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„Schmetterlinge“ – Versionsunterschied

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Der Schmetterlingsflug ist einer der bemerkenswertesten Flugverhalten. Dabei wird der Körper ungewöhnlich geschüttelt. Er ist jedoch nicht so plump und unkoordiniert, wie es den Anschein hat. Die Flügel bewegen sich nicht einfach auf und ab, sondern beschreiben eine Acht, wodurch der Auftrieb erzeugt wird. Mit ihren Augen können sie ca. 200m weit sehen und sich auf ein in diesem Abstandsbereich befindliches Flugziel hinbewegen. Schwärmer sind exzellente Flieger, die auf der Stelle stehen und sogar kurze Strecken rückwärts fliegen können.
Der Schmetterlingsflug ist einer der bemerkenswertesten Flugverhalten. Dabei wird der Körper ungewöhnlich geschüttelt. Er ist jedoch nicht so plump und unkoordiniert, wie es den Anschein hat. Die Flügel bewegen sich nicht einfach auf und ab, sondern beschreiben eine Acht, wodurch der Auftrieb erzeugt wird. Mit ihren Augen können sie ca. 200m weit sehen und sich auf ein in diesem Abstandsbereich befindliches Flugziel hinbewegen. Schwärmer sind exzellente Flieger, die auf der Stelle stehen und sogar kurze Strecken rückwärts fliegen können.


=== Schmetterlinge als [[Wirt (Biologie)|Transportwirte]] ===
==== Schmetterlinge als [[Wirt (Biologie)|Transportwirte]] ====
Gelegentlich werden - wie auch andere Insekten - verschiedene Schmetterlingsarten von [[Milben]] wie beispielsweise der [[Rote Sandmilbe|Roten Sandmilbe]] als Transportgelegenheit benutzt. Dabei saugen einige Milben während des Ritts als [[Parasiten]] auch noch die Körpersäfte ihres Transportwirts. Derart ''belastete'' Schmetterlinge kann man möglicherweise an einem ungewöhnlch ''ungelenken'' und orientirungslosen Flugverhalten erkennen. Nach einer Entfernung dieser ''ungebetenen Gäste'' erholt sich ein Schmetterling in der Regel recht schnell und zeigt anschließend auch wieder ein normales, unauffälliges Flugverhalten.
Gelegentlich werden - wie auch andere Insekten - verschiedene Schmetterlingsarten von [[Milben]] wie beispielsweise der [[Rote Sandmilbe|Roten Sandmilbe]] als Transportgelegenheit benutzt. Dabei saugen einige Milben während des Ritts als [[Parasiten]] auch noch die Körpersäfte ihres Transportwirts. Derart ''belastete'' Schmetterlinge kann man möglicherweise an einem ungewöhnlch ''ungelenken'' und orientirungslosen Flugverhalten erkennen. Nach einer Entfernung dieser ''ungebetenen Gäste'' erholt sich ein Schmetterling in der Regel recht schnell und zeigt anschließend auch wieder ein normales, unauffälliges Flugverhalten.



Version vom 2. Oktober 2005, 10:41 Uhr

Vorlage:BKH2

Schmetterlinge
Ritterfalter
Ritterfalter
Ritterfalter
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subphylum: Tracheentiere (Tracheata)
Vorlage:Superclassis: Sechsfüßer (Hexapoda)
Vorlage:Classis: Insekten (Insecta)
Vorlage:Subclassis: Fluginsekten (Pterygota)
Vorlage:Superordo: Neuflügler (Neoptera)
Vorlage:Ordo: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Wissenschaftlicher Name
Lepidoptera
Linnaeus, 1758

Die Schmetterlinge (Lepidoptera); auch Falter oder Schuppenflügler, bilden eine der artenreichsten Insekten-Ordnungen. Die wissenschaftliche Bezeichnung bedeutet Schuppenflügler (von griech. λεπις, Schuppe und πτερον, Flügel). Mehr als 160.000 Arten sind bisher bekannt, in Mitteleuropa mehr als 4.000. Etwa 700 neue Arten werden jährlich beschrieben. Dennoch sind sie in Erscheinungsbild und Lebensweise relativ einheitlich. Sie sind auf allen Kontinenten außer der Antarktis verbreitet. Als wechselwarme Tiere kommen sie jedoch in Regionen von bis zu 2000m Höhe vor. Viele Arten sind gefährdet.

Ihr Name kommt im Deutschen von dem mittelalterlichen Wort Schmetten für offen stehenden Milchrahm (vgl. tschechisch smetana), von dem sie immer angezogen waren. Die englische Bezeichnung butterfly deutet in die gleiche Richtung und entspricht dem mundartlichen Buttervogel.

Der Begriff Falter hat nichts mit falten zu tun, sondern kommt von flattern, das zum Ausdruck der schnellen Bewegung in althochdeutsch fifaltra (altenglisch fifealde) verdoppelt wurde. Vergleiche auch die urverwandte Bildung lateinisch papilio oder französisch papillon.

Im Dänischen hingegen kennt man den Schmetterling als „Sommervogel“ (sommerfugl).

Beschreibung

Datei:Schmetterling1.jpg

Schmetterlinge können ohne Flügel eine Größe von 3 mm bis zu 7 cm erreichen. Als größter Schmetterling wird der Kometenfalter aus Madagaskar oder der Königin-Alexandra-Vogelflügler genannt. Sie haben Flügelspannweiten von über 30 cm. Die kleinsten Falter sind die Zwergmotten mit einer Flügelspannweite von nur zwei Millimetern. Als Falter mit der größten Flügelfläche gilt der Atlasfalter (Attacus atlas L.) aus Südostasien.

Bei den meisten Schmetterlingen sind nicht nur die Flügel beschuppt sondern der gesamte Körper. Diese Schuppen sind umgewandelte Haare. Sie liegen dachziegelartig den Flügeln auf und verbergen so die oft für die Bestimmung wichtigen Flügeladern. Sie sind oft auffällig gefärbt, meist mit Pigmenten aber auch mittels irisierenden Lichtbrechungseffekten. Da den Schmetterlingen viele Fressfeinde nachstellen, haben sich im Laufe der Evolution zur Tarnung und Täuschung auf ihren Flügeln häufig Zeichnungen entwickelt, die wie Säugetieraugen aussehen (Tagpfauenauge). Allgemein sind Vorder- und Hinterflügel meist fest verbunden, wobei der Koppelungsmechanismus anatomisch verschieden sein kann (Fibula, Jugum, Frenulum).

Ein weiteres untrügliches Merkmal ist der in Ruhestellung aufgerollte Rüssel (Proboscis). Er besteht hauptsächlich aus den umgewandelten Maxillen. Die Kiefer (Mandibeln) sind zurückgebildet oder fehlen ganz. Beim Windenschwärmer (Agrius convolvuli L.) ist der Rüssel bis zu 15 cm lang. Bei den ursprünglichsten Schmetterlingen, den sog. Urmotten, ist jedoch kein Rüssel ausgebildet. Sie besitzen noch Mandibeln, mit denen sie Blütenpollen zerkauen können.

Schmetterlinge sind Holometabole. Die Verwandlung (Metamorphose) in eine völlig andere Gestalt vom Raupenstadium zum Imago findet im Puppenstadium statt. In dieser Lebensphase ist das Tier unbeweglich und nimmt keine Nahrung auf. Von einem Kokon spricht man, wenn die Puppe (Pupa) zusätzlich verhärtet oder mit einer zweiten Hülle aus Spinnfäden umgeben ist. In eine solche Hülle ist oft meist pflanzliches Material eingefügt.

Die Raupen (Larvae) haben Kiefer (Mandibeln). Sie besitzen oft neben den krallenartigen drei Beinpaaren zusätzliche Stummelfüßchen (Kranzfüße) zur Fortbewegung und Befestigung am Untergrund. Die Raupe des Wiener Nachtpfauenauges erreicht eine Länge von 12cm.

Die Fühler sind vielgestaltig. Gekeult wie bei den Tagfaltern, gefiedert oder beschuppt wie bei den Schwärmern.

Einige nachtaktive Arten haben empfindliche Hörorgane (Tympanalorgane) seitlich am Thorax (Eulen) oder ersten Abdominalsegment (Spanner).

Obwohl alle Schmetterlinge zu den Sechsfüßern (Hexapoda) gehören, haben einige Familien, wie die Edelfalter und die Augenfalter, nur vier Beine. Das vordere Beinpaar ist bei ihnen zu Putzpfoten und zum Geschmacksorgan umgewandelt, die kaum sichtbar sind. Einige Sackträger-Weibchen besitzen weder Beine, Fühler, Extremitäten noch Augen. Sie erinnern mehr an eine Made als an einen Schmetterling.

Ernährung und Verhalten

Die Raupen (Larvae) ernähren sich meist von pflanzlichem Material. Das bekannteste Gegenbeispiel ist die Kleidermotte. Die Schmetterlingsraupen sind sehr gefräßig und können große landwirtschaftliche Schäden anrichten. Die Spanner haben ihren Namen von ihrer Fortbewegung, in der die Raupen abwechselnd gestreckte und gebogene Stellung in Form eines Ω annehmen, wobei sie sich abwechselnd mit ihren Beinpaaren und den zwei Paaren von Stummelfüßchen festhalten.

Meist sind sie wegen ihres fehlenden Chitinpanzers Vögeln und anderen Räubern relativ schutzlos ausgeliefert und tarnen sich daher entweder durch Färbung und Gestalt oder bedienen sich Bitter- und Giftstoffen zur Abwehr von Fressfeinden. Dann sind sie zur Warnung auffällig bunt gefärbt oder sehr behaart wie beispielsweise die Bärenspinner (Arctiidae). Beim Gabelschwanz (Cerura vinula) hat die Raupe zwei gefährlich aussehende gabelförmige Schwanzfortsätze und einen scheinbar vergrößerten Kopf mit Scheinaugen.

Datei:Tagpfauenauge.jpeg
Tagpfauenauge (Inachis io)
Rapsweißling (Pieris napi)
C-Falter (Polygonia C-album)
C-Falter (Polygonia C-album) im Profil
Schmetterling vor dem Entfalten seiner Flügel. Im Hintergrund die Puppenhülle.
Datei:Mottenrüssel.jpg
Nahaufnahme eines Mottenkopfs mit gut sichtbarem Rüssel

Die erwachsenen Tiere (Imago), auch Falter genannt, nehmen mit ihrem Rüssel nur flüssige Nahrung auf, meist Blütennektar. Eine Ausnahme bilden die Urmotten, die noch Mandibeln besitzen und Blütenpollen fressen. Einige Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen können nur von Schmetterlingen bestäubt werden. Wenige Schmetterlingsarten ernähren sich von Tierexkrementen. Die Nachtfalter-Arten Lobocraspis griseifusa, Arcyophora spp. und Filodes fulvidorsalis der Familien Zünsler (Pyralidae), Eulenfalter (Noctuidae) und Spanner (Geometridae) aus Afrika, Brasilien und Süd-Ost-Asien trinken Tränenflüssigkeit. Durch Irritation des Augapfels wird die Tränenproduktion des Opfers stimuliert. Einige tränenflüssigkeitstrinkende (lachryphage) Falterarten saugen ebenfalls gerne Blut aus offenen Wunden. Bei einigen anderen subtropischen Arten wie Calyptra eustrigata, Captra minuticornis, Calyptra orthograpta und Calyptra labilis der Familie Eulenfalter (Noctuidae) und der Gattung Calyptra aus Südost-Asien ist der Saugrüssel zu einem Stechrüssel umgebildet und kann bis zu 7mm tief in die Haut des Wirtstieres eindringen. Diese Schmetterlingsarten ernähren sich vom Blut bestimmter Säugetiere und des Menschen. Sie können daher auch Krankheitserreger übertragen, siehe auch Virusinfektion.

Einige Schmetterlinge legen lange Wanderungen zurück. Viele Arten sind Zuzügler aus dem Süden und können nördlich der Alpen nicht dauerhaft überleben. Diese Schmetterlinge werden auch als Wanderfalter bezeichnet.

Flugverhalten

Der Schmetterlingsflug ist einer der bemerkenswertesten Flugverhalten. Dabei wird der Körper ungewöhnlich geschüttelt. Er ist jedoch nicht so plump und unkoordiniert, wie es den Anschein hat. Die Flügel bewegen sich nicht einfach auf und ab, sondern beschreiben eine Acht, wodurch der Auftrieb erzeugt wird. Mit ihren Augen können sie ca. 200m weit sehen und sich auf ein in diesem Abstandsbereich befindliches Flugziel hinbewegen. Schwärmer sind exzellente Flieger, die auf der Stelle stehen und sogar kurze Strecken rückwärts fliegen können.

Schmetterlinge als Transportwirte

Gelegentlich werden - wie auch andere Insekten - verschiedene Schmetterlingsarten von Milben wie beispielsweise der Roten Sandmilbe als Transportgelegenheit benutzt. Dabei saugen einige Milben während des Ritts als Parasiten auch noch die Körpersäfte ihres Transportwirts. Derart belastete Schmetterlinge kann man möglicherweise an einem ungewöhnlch ungelenken und orientirungslosen Flugverhalten erkennen. Nach einer Entfernung dieser ungebetenen Gäste erholt sich ein Schmetterling in der Regel recht schnell und zeigt anschließend auch wieder ein normales, unauffälliges Flugverhalten.

Bedeutung

Die Spinnfäden bei der in Ostasien beheimateten Familie der Seidenspinner (Bombycidae), insbesondere der Seidenraupe (Bombyx mori) sind der Rohstoff für eine als Seide bezeichnete Textilfaser. Abgesehen von der Bestäubungsarbeit der Falter sind insbesondere die Raupen Schädlinge fast aller Nutzpflanzen. Auf das Holz einiger Bäume sind Holzbohrer (Cossidae) spezialisiert. Auch die Wolle befallende Kleidermotte gilt als Schädling.

Wegen ihrer oft großen und farbenprächtigen Flügel gehören die Schmetterlinge, zumindest die Tagfalter, zu den beliebtesten Insekten und stellen zusammen mit etlichen Käferarten begehrte Sammelobjekte dar. Bei einzelnen Arten, speziell seltenen mit einem stark eingeschränkten Verbreitungsgebiet, gelten Sammler als eine Ursache für den Rückgang. Insbesondere bei ohnehin instabilen Populationen kann Sammeln den Ausschlag zum Verschwinden geben. Nach Ansicht einiger Experten werde die Gefährdung durch Sammlungstätigkeit erheblich überschätzt, diese sei auch keineswegs beim Sammeln mit einer wissenschaftlichen Zielsetzung gegeben. Ein Sammler würde in seinem Leben kaum die Zahl an Faltern erbeuten, die ein Meisenpärchen während ihres Daseins vertilgen. Dieser Vergleich erscheint insofern hinfällig, als doch gerade gezielt Arten ausgesucht werden. Zumeist werden dann besonders die größten und frischesten Exemplare gesammelt, was zu einer negativen Auslese führt. Ferner sind die Imagines vor der Erbeutung durch Tiere relativ sicher, denn die natürliche Reduktion des Bestandes beispielsweise durch Meisen findet vor allem im Larvenstadium statt. Nur jedes hundertste bis tausendste Ei wird also in der Natur die Metamorphose vollenden. Das Erbeuten am Ende dieser Kette stellt daher den schwersten denkbaren Eingriff dar. Aus dem gleichen Grunde gibt es auch kaum Argumente für das Sammeln und Züchten von einzelnen Eiern.

In vielen asiatischen Staaten werden Schmetterlinge im industriellen Maßstab gesammelt, um ihre Flügel für Mosaike oder Kitsch zu verwenden. Auch besonders seltene Arten werden auf Insektenbörsen hoch gehandelt und im großen Maßstab geschmuggelt. Insofern ist in Mitteleuropa das Sammeln ein relativ geringer Faktor für das Aussterben von Schmetterlingen, vor allem für den europäischen Markt wird jedoch außerhalb Europas "geerntet".

Das Sammeln von Nachweisexemplaren ist bei vielen Arten unverzichtbar zur Bestimmung, jedoch hat die moderne Fotographie hier eindeutig den Vorrang. Bei vielen Arten ist eine Genitalbestimmung nötig, die nur am toten Tier durchzuführen ist.

Schmetterlinge als Krankheitsüberträger

Wie schon unter Ernährung und Verhalten erläutert, können einige subtropische Arten, die sich von Tränenflüssigkeit und/oder Säugetierblut ernähren, auf mechanischem Wege (siehe Infektionswege oder blutsaugende Insekten) diverse Infektionskrankheiten übertragen.

Mythologische Bedeutung

Durch das Verpuppen und Schlüpfen aus dem anscheinend leblosen Kokon nach monatelanger äußerer Ruhe war der Schmetterling in der Antike das Sinnbild der Wiedergeburt und Unsterblichkeit und ist in der christlichen Kunst noch heute das Symbol der Auferstehung. In vielen asiatischen Regionen werden sie als Unglücksbringer und Todesboten angesehen.

Der Lebenszyklus der Schmetterlinge

Schmetterlinge durchleben vier Entwicklungsstadien: Ei, Raupe, Puppe und Falter.

Ei

Aussehen: Wie auch die Falter selbst variieren die Eier der Schmetterlinge sehr stark in Größe, Form und Farbe. Sie reichen von flachen, schuppenartigen Gebilden bis zu gemusterten Eiern.

Eiablage: Auch die Art der Eiablage ist sehr unterschiedlich und auf die Form der Eier abgestimmt. Viele Arten legen ihre Eier einzeln ab, doch es gibt auch andere Methoden. Einige überziehen die Eier mit einer Schicht Haare, oder andere legen die Eier in einem bestimmten Muster ab.

Raupe

Wie der Falter lässt sich auch die Raupe in drei Bereiche unterteilen: Kopf, Brust und Hinterleib.

Auf der Unterlippe der Raupe befindet sich auf einem Zapfen die Öffnung der Spinndrüsen, in denen Seide in Form einer Flüssigkeit produziert wird, die nach dem Austreten an der Luft erstarrt.

Drüsen: Einige Arten besitzen auch giftige Dornen, die beim Berühren durch einen Stich Gift in die Wunde bringen.

Ernährung: Manche Raupenarten ernähren sich von unterschiedlichen Pflanzen, während andere Arten so spezialisiert sind, dass sie verhungern, wenn sie ihre Nahrungspflanze (z.B. Brennnessel) nicht finden.

Häutung: Alle Raupen häuten sich mehrfach bis sie ihre endgültige Größe erreicht haben. Die Raupe bildet von Zeit zu Zeit eine neue Haut, die größer ist. Zur Häutung schwillt die Raupe an, bis die alte Haut platzt und durch Muskelbewegungen nach hinten weggeschoben werden kann.

Puppe

Verpuppung von Inachis io in 60-Sekunden-Schritten

Ist die Raupe erwachsen, häutet sie sich zum letzten Mal und erreicht das Puppenstadium, in dem sich die Raupe zum Falter umwandelt. Dabei werden die Raupenorgane abgebaut oder umgeformt und zu Falterorganen umgebildet.

Nach der Art der Befestigung an der Unterlage unterscheidet man drei Arten von Puppen:

  1. Gürtelpuppen werden von einem um ihre Mitte geschlungenen Faden gehalten.
  2. Stürzpuppen hängen an ihrem Hinterende.
  3. Mumienpuppen liegen meist ohne Befestigung auf oder im Erdboden.

Erreicht die Puppe das Endstadium ihrer Entwicklung, platzt die Puppenhaut auf und der Falter beginnt zu erscheinen.

Falter

Nachdem die Flügel des Falters getrocknet und ausgehärtet sind, startet er schließlich zu seinem ersten Flug und vollendet seinen Lebenszyklus, indem er sich paart und das Weibchen Eier ablegt.

Die Lebensdauer der Falter ist sehr unterschiedlich. Sie beträgt nur einen einzigen Tag bei Sackspinnern, kann aber auch bis zu 13 Monaten dauern, wie beispielsweise beim Zitronenfalter. Falter, die Nahrung aufnehmen, leben prinzipiell länger als solche, deren Mundwerkzeuge verkümmert sind. Als durchschnittliches Alter von Tagfaltern können zwei bis drei Wochen angenommen werden.

Systematik

Die klassische Systematik der Schmetterlinge wird sehr uneinheitlich dargestellt. Meist werden einige Gruppen mit ursprünglichen Merkmalen als Homoneura zusammengefasst (Schmetterlinge mit gleichgestalteten Vorder- und Hinterflügeln), denen die übrigen Gruppen als Heteroneura gegenübergestellt werden. Oft werden die Homoneura zusammen mit einer Reihe weiterer Gruppen als Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) bezeichnet, die übrigen Großschmetterlinge (Macrolepidoptera) dann unterteilt in die Tagfalter und Nachtfalter. Manche Autoren schließen in die Nachtfalter auch die Kleinschmetterlinge ein, andere beschränken sie alleine auf die Familie der Eulen (Noctuidae).

Die meisten dieser Bezeichnungen haben aber keine heute noch akzeptierte wissenschaftliche Grundlage. Spanner, die klassischerweise zu den Nachtfaltern gezählt werden, gelten beispielsweise als näher mit den Tagfaltern verwandt als mit den übrigen Nachtfaltern. Dennoch werden die Bezeichnungen heute noch gerne benutzt, in erster Linie aus praktischen Gründen.

Wegen der überwältigenden Anzahl der Familien seien hier nur die wichtigsten genannt (nach Urania Tierreich: Insekten, Leipzig/Jena/Berlin 1994) – mit Beispielen:

Ampfer-Wurzelbohrer (Triodia sylvina)
Datei:Taubenschwanz.jpg
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
Schlehen-Federgeistchen (Pterophorus pentadactyla)
Trauermantel (Nymphalis antiopa)
Datei:MelitaeaDidyma 1815a.jpg
Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)
Dukatenfalter (Lycaena virgaureae)
Weißfleck-Widderchen (Syntomis phegea)
Rötlicher Goldruten-Blütenspanner (Eupithecia virgaureata)
Gammaeule (Autographa gamma)

Unterordnung Protolepidoptera (Zeugloptera). 1 Familie, ca. 90 Arten

Unterordnung Aglossata. 1 Familie, 2 Arten

Unterordnung Heteobathmiina. 1 Familie, ca. 10 Arten

Unterordnung Glossata. Über 100 Familien. Ca. 140 000 Arten

Schmetterlingsgärten

Literatur

  • Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
  • Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
  • Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 1, Tagfalter I (Ritterfalter (Papilionidae), Weißlinge (Pieridae), Edelfalter (Nymphalidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13451-9
  • Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 2, Tagfalter II (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4
  • Günter Ebert, Thomas Esche, Rene Herrmann, Axel Hofmann, Hans Georg Lussi, Ingo Nikusch, Wolfgang Speidel, Axel Steiner, Jürgen Thiele: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 3, Nachtfalter I (Wurzelbohrer (Hepialidae), Holzbohrer (Cossidae), Widderchen (Zygaenidae), Schneckenspinner (Limacodidae), Sackträger (Psychidae), Fensterfleckchen (Thyrididae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13472-1
  • Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 4, Nachtfalter II. Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
  • Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 5, Nachtfalter III. Ulmer Verlag Stuttgart 1997. ISBN 3-800-13481-0
  • Günter Ebert, Axel Steiner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 6, Nachtfalter IV. Ulmer Verlag Stuttgart 1997 (Eulen (Noctuidae) 2. Teil), ISBN 3-800-13482-9
  • Günter Ebert, Axel Steiner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 7, Nachtfalter V (Eulen (Noctuidae) 3. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 1998. ISBN 3-800-13500-0
  • Günter Ebert, Daniel Bartsch, Stefan Hafner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-800-13497-7
  • Günter Ebert, Daniel Bartsch, Armin Becher, Stefan Hafner: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 9 (Spanner (Geometridae) 2. Teil), Nachtfalter VII. Ulmer Verlag Stuttgart 2003. ISBN 3-800-13279-6
  • Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Tagfalter, Eulen, Schwärmer, Spinner, Spanner., Neumann Verlag Radebeul 1991, ISBN 3-740-20092-8
  • Bernard Skinner: Colour Identification Guide to Moths of the British Isles, Penguin UK 1999, ISBN 0-670-87978-9

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