Oberlausitz und Klaipėda: Unterschied zwischen den Seiten
[ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
Decius (Diskussion | Beiträge) =Geographie und Natur= |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[da:Klaipeda]] [[en:Klaipeda]] |
|||
[[bild:Wappen_der_Stadt_Bautzen.jpg|thumb|Wappen der Oberlausitz]] |
|||
[[nds:Klaipeda]] [[nl:Klaipeda]] |
|||
[[pl:Kłajpeda]] |
|||
'''Klaipėda''' (deutsch auch '''Memel''') ist eine [[Seehafen|Hafenstadt]] und [[Hanse]]stadt in [[Litauen]], mit 191.600 Einwohnern (2003), am Übergang des Kurischen Haffes in die [[Ostsee]] gelegen. Es existieren Fährverbindungen nach [[Deutschland]], [[Dänemark]] und [[Schweden]]. In Klaipėda befindet sich eine malerische Fachwerkaltstadt. Im nahegelegenen [[Nida]] (''Nidden'') steht das ehemalige Sommerhaus von [[Thomas Mann]]. Nördlich von Klaipėda liegt der wichtigste Badeort [[Litauen]]s [[Palanga]], wo sich auch der nächste Flughafen befindet. |
|||
Die '''Oberlausitz''' ist eine geografische Region in [[Sachsen (Land)|Sachsen]] und [[Polen]]. In Sachsen umfasst die Oberlausitz in etwa die Landkreise [[Landkreis Kamenz|Kamenz]], [[Landkreis Bautzen|Bautzen]], [[Landkreis Löbau-Zittau|Löbau-Zittau]] und den [[Niederschlesischer Oberlausitzkreis|Niederschlesischen-Oberlausitzkreis]], sowie die beiden kreisfreien Städte [[Görlitz]] und [[Hoyerswerda]]. Der seit 1945 polnische Teil der Oberlausitz zwischen den Flüssen [[Neiße]] und [[Queis]] gehört administrativ zur Wojewodschaft Niederschlesien (poln. [[Woiwodschaft Niederschlesien|Dolnośląskie]]). |
|||
Die alte Hauptstadt der Oberlausitz war [[Bautzen]] (sorb. ''Budyšin''). Größte Stadt des Landes ist das zwischen Deutschland und Polen geteilte [[Görlitz]]. Ihren Namen hat die Oberlausitz Ende des 15. Jahrhunderts von ihrem nördlichen Nachbarland [[Niederlausitz]], bekommen. Ursprünglich wurde nur dieses Lausitz genannt, was sich vom dort lebenden sorbischen Volksstamm der ''Lusici'' ableitete. Später wurde der Name auch für das so genannte Land Budissin übernommen. Von da an unterschied man zwischen Ober- und Niederlausitz. Deshalb werden beide Länder zusammen im Plural als ''die [[Lausitzen]]'' bezeichnet. |
|||
⚫ | |||
==Geographie und Natur== |
|||
Der Norden das Landes wird von der flachen Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft eingenommen. Der mittlere Teil ist hügelig, während der Süden vom Oberlausitz Bergland geprägt ist, dessen höchste Erhebungen im Zittauer Gebirge liegen. Die wichtigsten Erhebungen und Berge der Oberlausitz sind: |
|||
[[Lausche]] (793 m), [[Oybin]] (519 m), Landeskrone (420 m), Löbauer Berg und Czorneboh. Alle größeren Flüsse der Oberlausitz fließen von Süden nach Norden. Im Westen bildete die Pulsnitz früher die Landesgrenze zu Sachsen. Die [[Spree]] nimmt ihren Ausgang ganz im Süden des Landes und fließt durch Bautzen. Die [[Neiße]](poln. ''Nysa'') bildet heute die deutsch-polnische Grenze. Sie entspringt im böhmischen [[Isergebirge]], tritt nahe Zittau auf Oberlausitzer Gebiet, durchfließt Görlitz und verlässt das Land bei Bad Muskau in Richtung Niederlausitz. Die Ostgrenze der alten Oberlausitz wurde vom [[Queis]] markiert, der auch an Lauban vorbeiströmt und weiter nördlich auf schlesischem Gebiet in den Bober mündet. |
|||
Besonders das mittlere offene Hügel- und Gefildeland zwischen Kamenz und Löbau, mit Bautzen im Zentrum war gut für die Landwirtschaft geeignet und ist auch heute noch sehr ertragreich. |
|||
Im 19. Jahrhundert wurde in der nördlichen Oberlausitz und im Osten zu beiden Seiten der Neiße Braunkohle gefunden. Besonders der Abbau im Tagebau hat große Teile der alten Kulturlandschaft zerstört. Derzeit wird noch im Tagebau Nochten südlich von [[Weißwasser]] Kohle gefördert. |
|||
==== Ursprung und Stadtgründung ==== |
|||
==Einwohner== |
|||
Das Gebiet um das heutige Klaipėda war seit mindestens der Zeitwende Siedlungsgebiet [[Baltikum|baltischer]] Stämme, die im [[13. Jahrhundert]] an dieser Stelle die Burg Klaipėda gründeten. |
|||
⚫ | |||
Da dieses Gebiet die Verbindung zwischen dem Gebiet des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] und dem des [[Livländischer Schwertbrüderorden|Livländischen Schwertbrüderorden]] unterbrach, wurde die Stadt und die Burg durch den Deutschen Orden erobert und [[1252]] als Burg bzw. Stadt Memel vom Livländischen Schwertbrüderorden (vertreten durch Eberhard von Seyne) übernommen. |
|||
Trotz Sicherung dieser strategisch wichtigen Burg rissen die Konflikte nicht ab. |
|||
Grund waren die versuchte [[Christianisierung]] und der Versuch des Ritterordens, Litauen politisch unter Kontrolle zu bringen. Auf diese Versuche folgten Angriffe durch die [[Kuren]], [[Aukstaiten]] und [[Zemaiten]]. |
|||
Im Jahre [[1254]] wurd Memel [[Hanse]]stadt, es erhielt [[1257]] das [[Lübeck|lübische]] [[Stadtrecht]], und wurde urkundlich als "Memele castrum" (Memelburg, auch Mimmelburg) erwähnt. |
|||
===Ur- und Frühgeschichte=== |
|||
[[1328]] gingen Burg und Stadt an den [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] über, wodurch Memel dann erst Teil des Ordensstaates und 1525 Teil des Herzogtums [[Preußen]] wurde. |
|||
Aufgrund der Bedrohung durch die Orden schlossen sich [[1323]] die ost-baltischen Stämme unter dem Fürsten [[Gediminas]] zum ersten litauischen Reich zusammen. |
|||
Nach dem gegenwärtigen Stand der ur- und frühgeschichtlichen Forschung lag das Gebiet der Oberlausitz jahrtausendelang abseits der Siedlungsgebiete. Die Jäger der Altsteinzeit (bis etwa 8000 v.Chr.) haben das Gebiet nur gestreift. Auch die Kulturen der ältesten Ackerbauern (4500-3300 v.Chr.) haben hier nur geringe Spuren hinterlassen. |
|||
Die Folgejahre sahen viele kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Orden und den umliegenden Ländern und Städten ([[Litauen]], [[Gdansk|Danzig]], [[Polen]], [[Kaliningrad|Königsberg]], [[Elblag|Elbing]]), in deren Folge die Stadt mehrfach geplündert oder abgebrannt wurde ([[1379]], [[1409]], [[1456]], [[1459]], [[1464]], [[1520]]). |
|||
In der jüngeren Bronzezeit (11.-9. Jh. v.Chr.) drangen die Träger der [[Lausitzer Kultur]] vom Neißetal und von Böhmen her in die bis dahin unbesiedelte Region vor. Funde lassen einen Weg erkennen, der die Siedlungsgebiete um Bautzen und Zittau verbindet. An diesem Weg hat die befestigte Höhensiedlung auf dem Schafberg bei Löbau im 10.Jh. v.Chr. eine besondere Rolle gespielt. Eine weitere bedeutende Höhensiedlung entstand auf dem Felsen über der Spree, wo im weiteren Verlauf der Geschichte die Ortenburg als Herrschafts-und Verwaltungszentrum der Region um Bautzen errichtet wurde. |
|||
Seit dem Frieden von Melno-See von [[1422]], in dem Memel dem Deutschen Orden zugesprochen wurde, kam das Land etwas zur Ruhe. Die Grenze zwischen Preußen und Litauen war eine der längstandauernden Grenzen in Europa und währte bis 1923. |
|||
==== Preußen und Kaiserzeit ==== |
|||
Mit dem Ausklingen der Lausitzer Kultur endet eine erste große Siedlungsphase. Über mehrere hundert Jahre existierte in der Region wahrscheinlich nur eine geringe Restbevölkerung bis zur Einwanderung slawischer Stämme. |
|||
Im Jahre [[1475]] erhielt Memel das Kulmer [[Stadtrecht]], auch Kölmisches Recht genannt, und stieg damit in den Rang einer preußischen Landstadt auf. |
|||
Die Landnahme durch die Slawen setzte seit dem 7.Jahrhundert n.Chr. in den Altsiedellandschaften ein. Im Gebiet zwischen den heutigen Städten Kamenz und Löbau ließ sich der Stamm der Milzener nieder. Ihr Zentrum war die Burgsiedlung an der Stelle, wo jetzt die Stadt bautzen liegt. Auch im Neißetal hat es schön früh eine slawische Besiedlung gegeben. Die bäuerliche sorbische Bevölkerung errichtete zahlreiche Burgwallanlagen, die einerseits Stammesmittelpunkte und Fluchtburgen, andererseits aber bereits die Wohnsitze des slawischen Adels waren, was auf frühfeudale Entwicklungsansätze hindeutet. |
|||
Die Einwohner wurden 1525 in Folge der [[Reformation]] mit [[Albrecht von Brandenburg Preußen]] evangelisch-lutherisch. |
|||
===Mittelalter=== |
|||
Memel erstarkte in den folgenden Jahren wirtschaftlich, bis es im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] von [[1629]]-[[1635]] unter schwedische Verwaltung geriet. |
|||
Die selbständige Entwicklung der Milzener wurde im 10. Jahrhundert durch die Ostexpansion des frühfeudalen deutschen Staates unterbrochen. [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|König Heinrich I.]] leitete mit seinen Kriegszügen von 921/22 und 928/29 die Periode der militärischen Unterwerfung der Sorben ein. Die Milzener wurden 932 zu Tributzahlungen gezwungen. Nach 936 konnten sie infolge der nach Heinrichs Tod ausbrechenden Spannungen die Fremdherrschaft wieder abschütteln. Erst 939 gelang es König [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] die Milzener erneut zu besiegen. Er besetzte alle wichtigen Burgwälle in den Grenzgebieten, ließ sie ausbauen und als Ausgangspunkt für weitere Eroberungen vorbereiten. An die Stelle der Milzenerburgen traten deutsche Burgwarde (1006 erstmals erwähnt) wie zum Beispiel die Ortenburg in Bautzen, Doberschau oder Göda. |
|||
Im Nordischen Krieg wurde Memel [[1678]] von [[Schweden|schwedischen]] Truppen eingenommen und abgebrannt. |
|||
Bis in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts dauerten die Kämpfe fort, erst um 990 konnte Markgraf [[Ekkehard I.]] von Meißen die Milzener endgültig unterwerfen. Ihr Land wurde Bestandteil des feudalen deutschen Staates und dem 968 gegründeten [[Bistum Meißen (Geschichte)|Bistum Meißen]] zehntpflichtig. |
|||
Von diesem Schlag erholte sich die Stadt nur langsam. |
|||
Im [[Siebenjähriger Krieg|siebenjährigen Krieg]] wurde Memel von [[1756]]-[[1762|62]] von [[Russland]] besetzt. |
|||
Bald wurde die deutsche Feudalherrschaft vom erstarkenden polnischen Feudalstaat bedroht, der sein Expansionsstreben nach Westen richtete. 1002 erzwang Herzog [[BoleslawI.Chrobry]] vom deutschen König [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] die Belehnung mit dem Gau Milsca. Im Frieden von Bautzen, der am 30. Januar 1018 zwischen den beiden Herrschern nach mehreren wechselhaften und erbitterten Kriegszügen abgeschlossen wurde, verblieben das Milzenerland und die Lausitz ''(die heutige Niederlausitz)'' zunächst bei Polen, wenn auch als deutsches Lehen. Erst 1031 kam es nach dem Sieg König [[Konrad II. (HRR)]] über den polnischen Herzog Mieszko erneut unter die Herrschaft der Meißener Markgrafen. |
|||
Es folgte eine Zeit der wirtschaftlichen Erholung, bedingt durch einen Ausbau der Holzwirtschaft (Schiffbau). |
|||
Die [[Napoleonische Kriege|Napoleonischen Kriege]] gingen an Memel vorbei. |
|||
1076 übertrug König [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] das Bautzner Land Herzog Vratislav von Böhmen als Reichslehen, nachdem es wegen seiner Reichsgutpolitik mit dem sächsisch-thüringischen Regionaladel, darunter auch mit dem Meißener Markgrafen, Auseinandersetzungen gegeben hatte. Der Schwiegersohn des böhmischen Herzogs Graf [[Wiprecht I. von Groitzsch]] führte von 1084 bis 1108 die Regierung über das Milzenerland selbständig von der Ortenburg aus. |
|||
Ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung wurde [[1854]] von einem Großfeuer, das weite Teile der Stadt vernichtet, nur kurzzeitig unterbrochen. |
|||
[[1871]] wurde Memel Teil des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]]. |
|||
Durch Rodungen vergrößerten die sorbischen Bauern seit etwa 1100 das Kulturland. In dieser Zeit entstanden die meisten Orte im Gebiet um Hoyerswerda, Spremberg und Weißwasser. Die Rechtsstellung der sorbischen Bauern war schon unter dem einheimischen Adel sehr schlecht gewesen. Die Masse der Bauern waren Hörige und Leibeigene, die Fronarbeit verrichten mußten. So blieb es in den Altsiedelgebieten auch unter den deutschen Erobereren. Der sorbische Adel war zum größten Teil in den Kämpfen mit den Eroberern zerschlagen worden. Ein geringer Teil stellte sich in den Dienst der Eroberer und ging mit der Zeit voll im deutschen Feudaladel auf. |
|||
Im [[Erster Weltkrieg|ersten Weltkrieg]] wurde Memel [[1915]] kurzzeitig von russischen Truppen besetzt. |
|||
Um die Mitte des 12. Jahrhundert nahm der Landesausbau größere Ausmaße an. Deutsche Bauern wurden ins Land geholt; diese rodeten große Waldgebiete und legten zahlreiche neue Dörfer an. Nicht selten wurden auch sorbische Weiler durch deutsche Siedler erweitert. Die neu angesiedelten Bauern waren rechtlich besser gestellt, als die alteingesessene Bevölkerung. Weil durch die Rodungen die Herrschaftsgebiete der Adeligen erst einen Wert bekamen, erhielten die Kolonisten ihre Bauerngüter als Erbe. Sie mussten nur geringe Zinsen an die Grundherren zahlen und wenige Dienste für sie verrichten. Auch hatten sie mehr Boden zur Verfügung als die Bauern im sorbischen Altsiedelgebiet. Die neuen Dorfgemeinden konnten ihre Angelegenheiten außerdem relativ autonom regeln. Insofern sorbische Bauern beim Landesausbau beteiligt waren, genossen sie die selben Rechte wie die deutschen Kolonisten. |
|||
==== Litauen (zwischen den Weltkriegen) ==== |
|||
Spätestens bis 1135, dem Ende der Wipertiner, begann in Bautzen schon eine städtische Entwicklung, begünstigt durch den seit alters hier befindlichen Herrschaftssitz wie durch die Lage an dem Altstraßenkreuz Halle/Breslau bzw. Prag/Brandenburg. Diese frühe Stadtwerdung hob sich von den sonstigen stärker als Planstadtgründungen ausgewiesenen Vorgängen in der Region (Löbau, Zittau, Görlitz) deutlich ab. |
|||
Der [[Vertrag von Versailles]] bestimmte in Artikel 99, dass das [[Memelland|Memelgebiet]] ohne vorige Volksabstimmung (wie es eigentlich bei allen Gebietsveränderungen vorgesehen war) vom Deutschen Reich abgetrennt und unter französische Verwaltung gestellt werden sollte. |
|||
===Die Zeit der Habsburgerherrschaft (1526-1635)=== |
|||
Diese Bestimmung trat am [[15. Februar]] [[1920]] in Kraft und führte zu einer autonomen deutschen Verwaltung. |
|||
Diese endete, als Litauen [[1923]] das Memelland besetzte. |
|||
[[1925]] garantierten die Siegermächte ([[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Italien]], [[Japan]]) einen Sonderstatus des Memellandes ([[Memelkonvention]]), der die Autonomie der deutschen Bevölkerung unter litauischer Verwaltung sicherstellen sollte. |
|||
Die Situation zwischen Deutschen und Litauern blieb gespannt, und die Einführung des Kriegsrechtes im Jahre [[1926]] behinderte die autonome deutsche Verwaltung. |
|||
Wahlergebnisse in den Folgejahren belegten eine deutsche Mehrheit im Memelland. Bei den [[1938]] gehaltenen Verhandlungen, welche von Litauen initiiert wurden, stimmten die Memelländer zu 12 Prozent für Litauen und zu 88 Prozent für Deutschland. |
|||
'''Die Landesherren der Oberlausitz 1526-1635''' |
|||
==== Deutsches Reich (2. Weltkrieg) ==== |
|||
<table border = 1 cellpadding = 4> |
|||
<tr><td>Kaiser [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]]</td> <td>1526-1564</td></tr> |
|||
<tr><td>Kaiser [[Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]]</td> <td>1564-1576</td></tr> |
|||
<tr><td>Kaiser [[Rudolf II. (HRR)|Rudolf II.]]</td> <td>1576-1611</td></tr> |
|||
<tr><td>Kaiser [[Matthias (HRR)|Matthias]]</td> <td>1611-1619</td></tr> |
|||
<tr><td>König Friedrich V.</td> <td>1619-1620/21</td></tr> |
|||
<tr><td>Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]]</td> <td>1620/21-1635</td></tr> |
|||
</table> |
|||
Litauen gab das Memelland zum [[22. März]] [[1939]] auf Druck der [[Nationalsozialisten]] an Deutschland zurück, da es sich Hilfe gegen Polen versprach, welches die litauische Hauptstadt [[Vilnius]] (Wilna) besetzt hielt. |
|||
===Die Oberlausitz bis zur Teilung 1815=== |
|||
[[1941]] wurden im Memelland Truppen zum [[Ostfeldzug]] zusammengezogen. |
|||
===Sächsische und preußische Oberlausitz (1815-1945)=== |
|||
Die Stadt wurde im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] durch Luftangriffe und Kampfhandlungen zur Hälfte zerstört, und nach Verlassen der Zivilbevölkerung im Oktober [[1944]] auch vom Militär im Januar [[1945]] aufgegeben. |
|||
==== Sowjetunion ==== |
|||
===Neueste Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg=== |
|||
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Memel von der [[Sowjetunion]] in Klaipėda (eine alte litauische Bezeichnung, die zwar auch schon im [[19. Jahrhundert]] in der preußischen Verwaltung zeitweise Verwendung fand, aber erst [[1925]] von den Litauern offiziell eingeführt wurde) umbenannt und zusammen mit dem ehemaligen Memelgebiet in die litauische Sowjetrepublik (LTSR) eingegliedert. |
|||
==== Litauen (heute) ==== |
|||
Siehe auch: [[Lausitz]] |
|||
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Litauen [[1990]] unabhängig und macht Klaipėda zu einer freien Wirtschaftszone. Seitdem erlebte die Stadt einen starken Wirtschaftsaufschwung, der bis heute anhält und sich zu einem nicht geringen Anteil darauf gründet, dass der Hafen Kaliningrad in einer Enklave (demnächst innerhalb der [[Europäische Union|EU]]) liegt, was die Grenzabfertigungen verkompliziert und der Hafen Klaipėda somit attraktiver ist. |
|||
---- |
|||
Das bekannte Lied '''Ännchen von Tharau''' wurde von dem [[1605]] in Memel geborenen [[Simon Dach]] gedichtet. |
|||
== Weblinks == |
|||
*http://www.klaipeda.lt/senas/klaipeda-english.htm (Deutsch und englisch) |
Version vom 21. Februar 2004, 19:23 Uhr
Klaipėda (deutsch auch Memel) ist eine Hafenstadt und Hansestadt in Litauen, mit 191.600 Einwohnern (2003), am Übergang des Kurischen Haffes in die Ostsee gelegen. Es existieren Fährverbindungen nach Deutschland, Dänemark und Schweden. In Klaipėda befindet sich eine malerische Fachwerkaltstadt. Im nahegelegenen Nida (Nidden) steht das ehemalige Sommerhaus von Thomas Mann. Nördlich von Klaipėda liegt der wichtigste Badeort Litauens Palanga, wo sich auch der nächste Flughafen befindet.
Zur Geschichte
Ursprung und Stadtgründung
Das Gebiet um das heutige Klaipėda war seit mindestens der Zeitwende Siedlungsgebiet baltischer Stämme, die im 13. Jahrhundert an dieser Stelle die Burg Klaipėda gründeten. Da dieses Gebiet die Verbindung zwischen dem Gebiet des Deutschen Ordens und dem des Livländischen Schwertbrüderorden unterbrach, wurde die Stadt und die Burg durch den Deutschen Orden erobert und 1252 als Burg bzw. Stadt Memel vom Livländischen Schwertbrüderorden (vertreten durch Eberhard von Seyne) übernommen. Trotz Sicherung dieser strategisch wichtigen Burg rissen die Konflikte nicht ab. Grund waren die versuchte Christianisierung und der Versuch des Ritterordens, Litauen politisch unter Kontrolle zu bringen. Auf diese Versuche folgten Angriffe durch die Kuren, Aukstaiten und Zemaiten.
Im Jahre 1254 wurd Memel Hansestadt, es erhielt 1257 das lübische Stadtrecht, und wurde urkundlich als "Memele castrum" (Memelburg, auch Mimmelburg) erwähnt. 1328 gingen Burg und Stadt an den Deutschen Orden über, wodurch Memel dann erst Teil des Ordensstaates und 1525 Teil des Herzogtums Preußen wurde.
Aufgrund der Bedrohung durch die Orden schlossen sich 1323 die ost-baltischen Stämme unter dem Fürsten Gediminas zum ersten litauischen Reich zusammen. Die Folgejahre sahen viele kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Orden und den umliegenden Ländern und Städten (Litauen, Danzig, Polen, Königsberg, Elbing), in deren Folge die Stadt mehrfach geplündert oder abgebrannt wurde (1379, 1409, 1456, 1459, 1464, 1520). Seit dem Frieden von Melno-See von 1422, in dem Memel dem Deutschen Orden zugesprochen wurde, kam das Land etwas zur Ruhe. Die Grenze zwischen Preußen und Litauen war eine der längstandauernden Grenzen in Europa und währte bis 1923.
Preußen und Kaiserzeit
Im Jahre 1475 erhielt Memel das Kulmer Stadtrecht, auch Kölmisches Recht genannt, und stieg damit in den Rang einer preußischen Landstadt auf.
Die Einwohner wurden 1525 in Folge der Reformation mit Albrecht von Brandenburg Preußen evangelisch-lutherisch.
Memel erstarkte in den folgenden Jahren wirtschaftlich, bis es im Dreißigjährigen Krieg von 1629-1635 unter schwedische Verwaltung geriet. Im Nordischen Krieg wurde Memel 1678 von schwedischen Truppen eingenommen und abgebrannt. Von diesem Schlag erholte sich die Stadt nur langsam.
Im siebenjährigen Krieg wurde Memel von 1756-62 von Russland besetzt. Es folgte eine Zeit der wirtschaftlichen Erholung, bedingt durch einen Ausbau der Holzwirtschaft (Schiffbau).
Die Napoleonischen Kriege gingen an Memel vorbei. Ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung wurde 1854 von einem Großfeuer, das weite Teile der Stadt vernichtet, nur kurzzeitig unterbrochen.
1871 wurde Memel Teil des Deutschen Kaiserreichs.
Im ersten Weltkrieg wurde Memel 1915 kurzzeitig von russischen Truppen besetzt.
Litauen (zwischen den Weltkriegen)
Der Vertrag von Versailles bestimmte in Artikel 99, dass das Memelgebiet ohne vorige Volksabstimmung (wie es eigentlich bei allen Gebietsveränderungen vorgesehen war) vom Deutschen Reich abgetrennt und unter französische Verwaltung gestellt werden sollte. Diese Bestimmung trat am 15. Februar 1920 in Kraft und führte zu einer autonomen deutschen Verwaltung. Diese endete, als Litauen 1923 das Memelland besetzte. 1925 garantierten die Siegermächte (Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan) einen Sonderstatus des Memellandes (Memelkonvention), der die Autonomie der deutschen Bevölkerung unter litauischer Verwaltung sicherstellen sollte. Die Situation zwischen Deutschen und Litauern blieb gespannt, und die Einführung des Kriegsrechtes im Jahre 1926 behinderte die autonome deutsche Verwaltung.
Wahlergebnisse in den Folgejahren belegten eine deutsche Mehrheit im Memelland. Bei den 1938 gehaltenen Verhandlungen, welche von Litauen initiiert wurden, stimmten die Memelländer zu 12 Prozent für Litauen und zu 88 Prozent für Deutschland.
Deutsches Reich (2. Weltkrieg)
Litauen gab das Memelland zum 22. März 1939 auf Druck der Nationalsozialisten an Deutschland zurück, da es sich Hilfe gegen Polen versprach, welches die litauische Hauptstadt Vilnius (Wilna) besetzt hielt.
1941 wurden im Memelland Truppen zum Ostfeldzug zusammengezogen. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg durch Luftangriffe und Kampfhandlungen zur Hälfte zerstört, und nach Verlassen der Zivilbevölkerung im Oktober 1944 auch vom Militär im Januar 1945 aufgegeben.
Sowjetunion
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Memel von der Sowjetunion in Klaipėda (eine alte litauische Bezeichnung, die zwar auch schon im 19. Jahrhundert in der preußischen Verwaltung zeitweise Verwendung fand, aber erst 1925 von den Litauern offiziell eingeführt wurde) umbenannt und zusammen mit dem ehemaligen Memelgebiet in die litauische Sowjetrepublik (LTSR) eingegliedert.
Litauen (heute)
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Litauen 1990 unabhängig und macht Klaipėda zu einer freien Wirtschaftszone. Seitdem erlebte die Stadt einen starken Wirtschaftsaufschwung, der bis heute anhält und sich zu einem nicht geringen Anteil darauf gründet, dass der Hafen Kaliningrad in einer Enklave (demnächst innerhalb der EU) liegt, was die Grenzabfertigungen verkompliziert und der Hafen Klaipėda somit attraktiver ist.
Das bekannte Lied Ännchen von Tharau wurde von dem 1605 in Memel geborenen Simon Dach gedichtet.
Weblinks
- http://www.klaipeda.lt/senas/klaipeda-english.htm (Deutsch und englisch)