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Wüsten-Buchholz und Udo Pastörs: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Udo Pastoers.jpg|thumb|Udo Pastörs auf einer NPD-Veranstaltung]]
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
'''Udo Pastörs''' (* [[24. August]] [[1952]] in [[Wegberg]]) ist ein [[Politiker]] der [[Rechtsextremismus|rechtsextremen]] [[NPD Mecklenburg-Vorpommern]]. Seit 2006 ist er Abgeordneter im [[Landtag Mecklenburg-Vorpommern|Landtag von Mecklenburg-Vorpommern]], seit November 2011 stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD.
| Ortsteil = Wüsten-Buchholz
| Alternativname =
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindename = Perleberg
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen =
| Ortswappen-Beschreibung =
| Breitengrad = 53/7/43/N
| Längengrad = 11/51/0/E
| Nebenbox =
| Bundesland = DE-BB
| Höhe-Präfix =
| Höhe =
| Höhe-bis =
| Höhe-Bezug =
| Fläche = 5.6
| Einwohner = 107
| Einwohner-Stand-Datum = 2011-01-01
| Einwohner-Quelle = <ref>[http://www.stadt-perleberg.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=51392 Wüsten-Buchholz] auf www.stadt-perleberg.de, offizielle Internetseite der Stadt Perleberg. Abgerufen am 9. Dezember 2011.</ref>
| Eingemeindungsdatum =
| Eingemeindet-nach =
| Postleitzahl1 = 19348
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 03876
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
| Poskarte =
| Bild = Gutshof_wüsten-buchholz_1.jpg
| Bild-Beschreibung = Gutshaus in Wüsten-Buchholz
}}


== Leben ==
'''Wüsten-Buchholz''', auch ''Wüsten Buchholz'', ist ein Ortsteil im Norden der Stadt [[Perleberg]] im [[Landkreis Prignitz]].


Der Kaufmann, Juwelier und Uhrmacher Udo Pastörs, verheiratet, 1 Kind, stammt aus dem [[Kreis Heinsberg]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Er war Soldat bei der Bundeswehr. Ende der 1990er Jahre zog er aus den alten in die [[Neue Bundesländer|neuen Bundesländer]]. Er wurde in [[Lübtheen]] ansässig und betreibt einen Uhren- und Schmuckladen. Er besitzt mehr als 50 Hektar Land in der Gegend, auf denen sich nach seinen Vorstellungen deutsche Familien ansiedeln sollen. Zudem hat er Kontakte zur umstrittenen deutschen Siedlung [[Colonia Dignidad]] in Chile.<ref>{{Internetquelle|hrsg=NZ Netzeitung GmbH|titel=NPD-Kandidat besuchte «Colonia Dignidad»|url=http://www.netzeitung.de/deutschland/438055.html |werk=[[Netzeitung]]|datum=6. September 2006|zugriff=23. März 2009}}</ref> 1998 fiel Pastörs als Unterzeichner einer 22-seitigen Schrift auf, die sich unter dem Titel ''Völkermord am deutschen Volk'' gegen Ausländer und sogenannte Ausländerfreunde in der Politik richtete und in der die Abschaffung des Asylrechts und die Abschiebung aller Asylbewerber und [[Gastarbeiter]] verlangt wurde.<ref>{{Internetquelle|autor=Olaf Meyer|titel=Ihr macht das Kreuz, wir den Rest|url=http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23603/1.html |werk=TELEPOLIS|datum=22. September 2006|zugriff=23. März 2009}}</ref>
== Geografie ==


== Politische Karriere ==
Wüsten-Buchholz liegt im Norden der Stadt Perleberg. Südöstlich benachbart ist der Perleberger Ortsteil [[Groß Buchholz]], im Südwesten schließt sich der Ortsteil [[Quitzow (Perleberg)|Quitzow]], im Westen der Ortsteil [[Schönfeld (Perleberg)|Schönfeld]] an. Im Nordwesten grenzt Wüsten-Buchholz an die Gemeinde [[Karstädt (Prignitz)|Karstädt]], im Nordosten an die Gemeinde [[Groß Pankow (Prignitz)|Groß Pankow]].


Pastörs war mehrere Jahre im NPD-Kreisverband [[Ludwigslust]] aktiv. Allerdings agierte er zunächst nur im Hintergrund und trat gelegentlich als Schulungsleiter der Bundes-NPD und als Referent bei NPD-Veranstaltungen auf. Auf dem Landesparteitag der NPD am 5. Februar 2006 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 95,35 Prozent auf Platz 1 der Landesliste zur Landtagswahl gewählt. Hintergrund war ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen den NPD-Landesvorsitzenden [[Stefan Köster]], welches dazu führte, dass dieser nicht als Spitzenkandidat zur Verfügung stand. Die Wahl fiel daher auf Kösters Stellvertreter als Landesvorsitzenden, Udo Pastörs. Im Zuge dieser Nominierung hat seine Präsenz in der Öffentlichkeit deutlich zugenommen. In seiner Heimatgemeinde Lübtheen engagiert er sich stark im kommunalen Alltagsleben wie unter anderem auch in der Lübtheener Bürgerbewegung „Braunkohle Nein“. Mit dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag nach den Wahlen vom September 2006 wurde Pastörs Landtagsabgeordneter, außerdem ist er Fraktionsvorsitzender der NPD. Auf dem Parteitag der NPD in Berlin am 4. April 2009 kandidierte Pastörs gegen den amtierenden Vorsitzenden [[Udo Voigt]] für das Amt des Parteivorsitzenden, unterlag in der Abstimmung jedoch deutlich. Als Spitzenkandidat der NPD für die [[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011]] wurde er am 4. September 2011 erneut in den Landtag gewählt. Am 13. November 2011 wurde Pastörs bei einem Bundesparteitag in [[Neuruppin]] zu einem von drei Stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD gewählt.
Im Süden des Ortes findet sich der Wohnplatz ''Kolonie''.
Außerdem ist Pastörs dafür bekannt, öffentlichkeitswirksam auf das Recht auf offenes Mikrofon zu bestehen.


== Geschichte ==
== Strafverfahren==


Weil Pastörs in seiner Rede beim „politischen Aschermittwoch“ der NPD am 25. Februar 2009 in Saarbrücken die Bundesrepublik Deutschland als „[[Zionist Occupied Government|Judenrepublik]]“, türkische Männer als „Samenkanonen“ und den ehemaligen Vorstand der US-Notenbank [[Alan Greenspan]] als „Krummnase“ bezeichnet hatte,<ref>{{Tagesschau|ID=pastoers108|Beschreibung=www.tagesschau.de, abgerufen 6. Mai 2010|AlteURL=http://www.tagesschau.de/inland/pastoers108.html}}; Stefan Schölermann, ''[http://npd-blog.info/2009/03/04/judenrepublik-krummnase-und-turkische-samenkanonen-ermittlungen-gegen-npd-funktionar-pastors “Judenrepublik, Krummnase und türkische Samenkanonen”: Ermittlungen gegen NPD-Funktionär Pastörs]'', in: ''[[NPD-Blog]]'', 4. März 2009.</ref> verurteilte ihn das [[Amtsgericht Saarbrücken]] am 6. Mai 2010 wegen [[Volksverhetzung]] ({{§|130|StGB|dejure}} StGB) zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten, deren Vollstreckung mit einer Geldauflage ({{§|59a|StGB|dejure}} Abs. 2 Nr. 3 StGB) von 6.000 Euro zur [[Bewährung (Deutschland)|Bewährung]] ausgesetzt wurde. Pastörs [[Berufung (Recht)|Berufung]] wurde am 19. Oktober 2010 vom [[Landgericht Saarbrücken]] zurückgewiesen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,724056,00.html ''Gericht bestätigt Bewährungsstrafe für NPD-Mann''] [[Spiegel Online]], 19. Oktober 2010</ref> Auf seine Revision bestätigte das [[Saarländisches Oberlandesgericht|Saarländische Oberlandesgericht]] am 28. Juni 2011 zwar den Schuldspruch wegen Volksverhetzung, wies die Sache allerdings zu neuer Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht insofern zurück, „als die Feststellungen zum subjektiven Tatbestand einer der beiden von dem Landgericht straferschwerend angenommenen Alternativen der Volksverhetzung lückenhaft waren und deshalb auch der Strafausspruch keinen Bestand haben konnte“.<ref>[http://www.juris.de/jportal/portal/t/1vob/page/homerl.psml?nid=jnachr-JUNA110602143&cmsuri=%2Fjuris%2Fde%2Fnachrichten%2Fzeigenachricht.jsp Pressemitteilung des OLG] Meldung bei [[juris]] vom 30. Juni 2011, abgerufen am 30. Juni 2011</ref>
Auf dem Gebiet von Wüsten-Buchholz befand sich einst ein slawisches Dorf, 1345 belegt als ''slavicalis Bucholt'' (Wendisch Buchholz). Auf der [[Wüstung|wüst]] gewordenen Feldmark entstand dann die Gutssiedlung Wüsten Buchholz.<ref>Sophie Wauer, Christa Plate: ''Die Ortsnamen der Prignitz.'' Böhlau, Weimar 1989. S. 419, 421. Auszug abgerufen über [http://books.google.de/books?id=0dEIAQAAIAAJ&q=w%C3%BCsten-buchholz&dq=w%C3%BCsten-buchholz&hl=de&ei=5ZPjTvn8OIOssAa2nvT8Cw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CFAQ6AEwBQ Google Books] am 10. Dezember 2011.</ref>


Inzwischen hat das Landgericht Schwerin eine Anklage wegen [[Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener]] und [[Verleumdung]] zur Hauptverhandlung zugelassen. In der Landtagssitzung am 28. Januar 2010 zum [[Holocaustgedenktag]], der die übrigen Abgeordneten der NPD fern geblieben waren, hatte Pastörs, als der Fraktionsvorsitzende der SPD [[Norbert Nieszery]] in seiner Rede als eines der Ziele Hitlers die „Vernichtung des jüdischen Bolschewismus“ nannte, dazwischengerufen, das sei doch „eine gute Idee“ gewesen.<ref>10. September 2011: [http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6494:udo-past%C3%B6rs&Itemid=333 endstation-rechts.de]; [http://www.nordkurier.de/index.php?objekt=nk.nachrichten.m-v&id=869195 nordkurier.de]</ref>
1790 erwarb [[Amtmann]] Georg Livonius das Rittergut Wüsten Buchholz von der verwitweten Majorin [[Gans zu Putlitz|Gans Edlen Frau zu Putlitz]].<ref name="Enders Prignitz 2000">Lieselott Enders: ''Die Prignitz – Geschichte einer kurmärkischen Landschaft vom 12. bis 18. Jahrhundert.'' Verlag für Berlin-Brandenburg GmbH, Potsdam 2000. 1. Auflage, S. 947. ISBN 3-935035-00-4</ref>

Am 3. Juli 1972 wurde die Gemeinde Schönfeld, zu der Wüsten-Buchholz bis dahin gehörte, nach Quitzow eingemeindet. Am 6. Dezember 1993 wurde Wüsten-Buchholz zusammen mit Quitzow und Schönfeld in die Kreisstadt Perleberg eingegliedert.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern | Jahr = 1995 | Verlag = Metzler-Poeschel | Ort = Stuttgart | ISBN = 3-8246-0321-7 }}</ref>

== Bauwerke ==

Sehenswürdig ist das Gutshaus, das vermutlich im frühen 19. Jahrhundert erbaut wurde.<ref>[http://www.gutshaus-wuestenrose.de/Haus/haus.php Gutshaus] auf www.gutshaus-wuestenrose.de, abgerufen am 10. Dezember 2011.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{wikiquote}}

* [http://www.landtag-mv.de/landtag/abgeordnete/pastoers-udo.html Udo Pastörs (Seite des Landtags Mecklenburg-Vorpommern)]
* [http://www.stadt-perleberg.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=51399 Wüsten-Buchholz auf www.stadt-perleberg.de]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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<references />
<references />


{{SORTIERUNG:Pastors, Udo}}
{{Navigationsleiste Ortsteile der Stadt Perleberg}}
[[Kategorie:Ortsteil in Perleberg]]
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Mecklenburg-Vorpommern)]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Prignitz]]
[[Kategorie:NPD-Mitglied]]
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Volksverhetzer nach deutschem Recht]]
[[Kategorie:Kaufmann]]
[[Kategorie:Juwelier]]
[[Kategorie:Geboren 1952]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Pastörs, Udo
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (NPD), stellvertretender Landesvorsitzender, Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2006
|GEBURTSDATUM=24. August 1952
|GEBURTSORT=[[Wegberg]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

[[en:Udo Pastörs]]
[[pl:Udo Pastörs]]
[[pt:Udo Pastörs]]

Version vom 13. Dezember 2011, 13:00 Uhr

Udo Pastörs auf einer NPD-Veranstaltung

Udo Pastörs (* 24. August 1952 in Wegberg) ist ein Politiker der rechtsextremen NPD Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2006 ist er Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, seit November 2011 stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD.

Leben

Der Kaufmann, Juwelier und Uhrmacher Udo Pastörs, verheiratet, 1 Kind, stammt aus dem Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Er war Soldat bei der Bundeswehr. Ende der 1990er Jahre zog er aus den alten in die neuen Bundesländer. Er wurde in Lübtheen ansässig und betreibt einen Uhren- und Schmuckladen. Er besitzt mehr als 50 Hektar Land in der Gegend, auf denen sich nach seinen Vorstellungen deutsche Familien ansiedeln sollen. Zudem hat er Kontakte zur umstrittenen deutschen Siedlung Colonia Dignidad in Chile.[1] 1998 fiel Pastörs als Unterzeichner einer 22-seitigen Schrift auf, die sich unter dem Titel Völkermord am deutschen Volk gegen Ausländer und sogenannte Ausländerfreunde in der Politik richtete und in der die Abschaffung des Asylrechts und die Abschiebung aller Asylbewerber und Gastarbeiter verlangt wurde.[2]

Politische Karriere

Pastörs war mehrere Jahre im NPD-Kreisverband Ludwigslust aktiv. Allerdings agierte er zunächst nur im Hintergrund und trat gelegentlich als Schulungsleiter der Bundes-NPD und als Referent bei NPD-Veranstaltungen auf. Auf dem Landesparteitag der NPD am 5. Februar 2006 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 95,35 Prozent auf Platz 1 der Landesliste zur Landtagswahl gewählt. Hintergrund war ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen den NPD-Landesvorsitzenden Stefan Köster, welches dazu führte, dass dieser nicht als Spitzenkandidat zur Verfügung stand. Die Wahl fiel daher auf Kösters Stellvertreter als Landesvorsitzenden, Udo Pastörs. Im Zuge dieser Nominierung hat seine Präsenz in der Öffentlichkeit deutlich zugenommen. In seiner Heimatgemeinde Lübtheen engagiert er sich stark im kommunalen Alltagsleben wie unter anderem auch in der Lübtheener Bürgerbewegung „Braunkohle Nein“. Mit dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag nach den Wahlen vom September 2006 wurde Pastörs Landtagsabgeordneter, außerdem ist er Fraktionsvorsitzender der NPD. Auf dem Parteitag der NPD in Berlin am 4. April 2009 kandidierte Pastörs gegen den amtierenden Vorsitzenden Udo Voigt für das Amt des Parteivorsitzenden, unterlag in der Abstimmung jedoch deutlich. Als Spitzenkandidat der NPD für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011 wurde er am 4. September 2011 erneut in den Landtag gewählt. Am 13. November 2011 wurde Pastörs bei einem Bundesparteitag in Neuruppin zu einem von drei Stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD gewählt. Außerdem ist Pastörs dafür bekannt, öffentlichkeitswirksam auf das Recht auf offenes Mikrofon zu bestehen.

Strafverfahren

Weil Pastörs in seiner Rede beim „politischen Aschermittwoch“ der NPD am 25. Februar 2009 in Saarbrücken die Bundesrepublik Deutschland als „Judenrepublik“, türkische Männer als „Samenkanonen“ und den ehemaligen Vorstand der US-Notenbank Alan Greenspan als „Krummnase“ bezeichnet hatte,[3] verurteilte ihn das Amtsgericht Saarbrücken am 6. Mai 2010 wegen Volksverhetzung (§ 130 StGB) zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten, deren Vollstreckung mit einer Geldauflage (§ 59a Abs. 2 Nr. 3 StGB) von 6.000 Euro zur Bewährung ausgesetzt wurde. Pastörs Berufung wurde am 19. Oktober 2010 vom Landgericht Saarbrücken zurückgewiesen.[4] Auf seine Revision bestätigte das Saarländische Oberlandesgericht am 28. Juni 2011 zwar den Schuldspruch wegen Volksverhetzung, wies die Sache allerdings zu neuer Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht insofern zurück, „als die Feststellungen zum subjektiven Tatbestand einer der beiden von dem Landgericht straferschwerend angenommenen Alternativen der Volksverhetzung lückenhaft waren und deshalb auch der Strafausspruch keinen Bestand haben konnte“.[5]

Inzwischen hat das Landgericht Schwerin eine Anklage wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Verleumdung zur Hauptverhandlung zugelassen. In der Landtagssitzung am 28. Januar 2010 zum Holocaustgedenktag, der die übrigen Abgeordneten der NPD fern geblieben waren, hatte Pastörs, als der Fraktionsvorsitzende der SPD Norbert Nieszery in seiner Rede als eines der Ziele Hitlers die „Vernichtung des jüdischen Bolschewismus“ nannte, dazwischengerufen, das sei doch „eine gute Idee“ gewesen.[6]

Einzelnachweise

  1. NPD-Kandidat besuchte «Colonia Dignidad». In: Netzeitung. NZ Netzeitung GmbH, 6. September 2006, abgerufen am 23. März 2009.
  2. Olaf Meyer: Ihr macht das Kreuz, wir den Rest. In: TELEPOLIS. 22. September 2006, abgerufen am 23. März 2009.
  3. Vorlage:Tagesschau; Stefan Schölermann, “Judenrepublik, Krummnase und türkische Samenkanonen”: Ermittlungen gegen NPD-Funktionär Pastörs, in: NPD-Blog, 4. März 2009.
  4. Gericht bestätigt Bewährungsstrafe für NPD-Mann Spiegel Online, 19. Oktober 2010
  5. Pressemitteilung des OLG Meldung bei juris vom 30. Juni 2011, abgerufen am 30. Juni 2011
  6. 10. September 2011: endstation-rechts.de; nordkurier.de