sonstige Südfinnland, ist von flachen, leicht ansteigenden Hügeln aus Granitfelsen bestimmt. Die höchste Stelle im Stadtgebiet ist mit 90 Metern eine Aufschüttung von Bauaushub im Stadtteil Malminkartano. Die höchste natürliche Erhebung befindet sich im Stadtteil Kivikko und erreicht 62 Meter über dem Meeresspiegel.
Ausdehnung des Stadtgebiets

Helsinki erstreckt sich auf einer Fläche von 715 km², wovon 213 km² Land sind, über das Festland und mehr als 300 vorgelagerte Schären. Die wichtigsten Inseln sind das Wohngebiet Lauttasaari, Seurasaari, das ein Freilichtmuseum beherbergt, Korkeasaari, auf dem sich der Zoo befindet, und die Festungsinsel Suomenlinna.
Die über 100 Kilometer lange Küstenlinie ist mit zahlreichen Buchten und Halbinseln stark gegliedert. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurden zahlreiche Aufschüttungen vorgenommen, die die Küstenlinie teils stark verändert haben. Beispielsweise lag der zentrale Stadtteil Kluuvi noch Anfang des 19. Jahrhunderts unter Wasser. Rund 20 % des Stadtgebiets sind bewaldet, weitere knapp 10 % bestehen aus Parks und Grünanlagen. 5 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Das Stadtzentrum befindet sich auf der Halbinsel Vironniemi im Südwesten des Stadtgebietes. Charakteristisch für Helsinki ist der große Unterschied zwischen der relativ dicht bebauten Innenstadt und den wesentlich großzügiger angelegten, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbauten Stadtteilen, die sich im Norden und Osten anschließen.
Stadtgliederung

Grundlage der amtlichen Gliederung Helsinkis sind die 137 Teilgebiete (finn. osa-alue) mit den ihnen untergeordneten 369 Kleingebieten (pienalue). Übergeordnet gibt es zwei parallele Systeme: die Teilgebiete werden auf unterschiedliche Weise einerseits zu 59 Stadtteilen (kaupunginosa), andererseits zu 34 Stadtbezirken (peruspiiri) zusammengefasst. Die Stadtbezirke werden ihrerseits zu acht Großbezirken (suurpiiri) zusammengefasst. Die praktische Bedeutung dieser Verwaltungseinheiten ist jedoch begrenzt, die im Alltag benutzten Bezeichnungen der verschiedenen Gebiete weichen von den offiziellen oft ab.
Die 59 Stadtteile Helsinkis nach Großbezirken:
Südlicher Großbezirk: | Eira, Etu-Töölö, Kaartinkaupunki, Kaivopuisto, Kamppi, Katajanokka, Kluuvi, Kruununhaka, Länsisatama, Lauttasaari, Punavuori, Suomenlinna, Taka-Töölö, Ullanlinna |
Westlicher Großbezirk: | Haaga, Kaarela, Konala, Laakso, Meilahti, Munkkiniemi, Pitäjänmäki, Ruskeasuo |
Mittlerer Großbezirk: | Alppiharju, Hermanni, Kallio, Käpylä, Koskela, Kumpula, Pasila, Sörnäinen, Toukola, Vallila, Vanhakaupunki |
Nördlicher Großbezirk: | Oulunkylä, Pakila, Tuomarinkylä |
Nordöstlicher Großbezirk: | Malmi, Pukinmäki, Suurmetsä, Suutarila, Tapaninkylä, Viikki, |
Südöstlicher Großbezirk: | Herttoniemi, Kulosaari, Laajasalo, Mustikkamaa-Korkeasaari, Santahamina, Tammisalo, Ulkosaaret, Vartiosaari, Villinki |
Östlicher Großbezirk: | Mellunkylä, Vartiokylä, Vuosaari |
Großbezirk Östersundom: | Östersundom, Salmenkallio, Talosaari, Karhusaari, Ultuna |
1812 kam Johan Albrecht Ehrenström auf die Idee, den Häuserblocks im Stadtzentrum ebenfalls Namen zu geben. Diese bekamen von 1820 bis 1900 jeweils einen Tier- oder Blumennamen, z.B.: Kortteli 32 Dromedaari (schwedisch: Kvarteret 32 Dromedaren, deutsch: Häuserblock 32 Dromedar).
Klima

Das Klima von Helsinki verbindet Merkmale des Kontinental- und Seeklimas. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Helsinki beträgt 4,8 °C, das Jahresmittel des Niederschlages liegt bei 689 mm. Der meiste Niederschlag fällt im Oktober (73 mm im Monatsmittel), der wenigste im März (36 mm). Der kälteste Monat ist der Februar mit einer Durchschnittstemperatur von −6,6 °C, am wärmsten ist es im Juli mit 17,2 °C. Im Sommer können Höchsttemperaturen von bis zu 30 °C erreicht werden. Im Winter sind Temperaturen unter −15 °C keine Seltenheit; die niedrigste je in Helsinki gemessene Temperatur betrug −34,3 °C (10. Januar 1987).[3]
Der erste Schnee fällt meist Mitte November. Eine bleibende Schneedecke gibt es meist ab Ende Dezember bis Ende März. Im Winter friert der Finnische Meerbusen zu, sodass Eisbrecher benötigt werden, um eine Fahrrinne freizuhalten.
Helsinki liegt auf demselben Breitengrad wie der Südteil Alaskas und die Südspitze Grönlands. Aufgrund der Lage wird es zur Zeit der Sommersonnenwende auch nachts nicht vollständig dunkel (sog. „weiße Nächte“).
Helsinki | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Helsinki
Quelle: Finnish Meteorological Institute.[4] Die Daten basieren auf den monatlichen Mittelwerten von 1971–2000.
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Geschichte
Schwedische Herrschaft

Die Landschaft Uusimaa (schwed. Nyland) kam im 12. Jahrhundert unter schwedische Herrschaft. Im Mittelalter bestanden auf dem Gebiet des heutigen Helsinki einige Dörfer, die von der im 14. und 15. Jahrhundert eingewanderten schwedischsprachigen Bevölkerung bewohnt wurden.
Die Stadt Helsingfors (so der schwedische Name von Helsinki) wurde am 12. Juni 1550 auf Befehl des schwedischen Königs Gustav I. Wasa gegründet, um einen Konkurrenzhafen zur Hansestadt Reval (dem heutigen Tallinn) auf der anderen Seite des Finnischen Meerbusens zu schaffen. Ursprünglich befand sich Helsinki an der Mündung des Flusses Vantaanjoki. Der schwedische Name Helsingfors leitet sich von einer Stromschnelle (schwed. fors) am Unterlauf des Vantaanjoki ab (der Fluss wurde damals noch Helsinge å genannt). Das Gebiet des ursprünglichen Helsinki heißt noch heute Vanhakaupunki („Altstadt“), obwohl von der ursprünglichen Stadt nichts mehr erhalten ist. Die Einwohnerschaft Helsinkis bestand aus Bürgern der Städte Porvoo, Ekenäs, Rauma und Ulvila, die sich auf Anweisung des Königs in der neugegründeten Stadt niederlassen mussten.
Als Schweden im Livländischen Krieg 1561 Reval eroberte, schmälerte dies Helsinkis Bedeutung. Weil die Lage des Hafens am Ende einer flachen und klippenreichen Bucht für große Segelschiffe ungünstig war, beschloss man, die Stadt näher an das offene Meer zu verlegen. Als neuer Standort standen zunächst Santahamina und das Gebiet des heutigen Sörnäinen zur Disposition. Schließlich wurde Helsinki 1640 unter der Leitung des Generalgouverneurs Per Brahe an seine heutige Stelle auf der Halbinsel Vironniemi (schwed. Estnässkatan) verlegt. Heute befindet sich auf dem Gebiet der Stadtteil Kruununhaka. Die alte Stadt an der Mündung des Vantaanjoki wurde aufgegeben.

Das Erstarken des Russischen Reiches und die Gründung der Stadt Sankt Petersburg im Jahr 1703 hatten maßgeblichen Einfluss auf Helsinki. Der Große Nordische Krieg zwischen Schweden und Russland traf Helsinki schwer. Zunächst fiel ein großer Teil der Bevölkerung 1710 einer Pestepidemie zum Opfer, dann wurde die Stadt 1713 von der eigenen Armee beim Rückzug niedergebrannt. Von 1713 bis 1721 sowie erneut während des Russisch-Schwedischen Krieges 1741–1743 stand Helsinki unter russischer Besatzung. Nachdem Schweden im Frieden von Turku die Festung Hamina an Russland hatte abtreten müssen, wurde 1748 die Seefestung Sveaborg (Suomenlinna) auf mehreren Inseln vor der Küste Helsinkis errichtet.
Russische Herrschaft

Am 2. März 1808 wurde Helsinki während des Russisch-Schwedischen Krieges von russischen Truppen erobert. Dabei wurde es durch eine Feuersbrunst abermals fast völlig zerstört. Als Resultat des verlorenen Krieges musste Schweden 1809 ganz Finnland an Russland abtreten.
Die Hauptstadt des neugegründeten Großfürstentums Finnland war Anfangs Turku, die bis dahin größte und bedeutendste Stadt des Landes. Aus Sicht von Zar Alexander I. war Turku aber zu weit von Sankt Petersburg entfernt, weshalb 1812 der Beschluss erging, die Hauptstadt nach Helsinki zu verlegen. Helsinki war zu diesem Zeitpunkt eine eher unbedeutende Stadt mit rund 4000 Einwohnern. Der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel wurde damit beauftragt, das durch den Stadtbrand zerstörte Helsinki als repräsentative Hauptstadt neu aufzubauen. So entstand das klassizistische Zentrum rund um den Senatsplatz. Die umliegenden Stadtviertel bestanden aus meist einstöckigen Holzhäusern, von denen heute nur noch einige vereinzelte erhalten sind. Seit 1819 war Helsinki Sitz des finnischen Senats und damit endgültig Hauptstadt des Großfürstentums.
Nach dem großen Stadtbrand von Turku im Jahr 1827 wurde auch die Akademie zu Turku, damals die einzige Universität Finnlands, nach Helsinki verlegt und 1828 in die Universität Helsinki umgewandelt. Im Zuge der Industrialisierung wuchs Helsinki in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark. Die Eisenbahnverbindungen nach Hämeenlinna und Sankt Petersburg entstanden 1862 und 1870. Kurz nach der Jahrhundertwende überstieg Helsinkis Einwohnerzahl 100.000. In Stadtteilen wie Katajanokka, Kruununhaka und Eira wurden zahlreiche neue Wohnhäuser im Jugendstil erbaut.
Seit der Erlangung der Unabhängigkeit

Als Finnland am 6. Dezember 1917 die Souveränität erlangte, wurde Helsinki zur Hauptstadt des neuen Staates. Im bald darauf ausgebrochenen finnischen Bürgerkrieg brachten die Roten Garden die Stadt am 28. Januar 1918 unter ihre Kontrolle, die bürgerliche Regierung flüchtete nach Vaasa. Im April griffen deutsche Truppen zur Unterstützung der Weißen in das Kriegsgeschehen ein und eroberten Helsinki nach zweitägigen Kämpfen am 13. April 1918. Anders als in Tampere richtete der Bürgerkrieg in Helsinki relativ wenig Schaden an. Nachdem der Krieg zu Gunsten der bürgerlichen Weißen entschieden worden war, wurden auf der Insel Suomenlinna rund 10.000 Anhänger der Roten interniert, von denen ca. 1.500 verhungerten oder an Krankheiten starben.
Im Zweiten Weltkrieg war Helsinki mehreren Großbombardements durch die sowjetische Luftwaffe ausgesetzt. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten blieben die Schäden aber relativ gering, was nicht zuletzt einer effizienten Luftabwehr zu verdanken war.
Helsinki sollte ursprünglich die Olympischen Sommerspiele 1940 ausrichten. Für die Spiele wurden zahlreiche funktionalistische Bauten wie das Olympiastadion oder das Kulturzentrum Lasipalatsi errichtet. Die Spiele mussten aber wegen des Krieges abgesagt werden. Als Ersatz erhielt Helsinki die Olympischen Sommerspiele 1952.
1975 fand in der Finlandia-Halle in Helsinki die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt, die zu einer Annäherung von Ostblock- und Westblockstaaten führte.

Ausdehnung des Stadtgebietes
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschränkte sich das Stadtgebiet Helsinkis noch auf die Halbinsel Vironniemi. Dieses Gebiet wird heute Stammstadt (kantakaupunki) genannt. Die Stadt war umgeben vom Gebiet der Landgemeinde Helsinki (Helsingin maalaiskunta), deren Reste das heutige Vantaa bilden.
Im Laufe des Jahrhunderts wurden immer wieder Teile der Landgemeinde in die Stadt Helsinki eingegliedert: 1906 die Stadtteile Meilahti, Käpylä und Kumpula, 1912 Pasila, 1926 Ruskeasuo und Uusipelto. Ihre heutige Form erhielt die Stadt im Wesentlichen im Jahr 1946, als im Zuge einer großen Eingemeindung 14 Stadtteile aus der Landgemeinde der Stadt zugeschlagen wurden. Gleichzeitig wurden die damals selbständigen Gemeinden Haaga, Huopalahti, Kulosaari sowie Oulunkylä eingemeindet. Zuletzt erwarb Helsinki noch im Jahr 1966 den Stadtteil Vuosaari und im Jahr 2009 Teile der Nachbargemeinden Sipoo und Vantaa, aus denen die neuen Stadtteile Östersundom, Salmenkallio, Talosaari, Karhusaari und Ultuna gebildet wurden.
Überlegungen, Helsinki mit den anderen Städten der Hauptstadtregion, Vantaa, Espoo und Kauniainen, zu einem Groß-Helsinki zu verbinden, sind über Jahrzehnte immer wieder aufgegriffen worden. Da die Regierung in Finnland heute generell die Schaffung größerer Gemeindeeinheiten anstrebt, wird diese Option derzeit wieder ernsthaft diskutiert.
Bevölkerung
Zum Jahreswechsel 2009/2010 hatte Helsinki 583.350 Einwohner.[5] Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.739 Einwohner pro Quadratkilometer. Der Anteil der Frauen an der Bevölkerung Helsinkis ist mit 53,1 % höher als im Landesmittel (51,1 %). Die als Hauptstadtregion bezeichnete Agglomeration (Helsinki, Espoo, Vantaa, Kauniainen) hat rund eine Million Einwohner, im weiteren Einzugsgebiet Helsinkis leben 1,3 Millionen Menschen.
Die Mobilität der Bevölkerung ist in Helsinki höher als im Rest Finnlands. Viele Menschen aus anderen Gemeinden Finnlands ziehen zum Arbeiten oder Studieren in die Hauptstadt. Gleichzeitig verlassen sie vor allem viele Familien wegen der hohen Wohnkosten in Richtung der Vororte. Im Jahr 2005 zogen insgesamt 33.953 Menschen aus anderen Gemeinden Finnlands oder dem Ausland nach Helsinki, während 33.381 Personen die Stadt verließen.[6]
Sprachen und Bevölkerungsgruppen
In Helsinki bildete bis Ende des 19. Jahrhunderts der finnlandschwedische Bevölkerungsanteil die Mehrheit. Im Jahr 1870 teilten sich die Sprachen der Bevölkerung folgendermaßen auf: Schwedisch 57 %, Finnisch 25,9 %, Russisch 12,1 %, Deutsch 1,8 %, übrige 3,2 %. Durch den Zuzug aus anderen Gebieten des Landes hat sich der Anteil der schwedischsprachigen Bewohner stark verringert und liegt heute nur noch bei 6,0 %. Helsinki ist offiziell zweisprachig mit Finnisch als Mehrheits- und Schwedisch als Minderheitssprache. So haben beispielsweise sämtliche Straßen einen finnischen und einen schwedischen Namen, die Ansagen in der U-Bahn sind zweisprachig usw.
Eine in Helsinki gesprochene Variation des Finnischen ist der sogenannte Helsinki-Slang (Stadin slangi). Er beruht auf der finnischen Umgangssprache, hat aber viele Wörter aus dem Schwedischen und Russischen sowie in jüngerer Zeit aus dem Englischen übernommen. Im lokalen Slang wird Helsinki stets als Stadi (von schwed. stad für „Stadt“) bezeichnet. Die ebenfalls umgangssprachliche Bezeichnung Hesa wird vor allem außerhalb der Stadt verwendet.
5,2 % der Einwohner Helsinkis haben eine ausländische Staatsbürgerschaft, hauptsächlich kommen sie aus Estland, Russland und Schweden, daneben aus Somalia. Der Anteil der außerhalb Finnlands geborenen Menschen beträgt 7,9 %. Die meisten Migranten wohnen im Osten und Norden der Stadt, am höchsten ist ihr Anteil im Stadtbezirk Jakomäki (11,0 % ausländische Staatsbürger bzw. 15,9 % außerhalb Finnlands geborene Menschen). Im Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten ist der Ausländeranteil in Helsinki zwar eher niedrig, dennoch ist er der höchste aller finnischen Städte.
Religionen

Wie allgemein in Finnland gehört die Mehrheit der Bevölkerung Helsinkis der evangelisch-lutherischen Kirche an. Im Jahr 2009 hatten die evangelisch-lutherischen Gemeinden Helsinkis insgesamt 372.495 Mitglieder.[7] Dies entspricht einem Anteil von 63,8 % der Bevölkerung, was deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rund 80 % liegt. In Helsinki bestehen 24 finnischsprachige, drei schwedischsprachige und eine deutschsprachige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Die finnischsprachigen Gemeinden gehören zum Bistum Helsinki, das neben Helsinki auch die Stadt Vantaa und die Landschaft Ostuusimaa umfasst, die schwedisch- und deutschsprachigen Gemeinden unterstehen dem Bistum Porvoo. Bischofssitz des Bistums Helsinki ist der Dom von Helsinki.
Orthodoxe Gläubige sind in Helsinki seit der russischen Zeit ansässig. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele orthodoxe Finnen aus Karelien nach Helsinki, so dass die orthodoxe Gemeinde in Helsinki heute überwiegend finnischsprachig ist. Die orthodoxe Kirchengemeinde Helsinki umfasst ganz Uusimaa und Ostuusimaa und hat rund 20.000 Mitglieder. Hauptkirche der orthodoxen Gemeinde und zugleich Bischofskirche des orthodoxen Bistums Helsinki ist die Uspenski-Kathedrale.
Helsinki ist Sitz zweier römisch-katholischer Kirchengemeinden und des römisch-katholischen Bistums Helsinki, das ganz Finnland umfasst. Daneben bestehen in Helsinki mehrere freikirchliche Gemeinden.
Der Islam wurde im 19. Jahrhundert von Tataren nach Helsinki gebracht. Daneben sind in jüngerer Zeit muslimische Immigranten in größerer Zahl vor allem aus dem Nahen Osten und Somalia eingewandert. Die jüdische Gemeinde Helsinki besteht seit Ende des 19. Jahrhunderts und hat rund 1.300 Mitglieder.
Einwohnerentwicklung

Der starke Anstieg der Bevölkerungszahl Helsinkis begann, als die Stadt 1812 zur Hauptstadt Finnlands wurde, und setzte sich unvermindert bis Ende der 1960er Jahre fort. In den 1980ern verlangsamte sich das Wachstum. Als viele Bewohner in die Nachbargemeinden zogen, sank die Einwohnerzahl sogar zeitweise, bis sie in den 1990ern wieder zu steigen begann.
Entwicklung der Einwohnerzahl von 1700 bis 2004:
1700 bis 1925
|
1940 bis 1987
|
1990 bis 2004
|
* zum Vergleich: Turku – 10.224
Politik
Hauptstadt

Helsinki ist die Hauptstadt der Republik Finnland. In der Stadt haben das Parlament, der Staatsrat (das Regierungsorgan), sämtliche Ministerien sowie der Präsident ihren Sitz. Daneben befinden sich auch die beiden höchsten Gerichtsinstanzen, der Oberste Gerichtshof und der Oberste Verwaltungsgerichtshof in Helsinki.
Wappen
Beschreibung: In Blau schwimmt auf einem weißen Wellenschildfuß unter einer goldenen Krone ein goldenes Boot.
Verwaltung
Wie in allen finnischen Städten, ist auch in Helsinki der Stadtrat (finn. kaupunginvaltuusto) die höchste Entscheidungsinstanz bei lokalen Angelegenheiten. Dazu zählen Stadtplanung, Schulen, Gesundheitswesen und öffentlicher Verkehr. Der aus 85 Mitgliedern bestehende Rat wird auf vier Jahre gewählt.
Traditionell stellt die konservative Sammlungspartei die stärkste Fraktion im Stadtrat, gefolgt vom Grünen Bund, der in Helsinki landesweit am stärksten vertreten ist und bei den Kommunalwahlen 2008 die bisher an zweiter Stelle liegenden Sozialdemokraten auf den dritten Platz verdrängte. Derzeit fallen knapp drei Viertel der Sitze auf diese drei Parteien. Das Linksbündnis und die Schwedische Volkspartei, die politische Vertretung der Finnlandschweden, folgen mit Wahlergebnissen im einstelligen Prozentbereich. Obwohl eine der drei größten Parteien des Landes, hat die Zentrumspartei, wie in den meisten anderen Großstädten, nur eine geringe Bedeutung. Weiterhin im Stadtrat vertreten sind die Christdemokraten, die rechtspopulistischen Basisfinnen und die Kommunistische Partei Finnlands.
Partei | Wahlergebnis[8] | Sitze |
---|---|---|
Sammlungspartei | 29,2 % | 26 |
Grüner Bund | 23,3 % | 21 |
Sozialdemokraten | 17,8 % | 16 |
Linksbündnis | 8,5 % | 7 |
Schwedische Volkspartei | 6,3 % | 5 |
Basisfinnen | 5,3 % | 4 |
Zentrumspartei | 4,3 % | 3 |
Christdemokraten | 2,8 % | 2 |
Kommunisten | 1,6 % | 1 |
Der Stadtdirektor von Helsinki trägt aus historischen Gründen den Titel Oberbürgermeister (finn. ylipormestari). Er ist dem Stadtrat unterstellt und wird von diesem ernannt. Seine Aufgabe ist es, die Verwaltung zu führen und den Haushalt der Stadt zu verwalten. Seit 2005 hat Jussi Pajunen von der Sammlungspartei diesen Posten inne.
Städtepartnerschaften
Helsinki unterhält keine Städtepartnerschaften, gehört aber zum METREX-Netzwerk der europäischen Metropolregionen. Die Stadt unterhält Beziehungen zu den Hauptstädten der anderen EU-Mitgliedsstaaten und Nordischen Länder sowie Städten des Ostseeraums. Daneben besteht eine besondere Zusammenarbeit mit Moskau und Peking. Helsinki ist Mitglied im Konvent der Bürgermeister.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Architektur

Helsinki gilt als Hochburg des Klassizismus. Zudem wird das Stadtbild durch die Jugendstil-Architektur aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts geprägt. Unter den modernen Gebäuden sind mehrere Vertreter des Funktionalismus hervorzuheben.
Klassizismus
Nachdem Helsinki 1812 zur Hauptstadt erkoren worden war, beauftragte man den Architekten Carl Ludwig Engel (1778–1840) mit der Planung eines repräsentativen Zentrums nach dem Vorbild von Sankt Petersburg. Rund um den zentralen Senatsplatz (Senaatintori) liegt ein einzigartiges klassizistisches Ensemble mit dem zwischen 1830 und 1852 erbauten Dom, dem alten Senatsgebäude und dem Hauptgebäude der Universität. Weitere nennenswerte klassizistische Bauten sind u. a. die Universitätsbibliothek und der Präsidentenpalast. Engels klassizistisches Zentrum brachte Helsinki später den Beinamen „weiße Stadt des Nordens“ ein.

Jugendstil
Der finnische Jugendstil ist stark von der nationalromantischen, vom Nationalepos Kalevala inspirierten Kunst jener Epoche beeinflusst.
Beispiele für die Jugendstilarchitektur kann man in den Wohnhäusern von Stadtteilen wie Katajanokka, Kruununhaka oder Eira entdecken. Auch Repräsentationsbauten wie der Hauptbahnhof, das Nationalmuseum oder die Kirche von Kallio entstanden im nationalromantischen Jugendstil. Als bedeutendster Vertreter der finnischen Jugendstilarchitektur gilt Eliel Saarinen (1873–1950).

Funktionalismus
Mehrere Bauten in Helsinki entwarf der berühmte finnische Architekt Alvar Aalto (1898–1976), einer der Vorreiter des Funktionalismus. Viele seiner Entwürfe wie die Finlandia-Halle, ein 1971 fertiggestelltes Konzert- und Kongressgebäude, oder das Hauptquartier des Papierkonzerns Stora Enso sind von der Bevölkerung teilweise kontrovers aufgenommen worden. Entlang der Hauptstraße Mannerheimintie befinden sich mit dem Kulturzentrum Lasipalatsi, dem Posthaus und dem Olympiastadion weitere funktionalistische Bauten.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die Flaniermeilen Helsinkis sind die Aleksanterinkatu und die Esplanadi. Erstere ist nach Zar Alexander I. benannt und führt vom Senatsplatz zum Mannerheimintie. Die Aleksanterinkatu wird von zahlreichen Geschäften gesäumt, darunter Stockmann, dem größten Warenhaus der nordischen Länder. Die Esplanadi verläuft parallel zur Aleksanterinkatu und besteht aus zwei Straßen Pohjoisesplanadi und Eteläesplanadi (Nord- und Südesplanade) mit einem dazwischen gelegenen Park. Am östlichen Ende der Esplanadi direkt am Südhafen liegt der Marktplatz (Kauppatori). Im Sommer werden auf dem belebten Markt Obst, Gemüse, frisch gefangener Fisch und Souvenirs verkauft. Am Rand des Marktplatzes steht die bekannte Skulptur der Havis Amanda.
Vom Marktplatz verkehrt eine Fähre zur Festung Suomenlinna (schwed. Sveaborg). Die Festung wurde 1748 auf mehreren vorgelagerten Inseln erbaut und gehört seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Suomenlinna ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische wie Touristen. Die Inseln werden heute noch von etwa 950 Menschen bewohnt. Ein Teil des Geländes wird militärisch genutzt und ist für Zivilisten nicht zugänglich.

Auf einem Felsen im Westen der Halbinsel Katajanokka erhebt sich die orthodoxe Uspenski-Kathedrale. Der Bau im russisch-byzantinischen Stil wurde 1868 fertiggestellt und ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa. Ein weiteres Kirchengebäude, das viele Besucher anzieht, ist die moderne Temppeliaukio-Kirche im Stadtteil Töölö. Sie wurde 1969 in einen Granitfels hineingebaut.
Theater und Musik

Helsinki hat drei größere Theater. Das Finnische Nationaltheater (Suomen Kansallisteatteri) wurde ursprünglich in Porvoo gegründet. Es war das erste Theater, das Stücke in finnischer Sprache aufführte. Seit 1902 ist es in einem Jugendstilgebäude am Bahnhofsplatz untergebracht. Das Helsinkier Stadttheater (Helsingin Kaupunginteatteri) entstand durch den Zusammenschluss des Arbeitertheaters und des Volkstheaters. Seit 1967 befindet sich das Stadttheater im Stadtteil Kallio. Das Schwedische Theater (Svenska Teatern) ist das älteste Theater der Stadt und führt Stücke auf Schwedisch auf.
Das wichtigste Opernhaus des Landes ist die Finnische Nationaloper (Kansallisooppera) im Helsinkier Stadtteil Töölö. Neben Opern finden hier Konzerte und Ballettaufführungen statt. Im Jahr 2011 wurde das Konzerthaus Musiikkitalo eröffnet. Es ist das neue Musikzentrum der Helsinkier Philharmoniker (Helsingin kaupunginorkesteri), des finnischen Radio-Symphonieorchesters und der Sibelius-Akademie, der einzigen Musikhochschule Finnlands.
Ende August oder Anfang September ist Helsinki Schauplatz der Helsingfors Biennale. Konzerte, Ausstellungen, Oper und Ballett von internationalem Rang werden dann veranstaltet. Im Fünfjahreszyklus findet zu Ehren von Jean Sibelius der Internationale Violinwettbewerb statt.
Im Sommer finden im Zentrum Helsinki zahlreiche Rock- und Popveranstaltungen unter freiem Himmel statt, darunter mehrere kostenlose Konzerte im Park Kaivopuisto und im Park Kaisaniemenpuisto neben dem Hauptbahnhof. Im letztgenannten Park zieht das jährliche Tuska Open Air Metal Festival jeden Juli rund 30.000 Besucher an und ist damit das größte Metalfestival Finnlands.
Museen

Das Finnische Nationalmuseum (Suomen kansallismuseo) beherbergt Exponate über die Geschichte Finnlands von prähistorischen Zeiten bis ins 21. Jahrhundert. Das Museumsgebäude aus dem Jahr 1910 imitiert im nationalromantischen Jugendstil mittelalterliche Burgen und Kirchen. Das Museum der Stadt Helsinki stellt die fünfhundertjährige Geschichte Helsinkis vor. Auch die Universität Helsinki unterhält einige Museen, darunter das Universitätsmuseum und das Museum für Naturgeschichte.
Die Finnische Nationalgalerie ist auf drei Museen aufgeteilt. Im 1887 im Stil der Neorenaissance errichteten Ateneum am Bahnhofsplatz sind die wichtigsten finnischen Kunstwerke des 18. bis 20. Jahrhunderts ausgestellt, darunter etwa Gemälde von Akseli Gallen-Kallela, Helene Schjerfbeck und Albert Edelfelt. Das Sinebrychoff-Kunstmuseum (Sinebrychoffin taidemuseo) zeigt klassische europäische Kunst. Für zeitgenössische Kunst ist das Kiasma-Museum zuständig. Seine Sammlungen enthalten finnische und ausländische, vor allem nordeuropäische Kunst ab den 1960er Jahren. Die Architektur des modernen Baus an der Straße Mannerheimintie führte bei seiner Eröffnung 1998 zu Kontroversen. In Helsinki befindet sich mit dem Finnischen Architekturmuseum eines der ältesten Architekturzentren Europas.
Freizeit und Erholung

Für eine Stadt ihrer Größenordnung verfügt Helsinki über recht viele Grünanlagen. Ungefähr 30 % des Stadtgebietes bestehen aus Wäldern oder Parks. Der bekannteste Park Helsinkis ist der im Südosten des Stadtzentrums direkt am Meer gelegene Kaivopuisto. Er entstand in den 1830er Jahren als Park eines Kurbades. Seit 1886 ist er ein öffentlicher Park. Von den Felsen des Kaivopuisto eröffnet sich ein Blick über die Schären vor der Küste Helsinkis hinüber nach Suomenlinna. Weitere Parks im Zentrum sind der Park in Kaisaniemi und der sogenannte „Pestpark“ (Ruttopuisto) an der Alten Kirche in der Bulevardi-Straße. Letzterer diente bis 1829 als Friedhof und erhielt seinen Namen, weil dort die Toten der Pestepidemie von 1710 bestattet wurden.
An der Hietaniemi-Bucht im Westen des Zentrums befindet sich ein Badestrand und der weitläufige Friedhof von Hietaniemi. Etwas weiter nördlich im Stadtteil Taka-Töölö liegt der Sibelius-Park mit dem Sibelius-Denkmal, das zu Ehren des Komponisten Jean Sibelius aus über 600 Stahlröhren errichtet wurde. Die Insel Seurasaari ist ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt ein Freilichtmuseum. Der größte Park in Helsinki ist der 10 km² große Zentralpark (Keskuspuisto) der nördlich von Töölö beginnt und bis zur Nordgrenze Helsinkis reicht. Allerdings handelt es sich eher um ein naturbelassenes Waldgebiet als um einen Park.
Sport

Die wichtigste internationale Sportveranstaltung, die in Helsinki stattgefunden hat, waren die Olympischen Sommerspiele 1952. Ursprünglich sollte Helsinki bereits die Olympiade von 1940 ausrichten, diese musste aber wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt werden. Das größte internationale Ereignis, das je in Finnland stattgefunden hat, war für das kleine Land, das sich gerade erst von den Kriegsfolgen erholte, eine Möglichkeit, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften fanden 1983 und 2005 in Helsinki statt. Daneben wurde 1974, 1982, 1991, 1997 und 2003 in Helsinki um die Eishockey-Weltmeisterschaft gespielt. Im Jahr 2009 war Helsinki zentraler Schauplatz der in Finnland ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft der Frauen.
Der Fußballklub HJK Helsinki ist der Rekordmeister der Veikkausliiga. In der Saison 1998/1999 konnte er sich als erster und bislang einziger finnischer Verein für die UEFA Champions League qualifizieren. Er trägt seine Heimspiele im 2000 erbauten Finnair Stadium neben dem Olympiastadion aus. Im Eishockey gehören die beiden Helsinkier Klubs Jokerit und HIFK zu den Spitzenmannschaften der SM-liiga. Die Heimarena von HIFK ist die Eishalle Helsinki, ebenfalls in Nachbarschaft des Olympiastadions, während Jokerit in der 1997 eröffneten Multifunktionshalle Hartwall Areena im Stadtteil Pasila spielt. Der SSV Helsinki erzielte mehrfach Meistertitel und Pokalsiege im Floorball.
Die größte regelmäßig in Helsinki stattfindende Sportveranstaltung ist der Helsinki Cup, ein seit 1976 veranstaltetes Fußballturnier für Junioren. 2002 wurde mit 819 Mannschaften ein Teilnehmerrekord aufgestellt. Am Helsinki City Marathon nehmen alljährlich rund 6000 Läufer statt. Die Marathonstrecke beginnt am Marktplatz und führt am Ufer entlang über mehrere Brücken und Inseln in einem großen Bogen zum Olympiastadion.
Wirtschaft

Die Wirtschaft Finnlands ist untrennbar mit der Region Helsinki verbunden, die ungefähr ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes der Volkswirtschaft erwirtschaftet. Mit der Börse Helsinki und zahlreichen Banken ist Helsinki Zentrum des Finanzlebens in Finnland. Als Rückgrat der Wirtschaft von Helsinki können heute die Informationstechnologie und der Finanzsektor gelten.
Die Wirtschaft von Helsinki hat sich schrittweise von der Industrie entfernt und beruht heute hauptsächlich auf dem Dienstleistungssektor. Die meisten finnischen Konzerne und die regionalen Abteilungen von internationalen Konzernen haben ihre Hauptquartiere im Großraum Helsinki, hauptsächlich wegen der internationalen Verbindungen, dem Logistik-Netzwerk und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Allerdings haben sich einige der bedeutendsten Unternehmen, darunter zum Beispiel Nokia, in der Nachbarstadt Espoo angesiedelt. Zu den wichtigsten in Helsinki selbst ansässigen Konzernen gehören der Telekom-Dienstleister Elisa, die Medienkonzerne Otava und Sanoma sowie im Handelswesen die Einzelhändler Kesko, HOK-Elanto sowie die Warenhauskette Stockmann.
Während der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte Helsinki als wichtigster Industriestandort Finnlands gelten, doch zwischen 1960 und 1980 halbierte sich die Anzahl der Arbeitsplätze im Industriesektor. Übriggeblieben sind aber noch unter anderem die Aker-Finnyards-Werft in Hietalahti, die Arabia-Keramikfabrik und die ABB-Werke in Pitäjänmäki.
Verkehr
Flugverkehr

Der internationale Flughafen Helsinki-Vantaa liegt 15 Kilometer nördlich des Stadtzentrums in der Nachbarstadt Vantaa. Er ist der größte Verkehrsflughafen Finnlands und bedient 15 Millionen Fluggäste im Jahr. Bis zu seiner Eröffnung im Jahr 1952 war der Flughafen Malmi im Stadtteil Malmi, 10 Kilometer nordöstlich des Zentrums, der Hauptflughafen der Stadt. Heute dient er der allgemeinen Luftfahrt. Die Stadt Helsinki strebt langfristig eine Schließung des Flughafens Malmi an, um die Fläche für den Wohnungsbau freizumachen. Die geplante Schließung ist aber umstritten. Daneben betrieb die Fluggesellschaft Copterline bis 2008 eine Hubschrauberverbindung vom Hafen Helsinkis nach Tallinn.
Schifffahrt

Der Hafen Helsinki ist der größte Hafen für den Fracht- und Personenverkehr in Finnland. Der Personenverkehr konzentriert sich auf den im unmittelbaren Zentrum der Stadt gelegenen Südhafen (Eteläsatama). Auch im Westhafen (Länsisatama) im gleichnamigen Stadtteil legen Passagierschiffe an. Der Frachtverkehr wird heute komplett im Ende 2008 fertiggestellten Hafen in Vuosaari abgewickelt. Die Flächen des früher für den Frachtverkehr genutzten Teiles des Westhafens und des ehemaligen Containerhafens im Stadtteil Sörnäinen sind dadurch für neue Wohnbauprojekte freigeworden.
Im Jahr 2004 legten insgesamt fast 14.000 Schiffe im Hafen von Helsinki an, das entspricht einem Schnitt von etwa 40 Schiffen pro Tag. Während der Sommersaison besuchen rund 200 Kreuzfahrtschiffe den Hafen und bringen 150.000 Tagesausflügler nach Helsinki. Die Fährgesellschaften Viking Line, Silja Line, Finnlines und Stella Naves Russia OY Ltd. bieten regelmäßige Fährverbindungen nach Rostock, Kiel, Stockholm, Sankt Petersburg und Tallinn an. Reisen mit den sogenannten „Schwedenschiffen“ (ruotsinlaiva), die an Bord Restaurants, Nachtklubs und Tax-Free-Shops bieten, sind schon seit langem populär. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die rund 80 Kilometer entfernte estnische Hauptstadt Tallinn wegen ihrer malerischen Altstadt und des niedrigen Preisniveaus für Tagesausflügler aus Helsinki so attraktiv, dass man schon von einer gemeinsamen Großstadtregion namens Talsinki spricht.
Eisenbahn

Der Hauptbahnhof Helsinki ist der größte Kopfbahnhof des Zugverkehrs in Finnland. Er ist der Heimatbahnhof der finnischen Staatsbahn VR. Fernzüge verkehren in die wichtigsten Städte Finnlands sowie nach Sankt Petersburg und Moskau. Außerdem ist der Hauptbahnhof Endpunkt aller Linien der S-Bahn Helsinki, die das Zentrum mit den nördlichen und westlichen Vororten und Nachbarstädten verbindet. Das Bahnhofsgebäude wurde 1919 nach Plänen des Architekten Eliel Saarinen fertiggestellt und ist ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt.
Alle vom Hauptbahnhof abfahrenden Züge halten als erstes im Bahnhof Pasila, welcher für die Bewohner der Vororte und umliegenden Gemeinden das größte Umsteigedrehkreuz bildet. Von hier aus teilen sich die Schienen in die Hauptadern des Eisenbahnverkehrs, die Hauptbahn (päärata) über Hämeenlinna nach Tampere und die Küstenbahn (rantarata) nach Turku.
Öffentlicher Personennahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr wird mit S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Fähren durchgeführt. Für Planung und Koordination des Verkehrs ist seit 2010 der Regionalverband HSL zuständig. Im Jahr 2004 wurden (ohne die S-Bahn) insgesamt 203,5 Millionen Fahrgäste befördert, davon 90 Millionen in den Stadtbussen, 56,6 Millionen mit der Straßenbahn, 55,4 Millionen mit der U-Bahn und 1,4 Millionen auf den Fähren nach Suomenlinna.
Die 1982 eröffnete Metro Helsinki ist die einzige U-Bahn Finnlands. Sie verfügt über eine Linie mit zwei Armen, die das Zentrum mit dem Osten der Stadt verbindet. An jedem Werktag werden etwa 190.000 Fahrgäste befördert. Das Netz mit 17 Stationen ist 21 km lang, davon verlaufen 4,9 km unterirdisch, 2,5 km auf Brücken und 13,6 km ebenerdig.

Die Straßenbahn Helsinki ist ebenfalls die einzige des Landes. Derzeit gibt es elf Linien, die alle in der Innenstadt verkehren. Daneben gibt es ein dichtes Busnetz. Im unterirdischen Busbahnhof im 2005 eröffneten Kampin keskus wird der Busverkehr nach Espoo und der Fernverkehr abgewickelt. Die Busterminals werden jeden Tag von insgesamt etwa 170.000 Fahrgästen benutzt.
Autoverkehr

Die Politik versucht besonders im Bereich der Innenstadt den Autoverkehr durch ein gutes öffentlichen Nahverkehrsangebot und eine Reglementierung der Parkmöglichkeiten zu begrenzen. Die Stadt wird von zwei Ringstraßen, Ring I und Ring III, umschlossen. Weil Helsinki an der Küste liegt, sind diese halbkreisförmig. Die mittlere Ringstraße (Ring II) ist ein Bruchstück geblieben, ein vollständiger mittlerer Ring ist nicht mehr geplant. Stattdessen wird die Option diskutiert, in einem sogenannten Zentrumstunnel den Ost-West-Durchgangsverkehr unter dem Zentrum hindurchzuführen.
Aus Helsinki führen acht große Ausfallstraßen heraus. Die Stadt ist Anfangspunkt der finnischen Staatsstraßen 1, 3, 4 und 7. Die Europastraßen 12, 18 und 75 folgen teilweise dem Verlauf dieser Fernstraßen. Daneben ist Helsinki Endpunkt der E 67 (Via Baltica).
Bildung

Helsinki hat sieben Hochschulen und Universitäten: Die Universität Helsinki, die Aalto-Universität, die Kunstakademie, die Sibelius-Akademie, die Theaterakademie, die Schwedische Handelshochschule und die Verteidigungshochschule der finnischen Armee. Insgesamt beherbergen diese Hochschulen rund 64.000 Studenten. Dazu kommen sechs Fachhochschulen mit 19.000 Studenten.
Die Universität Helsinki ist mit 38.000 Studenten die größte Universität Finnlands. Sie ist die Nachfolgerin der 1640 gegründeten Akademie zu Turku, die nach dem großen Stadtbrand von 1828 nach Helsinki verlegt wurde. Das klassizistische Hauptgebäude liegt am Senatsplatz und wurde von Carl Ludwig Engel entworfen. Neben dem Campus im Zentrum gibt es drei weitere Kampen in den Stadtteilen Kumpula (Mathematik und Naturwissenschaften), Viikki (Biologie und Pharmazie) und Meilahti (Medizin).
In Helsinki gibt es 215 Grundschulen und Gymnasien mit rund 71.000 Schülern. Von den Schulen sind 30 schwedischsprachig. Daneben gibt es englisch-, deutsch-, französisch- und russischsprachige Schulen.
Persönlichkeiten
Helsinki ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem die finnische Staatspräsidentin Tarja Halonen, der Schriftsteller Mika Waltari, der Komponist Einojuhani Rautavaara, der Dirigent Esa-Pekka Salonen, der Gründer des Linux-Projektes Linus Torvalds, der Nobelpreisträger Ragnar Granit, der Polarforscher Adolf Erik Nordenskiöld sowie die Schauspieler Matti Pellonpää und Kati Outinen.
→ Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Helsinki
Literatur
- Astrid Feltes-Peter: Baedeker Finnland. 2. Aufl., Karl Baedeker, Ostfildern 2002, ISBN 3-89525-478-9, S. 114 ff.
- Arvi Ilonen: Helsinki: An Architectural Guide. Otava, Helsinki 1990, ISBN 951-1-10762-3.
- Eino E. Suolahti: Helsinki: Eine Empirestadt. Otava, Helsinki 1973, ISBN 951-1-01240-1.
- Neil Kent: Helsinki: A Cultural and Literary History. Signal Books, Oxford 2004, ISBN 1-902669-75-4.
Einzelnachweise
- ↑ Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1.1.2010.
- ↑ Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022
- ↑ Fremdenverkehrsamt der Stadt Helsinki (finn.)
- ↑ http://en.ilmatieteenlaitos.fi/normal-period-1971-2000
- ↑ Maanmittauslaitos (finnisches Landesvermessungsamt).
- ↑ Tilastokesus (Statistikzentrum) (finn.)
- ↑ Helsingin seurakuntayhtymä: Vuositilasto 2009.
- ↑ Finnisches Justizministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2008